Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Calling Destiny - Pulling me back

von angeltear

Every time I try to leave something keeps pulling me back
Telling me I need you in my life
It was meant to be, you were meant for me
So that means we gotta make it work[Pulling me back – Chingy feat. Tyrese]


Mit einem Keuchen schreckte ich aus einem Traum auf. Ein wenig panisch tastete ich nach dem Schalter für meine Nachttischlampe und knipste das Licht an, damit ich mich orientieren konnte. Neben mir lag Draco, dessen Brust sich gleichmäßig hob und senkte. Ich versuchte meine Atmung der seinen anzupassen und betrachtete sein friedliches Gesicht, um die Bilder, die noch vor wenigen Sekunden so wirklich gewesen waren, aus meinem Kopf zu verdrängen, aber es wollte nicht so recht klappen. Frustriert drückte ich meinen Kopf ins Kissen. Ich hatte schon so lange keine Albträume mehr gehabt…
„Es war nur ein Traum“, erinnerte ich mich selbst. „Es ist vorbei.“
Doch es brachte nichts. Noch immer sah ich die Gesichter meiner Eltern vor mir; ihre vor Schreck geweiteten Augen; ihre Körper, die wirkten, als hätten sie von einer Sekunde auf die andere plötzlich aufgehört zu funktionieren.
„Scheiße.“
Es war wahnsinnig albern, aber irgendwie wollte ich von Draco getröstet werden. Letzte Woche hatte ich ihn deswegen schon angerufen und es hatte so gut getan…
„Schatz?“, flüsterte ich zögerlich und berührte ihn an der Schulter. „Draco?“
Eigentlich war zu erwarten gewesen, dass er so nicht wach werden würde; der Typ schlief wie ein Stein. Es war wirklich nicht fair, dass ich ihn seines Schlafs beraubte, nur weil ich mal wieder schlecht geträumt hatte. Ich führte mich auf wie ein Kindergartenkind.
Seufzend schmiegte ich mich wieder an ihn und genoss den Duft seiner Haut.
„Rachel?“
„Oh, hab ich dich geweckt?“
„Scheint so.“
Zwar hatte ich gerade beschlossen, dass ich ihn gar nicht wecken wollte, aber nun war ich erleichtert.
„Hast du wieder schlecht geträumt?“
Mein Herz setzte einen Schlag aus und Wärme durchströmte mich. Er kannte mich so gut. Ich hatte nichts gesagt und er wusste trotzdem, was los war. Betrübt nickte ich und schloss die Augen, als er die Arme um mich schlang.
„Willst du darüber reden?“, fragte er mich nach einigen Augenblicken und ich schüttelte den Kopf. Ich hatte ihn wecken wollen, um mich abzulenken und nicht, um mich in den Erinnerungen zu wälzen. Langsam fuhr ich mit der Hand seinen Brustkorb hinauf, über seinen Hals, bis ich an seiner Wange angelangt war und sah in seine grauen Augen.
„Es reicht, dass du da bist.“
Er erwiderte meinen Blick mit der Ruhe, die ich jetzt so sehr von ihm brauchte, als könnte er genau fühlen, wie er mir am besten helfen konnte. Als er seine Lippen auf meine senkte, schloss ich die Augen und gab mich völlig dem Kuss hin. Er war hauchzart und doch fordernd, sodass meine negativen Gedanken schnell aus meinen Gedanken gespült wurden. Nach wenigen Minuten hatte mich sein intensiver Kuss schon so um den Verstand gebracht, dass ich ihn sanft auf die Matratze drückte, um die Kontrolle übernehmen zu können. Ein Kleidungsstück nach dem anderen landete auf dem Boden, bis nichts mehr zwischen uns war und Draco mich alles vergessen ließ.


Als wir am nächsten Morgen in die Küche kamen, um zu frühstücken, war Trish nicht da und sie lag auch nicht in ihrem Bett.
„Na, in wessen Bett sie wohl heute Nacht geschlafen hat?“, grinste Draco und guckte drein, als wäre er wahnsinnig stolz auf seinen Kumpel.
