von Tjeika
Huhu ihr Lieben,
der Laptop hier war in Reparatur, daher konnte ich solange nicht weiterposten. Nun hab ich ihn wieder und es geht hier auch wieder weiter.
Ich danke euch beiden, Marylein und Brokenwings vielmals fĂĽr eure Kommentare.
Leider habe ich wenig Zeit, ich bin verabredet *gg* Und muss demnach auch gleich los.
Hier nun das nächste Kapitel:
Musiktipp: Metallica - Whiskey In The Jar
Kapitel 83 – In illustrer Gesellschaft des Weins
Lieb-, Leid- und Weines Trunkenheit, ob's nachtet oder tagt,
die göttlichste Betrunkenheit, die mich entzückt und plagt.
- Johann Wolfgang von Goethe
Seufzend lieĂź Loreley ihre Koffer auf die dunklen Holzdielen fallen.
„Nicht doch mitten im Weg“, grinste Sirius und schob die Koffer mit dem Fuß beiseite.
„Wer ist eigentlich auf die Idee gekommen, jetzt doch noch nach London zu fahren?“, lachte Loreley und sprang Sirius auf den Rücken. Der trug sie ohne zu murren auf das Sofa im Wohnzimmer.
„Das war deine Idee. Was ist los, so vergesslich?“, lachte Sirius und ließ sich neben ihr auf das Sofa fallen.
„Ich hatte nur gehofft, dass es nicht meine Schnapsidee war, aber da habe ich wohl Pech gehabt“, mit diesen Worten lehnte sich Loreley an Sirius Schulter.
„Ja, Pech gehabt. Wer wollte nun also unbedingt Silvester in London feiern?“, bestätigte Sirius Loreleys harten Verdacht und zog sie zu sich in die Arme.
„Das war dann wohl ich“, seufzte Loreley, sprang hektisch auf und stürmte in die Küche der gemeinsamen Wohnung.
„Was hast du vor?“, Sirius schien verwirrt, doch als Antwort erhielt er nichts weiter, als ein äußerst amüsiertes Lachen aus der Küche, in der, den Geräuschen nach zu urteilen, gerade ein Korken seinen Weg an die Decke fand.
„Huch“, war das nächste, was Sirius vernahm, woraufhin er seufzte, gespielt genervt mit den Augen rollte und seinen Weg in die Küche einschlug.
Was er dort sah, löste eine Kettenreaktion in ihm aus. Zunächst hob er eine Augenbraue, als er die sonst eher schwarz-rote Küche nun in weinroter Form wiederfand. Dann wanderten seine Augen zu Loreley, die gerade versuchte, den Weinkorken aus dem Lüfter zu bekommen, was Sirius zum Schmunzeln brachte. Als er jedoch die nun vollkommen leere Flasche Rotwein auf dem Kopf stehend (!) auf dem obersten Regal entdeckte, konnte er sich nicht mehr halten und brach in schallendes Gelächter aus. Von dem Regal tropfte noch immer der frische Rotwein herunter und Loreley schien erst jetzt bemerkt zu haben, dass sie nun Gesellschaft hatte.
„Das nächste Mal machst du den Wein auf!“, sagte Loreley und hatte nun endlich den Korken aus dem Lüfter befreit.
„Ich denke, das ist besser“, bestätigte Sirius und schnappte sich noch immer lachend einen Lappen.
„Wie hast du die Flasche so schön auf dem Regal drapieren können?“, ergriff nun wieder Sirius das Wort, während er die Spuren von Loreleys Ungeschicklichkeit vom Küchenboden entfernte.
„Naja“, begann Loreley ein wenig beschämt, „ich wollte die Flasche aufmachen, habe mich da auf den Schemel gesetzt und als der Korken dann aus der Flasche war, wollte ich ihn vom Korkenzieher abziehen.“
Loreley räusperte sich kurz, während Sirius nun vor Neugier und Amusement seine Arbeit unterbrochen hatte.
„Das habe ich dann wohl mit ein wenig zu viel Schwung getan. Die Flasche lag dabei noch auf meinem Schoß in meiner Hand und als ich aufsprang, um den Korken aufzufangen, muss ich wohl etwas wild mit den Armen gewedelt haben“, wieder räusperte sich Loreley und griff nun auch ihrerseits nach einem Lappen, während Sirius sichtlich damit zu kämpfen hatte, nicht erneut loszuprusten. Also entschied er sich, lieber weiter den Wein aufzuwischen.
