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Fanfiction

Die Geschichte des Regens - Das Tagebuch der Emma Foley - Zu viel

von >Rumtreiberin<

Hey.

Jedes Mal, wenn ich euch hier oben schreibe, fühle ich mich noch ein Stück mieser als das letzte Mal, weil ich schon wieder mein Versprechen nicht halten konnte. Es tut mir wirklich leid, dass ich anscheinend die unzuverlässigste FF-Autorin im Umkreis von einigen Universen bin, und ich kann gar nicht sagen, wie froh es mich macht, dass ihr trotzdem weiterlest. Danke dafür! Ihr seid die Besten!

Dabei habe ich es diesmal wirklich versucht. Ich hatte Ferien, ich hatte Zeit und ich hatte ein Konzept. Aber ich habe nicht daran gedacht, dass mir das mieseste in die Quere kommen würde, was einen als „Schreiberling“ erwischen kann: Eine ausgewachsene Schreibblockade. Ich wollte weiterschreiben, ich wollte es wirklich. Aber es hat immer so geendet, dass ich stundenlang eine leere Wordseite angestarrt habe, die sich einfach nicht mit Wörtern füllen wollte. Erst vor ein paar Tagen kam endlich die Inspiration wieder, zu einem Zeitpunkt, an dem ich eigentlich schon mit Packen für den Urlaub beschäftigt war und dachte, dass es diesmal wohl eine Ewig-Pause geben würde - keine Ahnung, wo sie sich die ganze Zeit versteckt hatte! Und dann…war mein Konzept auf einmal unauffindbar! Das heißt, ich musste noch mal von vorne anfangen, weil ich nach der ganzen Zeit die Details nicht mehr im Kopf hatte.

Deshalb habe ich mich in den letzten Tagen noch mal richtig reingehängt, um euch vor meinem Urlaub noch ein neues Kapitel präsentieren zu können. Es ist jetzt nicht ganz so lang geworden, aber ich hoffe, es gefällt euch und es hat unter dem Zeitdruck nicht gelitten. Ich hatte den Eindruck, es wäre vielleicht ganz wichtig, wenn Emma auch mal ihre Gedanken ordnet.

Ich hoffe, ihr seht mir nach, dass ich jetzt nicht mehr dazu komme, die Reviews zu beantworten; ich wollte jetzt erstmal einfach das Kapitel fertig bekommen. Wenn ich nach dem Urlaub Zeit habe, hole ich das nach. Danke euch, die Kommentare haben mich sehr gefreut und mir auch meine Motivation wiedergebracht.

Tut mir leid, dass ich hier jetzt einen halben Roman geschrieben habe, aber ich wollte euch erklären, warum es wieder so lange gedauert hat. Ich beende mein Gerede jetzt auch nicht mit dem Versprechen, dass es das nächste Mal schneller gehen wird, weil ich eben feststellen musste, dass man das nicht so leicht versprechen kann. Aber eine Sache verspreche ich dann doch, und zwar, dass ich meinen DGdR-Ordner mit in den Urlaub nehme und die Zeit nutze, mein Konzept für die nächsten Kapitel auszuarbeiten und die neuen Ideen zu ordnen. Und dann klappt es auch hoffentlich mit dem neuen Chap, wenn ich wieder da bin.

Alles Liebe
eure Rumtreiberin

Und ein großes Dankeschön für die Reviews an:

*greenday
*Schwesterherz
*PadmaPatil
*Kairi Weasley
*Katie Weasley
*Lilienblüte
*LizzyPotter

~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~

7.3.1977, 17:03, Schlafsaal

Mantikore summen, während sie ihre menschliche Beute genießen.
Chimäras legen Eier, genau wie Drachen.
Vampire beißen zwar bevorzugt in den Hals, doch das Hauptkriterium für ihre Bissstellenauswahl liegt darin, dass sie Arterien lieber mögen als Venen. Außerdem ist Vampir-Jäger ein äußerst ehrenhafter Beruf, mit dem man sogar Beamter wird.
Graphorns sind so aggressiv, dass sogar Bergtrolle vor ihnen Angst haben.
Und Cypriannus Aiken ist definitiv der Meister der gruseligen Zeichnungen.

