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Fanfiction

Die Geschichte des Regens - Das Tagebuch der Emma Foley - Der Spion

von >Rumtreiberin<

Hey ihr!

Nachdem ich es gestern Abend leider nicht mehr geschafft habe, die korrigierte Version hochzuladen, bekommt ihr das neue Kapitel jetzt pünktlich zum Wochenende. Und ich muss mich schon wieder für die lange Wartezeit entschuldigen - in dem ganzen Schulstress bin ich einfach nicht zum Schreiben gekommen, und als ich dann endlich mit allem fertig war, hat mir tagelang die Inspiration gefehlt. Dann bin ich krank geworden, was zwar nicht so toll war, aber mir die Zeit gegeben hat, mir ausführliche Gedanken über das neue Kapitel zu machen. Und letztes Wochenende hat es dann endlich wieder geklappt. :)
Da das Schuljahr für mich jetzt praktisch gelaufen ist, bin ich guter Hoffnung, dass ich es diesmal wirklich schaffen werde, euch nicht so lange warten zu lassen. Als kleine Entschädigung ist dieses Kapitel auch mal wieder ein richtig langes. :)

Dann möchte ich mich noch bei all denen bedanken, die das letzte Kapitel kommentiert haben - ich war sehr nervös, wie es ankommen würde, und euer Feedback hat mich sehr gefreut. Vielen Dank dafür! Meine Antworten findet ihr hier in meinem Thread. :)

Bevor ich euch dann in das neue Kapitel entlasse, wollte ich euch noch auf etwas hinweisen, was meiner Meinung nach Aufmerksamkeit verdient hat. Vor ein paar Tagen habe ich einfach mal aus Spaß nach dem Namen Emma Foley gegoogelt, um zu sehen, ob es jemanden gibt, der wirklich so heißt. Dabei bin ich auf die Website emmafoley.com gestoßen, die der inzwischen vierjährigen Emma Foley gewidmet ist, die unter Rett-Syndrom leidet. Wenn ihr, so wie ich vor ein paar Tagen, gar nicht wisst, dass es diese Krankheit überhaupt gibt, könnt ihr euch ja ein paar Minuten Zeit nehmen, um euch darüber zu informieren. Ich denke, selbst, wenn man persönlich nichts gegen die Krankheit tun kann, ist es doch wichtig, sich bewusst zu sein, dass es sie gibt, dass es Menschen gibt, die mit ihr geboren werden und denen man zurzeit nicht wirklich helfen kann.

Liebe Grüße
eure Rumtreiberin

~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~

5.3.1977, morgens, Große Halle, Frühstück

Dinge, die meine Welt bewegen:

1. Ich habe heute Nacht insgesamt vielleicht zwei Stunden geschlafen. Nicht, dass ich mich nicht bemüht hätte oder so. Aber kennst du das, wenn dein Gehirn so überhitzt ist, dass du einfach nicht einschlafen kannst, weil du die ganze Zeit über irgendetwas nachgrübelst? Nein, das kennst du nicht, denn du bestehst immer noch aus Papier, Kleber und einer ganzen Menge Kugelschreibertinte, aber das Prinzip ist klar, oder? Naja, dementsprechend wach bin ich jetzt. Wobei es im Moment eigentlich sogar geht. Wahrscheinlich bin ich so müde, dass ich schon wieder wach bin. (Falls das Sinn macht.)

2. Das nächtliche Nachgrübeln hat erstens zu keinem Ergebnis geführt und mich stattdessen nur konfus gemacht. Ich bin völlig neben der Spur. Als ich vorhin in die Große Halle gekommen bin, haben meine Hände ungefähr so gezittert, als wäre heute schon das Quidditch-Finale. Das hätte mir zu denken geben sollen. Aber nein, ich musste ja unbedingt versuchen, einen ungesagten Zauber auszuführen. In diesem Zustand war es allerdings kein Wunder, dass ich, anstelle die Kakao-Kanne an meinen Platz zu rufen, die Haare von Lena Burton rot färbte. Schon mal Accio mit Purpuro verwechselt?

3. Ich verhalte mich wie die letzte Idiotin. Zuerst die Sache mit den Haaren. Dann konnte ich nicht aufhören, mich zu entschuldigen, bis Remus mir seine Hand auf den Arm gelegt und „Hey, alles ok“ gesagt hat. Und dann laufe ich knallrot an und nehme aus Verlegenheit einen Schluck aus meiner Tasse, woraufhin ich mich prompt verschlucke und einen Hustenanfall bekam.

4. Alles in allem muss ich mich also fragen, ob es klug war, heute Morgen mein Bett zu verlassen.

Huh. Gerade hat James seine Zeitung so heftig auf den Tisch geknallt, dass ich fast rückwärts von der Bank gefallen wäre. Ich glaube, ich höre mal kurz auf zu schreiben.

