Forum | Chat | Galerie
 
Startseite | Favoriten
Harry Potter Xperts
Harry Potter Xperts
Startseite
Newsarchiv
Link us
Sitemap
Specials
Shop
Buch 7
Buch 6
Buch 5
Buch 4
Buch 3
Buch 2
Buch 1
Lexikon
Lustige Zitate
Gurkensalat
Hörbücher
Harry, A History
Steckbrief
Biographie
Werke
Erfolgsgeschichte
Interviews
Bilder
Harry Potter & Ich
JKRowling.com
Film 7, Teil 1 & 2
Film 6
Film 5
Film 4
Film 3
Film 2
Film 1
Schauspieler
Autogramme
Galerie
Musik
Videospiele
Downloads
Lesetipps
eBay-Auktionen
Webmaster
RSS-Feed
Geburtstage
Gewinnspiele
Twitter
Fanart
Fanfiction
User-CP
Quiz
Währungsrechner
Forum
F.A.Q.
Ãœber uns
Geschichte
Impressum

Fanfiction

Calling Destiny - What if

von angeltear

What if

*Every step that you take*
*Could be your biggest mistake*
*It could bend or it could break*
*But that's the risk that you take*


[Coldplay – What if]




Ich schlug die Augen auf und das erste, was ich wahrnahm, war, dass mein Körper und meine Haare schweißnass waren. An den Traum, der dies bewirkt hatte, konnte ich mich nur zu gut erinnern, wollte aber nicht weiter darüber nachdenken. Schnell schoss ich aus den Kissen hoch, schlug die Decke zurück und genoss die Luft, welche meinen verschwitzten Körper trocknete.

Eine halbe Stunde später saß ich frisch geduscht, angezogen und bereit für einen neuen Arbeitstag am Tisch in unserer Küche, als meine Mutter den Raum betrat und sich in der malfoy’schen Eleganz auf den Stuhl mir gegenüber sinken ließ.
„Warum bist du schon so früh wach, Draco?“
Sie streckte ihren rechten Arm über den Tisch und berührte ganz sanft meinen Handrücken, was mich dazu brachte, den Blick zu heben. Ihre blauen Augen waren klar und ich merkte gleich, dass sie versuchte, aus meinem Gesicht zu lesen.
„Ich muss zur Arbeit“, entgegnete ich und lächelte leicht, um ihr die Sorgen zu nehmen, die sie seit Monaten plagten. Es war mir bewusst, dass das mit einem Lächeln nicht getan war, aber irgendwo musste ich anfangen, oder nicht?
„Ist dir klar, dass es erst halb sieben Uhr morgens ist?“
Ihre Gesichtszüge wurden weich, als ich leicht nickte. Sie zog langsam ihre Hand zurück, streckte sie dann aber wieder in meine Richtung und strich mir eine Haarsträhne aus der Stirn.
„Ist das irgend eine neue Mode?“, fragte sie dann und ein Schmunzeln erschien auf ihren bleichen Lippen, als sie meine blonden Haare musterte, die mir teilweise ins Gesicht fielen.
„Wohl eher nicht.“ Ich hob kurz meine Hand und legte sie auf die meiner Mutter, ließ sie dann wieder sinken, während sie ihre zurückzog und in ihren Schoss legte.
„Wie gefällt dir die Arbeit?“
Kurz zögerte ich, denn ich hatte meinen Eltern noch nicht gestanden, wo und für wen ich arbeitete, doch meiner Mutter würde ich es sagen können.
„Bis jetzt war es sehr interessant“, antwortete ich und flüchtig tauchte Rachels Bild in meinem Kopf auf. Glücklicherweise beherrschte meine Mutter keine Legilimentik.
„Was genau machst du?“, fragte sie weiter und ihre Augen taxierten mich interessiert.
„Wie soll ich sagen... Ich arbeite in der Abteilung für den Missbrauch von Muggelartefakten“, murmelte ich leise und senkte den Blick auf die Tischplatte, wodurch ich die Reaktion meiner Mutter nicht mitbekam. Dass sie kurz den Atem anhielt, bevor sie etwas sagte, hörte ich jedoch.
„Abteilung für den Missbrauch von Muggelartefakten... Ist das nicht die Abteilung, die Arthur Weasley früher geleitet hat?“
Die Frage klang ernsthaft interessiert und so wagte ich es, ihr wieder ins Gesicht zu sehen. Ihre Augen sahen durch mich hindurch und sie schien über irgendetwas nachzudenken, als ich kurz nickte.
„Er leitet sie wieder... Kurzzeitig hatte er zwar einen höheren Posten, aber die Arbeit hat ihm gefehlt und darum hat er sich dazu entschlossen, wieder das zu machen, was er gerne tut.“
Ãœberrascht sah meine Mutter mich an und zog die Augenbrauen leicht zusammen, was sie nicht oft tat, da sie der Ãœberzeugung war, das vertiefe die Falten.
„Arthur Weasley ist dein Vorgesetzter?“
Langsam atmete ich aus und sah meiner Mutter weiterhin in die Augen, dann biss ich mir leicht auf die Unterlippe.
„Ja.“

