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Fanfiction

Blacky - Blacky

von Fawkes x3

>~~~OoOoO~~~<

Blacky

Zwei SchĂĽler, einer aus Gryffindor und einer aus Slytherin, saĂźen in einem leeren Klassenzimmer am Lehrerpult. Jeder auf einer Seite. Beide hatten den Kopf gesenkt und nahmen das rhythmische Kratzen der Federn auf den Pergamentrollen als Entschuldigung dafĂĽr, nicht aufblicken zu mĂĽssen - nicht in das Gesicht des Anderen schauen zu mĂĽssen, in die gleichen Augen, die gleichen ZĂĽge.

>~~~OoOoO~~~< Flashback >~~~OoOoO~~~<

Es war ein sonniger, wunderschöner Tag und kein Schüler schien im Schloss zu sein, alle genossen die Sonne auf den Schlossgründen. Nur Regulus Black und seine Clique waren noch drinnen, versteckt in einem Geheimgang hinter einem Wandteppich. Es war Regulus’ liebster Wandteppich, denn er zeigte eine Schlange, wie sie sich um zwei Schwerter wand. Doch dieser Wandteppich sollte ihm nur noch böse Erinnerungen bescheren. Regulus war in der sechsten Klasse und hatte noch gar nicht so lang ein Mal auf seinem linken Unterarm über das er sich immer wieder verstohlen strich, wenn er glaubte, dass niemand hinsah.

Aber seine Freunde, wenn man sie als diese bezeichnen konnte, beneideten ihn. Sie wollten auch ein Zeichen des Dunklen Lords mit sich tragen, wollten auch damit prahlen dürfen. Das war vielleicht ein Grund, warum Avery dem jüngsten Black an diesem sonnigen Tag in einem düsteren Geheimgang so fürchterlich nah kam, warum er ihn fast zärtlich gegen die Wand drückte und sein Kinn hochschob. Regulus erwiderte den Blick mit seinen stahlgrauen Augen, die so gut jegliche Gefühlsregung verbergen konnten und sah zu dem Siebtklässler auf. Ein leichtes Lächeln umspielte dessen Mundwinkel. Avery nutzte jede Gelegenheit um Regulus bloß zu stellen, ihn zu quälen, ob es nun seelisch oder körperlich war. Regulus hatte keine Angst vor ihm.
Es war immer so - wenn sein Bruder, Sirius dieser vermaledeite Taugenichts, etwas ausgefressen hatte, Avery auch nur schief ansah, dann musste Regulus es ausbaden.

Dieses Mal sollte es anders sein, dieses Mal sollte Avery keine Chance haben ihn irgendwie zu berühren. Der Wandteppich schob sich zur Seite und Sirius mit seinen Freunden trat herein in die kühle Dunkelheit. Regulus’ und sein Blick trafen sich, nur den Bruchteil einer Sekunde, aber Sirius verstand.

Er verstand immer und genau das hasste Regulus so an ihm.

“Avery, lass ihn los”, knurrte Sirius und zückte seinen Zauberstab. James tat es ihm sofort nach, die beiden traten näher - Rosier und die anderen ebenfalls. Avery rührte sich nicht von der Stelle, seine Hand schloss sich um Regulus’ Kiefer. “Lass ihn los.”

Regulus schloss die Augen und verwünschte seinen Bruder. Musste er sich einmischen? Dank ihm würde er nachher nur noch mehr leiden... Vorsichtig löste er sich aus Averys schraubstockartigem Griff und sah dem Slytherin ins Gesicht. Dieser nickte kaum merklich, Regulus holte tief Luft.
“Verschwinde Sirius”, verschwinde, verdammt!
“Damit er dich weiter anpacken kann? Sicherlich nicht!”, Sirius streckte einen Arm nach Regulus aus, vermutlich um ihn schützend hinter sich zu ziehen, ganz der große Bruder. Aber Regulus hatte diesen großen Bruder nie gehabt und er würde ihn auch niemals haben wollen. Also entwand er sich Sirius’ Hand und zückte seinerseits den Zauberstab: “Verschwinde hab ich gesagt.”