5.3.1977, immer noch morgens, Frühstück, kurze Zeit später

Bin wieder da. Was James so aufgeregt hat, war eine Meldung auf der ersten Seite des Tagespropheten, nach der ein Mann namens Rookwood Vize-Abteilungschef der Abteilung für Magische Strafverfolgung geworden ist (ich nehme zumindest an, dass das auf deutsch so heißt). Okay, ich muss gestehen, dass ich den Namen noch nie gehört habe, geschweigedenn wusste, dass der echte Abteilungschef Barty Crouch heißt (komischer Name). Aber James meinte, dieser Rookwood sei unfähig und man sollte ihn am besten mit einem Tritt in den Allerwertesten aus dem Ministerium schmeißen. Außerdem sei er total der Todesser.
„Äh, James?“, schaltete sich an dieser Stelle Lily ein. „Woher willst du das denn so genau wissen?“ Sie gab ihrer Stimme eine leicht genervte Note, aber ich war mir fast sicher, dass sie lächelte.
„Ach, das ist doch ein offenes Geheimnis“, grummelte James.
„Könnte es sein, dass du hier die Meinung deiner Eltern übernommen hast?“, wurde Lily konkreter.
James murmelte etwas Undeutliches.
„Ja oder nein?“
„Jaaaah. Zufrieden?“
Jetzt war es eindeutig: Lily lächelte. „Okay, und was lernen wir daraus?“
„Haferbrei ist lecker?“, schlug James halbherzig vor.
„Nein, wir bezeichnen niemanden als Todesser, bevor wir keine Beweise haben“, sagte Lily streng. „Und wir behaupten nicht, etwas sei ein offenes Geheimnis, wenn 99% der Bevölkerung noch nichts von dieser Theorie gehört hat. Verstanden?“
„Jaaaah“, antwortete James folgsam.
„Woher hast du denn die aktuelle Statistik?“, fragte Lindsay spitz, wurde aber ignoriert, denn inzwischen hatte Lily sich selbst auch den Tagespropheten geschnappt und die Titelseite überflogen.
„Das ist doch der Gipfel der Unverschämtheit!“, empörte sie sich nun ihrerseits. „Hört euch das an!“ Wütend strich sie die Zeitung glatt, wobei sie mehrmals auf einen kleinen Artikel deutete, um ihrer Empörung Nachdruck zu verleihen.

„Angebliches Lethifold-Opfer taucht wieder auf - Ehekrach sorgte für Massenpanik
von unserer Praktikantin Rita Skeeter

Es gibt also doch noch Wunder. Nachdem sein Verschwinden vor fast genau drei Jahren das gesamte Königreich in Panik versetzt hat - mussten wir doch glauben, dass eine der schrecklichsten magischen Kreaturen überhaupt unser Land heimsucht - ist der 44-jährige Heiler Janus Thickey gestern überraschend wieder aufgetaucht. Erinnern wir uns: im März 1973 wandte sich seine verzweifelte Frau an die Aurorenzentrale, nachdem sich ihr Mann unter mysteriösen Umständen in Luft aufgelöst zu haben schien. Die herbeigerufenen Auroren fanden schließlich einen Hinweis auf seinen Verbleib, den die vermeintliche Witwe übersehen hatte - eine Notiz, die alles darauf hindeuten ließ, dass Mr. Thickey von einem Lethifold verschlungen worden war.
Jetzt der Skandal: Eine Bekannte hat Mr. Thickey vor ein paar Tagen in Brighton gesichtet, wo er mit einer anderen Frau einen Stadtbummel machte. „Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass er es war. Diese Nasenhaare würde ich überall erkennen!“, so die Freundin der Familie, die Mr. Thickeys Frau Amanda, welche zu den neuen Erkenntnissen keinen Kommentar abgeben wollte, in der schweren Zeit beigestanden hat. Auch Mr. Thickey selbst äußerte sich nicht zu seinem niederträchtigen Versuch, einen grauenvollen Tod vorzutäuschen, um mit seiner deutlich jüngeren Geliebten durchzubrennen. Entwarnung also für alle, die die letzten drei Jahre in Angst vor einem Lethifold-Angriff verbracht haben: Der Lethifold kommt immer noch lediglich in tropischen Klimazonen vor.
Wir wussten es doch schon immer: Totgesagte leben länger, was der Fall Thickey wieder einmal bestätigt. Die Frage, die sich jetzt noch stellt, ist, ob Mr. Thickeys wundersames Wiederauftauchen vielleicht Hoffnung gibt in Bezug auf die gehäuften Vermisstenanzeigen in den letzten Monaten. Vielleicht würde es sich lohnen, einmal in Brighton nachzuforschen.“

(Oder so ähnlich.)

„Das ist doch wirklich die Höhe!“ Lily schnaubte verächtlich. „Wenn der Tagesprophet sich rühmt, einigermaßen professionell zu sein, sollte er diese Praktikantin k.o. schlagen und in die Klatschredaktion der Hexenwoche abschieben! Das ist absolut lächerlich!“
Remus zog den Artikel zu sich herüber. „Behauptet die echt, dass alle vermissten Personen in Brighton sind und ihre Ehepartner betrügen?“, fasste er das Ganze noch mal zusammen.
Ich nahm ihm meinerseits die Zeitung aus der Hand, um das Bild anzuschauen, das neben dem Artikel abgedruckt ist und das auf eine sehr an Muggel-Paparazzi erinnernde Art Janus Thickey mit seiner Geliebten zeigt. „Aber warum sollten die alle auf einmal in Brighton sein?“
„Das ist der Geheimtipp in der Lethifold-Opfer-Szene“, sagte Lindsay trocken. „Brighton, die Stadt des Ehebruchs.“
„Wäre vielleicht eine Reise wert“, grinste Sirius, was James zu einem „Genau das habe ich gerade auch gedacht, Tatze!“ verleitete, allen anderen Anwesenden jedoch nur ein gequältes Seufzen entlockte.
„Hat diese Skeeter nicht schon mal was im Tagespropheten geschrieben?“, fragte Peter nachdenklich.
„Die arbeitet da, Peter“, sagte Sirius.
„Nein, sie ist nur Praktikantin“, korrigierte Lindsay in neutralem Tonfall. „Und ja, sie hat damals diesen Artikel über Professor Fearless geschrieben.“
„Ich hab ihn hier irgendwo“, fiel mir ein und ich deutete auf mein Tagebuch.
„Du hast ihn eingeklebt?“, fragte Remus.
„Nein, ich hab den Anfang übersetzt…irgendwo da vorne…na ja, egal.“
„Das sollte ihr jedenfalls zu denken geben“, meinte Katie. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Professor Fearless auch nach Brighton abgesetzt hat.“
„Wenn ja, soll er bitte sofort zurückkommen“, murmelte Peter. „Ich wusste schon wieder nicht, was ich in den Hausaufgaben schreiben soll.“