Langsam komme ich mir bescheuert vor, wie ich mit diesen Büchern auf meinem Bett liege und vergeblich versuche, einen Sinn in meinem Tun zu erkennen. Was geht es mich eigentlich an, dass Severus Snape Bücher über Monster liest? Vielleicht muss er eine Hausarbeit über Nundus schreiben, oder er hat vor, sich einen Occamy zu halten (hoffentlich nur zuhause). Am Ende sieht er mich sicher noch, wie ich die Bücher zurückgebe (ja, ich habe mir alle drei ausgeliehen!) und weiß dann zu allem Überfluss noch, dass ich ihm nachspioniert habe.

Und trotzdem habe ich das blöde Gefühl, dass diese Bücher wichtig sind. Jetzt nicht so, wie in diesem Buch, das meine Mutter vor ein paar Jahren gelesen hat, in dem die Helden ein magisches Portal in einem Bibliothekswälzer entdeckt haben (sie hat es nie zu Ende gelesen, weil es da auch eine Zaubererschule gab, die aber ganz anders als Drachenfels war, außerdem konnten die Leute ohne Zauberstäbe zaubern, deshalb fand sie es unrealistisch), sondern… ich denke irgendwie die ganze Zeit, dass ich etwas Wichtiges übersehe.
Bescheuert, oder?

Ich hatte auch einen Moment lang überlegt, Lindsay davon zu erzählen, als sie vor einer halben Stunde hier war und etwas in ihr Buch eingetragen hat. Aber dann kam ich mir dumm vor, zu sagen: „Hey Lindsay, ich hab da mal Severus Snape hinterhergeschnüffelt und das hier gefunden!“
Aber ich grübele schon den ganzen Tag darüber nach. Heute Morgen bin ich gegen eine verschlossene Tür gelaufen, weil ich so in Gedanken versunken war, und wenn du mal zurückdenkst (was du nicht kannst, aber egal), wirst du feststellen, dass ich schon längere Zeit keinen wirklich peinlichen Unfall mehr hatte. (Woran das wohl liegt?) Komischerweise hatte ich es überhaupt nicht vermisst, mich zur Witzfigur zu machen… und mein Kopf tut von dem Aufprall immer noch weh.

Überhaupt habe ich den Eindruck, dass ich in letzter Zeit einfach zu viele Gedanken in meinem Kopf habe. Da ist die Sache mit Remus, die irgendwie durch Katies Geständnis nicht einfacher, sondern komplizierter geworden ist. Das ist unlogisch? Naja, ich versuche es mal zu erklären. Vorher habe ich einfach nie richtig über meine Gefühle nachgedacht, weil ich mir gesagt habe, dass es eh keinen Sinn macht. Ich hatte so ein imaginäres „Betreten verboten!“-Schild in meinem Gehirn, wenn du verstehst, was ich meine. (Tust du nicht, aber egal.) Jetzt habe ich diese „Ausrede“ oder wie auch immer man es nennen will, nicht mehr und stehe deshalb umso ratloser da.
Anders gesagt: Ich weiß einfach überhaupt nicht mehr, was ich will.
Außerdem kratzt die ganze Zeit so was in meinem Hinterkopf, und das hängt mit seinen häufigen Krankenflügelbesuchen zusammen. Ich hab das Gefühl, dass ich da einen Hinweis direkt vor meiner Nase hätte, wenn ich nur richtig suchen würde… aber dann wiederum halte ich mich immer wieder davon ab, das zu tun, weil ich ihm nicht nachspionieren will.

Jaja, ich weiß, das ist Pseudo-Moral, bei Severus Snape habe ich schließlich keine Hemmungen, aber mit Remus bin ich immerhin befreundet, und wenn er wollte, dass ich weiß, was er hat, würde er es mir ja sagen, oder?

Dann ist da die Sache mit dem Kerl, in den Katie verliebt ist und der sie so unglücklich macht, und die Frage, warum sie uns nicht sagen kann, wer es ist.
Und bei jeder Meldung über vermisste Menschen sehe ich, wie sich diese Falte zwischen Lindsays Augenbrauen bildet, die nur auftaucht, wenn sie sich Sorgen macht, und ich weiß genau, dass sie auf eine Nachricht von ihrem Bruder wartet, aber ich traue mich nicht, sie darauf anzusprechen.

Zu dem ganzen Schlamassel kommen dann noch ein paar weniger bedeutende Sorgen, wie zum Beispiel dieser komische Frühlingsball, über den alle reden, James' Trainingswut und seine wütenden Zurechtweisungen und nicht zu vergessen Lilys Plan, in den Rumtreiber-Schlafsaal einzubrechen.

Wundert es dich jetzt noch, dass ich befürchte, mein Kopf wird demnächst vor lauter Gedanken platzen…?