“Was ist nur in dich gefahren, Reg? Wie kannst du zulassen, dass der da dir so auf die Pelle rückt? Lass doch nicht mit dir spielen!”, Regulus wurde vor Scham ganz rot. Was fiel Sirius eigentlich ein? Niemand spielte mit ihm, er hatte sich doch nur Averys Spielregeln angepasst. Er konnte immer noch für sich allein entscheiden. Doch ein Blick zurück zu Avery bewies ihm das Gegenteil. Er war ein Spielball, mehr nicht. Sirius hatte Recht und das war es, was Regulus dazu veranlasste den Zauberstab einzustecken und seinen Bruder stattdessen aus dem Gang zu drängen.
“Halt dich da raus Sirius. Du hast dich immer einen Dreck um mich geschert, da brauche ich dein Mitgefühl jetzt auch nicht.”

Sirius’ Augen verengten sich bedrohlich, ein leises Knurren entrang sich seiner Kehle. “Einen Dreck, ja? Wer hat mich denn links liegen gelassen, als er wusste, dass er in Slytherin sein würde? In Gryffindor fummeln die Älteren wenigstens nicht an den Jüngeren rum!”, Remus und James wollten etwas einwenden, aber Sirius achtete nicht auf sie. Avery und Co hielten sich ganz slytherin-like im Hintergrund - Regulus unterdrückte ein Schnauben.

“Oder - gefällt dir das etwa?”, hauchte Sirius ihm zu.
Damit hatte er einen wunden Punkt getroffen: Hätte Regulus sich nicht in black’scher Manier unter Kontrolle, dann wären ihm jetzt die Tränen über das Gesicht geflossen.
“Du hast doch keine Ahnung”, flüsterte er so leise, dass er es nicht einmal selbst verstand. In der nächsten Sekunde traf Sirius die Faust seines jüngeren Bruders knapp unter dem Auge. Augenblicke später musste Regulus einen höllischen Schmerz an der Schläfe erdulden - seine Augen begannen zu brennen, aber er stürzte sich mit einem unterdrückten Schluchzen, das er gerade noch als Kampfschrei tarnen konnte, auf Sirius und riss ihn mit sich zu Boden.

Herannahende Schritte, dann wurden sie auseinandergerissen. James und Remus umfassten Sirius’ Oberarme, er blutete an der Lippe und seine rechte Gesichtshälfte schwoll gefährlich an. Avery hielt Regulus fest, der sich mehr vor der Berührung ekelte, als vor dem Blut, das er spuckte. McGonagall stemmte die Hände in die Hüften: “Erklären Sie mir das!”

Niemand antwortete ihr.

>~~~OoOoO~~~< Flashback Ende >~~~OoOoO~~~<

Sirius blickte gelangweilt auf sein Pergament und ab und an auf das andere, auf dem die Hausordnung stand. Sie mussten sie vier Mal abschreiben und das waren ganz schön viele Buchstaben. Er wagte es nicht zu Regulus zu sehen. Er konnte kaum verstehen, was vor einigen Tagen da im Korridor geschehen war. Dabei hatte Sirius seinen Bruder doch nur beschützen wollen. Ob der dachte, er hätte nicht gesehen, wie Avery ihm zusetzte? Ob er glaubte, Sirius hätte sich nicht um die verängstigten Blicke geschert, die Regulus immer zu seinem Peiniger warf? Von wegen black’sche Maske - Sirius konnte im Gesicht seines Bruders lesen wie ein Buch, zu gut kannte er es.
Als das Kratzen von Regulus’ Feder innehielt, sah er trotz allen Vorsätzen auf. Sein kleiner Bruder fuhr sich gedankenversunken durchs Haar und strich sich ebenso gedankenversunken über den linken Unterarm. Sirius hob die Brauen und griff instinktiv nach Regulus’ Hand.
“Was soll das?”, fragte Regulus kalt und versuchte sich aus dem Griff des anderen zu winden, aber Sirius’ andere Hand schob jetzt dessen Umhang von seinem linken Unterarm. Regulus wurde panisch. Wenn Sirius jetzt das Dunkle Mal sah, dann war es vorbei. Verzweifelt suchte er nach etwas, womit er ihn ablenken konnte und schnappte sich kurzerhand das Tintenfass um den Inhalt geradewegs in Sirius’ Gesicht zu schütten.