5.3.1977, Mittagspause, draußen (!)

Ja, wirklich - ich sitze gerade draußen (!!), um genauer zu sein, am Seeufer auf dem Boden in der Sonne (!!). Heute ist nämlich seit was-weiß-ich-wie-lange mal wieder schönes Wetter. Und es ist warm! Wir haben alle unsere Umhänge ausgezogen, weil es in dem schwarzen Stoff richtig ungemütlich geworden ist. Und mit „wir“ kann ich eigentlich drei Viertel der Schüler einschließen, denn wenn ich mich so umgucke, habe ich den Eindruck, die ganze Schule ist hier draußen. Ein paar verrückte Drittklässler schwimmen sogar im See, etwas, was ich nie machen würde, denn erstens ist das Wasser doch bestimmt eiskalt und zweitens erwacht der Riesenkrake gerade aus seinem Winterschlaf. Naja, jedem das Seine.
Lily ist gerade erst vor zehn Minuten zu uns gestoßen, weil sie bei einem Ball-Meeting in Professor Swindlehursts Büro war. Als sie sich mit einem genießerischen Seufzen neben Katie ausstreckte, fragte Lindsay schläfrig: „Und, wie viel Prozent der Dekoration sind rosa?“
„Keine Ahnung, so weit sind wir noch nicht“, antwortete Lily, wobei sie die Ironie gelassen ignorierte. „Wir haben eher über den groben Ablauf gesprochen.“
„Aha.“ Lindsay richtete sich auf, um ihre Haare in einen Zopf zu binden. „Meint ihr, ein Aufrufezauber funktioniert von hier aus? Ich hätte gerne meine Sonnenbrille.“
„Probier's aus“, murmelte Katie, die sich ihr Verwandlungsbuch über die Augen gelegt hatte.
„Und wir suchen noch jemanden, der für Musik sorgt“, fuhr Lily fort und warf Lindsay einen ärgerlichen Blick zu.
„Nehmt die Rolling Stones“, sagte diese mit zusammengekniffenen Augen.
„Oh, macht das echt, das ist toll!“, schaltete ich mich aufgeregt ein.
Lindsay drehte sich nicht zu mir um, seufzte aber. „Emma, das ist eine Zauberschule. Die würden ihr Publikum nicht mal sehen. Oh nein“, setzte sie hinzu.
Bevor irgendjemand reagieren konnte, war sie schon auf die Füße gesprungen und hatte nach ihrer Tasche gegriffen. „Tut mir leid, Leute, ich muss mich mal kurz übergeben gehen.“
„Hast du was falsches gegessen?“, fragte eine wohlbekannte Stimme, in der die Andeutung eines Grinsens mitschwang.
Lindsay drückte ihre Tasche an sich und warf Sirius, der Hand in Hand mit Leanne herbeigeschlendert kam, einen kühlen Blick zu. „Nein, mir geht's gut“, antwortete sie kurz angebunden.
„Dafür siehst du aber erstaunlich derangiert aus“, versetzte Sirius mit einem etwas breiteren Grinsen, das wohl Freude über die erfolgreiche Verwendung eines Fremdwortes ausdrücken sollte. Das Komische daran war, dass Lindsay nichts sagte, was in diese Richtung ging, sondern nur mit den Schultern zuckte und meinte: „Du musst es ja wissen. Ich habe heute noch nicht so ausgiebig in den Spiegel geguckt.“
Und auch, als Leanne kurz kicherte und Sirius einen schmachtenden Blick zu warf, gab sie keinen bissigen Kommentar ab, sondern hängte sich ruhig ihre Tasche um und faltete ihren Umhang ordentlich zusammen.
Sirius wirkte mehr und mehr hilflos, sein Grinsen war wie weggewischt und er fuhr sich ein paar Mal nervös durch die Haare. „Eigentlich wollte ich auch nur fragen, ob ihr Peter vielleicht gesehen habt“, sagte er dann, wobei er aber nur Lindsay anschaute. „Er war nicht beim Essen.“
„Keine Ahnung. Aber du kannst das doch leicht herausfinden, oder?“ Sie nickte uns kurz zu, bevor sie sich ohne eine weitere Bemerkung auf den Weg zum Schloss machte.
„Hey!“, rief Sirius ihr nach, dann schüttelte er fassungslos den Kopf. „Das ist doch…wisst ihr, was mit ihr los ist?“, fragte er uns.
„Ist was mit ihr?“, fragte Lily freundlich lächelnd zurück.
„Nein…egal…komm, lass uns gehen“, murmelte er und zog Leanne, die schrecklich irritiert dreinblickte, hinter sich her in Richtung Seeufer.

