Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Die Aurorenzentrale - Eine Karte und Fahrzeuge

von Krabbentaucher

Während der Geburtstagsfeier gab es natürlich viel zu erzählen. Da die Australienfotos bereits fertig entwickelt waren, ging es zuerst um die Reise von Harry und Ginny. Ron kommentierte die Berichte von den Stellen, an denen er selbst während der Reise zwei Jahre zuvor schon gewesen war mit „kenne ich“ und „ja, das war klasse“. Besonders interessant fanden er und Hermione natürlich die Orte, die sie selbst nicht gesehen hatten. Zu den Pinnacles sagte Hermione: „Also diese Steinsäulen sind ja wirklich faszinierend. Aber diese Dünen und daß der Bus oder was das ist da so steil runterfährt... das wäre nichts für mich.“
Ron wiederum brachte sein Unverständnis zu den Stromatolithen im Hamelin Pool zum Ausdruck: „Sind vielleicht die ältesten Wasweißich. Aber ich meine – ihr wart doch im Urlaub, wieso guckt ihr euch da solche Pflanzen an? Mir reicht's für's ganze Leben, was ich für Kräuterkunde lernen mußte.“
„Das sind keine Pflanzen“, belehrte ihn Hermione.
„Ach nein? Sieh mal – selbst dieses Foto sieht aus wie ein Muggelfoto. Nichts bewegt sich. Die krabbeln doch nicht.“
„Es sind aber trotzdem keine Pflanzen. Es sind Mikroorganismen. Bakterien. Die kann man nur unter dem Mikroskop sehen, aber nicht mit bloßem Auge.“
„Was?“ prustete Ron und sah Harry und Ginny ungläubig an. „Ihr seid da extra hinappariert, um Zeug zu sehen, das nichts tut und das man nicht mal sieht?“
„Man sieht was, weil sie so viele sind und weil sie Kolonien bilden“, sagte Harry etwas ungeduldig, während Ginny nur gleichmütig mit den Schultern zuckte.
„Ro-hon“, flötete Hermione, „Stromatolithen sind die ältesten Lebewesen der Erde. Ich meine natürlich: Sie sind die älteste Art von Lebewesen. Und es gibt sie nur an ganz wenigen Stellen. Ich habe mal was darüber gelesen -“
„Überraschung...“, murmelte Ron.
„- wenn du dich auch für derartige Dinge interessieren würdest, dann müßte ich es dir nicht sagen.“
„Brauchst du auch nicht. Ich sehe: Harry und Ginny waren auf einer Bildungsreise. Ihr hättet einen ganzen zusätzlichen Tag gehabt, um in Broome zu baden...“
Mr Weasley hatte sich in die Fotos von der Landung und dem Start in Hong Kong auf dem Hinflug vertieft. Da es Zaubererfotos waren, konnte man jeweils eine kurze Sequenz vom Anflug, dem Aufsetzen, dem Startlauf und dem Abheben sehen.
„Faszinierend... Sieh mal, Molly.“
Mrs Weasley warf nur einen mißbilligenden Blick auf diese Fotos und brummte undefinierbar.
Dann waren Ron und Hermione dran.
„Das ist eine traumhafte Landschaft“, schwärmte sie. „Die Familie Krum hat ihr Haus mitten im Balkan -“
„Das kannste wirklich sagen“, bemerkte Ron etwas dumpf.
Nach einem irritierten Seitenblick auf ihn fuhr Hermione fort: „Eine Landschaft wie aus einem Ölgemälde. Runde Bergrücken, dicht bewaldet, dann wieder steile Felswände aus richtig hellem Stein, einfach wunderbar.“
„Und Bären...“, sagte Ron.
„Ja, dort ist eben viel Natur.“
„Kann man wohl sagen. Der nächste Ort war wer weiß wie weit weg. Ansonsten: Nichts als Wald, Wald, Wald. Und sonst gar nichts drumrum.“
„Ron, bist du ein Zauberer oder was? Du bist doch in die nächste Stadt appariert.“
„Und da habe ich auch nichts machen können, weil da alles mit Buchstaben geschrieben stand, die ich nicht lesen konnte. Und Viktor hat mich zwar mal begleitet, aber der war keine große Hilfe, weil er von der Muggelwelt ja nun gar keine Ahnung hat.“
Harry fragte sich, ob er nur wieder Rons übliches Gemecker lauschte und fragte: „Hat dir der Urlaub nicht gefallen?“
„Ach doch, eigentlich schon. War schon ganz in Ordnung“, sagte Ron etwas verunsichert. „Wir sind auch viel geflogen, also Viktor und ich. Und ein paar von seinen Kumpels sind vorbeigekommen, und wir haben Quidditch gespielt. Es waren sogar genug Leute da, um zwei richtige Mannschaften zu bilden, und er hat gesagt, ich sei als Hüter ganz in Ordnung.“ Ron warf sich etwas in die schmale Brust. „Das ist der Vorteil, wenn es da außer Bergen nichts gibt: Du kannst prima fliegen, so richtig im Tiefflug zwischen den Klippen her... War schon klasse.“
„Das war der Teil, wo ich nicht so mitgemacht habe“, sagte Hermione.
