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Fanfiction

Calling Destiny - Chasing Cars

von angeltear

*If I lay here*
*If I just lay here*
*Would you lie with me and just forget the world?*


[Snow Patrol – Chasing Cars]



Am Samstag wurde ich viel zu früh von einer Eule geweckt, die mit dem Schnabel leise an mein Fenster piekte. Verschlafen schleppte ich mich in Richtung des Lärms, um die Schneeeule hereinzulassen, ohne jedoch zu wissen, wem sie gehörte. Das Tier ließ mir ein aufgerolltes Pergament mit einem bekannten Siegel in die Hände fallen; das Siegel der Greengrasses.

Hallo Draco

Ich bin seit sieben Uhr wach!
Kannst du dir das vorstellen? Sieben Uhr!
Jetzt habe ich mich zwei Stunden lang damit beschäftigt zu lesen,
aber so langsam habe ich genug und du hast bei unserem letzten
Treffen irgendwie den Eindruck gemacht, als wärst du ein Frühaufsteher,
deswegen dachte ich gleich an dich.

Hast du was dagegen, wenn ich mal bei euch vorbeischaue?
Oder hast du etwas zu tun?

Meld dich doch bitte, bevor die Langeweile meinen viel zu frühen Tod auslöst und
du dein restliches Leben lang ein schlechtes Gewissen hast, weil du mich nicht gerettet hast!