Die Kirche im Nachbarort schlug 7 Uhr, als ich das Haus verließ. Es war ein warmer Tag und ich hatte beschlossen, ein schwarzes Shirt zu tragen. Schon klar, dass ich eigentlich auf diese Farbe hatte verzichten wollen, aber schließlich sah man das Shirt unter dem Ministeriumsumhang sowieso nicht mehr und ich wollte gerne noch ein Stück von mir selbst behalten. Nach ein paar duzend Metern war ich bei der Baumgruppe angelangt und apparierte in eine Londoner Seitenstrasse. Der Lärmunterschied war so extrem, dass mir kurz der Kopf schmerzte; eben noch die wunderbare Ruhe des Morgens... Und jetzt das hier! Der Lärm der Muggelautos war so laut, dass nur die Sirenen eines Krankenwagens es schafften, ihn zu übertönen. Kurz dankte ich in Gedanken dem Erfinder des fliegenden Besens oder dem Genie (Folglich ein Zauberer!), der eines Tages auf die unglaublich tolle Idee gekommen war, dass er einfach mal versuchen könnte, an einem anderen Ort wieder aufzutauchen. Natürlich hätte ich durch den Kamin direkt ins Ministerium reisen können, aber die frische Luft am Morgen tat meinem Kopf gut und auf dem kurzen Weg wurde ich erst richtig wach und diese Gelegenheit hätte ich – würde ich mit Flohpulver reisen – nicht. Als ich in die Strasse einbog und die rote Telefonzelle erblickte, die ich eigentlich hatte betreten wollen, um zur Arbeit zu gehen, traf es mich wie ein Blitz. Automatisch blieb ich stehen, unfähig meine Beine zu bewegen. Ich appellierte an mein Gehirn, doch es schien in diesem Augenblick nicht zu arbeiten und was mir am meisten Angst machte, war, dass ich aufgehört hatte zu atmen. Zu meinem Vorteil hatte sie mich noch nicht gesehen, denn sie war über ihre Tasche gebeugt und wühlte gehetzt darin. Ihr dunkles Haar fiel ihr über die Schultern und ich sah, dass sich ihre Lippen bewegten. Offenbar fluchte sie. Diese kleine Tatsache holte mich in die Realität zurück und entlockte mir ein Grinsen. Ich atmete tief ein und befahl meinen Beinen (Überraschung! Sie hörten wieder auf mich!), sich zu bewegen. Ohne Nachzudenken, was ich sagen würde oder warum ich das überhaupt tat, riss ich die Tür der Telefonkabine auf, sah Rachel ins Gesicht und blieb reglos stehen. Ihre Augen weiteten sich, als sie mich erblickte und sie gefror in der Bewegung. Die Hände noch immer in der Tasche vergraben, starrte sie mich an und ich konnte nicht anders, als bei diesem Anblick zu grinsen. Dieses Grinsen weckte sie offenbar aus ihrer Trance:
„Was machst du denn hier?“ Ihre Stimme klang ungläubig, überrascht und ein wenig atemlos, doch sie fing sich langsam wieder, zog die Hände aus ihrer Handtasche und richtete sich zu ihrer vollen Größe auf (wobei man in ihrem Fall eher „kleinen Größe“ sagen sollte). Gespielt verwirrt sah ich mich in der Telefonkabine um, zeigte verdattert auf den Hörer in der Gabel und richtete meinen Blick dann wieder auf sie.
„Ist das nicht offensichtlich? Ich wollte gerade ein Bad nehmen.“
Eine Sekunde lang sah sie mich verdutzt an, dann blies sie ihre Backen auf und schielte zur Decke hoch. „Sehr witzig.“
Diese unerwartete Grimasse hatte mich kurz aus der Fassung gebracht. Warum tat sie so etwas? Warum konnte sie es? Wie schaffte sie es, mich aus der Fassung zu bringen?
„Ich war eigentlich auf dem Weg zur Arbeit, aber dann hab ich dich gesehen und irgendwie sahst du verzweifelt aus“, entgegnete ich und machte eine Geste in Richtung ihrer Handtasche.
„Und dann hast du dir gedacht, du könntest den Retter in der Not spielen?“ Sie zog eine Augenbraue hoch und musterte mich abschätzig.
Warum sah sie mich auf diese Weise an?
„Jetzt kommt die Überraschung des Tages, pass auf... Ich muss telefonieren!“, log ich und mein Gesicht war völlig ernst, darüber war ich mir sicher. Bei meinem Stolz war Schluss... Niemand machte sich über mich lustig. Schon gar nicht ein Muggel.
„Bist du dann fertig?“, fragte ich und streckte meine Hand an ihr vorbei, um den Hörer abzuheben. Perplex wich sie zur Seite und drängte sich dann an mir vorbei aus der Kabine.
„Klar, die Zelle gehör dir!“, bellte sie förmlich, drehte sich mit wehendem Haar um und stolzierte davon. Ein paar Sekunden sah ich ihr nach und legte den Telefonhörer dann an mein Ohr, hielt aber inne, als ich auf dem Telefonbuch ein rosarotes Portemonnaie liegen sah. Sie hatte doch tatsächlich ihr Portemonnaie vergessen! Schnell griff ich danach und stürmte eilig aus der Zelle, um genervt festzustellen, dass sie weg war. Weit und breit waren keine braunen Haare, keine blaue Jeans und kein hellgrünes Oberteil zu sehen.
„Scheiße!“
Dieser Fluch war nicht der Tatsache gedacht, dass ich sie nicht mehr sehen konnte... Nein, mir war nur gerade aufgefallen, dass ich mich an jedes einzelne Kleidungsstück erinnern konnte, das sie trug. Na ja, ein paar vielleicht ausgeschlossen, aber diese hatte ich auch nicht gesehen. Ohne zu wissen, was ich damit anfangen wollte, verstaute ich ihren Geldbeutel in meiner Hosentasche und machte mich endlich auf den Weg zur Arbeit.

