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Fanfiction

Calling Destiny - Lookin' at you

von angeltear

So good to see you
Cause everything about you says you’re right and I like it
I can’t take my eyes off you

[Ciara – Lookin’ at you]



Gab es etwas Schlimmeres als von einer zeternden Tante gewaltsam aus dem Schlaf gerissen zu werden, wenn man verkatert war? Ja, allerdings. Zu einer Uhrzeit aufstehen zu müssen, die man mit nur einer Ziffer beschreiben konnte, um sich in eine Vorlesung zu schleppen, die einen momentan ungefähr so sehr interessierte, wie das Fressverhalten von Nacktschnecken. Das Grauenhafte daran war, dass man nicht einmal jemanden dafür verantwortlichen machen konnte, dass man um eine solche Uhrzeit schon wach und auch noch fit sein sollte. Man studierte ja schließlich freiwillig. So eine Schnapsidee.
Lustlos schlurfte ich durch die Wohnung, um meine überall verstreuten Sachen aufzusammeln, wobei ich Trish, die gutgelaunt in der Küche vor sich hinträllerte, geflissentlich ignorierte. So etwas war doch nicht normal. Meinen Schlüsselbund mit einem kleinen Anhänger, der den Turm des Big Ben darstellte, fischte ich aus einem Haufen Zeitschriften auf dem Couchtisch, das Handy fand ich in der Ritze zwischen Matratze und Bettkasten und meine Schuhe waren in zwei Ecken des Flurs zu finden. Nachdem ich alles zusammen hatte, hievte ich die Tasche auf meine Schulter und brummte meiner besten Freundin einen besonders missgelaunten Abschied entgegen.
Kaum war ich ins Treppenhaus getreten, beschloss ich, mir gleich einen Kaffee vom Kiosk am Ende der StraĂźe zu holen. Der Schuppen sah zwar ziemlich mitgenommen aus und verkaufte nicht unbedingt die beste Ware, aber der Kaffee war erstklassig. Vielleicht dachte ich das aber auch nur, weil diese BrĂĽhe mich schon des Ă–fteren vor dem Erfrieren oder dem Verdursten gerettet hatte.
Der Gedanke an Koffein hob meine Laune ein wenig. Ja, ich sollte an positive Dinge denken. Nicht daran, dass ich wieder kaum geschlafen hatte, sondern daran, dass ich den Schlaf in der Uni würde nachholen können. Nicht daran, dass erst Anfang der Woche war, sondern daran, dass bald wieder Wochenende sein würde. Nicht daran, was letzte Woche bei Tante Ruth passiert war, sondern daran, wie lustig der Abend mit den Mädels in der Disco gewesen war. Fast hätte ich gelächelt.
Vor dem Aufzug angekommen, drückte ich den Knopf und rieb dann meine kalten Handflächen aneinander, um sie ein wenig aufzuwärmen. Obwohl es Mai und damit relativ warm war, war es morgens im Treppenhaus immer ziemlich kalt, weil die Fenster nach Norden zeigten und somit nicht ein Sonnenstrahl die kühlen Fliesen aufwärmen konnte. Umso angenehmer war es jedoch im Sommer, aus der Hitze nach Hause zu kommen. Nach einigen Augenblicken realisierte ich, dass der Aufzug keine Geräusche von sich gab, die sein Herannahen ankündigten. Ich warf einen Blick auf den Knopf. Er leuchtete nicht. Ich drückte ihn ein weiteres Mal, doch er leuchtete noch immer nicht auf.
„Das darf doch nicht wahr sein!“, zischte ich ungehalten und widerstand dem Drang, gegen die Fahrstuhltüren zu treten. Missmutig schlurfte ich auf die Treppe zu und begann, hinunter zu steigen. In diesem Gebäude gab es nicht umsonst einen Fahrstuhl, denn es bestand aus immerhin acht Stockwerken. Da hatte der Aufzug zu funktionieren! Meine Lage war natürlich nicht ganz so schrecklich wie sie hätte sein können, denn unsere Wohnung lag im vierten Stock. Allerdings spürte ich nun, wo ich mich vergleichsweise viel bewegen musste, wie schwer meine Beine waren. Der Aufstieg würde später lustig werden.