Sein Bruder schrie überrascht auf und kippte vom Stuhl. Regulus strich sich besorgt den Umhang zurück über den Arm, stellte das leere Tintenfass ab, nahm sich ein Neues und schrieb weiter als wäre nichts geschehen. In seinem Kopf setzte eine monotones Brummen ein - es war schrecklich lästig. Er konnte sich nicht konzentrieren und beobachtete stattdessen, wie Sirius sich mit ausdrucklosem Gesicht den Zauberstab über die tintenbenetzte Wange gleiten ließ und die blaue Farbe von seinem Antlitz verschwand. Ihre Blicke trafen sich und Sirius stieß ein leises Knurren aus, sagte aber sonst nichts. Regulus war erleichtert und schrieb weiter - seinen linken Arm schob er unter das Pult.
Plötzlich spürte er Sirius Unterschenkel an seinem Bein und blickte auf, aber Sirius tauchte seinen Federkiel nur in die Tinte. Regulus sah das unterdrückte Zittern.

In einem Moment der Unachtsamkeit, in dem Regulus mit der linken Hand nach dem Tintenfass griff, packte Sirius sein Handgelenk und drehte es unerbittlich, hörte erst auf, als Regulus sich halb über das Pult lehnte um dem Schmerz irgendwie zu entkommen. Sirius schob den Umhang hoch und starrte auf den hässlichen schwarzen Totenkopf. Regulus’ Herz donnerte gegen seine Brust, würde sie sprengen, wenn er nicht etwas unternahm. Keuchend entzog er sich Sirius’ Hand und stürmte um das Pult herum. Er musste hier raus, er würde es nicht ertragen in Sirius’ Augen zu sehen...

Sirius sprang auf und hatte das Klassenzimmer in wenigen Schritten durchquert. Seine Finger schlossen sich um Regulus’ Umhang, es gab ein lautes Ratsch und sein Bruder verlor die beiden Hälften des Umhangs. Der Slytherin schien sich nicht darum zu kümmern, er langte nach der Türklinke, als Sirius’ Arme sich um seine Knie schlossen und sie gemeinsam zu Boden purzelten.

“Lass mich los!”

“Seit wann? Sag mir seit wann!”, brüllte Sirius und drückte Regulus hart auf den kalten Steinboden. Als sein Bruder nicht antwortete, begann er erneut dessen Handgelenk zu verdrehen. Regulus stieß ein Wimmern aus, seine Beine zuckten haltlos unter Sirius’ Becken.
“Diesen Sommer”, presste er hervor und versuchte sich unter dem starken Gryffindor aufzubäumen, was aber misslang. Sirius wurde bleich: Da hatten seine Eltern es geschafft, ihren Wahn durchzusetzen. Regulus war von ihrer Einstellung geprägt, ein Roboter, ein Sohn wie sie sich ihn immer gewünscht hatten.

“Und da bist du natürlich ganz stolz drauf, was?”
“J-Ja!”, stieß Regulus trotzig hervor, aber Sirius durchschaute das Funkeln in seinen grauen Augen. Widerstrebend ließ er seinen Bruder los und glitt von ihm hinab - ein Fehler. Regulus zückte seinen Zauberstab: “Cruc-”, Sirius schlug ihm den Stab aus der Hand und rammte seine Faust in den Magen des Slytherins.
“Du benutzt einen Unverzeihlichen Fluch gegen deinen Bruder?!”, schrie er.
“Du bist nicht mein Bruder!”, Regulus krabbelte von dem Anderen weg und rieb sich über den schmerzenden Bauch. “Du warst niemals mein Bruder! Du hast mich im Stich gelassen! Du bist einfach fortgegangen!”
“Als ob du mich jemals so nah an dich rangelassen hättest, dass ich dich hätte im Stich lassen können. Lüg dir nicht in die Tasche Regulus!”