„Ich kann mir auch vorstellen, dass sie gar nicht geschlafen haben“, lachte ich und wandte mich der Kaffeemaschine zu. Ich freute mich richtig für Trish. Für mich wäre so eine Art von Beziehung zwar nichts, aber für sie war es im Moment genau das Richtige. Sie würde irgendwann schon jemanden finden, der sie einfach umhaute …
Ich stellte die Kaffeemaschine an und wollte mich gerade wieder zu Draco umdrehen, als er mich an der Taille festhielt.
„Warte“, meinte er. „Bleib noch ein bisschen so stehen.“
„Starrst du auf meinen Arsch?“, fragte ich amüsiert und wackelte demonstrativ aufreizend mit dem betreffenden Körperteil herum.
„Nein, ich versuche zu lesen, was auf den Boxershorts steht“, erwiderte er trocken und ich lachte los. Es war unglaublich, wie normal er mir noch immer vorkam, obwohl ich seit einiger Zeit genau wusste, dass er es eben nicht war. Ich drehte mich um und beugte mich zu ihm herunter, um ihn zu küssen. Er zog mich gerade an der Hüfte auf seinen Schoß, als ein Klopfen uns auseinander fahren ließ. Ich konnte das Geräusch überhaupt nicht einordnen, doch Draco wandte den Kopf sofort zur Seite und sah zum Fenster. Ich folgte seinem Blick und entdeckte eine Eule.
„Wuah! Was macht das Mistvieh denn hier?“, kreischte ich. „Auch noch am helllichten Tag!“
„Das ist Pansys Eule, Kleines.“
„Oh.“ Mann, wie peinlich!
Draco stand auf und öffnete das Fenster, um das Tier einzulassen. Mir wurde klar, dass ich noch nie eine Eule aus nächster Nähe gesehen hatte und irgendwie war es merkwürdig, eine auf dem Küchentisch sitzen zu haben. Fachmännisch nahm Draco ihr den zusammengerollten Brief ab, gab ihr ein Stück von seinem Toast und ließ sie aus dem Fenster wieder davonfliegen.
„Abgefahren!“, entfuhr es mir und Draco lachte wieder.
„Du bist so süß“, meinte er und hauchte mir einen Kuss auf die Lippen, bevor er den Brief auseinander rollte, um ihn zu lesen. Neugierig beugte ich mich von hinten über seine Schulter, um mitzulesen.

Hey Draco, hey Rachel!

Ich hatte euch ja versprochen, dass ihr in dieser Woche noch erfahrt, wann die Hochzeit sein soll. Die offiziellen Einladungen sind noch nicht fertig, aber ich wollte euch trotzdem schon einmal wissen lassen, wann es soweit sein wird.
Wir haben den 26. September als Datum festgelegt!
Ich hoffe, ihr habt da noch nichts vor und wenn doch:
Sagt es sofort ab!

Ich bin so aufgeregt und die Vorbereitungen machen alles noch viel schlimmer!
Hoffe, wir sehen uns bald mal wieder.

Liebe Grüße,
Pansy


„Oooohhh, wie toll!“, rief ich verzückt aus, als ich fertig war und begann, auf und ab zu hüpfen. „Mann, ich muss mir unbedingt ein neues Kleid zulegen!“
Draco lächelte mich etwas gezwungen an und nahm meine Hand in seine.
„Was ist denn?“, fragte ich verwirrt; er schien meine Freude überhaupt nicht zu teilen.
Er zögerte kurz und antwortete dann dem Boden.
„Ich kann mich einfach nicht an den Gedanken gewöhnen, dass sie ihn heiraten wird.“ Er klang ziemlich zerknirscht und ich hatte plötzlich Angst, dass er eifersüchtig war. Hatte er vielleicht irgendwelche Gefühle für Pansy, von denen er selbst noch nichts wusste?