Ich würde mich einfach nachher mit Trish zum Essen verabreden. Wir würden gemeinsam nach Hause zurückkehren, sie würde noch mehr jammern als ich und ich könnte mir sportlich vorkommen.
Ich erreichte den Treppenabsatz im dritten Stock und seufzte schwer. Noch drei Treppen…
Hoffentlich würde Tante Ruth mir in nächster Zeit keine Besuche – ob nun angekündigter Art oder nicht – abstatten und mich somit an alles erinnern. Plötzlich schien mein Herz sich für einen kurzen Augenblick krampfartig zusammenzuziehen und ich hielt die Luft an bis es vorbei war. Nein, ich durfte nicht daran denken, sonst wäre mein ganzer Tag dahin.
Wohin sollte ich mit Trish zum Essen gehen? So viel Geld wollte ich eigentlich nicht mehr ausgeben, denn am Wochenende war eine ganze Menge für Getränke draufgegangen. Wir könnten ja einfach Pizza essen gehen…
Ich umfasste das Geländer am Ende der nächsten Treppe, um mich daran einfach um die Ecke zu ziehen und die nächsten Stufen in Angriff zu nehmen, als ich aus dem Flur, auf dem die Wohnungen lagen, halblautes Fluchen hörte. Da Flüche nichts Ungewöhnliches waren, wollte ich einfach weitergehen, hielt aber inne, als ich einen lauten Knall hörte. Kurz rang ich mit mir, doch dann gewann die Neugier die Oberhand und ging in den Flur, um die Ursache für den Lärm auszumachen.
Vor der ersten Haustür auf der linken Seite stand ein junger Mann, der sichtlich erregt den Gang entlang tigerte. Scheinbar hatte er gegen die Tür getreten, denn er humpelte ganz leicht. Die Frage, ob er Hilfe brauchte, blieb mir im Hals stecken, als er sich umwandte, um seinen unruhigen Marsch in meine Richtung fortzusetzen. Bevor mein Hirn realisiert hatte, wen ich da vor mir hatte, schlug mein Herz absurderweise schon in einem unregelmäßigen Rhythmus. Mein Blick huschte über seine hellblonden Haare, seine grauen Augen, seinen schlanken Körper. Der Typ aus der Bar. Und ich starrte ihn an wie eine Idiotin.
Auch er war bei meinem Anblick stehen geblieben, doch er wirkte mit Abstand nicht so lächerlich wie ich. Seine linke Augenbraue schnellte hoch und er sah mich abwartend an, als erwartete er eine Erklärung dafür, warum ich ihn so blöd anstarrte.
Schnell fing ich mich wieder.
„Brauchst du Hilfe?“ Warum klang meine Stimme so komisch?
Er schnaubte spöttisch und antwortete schlicht: „Nein!“
Die Arroganz in seiner Stimme war fast greifbar und, aus irgendeinem Grund verletzt, wandte ich mich wieder um, um zu gehen. Das hätte ich mir auch sparen können. Ich hatte fast das Treppenhaus erreicht, da platze es doch aus ihm heraus.
„Dieser Trottel macht mir nicht die Tür auf, dabei weiß ich genau, dass er da ist!“, motzte er entrüstet und als ich mich umdrehte, sah ich, wie er ärgerlich mit den Händen in der Luft herumfuchtelte. Gnädig kam ich wieder auf ihn zu und stellte mich neben ihn vor die Haustür. Irgendwie war mir gar nicht mehr kalt. Ein verblichener Aufkleber über dem Klingelknopf verriet mir, dass Bobby Zodiac hier wohnte.
„Und so eine Scheiße an meinem ersten Tag!“, erzürnte er sich weiter und hielt sich die Nasenwurzel mit den Fingerspitzen, als wäre er kurz vor einem Ausraster.
Ich klingelte.
„Soweit war ich auch schon, danke“, meinte der Blonde genervt und ich warf ihm einen, wie ich hoffte, bösen Blick zu.
„Sei lieber froh, dass ich hier meine Zeit für dich opfere.“
Natürlich öffnete niemand.