Und ich höre jetzt besser mal auf zu schreiben, sonst kommen wir nämlich zu spät in den Unterricht.

5.3.1977, Abendessen, Große Halle

Hallo, da bin ich wieder. Ich hatte leider im Unterricht keine Gelegenheit mehr zu schreiben, na ja, eigentlich sollte ich das ja auch nicht. Okay, genau genommen sollte ich auch beim Essen nicht schreiben.
Ich mach's jetzt trotzdem mal.

Sirius versucht schon die ganze Zeit, Lindsay zu provozieren, und wenn ich sage „die ganze Zeit“, meine ich wirklich die ganze Zeit. Ich glaube, jeder hätte seine gesamten Ersparnisse darauf verwettet, dass Lindsay spätestens in Verwandlung der Kragen platzen würde, als Sirius sich ständig gemeldet und in seinen Antworten irgendwelche Sticheleien eingebaut hat (er ist da wirklich unersättlich, wie es scheint). Aber sie hat so getan, als würde sie überhaupt nichts merken, und selbst, als Sirius vor Professor McGonagall die gewagte Theorie vertrat, dass die Initialen L.C. aufgrund der Nähe zur Abkürzung von „low cleverness“ eine negative Auswirkung auf die Auffassungsgabe haben, hat sie nur halblaut gesagt: „Da bin ich ja froh, dass ich einen Zweitnamen habe.“ Zu dem Zeitpunkt, als Professor McGonagall Sirius schließlich höflich aufgefordert hat, sich für den Rest der Stunde nur noch zu melden, wenn er weniger abstruse Sachen sagt (was ihn aus irgendeinem Grund in der Wertschätzungsskala der Hufflepuff-Mädchen noch höher steigen ließ), schien er völlig aus der Bahn geworfen. Und Lindsay, das sah ich aus den Augenwinkeln, lächelte vor sich hin.

Gerade hat Sirius einen letzten verzweifelten Versuch gestartet, Lindsay aus ihrer ungewohnten Ruhe zu bringen, indem er drei Minuten am Stück davon geredet hat, wie toll er doch sei. (Einer der von ihm vorgebrachten Vorzüge war, glaube ich, die Tatsache, dass er sich einhändig rasieren kann.)
Und jetzt rate mal, was Lindsay daraufhin gesagt hat!!
„Schön, wenn ein Mensch so viele tolle Eigenschaft hat.“ Und das ohne den leisesten Hach, von Sarkasmus.
Und jetzt rate mal, was Sirius daraufhin gemacht hat!!
Er hat sein Essen weggeschoben. Einen noch fast ganz vollen Teller. Ohne einen weiteren Blick darauf zu werfen.
!!!
„Hast du keinen Hunger mehr?“, fragte Lindsay freundlich. Sirius beugte sich über den Tisch zu ihr herüber und knurrte: „Kannst du mir mal verraten, was zur Hölle mit dir los ist?!“
„Dasselbe könnte ich dich auch fragen“, sagte Lindsay nur, bevor sie aufstand und mit den Worten „Ich geh schon mal vor“ die Große Halle verließ.

Was soll man dazu noch sagen?

5.3.1977, 19:32, Gemeinschaftsraum

Ich sitze gerade mit Lily und Katie in unseren Stammsesseln am Kamin. Lindsay ist eben weggegangen, weil sie meinte, sie wolle noch kurz was mit Peter besprechen. Keine Ahnung, was das sein soll, aber die anderen beiden waren genauso verblüfft wie ich, also habe ich nichts verpasst. Lily hat schon angekündigt, dass sie Lindsay nachher mal ernsthaft ausfragen will. Dabei hat sie das eigentlich schon gemacht, als wir hier hoch gekommen sind und uns zu ihr gesetzt haben.
„Lindsay!“, sagte Lily in einem Ton, der zwischen streng und neugierig schwankte.
„Lily!“, antwortete Lindsay seufzend, so als wüsste sie schon, was sie erwartete. Leider zerstörte ich Lilys Gesprächsführungsplan, den sie sicher im Kopf hatte, indem ich mich in den Sessel neben Lindsay fallen ließ und einfach mit dem herausplatzte, was uns alle beschäftigte: „Warum streitest du dich nicht mehr mit Sirius?“
„Hm, vielleicht bin ich einfach ausgeglichener geworden?“
Lily schnaubte nur, während Katie sich vor Lindsay, die völlig entspannt in ihrem Sessel lag, aufbaute und mit dem Zeigefinger auf sie deutete: „Keine Ausflüchte! Wir wissen genau, dass da etwas ist!“
Lindsay richtete sich auf und zog ihre Beine an sich, hob dabei aber die Augenbrauen. „Okay, und woher wisst ihr das so genau?“
„Weil heute jeder ausgetickt wäre, und du ganz vorneweg!“, schimpfte Lily mit verschränkten Armen. „Ehrlich, selbst ich war kurz davor, Sirius eine runterzuhauen!“
„Selbst du?“, fragte Lindsay grinsend. „Weil du sonst ja immer so ruhig und beherrscht bist?“
„Das bezog sich darauf, dass ich nicht direkt betroffen war“, sagte Lily resigniert. „Also, was ist jetzt mit Sirius?“
Lindsay seufzte noch einmal. „Ich wollte eigentlich nur mal schauen, wie er reagiert“, meinte sie schließlich. „Und als das dann so einen grandiosen Effekt hatte“, sie grinste kurz, „habe ich gedacht, jetzt kann ich's auch auf die Spitze treiben. Ehrlich“, sie grinste breiter, „wenn er mich so völlig fassungslos anstarrt, das ist Gold wert. Und es tut einfach so verdammt gut.“
„Das heißt, du wirst dich nie mehr mit ihm streiten?“, fragte Katie und klang beinahe enttäuscht dabei.
Lindsay zuckte mit den Schultern. „Mal sehen. Je nachdem, wie es weitergeht, würde ich sagen. Aber ich muss mich jetzt leider aus eurem Verhör verabschieden, weil ich noch kurz was mit Peter besprechen will.“
Und mit diesen Worten machte sie sich auf den Weg zum Portraitloch. Lily schaute ihr nachdenklich nach. „Für mich sieht das ziemlich nach einer ungewöhnlichen Racheaktion aus“, sagte sie dann.
„Aber für was?“, fragte ich.
„Für Leanne?“, fragte Katie.
„Kann sein“, meinte Lily. „Ich frage mich nur, warum sie dann zu so drastischen Maßnahmen greift…“