“Vielleicht solltest du mal darüber nachdenken, warum ich dich nicht an mich rangelassen habe”, antwortete Regulus und erhob sich würdevoll, ehe er zurück zum Pult schritt und sich wieder hinsetzte, als wäre nichts geschehen. Sirius starrte ihn an und unterdrückte ein Schnauben. Sein Bruder konnte große Reden schwingen, aber wenn es darum ging für etwas einzutreten - abgesehen von den Diensten des Dunklen Lords - dann kam da nichts. Letztendlich hatte Sirius seinen Bruder verloren, an eben diesen schwarzen Magier. Nicht, dass er Regulus jemals wirklich gehabt hatte.
Sirius wusste nicht, wie lange sie schon wieder an den Tischen saĂźen und schrieben. Immer noch schien die Sonne durch die hohen Fenster hinein und eben hatte sich ein Geist im Klassenzimmer verirrt, war aber schnell wieder davon geschwebt. Er hatte die Hausordnung erst zum ersten Mal abgeschrieben, aber Regulus schien auch noch nicht viel weiter zu sein. Seine Finger schmerzten und er legte den Federkiel beiseite um sie mit der anderen Hand zu massieren.

“Du bist einfach gegangen.”

Sirius blickte auf, als hätte Regulus ihn angeschrien, dabei war es nur ein schwaches Flüstern gewesen. Sein Bruder hatte ebenfalls die Feder weggelegt, starrte aber mit ausdrucksloser Miene auf sein Pergament. “Du bist gegangen und hast mich mit Mutter allein gelassen.” Sirius wollte etwas erwidern, aber Reg sprach einfach weiter. “Ich dachte in der Nacht noch, jemand wäre an meinem Zimmer vorbeigetapst. Du konntest noch nie richtig schleichen. Aber ich habe nicht nachgesehen sondern mich nur in meinem Bett umgedreht. Am nächsten Morgen dann warst du weg. Nicht mal ein Zettel oder sonst was. Ich wusste, dass es wegen dem Streit mit Mutter am Abend zuvor gewesen sein musste. Trotzdem fand ich es ungerecht.”

“Ungerecht?”, wiederholte Sirius verdutzt und endlich sah Regulus zu ihm auf. Die stahlgrauen Augen trafen ihn mit solcher Intensität, dass er zusammenzuckte.
“Ja. Du warst wahrscheinlich bei deinem besten Freund, James. Und ich war immer noch da bei der alten Sabberhexe und ich- ooh”, er brach ab und schlug sich die Hände vor den Mund. Ängstlich sah Regulus zur Tür, als hätte er gedacht, ihre Mutter hätte die Beleidigung mit angehört. “U-Und dann kam irgendwann der Dunkle Lord und nahm mich bei sich auf. Ich war glücklich, weil Mutter so stolz war. Als du weg warst musste ich für dich eintreten, weißt du?”, Regulus stand auf und begann im Klassenzimmer auf und ab zu gehen.

“Ich hab eines Nachmittags gesehen, wie sie dich aus unserem Stammbaum gesprengt hat. Du hättest dich nicht darum gekümmert, nicht wahr? Es war seltsam da zu stehen und zu sehen, wie dein Name von der Wand fliegt, in dem schwarzen Rauch, wie dein Name roch - so verbrannt und abgestorben.”
“Regulus, warum hast du denn nie was gesagt?”, fragte Sirius verzweifelt. Jetzt wo er das alles hörte kam es ihm so vor, als hätte er das alles verhindern können. Dass er den hässlichen Totenkopf hätte verhindern können.
“Du hast nicht gefragt”, murmelte Regulus und sah aus dem Fenster. “Und du hättest mich ausgelacht, wenn ich dich darum gebeten hätte, mich mitzunehmen.”

Sirius trat hinter den blassen, schmächtigen Slytherin und legte die Arme um Regulus’ Schultern, verknotete seine Finger auf dessen Brust ineinander: “Das weißt du doch gar nicht.”
“Doch, Sirius”, Regulus drehte sich in der Umarmung seines Bruders und wand sich aus dem Griff. “Ich weiß es. Ich weiß es einfach.”
“Dann weißt du erstaunlich viel von mir. Warum kenne ich dich kaum?”, fragte der Gryffindor bemüht beiläufig und beobachtete, wie sein Bruder sich ans Fenster lehnte und zu ihm zurückblickte. “Ich konnte nur ahnen, dass Avery dir etwas antut.”