Liebste Grüsse,
Astoria


Da ich Rachel erst am Abend sehen würde und ich jetzt ohnehin wach war, antwortete ich ihr, sie könne ruhig vorbeikommen und sprang unter die Dusche. Eine viertel Stunde später tauchte ein Hauself in meinem Zimmer auf, und hielt sich sofort die Augen zu, als er sah, dass ich nur mit Boxershorts bekleidet war. Wahrscheinlich hatte er Angst davor, bestraft zu werden.
„Miss Greengrass erwartet Sie im Salon, Mr. Malfoy, Sir. Ihr Vater leistet ihr Gesellschaft.“
Na toll... Mein Vater.
Schnell zog ich eine schwarze Jeans und ein schwarzes Hemd über und flog förmlich die Treppe herunter, um das Schlimmste zu verhindern. Als ich unseren Salon betrat, lachte mein Vater gerade und ich hielt überrascht inne.
„Ah, mein Sohn. Da bist du ja endlich!“
Schnell nickte ich meinem Vater zu und lächelte Astoria, die auf dem dunkelgrünen Samtsofa saß, freundlich an.
„Hey Draco! Danke, dass ich so kurzfristig kommen konnte.“
Ich versuchte meine Verblüffung darüber, dass mein Vater zufrieden grinste, zu überspielen und schüttelte leicht den Kopf.
„Kein Problem! Ich habe sowieso nichts zu tun.“
Erst nachdem ich die Worte ausgesprochen hatte, fiel mir auf, dass sie wohl nicht gerade höflich gewesen waren. Mein Vater grinste nicht mehr und machte jetzt Anstalten, aufzustehen.
„Was ich dich noch fragen wollte...“ Er erhob sich elegant vom Sofa – so wie ich mir jahrelang gewünscht hatte, es auch eines Tages zu können – und fixierte mich mit seinen hellblauen Augen.
„Hast du eine Erklärung dafür, dass einer der Hauselfen eine Laterne in seiner Kammer hat?“
Erschrocken hielt ich die Luft an und die Erinnerung an den Abend mit Rachel füllte meinen Kopf.
Was sollte ich jetzt antworten?
„Das Seltsame war, dass der Hauself nicht antworten konnte, als ich ihn danach gefragt habe und begonnen hat, sich kochendes Teewasser über die Füße zu schütten... Deshalb muss die Laterne von dir oder deiner Mutter kommen.“
Ich versuchte, mich an die jahrelange Ãœbung zu erinnern, die ich im Schauspielern hatte und konzentrierte mich vollkommen darauf, meinen Gesichtsausdruck entspannt wirken zu lassen.
„Weißt du noch, was die Laterne für eine Farbe hatte?“, fragte ich leicht gelangweilt.
Die Augenbrauen meines Vaters verzogen sich leicht nach oben, als er antwortete, an seiner gelassenen Körperhaltung veränderte sich jedoch nichts.
„Es könnte orange oder rot gewesen sein.“
„Rosa?“, fragte ich so cool wie möglich.
„Ja, rosa wahrscheinlich.“
Ich nickte.
„Dann ist die Laterne von mir... Die hab ich bei der Arbeit beschlagnahmt und sie verkleinert in meine Umhangtasche gesteckt. Hab sie wohl vergessen und der Hauself hat sie beim Aufräumen gefunden und war begeistert. Da hab ich sie ihm geschenkt.“
Scheiß Ausrede!
Da hätte ich ihm auch gleich sagen können, dass die Laterne von einem romantischen Überraschungsabendessen mit einem Muggelmädchen(!) auf unserem Grundstück stammte, welches ich die Hauselfen hatte aufbauen lassen!
Mein Vater rührte sich keinen Millimeter und hielt den Blick weiterhin auf mich gerichtet. Ich brauchte meine ganze Konzentration, um diesem standzuhalten und mich nicht auf die Knie zu werfen und meine Tat zu gestehen. Zum ersten Mal in meinem Leben war ich Bellatrix dankbar für etwas; ihretwegen beherrschte ich Okklumentik.
„Du hast sie ihm geschenkt.“
Obwohl es keine Frage war, nickte ich.
„Dem Hauselfen.“
Wieder nickte ich leicht, dieses Mal jedoch mit ein wenig Unsicherheit in der Bewegung.
„Dann wünsche ich euch beiden einen schönen Tag.“
Der Blick meines Vaters wurde ein paar Herzschläge lang so eiskalt, dass ich das Gefühl hatte, auf der Stelle zu gefrieren, dann wandte er sich lächelnd an Astoria und verließ den Raum.
„Puh...“, seufzte diese, als mein Vater verschwunden war.
„Ist dein Vater immer so... blasiert?“