„Das hätte ich zu gerne gesehen“, den Kommentar konnte sich Sirius allerdings nicht verkneifen.
„Nachher wärst du noch ins Schussfeld geraten“, grinste nun auch Loreley.
Seufzend ließ Loreley schließlich den weindurchtränkten Lappen in die Spüle gleiten.
„Das war dann wohl das mit dem Wein für heute Abend“, sagte sie und bedachte Sirius mit einem entschuldigenden Blick.
„Oder auch nicht“, erwiderte Sirius und beförderte mit einem kurzen Griff in den Schrank eine weitere Flasche Wein hervor.
„Aber den mach ich besser auf“, grinste er und Loreley ging lachend zurück ins Wohnzimmer – nicht jedoch, ohne noch über die im Flur geparkten Koffer zu stolpern.
„Verdammt“, hörte Sirius es noch aus dem Flur rufen, ehe er sich ans fachgerechte Öffnen der zweiten Flasche Wein für diesen Abend machte.
Als Sirius wieder in das Wohnzimmer trat, erwartete ihn eine auf dem Sofa sitzende Loreley und zwei Weingläser, die auf dem Glastisch inmitten von zwei entzündeten Kerzen standen.
„Und das hast du geschafft, ohne die Wohnung abzufackeln?“, sagte Sirius erheitert, ehe er sich neben Loreley auf das Sofa fallen ließ und die beiden Gläser füllte. Loreley bedachte dies nur mit einem gespielt empörten Seitenblick.
„Worauf trinken wir?“, fragte sie stattdessen nur und nahm eines der nun gefüllten Gläser entgegen.
„Wie wär's mit: Auf uns?“, sagte Sirius, während er den Kopf schieflegte.
„Auf uns“, damit erhob Loreley schließlich das Glas.
„Und das Glas ist auch noch nicht zerbrochen“, grinste Loreley, nachdem sie angestoßen hatten.
„Du machst Fortschritte“, lachte Sirius und legte einen Arm um Loreley.
„Das wievielte Glas ist das jetzt eigentlich?“, fragte Loreley leicht lallend.
„'s Fünfte“, antwortete Sirius und schielte auf die nun fast leere Flasche.
„Schade eigentlich“, bedauerte Loreley die Flasche.
„Sie hätte noch so ein langes Leben führen können“, stieg Sirius mit ein.
„Wir haben sie ermordet“, nickte Loreley schniefend.
„Wir müssen die Leiche beseitigen“, damit stupste Sirius die Flasche mit dem Zeigefinger an.
„Verblutet“, kommentierte Loreley.
„Eindeutig tot“, bestätigte Sirius.
„Was macht ihr hier eigentlich?“, fragte nun Dimitrios.
„Wir stellen den Tod der Flasche fest“, antwortete Loreley, ohne aufzusehen.
„Dimitrios!“, erschrocken sprang Sirius auf, wobei er diesmal für das weinrote Chaos auf dem Teppich verantwortlich war.
Nun ging auch Loreley ein Licht auf, so dass sie ebenfalls erschrocken aufstand, dabei jedoch bedenklich taumelte und sich schlieĂźlich an Sirius' Schulter festhalten musste.
„Dad“, lallte sie schließlich etwas verspätet, so dass Sirius sich ein Lachen wirklich verkneifen musste, wollte er sich noch lange mit Dimitrios verstehen.
„Ja, Dad“, war Dimitrios' scharfer Kommentar.
„Oh, also, das... ist... schön, dich zu sehen, Dad“, versuchte Loreley sich an einer mehr als löchrigen Erklärung.
„Ja, ja, setzt euch Kinder“, grinste Dimitrios nun mit einem amüsierten Seitenblick auf die Flasche, die ihre besten Zeiten beileibe schon hinter sich hatte.
„Ich dachte, ich bringe eine Flasche Wein mit und wir machen uns einen gemütlichen Abend. Ich komme wohl ungelegen, was?“, sagte Dimitrios, während Loreley und Sirius sich wieder auf das Sofa setzten.
„Nein, also“, begann Sirius und sah kurz zu Loreley, die nur bestätigend nickte.
„Setz' dich, Dad“, beendete Loreley lächelnd den Satz.
„Ich habe auch Ouzo mitgebracht, aber ich habe gehört, Engländer vertragen so etwas nicht“, neckte er Sirius, während er sich schließlich auf dem Sessel niederließ.
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