5.3.1977, 20:07, Gemeinschaftsraum

Pssssssst! Ich bin auf geheimer Mission hinter einem Sessel unterwegs und niemand darf mich hören oder sehen. Deshalb muss ich gerade mal ausprobieren, ob der Kuli auf dem Papier so laut ist, dass man mich hört.

HÖRT IHR MICH?

Okay, ich glaube, ich kann gefahrlos schreiben.
Möglicherweise übertreibe ich etwas, aber ich folge nur Katies Vorschlag und irgendwie ist es ja auch lustig. Da fällt mir ein: Habe ich nicht mal über Katie gesagt, sie hätte wohl zu viele James-Bond-Filme geguckt? Jetzt kann ich es ja zugeben - ich bin in Wirklichkeit diejenige, die eine Überdosis davon genossen hat. In den Weihnachtsferien habe ich mit meinem Vater alle neun Filme angeschaut. Er liebt diese Filme nämlich, wenn auch hauptsächlich aufgrund der Tatsache, dass James, also Bond, immer irgendwelchen abnormalen Geräte und Fahrzeuge besitzt. (Eigentlich wollten wir eine chronologische Filmnacht machen, aber nach zehn Minuten „Goldfinger“ bin ich eingeschlafen. Später hat Dad mir aber erzählt, dass er schon das Ende von „Liebesgrüße aus Moskau“ nicht mehr mitbekommen hat.) (Übrigens kommt im Juli ein neuer James-Bond-Film ins Kino, „Der Spion, der mich liebte“!)
Und jetzt beschatte ich also die Jungs, um herauszufinden, wann wir gefahrlos in ihr Zimmer einbrechen können. Wir haben gelost, um genau zu sein, und weil ich ja so ein unglaublicher Glückspilz bin (haha), bin ich als Erste dran. Die erste kritische Situation ist gerade vor fünf Minuten entstanden, als Sirius auf den Gedanken gekommen ist, mit dem Sessel zu kippeln, hinter dem ich mich versteckt habe, und ich mich nur mit knapper Not davon abhalten konnte, ein Röcheln von mir zu geben. Ich hoffe, das macht er nicht noch mal.

5.3.1977, 20:21, Gemeinschaftsraum

Ich habe gerade ein bisschen hier drin geblättert und bin auf eine Stelle gestoßen, an der ich schreibe: „Bin ich denn dazu verdammt, jedes einzelne ihrer Männergespräche mit anhören zu müssen?“
Und ich kann jetzt offiziell bestätigen: Ja, das bin ich.
James und Peter haben sich noch nicht im Gemeinschaftsraum gezeigt, aber Sirius und Remus unterhalten sich schon die ganze Zeit. Am Anfang habe ich mich bemüht, nicht zuzuhören, aber als sich Sirius' Sessel abermals bedrohlich auf mich zuneigte, schreckte ich gezwungenermaßen auf.
„Weißt du“, sagte Sirius gerade, „irgendwie fehlt mir was, wenn du verstehst, was ich meine.“
Remus setzte zu einer Antwort an (das konnte man daran hören, wie er „Hmm“ sagte), doch in diesem Moment knallte das Portraitloch zu und Schritte kamen näher. „Hi“, hörte ich Lindsays Stimme sagen, bevor sie an der Sitzgruppe und damit auch an meinem Versteck vorbei ging, wobei sie so tat, als hätte sie mich nicht gesehen. Auf dem Weg zur Treppe sang sie leise vor sich hin: „Every feeling that I get, but I haven't missed you yet“, oder so ähnlich, ich kenne das Lied nicht. Nachdem ihre Schritte verklungen waren, fragte Remus (ich hörte es etwas gedämpft durch das Polstermobiliar): „Warum bist du eigentlich mit Leanne zusammen?“
„Hm, keine Ahnung“, brummte Sirius. „Hat sich halt so ergeben. Ich würde es auch nicht unbedingt ?zusammen sein' nennen“, setzte er hinzu.
„Vielleicht ist es ja das, was Lindsay stört?“, schlug Remus vor, was mal wieder zeigte, dass er… ach, ich weiß nicht… du weißt schon… er ist so… verständnisvoll und irgendwie fallen mir gerade nicht die richtigen Worte ein. Naja, abgesehen davon fing ich da an, mich ein bisschen fehl am Platz zu fühlen, denn eigentlich geht mich dieses Gespräch nicht das Geringste an. Aber was soll ich denn machen? Aufstehen und weggehen geht nicht, es sei denn, ich möchte mich in eine extrem unangenehme Situation bringen. Zum Glück ist James kurz darauf dazugestoßen und Peter ein paar Minuten ebenfalls. Das heißt, jetzt sind sie also vollzählig und führen auch keine Männergespräche mehr. Stattdessen reden sie gerade irgendwas über Hogsmeade und, äh… James fragt eben, wann denn „die nächste Aktion ist.“ Ich glaube, ich sollte jetzt mal lieber wieder zuhören.

