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Fanfiction

Calling Destiny - House Lights

von angeltear

House Lights

Tell me all your secrets
And I'll tell you some of mine


[Steven Strait – House Lights]



Erst nachdem ich Rachel ein wenig von Hogwarts, der Zauberei und dem Ministerium erzählt hatte, beruhigte sie sich langsam und fing an, mir zu glauben. Sie stellte immer wieder Fragen und lachte, als ich ihr erklärte, warum ich ihren Nachbarn damals wirklich verhaftet hatte. Als ich ihr gestand, dass auch Pansy und Blaise Zauberer waren, murmelte sie irgendetwas von ‚Ach so, deswegen Pizza Hut!“. Für mich war es eine unglaubliche Erleichterung, ihr so viel sagen zu können... Ich erklärte ihr meine Aufgabe im Ministerium und als sie mich nach über einer Stunde darum bat, noch einmal zu zaubern, verwandelte ich einen Grashalm in eine Rose, die ich ihr lächelnd reichte.
„Das ist echt unglaublich!“, flüsterte Rachel und untersuchte konzentriert jeden Millimeter der Blume.
„Du wirst nichts finden“, grinste ich, nahm noch zwei weitere Grashalme in die Hand und verwandelte auch diese in Rosen.
„Das ist eine leichte Übung für mich... So was lernen wir in Hogwarts im ersten Schuljahr.“
Rachel sah mich mit groĂźen Augen an, als ich ihr auch die anderen Rosen reichte.
„Was kannst du sonst noch alles machen?“, fragte sie atemlos.
„Dinge verwandeln, erscheinen oder verschwinden lassen, vergrößern oder verkleinern...“
Ihre Augen weiteten sich und ich konnte nicht anders, als leise zu lachen. Für mich war Zauberei so selbstverständlich, wie McDonald’s für sie und es gefiel mir irgendwie, wie beeindruckt sie schien.
„Und was hast du vorhin getan? Als wir hier gelandet sind?“
Ein Schauer lief mir beim Gedanken daran über den Rücken. Inzwischen war mir klar, dass ich überreagiert hatte, aber in dem Moment, als Rachel ‚Feuer’ gesagt hatte, hatte ich nur noch Flammen und den schreienden Crabbe vor mir gesehen und alles, woran ich gedacht hatte war, Rachel vor diesem Schicksal zu bewahren. Ich atmete tief durch.
„Das nennt sich apparieren.“
„Hm... Apparieren, nicht beamen“, murmelte Rachel und ich schmunzelte über ihren aufmerksamen Gesichtsausdruck. Rachel sah mich kurz nachdenklich an und senkte den Blick dann auf die Rosen, welche sie vor sich auf den Boden gelegt hatte.
„Was hast du denn gesagt, bevor du appa... ähm, appariert hast? Ich hatte es nicht verstanden.“
Mein Herzschlag verdoppelte sich, während ich aufhörte zu atmen.
Voldemort.
Krieg.
Ich bin ein Todesser.
Harry Potter rettet mich.
Crabbe stirbt.
Das würde ich ihr niemals sagen können... Sie würde leiden und mich verlassen.
„Crabbe... Er war einer meiner besten Freunde und kam im letzten Schuljahr bei einem Feuer um.“
Rachel hob den Blick und sah mich mitfühlend an, denn sie verstand das. Sie hatte selbst genug Menschen verloren, die ihr nahe gestanden hatten, um das nachempfinden zu können. Langsam krabbelte sie auf mich zu und legte den Kopf an meine Schulter, während ich die Arme um sie schlang.
„Du rennst also nicht schreiend weg?“, fragte ich leise und strich ihr mit den Fingern durchs Haar. Sie rückte ein kleines Stück von mir weg, um mir in die Augen blicken zu können.