Ich sah sie ein paar Augenblicke lang überrascht an und fing dann an, laut zu lachen.
„Blasiert?“
„Ja, tut mir Leid! Mir ist grad kein anderes Wort eingefallen“, verteidigte sie sich lachend und ich ließ mich erleichtert neben sie aufs Sofa fallen. Es tat gut, zu lachen – und es tat besonders gut, einmal mit jemandem über meinen Vater zu lachen.
„Erzähl mal, wie es dir im Ministerium so ergeht. Behandeln sie dich gut oder halten sie immer noch Ausschau nach merkwürdigen Brandmarken?“
Sie schmunzelte verschwörerisch während sie sprach, und es war mir eine willkommene Abwechslung, mit jemandem zu reden, der meine Vergangenheit kannte und mich offenbar trotzdem mochte. Warum konnte Rachel nicht so sein, wie Astoria...?
Hatte ich das eben wirklich gedacht? Ich wollte nicht, dass Rachel anders war... Aber trotzdem... Wenn sie doch nur über meine Vergangenheit hinweg sehen könnte. Schon die Tatsache, dass ich früher etwas gegen Muggelgeborene gehabt hatte, konnte sie nur schwer akzeptieren.
Sie versuchte, es zu verstecken, aber ich merkte es immer wieder und es war schwer, damit klarzukommen, denn sie kannte noch nicht mal einen kleinen Teil der ganzen – viel, viel schlimmeren – Wahrheit.
„Der Job ist echt gut und ich hab sowieso nicht viel mit den anderen zu tun.“
„Du bist also der Einzelgänger-Typ, hm? Sexy...“
Sie lächelte gespielt verführerisch und sah umwerfend dabei aus. Wie von selbst erwiderte ich ihr Lächeln, schüttelte aber den Kopf.
„Es ist mein Job... Da haben Freunde nichts zu suchen.“
„Klare Ansage“, meinte sie grinsend und sah mir in die Augen, ohne auch nur einmal zu blinzeln. Plötzlich wurde mir bewusst, wie nahe wir nebeneinander saßen. Ich müsste nur die Hand ausstrecken, um ihren Arm zu berühren...
Astoria sah mich immer noch an, inzwischen war ihr Gesichtsausruck ernst, ihre Lippen waren leicht geöffnet und sie atmete ein wenig schneller als sonst. Sie sah fast so aus, als...
„Astoria... Ich mag dich wirklich gerne, aber ich hoffe, du verstehst mich nicht falsch.“
Sie presste ihre Lippen aufeinander, wie sie es damals in der Winkelgasse vor dem Schaufenster getan hatte.
„Schon klar... Ich bin wohl nicht dein Typ.“
Sie wandte den Kopf in eine andere Richtung, sodass ich nur ihr langes, glänzendes Haar sehen konnte, ich spürte jedoch, dass ich sie verletzt hatte. Seit ich mit Rachel zusammen war, hatte ich viel über das andere Geschlecht gelernt und wusste die Zeichen zu deuten.
„Alles andere, als das, Astoria.“
Verblüfft drehte sie mir ihr Gesicht zu.
„Du bist wirklich außergewöhnlich hübsch und intelligent, aber...“
„Aber du willst im Moment nichts ernstes?“
„Könntest du es eventuell in Betracht ziehen, mich einmal ausreden zu lassen?“
Sie senkte leicht verlegen den Blick und lächelte entschuldigend.
„Ich habe schon eine Freundin.“
Ihr Kopf schnellte nach oben, ihre unwahrscheinlich blauen Augen suchten nach meinen grauen und dann atmete sie tief ein, um darauf zu antworten.
„Hm... Das hatte ich irgendwie nicht erwartet. Tut mir Leid, Draco... Ich... Ich denke, es ist besser, wenn ich jetzt gehe.“ Ich dachte daran, sie zurückzurufen und darum zu bitten, zu bleiben, blieb aber dennoch sitzen und schwieg. Warum sollte ich sie bei mir haben wollen? Damit würde ich nur ihre Hoffnungen bestärken, was nicht gut für uns beide wäre. Sie ging auf den Kamin zu, streckte ihre Hand nach dem Flohpulver aus und drehte sich noch einmal zu mir um. Ein paar Herzschläge lang verschmolzen unsere Blicke und ich wusste, dass ich Rachel jetzt aufgehalten hätte. Ein solcher Blick von Rachel genügte, um mich in die Knie zu zwingen. Astoria löste leichtes Herzklopfen, Mitgefühl, Reue und Ungeduld in mir aus, aber es war alles auszuhalten. Ich wollte sehen, wie sie ging und bevorzugte es, alleine zu sein. Sie wandte den Blick ab, ich schloss kurz die Augen und als ich sie wieder öffnete, war sie verschwunden.