Der Tag ging so weiter, wie er angefangen hatte: Schlecht.
Weasleys Vater hatte von einer Hexe erfahren, die etwas, das sich Handy nannte, sehr günstig verkaufte und die Muggel bestürmten sie begeistert. Nur mussten sie dann später feststellen, dass diese Handys sich nach ein paar Stunden in Rennmäuse verwandelten, sich an ihrem Ohr festbissen und nicht mehr losließen. Natürlich wurde mir die ehrenvolle Aufgabe übertragen, diese Hexe aufzusuchen und sie dem Ministerium auszuliefern.
Kaum, dass ich an ihre Türe geklopft hatte, wurde diese auch schon aufgerissen und eine Frau mittleren Alters mit langem, aschblondem Haar stand vor mir.
„Als ich so einen Schönling durch den Türspion gesehen habe, musste ich natürlich gleich öffnen!“, rief sie begeistert, strahlte mich an und ich betrat seufzend die Wohnung.
„Sie müssen dann wohl Mr. Parker sein... Warten Sie einen Moment, ich hole Ihr Handy!“ Sie verschwand in einem Zimmer und ich machte ein paar Schritte auf einen Raum zu, der aus dieser Entfernung wie das Wohnzimmer aussah. Erschrocken zuckte ich zusammen, als sich etwas auf mich stürzte und sich an meiner Schulter festkrallte. Langsam drehte ich den Kopf nach rechts, um einer kleinen, hellbraunen Rennmaus in die runden, winzigen Äuglein zu blicken, doch bevor ich reagieren konnte, hatte sie sich an meinem Ohrläppchen festgebissen.
„Mrs. Loooooooooong!“
Die Frau stürmte aufgebracht in den Raum, brauchte ein paar Sekunden, um die Situation zu erfassen und griff dann nach ihrem Zauberstab, um ihn auf mich zu richten. Ihre Augen weiteten sich, als ich meinen hervorzog und damit auf sie zeigte.
„Weg damit!“, befahl ich und sie ließ enttäuscht die Hand sinken.
„Sie sind gar nicht Mr. Parker...“, stellte sie ernüchtert fest und ihre braunen Augen füllten sich mit Tränen. „Mir blieb doch gar nichts anderes übrig... Ich bin fast ein Squib und Verwandlung war mein einzig gutes Fach! Wovon soll ich denn sonst leben? Die Muggel lieben diese Dinger und schieben mir das Geld förmlich in den Hintern!“
Ich presste meine Lippen zusammen und schüttelte den Kopf.
„Das ist nicht mein Problem und könnten Sie jetzt höflicherweise endlich dieses Nagetier von meinem Ohr entfernen?“
Sie brach in Schluchzen aus, machte ein paar Schritte auf mich zu und legte sanft ihre linke Hand um den kleinen Körper der Maus.
„Du kannst jetzt loslassen, meine Süße“, murmelte sie, während ihr die Tränen über die Wangen liefen. Sofort spürte ich, wie der Schmerz nachließ, als die Maus ihre Zähne aus meinem Ohrläppchen zog.

