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Die Aurorenzentrale - Besuche von und bei Freunden

von Krabbentaucher

Als Harry in der Zentrale ankam, saßen Mr Turgidson und Rabastan Lestrange schon im Vernehmungszimmer.
„Zwecklos!“ rief gerade der Festgenommene.
„Seien Sie vernünftig – Sie kommen sowieso nach Askaban, aber vielleicht gibt das Punkte, wenn es um eine vorzeitige Haftentlassung geht“, setzte ihm Mr Tugidson zu.
„Ich weiß, daß ich da verschwinde, und zwar für immer – was soll ich Ihnen da noch helfen? Meinen Bruder verrate ich nicht“, höhnte der Todesser.
„Offenbar befürchtet er, daß sich sein Bruder noch nicht aus dem Staub gemacht hat“, raunte Mr Turgidson Harry zu, „sonst hätte er uns zum leeren Versteck geschickt. Ah – na endlich!“
Der letzte Satz galt einem Memo, das hereingeflattert kam und auf den Tisch fiel. Mr Turgidson faltete es auseinander und las es. Dann zog er seinen Zauberstab und schockte Rabastan Lestrange. Er holte ein kleines Fläschchen hervor, ging zum Todesser hinüber, der jetzt schlaff über der Rückenlehne seines Stuhls hing, und flößte ihm drei Tropfen einer klaren Flüssigkeit ein.
„Aha, Veritaserum“, stellte Harry fest.
„Genau. Das dürfen wir ja nicht einfach einsetzen. Deshalb habe ich gleich nach unserer Ankunft hier eine Genehmigung angefordert. Sie wissen, warum ich ihn so mir nichts dir nichts geschockt habe?“
„Er sollte nicht mitkriegen, daß er Veritaserum bekommt, damit er sich nicht wappnet.“
„Richtig. Allerdings ist das hier ein Top-Todesser. Würde mich wundern, wenn er nicht schon eine magische Verteidigung aufgebaut hätte, als wir hier angekommen sind. Aber einen Versuch ist es wert.“ Er tippte den Todesser mit dem Zauberstab an und sagte: „Enervate.“
Rabastan Lestrange öffnete die Augen und richtete sich auf.
„So“, sagte Mr Turgidson. „Jetzt nochmal: Wo hält sich Ihr Bruder auf? Wo haben Sie sich versteckt?“
Die Augenlider von Rabastan Lestrange zuckten. Er öffnete den Mund und schloß ihn wieder. Dann öffnete er ihn erneut und schloß ihn wieder. Das wiederholte sich ein paar Mal und erinnerte Harry an die Mundbewegungen eines Fisches. Dann endlich würgte der Todesser einige Worte hervor: „Das – sage – ich – nicht.“
Er grinste triumphierend.
Mr Turgidson sagte ärgerlich: „Wie ich vermutet habe: Er hatte sich schon gewappnet, als wir hierher kamen. Hat bestimmt damit gerechnet, daß er Veritaserum in den Hals kriegt. Was? Habe ich Recht, Lestrange?“
„Ja“, antwortete dieser.
„Und genau das ist der Grund, Mr Potter, weswegen wir immer so viele Probleme mit den wirklichen Topleuten haben werden. Die Knallchargen sind kein Problem, aber die wissen auch nichts. Der hier jedoch ist mit Veritaserum nicht zu knacken.“

Harry und Mr Turgidson hatten den Todesser nach Askaban verfrachtet, was wegen des schönen Wetters eine viel angenehmere Übung war als damals die Einlieferung des Zauberers aus Carlisle. Immerhin hatten sie einen sehr wichtigen und sehr intensiv gesuchten Todesser geschnappt. Harrys Hochstimmung verflog jedoch etwas, als er und sein Ausbilder gebeten wurden, mit der Pressevertreterin zu sprechen, die soeben erschienen war und ein Interview zur Ergreifung von Rabastan Lestrange machen wollte. Diese Pressevertreterin entpuppte sich nämlich als keine geringere als Rita Skeeter.
„Oh, Harry, du hast also einen lange gesuchten Todesser geschnappt?“
Harry kannte die Skeeter nur zu gut. Er wußte, daß er schnell und äußerst hart gegensteuern mußte.
„Nein, gar nicht, ich bin ja nur in der Ausbildung. Hier, mein Ausbilder, Mr Turgidson, hat die Aktion geleitet und die Festnahme vorgenommen.“
„Ach, Sie bilden also Harry aus? Dann hat er gleich das pralle Leben mitbekommen, nicht?“
Mr Turgidson schien keinerlei Erfahrungen mit Rita Skeeter zu haben, denn er warf ihr gleich einen dicken Brocken hin: „Da untertreibt Mr Potter aber. Er hat wesentlich gegen den Todesser gekämpft, und das ziemlich erfolgreich. Warten Sie, ich erzähle Ihnen die ganze Story.“
Harry hörte zu, die sein Ausbilder den Vorgang wahrheitsgemäß schilderte, er sah aber auch, wie sich Skeeters Flotte-Schreibe-Feder förmlich zerfledderte und ahnte, was für ein Machwerk von Artikel im Tagespropheten am nächsten Tag sein Frühstück verderben würde. Und er sollte Recht behalten.