„Und Viktor hat eine Freundin!“ jubilierte Ron. „Passen gut zusammen, sie ist auch so schweigsam wie er.“
Er sah sehr zufrieden aus.
„Das war für Ron die beste Nachricht überhaupt“, sagte Hermione feixend. „Vorher war er sich ja nicht sicher, ob er mich sicher hat. Er war ja immer etwas eifersüchtig.“
„War ich gar nicht“, beharrte Ron.
„Natürlich nicht“, sagte Hermione beschwichtigend. „Jedenfalls haben sich Ron und Vicki viel besser verstanden als vorher.“
Kurz vor dem Abendessen standen Harry, Ginny, Ron und Hermione zufällig ohne die anderen Weasleys im Garten. Ron sprach noch einmal die Reise nach Australien an: „Und ihr habt immer in getrennten Zimmern geschlafen? Oder im Schlafsaal?“
„Ja – aber was soll die Frage, Ron?“ fragte Harry ärgerlich.
„Ich meine ja nur... Du weißt doch, Ginny ist meine kleine Schwester...“
„Kleine Schwester? Ich?“ schaltete sich Ginny ein und baute sich drohend vor Ron auf.
„Also gut, dann jüngere Schwester“, räumte Ron ein. „Aber – Harry... ähm... tja... ähm... Ich bin ja gewissermaßen für Ginny verantwortlich...“
„Du für mich?“ giftete Ginny. „Was glaubst du eigentlich? Für wen hältst du dich eigentlich?“
„Für deinen älteren Bruder! Und da... ähm... also ich... ich... mir sind da während des Urlaubs so ein paar Gedanken gekommen... genaugenommen habe ich schon daran gedacht, als ihr so mehr oder weniger faktisch in den Grimmauldplatz eingezogen seid... In Bulgarien jedenfalls mußte ich daran denken, daß ihr... naja...“
„Was denn?“ fragte Harry so arglos wie möglich, obwohl er dunkel ahnte, worauf Ron hinauswollte.
„Es ist so...“, Ron hatte rote Ohren bekommen, „ich habe mich gefragt, ob Ginny... gewissermaßen... ähm... unbeschädigt... ist?“
„Unbeschädigt?“ rief Ginny ganz erbost. „Unbeschädigt? Ron! Wenn es das ist, was ich glaube, das du es denkst, dann – dann – dann ist es ja wohl das Indiskreteste und Unverschämteste, was ich gehört habe! Worüber machst du dir eigentlich Gedanken?“
Jetzt mischte sich auch Hermione ins Gespräch, und Harry war dankbar, daß er nichts sagen mußte: „Ron, Ginny ist nicht mehr zwölf. Sie hat heute ihren 19. Geburtstag. Nach Zauberermaßstäben ist sie seit zwei Jahren volljährig, und nach Muggelmaßstäben seit einem Jahr. Sieh es doch ein: Deine kleine Schwester ist erwachsen.“
Ron war noch nicht überzeugt.
„Was ist denn verkehrt daran, sich Sorgen zu machen? Ich mußte einfach im Urlaub dran denken...“
„Wann mußtest du daran denken?“ meldete sich endlich Harry zu Wort. „Du mußt ja irgendeinen Anlaß gehabt haben, und das kann nicht das Fliegen mit Krum gewesen sein. Warst du vielleicht mit Hermione – ähm – irgendwie zusammen?“
Die Farbe von Rons Ohren wechselten schlagartig in ein intensiv leuchtendes Rot. Harry ahnte, daß er den Punkt getroffen hatte.
„Äh – jaah, da waren wir – ähm – zusammen, ja.“
Hermione sah verlegen weg. Harry wollte sie nicht beschämen, aber andererseits klar machen, daß er Schnüffeleien unter seiner Bettdecke auch durch seinen besten Freund nicht schätzte.