„Es ist ziemlich ungerecht, was du getan hast, Draco Malfoy. Mich in dich verliebt zu machen und mir erst dann zu sagen, was du bist.“ Ihre Mundwinkel zuckten, als sie weitersprach:
„Deine Begründung kann ich jedoch sehr gut verstehen, denn wenn du mir dein Geheimnis am Anfang offenbart hättest, wäre ich wahrscheinlich wirklich schreiend weggerannt. Jetzt ist aber alles anders... Wie könnte ich jetzt noch vor dir wegrennen?“ Ihre wunderschönen braunen Augen fixierten mich und die unendliche Liebe, die ich für sie empfand, durchströmte meinen ganzen Körper – jede einzelne Ader.
„Ach Rachel... Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie dankbar ich dir bin.“ Ich senkte den Kopf, um ihre Stirn, die Wangen und dann ihre weichen Lippen zu küssen.
„Hast du jetzt alle Fragen gestellt, die dir eingefallen sind?“, fragte ich sanft.
„Nicht annähernd.“
Lächelnd legte ich mich auf den Boden und wartete, bis sie es sich auf meiner Brust gemütlich gemacht hatte.
„Ich mache dir folgenden Vorschlag; du gehst jetzt erst mal nach Hause, ruhst dich aus und schläfst eine Nacht über die ganze Sache und morgen Mittag hole ich dich ab und wir gehen mit Pansy essen.“
„Darf Pansy denn wissen, dass ich es weiß?“, fragte Rachel überrascht.
„Pansy würde ich mein Leben anvertrauen.“
„Dann darf ich sie auch mit Fragen löchern?“
Ein zufriedenes Grinsen huschte über meine Lippen: Endlich würde Pansy einmal die gelöcherte sein!
„Natürlich.“
„Aber Trish... Sie und Blaise... Ihr darf ich bestimmt nichts sagen?“
„Es ist besser für sie, wenn sie nichts weiß.“
„Erinnerst du dich noch daran, als ich mein Portemonnaie in der Telefonzelle vergessen hatte und du es mir gebracht hast?“
„Ja...“
„Hast du damals das Portemonnaie zurückgezaubert? Oder warte! Hast du sogar die Türe zugezaubert?“
„Rachel... Ganz ehrlich?“
„Das ist ja wohl das Mindeste!“
„Du hast mir schon von Anfang an sehr gefallen, aber ich wollte es mir nicht eingestehen und ich habe mir damals mehr als alles andere gewünscht, dich nie mehr wiederzusehen. Warum hätte ich das also tun sollen?“
„Du wolltest mich nie mehr wiedersehen?“
„Na ja... Es war keine Frage des Wollens. Ich wollte schon, aber ich wusste, dass es für uns beide besser wäre, wenn wir uns nicht mehr sehen würden.“
„Warum?“
„Weil ich eigentlich in deiner Welt gar nicht existiere – oder höchstens in Märchen – und es bei uns nicht gern gesehen ist, wenn sich Zauberer mit Muggeln einlassen.“ In meinen Gedanken erschien für einen kurzen Augenblick das Bild der Weasleys.
„Sind wir denn nicht gut genug?“
Rachels Stimme klang leise und nachdenklich, als wäre sie mit ihren Gedanken irgendwo ganz weit weg.
„Das ist es nicht. Es gibt sogar Zauberer, die von Muggeln abstammen.“
Rachel riss den Kopf herum und sah mich mit aufgerissenen Augen an.
„Wie jetzt?“
„Es kommt tatsächlich vor, dass ganz normale Muggel ein Kind bekommen, das zaubern kann. Diese Kinder nennen wir dann Muggelstämmige.“
„Das ist ja echt verrückt!“
„Ja, das ist es.“
„Aber warum wäre es für uns besser gewesen, wenn wir uns nie verliebt hätten?“
„Weil unsere Welt geheim bleiben muss.“
„Wie funktioniert das denn alles? Warum ist Hogwarts noch nie jemandem aufgefallen? Oder das Ministerium – mitten in London!“ Zärtlich strich ich ihr über den Rücken.