„Sehr schön, Mr. Malfoy! Bis jetzt schlagen Sie sich doch gut!“ Weasleys Vater schüttelte mir gut gelaunt die Hand, bis er auf mein blutendes Ohr aufmerksam wurde.
„Was ist denn mit Ihrem Ohr passiert?“, rief er laut und war mir dann auch schon erschreckend nahe, um die Wunde zu betrachten.
„Ach, das ist nichts“, sagte ich ruhig. „Eine von Mrs. Longs Rennmäusen hat sich an mir vergriffen.“ Weasleys Vater lachte laut auf. „Na dann, ab mit Ihnen zu Hector! Der heilt die Wunde in ein paar Sekunden!“ Eigentlich hatte ich überhaupt keine Lust, mich von diesem Hector verarzten zu lassen, doch den ganzen Tag mit einem blutigen Ohr durch das Ministerium zu spazieren war auch nicht mein Herzenswunsch. Als ich ihm ersten Stock um die Ecke bog, war es, als würde mir Hagrids Halbbruder seine riesige, harte Faust in den Magen schlagen. Ich sah mich schnell nach einer Tür um – oder irgendetwas anderem, wohin ich verschwinden konnte – und hätte fast angefangen zu weinen, als ich weit und breit nur Wand sah! Ob ich mich einfach flach auf den Boden legen sollte? Vielleicht würde ich ja nicht auffallen...
Der schlaksige, junge Mann mit den roten Haaren sah noch aus dem verzauberten Fenster, würde sich aber jede Sekunde zu mir umdrehen und mich entdecken. Ron Weasley in seiner ganzen, lächerlichen Gestalt stand ein paar Meter vor mir und wartete auf den Fahrstuhl und mir fiel nichts Besseres ein, als mich einfach rückwärts wieder davonzustehlen. Als ich außerhalb seiner Sichtweite war, verfiel ich in schnelle Schritte, bis ich wieder vor dem Büro seines Vaters stand. Erschöpft lehnte ich mich mit dem Rücken gegen die Wand. „Scheiße...“, flüsterte ich und hob die Hand, um mir verzweifelt durchs Haar zu fahren.

Der Rest des Tages ging quälend langsam vorbei, denn als ich mich wieder auf den Weg zu Hector machte, blieb ich an jeder Ecke ein paar Minuten stehen, um sicher zu gehen, dass das Wiesel weg war. Endlich zu Hause, erwartete mich noch etwas, auf das ich an diesem Tag wirklich hätte verzichten können... Ein Brief von Pansy.

Lieber Draco

Lee hat mir erzählt, dass du gestern noch mal bei uns warst... Was war denn los?
Redest du noch mit mir oder bin ich jetzt eine Verräterin, weil ich einen EHEMALIGEN Gryffindor liebe?