„Siehst du, Ron?“ sagte er deshalb. „Das habe ich mir gedacht. Und ich frage dich nicht nach den näheren Umständen.“
Ron wurde zusehends kleinlaut und erwiderte unsicher: „Das ist doch nicht dasselbe. Hermione ist nicht deine Schwester.“
„Aber Hermione ist für mich so etwas ähnliches wie eine Schwester. Das habe ich dir schon mal gesagt.“
„Ja, damals im Forest of Dean an diesem Teich, nachdem wir das Schwert da rausgezogen und das Medaillon von Du-weißt-schon... von V-Voldemort zerstört haben. Daran erinnere ich mich noch lebhaft.“
„Na siehst du“, sagte Harry. „Ron, Leute werden erwachsen, und sie machen... ähm, also sie übernehmen Verantwortung für sich selbst, wollte ich sagen. Ich frage dich nicht, wie intensiv du mit Hermione hinter irgendeinem Karpatenbusch geknutscht hast, und du -“
„Balkanbusch“, bemerkte Ron trocken.
„Das war mein Text“, sagte Hermione.
„Ja. Jedenfalls, Ron, du fragst mich auch nicht. Okay?“ schloß Harry.
Ron seufzte und brummte dann: „Na schön. Okay. In Ordnung.“

Eine Woche später saßen Harry und Ginny im Salon von Grimmauldplatz zwölf. Sie paßten auf Theodore Lupin auf, den inzwischen alle Ordensmitglieder, zu denen Andromeda Tonks Kontakt hatte, Teddy nannten. Andromeda wollte auch einmal ein paar Wochen verreisen, und nachdem es zuvor so gut bei Harry geklappt hatte mit der Betreuung, bekam er nun die Gelegenheit, sich noch einmal an dem nunmehr zwei Jahre und vier Monate alten Kind zu versuchen. Obwohl Teddy seine Kleidung schon halbwegs selbst an- und ausziehen konnte, war es immer noch ein Vollzeitjob, sich um ihn zu kümmern. Wie alle Kinder in seinem Alter war er sehr neugierig, und Kreacher hatte schon bei Harrys Ankündigung, daß er für einige Zeit Teddy aufnehmen wollte, alles hochgestellt. Nun jedenfalls saß Teddy ganz friedlich auf dem Boden und baute kleine Türme aus Bauklötzchen. Harry hörte, daß jemand an der Tür klingelte. Wenig später betrat Kreacher den Salon und verbeugte sich.
„Meister, ich darf Mr Ronald Weasley melden, der -“
„Hallo Harry“, platzte Ron herein. „Hallo Ginny und – ähm – tja, Teddy.“
„Turm baut“, war Teddys Antwort.
„Ja, klasse“, sagte Ron etwas desinteressiert und wandte sich Harry und Ginny zu: „Ha!“
„Was ist? Müßtest du nicht im Zauberscherzeladen sein?“ erkundigte sich Harry.
Ron warf sich in die Brust und verkündete: „Dahin gehe ich gleich zurück. Aber ich habe heute einen Schokofrosch gegessen.“
„Aha“, sagte Ginny ganz sachlich. „Und jetzt willst du mit den schlimmsten Magenschmerzen seit damals angeben, als du dich mit vergorenem Kürbis vollgestopft hast oder was?“
Ron sah ziemlich genervt zu seiner Schwester hinüber.
„Nein, mir geht es gut. Aber ich habe das hier vorgefunden.“
Er hielt triumphierend eine Karte hoch.
„Eine Schokofroschkarte? Zeig her“, sagte Harry, der ahnte, wer darauf verewigt war.
Er hatte sich nicht geirrt. Die Karte enthielt ein Bild von Ron sowie folgenden Text:

Ronald „Ron“ Weasley, engster Freund von Harry Potter.
Ron Weasley repräsentiert mit Harry Potter und Hermione Granger die jüngste Zauberergeneration.
Er hat Harry Potter bis zuletzt im Kampf gegen Den, dessen Namen nicht genannt werden darf, einem schwarzen Magier, beigestanden und vor allem im letzten Jahr des Kampfes eine wichtige Rolle gespielt. Sein Hobby ist das Quidditch-Spiel, an dem er am liebsten in der Hüterposition teilnimmt.

Ron sah Harry erwartungsvoll an.
„Klasse, Ron, das zeigt doch, wie berühmt du bist“, sagte Harry und reichte die Karte an Ginny weiter. „Wenn da auf Hermione Bezug genommen wird – gibt es dann von ihr auch eine Schokofroschkarte?“
„Wohl ja, aber ich habe noch keine gefunden.“
„Dann mußt du mehr Schokofrösche essen“, sagte Ginny trocken und gab die Karte an Ron zurück.