RABASTAN LESTRANGE GEFASST
NEUER TRIUMPH FÃœR DEN JUNGEN, DER LEBT

von Rita Skeeter

Am elften Oktober war für Rabastan Lestrange die Reise zuende. Er ist dort gelandet, wo er hingehört: In Askaban. Die magische Gemeinschaft atmet auf, und selbstverständlich hat sie das einem zu verdanken: Harry Potter (21).
Der Bezwinger des Unnennbaren machte gerade einen Ausflug in die Muggelwelt mit einem weißen Saab 900, als er an einer sogenannten Tankstelle – dort halten die Muggel kurz, wenn sie für längere Zeit mit dem Auto unterwegs sind – in Morebattle/Schottland Pause machte und eine verdächtige Gestalt einen Laden überfiel. Er gab seinem Ausbilder, Mr „Buck“ Turgidson, Bescheid und stellte den Verdächtigen, der sich als der gesuchte Todesser Rabastan Lestrange entpuppte, zum Kampf. Mr Turgidson, der die Suche nach dem Todesser leitete, sagte: „Da flogen ganz schön die Fetzen, der Laden war nachher nicht wiederzuerkennen. Aber Potter hat den Kerl ganz schön zur Schnecke gemacht.“
Gerüchte, wonach das Haus, in dem sich der Laden befunden hatte, bei der Aktion vollständig zerstört wurde, mochte im Zaubereiministerium allerdings niemand bestätigen, obwohl nicht bestritten wird, daß nahezu die gesamte Aurorenzentrale auf den Beinen war.
Es ist jedenfalls anerkannt, daß wohl kaum ein lebender Zauberer über derart umfangreiche Kenntnisse über schwarze Magie verfügt wie Harry Potter, was jetzt natürlich Rabastan Lestrange zum Verhängnis geworden ist. Er war der zweite Todesser, der nach dem Sturz Dessen, dessen Namen nicht genannt werden darf, vom Auserwählten praktisch im Alleingang gefaßt wurde – Harry hatte einen Todesser bekanntlich schon vor seinem Schulabschluß mal eben während eines Hogsmeade-Wochenendes verhaftet.
Potters Erfolge sind durchaus zwiespältig zu bewerten: Einerseits kann sich die magische Gemeinschaft glücklich schätzen, daß der Auserwählte seine Hand schützend über sie hält. Andererseits besteht dort, wo Macht ist, auch die Gefahr von Machtmißbrauch. Wird Harry Potter, Träger des Merlinordens erster Klasse, sich mittel- und langfristig mit dem Job eines einfachen Aurors zufrieden geben? Oder wird er nach der Macht greifen, etwa dem Amt des Zaubereiministers – oder gar mehr?

Harry ärgerte sich so stark, daß er kaum seinen Toast herunterbekam. Er war nur froh, daß Samstag war und er den Artikel nicht in der Aurorenzentrale ausbaden mußte, sondern sich von Mrs Weasley im Fuchsbau würde verwöhnen lassen.

