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Fanfiction

Die Geschichte des Regens - Das Tagebuch der Emma Foley - Die Peitschende Weide und eine Ãœberraschung

von >Rumtreiberin<

Hey ihr!
Es tut mir so leid, dass die Updates in letzter Zeit immer so unregelmäßig sind und ich euch schon wieder so lange hab warten lassen. Diesmal lag es daran, dass ich mir eine heftige Erkältung eingefangen habe und 10 Tage einfach nur im Bett lag. Sorry, sorry, sorry. Ich bin jetzt nur froh, dass ich es noch bis heute geschafft habe, weil ich morgen dann in Urlaub fahre. Aber mit ein bisschen Schlafmangel und spätabendlicher Recherche hat es noch geklappt. ^^ Die Re-Kommis schaff ich jetzt allerdings nicht mehr, denn es ist schon halb neun und ich hab noch nicht mal angefangen, meinen Koffer zu packen… Vielen vielen Dank aber an alle Kommischreiber, ich hab mich wie immer riesig über eure Reviews gefreut! :) Meine Antworten folgen nächste Woche im Thread, ich schreib euch dann eine PN. Zum Schluss noch ein Wort an alle Fotografen unter meinen Lesern (falls es welche gibt): Ich hoffe, ich habe das Filmentwickeln einigermaßen realitätsgetreu dargestellt, wenn nicht, korrigiert mich bitte. :) Ansonsten hoffe ich sehr, dass euch das neue Kapitel gefällt! :)

~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~

2.3.1977, 7:52, Schlafsaal

Merlins Star-Trek-Unterwäsche, Hogwarts muss sich schädigend auf meine Schlafhormone auswirken. (Gibt's so was überhaupt?) Wenn ich mir mal den ersten Eintrag in diesem Buch anschaue - wer hätte da denn bitte gedacht, dass dasselbe Mädchen 6 Monate später nach einem langen Abend von selbst um zehn vor acht aufwacht? Ich scheine mich wirklich an akuten Schlafmangel gewöhnt zu haben. Ob das jetzt gut oder schlecht ist, sei dahingestellt.
Der letzte Abend und überhaupt der ganze Tag gestern kommen mir so unwirklich vor. Im Halbschlaf habe ich geglaubt, ich hätte alles nur geträumt und heute wäre in Wirklichkeit Samstag und ich müsste gleich aufs Spielfeld.
Von dem Schreck bin ich dann auch aufgewacht.
Nee, ich bin echt froh, dass ich das hinter mir habe.
Auch, wenn ich nichts gegen ein paar kleine Änderungen hätte. Womit ich dann auch wieder bei dem Punkt wäre, der mich die halbe Nacht beschäftigt hat: Das Gespräch zwischen Katie und Remus und die Tatsache, dass ich die mieseste Freundin bin, die jemals einen Fuß auf die Hogwarts-Ländereien gesetzt hat. Ich meine, ich müsste mich freuen. Wenn das kein Hinweis war, dass die beiden, na ja, ineinander verliebt sind, dann weiß ich auch nicht. Und stattdessen wünsche ich mir, mein Leben fünf Minuten davor abgespeichert zu haben und jetzt einen Neustart machen zu können, so wie Dad mit seinen schrottigen Computern.
Nur leider funktioniert das nicht so leicht, ganz abgesehen davon, dass es an den Tatsachen nichts ändern würde. Aber vielleicht würde es schon ausreichen, wenn ich es einfach nicht mehr wüsste, dann würde ich nämlich endlich damit aufhören, so lange zu grübeln, bis mein Kopf fast platzt.
Okay, Emma. Ganz ruhig. Du wolltest dich doch normal verhalten, oder? Tja, wenn das hier normal ist, dann solltest du dich wirklich fragen, was passiert, wenn du mal durchdrehst.

Merke:
1. Es wäre schön, wenn Katie und Remus zusammen wären.
2. Es gibt keinerlei realistische Chance, dass er in dich verliebt sein könnte.

Oh. Ich glaube, Lily wacht gerade auf. Dann pack ich das Tagebuch mal weg und melde mich später wieder.