„Es reicht für heute... Morgen darfst du weiterfragen, aber jetzt ist Schluss.“
„Ach Draco...“
„Warum nur kommt es mir so vor, als wärest du meine Tochter, die unbedingt noch ein Märchen hören will?“
Rachel kicherte leise und richtete sich dann stöhnend auf.
„Wo sind wir eigentlich?“, fragte sie plötzlich und sah sich suchend um.
„In einem kleinen Wald in der Nähe unseres Grundstücks.“
„Oh... Und wie komme ich nach Hause?“
Automatisch verzogen sich meine Lippen zu einem Grinsen.
„Nein, Draco! Das war echt alles andere als schön!“
„Du gewöhnst dich daran.“
„Bäh...“
„Du musst zugeben, dass es um einiges schneller ist als Bus fahren.“
Rachel verzog den Mund und streckte mir die Hand hin.
„Na dann – los!“

Nachdem ich Rachel nach Hause gebracht hatte, schrieb ich Pansy einen kurzen Brief, in dem ich sie darum bat, so schnell wie möglich bei mir vorbeizuschauen. Keine zwei Stunden später klopfte sie an meine Zimmertür und fragte besorgt, was denn passiert sei. Geduldig hörte sie zu, während ich ihr Rachels und meine Geschichte erzählte: Wie wir uns kennen gelernt hatten und sie mich sofort in ihren Bann gezogen hatte. Ich erzählte Pansy von meiner Vermutung, dass Rachels Eltern durch Zauberei umgekommen sein könnten und von meiner Angst, was meine Vergangenheit betraf. Pansy versprach mir, darüber vorerst Schweigen zu bewahren und willigte ein, am nächsten Tag mit uns Essen zu gehen.
„Wie viel weiß sie? Hast du ihr etwas über die vier Häuser erzählt?“
„Sie weiß nur, dass es Hogwarts gibt und ein paar Kleinigkeiten über die Fächer.“
„Dann weiß sie ja eigentlich nicht genug, um auf so einen Gedanken zu kommen. Ich denke, sie wird erst mal genug damit zu tun haben, mit dieser ganzen Sache fertig zu werden.“
Pansy schĂĽttelte seufzend den Kopf.
„Ich weiß nicht, was du dir dabei gedacht hast, Dray... Ich hätte mich verplappern können! Oder stell dir vor, was passiert wäre, wenn ich in ihrer Gegenwart gezaubert hätte!“
„Stell dir mal meinen Schock vor, als du plötzlich in unserem Wohnzimmer gestanden hast!“
Pansy brach in schallendes Gelächter aus.
„An deinen Gesichtsausdruck kann ich mich zu gut erinnern!“
Ich konnte nicht anders, als auch zu lachen.
„Sie hat ein paar Mal einen Hauselfen gehört... Es war teilweise echt knapp.“
Pansy lachte noch lauter.
„In drei Monaten hast du dich nie verplappert?“, fragte sie ungläubig und ich lächelte selbstgefällig.
„Du weißt ja, dass ich in Selbstkontrolle sehr gut bin.“
„Das stimmt allerdings.“ Plötzlich war sie ernst und ihre Augen musterten mich besorgt.
„Geht es dir jetzt wenigstens besser?“ Ihre Stimme war leise und ein wenig zögernd, als ob sie Angst hatte, dass ich sie zurückweisen könnte. Eine begründete Angst, denn schließlich hatte ich sie jahrelang angeblafft, wenn sie mir persönliche Fragen gestellt hatte.
„Es geht mir wirklich besser und ich bin dir und Blaise sehr dankbar dafür, dass ihr mich nicht aufgegeben habt.“ Ich rutschte neben Pansy und zog sie in eine kurze Umarmung – eine Geste, die so andere Gefühle in mir auslöste, als wenn ich Rachel umarmte. Bei Pansy fühlte ich Dankbarkeit, Halt, Freundschaft, Treue, Zuverlässigkeit, Dauerhaftigkeit...
„Schon verrückt... Du und ein Muggelmädchen...“ Pansy kicherte ungehalten und ich konnte nicht anders, als verlegen den Blick zu senken.