Dort stieß die Festnahme natürlich auf großes Interesse. Ron sagte begeistert: „Mann, ich wäre gerne dabeigewesen. Im Augenblick haben wir ja noch die Praxisausbildung da mitten im Nirgendwo in Wales. Endlich wieder zurück im Geschäft, was, Harry?“
Bevor Harry etwas sagen konnte, schaltete sich Hermione ein: „Ron, der Sache sind aber Monate oder sogar Jahre Büroarbeit vorausgegangen, Fakten sammeln, Zeugenaussagen analysieren und sowas eben. Nicht war, Harry?“
„Ähm, ja“, sagte Harry. „Und herausfinden, welche Aussagen Schrott sind.“
„Siehst du, Ron, der Kampf gegen schwarze Magie ist eben kein schnelles Abenteuer, sondern erfordert sorgfältige Arbeit. Da passiert eben nicht am laufenden Meter etwas“, sagte Hermione.
Ron erwiderte mit einem ironischem Lächeln: „Jetzt, wo du's sagst... Das habe ich noch gar nicht gewußt, wo ich doch bislang nichts mit dem Kampf gegen die dunklen Künste zu tun hatte.“
„Ach, du nimmst mich nicht ernst“, schnappte Hermione.
„Hermione, meinst du, ich wüßte nicht mehr, daß unsere schwarzmagischen Abenteuer früher vor allem aus warten, rätseln, keine Ahnung, warten, rätseln, keine Ahnung und so weiter bestanden? Sieh mal den Stein der Weisen: Den haben wir auf den letzten Drücker gerettet, weil wir so lange gebraucht hatten, herausfinden, wie man an Fluffy vorbeikommt.“
„Ja, ich weiß.“
„Oder die Kammer des Schreckens. Da haben wir auch erst irgendwann nach den Osterferien was unternommen.“
„Immerhin mehr als Lockhart“, grinste Harry.
„Ja“, sagte Ron und fuhr fort: „Und dann denkt mal unsere Campingtour, als wir die Horkruxe gesucht haben -“
„Da warst Du doch ein paar Monate gar nicht dabei“, giftete Hermione.
Rons Ohren liefen rot an.
„Okay, ja, ich bin da ausgebüxt, aber Monate waren das nicht, höchstens Wochen.“
„Ja, weil Dir nicht häufig genug was passiert ist und dir der Service zu schlecht war.“
„Komm, Hermoine, hör auf, du weißt, daß es mit leidtut. Na, jedenfalls: Zwischen dem Medaillon und dem Becher war nicht viel los.“
„Außer vielleicht die Sache in Bathilda Bagshots Haus, aber da warst du ja gerade anderweitig unabkömmlich.“
„Hermione, ich sagte doch schon...“
„Und außerdem war die Sache in Xenophilius Lovegoods Haus und in Malfoy Manor, da war Ron dabei“, warf Harry ein und erntete einen dankbaren Blick seines Freundes.
„Jedenfalls, lieber Ron“, sagte Hermione abschließend und mit besonders belehrender Stimme, „jedenfalls darfst du dir das mit dem Aurorenjob nicht so vorstellen, daß du dauernd draußen bist und dich mit irgendwem duellierst. Das ist ein Bürojob, der sorgfältige Arbeit verlangt.“

Am Sonntag erschien noch George – mit einer dunkelhäutigen jungen Dame.
„Angelina! Was machst du denn hier?“ begrüßte Harry seine frühere Quidditchkapitänin erfreut.
Diese guckte ihn ganz irritiert an.
„Hallo, Harry, ich... ähm... bin mit George zusammen. Schon seit August.“
„Ach so?“ sagte Harry mit einem nicht besonders intelligenten Gesichtsausdruck.
„Unser Kämpfer für Recht und Gerechtigkeit hat davon noch nichts mitbekommen, und es scheint ihm auch keiner was gesagt zu haben, obwohl er jedes Wochenende hier ist“, kommentierte George grinsend.
„Ähm – zusammen – heißt das: So richtig zusammen? Also in einer Wohnung? Zusammenlebend?“ fragte Harry.
„Ja, junger Harry“, antwortete George in gönnerhaft-belehrendem Tonfall, „in meiner Wohnung zusammen. Über dem Laden, weißt du? Ich habe nämlich eine eigene Wohnung und wohne seit – ähm – laß mal sehen – lange nicht mehr im Fuchsbau. Wie steht es eigentlich mit Ginny und dir?“
„Wieso?“ fragte Harry. „Du weißt doch, daß ich ein eigenes Haus habe.“
„Hat sich auch zu mir herumgesprochen. Was ich meine, ist: Seid ihr jetzt auch offiziell zusammen? Weiß Mum davon? Oder ist das immer noch so, daß ihr im selben Haus, aber in unterschiedlichen Zimmern lebt, weil es 'praktischer' ist?“
„Weiß deine Mutter von euch?“ erwiderte Harry.
„Klar weiß sie das. Immerhin werde ich demnächst 24 Jahre alt. Wie ist es bei dir?“
„Ich bin gerade 21 geworden“, wich Harry aus.
„Auch schon ziemlich alt“, räumte George ein und fuhr fort: „An der Art, wie du der Frage ausweichst, gehe ich mal von folgendem aus: Du hast es Mum noch nicht gebeichtet, daß ihr in wilder – hoffentlich doch wohl sehr wilder – Ehe zusammenlebt, was?“
„Ich, ähm, nein“, gab Harry kleinlaut zu.
George legte väterlich seine Hand auf Harrys Schulter und sagte: „Das, mein junger Freund, sind die harten Dinge des Lebens. Aber irgendwann mußt du es tun. Man kann nicht immer so übersichtliche Sachen machen wie Du-weißt-schon-wen bekämpfen, manchmal muß man auch hingehen und sagen: 'Ihr Tochter und ich sind ein Paar und wohnen jetzt zusammen.' Auch wenn es hart und gefährlich ist.“