Er macht mich glücklich, Draco. Weißt du, zum ersten Mal in meinem Leben bin ich glücklich.
Die ganzen Jahre lang habe ich gedacht, dass wir und unsere Eltern das Richtige tun und habe mich daran geklammert. Ich wollte so sein, wie meine Mutter und ich wollte dich eines Tages heiraten und unsere Kinder so aufziehen, wie unsere Eltern uns erzogen haben. Das erste Problem tauchte natürlich auf, als ich gemerkt habe, dass du für mich gar nichts fühlst... Dass ich für dich nur ein Anhang war, wie Crabbe und Goyle. Da habe ich angefangen, über mein Leben nachzudenken und plötzlich feststellen müssen, dass ich gar nicht glücklich war und dass es meine Eltern vielleicht auch nicht waren. Lee hat mir gezeigt, dass es anders geht und jetzt bin ich glücklich. Ich wusste, bis ich ihn traf, gar nicht, dass es andere Wege gibt und dass auch ich diese wählen kann.

Stell dir vor, Draco: Ich kenne Muggel! Sie sind gar nicht dümmer, als wir! All die Jahre habe ich das wirklich geglaubt! Aber wie hätte ich es auch wissen sollen? Ich hatte nie etwas mit Muggeln zu tun und seit ich klein bin, haben mir meine Eltern das beigebracht.... Ich habe dich wirklich gern, aber deine Reaktion auf Lee hat mich sehr verletzt.

Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, auch du findest dein Glück noch.