Ich widme mich jetzt mal dem Monster within von Elroy Stidolph.

7.3.1977, 17:41, immer noch im Schlafsaal

Man sollte wirklich meinen, Severus Snape hätte ein wenig mehr Respekt vor Bibliothekseigentum. Aber er hat sich nach mehreren Kapiteln Notizen direkt in das Buch gemacht, und ja, ich bin mir sicher, dass er es war, weil ich einmal aus Versehen sein Zaubertränkebuch zu Boden gerissen habe, und da habe ich gesehen, dass er mit derselben kleinen, unleserlichen Schrift alles Mögliche da reingeschrieben hat. Und da hätten wir auch gleich den Haken an der Sache: Sosehr ich mich auch anstrenge, ich kann seine Schrift einfach nicht entziffern.
Entweder er schreibt wirklich so winzig, oder ich brauche eine Brille.

7.3.1977, 17:46, immer noch im Schlafsaal

Moment. Das hier kann ich lesen.

Witch Weekly Gardening Calendar?
Der Hexenwoche-Gartenkalender? Was will er denn damit?

Ich geb's auf. Es gibt sowieso bald Abendessen.

Wo sind eigentlich die Anderen?

7.3.1977, 18:00, Gemeinschaftsraum

Komisch. Lily und Katie sind da und besprechen gerade Einzelheiten unseres Einbruch-Plans (als ich gerade hier runtergekommen bin, wurde ich gefragt, ob ich es für eine gute Idee halte, dass wir uns als Jungs verkleiden, für den Fall, dass uns jemand aus den Nachbarschlafsälen sieht), aber Lindsay ist spurlos verschwunden.

Ich glaube, ich gehe sie mal suchen.

7.3.1977, 18:23, vor dem Wandteppich von Barnabas dem Bekloppten

Okay.
Mein linker Arm bildet gerade einen wunderschönen blauen Fleck aus, weil ich mich ein bisschen zu fest gekniffen habe, als ich herausfinden wollte, ob das hier einer meiner seltsamen Träume ist. Mit anderen Worten: Ich bin wach und es ist die Realität, was mich im Moment leicht beunruhigt.
Okay.
Okay.
Okay.
Es gibt sicher für alles eine Erklärung.

ABER TROTZDEM IST ES VERDAMMT SELTSAM!

Nein, Stopp. Immer der Reihe nach. Also. Ich habe ja geschrieben, dass ich Lindsay suchen gehen wollte, und das hab ich auch getan. Ich hab also meinen Umhang angezogen, weil es heute in den Gängen etwas zugig war, und bin aus dem Gemeinschaftsraum marschiert. Und stand natürlich dumm da, weil ich keine Ahnung hatte, wo ich suchen sollte. Deshalb bin ich auf gut Glück einfach mal zur Eulerei gegangen, weil das am nächsten war, allerdings ohne Erfolg, es sei denn, man bewertet es als Erfolg, von einem Waldkauz gebissen zu werden, weil man auf die tote Maus getreten ist, die er gerade essen wollte. Aber wie der Zufall es so wollte, hörte ich gerade, als ich schon fast am Ende der Treppe war, in dem Korridor, in dem sich eben der Aufgang befindet, auf einmal Lindsays Stimme. Es war vielleicht etwas blöd von mir, aber nach dem ganzen Gerede über unsere Rumtreibergeheimnisenthüllungsaktion ist irgendwie der Detektiv in mir durchgekommen und ich bin die restlichen Stufen heruntergeschlichen, weil ich erst sehen wollte, was sie macht, bevor sie mich sieht. Als ich unten angekommen war, war sie jedoch schon um die nächste Ecke gebogen, und so bin ich dann wie der letzte Schnüffler (was mir nach der Severus-Snape-Sache vorhin wohl im Blut liegt!) hinterhergerannt, habe mich am Ende des Ganges an die Wand gepresst und in bester James-Bond-Manier um die Ecke gespäht.

Und gerade noch gesehen, wie Lindsay mit Peter im Raum der Wünsche verschwunden ist.

Ja, genau.

Ich meine: Was zur Hölle macht Lindsay mit Peter im Raum der Wünsche?!

7.3.1977, 18:38, vor dem Wandteppich von Barnabas dem Bekloppten

Mir ist gerade aufgefallen, dass ich hier rumstehe und die Wand anstarre, als wäre ich ebenso bekloppt wie Barnabas. In Anbetracht der Tatsache, dass ich ansonsten wohl immer noch so dastehen werde, wenn Lindsay und Peter wieder aus dem Raum herauskommen, könnte es klüger sein, zu verschwinden.

