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Fanfiction

Calling Destiny - Halo

von angeltear

Remember those walls I built
Well, baby they're tumbling down
And they didn't even put up a fight
They didn't even make up a sound
I found a way to let you in
But I never really had a doubt

Beyoncé - Halo


Gedankenverloren rührte ich in meinem Kaffee.
In der Küche war nichts zu hören außer dem Geräusch des an den Tassenrand stoßenden Löffels und der tickenden Uhr.
Mein Kopf fühlte sich schwer an. Nicht so, als hätte ich Kopfschmerzen, sondern eher so, als wären meine Gedanken so drückend, dass ich meinen Kopf kaum noch aufrecht halten konnte.
Ich zog den Löffel aus dem Kaffee und nahm den ersten Schluck. Er war lauwarm.
Was? Wie lange hatte ich denn sinnlos in das Gebräu gestarrt?
„Ach, Scheiße.“ Missmutig schob ich die Tasse von mir, um den Kopf auf die Tischplatte legen zu können. Es war ein angenehmer Sonntagmorgen, an dem ich mich eigentlich hatte entspannen wollen, doch stattdessen hockte ich hier und bemitleidete mich selbst. In den letzten Tagen war ich immer so gestresst gewesen, dass ich wirklich gehofft hatte, diesen Tag genießen zu können. Das viele Lernen schien mich förmlich auszusagen und Draco war auch nicht viel besser drauf als ich, denn sein Chef hielt ihn ganz schön auf Trab. Das letzte Mal, dass wir ausreichend Zeit miteinander verbracht hatten, war der Abend gewesen, an dem wir uns die Sterne angeschaut hatten.
Als ich wieder aufsah, entdeckte ich vor mir ein Stück Schokoladenkuchen, das Trish gestern nicht aufgegessen hatte. Mit den Fingern trennte ich ein Stückchen ab, um es mir in den Mund zu schieben. Langeweile? Schlechte Laune? Verzweiflung? Es gibt eine Lösung: Essen!
Am liebsten hätte ich mich einfach zu Trish ins Bett gekuschelt und mich von ihr trösten lassen, doch sie schlief noch und reagierte in der Regel eher ungehalten, wenn man sie um ihre Schönheitsschlaf brachte.
Unwillkürlich schweiften meine Gedanken wieder zu dem Grund für meine schlechte Laune. Ich schüttelte den Kopf wie ein Hund, der aus dem Wasser kam, als mir der Traum in den Sinn kam, der mich aus dem Schlaf gerissen hatte. Natürlich brachte es nichts; ich konnte den Bildern wie immer nicht entkommen.
In der letzten Zeit hatte ich mit diesem Problem außergewöhnlich oft zu kämpfen. Ich konnte mir nicht erklären, warum ich ständig von meinem Eltern träumte. Ständig schreckte ich mitten in der Nacht auf und weckte dabei oft genug auch Draco, der den Schlaf doch so dringend benötigte. Aus diesem Grund saß ich auch allein am Küchentisch und starrte vor mich hin. Es war noch nicht mal neun Uhr und Draco hatte wahrscheinlich noch nicht einmal ansatzweise ausgeschlafen. Andererseits hatte er immer gesagt, dass ich ihn wecken konnte, wann immer ich ihn brauchte. Und ich brauchte ihn jetzt. Warum konnte ich es nicht über mich bringen, ihn anzurufen?
„Das ist doch lächerlich!“, tadelte ich mich selbst und stieß mich praktisch selbst ins Wohnzimmer, wo das Telefon stand. Bevor ich es mir anders überlegen konnte, wählte ich seine Nummer und wartete, legte dann aber doch wieder auf, ehe es überhaupt bei ihm klingeln konnte.
„Feige Sau“, beschimpfte ich mich selbst mit erhobenem Zeigefinger. Oh nein. Der erhobene Zeigefinger. Es gibt kaum etwas Schlimmeres als den Moment, in dem man einsieht, dass man sich benimmt wie eine Mutter.
„Du hast nach mir gerufen?“, ertönte es hinter mir, sodass ich mich erschrocken umwandte; halb in der Erwartung, meine Muter zu entdecken. Natürlich grinste mich Trish verschlafen, aber wie immer vollkommen trishig an.