„Weißt du, was das Schlimmste daran ist?“, fragte sie dann und sah plötzlich nachdenklich aus.
„Das Schlimmste?“, fragte ich verwirrt nach.
„Du warst schon in sie verknallt, als du mir das mit Lee vorgeworfen hast!“
Ich dachte ein paar Sekunden lang darĂĽber nach, biss mir dann auf die Unterlippe und nickte leicht.
„Wahrscheinlich war ich genau deswegen so sauer... Ich war damals wütend auf mich selbst, weil ich so oft an ein Muggelmädchen denken musste und dann habe ich die Wut, die ich auf mich selbst hatte, an dir ausgelassen.“
„Das hört sich allerdings sehr logisch an... Wenn ich das damals gewusst hätte!“
„Also, wo wollen wir uns morgen treffen?“
„Wie wär’s bei Florean’s?“
„Hast du Rachel schon wieder vergessen?“
„Sie weiß es ja jetzt – Das wäre sicher ein riesen Abenteuer für sie! Denk daran, wie toll es uns vorkam, als wir das erste Mal in der Winkelgasse waren!“
„Ich glaube, es wäre zu viel für sie... Vielleicht später einmal. Außerdem hege ich seit neuestem eine Abneigung gegen das Florean’s.“
„Du bist dir aber bewusst, dass du soeben >Nein< zum besten Eis der Welt gesagt hast?“
„Nicht so richtig.“
Pansy grübelte lächelnd über andere Möglichkeiten nach.
„In der Nähe des Ministeriums gibt es doch dieses kleine Café mit den Holztischen und Holzstühlen, wo ein hellgrünes Kissen drauf ist... Molino oder so... Sagt dir das was?”
„Kommt mir bekannt vor... Ist das schräg gegenüber von McDonald’s?“
„Schräg gegenüber von was?“
Ich konnte nicht anders, als leise zu lachen.
„Vergiss es. Ich finde es schon.“

Nachdem Pansy gegangen war, legte ich mich auf mein Bett und dachte lange über den Tag nach. Es war so viel passiert und noch vor zwölf Stunden hätte ich niemals gedacht, dass Rachel heute Abend mein Geheimnis kennen würde. Ich vermisste sie schon wieder und seufzte, als mir bewusst wurde, wie abhängig ich mich selbst von ihr gemacht hatte. In Gedanken versuchte ich mir vorzustellen, welche Fragen ich stellen würde, wenn ich erst kürzlich von der Zaubererwelt erfahren hätte, aber irgendwie wollte es mir nicht gelingen. Das alles war für mich einfach zu normal, zu selbstverständlich. Während dieser Überlegungen war ich wohl eingeschlafen, denn irgendwann riss mich das Klingeln meines Handys aus dem Schlaf. Erschrocken griff ich in meine Hosentasche und warf einen kurzen Blick auf die kleine Uhr, bevor ich ranging.
„Rachel?“
„Hab ich dich geweckt?“
„Ja schon, aber das macht nichts. Ist etwas passiert?“
„Nein...“
„Okay, was ist los?“
„Kannst du dich zu mir beamen?“
„Du meinst wohl apparieren, oder?“
„Genau.“
Ich schwieg, da ich dachte, sie wollte noch etwas sagen.
„Das soll dann wohl >Nein< heißen“, flüsterte sie enttäuscht.
„Natürlich kann ich das. Wenn du möchtest.“
„Ich möchte.“
„Dann bis gleich, Kleines.“
Ich legte lächelnd auf. Genau so hatte ich es mir immer vorgestellt, wenn Rachel von meinen Kräften wusste. Es war kurz vor zwei Uhr Nachts und ich war froh, dass ich sie in wenigen Sekunden in den Armen halten würde. Ich ging kurz ins Bad, fuhr mir mit dem Kamm ein paar Mal durchs Haar und wusch mir das Gesicht mit kaltem Wasser, bevor ich die Augen schloss und mich auf Rachels Zimmer konzentrierte. Im selben Augenblick, in dem ich die Augen öffnete und Rachel, die am Fenster stand und rausschaute realisierte, drehte sie sich zu mir um. Sie trug hellblaue Boxershorts und ein weißes Trägertop und lächelte, als ich auf sie zuging. Ungeduldig zog ich sie an mich und drückte sie gegen meine Brust, während ich den Kopf senkte, um sie innig zu küssen. Als wir uns voneinander lösten, grinste sie unsicher.