2.3.1977, 9:23, Große Halle, Frühstück

So, da bin ich wieder. Und ich muss sagen, langsam bereue ich, dass ich vorhin nicht noch mal versucht habe, einzuschlafen. Inzwischen hat die Müdigkeit nämlich wieder zurückgeschlagen und ich sehne mich sehr stark nach meinem Bett. Oder ist Müdigkeit vielleicht ansteckend? Wenn ja, ist es kein Wunder, dass ich am Dauergähnen bin - das ganze Haus, das heißt zumindest das Drittel, das um diese Uhrzeit „schon“ wach ist, scheint nämlich genau wie nach Evangelines Party einen kollektiven Kater zu haben. (Okay, außer den unteren Klassen natürlich, aber auch die haben verdächtig schwarze Ringe unter den Augen.) Es scheint, als ob die Party gestern, bzw. heute, noch eine ganze Zeit lang weitergegangen ist, nachdem wir uns in unseren Schlafsaal verzogen haben. Allerdings hindert das die Gerüchteküche in keinster Weise daran, wie ein Kessel zu brodeln. Um genauer zu sein, wie ein Kessel, in dem man versucht, einen Trank der lebenden Toten herzustellen, aber den Eisenhut zu früh reingegeben hat. (Ich spreche aus Erfahrung.) Als ich gerade nichtsahnend hinter Lily in die Große Halle schlurfen wollte, wurde ich nämlich auf einmal davon abgelenkt, dass jemand an meinem Ärmel zupfte. Ich drehte mich überrascht um und stellte noch überraschter fest, dass der Ärmelzupfer ein Mädchen aus Hufflepuff war, die in die siebte Klasse geht, deren Name ich aber nicht kannte.
„Wer bist du und warum zupfst du an meinem Ärmel?“, fragte ich, ohne mir bewusst zu sein, wie unhöflich das war. Sirius Blacks kleines Konversationslexikon at its best.
„Bertha Jorkins“, stellte sich das Mädchen kurz vor und fuhr dann ohne Umschweife fort: „Sag mal, stimmt es, dass Sirius Black mit Leanne Watkins geht?“
Ich starrte sie ein paar Sekunden lang an, ohne zu blinzeln. „Sirius Black“, wiederholte ich dann. „Mit wem?“
„Leanne Watkins“, wiederholte Bertha ungeduldig. „Aus der fünften.“
„Oh“, sagte ich. Naja, zu meiner Entschuldigung muss ich sagen, dass mein Gehirn noch nicht richtig funktionierte. „Also, hm, ich weiß nicht. Woher sollte ich das wissen?“
Bertha runzelte kurz die Stirn und warf einen prüfenden Blick auf mein Hausabzeichen. „Du gehst doch in seinen Jahrgang, oder?“
„Ja, aber…“
„Und du warst doch gestern auf der Party, oder?“
„Ja, aber…“
„Also hast du doch sicher gesehen, wie sie rumgeknutscht haben?“
Langsam kam mir das Ganze etwas komisch vor. „Nein! Ich knutsche nicht und ich gucke anderen Leuten nicht beim Knutschen vor!“, protestierte ich daher.
„Nein, das hätte ich sicher gehört“, sagte Bertha missmutig. „Gut, dann frag ich eben jemand Anderen.“
Sie verschwand in der Großen Halle und ich blieb erstmal eine Minute oder so stehen, um das Gespräch zu verdauen. Sobald ich es dann an meinen Platz geschafft hatte, fragte ich, immer noch leicht fassungslos: „Wer bei Merlins Dreitagebart ist Bertha Jorkins?“
Katie fing an zu lachen, Lindsay sah genervt aus. „Sie geht ist so was wie die personifizierte Neugier“, erklärte Lily. „Hat sie versucht, irgendwelche Gerüchte aus dir rauzubekommen?“
„Nein, hat sie versucht, irgendwelche Gerüchte über die Rumtreiber rauszubekommen?“, kicherte Katie. „Die sind immer hoch im Kurs.“
„Nein, hat sie versucht, irgendwelche Gerüchte über Sirius Black rauszubekommen?“ verbesserte Lindsay genervt.
„Ja, sie wollte wissen, ob Sirius mit Leanne zusammen ist“, berichtete ich.
„LEANNE?“ Katie kreischte, Lily klang mitleidig und Lindsay...
„Ich weiß nicht, ob es stimmt“, schob ich schnell nach.
Lindsay gab eine Art Fauchen von sich. „Liebe Emma, Gerüchte dieser Art stimmen immer, wenn sie Mr. Black betreffen, weil er sich einfach an alles ranmacht, was weiblich ist und nicht schnell genug wegrennen kann.“
Mit diesen Worten kippte sie eine ganze Tasse Kaffee ab. Und seitdem ist die Stimmung völlig dahin, weil Lindsay düster vor sich hinstarrt und jedem, der es wagt, sie anzusprechen, über den Mund fährt. Ich versteh es nicht so richtig. Irgendwie scheint es ihr nicht zu gefallen, dass Sirius was mit Leanne haben soll. Vielleicht, weil sie Leanne nicht so besonders mag?