Harry und Ginny hatten sich dann doch darum herumgedrückt. Harry hoffte, daß Ron den ersten Schritt machen und mit Hermione endlich aus dem Fuchsbau ausziehen und in eine eigene Wohnung einziehen würde. Zumindest aber würde Harry die Offenbarung hinauszögern, bis er die Aurorenausbildung beendet haben würde, denn dann war die Gründung eines eigenen Hausstandes mit Ginny glaubwürdiger. Zunächst hatte er aber die Woche zu bestehen – er erwartete, ziemlich viel glattbügeln zu müssen, was im Tagespropheten gestanden hatte.
„Ich weiß nicht, was für'n Zeug die Skeeter raucht, aber es tut ihr nicht gut“, sagte Mr Turgidson. „Sie scheint ja kaum zugehört zu haben. Aber so kennt man sie ja – wenn ich mich daran erinnere, was sie damals so getrieben hatte, als die Quidditch-Weltmeisterschaft war.“
Harry war erleichtert, daß sein Ausbilder die Sache richtig einordnen konnte.
„Ja, sie schreibt eben das, von dem sie glaubt, daß es sich gut verkaufen würde. Da ist ihr egal, was wirklich war.“
„Sie meinen, daß ihre Biographie über Sie auch nicht so ganz exakt war?“
„Genau das meine ich.“
„Oh.“
Mr Turgidson machte ein enttäuschtes Gesicht. Harry dachte, daß er sich die Sache mit der Biographie von einem professionellen Biographienschreiber noch einmal durch den Kopf gehen lassen sollte.
„Naja, wie auch immer“, sagte Mr Turgidson, „frisch ans Werk, wir haben einiges an Schreibarbeit zu tun.“
Das war nicht untertrieben. Harry verfaßte einen Bericht über die Festnahme und die Äußerungen von Rabastan Lestrange in der Vernehmung. Außerdem mußte er die Pergamente ordnen und in die Akte einheften, was vor allem dafür wichtig war, den gerechtfertigten Einsatz des Veritaserums zu dokumentieren. Er mußte daran denken, daß das Bestehen von Abenteuern früher weniger mühselig war: Abenteuer erleben, Dumbledore davon berichten, fertig. Harry blickte auf den Behördenvorgang auf dem Schreibtisch und seufzte.