„Seid ihr verabredet?“, fragte ich und zwang mich, ihn nicht anzusehen. Vermutlich würde ich die Augen dann nicht von ihm losreißen können. Irgendwie fühlten meine Handflächen sich verdammt feucht an.
„Nicht direkt“, antwortete er vage. Nun sah ich ihn doch an, doch sein bleiches Gesicht verriet nicht, was in ihm vorging. Er erwiderte meinen Blick ruhig mit seinen grauen Augen, woraufhin ich mir nicht mehr sicher war, ob mein Herz überhaupt noch schlug. Unwillkürlich musste ich mich fragen, ob er manchmal lächelte.
„Sondern?“
„Das geht dich ja nicht wirklich etwas an, oder?“
„Willst du, dass ich dir helfe oder nicht?“ Ich konnte Fragen auch mit Gegenfragen beantworten!
„Und wie willst du mir helfen?“, fragte er wieder und seine Lippen verzogen sich zu einem süffisanten Grinsen, das ihm ungewöhnlich gut stand. Vermutlich war das die häufigste Art von Grinsen, die auf seinem Gesicht erschien. Ich musste mich fast schon zwingen, den Blick von seinen Lippen zu reißen.
„Lass das mal meine Sorge sein“, erwiderte ich und grinste zurück. Jetzt musste ich nur noch seinem Blick standhalten. Kurz bevor mir die Knie versagten, unterbrach er den Blickkontakt und gab somit auf. Meine Knie wechselten langsam wieder in den festen Aggregatzustand.
„Sagen wir, er verkauft fragwürdige Dinge.“
Ăśberrascht starrte ich ihn an. Bobby war Dealer? Das konnte ich mir nun absolut nicht vorstellen. Bobby war ein pummeliger Mann mittleren Alters, der von seiner Frau verlassen worden war und seit einigen Monaten alleine hier wohnte. Und er sollte Drogen verkaufen?
Aber was hatte der Blonde überhaupt damit zu tun? Er war doch eindeutig zu jung für einen Drogenfahnder der Polizei; er war ja kaum älter als ich, wenn überhaupt. Außerdem hatte er gesagt, dies sei sein erster Tag. Da würden sie ihn ja wohl kaum alleine vor die Tür eines Dealers stellen.
„Und was hast du damit zu tun?“
„Wenn ich dir das sagen würde, müsste ich dich leider töten“, antwortete er, wieder mit diesem Lächeln, bei dem mein Herz einen Hüpfer machte. Wie machte er das?
„Okay.“ Ich drückte mein Unglauben durch das Langziehen des Worts und hochgezogene Augenbrauen aus. Sollte er doch einen auf geheimnisvoll machen. „Dann wollen wir mal.“
Schnell streckte ich die Hand aus und drĂĽckte den Blonden einfach zur Seite, sodass er nicht mehr zu sehen sein wĂĽrde, wenn Bobby durch den TĂĽrspion gucken sollte. Ich wĂĽrde es einfach wie die Polizisten im Fernsehen machen.
„Bobby? Sind Sie da?“, fragte ich sanft und klopfte an die Tür. „Ich wäre interessiert an… Na, Sie wissen schon.“
Neben mir konnte ich hören, wie der Blonde sich mit der Hand gegen die Stirn schlug; sein Kopfschütteln konnte ich mir bildlich vorstellen. Ich spürte, wie mein Gesicht vor Verlegenheit heiß wurde. War es denn so absurd, dass er die Tür öffnen würde?
Plötzlich wurde die Tür tatsächlich mit einem Ruck aufgerissen und Bobby stand mit verärgertem Gesichtsausdruck vor mir.
„Wollen Sie nicht noch ein bisschen lauter herumbrüllen?“, fuhr er mich an. „Die Nachbarn denken noch, ich würde für Geld Schweinereien machen!“
Peinlich berührt schlug ich die Hand vor den Mund, als könnte ich die Worte so ungesagt machen. „Tut mir echt Leid - “, setzte ich an, doch plötzlich unterbrach mich der Blonde, der an meiner Seite aufgetaucht war.