2.3.1977, 13:50, Klo der Maulenden Myrte

Hallo Tagebuch, da bin ich wieder. Und ja, ich bin wirklich hier. Im Klo der Maulenden Myrte, meine ich. Freiwillig und unversehrt. Na gut, was heißt freiwillig. Ohne Katie wäre ich definitiv nicht hier. Aber mit Katie ist es gar nicht mal schlimm, weil Myrte sich ganz ruhig und friedlich verhält und uns noch nicht mal beschuldigt hat, dass wir uns über sie lustig machen würden. Sie scheint Katie irgendwie zu mögen, oder hat sich an ihre Anwesenheit gewöhnt. Katie hat nämlich gesagt, dass sie in letzter Zeit ihre Fotos immer hier entwickelt, weil sie hier die nötige Ruhe hat. Nur das Einspulen macht sie in unserem Badezimmer mithilfe eines Lichtabsorptionszaubers, den sie sich selbst beigebracht hat, damit die Filme nicht überbelichtet werden. (Merkt man sehr, wie beeindruckt ich bin?) Oh, das hab ich noch gar nicht erwähnt, fällt mir gerade auf. Naja, ich bin natürlich deshalb hier. Um mit Katie die Fotos zu entwickeln. Und gerade holt sie noch Wäscheklammern aus unserem Schlafsaal, damit wir gleich den entwickelten Film zum Trocknen aufhängen können. Ich habe währenddessen die Aufgabe, die Entwicklungsdose jede Minute zweimal zu kippen. Im Moment befinden wir uns im vorerst letzten Schritt, dem Wässern. In genau 6 Minuten muss das Wasser wieder gewechselt werden, aber bis dahin ist Katie ja bestimmt wieder zurück. Das Entwickeln ist super-interessant, echt. Katie braut dazu immer einen speziellen Trank, den sie dann als Entwicklungsflüssigkeit benutzt. (Heute hatte sie aber noch einen kleinen Vorrat vom letzten Mal, deshalb hab ich nicht gesehen, wie das geht.) Danach kommt der Film dann noch in ein Stoppbad, um die Entwicklung, nun ja, zu stoppen. Im Prinzip läuft das Ganze genauso ab wie die Filmentwicklung bei Muggel, nur eben mit diesem Trank statt der normalen Entwicklungsflüssigkeit. Ich wünschte nur, ich könnte Katie ein bisschen mehr helfen, aber vermutlich ist es besser, wenn ich so wenig wie möglich anrühre. Bis jetzt ist allerdings noch nichts Schlimmes passiert, zum Glück. Ich bin gespannt, wie die Fotos aussehen, wenn sie fertig sind! Gerade…
Oh, ich glaube, da kommt Katie wieder.