„Hab ich?“
„Du verlangtest eine feige Sau und hier bin ich.“
„Was ist erbärmlicher? Wenn ich so tue, als hätte ich tatsächlich nach dir gerufen oder wenn ich sage, dass ich bloß Selbstgespräche geführt habe?“
„Letzteres.“
„Okay, ich hab dich gerufen. Du sollst Staub wischen.“
„Ich geh wieder ins Bett.“
„Aber es gibt so viel abzustauben! Atemberaubende Preise im Wert von über 1000 Pfund!“
„Ist dir kein besseres Wortspiel eingefallen? Ich hoffe, du hast ’ne gute Ausrede.“ Trish fuchtelte mit erhobenem Zeigefinger vor meiner Nase herum. Sogar Trish war wie meine Mama. Verbreitete es sich? Die Mamaseuche?
„Albtraum?“, fragte ich hoffnungsvoll und setzte mein süßestes Grinsen auf, das ich unter diesen Umständen hervorbringen konnte.
„Akzeptabel.“ Entschlossenen Schrittes ging sie nun in die Küche, tauchte wenig später mit einer Chipstüte in der Hand wieder auf und schubste mich zum Sofa rüber. Plötzlich hatte ich die geöffnete Tüte vor der Nase und der würzige Geruch betörte und beruhigte mich. Langsam setzte Trish sich wieder hin und ich folgte mit der Nase der Tüte, sodass ich mich zwangsläufig auch hinsetzen musste. Zur Belohnung stopfte sie mir ein paar köstliche Chips in den Mund. Absolut filmreif.
„Dann erzähl mal.“
„Ach, da gibt’s nicht viel zu erzählen“, seufzte ich. „Es ist einfach nur so, dass ich seit einiger Zeit ständig diese Träume habe. Es ist ja nicht ungewöhnlich, dass ich ab und zu von ihnen träume, aber es war schon lange nicht mehr so schlimm.“
„Also, werden die Träume schlimmer?“
Ich musste kurz nachdenken, wie ich es ihr genau beschreiben konnte und sie wartete geduldig. Wir hatten in den vergangenen Jahren so oft diese Gespräche geführt, dass wir gut aufeinander abgestimmt waren. Kein Seelenklempner könnte mich so gut verstehen wie sie.
„Nein, die Träume sind eigentlich genau so wie immer“, sagte ich schließlich langsam und versuchte zu ergründen, was genau schlimmer war, während ich noch mehr Chips aß. „Ich habe einfach das Gefühl, dass sie wieder intensiver werden. Manchmal wache ich auf und weiß, dass ich wieder von dem Abend geträumte habe, kann mich an den Traum selbst aber nicht erinnern. Da ist nur so ein merkwürdiges Gefühl, das ich mit diesen Träumen verbinde. Aber die Träume in letzter Zeit scheinen deutlicher zu sein, als wollten sie sich tiefer in mein Gedächtnis eingraben… Ergibt das Sinn?“
„So als wollten sie dir etwas sagen?“
„Ja, genau!“ Aufgeregt nickte ich und fuhr mir durch die Haare. Ich hatte doch gewusst, dass es mir helfen würde, mit Trish zu reden. Sie verstand mich und meine Gefühle manchmal besser als ich. „Die Frage ist nur: was?“
„Hallo, ich bin ein böser Traum. Ich unterstütze deine Vergangenheit dabei, dich zu verfolgen“, sagte Trish mit düsterer Stimme. Obwohl es natürlich ein Scherz war, lachten wir beide nicht, denn es war die Wahrheit und die schmerzte.
„Ich verstehe ehrlich nicht, warum mich das nicht loslässt“, wimmerte ich, mir noch mehr Chips in den Mund stopfend.
„Naja, vielleicht kommt es gerade wieder hoch, weil dein Leben sich verändert“, überlegte Trish. Ich wartete darauf, dass sie das weiter ausführte, doch sie schien das nicht für nötig zu halten. Stattdessen blickte sie mit ihren dunklen Augen ruhig in meine, als wartete sie ihrerseits auf meine Reaktion. Während ich den Blick senkte, um ihrem auszuweichen, dämmerte mir langsam, was sie meinen musste.
Dracos Gesicht erschien vor meinem inneren Auge und in meiner Brust schien es augenblicklich ein wenig wärmer zu werden. Seit er in mein Leben getreten war, hatte er es vollkommen auf den Kopf gestellt und das war meiner besten Freundin natürlich nicht verborgen geblieben, auch wenn sie das wahre Ausmaß der Angelegenheit nicht einmal erahnen konnte. Und mit meinem Leben hatte wahrscheinlich auch ich mich verändert. Reagierte nun auch mein Unterbewusstsein auf diese Veränderungen? Die Träume waren tatsächlich nicht so schlimm gewesen, bevor ich Draco kennengelernt hatte. War das gut oder schlecht?