5.3.1977, 20:54, Gemeinschaftsraum

Okay. Jetzt reden sie über Quidditch, also kann ich mal schnell protokollieren. Die Frage nach der „nächsten Aktion“ wurde mit der Gegenfrage „Hast du einen Kalender?“ vonseiten Sirius beantwortet. Daraufhin sagte Remus: „Egal, ich weiß es auch so, am 13..“
„Das ist ein Donnerstag, oder?“, fragte Peter dann, was Sirius mit einem „Woher weißt du das denn?“ quittierte. James sagte nachdenklich: „Also alles dann wie immer, oder?“, was Sirius (grinsend, wie man deutlich hörte) bestätigte.
Dann war diese Unterhaltung auch schon beendet, weil Remus nervös sagte: „Lasst uns das lieber später besprechen, okay?“

Ich würde sagen: sehr mysteriös.
Und ich fühle mich immer unwohler.

5.3.1977, 21:10, Gemeinschaftsraum

Wie lange wollen die denn hier noch sitzen bleiben und reden? Mir tut mein Rücken weh und ich will eigentlich so langsam mal hoch in den Schlafsaal. Gerade war Lily da und hat so getan, als würde sie ihr Geschichtsbuch suchen, hat aber dabei unauffällig einen Zettel in meiner Nähe fallen gelassen:

If they haven't stopped talking at 9:30, we'll get you out of here!

5.3.1977, 21:21, Gemeinschaftsraum

Uh. Ich bin doch tatsächlich für ein paar Minuten eingeschlafen. Und die Rumtreiber machen immer noch keine Anstalten, in ihren Schlafsaal zu gehen. Naja, in spätestens neun Minuten werde ich ja „rausgehauen“, was auch immer das heißen soll. Ich frage mich gerade, ob ich Angst haben muss.
Oh. (Heute ist der Tag der komischen Laute.) Hab ich da grade meinen Namen gehört?

5.3.1977, 21:24, Gemeinschaftsraum

Oh.

Remus: „Was würdest du denn machen?“
Sirius: „Moony, ich finde Emma ein bisschen seltsam, aber es geht um dich, und du und sie, ihr…“
Remus: „Wir sind Freunde.“
Sirius: „Wir beide sind das auch, und trotzdem sage ich das nicht fünfmal täglich. Siehst du den Unterschied?“

Was…

Oh.
Sie gehen.

5.3.1977, 21:56, Schlafsaal

So, da bin ich endlich. In meinem Bett. Und nicht mehr hinter einem Sessel auf dem Boden zusammengefaltet. Ich hab gerade noch Bericht erstattet und Katie gesagt, dass das mit dem Verstecken eine schlechte Idee war. Lily ist allerdings der Meinung, dass die Informationen, die ich gesammelt habe (sprich: das Datum der nächsten Rumtreiber-Aktion) die Mühen voll und ganz wert waren. Das Ende des Gesprächs habe ich aber nicht erwähnt. Das war zu seltsam.

Noch eine Peinlichkeit zum Schluss, bevor ich schlafen gehe (James Bond sein macht müde): Gerade, als ich mich zum Treppenaufgang zu den Mädchenschlafsälen geschleppt hatte und mich dazu aufraffte, hochzuschlurfen, hörte ich auf einmal eine überraschte Stimme hinter mir sagen: „Oh, Emma - was machst du denn hier?“
Da ich knallrot in Gesicht anlief, drehte ich mich nicht um, um zu antworten. „Hi, Remus. Ich, äh, ähm, ich, äh, hab mein, äh, Geschichtsbuch hier vergessen.“
„Aber wolltest du nicht gerade hochgehen?“, fragte er.
„Äh, doch, schon, ich - hab meine Brille vergessen und ohne die finde ich das Buch nicht“, fantasierte ich wild.
„Seit wann trägst du denn eine Brille?“
„Schon immer!“, sagte ich nachdrücklich und starrte die Treppe verzweifelt an. „Ich brauch sie immer nur bei besonders schlechten Lichtverhältnissen, so, wie, äh, jetzt.“
Wir drehten uns beide zum nächstgelegenen Fenster um. Zum Glück war die Sonne eine halbe Stunde vorher untergegangen, aber es war trotzdem noch relativ hell.
„Soll ich dir suchen helfen?“ Ich hatte den starken Eindruck, dass Remus sich ein Lächeln verkniff.
„Nein, äh - ich glaube, ich habe es doch oben liegen gelassen“, murmelte ich mit einem interessierten Blick auf meine Schuhe. „Gute Nacht!“, fügte ich hastig hinzu, weil ich das Gefühl hatte, er würde sonst noch etwas sagen, und stürmte die Treppe hoch, als würde oben die Preisverleihung für die dümmste Lüge des Jahres stattfinden.