2.3.1977, 17:12, Gemeinschaftsraum

Da bin ich wieder! Und die Fotos sind fertig!
Das ist wohl noch ein Unterschied zu „normalen“ Fotos: Das Entwickeln geht schneller. Wir haben den Film zwar kurz nachdem ich aufgehört habe zu schreiben zwischen den Klokabinen aufgehängt, aber Katie hat den Prozess etwas mit einem Trocknungszauber beschleunigt. Danach haben wir praktisch das Gleiche noch mal gemacht, nur diesmal eben nicht mit dem Film, sondern mit den belichteten Fotos. (Ich bin einfach nicht in der Lage, Sachen in der richtigen Reihenfolge zu erzählen. Zuerst haben wir natürlich die Negative mit Katies magischem Belichtungsgerät beleuchtet, das sehr teuer aussieht und sie zu ihrem 15. Geburtstag bekommen hat (magisch deshalb, weil es keinen Strom braucht, sonst würde es hier ja nicht funktionieren (blöde Klammer in der Klammer)) hat und damit dann die Positive auf das Fotopapier gebracht.
Die Fotos sind wirklich lustig geworden, vor allem natürlich, wenn man sieht, was unsere Foto-Ichs auf den Bildern alles machen. Vorhin habe ich beobachtet, wie eine Foto-Lily dem neben ihr stehenden Foto-James eine runtergehauen hat, als der versucht hat, sie aus dem Bild zu ziehen. Und eine Foto-Lindsay hat es sich inzwischen gelangweilt in der Bildecke bequem gemacht, während der Foto-Sirius unverwüstlich grinst und in die Kamera winkt. Mein Foto-ich scheint dagegen ziemlich planlos durch die Bilder zu laufen. Eigentlich erstaunlich, dass sich die Leute auf den Fotos so verhalten wie ihre echten Gegenstücke, oder?
Eine Sache war noch komisch. Das war, als wir das Foto von Remus und mir entwickelt, fixiert und gewässert hatten und auf die Wäscheleine hängten. Unsere Foto-Ichs haben sich gerade angefangen zu bewegen und sahen irgendwie verlegen aus. Katie hat mich angelächelt und gemeint, dass das Bild schön geworden ist und sie uns sowieso immer so süß zusammen findet. Und da ist es mir einfach rausgerutscht.
Naja, eigentlich hab ich mehr rumgestammelt.
„Aber…ich dachte doch…du bist…also ich meine…warum sagst du dann…also…“
Ich wurde immer leiser, bis ich schließlich ganz aufhörte zu reden und mich stattdessen darauf verlegte, rot anzulaufen. Es kam ja doch nur Unsinn dabei raus. Katie sagte nichts, sondern starrte mich nur an, aber ich hatte nicht den Eindruck, dass sie mich wirklich sah. Dann biss sie sich auf die Lippe.
„Ich glaube, wir sollten…“, begann sie und brach wieder ab. „Wir sollten…dieses Foto aus dem Entwickler nehmen“, sagte sie nach einer kurzen Pause und stürzte hektisch zu der entsprechenden Schüssel.
Aber, na ja, ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, sie wollte zuerst etwas Anderes sagen.
Oder?

2.3.1977, 19:03, Gemeinschaftsraum

Was, schon Abend?
Als ich eben auf die Uhr geguckt habe, war ich richtig geschockt, wie spät es schon ist. Dabei hab ich eigentlich gar nichts mehr gemacht; der Rest vom Nachmittag ist einfach so dahingestrichen. Naja gut, ich habe Hausaufgaben gemacht. Geschichte der Zauberei, um genau zu sein, und es war wieder eine richtige Quälerei. Allerdings muss ich sagen, dass mir diese altenglischen Texte inzwischen gar nicht mehr so viele Schwierigkeiten machen. Also, ich verstehe zumindest immer, um was es so ungefähr geht, und das ist ja schon mal was.
Hm. Ich denke mal, wir sollten so langsam mal zum Abendessen gehen… Es ist Zeit für einen weiteren Berg Bratkartoffeln.
Ich habe mit Katie übrigens nicht weiter über das Thema gesprochen.
Ich hätte auch nie etwas sagen sollen.