„Mag sein“, sagte ich und sah wieder auf, um zu entdecken, dass Trish mich nachdenklich musterte. „Was ist los?“
„Bist du glücklich, Rachel?“
„Natürlich!“, antwortete ich prompt auf ihre merkwürdige Frage und merkte gleich, dass ich etwas zu schnell geantwortet hatte. Ein verlegenes Grinsen umspielte meine Lippen und sie erwiderte es mit einem wissenden.
„Ich weiß, was du jetzt denkst, Trish, aber diese Träume bedeuten nicht, dass ich unglücklich bin. Sie sind einfach ein Teil von mir.“
„Glaubst du nicht, dass sie einen Sinn haben?“
„Doch, du hast ihn doch vorhin genannt.“
Sie zog fragend die Augenbrauen hoch und ich räusperte mich, um sie zu zitieren:
„Hallo, ich bin ein böser Traum. Ich unterstütze deine Vergangenheit dabei, dich zu verfolgen.“
Sie lachte kurz auf, wurde aber schnell wieder ernst.
„Schließt das einen Sinn aus? Glaubst du nicht, dass dich das an irgendetwas erinnern oder dich auf irgendetwas aufmerksam machen soll?“
„Ich weiß es wirklich nicht.“
Mehr gab es dazu nicht zu sagen.
Wir schalteten den Fernseher ein, entdeckten eine Wiederholung von Sex and the City und verbrachten den Rest des Vormittags kichernd und mampfend auf dem Sofa.


Es war bereits nach zwölf, als ich schließlich doch zum Telefon griff, um Draco anzurufen. Trish hatte sich wieder ins Bett gelegt, nachdem ich ihr mindestens achtunddreißig Mal versichert hatte, dass ich allein zurechtkäme. Wahrscheinlich lag auch er immer noch im Bett und träume irgendetwas Schönes.
Ich stellte mir vor, wie das Klingeln seines Handys ihn aufweckte; wie er genervt das Gesicht verzog und die Erfindungen der nichtmagischen Menschen verfluchte. Erst jetzt wurde mir klar, warum er kein Handy gehabt hatte, als wir uns kennen gelernt hatten. Genau in dem Moment, als ich laut auflachte, wurde das Freizeichen unterbrochen.
„Rachel?“
„Äh, ja, hi“, stotterte ich überrascht. Na super, jetzt hatte er bestimmt gleich mehr Lust, sich meinen Schwachsinn anzuhören.
„Geht’s dir gut?“, fragte er mit amüsiertem Unterton. Ich konnte mir sein Grinsen schon vorstellen.
„Es geht so“, sagte ich ausweichend. „Irgendwie fällt mir hier die Decke auf den Kopf.“
„Soll ich dir ein Kissen auf den Schädel schnallen?“
„Wie kannst du um diese Uhrzeit schon so gute Laune haben?“, fragte ich, mich um einen säuerlichen Ton bemühend, damit er nicht merkte, dass er mich zum Lächeln gebracht hatte.
„Wenn ich deine Stimme höre, geht das doch gar nicht anders.“
„Schleimer.“
„Weißt du, meine Decke sieht recht stabil aus.“ Er klang gespielt nachdenklich und die Vorstellung, wie er im Bett lag und seine Decke begutachtete, entlockte mir ein weiteres Lächeln.
„Ist das ein Angebot?“
„Ich hol dich gleich ab.“
„Danke, Draco“, flüsterte ich ehrlich dankbar. Wie schaffte er es nur, immer genau so zu reagieren, wie ich es gerade brauchte?
„Immer doch.“

Draco tauchte nur in Boxershorts einfach im Wohnzimmer auf, weil er genau wusste, dass ich allein war. Wortlos kam er auf mich zu, um mich in die Arme zu nehmen und ich schmiegte mich an seine warme Haut.
„Wollen wir?“, hauchte er schließlich und ich nickte nur benommen. Wie sollte man denn so noch klar denken? Ich schob meine Hand in seine und schloss die Augen, um den Druck über mich ergehen zu lassen.