Ich hatte Rachel darum gebeten, um zweiundzwanzig Uhr bereit zu sein, damit ich sie abholen konnte. Außer, dass sie etwas Bequemes anziehen solle, hatte ich ihr nichts über mein Vorhaben verraten. Schon seit Tagen quälte mich mein schlechtes Gewissen, da ich meiner Arbeit wegen viel zu wenig Zeit für sie hatte und ich wollte ihr irgendwie zeigen, wie wichtig sie mir war. Ich hatte mir angewöhnt, ins Treppenhaus zu apparieren und an der Türe zu klopfen, damit Trish keinen Verdacht schöpfte, wenn ich plötzlich aus Rachels Zimmer kam. Außerdem hatte Rachel so ihre paar Sekunden, um mir gegenüberzutreten und wurde nicht andauernd von mir beim anziehen überrascht - denn das endete meistens damit, dass wir unsere Vorhaben in den Wind warfen. Trish öffnete mir breit grinsend, in einem kurzen, glitzernden Minikleid und so hohen Pumps, dass sie größer war als ich, die Türe.
„Hey Dray!“ Ihr Grinsen wurde noch breiter, als mir bei der Benutzung meines Spitznamens der Mund offen stehen blieb.
„Hab gehört, du willst Rachel entführen.“
„Keine Sorge, ich werde sie unversehrt zurückbringen.“
„Davon bin ich überzeugt. Aber mir kannst du doch verraten, was du vorhast..?“
Dieses mal war ich es, der grinste: Trish war also neugierig.
„Rachel wird dir später sicherlich jede Einzelheit erzählen.“
Trish wirkte kurz ein wenig verlegen, lachte dann aber und nickte.
„Da hast du wohl Recht! Ich muss jetzt sowieso weg.“ Sie drehte sich kurz um, um Rachel davon in Kenntnis zu setzen, dass sie ging. „Ciao Rachel! Ich bin dann mal weg!“, rief sie Richtung Rachels Zimmertüre, zwinkerte mir dann verschwörerisch zu und verschwand mit klappernden Schritten im Treppenhaus. Ich hörte wie sie den Lift betrat und musste schmunzeln. Schnell schloss ich die Wohnungstüre und im selben Moment kam Rachel aus ihrem Zimmer: Sie trug eine dunkle Jeans, einen lila Kapuzenpulli und weiße Turnschuhe. Nachdem sie kurz meine verwaschene Jeans, den schwarzen Pullover und die braunen Lederturnschuhe gemustert hatte, lächelte sie.
„Dann liege ich mit meinem Outfit ja richtig!“, verkündete sie stolz und ich ging auf sie zu, um sie zu küssen. Als wir uns voneinander lösten, strich ich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
„Ich hab dich vermisst, Kleines.“
„Ich dich auch. Aber das Gefühl der Neugierde war stärker.“ Sie grinste.
„Aber bevor wir irgendwohin gehen, muss ich dich etwas fragen... Warum bei Merlins Bart nennt Trish mich Dray?“ Rachels Augen weiteten sich kurz und dann lachte sie.
„An dieses Merlin-Zeug werde ich mich wohl nie gewöhnen...“
„Du weichst mir aus.“
„Naja...“ Sie senkte verlegen den Blick. „Mir ist wohl so was rausgerutscht, als ich ihr vom Treffen mit Pansy erzählt habe.“
Ich legte einen Zeigefinger unter ihr Kinn und hob ihren Kopf an, um ihr in die Augen blicken zu können.
„Du hast wohl keine Geheimnisse vor Trish.“ Es war keine Frage, sondern eine Feststellung.
„Naja... seit kurzem ein einziges.“
„Das muss schwer für dich sein.“
„Ja, das ist es. Wir sind ewig befreundet und sie war immer für mich da.“
„Du hast wirklich Glück, Trish zu haben.“ Ich meinte es vollkommen ernst. Es machte mich nicht wütend, dass sie Trish alles über unsere Gespräche und Erlebnisse erzählte, denn Rachel brauchte Trish und wenn einmal irgendetwas passieren würde, würde Trish immer für Rachel da sein und das beruhigte mich. Es erschreckte mich jedoch, dass ich im Zusammenhang mit etwas passieren an mich selbst dachte...
Rachel lächelte mich glücklich an, legte ihre Hände in meinen Nacken und zog mich zu einem weiteren Kuss zu sich herunter.
„Du bist wirklich ein toller Freund, Dray.“
„Dir ist es verboten, mich so zu nennen.“
„Wie gemein. Wie soll ich dich denn nennen?“
„Hm... Einziger, mein Herz, Liebling...“
Rachel brach in lautes Gelächter aus, doch ich ging nicht darauf ein, sah ihr in die Augen und meine Mundwinkel zuckten.
„Bereit?“
Ihr Lachen verstummte sofort, sie klammerte sich ein wenig fester an mich und nickte ernst.