Regulus war in wenigen Schritten wieder bei ihm und stieß ihn zurück: “Du hast gar nichts geahnt! Wenn du etwas geahnt hättest, dann hättest du mit deinen Spielchen aufgehört!”
“Spielchen?”, wiederholte Sirius verwirrt und zog die Brauen hoch. Er versuchte nach Regs Handgelenken zu fassen, doch dieser wich ihm gekonnt aus.
“Ganz genau! Immer wenn du mit Potter auf Avery rumgehackt hast, wenn ihr ihn mit Flüchen traktiert habt - wer musste das Ganze ausbaden? Ich!”
“Ich - das wusste ich nicht”, brachte Sirius nur hervor und war völlig geschockt.

“Das ist es ja! Du wusstest es nicht!”, Regulus holte aus um seinem Bruder eine gewaltige Ohrfeige zu geben, aber Sirius drehte den Kopf, sodass seine Handfläche nur die kühle Luft des Klassenzimmers traf. Sekunden später umschlossen Sirius’ Hände, wie Stahlketten, seine Handgelenke und zwangen ihn still zu halten. Aber Regulus wollte nicht still halten. Sein Bruder war es, wegen dem er fast täglich diese ganze Scheiße erdulden musste! Sein Bruder hatte ihn allein gelassen! Sein Bruder bestimmte auch nach seinem Fortgehen und obwohl sie kaum miteinander redeten sein gesamtes Leben.
Angriffslustig funkelte Regulus Sirius an, dann holte er aus und rammte ihm sein Knie in den Magen.
Sirius ließ ihn sofort los, er taumelte zurück, doch Regulus ließ nicht von ihm ab. All die Schmerzen die Avery ihm zugefügt hatte, all diese sollte jetzt auch Sirius abtragen, weil er Schuld an ihm war. Schuld an Regulus’ schlaflosen Nächten, Schuld an das Blut zwischen seinen Beinen und dieses schreckliche Gefühl von Scham, wenn man sich ängstlich in seinem Bett zusammenrollte und hoffte, dass er nicht in den Schlafsaal kommen würde.

Sie rangen miteinander, als wären sie erbitterte Erzfeinde und vor allem taten sie das ohne Zauberstab. Sirius war stärker als Regulus, dessen Faust schwach war wie die eines Mädchens. Er hatte einfach noch nie zugeschlagen. Warum auch, wenn man sich dem Zauberstab bedienen konnte? Hart knallte Regulus mit dem Hinterkopf gegen die Wand und einen Moment lang lag sein Körper schlaff in den Armen seines großen Bruders, doch schnell hatte er sich wieder gefasst und ihn mit sich zu Boden gerissen.
Sie wussten nicht, wie lange sie so aufeinander einprĂĽgelten, aber es befriedigte beide auf eine abstruse Art und Weise.
Sirius verdammte seinen Bruder für jedes arrogante Gesicht, das man ihm zugeworfen hatte, wenn er im ersten Schuljahr nur mit Reg hatte reden wollen und die Kälte, die selbst in ihrem Haus geherrscht hatte. Verdammte ihn für den Totenkopf auf seinem Arm und dass Regulus so naiv gewesen war...

Keuchend blieben sie am Boden liegen, Regulus unter seinem Bruder begraben. Der Slytherin atmete schwer und jeder Atemzug brannte wie Feuer in seiner Kehle. Sirius blickte zu ihm hinab, mit seinen grauen Augen die seinen so ähnlich und doch vollkommen anders waren. Sie sahen beide ziemlich schlimm aus.

“Mir gefällt es nicht...wenn Avery mich...anfasst”, japste Regulus schwach und verzog schmerzerfüllt das Gesicht, während seine Zungenspitze besorgt über seines Zähne strich. Noch war alles an Ort und Stelle.
“Dann lass das nicht mit dir machen. Wehr dich!”, forderte Sirius ihn ungeduldig auf und legte beide Hände an Regs Wangen. Der jüngere Black öffnete die Augen wieder, als seine Wangen unter der Berührung zu brennen begannen. “Wehr dich! Wehr dich, so wie du dich gegen mich wehrst!”