7.3.1977, 18:47, Bibliothek

Okay. Frag mich nicht, was ich hier tue oder warum ich überhaupt hier bin, es war einfach der erste Ort, der mir eingefallen ist, als mir klargeworden ist, dass ich jetzt nicht in den Gemeinschaftsraum gehen kann. Denn wie ich mich kenne, hätte ich meine Beobachtung innerhalb von ungefähr 17 Sekunden unfreiwillig herumposaunt. Was suboptimal gewesen wäre, denn
a) nicht alle kennen den Raum der Wünsche und
b) es würde einen Eindruck wecken, den ich nicht wecken möchte.

Aber warum um alles in der Welt treffen sich die beiden…?
Okay, das habe ich dich schon mal gefragt.

Jedenfalls wünsche ich mir gerade, ich wäre woanders hingegangen, denn ich hatte gerade noch eine komische Begegnung. Ja, noch eine. Und sie war fast genauso seltsam. (An anderen Tagen hätte ich mich seitenlang über die Seltsamkeit dieses Erlebnisses ausgelassen, aber heute sind die Maßstäbe eben sehr hoch.)
Und zwar war ich gerade friedlich auf dem Weg durch den Korridor im dritten Stock, der zur Bibliothek führt, und habe mich dazu gebracht, geduldig abzuwarten, was Lindsay sagt, wenn ich sie nach vorhin frage, als ich auf einmal fast in zwei Leute hineingelaufen bin, die sehr eng umschlungen in der Mitte des Ganges standen.
Okay, anders gesagt, sie knutschten herum.
Naja, jedenfalls schielte ich nur abwesend zu dem Jungen herauf, der mir das Gesicht zugewandt hatte, und da man sich ja in den letzten Tagen schon daran gewöhnt hatte, sagte ich leicht peinlich berührt: „Uh, tut mir leid, Sirius“, und wollte schnell weitergehen. Der Junge sagte auch nichts, aber das dazugehörige Mädchen lachte irgendwie total irritiert und deshalb schaute ich noch mal genauer hin.
Und erkannte die beiden.
„Oh. Tut mir leid, ich hab nicht richtig hingeguckt… Regulus.“
Regulus machte sich von seiner Begleiterin los, die, wie ich jetzt feststellte, Madeleine Zabini war. „Nicht schlimm.“
Irgendwie wurde die Situation peinlich, was auch Madeleine so zu empfinden schien, denn sie machte ein paar Schritte weg von mir. „Lass uns gehen“, sagte sie dazu.
„Ja, geh schon mal vor, ich komm gleich“, sagte er, ohne sie anzusehen. „Ich muss noch kurz was regeln.“
Madeleine zuckte die Schultern und machte sich auf den Weg zur Treppe. Ich starrte ihr blöd hinterher und fragte mich, wie man in einem Hogwartsumhang laufen kann wie ein Model.
„Emma, richtig?“
„Äh, ja?“ Ich blinzelte und betrachtete Regulus' Slytherin-Abzeichen, weil ich nicht wusste, wo ich sonst hingucken sollte.
„Es wäre mir sehr gelegen, wenn du niemanden davon erzählen würdest“, sagte Regulus nach einer kurzen Pause, woraufhin ich doch noch überrascht meinen Blick hob.
„Von…eben?“, fragte ich begriffsstutzig nach. „Madeleine und du…?“
Er nickte kurz und wartete.
„Äh, ja, klar, kann ich machen“, stotterte ich verwirrt. „Kein Problem.“
Solltest du machen“, verbesserte er mich und einen kleinen Moment hatte ich echt Angst vor ihm, weil es im Korridor schon dämmrig war und seine Augen so im Schatten lagen, dass sie
aussahen wie dunkle Höhlen. Aber dann runzelte er die Stirn und warf einen Blick zur Treppe, wo Madeleine auf ihn wartete, der fast hilflos wirkte, und der Moment war vorbei. „Gut, wenn wir uns verstanden haben…“, sagte er und schien zu versuchen, eine leichte Drohung in seine Stimme zu legen. Ich nickte schnell.
„Dann bin ich wohl mal weg…schätze ich“, beendete er seinen Satz mehr für sich, wie es schien, nickte mir kurz zu und schlenderte betont langsam davon.