„Harry, da ist noch was... Ich habe einen Brief von Kingsley bekommen.“
„Aha – und?“
„Nicht privat, sondern richtig vom Ministerium, mit Stempel und Wappen und so. Jedenfalls bittet er mich, in die Aurorenabteilung einzutreten, weil es wohl immer noch zu wenige Auroren sind und zu viele Todesser da draußen.“
Harry strahlte.
„Das wäre cool, wenn du auch kommen würdest. Und ja: Es sind immer noch zu wenige. Ich sehe das in der Zentrale, da sind verdammt viele Büroboxen leer. Machst du mit?“
„Ich weiß noch nicht recht. Weißt du, mit George zusammen verdiene ich richtig viel Geld, wahrscheinlich mehr als wenn ich Auror wäre. Aber andererseits... Mal wieder ins Geschäft, also den Kampf gegen die dunklen Künste zurück... Schon verlockend. Aber dann nicht für ewig. Danach vielleicht wieder zurück in den Laden.“
„Weiß George schon etwas davon?“ fragte Ginny.
„Doch, ja, weiß er. George meint, es könnte nicht schaden, wenn ich die Aurorenausbildung durchlaufe, weil wir ja auch weiter ins Geschäft mit Artikeln gegen die dunklen Künste einsteigen wollen. Und da könne mir etwas praktische Erfahrung für ein paar Jahre nicht schaden.“
„Dann mach's doch“, ermunterte ihn Harry, der sich das Ausbildungszentrum in Wales als so eine Art kleinen Gryffindor-Gemeinschaftsraum ausmalte.
„Hm. Mal sehen. Ich werde darüber nachdenken.“

Der August war etwas wechselhaft, aber überwiegend sonnig und ziemlich heiß. Nur hin und wieder gab es – dann allerdings heftige – Gewitter, zum Teil mit Hagel. Wegen des warmen Wetters trug Harry nur T-Shirts, so daß die australische Bräune zumindest auf den Unterarmen nicht verblaßte.
Kurz vor Ende des Monats holte Andromeda Tonks Teddy wieder ab. Als sie fort war, fand Harry, daß es im großen Haus merkwürdig leer und ruhig geworden war. Er mußte einräumen, daß er sich sehr an den kleinen Jungen gewöhnt hatte. Ginny sah das auch so. Harry ertappte sich bei dem Gedanken, daß er sich mal mit Ginny über Kinder im allgemeinen und eigene Kinder im besonderen unterhalten müsse – und schreckte sofort zurück. Zwar beschränkten sich ihre körperlichen Kontakte längst nicht mehr auf einen seltenen scheuen Kuß, und auch mit der Möglichkeit von Nachwuchs hatten sie sich auseinandergesetzt, indem sie Verhütungstrank nahmen. Aber es war das eine, ungewollten Nachwuchs zu verhindern, und das andere, sich mit dem Gedanken zu beschäftigen, Nachwuchs zu wollen. Immerhin war Harry gerade zwanzig geworden, noch mitten in der Ausbildung und frei. Der Gedanke an eine Hochzeit und damit an die Ehe war ihm daher unangenehm. Und obwohl Harry wußte, daß es an der Schwelle zum neuen Jahrtausend normal war, wenn Kinder nichtehelich geboren wurden, fand er, daß eine vorherige Eheschließung immer noch dazugehörte.
Das Ende des Monats und damit der Ferien brachte es auch mit sich, daß Harry wieder etwas vom Ministerium hörte: Er wurde per Eulenpost gebeten, sich am ersten September nicht im Ministerium, sondern im Ausbildungszentrum in Snowdonia in Nordwales einzufinden.

Als Harry am ersten September im Ausbildungszentrum eintraf, stellte er fest, daß es an diesem Tag in Nordwales sehr viel regnerischer war als in London. Und er stellte fest, daß sich etwas in den Zimmern getan hatte. Stand vorher ein Bett in jedem Zimmer, so daß eine leichte Hotelatmosphäre herrschte, hatte man nun je zwei zusätzliche Betten dazugestellt. Mrs Lyth, die Verantwortliche für Angriff und Verteidigung, erläuterte die Sache: „Der neue Jahrgang ist etwa doppelt so stark wie der jetzige, wir werden also etwas zusammenrücken müssen. Im Augenblick sind wir noch allein, denn die Neuen haben erstmal Magisches Recht und Dienstbetrieb im Ministerium. Aber wenn sie dann hierhin kommen, dann wird es eng. Naja, und für uns Ausbilder wird es dann stressig, weil wir zwei Jahrgänge zu bewältigen haben. Und in einem Jahr dann drei Jahrgänge, aber dann werden Sie schon in der Praxis stecken, und die fängt bei Ihnen schon Anfang des nächsten Jahres an, so etwa im Februar. Und wenn die Neuen am ersten Dezember kommen, dann gehen Sie wieder ins Ministerium, um magisches Recht zu lernen und Papierkram und das alles, das aus dem Kampf gegen die dunklen Künste Arbeit macht.“
„Wie war denn das vorher?“ fragte Sheila. „Die Ausbildung hat doch damals auch drei Jahre gedauert, also wird es da immer drei Jahrgänge nebeneinander gegeben haben.“
„Nein“, schaltete sich Harry zur Überraschung der Ausbilderin ein. „Vor Voldemorts Herrschaft sind über einige Jahre lang gar keine Anwärter eingestellt worden. Und wenn, dann waren es so wenige, daß man vermutlich mit einem Bett pro Zimmer ausgekommen ist.“
Mrs Lyth nickte.