„Aber was stört dich denn so daran?“
„Ach, ich … Ich habe mich in der Schule nie gut mit ihm verstanden und es ist irgendwie schwer, das abzuschütteln.“
Skeptisch musterte ich sein Gesicht.
„Das ist alles? Du magst ihn einfach nicht?“
„Ich versuche es wirklich, Rachel“, meinte er und ich wusste, dass er es ehrlich meinte, als er in meine Augen sah. „Aber meine Einstellung zu –“
Er brach abrupt ab und biss sich auf die Unterlippe, aber ich wusste schon, was er hatte sagen wollen.
„Ist dieser Lee etwa ein nichtmagischer Mensch?“ Mir gefiel das Wort „Muggel“ irgendwie nicht.
Seine Augen weiteten sich überrascht. „Nein, nein, das ist es nicht!“, sagte er schnell. „Aber wir hatten in dieser Beziehung ein paar … Meinungsverschiedenheiten.“
Ich nickte, sagte aber nichts. Eigentlich versuchte ich nicht daran zu denken, dass Draco früher ein Feind von Menschen wie mir gewesen war, aber manchmal ließ sich das einfach nicht vermeiden; es war ein Teil seiner Vergangenheit, ein Teil von ihm. Jedes Mal stellte sich dieses Wissen wie ein schwerer Felsbrocken zwischen uns und jedes Mal aufs Neue mussten wir ihn mit Anstrengung aus dem Weg schaffen. Es machte mich so traurig, dass Draco mich genauso gut hassen könnte, statt mich zu lieben. Ich wusste, dass er das hinter sich gelassen hatte, aber es versetzte mir doch immer wieder einen Stich.
„Bitte, Rachel, denk nicht mehr daran“, flehte Draco mich an. Seine kühlen Augen schienen vor Verzweiflung zu brennen, als er sich wieder erhob, um mir besser ins Gesicht sehen zu können. Ich konnte die Angst davor, dass wir diesen Felsen irgendwann nicht mehr von der Stelle bewegen können würden, sehen und ich wusste nicht genau, ob ich sie unbegründet finden sollte.
„Das ist nicht so leicht“, flüsterte ich, legte aber meinen Kopf an seine Schulter, woraufhin er die Arme um mich schlang. Diese Nähe schien immer alles wieder gut machen zu können. Ich wusste, dass es eigentlich falsch war, aber es war so schön und so einfach, die schlechten Dinge zu verdrängen, wenn ich ihm nahe war.
„Du weißt, dass ich dich über alles liebe, Rachel“, hauchte er und drückte mich fester an mich. Obwohl ich wusste, dass er die Bestätigung brauchte, dass ich seine Gefühle erwiderte; dass es ihn beruhigte, wenn ich es auch sagte, nickte ich nur.

Aufgeregt wippte ich mit dem Fuß zum Takt der Musik und versuchte, mich wieder einzukriegen. Ich war mit Pansy verabredet, um mit ihr ein Kleid auszusuchen. Sie wollte ihr Hochzeitskleid aussuchen! Mit mir! Ich wusste nicht genau, warum sie mich scheinbar so sehr mochte oder warum sie mir so sehr vertraute, aber es freute mich. Merkwürdigerweise machte mich das aber auch nervös, denn ich wollte au jeden Fall, dass sie mich auch weiterhin mochte, denn sie war Dracos beste Freundin und somit ein wichtiger Teil seines Lebens.
Draco hatte sich wieder nach Hause gebeamt, weil seine Eltern nichts davon wussten, dass er fast jede Nacht bei mir verbrachte und er sich morgens bei ihnen blicken lassen wollte. Außerdem war ihm klar gewesen, dass das ein Mädchending war und er nur im Weg sein würde.
Wir waren nicht im Streit auseinander gegangen, aber das Gefühl war merkwürdig gewesen. Ich hoffte, dass es verpufft sein würde, wenn wir uns das nächste Mal sahen, denn es gefiel mir ganz und gar nicht.
Es klingelte, also schnappte ich mir meine Handtasche und ging nach unten, wo Pansy mich mit einem strahlenden Lächeln erwartete.