„Oh, warte!“, wisperte ich im letzten Moment hervor und riss die Augen wieder auf. „Ich muss wenigstens meine Schuhe und den Schlüssel mitnehmen, sonst wundert Trish sich nachher, wenn sie aufwacht.“
„Hach, was habe ich nur für eine kluge Freundin!“
„Verarschen kann ich mich selbst!“, zischte ich ihm die Zunge herausstreckend. Klug und sehr erwachsen.
Ich holte meinen Krempel, um mich anschließend wie ein Kindergartenkind beim Überqueren der Straße wieder an die Hand nehmen zu lassen. Wenigstens konnte ich hier gefahrenlos die Augen schließen.
Als ich sie wieder öffnete, standen wir auf Dracos Bett.
„Mann, du bist aber leicht ins Bett zu kriegen!“
Ich weiß nicht, wie mein Blick aussah, aber er wurde gleich wieder ernst.
„Komm mal her.“ Er ließ sich in die Kissen fallen und zog mich mit sich herunter. Als ich mich in seine Arme kuschelte, zog er die dünne Bettdecke über uns und ich entspannte mich. So konnte ich alles vergessen. Es war warm und seine Haut duftete so wunderbar, dass ich kaum noch einen klaren Gedanken fassen konnte. Die Bösen hatten keine Chance.
„Willst du mir erzählen, was los ist?“
Normalerweise hätte ich ihm gleich erzählt, was los war, aber dieses Mal schüttelte ich den Kopf.
„Ich habe gerade schon mit Trish darüber geredet und möchte lieber nicht mehr daran denken.“
„Okay“, murmelte er und küsste sanft meine Schulter.
Ein leichtes Schuldgefühl kam in mir auf und ich drückte mich näher an ihn. Er war so lieb zu mir und ich log ihn fast schon an. Natürlich stimmte es, dass ich schon mit Trish gesprochen hatte, aber das hatte mich sonst auch nicht davon abgehalten, mich ihm anzuvertrauen. Doch der Gedanke, der mir vorhin gekommen war, ließ mich einfach nicht los. Ich konnte ihm doch unmöglich sagen, dass mir aufgefallen war, dass meine Albträume vor einer Weile noch nicht so schlimm gewesen waren. Bevor das mit uns angefangen hatte.
Ich liebe dich, Draco, dachte ich, aber irgendwie kam es nicht über meine Lippen. Also küsste ich ihn. Das schönste Gefühl der Welt durchflutete meinen Körper, verdrängte all die hässlichen, die meine Gedanken in den letzten Stunden vergiftet hatten. Mein Herz tanzte wild in meiner Brust, während meine Lippen wortlos meine Gefühle für ihn offenbarten und seine ebenso still antworteten.
„Wie kann ich dich aufmuntern?“, fragte er mich nach einer Weile, in der wir uns geküsst hatten, und zeigte mir, dass er sich nicht von seinen Sorgen um mich lösen konnte.
„Das gerade war schon recht aufmunternd“, erwiderte ich lächelnd und drückte ihm noch einen Kuss auf die herrlich weichen Lippen. Das war nicht einmal ansatzweise gelogen; ich konnte an nichts anderes denken, solange er mich küsste und glücklich machte es mich auch.
„So einfach ist das? Da muss ich mich ja nicht mal anstrengen!“
„Wie? Gibst du dir etwa keine Mühe?“
„Muss ich nicht. Ich bin ein Naturtalent.“
In gespielter Beindruckung riss ich Augen und Mund auf.
„Ach was! Was für eine Ehre, dass du mich auserwählt hat, um mich zu beglücken!“
„Schön, dass du das einsiehst.“
Sein breites Grinsen sah so selbstgefällig und zugleich amüsiert aus, dass ich es ihm unbedingt aus dem Gesicht wischen musste. Mit einem Ruck zog ich das Kissen von unter seinem Kopf weg und pfefferte es ihm an denselben, bevor er reagieren konnte.
„Ha!“, rief ich triumphierend aus und schlug gleich noch mal zu.
„Süß!“, rief er lachend, während ich hysterisch kichernd auf ihn einschlug. Schließlich setzte ich mich rittlings auf seinem Bauch nieder, um ihn systematisch abwechselnd von beiden Seiten fertig zu machen. So bekam er jedoch meine Arme zu fassen, was es erheblich schwerer machte, ordentlich auszuholen. Ich lachte inzwischen so heftig, dass ich eh kaum noch zielen konnte. Er spürte meine Schwäche wie ein Wolf, der die Angst seines Opfers wittern kann und setzte sich ruckartig auf. Bevor ich wusste, wie mir geschah, lag er plötzlich auf mir und blickte siegreich auf mich herab.