„Richtig, Mr Potter. Aber jetzt sind wir im Aufbau und eigentlich noch nicht so richtig handlungsfähig. Wir brauchen dringend Nachwuchs.“
Harry, dem Ron gesagt hatte, daß er zugesagt habe und die Aurorenausbildung beginnen werde, fragte: „Wie ist das denn, wenn die Todesser alle gefaßt sind – wären wir dann nicht zu viele in der Abteilung?“
„Nein“, antwortete Mrs Lyth, „viele wollen nur vorübergehend Auroren werden und dann etwas anderes machen. Einige fühlen sich genaugenommen entweder der Aufgabe verpflichtet, die Arbeit der sogenannten DA zuende zu bringen, andere fühlen sich Ihnen, Mr Potter, verpflichtet.“
„Mir?“
„Ja. Das haben einige zumindest so angegeben. Sie meinen, wenn der Anführer der DA noch nach Todessern jagt, dann müßte er unterstützt werden.“
Harry war das etwas peinlich. Noch peinlicher war es ihm, daß seine drei Kollegen daran offensichtlich überhaupt nichts ungewöhnliches fanden.

Harry fand es schade, daß er im Dezember nicht mit den Neuen zusammen im Ausbildungszentrum sein konnte, wenn er es auch genoß, sein Zimmer für sich allein zu haben. Immerhin war auch eine Reihe bekannter Gesichter unter den neuen Anwärtern, wie ihm Ron an einem Wochenende berichtete: „Stell dir vor, Neville fängt auch an.“
„Aber hat der überhaupt seine fünf UTZe zusammen? Ich denke, der hat weder Zaubertränke noch Verwandlung gehabt und das braucht man doch.“
„Aber er hat einen Merlinorden und er hat die DA für dich zusammen mit Ginny und Luna weitergeführt.“
„Wer ist noch da? Luna auch?“
Ron lachte: „Im Ernst – kannst du dir Luna vorstellen, wie sie Berichte schreibt und Akten führt oder überhaupt in einem Ministerium arbeitet?“
„Nein.“
„Eben. Sie ist nicht dabei. Aber dafür sind es die Patil-Zwillinge. Naja, und Macmillan ist auch dabei. Er hat als erstes vorgeschlagen, einen Jahrgangssprecher zu wählen, und sich hat er sofort als Kandidaten ins Rennen geschickt.“
Harry grinste. Das paßte zu Ernie Macmillan. Er hatte zwar das Herz auf dem rechten Fleck, aber hin und wieder brach seine wichtigtuerische Ader durch. Nach Harrys Meinung wäre ein Amt als Bürgermeister einer kleinen Gemeinde genau das richtige für Ernie: Er könnte schöne Sonntagsreden halten und die neue Schaukel im Kindergarten ihrer Nutzung übergeben. Allerdings mußte Harry zugeben, daß Ernie ein ziemlich guter Kämpfer war.