Der kleine Hügel lag im Dunkeln und so fiel unser Blick sofort auf die beiden Fackeln, die rechts und links einer Decke brannten. Ich hörte, wie Rachel die Luft anhielt und dann zu mir hochblickte.
„Puh, das ist echt toll.“
Ich nahm sie an der Hand und führte sie zu der Decke, auf die wir uns setzten. Dies war mein Ort. Rachel konnte nicht wissen, wie viel es mir bedeutete, dass sie hier war, aber mir war es vollkommen bewusst. Wenn ich alleine sein wollte oder einfach nur Ruhe brauchte, zog ich mich oft hierhin zurück. Es herrschte zu jeder Zeit absolute Stille und nachts war der Himmel von Sternen übersäht, da die Luft hier sauber und rein war. Wir befanden uns rund dreihundert Meilen nördlich von London, ein paar Autostunden außerhalb der Stadt Carlisle, auf dem höchsten Punkt eines kleinen von Wald umgebenen und grasbewachsenen Hügels - zu meinem Glück regnete es nicht, wobei ich in diesem Fall einfach ein Schutzschild um uns gezogen hätte.
„Gefällt es dir?“, fragte ich leise und legte mich mit dem Rücken auf die Decke, um die Sterne sehen zu können. Rachel tat es mir gleich, kuschelte sich an mich und legte ihren Kopf auf meine Brust.
„Es ist wunderschön! Ich glaube, ich hab noch nie so viele Sterne gesehen.“
„Ich bin früher oft hierher gekommen, wenn ich alleine sein wollte.“
„Früher?“
„Jetzt komme ich nicht mehr oft dazu und das Bedürfnis ist, seit ich dich kenne, auch nicht mehr so stark.“
„Ist das gut oder schlecht?“
„Für dich gut.“
„Warst du hier, seit wir uns kennen?“
„Ein paar Mal...“
„Wann?“
Ich schwieg kurz und dachte darüber nach, warum sie das wissen wollte.
„In der Nacht als der Anlass im Ministerium war.“
„Als du diesen Harry Potter getroffen hast?“
Mein Magen verkrampfte sich, als sie den Namen nannte und es überraschte mich ein wenig, dass sie sich noch so genau an ihn erinnern konnte.
„Ja.“
„Seinetwegen?“
„Ich wollte einfach meine Ruhe haben.“
„Warst du mal meinetwegen hier?“
„Ja...“
„Warum?“
„Das war, bevor wir zusammen waren. Da bin ich her gekommen, um über die ganze Situation nachzudenken.“
„Hm... Wann?“
„Du bist ganz schön neugierig.“
„Es ist für mich einfach anders – jetzt, wo ich alles weiß. Damals, als wir uns die ersten Male getroffen haben, musste ich nur damit klar kommen, dass ich dir vielleicht nicht gefalle... Aber du... Du musstest an alles denken. Daran, was du bist, wie du lebst... Es war bestimmt nicht leicht für dich.“
Überrascht darüber, wie viel sie verstand und wie nahe sie meinem eigentlichen Geheimnis kam atmete ich schneller und Rachel merkte es sofort, da sie ihren Kopf auf meine Brust gelegt hatte.
„Ist was?“
„Ich... Die Erinnerung ist seltsam.“
„Das stimmt.“
Wir schwiegen einen langen Augenblick, aber es war kein verlegenes Schweigen, sondern ein einvernehmliches. Es hatte überhaupt nichts Unangenehmes und in diesem Moment wurde mir bewusst, wie gut Rachel und ich eigentlich zusammen passten. Reden war einfach... Fast jeder Mensch konnte reden, aber einfach so dazuliegen, nichts zu sagen und sich wohl zu fühlen – das konnte man ganz bestimmt nur mit ein paar wenigen Menschen auf der Welt.
Mit Rachel konnte ich es. Im selben Augenblick huschte eine Sternschnuppe über den Himmel und Rachel riss den Arm hoch, um darauf zu zeigen.
„Schau! Ich hab noch nie eine Sternschnuppe gesehen!“
„Noch nie?“
„Nein... In London sieht man die Stern nicht oft.“ Ein Grinsen huschte über meine Lippen, als Rachel betreten seufzte.
„Wir sehen uns so was in Hogwarts an.“
„Sternschnuppen?“
„Den Sternenhimmel.“
„Echt jetzt? Warum?“
„Das Fach nennt sich Astronomie.“
„Ja, davon hab ich schon mal was gehört.“ Wir lachten und Rachel rückte näher an mich heran.
„Hogwarts muss toll sein...“
„Das ist es wirklich.“