3.3.1977, 7:35, Große Halle, Frühstück

Tut mir leid, dass ich gestern Abend nicht mehr geschrieben habe. Ich war irgendwie ziemlich kaputt und weiß gar nicht, warum. Und dann hab ich heute Nacht auch noch so einen Mist geträumt. Halte dich fest, Tagebuch, und staune, was ein Gehirn über Nacht so alles ausbrüten kann… Also. Luna war abgehauen und ich bin ihr hinterher gerannt, um sie zu fangen, aber sie ist mir immer wieder entwischt. Dann kam Lily und hat gesagt, wir müssten jetzt auf die Hochzeit gehen und ich solle mich fertig machen und als ich mich geweigert habe (Luna war schließlich immer noch auf freiem Fuß), hat sie mir mit einem Besen eins übergebraten und mich in ein Flugzeug geschleift, das uns nach Japan fliegen sollte. Aber als wir dann da waren, hat der Pilot eine Durchsage gemacht, dass wir nicht landen können, weil Vollmond ist. Lily war so wütend, dass sie ins Cockpit gestürmt ist, nur, um festzustellen, dass das Flugzeug von Luna geflogen wurde. Daraufhin sind wir mit unseren Besen aus dem Fenster gesprungen und in eine große Stadt geflogen und dann durch die Straßenschluchten. Auf einmal ist dann ein riesiger Hund hinter uns hergestürmt und wir konnten unsere Besen nicht nach oben ziehen, sondern mussten in einem Meter Höhe weiterfliegen. In dem Moment, als er uns fast erwischt hätte, hat Lindsay eine Strickleiter aus einem Fenster runtergelassen und wir sind schnell hochgeklettert und durchs Fenster in das Haus hinein. Aber das Zimmer war leer bis auf einen riesigen Bogen Pergament auf dem Boden, auf dem in Blockbuchstaben stand: LINDSAY YUUKI COHEN IST IM FAHRSTUHL. Und dann kam plötzlich Katie im Brautkleid reingerannt und hat gesagt, sie könne jetzt nicht heiraten, weil Vollmond ist, und da ist Lily ausgerastet und hat geschrieen: „WAS HABT IHR DENN ALLE MIT EUREM VOLLMOND?!“
Und ich bin aufgewacht.
Bescheuert, oder?
Das wirklich Dumme daran ist, dass der Traum einen komischen Nachgeschmack bei mir hinterlassen hat. Und ich hab das blöde Gefühl, etwas vergessen zu haben.
Würde gerne mal wissen, was das sein soll.
Überhaupt ist die Stimmung etwas gedrückt. Katie scheint über etwas nachzugrübeln und reagiert nur mir Verzögerung, während Lindsay unverhohlen düster ist und kaum ein Wort redet. Peter ist nicht da und keiner weiß, wo er ist, trotz des mysteriösen Rumtreiber-Pergaments. Nur Lily, James und Sirius haben wirklich gute Laune. Sirius' Laune ist sogar unverschämt gut. Und er isst so viel, dass ich nicht hingucken kann.
Remus hat mich gefragt, was los ist, und ich hab ihm von meinem bescheuerten Traum erzählt und dass der mich ein bisschen mitgenommen hat. Ich weiß nicht warum, aber ich hätte es besser gelassen, denn seitdem rührt er sehr abwesend in seinem Tee und starrt ins Leere. Ich glaube, ich werde ihn gleich mal ablenken.

3.3.1977, Große Halle, Mittagessen

Gerade hatten wir Kräuterkunde und ich hatte ein echt komisches Gespräch. Professor Sprout hat uns nämlich zu zweit die Tentakel der Venemosa Tentacula kürzen lassen (schrecklich!) und ich wurde in eine Gruppe mit Davey Gudgeon aus Ravenclaw eingeteilt. Ich hatte noch nie vorher mit ihm geredet, aber er scheint wirklich nett zu sein. Und deutlich talentierter als ich im Umgang mit hinterhältigen Tentakelpflanzen, sollte ich vielleicht noch hinzufügen. Er hat mehrmals einen Venemosa-Arm mit einem Klaps zurück in ihren Topf befördert, als ich noch nicht mal bemerkt hatte, dass sie wieder einen Ausflug gestartet hatten. Ehrlich gesagt, ist mir diese Pflanze ein bisschen unheimlich.
Naja, jedenfalls war Davey nett und ich ziemlich unhöflich… Seine Haare sind so lang, dass sie ihm ins Gesicht hängen (okay, das ist ein komischer Anfang) und ungefähr in der Mitte der Stunde, nach einem langwierigen Kampf mit einem besonders heimtückischen Tentakel, hat er sie sich zurückgestrichen und ich habe gesehen, dass mit seinem rechten Auge etwas nicht stimmt. Die Haut darum herum ist ganz vernarbt und er kann es nicht richtig aufmachen. Ich wollte gar nichts sagen, aber anscheinend war es offensichtlich, was mir durch den Kopf ging, denn Davey sagte auf einmal: „Ach, stimmt ja, du hast es noch nie gesehen, oder?“
Ich lief rot an und murmelte etwas Unverständliches. Dann riss ich mich zusammen und antwortete: „Ähm, nein. Ähm, also, wie ist das denn passiert? Also, ich meine…“
Glücklicherweise schien es Davey nichts auszumachen, nach seinem Auge gefragt zu werden (oder er ist daran gewöhnt), denn er setzte bereitwillig zu einer Erklärung an. „Das war die Peitschende Weide.“
„Die was?“
Er wiederholte den Namen und da klingelte was bei mir. Die Peitschende Weide, ein aggressiver Baum, der alles kurz und klein haut, was in seine Nähe kommt - oder so ähnlich. Auf Englisch whomping willow.
„Okay, und wo, ähm, hat dieser, äh, Zusammenstoß stattgefunden?“, fragte ich deshalb.
„Hier auf dem Schulgelände“, erwiderte Davey zu meiner Überraschung.
„Wir haben eine Peitschende Weide auf dem Schulgelände?!“
Er nickte. „Wusstest du das nicht? Die wurde gepflanzt, als wir in die erste Klasse gekommen sind. Und wir waren so blöd und haben versucht, so nah wie möglich an den Stamm zu kommen.“ Davey deutete auf sein Auge. „Tja, das ist dabei rausgekommen. Ich hätte es fast verloren und auch mit Magie konnte Madam Logan es nicht mehr richtig hinbekommen. Seitdem ist es verboten, in ihre Nähe zu kommen.“
Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. „Das tut mir echt leid“, stammelte ich schließlich, aber Davey zuckte nur mit den Schultern. „Ich hab mich dran gewöhnt“, meinte er und schlug nach der Venemosa. „Wollen wir weiterschnippeln?“