Deine Pansy


Das Pergament glitt mir aus der Hand und ich beobachtete, wie es sanft auf dem Boden landete. Ich wusste nicht, was ich denken oder von diesem Geständnis halten sollte und ließ mich stöhnend auf mein Bett fallen. Pansy war glücklich und das war ja auch gut... Natürlich freute ich mich für sie! Es war schließlich unter anderem meine Schuld, dass sie anscheinend jahrelang unglücklich gewesen war. In Hogwarts war sie während unserer ganzen Schulzeit hinter mir hergedackelt und ich würde auch nicht abstreiten, dass sie für mich wirklich nie mehr war, als ein Anhang... Bis sie mich aufgegeben und sich mir gegenüber normal benommen hatte, denn erst dadurch hatte sich eine echte Freundschaft zwischen uns entwickelt. Doch das war nach Hogwarts, nach dem Sieg von Potter über den Dunklen Lord und nach dem Tod von Crabbe gewesen... Denn nachdem wir Malfoys unseren guten Namen verloren hatten, war es Pansy gewesen, die unsere Freundschaft aufrechterhalten hatte und es war Blaise gewesen, der eines Tages einfach vor meiner Tür gestanden hatte. Goyle war so plötzlich verschwunden, wie unser guter Ruf.
„Warum muss mein Leben nur so kompliziert sein?“, fragte ich die Zimmerdecke und zuckte zusammen, als ein dünnes Stimmchen ertönte.
„Mr. Malfoy?“
Seit wann konnte meine Decke sprechen? Erschrocken und voller Angst, ich könnte Halluzinationen haben, richtete ich mich im Bett auf und mein Blick fiel auf einen Hauselfen, der mit gekrümmten Rücken vor meinem Bett stand.
„Ihre Mutter möchte, dass Sie etwas essen, Mr. Malfoy, Sir“, stammelte er unsicher und reckte mir ein Tablett mit einem Teller voller Essen entgegen.
„Nein! Raus hier!“, befahl ich, ließ mich wieder in meine Kissen fallen und seufzte, als ich das leise, vertraute >Plopp< hörte. So lag ich mindestens zwei Stunden da, dachte über meine Vergangenheit, Pansy und Lee, Blaise, meinen neuen Job und alles mögliche andere nach... Bis meine Gedanken wieder bei Rachel anlangten und mir das Portemonnaie einfiel. Sofort richtete ich mich auf und zog das rosarote Ding aus meiner Tasche, um es kurz mit einer hochgezogenen Augenbraue zu betrachten. Was gefiel den Frauen an dieser Farbe nur so?
Mit einer raschen Bewegung öffnete ich den Druckknopf und Rachel lächelte mir von einem Ausweisfoto entgegen. Einen kurzen Augenblick – bevor ich mich fangen konnte – schlug mein Herz schneller und ich hielt den Atem an. Doch das waren nur ein paar Sekunden und in meinem Gesichtsausdruck hatte sich nichts verändert; hätte mir in diesem Moment jemand gegenüber gesessen, hätte er nichts davon mitbekommen. Ich betrachtete ihr Gesicht mit den weichen Zügen, ihr schönes Lächeln und verachtete mich gleichzeitig selbst dafür, dass sie mich nicht mehr losließ. Meine Augen schlossen sich wie von selbst und ich atmete ein paar Mal tief durch, um meine Gedanken zu ordnen. Was genau ich eigentlich von ihr wollte, konnte ich nicht erklären, aber sie ging mir nicht mehr aus dem Kopf und irgendetwas musste ich dagegen tun. Als ich meine Augen öffnete, sah ich wieder sie.
„Ich muss dieses Foto loswerden...“, murmelte ich und beschloss, dass ich ihr das Portemonnaie zurückbringen musste. Es einfach wegzuwerfen wäre sicher eine leichtere Variante gewesen, aber das konnte ich einfach nicht... Dann müsste sie einen neuen Ausweis machen lassen und Geld war auch drin... Wieder belog ich mich selbst!
Ich wollte sie sehen, sie reden hören und ihr umwerfendes Lächeln sehen!
„Verdammte Scheiße! Scheiße, Scheiße, Scheiße!“
Obwohl es bestimmt schon auf Mitternacht zuging, zog ich mir einen dünnen, grauen Pullover über, stopfte das Portemonnaie wieder in meine Hosentasche und eilte die Wendeltreppe herunter, um im Entree auf meinen Vater zu stoßen.
„Gehst du noch aus?“
Sein Gesicht und seine Stimme waren ausdruckslos, als er mich musterte.
„Ja, ich will Pansy kurz was vorbeibringen“, log ich und hoffte, dass er mir glaubte.
„Na dann, gute Nacht mein Sohn.“
„Gute Nacht.“
Ich schnappte mir zur Sicherheit noch eine dünne, schwarze Jacke und trat in die Nacht hinaus, blieb einen kurzen Augenblick stehen und füllte meine Lungen mit der frischen Luft. Obwohl es dunkel genug war, um zu apparieren, lief ich bis zu der Baumgruppe, um noch ein wenig Zeit zu schinden und apparierte dann in die Nähe von Rachels Wohnhaus. Gegenüber setzte ich mich auf eine Treppe von einem Hauseingang und starrte auf die gegenüberliegende Tür, bis mich die Kirchenglocke, welche Mitternacht schlug, in die Realität zurückholte. Langsam erhob ich mich, überquerte die Strasse und blieb vor den Klingelschildern stehen. Als mir klar wurde, dass ich ihren Nachnamen immer noch nicht kannte, holte ich ihr Portemonnaie wieder aus meiner Hosentasche, um ihn auf dem Ausweis nachzulesen: Rachel Madsen.
Ich fing oben links an und las mir die Namen durch, bis ich auf ein Namensschild mit >Madsen R. + Collins T.< stieß, meinen Finger darauf legte, ohne jedoch zu klingeln.
Sollte ich das wirklich tun?
Wie würde sie reagieren, wenn sie mich sah?
Tief atmete ich durch, drückte auf die Klingel und fuhr mir dann mit den Fingern durch die Haare. Es vergingen ein paar Minuten, in denen nichts geschah und ich mich fragte, ob sie vielleicht nicht zu Hause war oder die Klingel kaputt war. Als ich genug vom Warten hatte, drückte ich die Klingel noch mal, doch wieder blieb es ruhig und ich hörte nichts aus dem Lautsprecher, wie am Tag zuvor bei Pansy. Als plötzlich das schwache Licht über mir anging, fuhr ich erschrocken zusammen. Ich drückte meinen Rücken durch, schob die Hände in die Taschen meiner dunklen Jeanshose und starrte auf die dicke Holztür, welche eine Sekunde später auch schon aufgerissen wurde.


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

Zurück zur Übersicht - Weiter zum nächsten Kapitel

Twitter
HPXperts-Shop
Hobbit 3: Begleitbuch
Top-News
Suche
Updates
Samstag, 01.07.
Neue FF von SarahGranger
Freitag, 02.06.
Neue FF von Laurien87
Mittwoch, 24.05.
Neue FF von Lily Potter
Zitat
Ich glaube Daniel Radcliffe, Rupert Grint und Emma Watson lieferten alle drei ihre bisher beste Darstellung.
Joanne K. Rowling über den dritten Harry-Potter-Film