„Mr. Zodiac, mein Name ist Draco Malfoy und ich würde mich gern in Ruhe mit Ihnen unterhalten.“, sagte er mit einer Ernsthaftigkeit, die gar nicht recht zu ihm zu passen schien.
Draco hieß er also. Oder war das gar nicht sein echter Name? Aber wer würde sich schon so einen Namen ausdenken? Draco. Am liebten hätte ich den Namen laut ausgesprochen, um den Klang zu testen, doch das hätte in dieser Situation ziemlich merkwürdig gewirkt.
Irgendetwas, das Draco gesagt hatte, schien Bobby etwas zu sagen, was mir verborgen blieb. Verständnis spiegelte sich auf seinem Gesicht wider und er trat zur Seite, um uns einzulassen.
„Also, ich muss leider weg“, entschuldigte ich mich höflich und hoffte, es erschein nicht zu bescheuert, dass ich erst Interesse geheuchelt hatte, um mich dann aus dem Staub zu machen.
Draco drehte sich zu mir um, bevor er in die Wohnung trat und gab mir kurz die Hand.
„Danke für deine Hilfe -?“
„Rachel.“
„Danke, Rachel.“


In der Uni hörte ich dem Dozenten überhaupt nicht zu. Abwesend saß ich auf meinem Platz und kritzelte auf meinem Block herum. Erst als mein Blick zufällig auf die Notizen meiner Sitznachbarin fiel, wurde mir klar, dass ich absolut nichts von der Vorlesung mitbekommen hatte. Während sie schon fast eine ganze Seite voll geschrieben hatte, zierte mein Blatt nichts als ein paar Kritzeleien, die mit etwas Phantasie als geometrische Figuren zu erkennen waren. Was war überhaupt das heutige Thema? Ich warf einen Blick zur Tafel, wurde aber bitterlich enttäuscht. Ausgerechnet heute hatte der Dozent beschlossen, dass es nicht nötig war, das Thema anzuschreiben. Kurz zog ich in Erwägung, meine Nachbarin zu fragen, aber das war mir dann doch zu gefährlich. Sonst würde ich noch aufgerufen, meine Meinung zu dem Thema laut kundzutun. Was für eine grauenhafte Vorstellung! Und außerdem wäre es peinlich.
Ich versuchte nun, der Argumentation des Dozenten zu folgen und so das Thema zu erschließen, aber irgendwie sah ich nur, wie er gestikulierte und hörte nur wie er redete; mein Hirn schien diese Informationen nicht verarbeiten zu können. Was war denn mit mir los?
Mein Herz setzte wieder einen Schlag aus, als ich an Draco denken musste und langsam nervte mich das. Was sollte das? Das war doch ganz bestimmt nicht gesund! Wenn das so weiterging, wĂĽrde ich noch irgendwann einen Infarkt haben.
Doch sein Blick ging mir einfach nicht aus dem Sinn. Die wenigen Sekunden, in denen er meinen Blick fest erwidert hatte, waren mir wie eine halbe Ewigkeit vorgekommen. Unglaublich, dass mich das so aus der Fassung brachte!
Als hätte mich noch nie ein Typ angesehen!
„So, das war’s für heute, herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit“, ertönten die obligatorischen Schlussworte des Dozenten und erschrocken sah ich auf. Es war schon alles vorbei? Und ich hatte nichts mitbekommen. Nichts.
Irritiert packte ich meine Sachen zusammen und verlieĂź den Raum. Ich musste etwas essen. Wenn man aĂź, sah immer alles gleich anders aus. Ich kramte mein Handy aus der Tasche und sah auf die Uhrzeit. Perfekte Uhrzeit, um Trish anzurufen und mit Essen zu locken. Ich rief Zuhause an.
„Trish, ich muss dringend ’was essen.“


Etwa eine Stunde später betraten wir unseren Lieblings-McDonald’s. Nein, die waren nicht alle gleich. Dieser McDonald’s hatte nämlich eine total gemütliche Ecke, in der man sich ungestört unterhalten konnte. Außerdem würden süße Typen nicht sofort sehen, wie viel wir aßen und dadurch abgeschreckt werden.