Und jetzt schlafe ich am besten. Wenn ich noch länger nachdenke, wird diese Nacht bestimmt ähnlich erholsam wie die letzte.

6.3.1977, Frühstück

Gerade eben hat mir Remi (die Eule!) einen Brief von meinen Eltern gebracht. Ich klebe ihn einfach mal mit einem Dauerklebefluch hier ein (hoffentlich mach ich damit das Tagebuch nicht kaputt).

Okay, hat funktioniert.

Liebe Ellie,

vielen Dank für deinen wunderbar langen Brief - dein Vater und ich haben uns sehr darüber gefreut. Ich soll dir übrigens viele liebe Grüße von ihm ausrichten und er unterschreibt auch nachher noch, aber er ist gerade unterwegs, um irgendetwas zu reparieren. Ich hoffe, ich bekomme keinen wütenden Anruf von seinem Kunden, weil er das Haus in die Luft gejagt hat. Wenn ja, könntest du das bitte irgendwie für uns regeln?
Ich habe dir übrigens ein Foto von dem Bild beigelegt, das ich gerade male. Findest du, ich sollte den Drachen rot oder orange machen, und ist der linke Flügel realistisch? Ich habe nämlich den Eindruck, er stimmt von der Perspektive her nicht so ganz. Außerdem bekommst du, wo ich gerade so schön dabei bin, noch ein Foto von unserem letzten Besuch bei deinen Großeltern (ignoriere Granddads Gesichtsausdruck, er hat sich gerade über die Lokalpolitik aufgeregt) und eins von unserem Wohnzimmer, das, wie du hoffentlich siehst, frisch gestrichen ist. Deine Fotos sind aber viel schöner als unsere, und nicht nur, weil sie sich bewegen - ich könnte sie stundenlang angucken! Auf dem einen Foto sitzt du schon die ganze Zeit da und schreibst in dein Tagebuch - machst du das immer noch so oft? Und ich fand kein bisschen, dass sie nicht gut geknipst sind, also üb einfach schön weiter, vielleicht repariert dein Vater dir dann zum Geburtstag eine alte Kamera.
Deine Freunde sehen sehr nett aus, wenn du willst, kannst du sie ja von mir grüßen.
Hallo, Emmas Freunde!
So, Ellie, was war noch? Ach ja. Ich habe dir ein paar Haferflockenkekse beigelegt, aber wahrscheinlich solltest du sie nicht mehr essen, weil ich nämlich vorhin im Radio gehört habe, dass es morgen regnen soll, insofern ist Remi wahrscheinlich zusammen mit dem Brief nass geworden, aber ich schreibe ja mit deiner wasserfesten Tinte. Und du hattest uns gefragt, woher Remi seinen Namen hat. Sag mal, lernt ihr in dieser Schule noch nicht mal anständig Latein? Remi ist der Plural von Remus und bedeutet Flügel. Oh, da fällt mir ein, hast du nicht geschrieben, dass dieser nett aussehende Junge mit den hellbraunen Haaren Remus heißt? Fragst du deshalb?
Übrigens, hättest du eigentlich Lust, in den Sommerferien für zwei Wochen nach Deutschland zu fahren? Ich bin gerade dabei, deinen Vater zu überzeugen.
Schreib uns bald mal wieder und mach schön deine Hausaufgaben - das muss ich doch sagen, oder?

Fühl dich ganz fest gedrückt von
Mama und DAD

Gut, jetzt weiß ich's also. Remi bedeutet „Flügel“. Hätte ich das eher gewusst, hätte ich mir ein paar peinliche Situationen à la „Remi!“ - „Warum heißt deine Eule Remi?“ ersparen können. So wie eben, als die Post ausgerechnet zufällig zusammen mit den Rumtreibern an den Tisch gekommen ist und ich wild winkte und die Eule, die etwas planlos in der verzauberten Decke herumflog, zu mir rief. Zu dem Zeitpunkt, als Lindsay „Sie meint ihre Eule“ sagte, hatte ich schon eine beachtliche Menge komischer Blicke geerntet. Aber jetzt habe ich endlich eine Antwort! Und sie macht sogar Sinn, yeah.

Katie lästert gerade ein bisschen über Madeleine Zabini, höre ich eben. Wie es scheint, hat sie sie auf dem Weg in die Große Halle (sie ist noch mal zurück, weil sie ihren Verwandlungsaufsatz vergessen hatte) zusammen mit zwei anderen, anscheinend sehr „netten“ Leuten namens Evan Rosier und Ethan Wilkes auf dem Gang getroffen, wo Madeleine ein paar nicht so nette Sachen zu Katie gesagt hat, die diese aber nicht wiederholen wollte. Das erinnert mich gerade an diese seltsame Begegnung mit ihr und dieser Alecto Carrow aus der siebten Klasse vor ein paar Monaten.
Das war genauso komisch.

6.3.1977, vor Zauberkunst

Heute ist Madeleine Zabini anscheinend überall. Ich hab sie gerade auf dem Rückweg vom Klo ebenfalls in einem Gang getroffen. Allerdings hat sie nichts zu mir gesagt, geschweigedenn mich bemerkt, weil sie sich gerade mit Sirius' Bruder unterhalten hat.