„Hi!“, flötete sie und nahm mich in den Arm. Ihre gute Laune war so ansteckend, dass ich gar nicht anders konnte, als auch zu grinsen.
„Hey, alles klar?“, fragte ich sie, worauf sie wie wild nickte und auf und ab hüpfte.
„Dieser Tag war bisher einfach nur perfekt und er wird immer besser! Ich habe das Gefühl, dass ich heute das Kleid finde!“
„Das wäre absolut fantastisch!“, rief ich aufgeregt. Was gab es denn bitte Tolleres als ein Hochzeitskleid zu kaufen? „Weißt du denn auch schon, wo du gucken möchtest?“
„Na, in der Winkelgasse natürlich!“
Mein verständnisloser Blick muss ziemlich witzig ausgesehen haben, denn sie lachte los und schlug mir spielerisch auf die Schulter.
„Unglaublich, dass Draco dir nichts erzählt hat! Naja, vermutlich liegt das daran, dass er ein Kerl ist.“
„Hättest du dann die Güte, mich aufzuklären?“
„Also, die Winkelgasse ist eine Straße mitten in London, von der nur Zauberer wissen“, erklärte sie nun wieder ernster. „Läden ohne Ende und überall nur magische Menschen!“
„Und da soll ich hin?“ Die Vorstellung jagte mir eine wahnsinnige Angst ein. Ich sah schon vor mir, wie ich auf die Straße trat und alle sich zu mir umdrehten, um entsetzt mit dem Finger auf mich zu zeigen: „Was hat die denn hier verloren?! Die kann ja nicht mal einen Prinzen in eine Kröte verwandeln!“
„Na klar! Solange du nicht gerade mit einem T-Shirt rumläufst, auf dem ’Muggel’ steht, merkt das doch keiner“, beschwichtige Pansy mich schnell. „Ich habe doch auch nichts gemerkt, als wir uns das erste Mal gesehen haben!“
Das war allerdings ein Argument. Es war natürlich vollkommen unvernünftig anzunehmen, dass mir jeder gleich ansehen würde, dass ich anders war, aber dennoch hatte ein komisches Gefühl bei der Sache…
„Okay?“ Pansy blickte mich aus großen Augen an und ich wusste, dass ich verloren hatte. Ich konnte ihr unmöglich ihren perfekten Tag versauen.
„Okay.“
Grinsend nahm sie meine Hand und ich kniff reflexartig die Augen zusammen, denn ich wusste, was jetzt kommen würde. Das bekannte, aber immer noch nicht vertraute Gefühl des Drucks umgab mich und verschwand wieder, so schnell wie es gekommen war.
Als ich die Augen wieder öffnete, stellte ich fest, dass wir in einer Seitengasse waren, die ziemlich nach Londoner Innenstadt aussah. Ich entdeckte ein paar angefeuchtete Pappkartons, die zu einem ziemlich wackeligen Haufen aufgestapelt worden waren, mehrere Müllcontainer und eine in der Ecke hockende Bettlerin.
„Irgendwie habe ich mir diese ominöse Winkelgasse anders vorgestellt“, machte ich meinen spontanen Gedanken Luft, worauf Pansy wieder lachte.
„Wir sind ja auch noch nicht da, Blödie! Da appariert man nicht einfach so hin. Wenn alle das tun würden, gäbe es ein heilloses Durcheinander.“
„Okay, klingt logisch“, gab ich zu und folgte ihr, als sie auf das eine Ende der Gasse zuging. Während wir liefen, erzählte sie mir, wie sie sich ihr Kleid vorstellte. Ich war so in dieses spannende Gespräch vertieft, dass ich gar nicht bewusst wahrnahm, dass wir irgendwann einen ziemlich schäbigen Pub betraten. Überrascht sah ich mich in diesem um.
Die Luft war schwer von Zigarettenrauch und es war dort auch nicht sonderlich hell. Abgesehen von drei Männern, die an einem Tisch lebhaft diskutierten, stand nur ein ziemlich verschrumpelt aussehender Mann hinter der Theke.