„Guck mal, ob unser Tisch frei ist“, wies Trish mich an. „Wenn er frei ist, setzt du dich hin und ich bestell für dich.“
„Warum erklärst du mir das jedes Mal? Es läuft doch immer gleich.“
„Aber meistens, wenn du zu McDonald’s willst, bist du ein wenig durch den Wind, also will ich kein Risiko eingehen.“
Ich war immer durch den Wind, wenn wir hierher kamen? Verwirrt bahnte ich mir den Weg zum Ende des Raums, wobei ich ziemlich unelegant gegen einen Stuhl lief, und blieb enttäuscht stehen, als ich feststellen musste, dass unser Tisch bereits besetzt war. Niedergeschlagen kehrte ich zu Trish zurück.
„Wir müssen uns einen anderen Tisch suchen.“
„Mist.“ Trish verzog missmutig das Gesicht. „Was isst du?“
„Heute ist ein BigMäc-Tag.“
„Ich wusste doch, dass wieder irgendetwas passiert ist!“, rief sie triumphierend und fuchtelte besserwisserisch mit ihrem Zeigefinger vor meiner Nase herum.
„Will ich wirklich immer nur zu McDonald’s, wenn ich irgendetwas habe?“, fragte ich sie irritiert. Das war mir nie aufgefallen…
„Ja, meistens“, nickte sie. „Aber der BigMäc ist das ausschlaggebende Kriterium.“
„Dann bestell ich jetzt halt ’nen Cheeseburger!“, lachte ich und stemmte die Hände in die Hüften.
„Dann wirst du aber nicht zufrieden sein, denn heute ist nach deiner eigenen Aussage ein BigMäc-Tag. Das heißt, du würdest nach dem Cheeseburger sowieso noch einen BigMäc essen.“
„Ich geh’ nie wieder mit dir zu McDonald’s.“
„Wenn du meinst.“

Als wir endlich saßen und sich vor uns das Fast-Food türmte, ging das Verhör los.
„Also, raus mit der Sprache.“
„Ich weiß gar nicht wirklich, warum ich einen BigMäc brauche“, stotterte ich und fischte mir verlegen eine Pommes aus der Packung.
„Lüg mich nicht an.“ Oh nein, da war der bohrende Blick.
„Also, ich hab dir doch Samstagabend diesen Typ zeigen wollen, oder?“
„Den, der aber schon weg war?“
„Genau.“ Ich holte tief Luft, als müsste ich jetzt in ein eiskaltes Schwimmbecken springen. „Den hab’ ich heute wieder getroffen.“
Trish verschluckte sich an ihrer Cola.
„Wo?“
„Im dritten Stock bei Bobby Zodiac vor der Tür.“
„Wie bitte?“
„Ich weiß auch nicht genau, was er da wollte, aber ich hab ihm geholfen, Bobby dazu zu kriegen, die Tür aufzumachen.“
„Und woher willst du wissen, dass der kein Auftragskiller von Bobbys Ex war und ihn umgebracht hat?“, philosophierte Trish drauf los. „Vielleicht liegt Bobby jetzt wie ein abgestochenes Schwein blutend in seiner Wohnung und es ist deine Schuld.“
„Ach Quatsch!“, winkte ich entrüstet ab und biss in meinen Burger. „Der sah nicht aus wie ein Killer!“
„Man spricht nicht mit vollem Mund.“
Ich schluckte. „Sorry.“
„Und was hat sein Aussehen damit zu tun?“, bohrte sie weiter. „Er sieht toll aus, ja? Aber die Tussi da sieht auch nicht aus, als würde sie bei McDonald’s arbeiten.“ Sie nickte in die Richtung einer jungen Frau, die gerade jemandem einen verspäteten Burger brachte. Im Gegensatz zu ihren meisten Mitarbeitern hatte sie eine umwerfende Figur und hübsche Gesichtszüge. Hätte ich sie auf der Straße gesehen, hätte ich sie wohl eher als Model eingeschätzt.