„Du kannst mir dann ja mal erzählen, wie ihr ins Zentrum gekommen seid. Du weißt ja, ihr müßt da auf nichtmagische Weise hinkommen“, sagte Harry. „Mann, ich würde zu gern dabei sein, wenn ihr dort einlauft.“
„Bei mir ist das schon geritzt“, grinste Ron. „Ich hatte noch in Erinnerung, was du mir damals erzählt hast. Und da habe ich mit Dean gesprochen, und wir machen das zusammen.“
„Dean? Ist der auch dabei?“
„Ja – habe ich das eben nicht gesagt? Jedenfalls: Dean ist auch im neuen Jahrgang. Und er hat einen Führerschein, also werden wir uns das Ministeriumsauto ausleihen und es so machen wie du. Dean ist ja muggelstämmig, wie du weißt.“
„Das ist nicht gesagt“, schaltete sich Hermione ein. „Es spricht einiges dafür, daß sein Vater die Familie nur verlassen hat, um sie zu schützen, und daß er selbst Zauberer war und von Voldemort oder seinen Todessern getötet wurde.“
„Aber ich glaube, inzwischen hätte er es lieber, wenn er muggelstämmig wäre“, beharrte Ron. „Nach allem, was er durchgemacht hat. Ich erinnere mich noch, wie du damals in der Nacht der Schlacht gesagt hast, daß du es eher als Auszeichnung ansehen würdest, wenn dich Leute wie die Todesser als 'Schlammblut' bezeichnen. Bei Dean scheint es so ähnlich zu sein.“
„Ron, fang jetzt nicht mit diesem Thema an“, ermahnte ihn Hermione und Harry schaute verwundert von ihr zu Ron.
„Ich fang doch nicht damit an, aber es ist doch wahr: Ich habe mich immer amüsiert, wenn ihr mal was von der magischen Welt nicht wußtet. Dabei wußtet ihr mehr von der magischen Welt als ich von der Muggelwelt – das sehe ich immer, wenn ich bei Hermoines Eltern bin. Und das ist mir aufgegangen, als ich damals im Flugzeug gesessen habe.“
„Ron scheint ein Problem mit seiner Reinblütigkeit zu haben“, raunte Hermione Harry und Ginny zu.
„Ich meine: Da habe ich doch gesehen, was die Muggel bauen können und so. Da fliegt man und kommt ganz entspannt am anderen Ende der Welt an“, fuhr Ron unbeirrt fort.
Harry bezweifelte, daß „ganz entspannt“ die richtige Beschreibung für eine Nacht in der Economy Class war, sagte aber nichts. Stattdessen stand er auf, um noch etwa Butterbier zu holen und klopfte dabei Ron auf die Schulter.
„Immerhin gehörst du zu den größten Blutsverrätern, das ist doch auch schon mal etwas.“

Die folgenden drei Monate vergingen wie die Ausbildungsmonate im Jahr davor: Harry verbrachte die Woche im Ausbildungszentrum, seinem kleinen Ersatz-Hogwarts, wurde mit den anderen zuerst in Angriff und Verteidigung, dann in Tarnung und Maskierung und schließlich in Verheimlichen und Aufspüren unterrichtet. Am Ende jeder Lerneinheit stand eine Prüfung. In Tarnung und Maskierung lernten die Aurorenanwärter den Umgang mit einem vom Ministerium gestellten Tarnumhang, der schon nicht mehr ganz fehlerlos funktionierte. Für Harry war dieser Unterrichtspunkt natürlich ein Piknickausflug, denn die Handhabung eines – des einzigen von den legendären Peverell-Brüdern gefertigten und daher vollkommenen – Tarnumhangs hatte er schon ab dem Alter von elf Jahren erlernt und perfektioniert. Auch den Einsatz von nützlichen Geräten wie etwa Bluffknallern war ihm sehr vertraut, und er erntete mit seiner Geschichte von seinem Eindringen in Umbridges Büro im September 1997 viel Gelächter. Zu Harrys Freude umfaßte das Ausbildungsprogramm auch den Einsatz von Besen. Es war nicht weiter überraschend, daß er allen um die Ohren flog. Den Ausbildern war von seinen Fähigkeiten berichtet worden, und die anderen drei Anwärter hatten Harry als Quidditch-Spieler und in der ersten Aufgabe des Trimagischen Turniers gesehen.
Viele der Wochenenden verbrachte Harry im Stadion der Quidditch-Liga, da die Saison begonnen und die Holyhead Harpies den Vorsatz gefaßt hatten, dieses Mal die Meisterschaft für sich zu entscheiden. Die Chudley Cannons hatten dasselbe Vorhaben zur allgemeinen Erheiterung für sich der Presse verkündet. Die Holyhead Harpies jedenfalls wollten ihrer Mannschaftskapitänin die Meisterschaft zum Abschiedsgeschenk machen, denn sie wollte nach dieser Saison aufhören. Die bisherigen Spiele verliefen denn auch vielversprechend. Das Stadion dieser Saison hatte man landschaftlich schön gelegen, aber auch etwas einsam und der Witterung ziemlich stark ausgesetzt, auf einer unbewohnten Habrideninsel errichtet.