„Das ist der ’Tropfende Kessel’“, flüsterte Pansy mir zu, während wir den Schankraum durchquerten. „Sozusagen der Übergang in unsere Welt.“
„Das ist irgendwie ziemlich cool“, staunte ich. Ein Pub. Man ging einfach durch den Pub und schon war man in der Welt der Zauberer. Wir traten in einen winzigen Hinterhof hinaus, der ziemlich nach Sackgasse aussah.
„Beeindruckend.“
„Deinen Sarkasmus kannst du dir sonst wohin stecken!“, kicherte Pansy und zückte ihren Zauberstab. Irgendwie fand ich es im ersten Moment befremdlich, aber dann wurde mir klar, dass Draco logischerweise nicht der einzige war, der mit einem solchen Instrument durch die Gegend lief.
Pansy tippte einen Ziegelstein in der Wand vor uns an und wartete. Worauf denn? Würde jetzt der Weihnachtsmann aus einer der Mülltonnen springen und uns in seinem Schlitten in die Winkelgasse fahren oder fliegen oder was auch immer? Ich wollte sie gerade darauf aufmerksam machen, dass ich mir dämlich vorkam, als der angetippte Ziegelstein plötzlich begann zu wackeln und sich ein Loch in der Mauer auftat, das immer größer wurde. Mit fast auf dem Boden hängenden Unterkiefer beobachtete ich, wie die Mauer uns praktisch Platz machte, damit wir hindurchgehen konnten.
„Nach dir.“ Pansy lächelte mich zufrieden an. Offenbar lieferte ich genau die gewünschte Reaktion. Ich zwang meine Füße, sich vorwärts zu bewegen und trat durch die nicht mehr vorhandene Mauer in die Winkelgasse.
Erst als ich wirklich körperlich in der von Pansy beschriebenen Straße war, wurde mir bewusst, wie großartig sie war. Ich hatte in London schon viele belebte Straßen gesehen, aber die waren alle ein Witz. Diese Straße schien förmlich zu leben, so laut und schnell ging es hier zu. Aus allen Richtungen ertönten die verschiedensten Geräusche: Geplapper, Musik, Gelächter, klingelnde Türglocken, undefinierbare Tierlaute. Die Menschen strömten kreuz und quer von der einen Straßenseite zur anderen, schauten sich Produkte in den Schaufenstern an, unterhielten sich, schleppten Einkäufe. Überall wurden die verrücktesten Sachen verkauft: Kessel, Besen, Bücher, „Froschgedärme zum halben Preis“, Umhänge. Ich wusste überhaupt nicht, worauf ich zuerst achten sollte.
„Oh – mein – Gott!“, entfuhr es mir und ich fuchtelte unbeholfen mit den Händen herum, um mich zu beruhigen.
„Hey, dreh nicht so durch, das ist auffällig!“, ermahnte Pansy mich streng und ich hörte sofort auf. Bloß nicht auffallen, Rachel, du willst ja nicht gesteinigt werden.
Nachdem ich mich so langsam wieder eingekriegt hatte, führte Pansy mich ein wenig rum und erklärte mir die Geschäfte. Wahrscheinlich waren meine Augen so groß wie Suppenteller, aber wenigstens hatte ich meinen Kiefer unter Kontrolle. Irgendwann gewann Pansys Brautdrang aber doch wieder die Oberhand und sie zerrte mich in einen Brautmodenladen namens „Beautiful Bride“. Ich hatte noch nie im Leben so viel Zeit in nur einem Geschäft verbracht wie in diesem. Mein bisheriger Rekord war drei Stunden, allerdings war ich da mit Trish unterwegs gewesen und ich hatte sie nicht von der Schuhabteilung fernhalten können.