Durch den abgebrochenen Urlaub hatte Harry nicht wie geplant seine Ausbildung für den Motorradführerschein im September beenden können. Der Oktober hielt speziell ab Monatsmitte ein ziemlich wechselhaftes, zum Motorradfahren insgesamt eher ungeeignetes Wetter bereit. Es regnete und stürmte ziemlich häufig, außerdem fielen die Temperaturen deutlich. „So lernen Sie auch unter widrigen Umständen mit dem Motorrad zu fahren“, versuchte der Fahrlehrer, Harry zu aufzumuntern.
Freundlicherweise wurde es wärmer und sonniger, als Harry seine Fahrprüfung ablegte. Als er dann endlich den Führerschein in den Händen hielt, der um die Berechtigung zum Führen von Motorrädern ohne Beschränkungen erweitert war, kam der Augenblick, auf den Mrs Weasley so sehr gewartet hatte: Er konnte Sirius' Motorrad aus dem Weasleyschen Hühnerstall herausholen.
„So, Harry, Sirius hatte sogar noch ein paar von diesen komischen Papieren“, sagte Mr Weasley, der einen ziemlich geknickten Eindruck machte, und gab sie Harry.
Es handelte sich tatsächlich um die Papiere, die er zur Zulassung benötigte. Das würde er er noch nachholen müssen, denn Sirius hatte dieses kleine Detail seinerzeit vernachlässigt.
„Ich denke, ich werde das nicht nach London fliegen, dafür habe ich noch zu wenig Erfahrung. Ist da sonst noch was eingebaut?“ fragte Harry.
„Ja, da ist doch dieser Knopf für das Drachenfeuer. Den müßtest du doch kennen.“
„Ähm – ja, aber ich glaube nicht, daß sowas bei der technischen Abnahme beim Prüfer besonders gut ankommt.“
„Technische Abnahme?“ fragte Mr Weasley neugierig.
„Ja, bevor ich das Ding zulassen kann, muß ich erstmal nachweisen, daß es verkehrssicher ist, und dafür muß es durch die technische Abnahme.“
„Dann kommt also ein Muggel, der das untersucht?“
„Ja, allerdings muß ich damit zu einer Art Werkstatt“, erläuterte Harry. „So – wollen mal sehen... am besten, ich zaubere das Motorrad einfach rüber zum Grimmauldplatz.“
„Sehr gut. Mach das. Damit hier endlich wieder Platz wird im Hühnerstall.“
Das war Mrs Weasley, die hinzugekommen war. Harry hatte zwar nicht den Eindruck, als würde der Platz im Hühnerstall dringend benötigt werden, aber er kannte natürlich ihre Einstellung zu dem Motorrad. Er hob den Zauberstab, und schon war das Motorrad verschwunden. Mrs Weasley machte ein sehr glückliches Gesicht, während Mr Weasley sich Mühe gab, nicht enttäuscht auszusehen.
„Mr Weasley, ich danke Ihnen, daß Sie das Motorrad wieder aufgebaut haben, vielen Dank“, sagte Harry.
„Ach, es war mir doch eine Freude, Harry“, erwiderte Mr Weasley und erhielt einen strengen Blick seiner Gemahlin.

Harry hatte das Motorrad in einen Kellerraum in seinem Haus gezaubert, den er zuvor mit Kreachers Hilfe leergeräumt hatte. Nun stand er vor zwei Herausforderungen: Erstens mußte er das nicht angemeldete Gerät in die Prüfstelle bekommen, zweitens mußte er es so unterbringen, daß er es bei Bedarf auch rausfahren konnte. Er empfand es als unglückliche Lösung, das Motorrad erst rauszaubern zu müssen. Für die erste Herausforderung hatte er schon eine Lösung gefunden: Er würde das Motorrad auf das Prüfgelände zaubern. Die Lösung der zweiten Herausforderung würde er erst einmal zurückstellen.
„Oh, sehr schön, das man das noch sieht“, sagte der Prüfer erfreut. „Optisch macht das Ding jedenfalls was her.“
„Ja, ist sehr gepflegt“, bekräftigte Harry, der sich nicht sicher war, ob Mr Weasleys Bemühungen zur Wiederherstellung des Motorrades vor dem Prüfer Gnade finden würde.
„Heutzutage fahren ja fast alle Leute nur noch japanische Motorräder, wenn sie sich nicht eine museale Harley leisten, aber das tun sowieso nur Werbefuzzis und Zahnärzte um die fünfzig. Oder sie kaufen sich 'ne BMW aus Deutschland. Aber ich freue mich jedesmal, wenn jemand mit einem englischen Motorrad kommt“, schwärmte der Prüfer. „Schöne alte Triumph Trident. Wollen mal sehen, ob sie hält, was sie verspricht.“
Harry hatte sämtliche verdächtige Knöpfe abgebaut, weil er fand, daß dem Prüfer Sicherheitsbedenken für den Straßenverkehr kommen könnten, wenn er das Drachenfeuer auslösen würde. Trotzdem war er nicht wirklich entspannt, während der Prüfer das Motorrad auf dem Prüfstand testete.
„Ja, alles wunderbar – keine Mängel“, verkündete der Prüfer zu Harrys Verwunderung sein Urteil.
Offenbar hatte Mr Weasley doch ein Händchen für derartige Sachen. Harry zauberte das Motorrad zurück zum Grimmauldplatz und betrachtete dort das Prüfgutachten. Jetzt würde er das Motorrad anmelden können – aber zum Fahren war es im Prinzip zu spät. Die Motorradsaison war definitiv vorbei.