Am Ende der Stunde, als Davey gerade unsere Scheren wegräumte und ich die Tentakel-Enden (die sich teilweise noch bewegten) in den Abfalleimer beförderte, kam Remus an unseren Tisch und fragte mich, wie ich die Stunde fand.
„Naja, ich mag die Venemosa nicht so sehr“, sagte ich. „Aber ich wusste gar nicht, dass es auf dem Gelände eine Peitschende Weide gibt!“, fügte ich hinzu.
Das Ergebnis war erschreckend: Remus wurde plötzlich kreideweiß.
„Ist alles okay?“, fragte ich bestürzt. „Ist dir schwindelig oder so?“
Er holte tief Luft. „Nein, alles in Ordnung. Du hast mit Davey zusammengearbeitet, oder?“
Ich nickte. „Meinst du, du könntest mir die Weide mal zeigen?“
„Mmmh“, meinte Remus zögernd. „Wir dürfen nicht mehr in ihre Nähe gehen.“
„Wir können sie uns ja auch aus der Ferne angucken“, versuchte ich ihn zu überzeugen. „Wir gehen nicht mehr als zehn Meter heran.“
Remus lächelte schief. „Warum willst du sie denn unbedingt sehen?“, fragte er.
Ich stellte fest, dass mir kein plausibler Grund einfiel. „Naja, eigentlich nur so. Ich hab noch nie eine Peitschende Weide gesehen. Bitte.“
„Na gut“, sagte Remus widerwillig. „Aber wenn sie sich nicht bewegt, sieht sie aus wie ein ganz gewöhnlicher Baum. Wirklich nichts Besonderes.“

Ich bin trotzdem gespannt. Auch, wenn sie sich nicht bewegt und wir sie nur aus zehn Metern Entfernung sehen werden. Ich will auch gar nicht näher ran. Als wir das Thema im Unterricht hatten (und das ist schon lange her), wurde zwar erwähnt, dass es gefährlich ist, sich einer Peitschenden Weide zu nähern. Aber dass so etwas wie bei Davey passieren kann, daran habe ich nie gedacht.