„Ein paar Vorteile scheint diese ganze Sache doch zu haben.“
„Das hat sie allerdings.“
Als ich mich auf ihr Bett setzte, musterte sie mich mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Schläfst du immer komplett angezogen?“
„Eigentlich nicht, aber ich lag auf meinem Bett, hab über dich nachgedacht und bin eingeschlafen.“ Sie kam lächelnd auf mich zu und fing an, mir das Hemd aufzuknöpfen. Nachdem sie es mir von den Schultern gestreift hatte, legte sie sich unter die Decke und wartete, während ich die Hose auszog. Ich legte mich neben sie, rückte so nah ich konnte und sie schmiegte sich an mich.
„Daran könnte ich mich gewöhnen“, schnurrte ich.

Als wir uns am nächsten Tag gegen elf Uhr in die Küche schlichen, um Trish nicht zu wecken, saß eben diese am Küchentisch und begrüßte uns grinsend.
„Guten Morgen, Rachel. Guten Morgen, Draco.“ Ihr Blick huschte über meine nackte Brust und ich bereute sofort, dass ich mir nichts übergezogen hatte.
„Hallo, Trish“, sagte ich freundlich und sie streckte mir eine Kartonpackung entgegen.
„Auch Cornflakes?“
„Nein, danke.“
„Wir müssen gleich los. Wir sind mit Dracos bester Freundin zum Essen verabredet“, meinte Rachel, während sie verschlafen auf die Kaffeemaschine zusteuerte.
„Kaffee?“, fragte sie dann an mich gewandt und als ich nickte, holte sie zwei Tassen aus dem Schrank.
„Ich hab dich gestern gar nicht kommen gehört“, sagte Trish plötzlich und sah mich an.
„Schließlich habe ich mir auch wirklich sehr viel Mühe gegeben, dich nicht zu wecken“, entgegnete ich lächelnd, Rachels besorgten Blick vollkommen ignorierend.
„Wie nett von dir“, lachte Trish und widmete sich wieder ihren Cornflakes.
„Ich soll dir übrigens liebe Grüße von Blaise ausrichten“, fügte ich hinzu.
Trish sah auf, zog überrascht eine Augenbraue nach oben und ließ den Löffel sinken.
„Hm... Aber er wird jetzt nicht irgendwie anhänglich, oder?“
Rachel kicherte leise und bei Trishs Gesicht musste ich einfach lachen.
„Keine Sorge... Ich denke, ihr seht die Sache beide gleich.“
„Gut, dann darfst du ihm auch liebe Grüße ausrichten.“
Grinsend nickte ich und nahm die Tasse Kaffee von Rachel entgegen, während sie nach meiner Hand griff und mich zurück Richtung Zimmer zog.
„Viel Spaß!“, rief Trish und ich fragte mich bei ihrem amüsierten Tonfall, ob sie damit das Essen mit Pansy oder die nächste halbe Stunde in Rachels Zimmer meinte.

„Draco! Rachel!“
Pansy saß an einem der Tische ganz am Rand, die schon halb in der Einkaufspassage standen, weit weg von allen besetzten Tischen und strahlte uns entgegen. Rachel drehte den Kopf zu mir und lächelte leicht, bevor wir auf Pansy zugingen. Nachdem wir bei Rachel geduscht hatten, war ich kurz nach hause appariert, um mich umzuziehen: Ich trug ein graues Shirt und eine schwarze Jeans. Während Rachel schon Pansy ansah, musterte ich sie kurz. Sie war während meiner Abwesenheit in einen kurzen Jeansrock und eine hellbraune, kurzärmlige Bluse geschlüpft und sah wieder einmal umwerfend aus. Kaum dass wir ihren Tisch erreicht hatten, sprang Pansy auf, um zuerst Rachel und dann mich zu umarmen.