„Okay, du hast ja Recht“, räumte ich ein. „Aber das kann ich mir echt nicht vorstellen.“
„Ja, ich weiß, ich wollte dir nur Angst machen. Und warum ist heute ein BigMäc-Tag, wenn er kein Killer ist? Hat er dich zum Dank im Aufzug verführt?“
„Dir ist doch sicher aufgefallen, dass der Aufzug kaputt ist.“
„Schade. Im Heizungskeller?“
„Trish, bleib realistisch!“, ermahnte ich sie. „Wenn er mich verführt hätte, dann wäre heute ein Lass-uns-Tante-Ruth-besuchen-Tag!“
„Also ein Du-bist-vollkommen-unzurechnungsfähig-Tag?“
„Du hast es erfasst.“
„Muss ich hier noch weiter herumraten oder sagst du es mir jetzt endlich mal?“
„Das Komische ist ja, dass nichts war.“ Aus irgendeinem Grund senkte ich verschwörerisch die Stimme, sodass Trish sich automatisch etwas zu mir vorlehnte.
„Wie? Nichts?“
„Nichts. Nur wieder sein Blick.“
„Wow. Jetzt verstehe ich, warum heute ein BigMäc-Tag ist“, nickte Trish und biss in ihren eigenen Burger.
„Danke.“ Erleichtert atmete ich aus. Ich war nicht verrückt, denn Trish verstand mich. „Und du? Isst du den BigMäc nur aus Solidarität oder brauchst du ihn selbst?“
„Solidarität natürlich“, grinste sie. „Und weil er so unglaublich lecker und gesund ist. Aber ich habe sogar trotzdem etwas zu erzählen.“
„Klingt nach einer Tratschgeschichte“, lachte ich und schob mir noch eine Pommes in den Mund. Trish war eine geniale Tratschtante. „Her damit.“
„Ich habe auf dem Weg hierher auch jemanden getroffen.“ Trish machte eine ihrer heiß geliebten dramatischen Pausen und fixierte mich mit ihren fast schwarzen Augen. „Und zwar Steven.“
„Ach du Scheiße.“ Ich konnte nicht anders, als mit den Augen zu rollen. Trishs Ex sah unglaublich gut aus, war geistig aber eher beschränkt. Ich stellte ihn mir immer als einen der Kerle vor, die es lustig fanden, vor versammelter Mannschaft ihre Fürze anzuzünden.
„Er sah natürlich wieder zum Anbeißen aus, nur gut, dass ich letzte Woche noch beim Friseur war.“
„Du hättest auch ohne den Friseurbesuch umwerfend ausgesehen“, wies ich sie ungeduldig zurecht. Trish war einfach ein Blickfang. Sie hatte die perfekte Größe von etwa 1.70 Metern, eine tolle Figur, bei der alles da saß, wo es hingehörte und eine makellose schokoladenbraune Haut.
„Wir reden hier von einer Begegnung mit dem Ex“, erwiderte sie unbeeindruckt. „Da reicht es nicht, so gut auszusehen wie sonst auch. Da muss man so phantastisch aussehen, dass er bereut, einen für irgendein anderes Luder sitzengelassen zu haben!“
„Argument.“
„Jedenfalls hat er wieder ’ne Neue. Dreimal darfst du raten, wen.“
„Madonna?“
„Nein.“
„Miss Piggy?“
„Nah dran.“
„Die Kellnerin, die dein Lieblingstop mit Kirschsoße ruiniert hat?“
Trish lachte auf. „Das wäre auch nicht schlecht gewesen, aber nein. Erinnerst du dich an Marcy Meyers?“
„Die aus der Grundschule?“ Ich konnte mir nur mühsam ein Lachen verkneifen. Marcy Meyers war Trish und mir immer hinterher gerannt, weil sie unsere Freundin sein wollte. Allerdings hatten wir nicht all zu viel von ihr gehalten, weil sie erstens eine Alliteration als Namen hatte und zweitens aus dem Mund gerochen hatte. Ich scheiterte und brach in lautes Gelächter aus. Ich hatte natürlich keine Ahnung, wie sie heutzutage aussah oder roch, aber die Vorstellung war einfach unglaublich lächerlich.
„Danke, Süße, die Reaktion hatte ich mir erhofft.“
„Immer wieder gern“, gluckste ich.


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