„Wie ist es eigentlich entstanden? Ich meine... Seit wann gibt es die Zaubererei?“
„Wie lange es uns gibt, kann ich dir nicht sagen, aber Hogwarts wurde vor etwa eintausend Jahren von vier berühmten Hexen und Zauberern gegründet. Sie nannten sich Salazar Slytherin, Godric Gryffindor, Rowena Ravenclaw und Helga Hufflepuff.“
„Vier... Das ist ziemlich faszinierend... Warum haben die vier Hogwarts gegründet?“
„Sie wollten jungen Hexen und Zauberern ihr Wissen übermitteln.“
„Die Idee fand offenbar Anklang.“ Rachel kicherte leise und ich nickte nachdenklich.
„Hogwarts ist eine der bedeutendsten Schulen für Hexerei und Zauberei der Welt.“
„Der Welt? Gibt es noch viele andere Schulen?“
„Natürlich.“
„Sind die auch so wie Hogwarts?“ Rachel hatte echt ein Talent, die richtigen – beziehungsweise die falschen – Fragen zu stellen.
„Im Grossen und Ganzen schon.“
„Was ist anders?“
„Die Sprache zum Beispiel.“ Ich lachte, als Rachel mich in den Arm kniff.
„Jetzt weichst du mir aus.“
„Also in Bulgarien zum Beispiel sind die Schulregeln ein wenig lockerer... Das könnte sich jedoch in der Zeit, seit ich die Schule abgeschlossen habe, verändert haben. An jeder Schule legen sie Wert auf andere Dinge.“
„Was meinst du damit, dass die Schulregeln lockerer sind?“ Meine liebe Rachel, bitte sieh dir die Sterne an, so wie ich es geplant hatte!
„In Hogwarts sind viele Dinge nicht erlaubt, die den Schülern in Durmstrang beigebracht werden... oder wurden...“
„Durmstrang heißt die Schule in Bulgarien?“
„Genau.“
„Was wird den Schülern in Durmstrang denn beigebracht, was bei euch verboten ist?“
Ich seufzte.
„Dunkle Künste.“ Meine Antwort war kaum ein Flüstern – Jeder einzelne Teil meines Herzens weigerte sich dagegen, diese Worte in Rachels Gegenwart auszusprechen.
„Dunkle Künste... Oh...“
„Es reicht jetzt auch wirklich, Rachel... Ich möchte jetzt nicht über so ernste Themen mit dir sprechen. Eigentlich wollte ich, dass es eine schöne Nacht wird.“
Schnell setzte sie sich hin und sah mir ins Gesicht.
„Das ist es auch, Draco! Es ist wirklich wunderschön hier... Mit dir...“
„Gut, dann leg dich wieder hin und genieß den Ausblick.“
Rachel kicherte leise, legte sich aber neben mich und griff nach meiner Hand.
„Seit wann so streng, Liebling?“
„Ach, ich rede nur nicht so gern über dieses Thema.“
Rachel sagte einige Herzschläge lang nichts und ich strich mit dem Daumen sanft über ihren Handrücken. Mein Blick wanderte über die verschiedenen Sternbilder, mit denen ich aufgewachsen war. Schon bevor wir in Hogwarts Astronomie beigebracht bekommen hatten, hatte ich mich für die Sterne interessiert – spätestens seit ich erfahren hatte, dass mein Name seinen Ursprung in einem Sternbild hatte.
„Kennst du dich ein wenig mit den Sternbildern aus?“, fragte ich Rachel und drehte den Kopf kurz in ihre Richtung. Ihre Augen waren leicht zusammengekniffen, als ob sie scharf nachdachte.
„Nein...“
Ich zeichnete mit der Hand die Form des Sternbildes, das meinen Namen trug nach.
„Das ist das Sternbild der Drache – von ihm habe ich meinen Namen.“
Rachel drehte den Kopf überrascht zur Seite und als ich das Selbe tat und sich unsere Blicke trafen, sahen wir uns ein paar Atemzüge lang in die Augen.
„Ich fand immer schon, dein Name sei sehr... außergewöhnlich.“ Sie lächelte sanft.
„Soll das heißen, er gefällt dir nicht?“
„Überhaupt nicht. Ich finde es schön, dass du so einen einzigartigen Namen hast... Du bist ja auch einzigartig, deswegen passt das schon.“ Langsam hob sie ihre freie Hand und strich mir kurz über die Wange. Als sie ihre Hand wieder sinken lassen wollte, legte ich meine auf ihre.
„Dein Name ist nicht einzigartig, Rachel, aber du machst ihn zu etwas Einzigartigem.“