“Warum tust du das, Sirius?”
“Weil ich nicht will, dass du zu Averys Spielball wirst.”
“Und ich will nicht, dass mein Bruder mich auffordert andere Menschen zu verprügeln”, antwortete Regulus dumpf, ehe er sich über die Worte klar werden konnte. Sirius lächelte und glitt von ihm herunter.
“Dein Bruder?”, echote er und so etwas wie Erleichterung schien sich auf seinem Gesicht breit zu machen. Regulus schloss abweisend die Augen und massierte sich die Schläfen. Das war zu viel auf einmal - definitiv. “Stell dir vor ich wäre Avery”, forderte der kecke Gryffindor ihn gerade tatsächlich auf. “Stell’s dir vor und gib mir das, was ich verdient habe.”

Regulus setzte sich auf und legte eine Hand auf Sirius’ Brust, spürte den regelmäßigen Herzschlag und versuchte das Bild Averys vor seinen Augen heraufzubeschwören. Es ging viel zu leicht. Aber trotzdem konnte er nicht zuschlagen. Auf einmal schien das unvorstellbar. “Ich...kann nicht”, flüsterte er beschämt. Sirius stand wortlos auf, dann zog er seinen Bruder auf die Beine.

“Regulus”, sagte er mit so kalter Stimme, dass dem Angesprochenen die Haare zu berge standen. “Regulus, dein dämlicher Bruder hat mal wieder gedacht er könnte seine Späße mit mir treiben. Du weißt, was das für dich bedeutet, Regulus.”
“Er sagt nicht Regulus”, flüsterte der Slytherin und schlug die Hände vor Gesicht.
Sirius schluckte hörbar, ehe er sich zu einer Frage abrang: “Was - was sagt er?”
“Er s-sagt immer B-Blacky.”
Sirius’ Hand ballte sich zu einer Faust, dass seine Knöchel weiß hervor traten. Sein Kiefer mahlte schwer, aber er musste sich beherrschen. Er konnte ja jetzt nicht lostürmen und Avery einfach so die Eingeweide rausprügeln. “Blacky...”, er atmete tief ein. “Du weißt was das für dich bedeutet?”
Regulus nickte und nahm erst jetzt die Hände von seinen Augen.

“Reggie”, bat Sirius leise. “Wehr dich doch bitte.”
Sirius beobachtete wie sein kleiner Bruder stur zu Boden starrte und immer schwerer atmete, wie seine Hände sich immer wieder aufs Neue zu einer Faust ballten. Plötzlich und es kam so unerwartet, dass Sirius einen Schrei nicht unterdrücken konnte, rammte Regulus beide Hände gegen seinen Oberkörper, sie stolperten zurück und knallten geradewegs an ein schweres Regal mit Büchern. Sirius reagierte instinktiv, als er Regulus schützend in die Arme schloss, damit er nicht getroffen werden konnte, während das Regal mitsamt seines Inhaltes auf sie hinabstürzte.

Der Gryffindor stöhnte schmerzerfüllt auf.

Regulus versuchte sich aus seinen Armen zu zwängen und schaffte es nur schwer unter dem Regal hervorzukrabbeln. Einige Augenblicke später wurde dieses leicht angehoben und Sirius schleppte sich mühsam davon weg. Mit einem dumpfen Geräusch klatschte das Möbelstück zurück auf den Boden. Sirius rollte sich auf den Rücken und schloss die Augen. In seinem Kopf pochte es beißend.

Als er die Augen wieder öffnete, sah er Regulus’ besorgtes Gesicht über sich. Sein kleiner Bruder strich vorsichtig über eine Beule an Sirius’ Stirn. “Tut mir Leid.”
“Schon okay”, presste Sirius hervor und setzte sich hinderlich auf. “Wusste doch, dass du mehr drauf hast, als du zeigst”, versuchte er müde zu grinsen.

“Wir sollten weiter schreiben...”, wich Regulus ihm aus, setzte sich jedoch Sirius gegenüber. Der Gryffindor rieb sich über die Beule und sagte sich im Stillen, dass er vermutlich nicht mehr die Feder würde halten können. Dennoch nickte er. Plötzlich rutschte Regulus näher an ihn heran, schlang die Arme um seinen Hals und ließ sich auf Sirius’ Schoß ziehen.