Weniger vielversprechend war das Wetter, denn es war unbeständig und um so feuchter, je mehr es auf Dezember zuging. Harry machte das nichts aus, denn von seiner eigenen Qudditchzeit her war er es gewohnt, auch unter schlechtesten Bedingungen zu fliegen. Die anderen, die die Ausbildung durchliefen, waren da weniger abgehärtet und nörgelten herum. Harry ließ sie und sagte nichts, denn als ehemaliger Mannschaftskapitän wußte er, daß seine Kollegen auf diese Weise etwas Dampf abließen.

„Mr Potter, am fünften Dezember, also am Dienstag, müßten sie sich bei den Fuhrparkzauberern melden zur Fahrausbildung“, sagte Mr Madejski am ersten Dezember, als die Aurorenanwärter in dem Vernehmungszimmer im Ministerium saßen, in dem sie ihre Unterrichtsstunden hatten.
„Ich habe schon einen Führerschein, Sir“, gab Harry zu bedenken.
„Eben. Und da Sie schon fahren können, halten wir es für das beste, daß sie auch eine spezielle Fahrausbildung unter Ausnutzung der Zauber erhalten, die auf den Ministeriumsautos liegen.“
„Und warum erst Dienstag, Sir?“
„Das hängt mit Ihnen zusammen, Mr Potter“, entgegnete Mr Madejski lächelnd. „Die Leute vom Fuhrpark meinen nämlich, daß es das beste ist, wenn Sie es mit einem schon vertrauten Fahrzeug zu tun bekommen.“ Harry erinnerte sich an den blauen Rover P6. „Dieses Fahrzeug ist aber heute an Mr Thomas vom nächsten Jahrgang ausgeliehen, der sich Sie zum Vorbild genommen hat und damit zum Ausbildungszentrum fahren will. Und da wir jetzt Freitag haben und es die Fuhrparkzauberer ablehnen, bloß wegen, wie sie es sagen, unserer 'blödsinnigen Ideen' am Samstag zu arbeiten, wird das Auto eben erst am Montag aus Wales abgeholt. Und dann müssen ja auch erst wieder die ganzen Zauber über das Auto gelegt werden.“
Mr Madejski gab die weitere Ausbildung für Dezember bekannt. Danach würden die vier Anwärter jeweils nachmittags ihren Unterricht in Magischem Recht und Dienstbetrieb erhalten und vormittags entweder kleinere Arbeiten zu Ausbildungszwecken in ihren Bürozellen ausführen oder eingewiesen werden in die Muggelwelt, wo sie sich unauffällig bewegen können sollten. Letztere Unterrichtseinheit war eine Neueinrichtung durch Kingsley. Harry, der von Muggeln aufgezogen worden war und dementsprechend keinen Unterrichtsbedarf hatte, sollte stattdessen die spezielle magische Fahrausbildung durchlaufen.

Am Wochenende saß er zusammen mit Ginny, Ron, Hermione sowie Mr und Mrs Weasley im Wohnzimmer des Fuchsbaus.
„Das war vielleicht doof“, berichtete Ron von der Fahrt nach Snowdonia in Wales. „Also jetzt nicht die Autofahrt, ich bin ja seit Australien lange Reisen auf Muggelart gewohnt. Aber stellt euch vor: Da verbringen wir den ganzen Tag damit, von London ins Ausbildungszentrum zu fahren, und dann heißt es: Herzlich Willkommen, es ist Freitag, morgen ist Wochenende, Sie können dann nach Hause apparieren.“
„Ron, das machen die doch nur, um euch darin zu trainieren, in ungewöhnlichen Situationen zurecht zu kommen, das hast du mir selbst gesagt“, belehrte ihn Hermione.
„Ja schon, aber das hätten sie ja auch am Montag machen können, dann hätte es sich wenigstens gelohnt.“
„Jetzt tu nicht so, als ob das viel mehr Aufwand gewesen wäre. Schließlich mußt du ja am Montag nicht mehr auf Muggelweise anreisen, sondern kannst apparieren.“
„Trotzdem, den einen Tag hätten sie einem ja freigeben können.“
Hermione verdrehte die Augen und Harry zuckte mit den Schultern. Dann sagte er: „Ich finde es besser auf diese Weise, denn sonst könnten die im Ministerium erst am Mittwoch mit meiner speziellen Fahrerausbildung anfangen.“
„Harry, mein Lieber, hast du eigentlich mal darüber nachgedacht, ob du auch Motorrad fahren lernen willst?“
Alle Köpfe drehten sich ruckartig zu Mrs Weasley um, da niemand ausgerechnet von ihr einen derartigen Vorschlag erwartet hätte. Doch es war eindeutig ihre Stimme gewesen.
„Ähm“, sagte Harry.