„Wie geht’s dir, Rachel? Schön, dass wir uns wieder sehen“, sagte sie lächelnd und bedeutete uns mit einer Geste, dass wir uns setzen sollten.
„Gut und dir? Seid ihr schon dabei, die Hochzeit zu planen?“
Pansys Gesicht fing bei dieser Frage an zu leuchten, auf ihre Lippen trat ein Lächeln und ihre Augen glänzten als sie antwortete:
„Ja. Diese ganze Planung nimmt wirklich mehr Zeit in Anspruch, als ich gedacht hätte! Obwohl Lee die Gästeliste, Tischaufteilung und alles übernommen hat, kriege ich langsam Angst, dass die Zeit doch nicht reicht.“
„Wann ist die Hochzeit denn?“
„Das wisst ihr in spätestens einer Woche“, meinte Pansy verschwörerisch und grinste zufrieden.
„Eure Einladung schicke ich an Draco, wenn das okay ist?“, fügte sie dann hinzu und lächelte die überraschte Rachel an.
„Mich lädst du auch ein?“
Pansy lachte und schĂĽttelte den Kopf.
„Natürlich lade ich dich ein! Du bist die Freundin meines besten Freundes!“
Rachel wurde leicht rot, zog jedoch plötzlich die Augenbrauen zusammen.
„Ist was?“, fragte ich besorgt.
„Da werden dann wohl Zauberer sein?“, fragte Rachel unsicher und Pansy lachte amüsiert.
„Da werden – abgesehen von dir – nur Zauberer sein.“
„Oh...“
„Ach, wir werden einfach so tun, als seiest du auch eine und niemand wird nachfragen“, schlug Pansy vor und Rachel sah sie skeptisch an.
„Meinst du, das könnte funktionieren?“
„Auf jeden Fall, Rachel. Niemand wird auch nur vermuten, dass ausgerechnet Draco Malfoy eine Muggelfreundin hat.“
Bevor ich etwas hatte sagen oder Pansy unter dem Tisch auf den Fuß hatte treten können, war es raus. Scheiße! Einen Atemzug später, schien auch Pansy ihr Missgeschick bemerkt zu haben, doch jetzt war es zu spät. Pansy warf mir einen entschuldigenden Blick zu, ich seufzte, senkte den Blick und griff unter dem Tisch nach Rachels Hand. Sofort verschränkten sich unsere Finger wie von selbst.
„Wie jetzt... Ich meine, warum ausgerechnet Draco Malfoy?“
Was sollte ich jetzt tun? Ganz bestimmt wĂĽrde ich nicht Pansy das Antworten ĂĽberlassen...
„Warte Rachel, ich möchte dir das erklären.“
Die Bedienung erschien, nahm unsere Bestellung auf und schenkte mir so ein paar Minuten, in denen ich grĂĽndlich nachdachte. Rachel sah mir ein paar Mal kurz ins Gesicht, aber ich lieĂź mir ĂĽberhaupt nichts anmerken. Als wir wieder alleine waren, holte ich tief Luft und drehte meinen Stuhl ein wenig, so dass ich Rachel ansehen konnte.
„Ich habe dir doch von den Zauberern erzählt, die von Muggeln abstammen.“
Rachel nickte leicht, sie schien ein wenig verwirrt.
„Es gibt einige von uns, die solche muggelstämmige Zauberer für wertlos halten. Meine Familie gehört zu den solchen und ich bin von klein auf mit dieser Überzeugung aufgewachsen. Bis vor kurzem habe ich wirklich geglaubt, muggelstämmige oder Muggel seien weniger wert.“
Rachel sah mich reglos an. Sie blinzelte nicht und ihr Mund war leicht geöffnet, als wäre sie versteinert.