Das war das erste Mal seit vielen Jahren, dass sie einander wie BrĂĽder berĂĽhrten.

Regulus legte seinen Kopf an Sirius’ Schulter und begann hemmungslos zu schluchzen. Der Ältere streichelte ihm immer wieder beruhigend über den Hinterkopf, blieb geduldig, bis der erste Tränenstrom verebbt war und fragte sich dabei, wie lange Regulus diese Tränen zurückgehalten hatte. Nach einer gefühlten Ewigkeit richtete sich Regulus auf und legte eine Handfläche an Sirius’ Wange, strich über die kurzen Bartstoppeln und lächelte schwach.
“Danke Sirius - Bruder”, besann er sich schlussendlich doch anders. Sirius schluckte erneut schwer, seine Augen huschten zwischen Regulus’ grauem Stahl und den geröteten Lippen hin und her. Wieso kam ihm sein Bruder jetzt so nah? Und wieso störte ihn das nicht im Geringsten?

Ehe er sich noch zurückhalten konnte, legten sich seine Lippen auf Regulus’. Er spürte, wie sein Bruder kurz zurück zuckte, dann aber eine Hand in seinen Nacken schob. Sirius schloss die Augen und ließ seine Zunge wagemutig über Regulus’ Lippen wandern. Er spürte, wie der Slytherin sich in seinen Armen verkrampfte. Doch dann öffnete er den Mund, öffnete ihn für Sirius. Ihre Zungenspitzen berührten sich flüchtig. Er spürte, wie Regulus erneut zurückschreckte. Es dauerte, doch noch nie hatte Sirius so berauscht auf etwas gewartet und noch nie hatte sich diese Wartezeit so gelohnt. Regulus’ Zunge umschlang seine liebevoll, als täte sie das jeden Tag, als wäre es das Normalste auf der Welt. Sirius drückte seinen Bruder sanft auf den Boden, die Hände des Jüngeren schoben sich auf seine Brust, bevor sie sich voneinander lösten.

Ihr Atem ging flach, Sirius’ Herz schlug so schnell, dass er glaubte, jemand ballerte immer wieder mit einem Klatscher gegen seinen Brustkorb. Regulus lag unter ihm und sah zu ihm auf, etwas Unschuldiges in seinem Blick. So verdammt rein, so scheinfromm - er spielte mit Sirius.
“Was sollte das?”, fragte der Gryffindor mehr sich selbst als seinen Bruder. Regulus spielte mit ihm, obwohl ja eigentlich mit ihm gespielt wurde. Und zwar zusammen mit Avery. Aber Sirius glaubte nicht, dass das Spiel war, das Avery bevorzugte. Das war Regulus’ Art und das waren seine Regeln. Sirius würde sie nur zu gerne befolgen, hatte sich der Kuss eben doch verboten gut - nein gut war zu wenig - geil angefühlt.

Regulus antwortete ihm nicht, sondern fuhr mit dem Zeigefinger über Sirius’ Lippen und stieß ein ganz und gar nicht regulus-mäßiges Kichern aus, als der Ältere mit der Zunge über seinen Finger glitt und anreizend an den Knöpfen seines Hemdes spielte.

“Wir müssen noch unsere Strafarbeit zuende machen”, hauchte er Sirius frech zu.
Dieser stieß ein ungläubiges Knurren aus - als ob du da jetzt dran denken würdest, hieß das. Regulus lächelte und für Sirius war es ungewohnt ihn Lächeln zu sehen. Immerhin hatte er ihn in den letzten Minuten öfter Lächeln sehen als in den letzten drei Jahren.

Langsam öffnete Sirius das Hemd seines Bruders und schob es weit auseinander, streichelte mit den Fingern immer wieder über die helle schmale Brust und ließ seinen Blick stetig zurück zu Regulus gleiten. Er war so schön... Nie hatte er sich darum geschert - warum eigentlich nicht? Regulus richtete sich leicht auf, sodass Sirius dessen Hemd gänzlich entfernen konnte. Jetzt glitten sogar seine Hände über den Körper des Slytherins, strichen immer wieder über seinen Bauch.
Ganz langsam und auf und ab...
“Regulus, weißt du eigentlich wie schön-”, er brach ab. Wie hörte sich das denn jetzt an? Er konnte seinem Bruder doch nicht sagen, dass er schön war!
Unaufhörlich streichelte seine Hand über den flachen Bauch...