Und ließ mich mit der Frage zurück: Warum ist es ihm so wichtig, dass ich niemandem sage, dass ich ihn mit Madeleine habe rumknutschen sehen? Ich meine, ich bin doch nicht so eine Tratschtante, oder? Wem hätte ich das denn erzählen sollen und warum?

Außerdem war sein Verhalten mehr als komisch.

Vielleicht sollte ich mal überprüfen, ob die Rumtreiber heute wieder einen verbotenen Zaubertrank im Schloss ausgeschenkt haben.

Ich glaube, ich gehe jetzt zurück in den Schlafsaal und leg mich hin. Diese ganze Verwirrung hat mir nämlich den Appetit verdorben.

7.3.1977, 19:16, Schlafsaal

Damit wären wir wieder am Anfang. Die Anderen sind natürlich beim Essen, wie sich das gehört.
Und ich bin allein hier.

7.3.1977, 19:19, Schlafsaal

Mit Lindsays geheimnisvollem Buch, das aufgeschlagen auf ihrem Bett liegt.



7.3.1977, 19:21, Schlafsaal

Nein.
Nein, Emma.
Du hast genug geschnüffelt für heute.
Und es tut auch nichts zur Sache, dass du immer noch verwirrt wegen vorhin bist.
So was macht man nicht.
Und deshalb wirst du jetzt nicht zu Lindsays Bett rübergehen und einen Blick in das Buch werfen.

7.3.1977, 19:59, Schlafsaal, wieder allein

Ich habe es getan.
Ich weiß immer noch nicht, warum, aber ich habe es getan.
Ich habe es exakt zwei Minuten ausgehalten, und dann habe ich genau das gemacht, was ich mir im letzten Eintrag ausreden wollte: Ich bin aufgestanden, wie ein Einbrecher zu Lindsays Bett rübergeschlichen und hab das Buch vorsichtig hochgehoben.
Zuerst habe ich überhaupt nicht erkannt, was auf die aufgeschlagene Doppelseite geschrieben war, weil es so voll war. Lindsay hat mit schwarzem Kuli geschrieben, nicht mit Tinte, in Großdruckbuchstaben, und dabei so fest aufgedrückt, dass das Papier ganz gewellt ist. Erst nach ein paar Sekunden habe ich erkannt, dass es ein Text war. Auf der linken Seite stand die mehrfach unterstrichene Überschrift, Everything About You. Jetzt konnte ich natürlich nicht mehr aufhören und las weiter.
Es war ein Gedicht.

Every time we lie awake
After every hit we take
Every feeling that I get
But I haven't missed you yet

Every roommate kept awake
By every sigh and scream we make
All the feelings that I get
But I still don't miss you yet

Only when I stop to think about it

Only when I stop to think about you, do you know

Oder ein Liedtext? Hat Lindsay nicht neulich so etwas Ähnliches gesungen?
Ich muss gleich noch mal nachschauen.

Der Rest des Textes nimmt die ganze rechte Seite ein und ist ihn riesigen Blockbuchstaben auf das Papier gedrückt, umgeben von Verzierungen und Kulikritzeleien:

I hate everything about you
Why do I love you?


Das “Why” ist mehrfach unterstrichen, so heftig, dass das Papier an dieser Stelle gerissen ist.
Und ich fühlte mich so mies, als hätte ich gerade ohne Erlaubnis in Lindsays Kopf geschaut. (Nicht, dass ich Legilimentik beherrschen würde, aber es war das gleiche Gefühl. Ich hätte es lassen sollen.)
Aber ich konnte mich nicht daran hindern, noch eine Seite weiterzublättern, obwohl ich genau wusste, dass ich das Buch auf der Stelle hätte weglegen sollen. Das nächste Doppelblatt sah nicht mehr so aggressiv aus, sondern hier hat Lindsay wieder mit ihrer normalen, ordentlichen Schreibschrift geschrieben. Die Überschrift ist diesmal von einer Art Ornament umschlungen und lautet Lovesick Melody.

You say the sweetest things
and I can't keep my heart from singing
along to the sound of your song
my stupid feet keep moving

to this 4/4 beat I'm in time with you
to this 4/4 beat I would die for you

Someone stop this
I've gone to far to come back from here, but you don't have a clue
You don't know what you do to me

Would someone stop this song, so I won't sing along?
Someone stop this song, so I won't sing...