In der zweiten Dezemberhälfte stand Weihnachten vor der Tür, und damit war es auch Zeit, Bilanz zu ziehen. Ginny konnte mit ihrem Jahr ganz zufrieden sein, obwohl die Holyhead Harpies ohne ihre frühere Kapitänin, Gwenog Jones, erheblich stärker zu kämpfen hatten. Aber immerhin hatte sich die Mannschaft zur Mitte der Saison im oberen Drittel der Tabelle etabliert, und das gab ihr eine realistische Chance, den Meistertitel zu verteidigen. Das Stadion der Quidditch-Liga hatte man für diese Saison in Wales nicht weit vom Ausbildungszentrum der Aurorenzentrale in einem Cwm, einem Tal, errichtet.
Harry wiederum sah sich dem letzten Halbjahr seiner Ausbildung gegenüber. Ron hatte die Mitte seiner Ausbildung zum Auror erreicht und bislang sehr gut mithalten können. Hermione war gerade dabei, ihre Abteilung davon zu überzeugen, ein Hauselfenschutzgesetz zu erarbeiten. Sie befürchtete allerdings, daß die gesamte Arbeit an ihr hängen bleiben würde, da viele Zauberer in der Abteilung nicht besonders davon überzeugt waren. Mr Diggory unterstützte sie zwar mit Worten, beließ es aber dabei.

In diesem Jahr hatte Harry wieder einmal zur Weihnachtsfeier in den Grimmauldplatz eingeladen. Kreacher war so scharf darauf, eine prachtvolle Weihnachtstafel zu bereiten, daß Harry wieder den kostbaren Tafelaufsatz aus dem Blackschen Verließ bei Gringotts holen mußte. Die Düfte, die am Heiligen Abend aus der Küche die Treppe emporstiegen, verrieten Harry und Ginny, daß Kreacher eine Völlerei epischen Ausmaßes vorbereitete. Harry zählte auf Hagrid, den er auch eingeladen hatte, und dessen Magen nun einmal der eines Halbriesen war. Zum leichten Mißfallen von Kreacher hatte Harry auch sein Patenkind nebst Großmutter eingeladen, so daß mal wieder alles Zerbrechliche außer Greifhöhe gebracht werden mußte – und das war inzwischen ziemlich hoch, war doch Teddy knapp dreidreiviertel Jahre alt. Da es George nur im Doppelpack mit Angelina gab, wurde die Runde entsprechend erweitert. Glücklicherweise hatten die Blacks seinerzeit überaus großzügig gebaut, so daß das Speisezimmer dennoch groß genug sein würde. Bill und Fleur waren auch eingeladen und würden Victoire mitbringen. Diese war etwas mehr als sieben Monate alt und würde nach Lage der Dinge wohl schlafen.