„Du weißt, was dich jetzt erwartet, oder?“
„Hm?“, fragte ich ahnungslos und setzte meinen besten Dackelblick auf. Vielleicht sollte ich ihm meinen Hals anbieten. Machen unterlegene Wölfe doch auch so.
Er riss mir das Kissen aus den Händen und warf es auf den Boden vor dem Bett. Ich war entwaffnet, er allerdings auch.
„Was hast du vor?“
Statt zu antworten legte er seine Hände an meine Hüften und ließ sie langsam nach oben wandern, schob seine Finger unter mein Top. Hm, das gefiel mir. Hielt er das etwa für eine Racheaktion? Von mir aus.
Ich wollte gerade genüsslich die Augen schließen, als er plötzlich begann, mich zu kitzeln. Entsetzt kreischte ich los, doch bald war ich zu nichts anderem mehr fähig, als wie wild zu lachen und hilflos unter ihm zu zucken. Ich weiß nicht genau, wie lange er mich folterte, aber irgendwann ließ er Gnade walte, sodass ich wieder Luft holen konnte. Ausgelaugt lag ich auf dem Rücken und schnappte nach Luft als hätte ich gerade einen Joggingmarathon hinter mir.
„Du. Blöder. Mistkerl“, presste ich mühsam hervor. Als Antwort küsste er meinen noch freigelegten Bauch. Nach einigen Augenblicken, in denen man nichts anderes hörte als meinen schweren Atem, musste ich wieder auflachen.
„Jetzt muss ich aufs Klo.“
Auch Draco lachte mich aus. „Gut, dass ich aufgehört habe.“
„Also, ich hätte dein Bett bestimmt nicht neu bezogen“, neckte ich ihn grinsend und setzte mich auf. „Ich komm gleich wieder.“
„Viel Erfolg!“
Grinsend schloss ich die Zimmertür hinter mir und ging den Flur entlang zu Dracos Badezimmer, das eigentlich das dritte Gästebad war. Ich versuchte, nicht auf die gruseligen Bilder zu achten, die hier an den Wänden hingen. Ich konnte mich einfach nicht daran gewöhnen, dass sie sich bewegten und die dargestellten Leute sich einfach miteinander unterhielten. Extrem unheimlich.
„So etwas ist mir ja noch nie untergekommen!“, flüsterte eine mir unbekannte Stimme.
„Ich habe es doch genau gesehen, meine Liebe! Hat sich einfach zu ihm ins Bett gelegt und dann – ich will es gar nicht aussprechen!“
Sprachen die etwa über mich? Erschrocken sah ich mich um und entdeckte rechts zwei beleibte Frauen mit hässlichen Perücken in einem Bilderrahmen ein paar Schritte hinter mir.
„Das hätte Miss Greengrass bestimmt nicht mit sich machen lassen.“
„Sicherlich nicht. Dafür hat sie viel zu viel Klasse.“
Bitte wer?
„Aber was will man von einem Muggelmädchen auch erwarten?“ Sie lachte fürchterlich schrill auf und ihre Freundin stimme mit ein.
Verwirrt und gekränkt beschleunigte ich meine Schritte und drückte die Badezimmertür hinter mir zu. Was war denn das für ein Gespräch gewesen? Und von wem hatten sie gesprochen? Wer war diese ominöse Miss soundso, die ach so viel Klasse hatte?
Als ich den Blick schweifen ließ, fiel mir wieder ein, warum ich hergekommen war und erledigte schnell meine Notdurft. Nachdem ich mir die Hände gewaschen und eine Weile feige in mein Spiegelbild gestarrt hatte, gestand ich mir ein, dass es lächerlich war, sich hier zu verstecken. Ich musste so oder so wieder an dem Bild vorbeigehen. Ich richtete meinen Kopf auf und trat so selbstsicher ich konnte wieder auf den Flur. Dieses Mal war es vollkommen still und somit musste ich auf dem Weg zurück nur missbilligende Blicke von allen Portraits ertragen. Sogar die regungslosen Möbelstücke darauf schienen mich böse anzufunkeln. Ich hörte erst wieder Stimmen, als ich fast an Dracos Zimmertür stand.