Weiter konnte ich nicht lesen, weil in diesem Moment die Tür aufgestoßen wurde und ich vor Schreck fast das Buch fallen ließ. Als ich herumwirbelte, sah ich zu meinem Entsetzen, dass es Lindsay war, die im Türrahmen stand und mich anstarrte. Ich machte den Mund auf, um etwas zu sagen - keine Ahnung, was -, doch bevor ich eine Entschuldigung stammeln konnte oder überhaupt vollständig realisiert hatte, dass sie mich gerade mit ihrem Tagebuch (?) in der Hand sah, hatte sie schon den Raum durchquert und es mir aus der Hand genommen. Sie musterte die Seite, die ich eben betrachtet hatte, und ich fühlte mich so schrecklich wie selten in meinem Leben.
Und wartete auf ihren Urteilsspruch.
Nach einer gefühlten Ewigkeit hob Lindsay den Kopf und sagte: „Das hier handelt von Lily und James.“
Jetzt war ich diejenige, die sie anstarrte. „Lily und James?“, krächzte ich schließlich, um irgendetwas zu sagen.
„Lilys Gefühle für James, von denen ich mir sicher bin, dass sie existieren“, präzisierte Lindsay. „Hab ich vor ein paar Wochen geschrieben.“
„Oh“, sagte ich. Ich war mir nicht ganz sicher, was ich von ihrer Reaktion halten sollte. „Hör mal, es tut mir echt leid, ich weiß nicht, was heute in mich gefahren ist“, platzte ich dann heraus.
„Neugier ist eine der festen und ständigen Eigenschaften eines energischen Geistes“, sagte Lindsay.
Was?
„Das stammt von Samuel Johnson“, erklärte sie. „Ich bin nicht sauer, ich hätte einfach das Buch nicht hier herumliegen lassen sollen. Ist mir eben eingefallen.“
Ich fragte sie nicht, wie sie in diesem Zusammenhang auf Samuel Johnson kam, war mir aber sicher, dass dieser mit seinem Ausspruch bestimmt nicht gemeint hat, dass man herumliegende Tagebücher lesen soll.
„Naja, ich war immer noch diejenige, die darin gelesen hat“, murmelte ich verlegen, konnte mich dann aber nicht zurückhalten, zu fragen: „Sind das Songtexte?“
Lindsay nickte.
„Und wenn das hier für Lily und James war“, wagte ich mich einen weiteren Schritt auf eine, wie mir schien, sehr brüchige Eisfläche, „von wem handelt das hier?“ Ich streckte vorsichtig die Hand aus und blätterte eine Seite zurück. Automatisch strich Lindsay über die gewellte Seite, bevor sie das Buch mit einem energischen Schlag zuklappte.
„Kommst du jetzt mit zum Essen?“, fragte sie und ich wusste, dass ich keine Antwort mehr bekommen würde. Deshalb schüttelte ich nur den Kopf. Lindsay steckte das Buch in ihre Tasche. „Du hast hoffentlich nichts dagegen, wenn ich das hier mitnehme, oder?“
„Du bist sauer“, stellte ich niedergeschlagen fest.
„Bin ich nicht. Du hast dich entschuldigt und es ist okay“, sagte Lindsay. Sie zögerte noch kurz, dann ging sie zur Tür, verschwand auf den Flur und machte sie leise hinter sich zu.

Und jetzt bin ich wieder allein, diesmal ganz.
Und fühle mich verdammt mies.

Ich würde gerne mit jemandem über alles reden.

Aber Lindsay kann ich jetzt weder auf ihre Texte noch auf Peter ansprechen und Regulus hat mir immerhin gedroht, oder wollte es zumindest

Und dieses Lied… Ich bin mir inzwischen sicher, dass Lindsay es vor sich hingesungen hat, als ich im Gemeinschaftsraum auf dem Boden saß.

Es geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf.

I hate everything about you.
Why do I love you?

~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~

Ich hoffe, das Kapitel hat euch gefallen, ein paar Hinweise gegeben und ein paar neue Fragen aufgeworfen. Ich würde mich wie immer sehr freuen, eure Meinung dazu zu hören. Als kleines Dankeschön gibt es für jeden Kommischreiber ein virtuelles Schokoeis. *mit einem Fähnchen wink*
[X]Eis bestellen.
[X]Eis abholen.
;)

Nochmal ganz liebe Grüße und bis bald!

*Songs: „Everything About You“ by 3 Days Grace, „Lovesick Melody“ by Paramore


Wenn Du Lob, Anmerkungen, Kritik etc. über dieses Kapitel loswerden möchtest, kannst Du einen Kommentar verfassen.

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