Als alle dann am ersten Weihnachtsfeiertag da waren, war es im Haus so lebendig und laut wie lange nicht mehr.
„Zuerst ist mal Bescherung im Salon“, verkündete Harry, der wußte, daß kleine Kinder auf so etwas nicht warten konnten.
Teddy freute sich dementsprechend, während die anderen nachsichtig lächelten.
„So, Teddy, dann wollen wir mal sehen, was der Weihnachtsmann für Dich hiergelassen hat“, sagte Harry, als alle im Salon versammelt waren.
Vor dem Kamin standen drei Pakete. Teddy machte sich sofort darüber her. Als erstes packte er eine große Stoffeule aus, die schuhute, wenn man sie streichelte. Harry erinnerte sich, daß ihm Hagrid das Paket zuvor gegeben hatte. Von den Weasleys bekam Teddy einen neuen Kinderbesen, nachdem der Besen, den Harry ihm geschenkt hatte, inzwischen zu klein geworden war – er konnte Teddy nicht mehr tragen. Dann kam Teddy zu Harrys Geschenk. Als er es ausgepackt hatte, war nicht nur Teddy begeistert, sondern auch Mr Weasley: Harry hatte sich nämlich darüber informiert, daß Kinder im Alter zwischen drei und vier Jahren schon anfingen, mit Sachen herumzubasteln. Er hatte Teddy deshalb in einem Spielzeugladen der Muggel – in der Winkelgasse war so etwas partout nicht zu finden – einen Holzbaukasten gekauft, der Holzschrauben, zum Teil würfelförmige Holzmuttern und entsprechendes Werkzeug enthielt, und mit dem man auf diese Weise Fahrzeuge und anderes zusammenbauen und -schrauben konnte.
„Ich sehe, du setzt alles daran, Teddy die Muggelwelt näherzubringen“, raunte ihm Andromeda zu.
„Ja“, bestätigte Harry ebenso raunend, „das ist mir nämlich schon ziemlich zu Beginn meiner Hogwartszeit aufgefallen: Viele Zauberer sind technische Nieten. Außerdem lernt man mit diesem Kasten, Probleme zu erarbeiten und zu lösen.“ Als Andromeda bei dem letzten Satz erstaunt guckte, fügte Harry hinzu: „Hat mir die Verkäuferin gesagt, und es klang ziemlich professionell.“
„Hattest du früher auch so etwas gehabt?“ fragte Bill.
„Ähm“, antwortete Harry, „jein. Also, ich habe ja kaum etwas von den Dursleys geschenkt bekommen. Also daher nicht. Aber Dudley, also mein Cousin, der hatte so einen Kasten zum Geburtstag bekommen. Und weil er damit nichts anfangen konnte, hatte ich damit gespielt, wenn er mich gelassen hat. Oder wenn er es nicht mitbekommen hat.“
„Und? Hat es was gebracht?“
„Wie man es nimmt – mit elf habe ich immerhin einen Wecker repariert, und der funktioniert heute noch.“
„Und tickt auf dem Nachttisch neben Harrys Bett vor sich hin“, mischte sich Ginny ein.
Bill hob das, was Greyback von seiner linken Augenbraue übriggelassen hatte. Ginny stutzte und sagte dann ohne rot zu werden: „Naja, ich war im Lauf der letzten Jahre auch mal in Harrys Zimmer, und da steht der Wecker nun mal.“
„Hm. Aha“, nickte Bill und grinste ein wenig.
Plötzlich wurden sie von Mrs Weasleys Stimme unterbrochen: „Arthur! Wirst du wohl dem kleinen Teddy nicht das ganze Werkzeug wegnehmen?“
Harry hörte Mr Weasleys Antwort: „Oh, Verzeihung, Schatz, ich wollte doch nur... Ist ja gut, ich, äh...“
Er drängelte sich durch seine Gäste und sah Mr Weasley bei Teddy auf dem Boden sitzen. Der Holzbaukasten war geöffnet, und zahlreiche Holzbauteile lagen herum. Mr Weasley schob gerade einen überdimensionalen Holzschraubendreher zu Teddy hinüber.
„Ich, ähm, habe nur zusammen mit Teddy, ähm...“, sagte Mr Weasley, während er sich erhob. „Ich, ähm, habe also wie gesagt nur Teddy zeigen wollen, wie, ähm...“
Seine Angetraute warf ihm einen derart vernichtenden Blick zu, daß er den Satz nicht vollendete. George und Ron grinsten breit, und Hagrid gluckste.
„Du hast aber ein hochherrschaftliches Haus“, sprach Angelina Harry an. „Du hast es von diesem Sirius Black geerbt? Der wurde doch mal gesucht?“
„Ja, aber er war unschuldig. Hat sich dann später herausgestellt.“
„Aber erst kurz nachdem er tot war, nicht? Hat mir George erzählt.“
„Ja, richtig. Also leider zu spät.“
Eine Glockenspielmelodie unterbrach alle Gespräche. Kreacher hatte unbemerkt den Salon betreten und hielt sein viertöniges Glockenspiel in der Hand, wie es auf Kreuzfahrtschiffen und in besonders gehobenen Hotels gebräuchlich war, um damit zum Essen zu rufen.