„Du dummes Mistvieh, kannst du überhaupt irgendwas?“, zischte Dracos unerkennbare Stimme ungehalten und ich wich erschrocken zurück. Was war denn da los?
„Es tut mir Leid, Sir“, antwortete eine leise, piepsende Stimme wimmernd.
„Ja, das bringt mir jetzt auch nichts! Verschwinde und sieh zu, dass du das wieder in Ordnung bringst, bevor mein Vater nach Hause kommt!“
Die Neugier brachte mich dazu, einfach die Tür zu öffnen, ohne darauf zu achten, dass ich ein Gespräch unterbrach. Sowohl Draco als auch sein „Gesprächspartner“ starrten mich überrascht an und den ebenso verblüfften Ausdruck auf meinem Gesicht musste ich nicht einmal vortäuschen.
Vor Draco stand das merkwürdigste Wesen, das ich je gesehen hatte. Es war kaum größer als ein handelsüblicher Gartenzwerg, nur dass es keinerlei Ähnlichkeit mit einem Menschen hatte. Die Haut hatte eine merkwürdige Farbe, die an ein schmutziges Grün oder Grau erinnerte. Die Augen waren im Verhältnis zum knochigen Gesicht übergroß und schienen fast aus den Höhlen zu treten. In seinem vor Schreck geöffneten Maul waren einige verfaulte Zähne zu erkennen und es schien eine Art Geschirrtuch wie eine Toga zu tragen.
Plötzlich erwachte das Etwas aus seiner Erstarrung, rannte zur nächsten Wand und begann, den Kopf dagegen zu schlagen. Ich schrie vor Entsetzen auf und rannte instinktiv herüber, um irgendetwas zu tun, auch wenn mir nicht klar war, was.
„Nicht, Rachel“, hielt Draco mich zurück und legte mir beschwichtigend die Hand auf die Schulter.
Das Wesen schlug noch einige Male den Kopf mit aller Kraft gegen die Wand, bis es aufhörte und auf dem Boden zusammensackte. An der Wand waren Blutspitzer.
„Was ist denn hier los?“ meine Stimme klang lächerlich hoch, aber das war mir egal.
Draco seufzte schwer als müsste er nun etwas tun, das er als überflüssig und nervig empfand. „Das ist ein Hauself.“
„Ein was?“
„Ein Hauself. Die arbeiten für uns.“
„Ist alles in Ordnung?“, fragte ich das kleine Geschöpf mit möglichst freundlicher Stimme, damit es sich nicht angegriffen fühlte. Es sah mich benommen an und wenige Sekunden später verzog es scheinbar angewidert das Gesicht.
„Verschwinde endlich, du nutzloses Etwas!“, bellte Draco und der Hauself löste sich mit einem ungewöhnlich lauten Plopp in Luft auf.
„Warum schreist du es denn so an?“, fragte ich Draco irritiert und betrachtete sein Gesicht. Es erinnerte mich an die harte Maske, die er auch getragen hatte, als wir seinen ehemaligen Mitschüler getroffen hatten. Was sollte das?
„Weil es zu dumm ist, um irgendetwas richtig zu machen! Wozu gibt man denen eigentlich Befehle, wenn sie es nicht schaffen, sie auszuführen?“
„Sei nicht so ein Arschloch, Draco!“
Ãœberrascht sah er mich an.
„Warum bin ich ein Arschloch?“
„Weil du dich dem Kleinen gegenüber wie eins benommen hast!“
„Das war doch bloß ein Hauself.“
„Na und?“
„Ehrlich Rachel, zu Hauselfen muss man nicht nett sein.“
Ich starrte ihn ungläubig an. Das konnte doch unmöglich sein Ernst sein.
„Befiehlt man ihnen auch, sich fast umzubringen?“
„Er hat das aus freien Stücken gemacht“, sagte er ruhig. „So bestrafen die Hauselfen sich selbst, wenn sie einen Fehler gemacht haben. Das ist wirklich keine große Sache; das liegt in ihrer Natur.“
Er ging zu seinem Nachtschränkchen hinüber, um seinen Zauberstab zu holen und entfernte mit einem Schwung das Blut des Hauselfen von der makellos weißen Wand.


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Aber ich habe gelernt, auf allen möglichen Arten von Papieren zu schreiben. Die Namen der Hogwarts-Häuser sind auf einer Flugzeug-Kotztüte entstanden - ja, sie war leer.
Joanne K. Rowling