6.3.1977, Mittagspause, Bibliothek

Hallo Tagebuch. Ich bin alleine hier, weil ich noch kurz etwas über Augureys nachschlagen wollte (für Pflege magischer Geschöpfe, meine ich). Und eigentlich hatte ich auch gedacht, dass ich das in ein paar Minuten erledigen könnte, aber jetzt dauert es eben ein bisschen länger. Ich muss nämlich unbedingt von der Begegnung erzählen, die ich gerade hatte. Und zwar war ich nicht die Einzige, die ihre Mittagspause in der Abteilung für magische Wesen (oder wie sie jetzt auch heißt) verbracht hat. Als ich nämlich um die Ecke bog und gerade versuchte, mich zu orientieren, bemerkte ich, dass der Tisch schon zu drei Vierteln von Severus Snape belegt war, der ein ziemlich alt aussehendes Buch mit einer bestimmt zwei Meter langen Tabelle verglich, während er nervös auf seinem Federkiel kaute. Neben ihm auf dem Tisch lagen bereits mehrere Pergamentrollen mit Notizen. So leise wie möglich schlich ich zum entsprechenden Regal und zog mir das Buch von Newt Scamander heraus, das ich gesucht hatte. Weil ich Severus nicht stören wollte, oder eher gesagt, mich nicht traute, ihn zu fragen, ob ich mich zu ihm setzen kann, startete ich den Versuch, Seite 163 aufzuschlagen, während ich den Wälzer in einer Hand hielt.
Muss ich erwähnen, dass es schief ging?
Natürlich jaulte ich auch noch auf, als mir das Buch mit der einen Ecke gezielt auf die Fußzehen fiel, was Severus Snape, der so versunken in seine Lektüre gewesen war, dass er mich tatsächlich bis dahin nicht bemerkt hatte, auffahren ließ.
„Ähm - könnte ich mich vielleicht zu dir setzen?“, fragte ich durch vor Schmerz zusammengebissene Zähne, als er den Kopf hob. Er starrte mich ein paar Sekunden an, warf dann einen hektischen Blick auf die Bücher und Pergamentrollen vor ihm und wieder zurück zu mir, dann stand er ruckartig auf und begann, seine Aufzeichnungen, drei der Bücher und die Tabelle in seine Schultasche zu stopfen. „Ich wollte sowieso gerade gehen“, sagte er in einem Tonfall, der mir unmissverständlich klarmachte, dass ich ihn gerade vertrieb.
„Ähm, ich kann mich auch woanders hinsetzen“, stammelte ich, aber er hatte bereits seine Tasche geschultert und schob die restlichen Bücher zurück in ein Regal neben ihm, bevor er grußlos um die nächste Ecke bog und verschwand.

Kannst du mir mal verraten, was das zu bedeuten hatte?

Augurey = Irischer Phönix

- heimisch in Irland und Großbritannien
- äußerlich keine Ähnlichkeit mit dem Phönix
- schmächtig, grünlich-schwarzes Gefieder, ausgezehrt, mag Regenwetter

Ich hätte eigentlich auch einfach Lily fragen können.

6.3.1977, immer noch Mittagspause, immer noch Bibliothek

Ich frage mich echt, warum Severus Snape vorhin so seltsam reagiert hat. Okay, wahrscheinlich habe ich ihn genervt, aber es war ja trotzdem Platz für zwei an seinem Tisch, und er schien fast so, als wollte er nicht, dass ich sehe, was er da macht.

Da fällt mir ein - ein paar der Bücher hat er ja dagelassen.
Ob ich mal…?

6.3.1977, Bibliothek

Was zum…

Moste Evil Monsters von Cypriannus Aiken?
Chimaeras And Beasts Today von Numitor Bagley?
The Monster Within von Elroy Stidolph?

Warum liest Severus Snape heimlich Bücher über Monster?

Eigentlich geht es mich ja überhaupt nichts an und diese Bücher sehen wirklich unheimlich aus…aber es hat gerade geklingelt und ich muss zum Unterricht…und…

Soll ich mir eins davon mitnehmen und es mir mal genauer ansehen?

~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~

Tut mir leid wegen dem Cliffhanger. ;)Ich bemühe mich, euch nicht zu lange auf die Folter zu spannen.
Jetzt bin ich wieder sehr gespannt auf eure Meinung, es ist ja einiges passiert in diesem Kapitel. Wie schätzt ihr die Erfolgsquoten von Lindsays Verhalten ein, oder eher gesagt: Was glaubt ihr, wie wird Sirius weiterhin reagieren? Meint ihr, die Mission „Rumtreiber ausspionieren“ wird ein Erfolg? Was will Severus mit den Büchern?
Und natürlich auch…Hat es euch gefallen? :)
Jeder, der einen Kommentar schreibt, bekommt ein virtuelles Eis seiner Wahl! ;)

Liebe Grüße noch mal und bis bald
die Rumtreiberin, die gerade sehr nervös vor ihrem PC auf und ab hüpft


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Solche Menschen gibt es viele: Äußerlich sind sie ausgesprochen charmant, aber unter der Oberfläche brodelt es. Für mich als Schauspielerin eine schöne Herausforderung. Ich bin überzeugt, dass Dolores ihr Vorgehen für absolut korrekt hält. Sie tut, was sein muss, und das sind die Schlimmsten, denn sie haben kein Verständnis für die andere Seite. Kompromisse gibt es nicht.
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