Die Tafel im Speisezimmer war prachtvoll gedeckt: Soweit Mundungus Fletcher es nicht an sich gebracht hatte, glänzte das Blacksche Familiensilber verschwenderisch im Kerzenschein. Kreacher hatte Harry am Kopf der Tafel platziert, rechts von ihm an der Längsseite saß Ginny. Links von Harry saßen Mrs und Mr Weasley, dann folgten Ron und Hermione, die Harry ganz merkwürdig angrinste. Als Harry sie ansprechen wollte, schüttelte sie jedoch den Kopf. Er würde sie nachher fragen müssen, warum sie so gegrinst hatte.
Kreacher tischte einschließlich Dessert fünf ziemlich gehaltvolle Gänge auf und reichte danach noch die üblichen Weihnachtsgetränke. Alles war so hervorragend zubereitet, daß es einem Koch der Spitzengastronomie zur Ehre gereicht hätte. Während des Essens versuchte Harry, sich mit seinen Gästen zu unterhalten, was wegen seiner etwas abgelegenen Sitzposition nicht ganz einfach war. Von den weiter entfernt Sitzenden war Hagrid einfach zu erreichen, weil Harry nur seinen Kopf zu heben brauchte.
„Hagrid, wie geht es in Hogwarts? Alles ruhig und wie üblich?“
„Ja“, sagte Hagrid. „Alles ruhig. Jetzt, wo ihr weg seid, kommt mich auch keiner mehr besuchen. Und es stellt keiner mehr was an.“
„Tja, Fred fehlt mir auch“, sagte George und wollte damit einen Witz machen, der aber nicht richtig ankam.
„Naja, alle Unruhestifter sind jetzt weg“, rettete Hagrid die Stimmung, „du und Fred, ihr habt ja immer was angestellt, und ihr, Harry, Ron und Hermione, seid ja auch nicht mehr da, um irgendwelche Geheimnisse aufzudecken. McGonagall meint, der Hauslehrerjob von Gryffindor wär' jetzt 'n richtig normaler Job geworden. Sie sagt, daß sie hoffentlich schon in Rente ist, wenn die nächste Potter-Weasley-Generation nach Hogwarts kommt.“
Mrs Weasley schaute bei diesen Worten kurz zu Harry und Ginny hinüber und ließ ihren Blick dann über Ron und Hermione sowie George und Angelina zu Bill und Fleur schweifen.
„Wird Hogwarts denn immer noch von den vier Hauslehrern geleitet?“ wollte Hermione wissen.
„Ja, noch“, antwortete Hagrid. „Aber Professor Slughorn will am Ende des Schuljahres endgültig in den Ruhestand gehen. Er meint, er sei bald so alt wie Dumbledore vor 'n paar Jahren, und er wollte noch 'n bißchen was von sei'm Leben haben.“
„Dann kommt also bald ein neuer Zaubertränkelehrer?“ fragte Ron.
„Ja, aber sie fangen gerade erst an zu suchen. Und einen neuen Lehrer für Verwandlung können die dann auch gleich suchen“, sagte Hagrid und vor Überraschung hielten die anderen in ihren Gesprächen inne.
„Wieso – geht McGonagall auch in Rente?“ erkundigte sich Angelina.
„Nee, das nicht. Aber sie wird neue Schulleiterin. Hat sich ja lange genug dagegen gesträubt. Und Professor Flitwick wird Stellvertreter. Aber er sagt auch, daß er zu alt wäre, den Schulleiter zu machen. Hat er gleich gesagt, als Professor Sinistra meinte, die Nachfolge von Professor McGonagall wäre dann ja geklärt.“
„Dann bräuchte man ja auch einen neuen Gryffindor-Hauslehrer“, überlegte Harry.
Ginny bemerkte: „Welche Voraussetzungen muß man dafür wohl mitbringen?“
„Eine Engelsgeduld, ein wachsames Auge und Nerven aus Stahlseilen“, sagte Mr Weasley mit Blick auf George.

Nach dem gehaltvollen Essen dauerte es noch ein wenig, bis sich alle erheben konnten, denn Kreacher hatte mit seinem Festessen keine Zweifel daran aufkommen lassen, daß im Hause Potter nicht der geringste Mangel herrschte. Dadurch konnte Harry erst bei der Verabschiedung seiner Gäste Hermione zur Seite nehmen.
„Sag mal, warum hast du denn so gegrinst, als wir uns gesetzt haben?“
Hermione lächelte etwas verlegen.
„Ach, das? Tja, mir ist aufgefallen, daß Kreacher rechts von dir Ginny hingesetzt hat und links Mrs und Mr Weasley. In dieser Reihenfolge.“
„Ja und?“
„Bei Hochzeiten gibt es eine bestimmte Sitzordnung, Harry: Rechts neben dem Bräutigam die Braut, links die Brautmutter, dann der Brautvater. Rechts neben der Braut würden normalerweise Bräutigammutter, der Priester und dann der Bräutigamvater sitzen, aber die gibt es ja nicht.“
Harry durchzuckte die jähe Vorstellung, wie rechts von Ginny Tante Petunia und Onkel Vernon sitzen und sagte: „Du glaubst, Kreacher hätte das mit Absicht gemacht? Ich meine – bei Bills und Fleurs Hochzeit hat es ja auch keine Tafel gegeben.“
„Harry, Bill und Fleur sind ja auch, wie soll ich sagen? Normale Leute. Kreacher kommt aber aus einem Haus mit Etikette, wo diese Dinge eine enorme Rolle spielen.“
Harry grinste Hermione verlegen an. Glücklicherweise machten Mrs und Mr Weasley nicht den Eindruck, als hätten sie Kreachers Code verstanden.


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