„Rachel... Das ist jetzt nicht mehr so. Ich habe mich verändert.“
Als hätte ich sie aus einem Tagtraum geweckt, holte sie Luft und zog ihre Hand zurück. Mein Herz verkrampfte sich, als sich Rachels Augen verengten.
„Was willst du eigentlich noch alles vor mir verheimlichen, Draco Malfoy?“
„Die eine Wahrheit führt zur anderen... Ich werde dir jetzt nach und nach von meiner Vergangenheit erzählen, aber ich konnte dir das eine, ohne dass du vom anderen wusstest, nicht sagen.“
Rachel schloss ein paar Augenblicke die Augen und schĂĽttelte den Kopf.
„Das ist alles nicht leicht für mich und ich hoffe, du verstehst das. Zuerst stellt sich raus, dass du ein Zauberer bist und jetzt sagst du mir, dass du in eurer Welt auch noch so was wie ein Rassist warst... Das ist echt nicht leicht zu verdauen.“
Wir schwiegen, als die Bedienung unsere Getränke brachte und dann beugte sich Pansy leicht vor, um etwas dazu zu sagen:
„Hör mal, Rachel... Ich weiß, dass wir uns fast nicht kennen, aber ich mag dich wirklich gerne und ich kenne unseren Draco hier –“ Sie schielte kurz grinsend in meine Richtung „schon seit fast zehn Jahren und er ist wirklich ein guter Kerl. Du solltest ihm glauben, dass er jetzt nicht mehr so denkt. Er liebt dich wirklich. Ich sehe ihn zum ersten Mal so, wie mit dir.“
Ich senkte ein wenig verlegen über Pansys Ansprache den Blick und mein Herzschlag beschleunigte sich beim Gedanken daran, was sie gesagt hatte... Ein guter Kerl... Ich war wohl alles andere als das. Oder tat ein guter Kerl die Dinge, die ich in der Vergangenheit getan hatte? Als ich den Kopf hob, sah ich direkt in Rachels warme Augen und sie lächelte. Erleichtert erwiderte ich ihr Lächeln und sie verschränkte ihre Hand wieder mit meiner.
„Ich sollte wohl aufhören, immer gleich das Schlimmste von dir zu denken und dir einfach vertrauen“, murmelte sie leise, als schäme sie sich für ihr Verhalten. Am liebsten hätte ich ihr gesagt, sie brauche sich nicht zu schämen, da sie vollkommen Recht hätte und ihr gestanden, was ich alles getan hatte, aber stattdessen strich ich ihr mit dem Handrücken leicht über die Wange.
„Das alles ist nicht leicht für dich“, wiederholte ich ihre Worte von vorhin und drückte leicht ihre Hand.
„Und wofür bin ich jetzt hier?“, fragte Pansy plötzlich und lachte, als wir hochfuhren.
„Weil die liebe Rachel dich auch noch mit Fragen löchern wollte.“
„Ich bin bereit, fang an!“, grinste Pansy, verschränkte die Arme vor der Brust und setzte sich gerade hin.
„Wie weiß man, dass man ein Zauberer ist?“
„Bei den meisten Zaubererfamilien sind die Kinder sowieso Zauberer und werden von klein auf entsprechend erzogen. Dann gibt es gemischte Zauberfamilien, bei denen es nicht sicher ist. Es gibt auch Muggel, die erst von unserer Existenz erfahren, wenn das Kind – welches Zauberkräfte hat – die Einladung nach Hogwarts bekommt. Viele gemischte Familien testen ihre Kinder, um zu sehen, ob sie die Zauberkräfte geerbt haben.“
„Erzähl mir von Hogwarts... Welche Fächer gibt es dort?“
Und so ging es dann den ganzen Nachmittag weiter... Pansy ließ sich löchern und hatte unglaublicherweise Spaß dabei, während ich daneben saß und amüsiert Rachel betrachtete, die immer wieder ungläubig die Augen aufriss oder „Wow!“ flüsterte.


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