Während Pansy Kleid um Kleid anprobierte und die Verkäuferin bei fast jedem „entzückend“ rief, egal wie furchtbar es aussah, unterhielten wir uns über alles mögliche. Es waren unbeschwerte Gespräche, die mir zeigten, dass Pansy mich wirklich mochte und nicht einfach nur aus Pflichtgefühl Draco gegenüber Zeit mit mir verbrachte. Dennoch brannte mir eine Frage unter den Nägeln und zwischen dem siebten und achten Kleid hielt ich es dann doch nicht mehr aus (das siebte Kleid war ohnehin eine „entzückende“ Katastrophe gewesen).
„Warum hast du mich heute eigentlich mitgenommen?“
„Wie meinst du das?“ Überrascht riss Pansy ihren Blick vom Spiegel los, in dem sie gerade ihren Hintern betrachtet hatte.
„Naja, ein Hochzeitskleid zu kaufen ist nicht gerade eine Kleinigkeit“, erklärte ich mich unsicher. Hoffentlich hielt sie mich jetzt nicht für total bescheuert. „Ich hätte eher erwartet, dass du jemanden aus der Familie mitnimmst oder so. Jedenfalls nicht mich, immerhin kennen wir uns ja noch kaum.“
„Meine große Schwester ist im Ausland und kommt erst zur Hochzeit her, mit meiner Mutter einkaufen zu gehen ist ein einziger Albtraum und ich hatte eigentlich immer mehr männliche als weibliche Freunde.“ Sie hielt inne. „Und außerdem mag ich dich. Ich weiß genau, dass du mir ehrlich deine Meinung sagen wirst, denn erstens scheint das deine Art zu sein und außerdem wirst du ja nicht wollen, dass Dracos beste Freundin ein hässliches Hochzeitskleid kauft.“
„Da hast du allerdings Recht“, lachte ich erleichtert. Es war toll, dass Pansy so locker mit mir umging; Draco konnte wirklich froh sein, sie zu haben.
Eine ganze Weile später kam die Verkäuferin mit einem enthusiastischen „Sooooo, meine Liebe!“ zu uns und präsentierte und Kleid Nummer … Ich hatte aufgehört zu zählen? 368?
Mit einer flüssigen Handbewegung öffnete sie die Schutzhülle des Kleids und hielt es uns hin. Für einen kurzen Moment war ich sprachlos. Es war perfekt; es war Pansy.
„Oh mein Gott, zieh es an!“, quiekte ich aufgeregt und sprang gleich auf, um ihr zu helfen. Wir zappelten wie alberne Hühner herum und als sie das Kleid endlich trug sahen wir beide in den Spiegel und was wir sahen war ein cremefarbener Traum. Der trägerlose obere Teil schmiegte sich sanft an Pansys Körper und verschaffte ihr ein tolles Dekolleté. Die feine goldene Stickerei darauf verlieh dem ganzen einen Hauch von Märchen und so kitschig das auch klingen mag, es war wunderschön. Der Rock war aus fließendem Stoff und fiel elegant bis auf den Boden und ging hinten in eine nicht allzu lange Schleppe über.
„Das ist das Kleid!“, seufzte Pansy verträumt und ihre Augen strahlten, als hätte sie sich soeben unsterblich in dieses Kleid verliebt. Wir drifteten beide mit den Gedanken ab, während wir das Kleid anstarrten. Sie träumte vermutlich von ihrem großen Tag im September … und ich? Ich hatte ein wahnsinnig absurdes Bild vor Augen. Ich, in diesem wunderschönen Kleid, laufe auf den Altar zu, wo Draco auf mich wartet, sein strahlendstes Lächeln auf dem Gesicht und ebenso aufgeregt wie ich…
„Oh, das ist einfach hinreißend!“, rief die Verkäuferin und kam sofort mit einem Nadelkissen angerannt, um die richtige Länge abzustecken.
Ich schüttelte kurz den Kopf, um diesen merkwürdigen Gedanken zu vertreiben und lächelte Pansy an, die vor Glück strahlte. Dieser Tag war für sie wahrhaft perfekt gelaufen.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
DVD: Der Hobbit 3
[DVD] [Blu-ray]
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich habe Angst vor Spinnen. Ich hasse sie. Wie Ron.
Rupert Grint