Aber Regulus lächelte und seufzte unter der zärtlichen Berührung, ihn störte entweder die dumme Bemerkung seines Bruders nicht oder er lachte sich im Stillen darüber kaputt. Sirius gefielen irgendwie beide Gedanken nicht.
Seine Hand rutschte plötzlich in Regulus’ Hose, zwar nur mit den Fingerspitzen, aber er spürte bereits den Bund von Regulus’ Shorts. Etwas, was ein großer Bruder eigentlich nicht spüren sollte. Aber der Andere öffnete seinen Gürtel rasch und schien Sirius damit stumm aufzufordern. Der Gryffindor zögerte, aber nicht lang, ehe seine Hand ganz unter den Stoff glitt.

“Mein Herz schlägt ganz schnell”, flüsterte Regulus plötzlich. Sirius sah auf und hielt in seinen Streicheleinheiten inne, als er sah, dass sein Bruder sich eine Hand auf die Brust gelegt hatte.
“Soll ich aufhören?”, bitte sag nein, bitte...
“Nein, mach weiter. Es schlägt anders als sonst. Anders als bei Avery”, fügte er auf Sirius’ fragenden Blick hinzu.

“Ich glaube, es ist glücklich...”, der Jüngere wurde rot und drehte den Kopf verlegen zur Seite, aber Sirius freute sich. Freute sich, dass er es war, der Regulus so glücklich machte - oder eher Regulus’ Herz.
Also fuhr er fort. Solange, bis sein kleiner Bruder sich auf die Lippe biss und leise aufkeuchte, bis Sirius die Feuchtigkeit zwischen seinen Fingern spürte, bis die Hand, die immerzu auf Regulus’ Herzen gelegen hatte, schließlich hinabglitt.

Sie hörten McGonagall, die die Zauberbanne von der Tür nahm um einzutreten und nach ihnen zu sehen. Als die Professorin eintrat, saßen die Black-Brüder wieder am Pult und schrieben. Diesmal streichelte Regulus sich nicht mehr über seinen linken Unterarm, sondern über seine Brust. Sirius lächelte.

>~~~OoOoO~~~<

Es geschah keine zwei Tage später.

Sirius hatte sich nur mühsam beherrschen können Avery nicht zu verprügeln, weil der Gedanke an seinen Bruder ihn nicht losließ. Aber die Qualen die Regulus erleiden musste, waren schlimmer. Also hielt er sich zurück. Doch dann sah er wie sie alle beisammen standen. Avery und seine Siebtklässlerfreunde. Avery stand hinter Regulus, hatte einen Arm um ihn gelegt, berührte - begrabschte ihn, fasste ihm in den Schritt und streichelte über seine Oberschenkel.
“Sollen wir spielen gehen, Blacky?”, fragte er grinsend und seine Freunde lachten.
Regulus hielt den Kopf gesenkt, eine Hand auf seinem Herzen und antwortete nicht.

Wehrte sich nicht.

Sirius war wieder lautlos im Korridor verschwunden. Er glaubte noch, Regulus’ Blick in seinem Nacken zu spüren, nun wieder eine vollendete Maske. Und in seinem letzten Schuljahr sprach er nie wieder mit ihm, nie wieder kamen sie sich näher, als an den verschiedenen Haustischen in der Großen Halle.

Drei Jahre später war Regulus tot.

Und es war Avery, der ihm das mitteilte. Avery, der nun auch ein Dunkles Mal besaĂź. Avery, der diesmal nicht grinste und keinen arroganten Blick aufgesetzt hatte.

Und plötzlich kam Sirius etwas anderes in den Sinn:
Dass es fĂĽr Avery eben nicht nur ein Spiel gewesen war.
Dass auch er seine Maske hatte tragen mĂĽssen.

>~~~OoOoO~~~<

An dieser Stelle wĂĽrde ich mich sehr ĂĽber Kommentare freuen ;)


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