Mrs Weasley fixierte ihren Ehemann, der daraufhin zu Harry sagte: „Ähm – ja – ähm – das hielte ich auch für eine ganz gute Idee. Ähm – schließlich – schließlich ist dein Pate ja auch ganz gerne mit dem Motorrad gefahren. Ich glaube zwar nicht, daß er diese Muggelerlaubnis dafür hatte, aber – ähm – wegen der Tradition... du weißt schon.“
Harry war verwirrt und machte wohl auch einen entsprechenden Eindruck. Ihm war nicht klar, wieso die Weasleys ihn plötzlich gern als Motorradfahrer sehen würden und wieso ausgerechnet er eine Tradition fortführen sollte, die gar keine war und die auch nicht von einem seiner Ahnen eingeführt worden wäre, wenn es denn eine Tradition gewesen wäre.
„Ich habe gehört, daß dein Vater James gerne mit Sirius – wie sagt man? - ausgeritten ist“, ergänzte Mr Weasley, der Harrys Gesichtsausdruck richtig deutete.
Später im Garten wurde klar, worum es ging. Mr Weasley hatte ihn gebeten, mit ihm ein paar Gnome hinauszuwerfen. Harry hatte gerne eingewilligt, da er ahnte, daß es Mr Weasley nicht um das Entgnomen ging, da er nichts gegen Gnome im Garten hatte. Und tatsächlich: Nachdem sie vier Alibi-Gnome in hohem Bogen über die Gartenmauer befördert hatten, nahm Mr Weasley Harry beseite: „Wegen des Motorrads – ähm – also, wegen gerade eben. Es ist nämlich so: Wie du dich vielleicht erinnerst, hatte damals Ted, also nicht Teddy, sondern Ted Tonks, so ziemlich alle Teile von Sirius' Motorrad hierher gesandt, nachdem du und Hagrid damals bei dem Luftkampf abgestürzt seid.“
Harry nickte.
„Ja, Sie haben mir das damals gesagt, als wir die Hochzeit von Bill und Fleur vorbereitet haben. Sie haben die Teile im Hühnerstall untergebracht und Ihre Frau sollte davon nichts wissen. Ich glaube, sie wollten herausfinden, wie da irgendwas funktioniert, richtig?“
„Richtig. Jedenfalls fand ich es faszinierend, wie die Muggel solche Sachen konstruiert und zusammengebaut haben. Ähm – der langen Rede kurzer Sinn: Ich habe das Motorrad nach und nach wieder aufgebaut. Und so groß wie es ist, ließ es sich nicht sehr gut vor Molly verstecken.“
„Sie hat es also gefunden.“
„Ähm – ja. Sie wurde zwar zuerst ein wenig – tja – unverträglich, aber ich habe ihr dann erklärt, daß es schließlich dein Motorrad sei, weil du ja Sirius beerbt hast, und daß ich es nicht wegen meiner, wie sie es nennt, Muggelverrücktheit aufgebaut habe, sondern für dich. Ich habe sie dann noch darauf hingewiesen, daß du ja erst älter werden und den entsprechenden Führerschein machen müßtest und daß ich es eben solange behalte und – ähm – fertigstelle. Naja, was soll ich sagen – sie will, daß ich es loswerde, und du würdest mir einen großen Gefallen tun...“
Harry wußte nicht recht, was er dazu sagen sollte.
„Mr Weasley... Das – das wäre aber nicht nötig gewesen. Wenn Sie Ärger wegen des Motorrades gehabt hätten, dann hätte ich es natürlich sofort mitgenommen. Und daß Sie es sogar aufgebaut haben... Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen dafür danken kann.“
„Ach, Harry, kein Problem, ich wollte es ja mal richtig gründlich untersuchen – und mal unter uns: Was sollte ich mit einem Motorrad? Molly unnötig aufregen? Ich weiß noch, wie das damals mit dem Auto war...“
„Dem Ford Anglia.“
„Ja. Jedenfalls findet Molly, daß Sirius' Motorrad in deine Hände gehört und ich will ihr nicht widersprechen. Wenn Du mich aber in Mollys Gegenwart bitten könntest, es noch etwas hier zu behalten und darauf aufzupassen...?“
„Natürlich, Mr Weasley“, sagte Harry und grinste.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Buch: Der Heckenritter von Westeros: Das Urteil der Sieben
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Aber ich habe gelernt, auf allen möglichen Arten von Papieren zu schreiben. Die Namen der Hogwarts-Häuser sind auf einer Flugzeug-Kotztüte entstanden - ja, sie war leer.
Joanne K. Rowling