Sie rückte näher an mich heran, während ich meine Arme um ihre Taille legte und sie dicht an mich zog. Ich vergrub mein Gesicht in ihrem Haar, während sie ihre Lippen an meine Halsbeuge drückte.
„So kann ich aber die Sterne gar nicht sehen“, beschwerte sich Rachel nach ein paar Minuten und lachte leise an mein Schlüsselbein. Ich lockerte meinen Griff und sie legte sich wieder neben mich, blieb aber weiterhin an mich gekuschelt. Ein paar weitere Minuten lagen wir einfach so da und sahen uns den Nachthimmel an.
„Kann es sein, dass da oben ein riesiger Skorpion rumschwebt?“, fragte sie plötzlich mit konzentrierter Stimme. Ich blickte kurz zu ihr und sah, dass sie aufmerksam einen Punkt im Himmel fixierte.
„Du meinst wahrscheinlich das Sternbild Skorpion.“
„Da könntest du Recht haben... Es ist echt unglaublich! Ich meine, ich hab sofort erkannt was es ist und die Sterne leuchten unglaublich hell.“
„Es ist eines meiner Lieblingssternbilder.“
„Hast du vor, deine Kinder... ähm – Falls du irgendwann mal welche hast, natürlich – auch nach einem Sternbild zu benennen?“
„Darüber habe ich wirklich noch nie nachgedacht...“
„Scorpius... Würde doch irgendwie passen, oder?“
Rachel grinste breit, als ich sie überrascht ansah.
„Du meinst... Falls ich einmal ein Kind habe?“
„Einen Sohn, wahrscheinlich. Es wäre ein echt armes Mädchen, wenn es Scorpius heißen würde.“
Der Gedanke daran entlockte mir ein Grinsen.
„Das stimmt allerdings. Aber ich weiß nicht, ob mir der Name Scorpius gefällt... Ist ziemlich außergewöhnlich.“
„Das wäre dein Kind ganz bestimmt auch.“
„Hm... Ich weiß nicht... Aber es ist auch noch zu früh, um über so was nachzudenken.“
„Also falls ich einmal einen Sohn habe, soll er Scorpius heißen! Benannt nach dem am hellsten leuchtenden, prächtigsten Sternbild, das ich je gesehen habe!“
Dachte Rachel daran, mit mir Kinder zu haben? Oder sagte sie das einfach so?
Unwillkürlich schweiften meine Gedanken ab... In eine ferne Zukunft in der Rachel und ich Kinder haben würden. Einen kleinen blonden Jungen mit Rachels warmen, dunklen Augen. Ich trug ihn auf den Schultern und lächelte glücklich, während Rachel ein Mädchen mit braunen Locken und sturmgrauen Augen an der Hand hielt. Wir waren glücklich.
„Was ist, Draco?“ Ich hatte gar nicht gemerkt, wie abwesend ich gewesen war.
„Nichts... Ich hab nur darüber nachgedacht, was du gesagt hast.“
„Über Scorpius?“
„Das hört sich an, als ob es ihn schon gäbe.“
„Ach, das wird es ganz bestimmt irgendwann.“
Es machte mich traurig, daran zu denken, dass Rachel mit einem anderen Mann ein Kind haben könnte... Der Gedanke kam unerwartet und plötzlich, aber er zeigte mir, dass ich Rachel für mich wollte. Ich würde es nicht ertragen, sie zu verlieren oder mit einem anderen zu sehen...
Ich drehte mich auf die Seite und legte mich auf Rachel, stützte mich aber mit den Armen ab, um sie nicht zu sehr zu belasten. Ganz langsam senkte ich meinen Kopf, um sanft ihre Lippen zu küssen.
„Ich liebe dich, Rachel Brooke Madsen.“
„Ich liebe dich auch.“




****************
Damit ihr euch in etwa vorstellen könnt, was Rachel und Draco sich da ansehen, hier Bilder der beiden genannten Sternbilder „Der Drache“ und „Der Skorpion“:
Der Drache
Der Skorpion

Außerdem habe ich zu diesem Kapitel ein Banner gebastelt: Klick!

eure jassi! <3


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Ich war völlig panisch. Meine Eltern tanzen beide sehr gut, haben mir das aber anscheinend nicht vererbt. Alle Kids hatten etwa drei Wochen Zeit, um die Tänze einzuüben, aber weil ich so viele andere Szenen drehen musste, blieben mir nur ganze vier Tage. Sobald ich die Schritte halbwegs kapiert hatte, kam ich völlig aus dem Takt. Zum Glück soll Harry gar kein toller Tänzer sein.
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