3.3.1977, Verteidigung gegen die dunklen Künste

Professor S. erzählt uns gerade etwas über den Zusammenhang von Konzentration und seelischem Ungleichgewicht, aber ich musste stattdessen feststellen, dass meine persönliche Konzentrationskurve umso stärker fällt, je länger ich ihrem Vortrag zuhöre. Eigentlich wollte ich ja nicht mehr im Unterricht schreiben, aber… na ja… jetzt mach ich mal eine Ausnahme.
Nach dem Mittagessen bin ich dann echt mit Remus zur Peitschenden Weide gegangen. Eigentlich komisch, dass sie mir noch nicht aufgefallen ist, denn ich war ja schon zweimal in Hagrids Hütte und da kommt man ganz in die Nähe. Tja, Remus hatte Recht, aus der Entfernung sieht sie ziemlich unspektakulär aus. Aber hey, immerhin kann ich jetzt von mir behaupten, schon mal ein Exemplar dieser „höchst seltenen Weiden-Spezies“ mit eigenen Augen gesehen zu haben. Und, ähm… aber das war wirklich nicht der Hauptgrund… es war eine schöne Gelegenheit, mit Remus zu reden. Allerdings hatte ich den Eindruck, dass ihm die Weiden-Aktion irgendwie komisch vorkam. Oder dass er einen besonderen Grund dahinter vermutet hat? Er hat sich jedenfalls seltsam benommen… ich weiß auch nicht, warum.
Oh. Gerade hat Professor S. ihren Vortrag unterbrochen und gesagt, sie würde jetzt eine „wichtige Ankündigung“ machen. Na, da bin ich mal gespannt…

Hausaufgaben:

Wie kann sich ein traumatisches Ereignis auf die magischen Fähigkeiten auswirken und was kann man dagegen tun?

3.3.1977, 18:10, Gemeinschaftsraum

So, ich bin also schon wieder dabei, mich bei meinem Tagebuch zu entschuldigen: Tut mir leid, dass ich erst jetzt schreibe, ich habe mich vorhin nämlich aufgerafft und gleich meine Hausaufgaben gemacht. Und jetzt bin ich fertig. Und kann aufschreiben, was Professor Swindlehursts „wichtige Ankündigung“ war. Beziehungsweise ihre schon lange versprochene Überraschung. Tja, jetzt wissen wir's. Ich bin mir zwar noch nicht so ganz sicher, was ich davon halten soll, aber unsere Verteidigungslehrerin war völlig aus dem Häuschen, als sie uns gesagt hat, was uns demnächst erwartet. Sie strahlte über das ganze Gesicht, rückte ihren rosafarbenen Seidenschal zurecht, klatschte in die Hände und begann dann: „Ihr Lieben! Ich bin mit meinen Vorbereitungen jetzt an einem Punkt angelangt, an dem ich euch endlich mitteilen kann, was meine Überraschung für euch, oder eher gesagt die ganze Schule, ist. Hiermit lade ich euch also voller Vorfreude für den Samstag vor den Osterferien ein, an einem Fest teilzunehmen, das es in der Form noch nicht in Hogwarts gab, aber hoffentlich bald zu einer neuen Tradition werden wird, die noch viele Jahre fortdauern wird, so dass eure Kinder, wenn sie denn auf diese Schule gehen, ebenfalls daran teilhaben werden, und dann könnt ihr mit Stolz von euch behaupten, dass ihr dabei wart, als dieses Erlebnis zum ersten Mal stattfand!“
Sie lächelte uns erwartungsvoll und ein wenig nervös an.
Niemand sagte etwas, nur Sirius und James lachten.
„Ähm - Professor?“, sagte Lily dann. „Was ist denn nun dieses Erlebnis?“
„Ach du je“, sagte Professor S. „Hab ich das nicht gesagt?“
Die ganze Klasse schüttelte synchron mit den Köpfen.
„Nun ja“, fuhr unsere Lehrerin daraufhin weniger enthusiastisch fort, „ich meinte natürlich den Frühlingsball.“
„Den was?“, fragten ungefähr zehn Leute gleichzeitig, darunter auch ich.
„Den Frühlingsball“, wiederholte Professor S. matt. „Ich hoffe, ihr freut euch, dass diese Idee von mir die Zustimmung des Kollegiums gefunden hat und ich möchte die Vertrauensschüler und eventuell noch einige Freiwillige bitten, mir bei den Vorbereitungen zu helfen“, fügte sie nach einer kurzen Pause hinzu.
„Ein Ball“, echote Crispian Avery etwas verspätet und voll tiefer Ungläubigkeit.
„Ein Ball?“, sagte Alexa Proudfoot mit hochgezogenen Augenbrauen in Richtung Devon Cabral, die ihrerseits angestrengt zu Boden blickte.
„Ein Ball!“, rief Katie und strahlte dabei fast so sehr wie unsere Lehrerin, was diese augenblicklich aufmunterte.
„Ooooh, ein Ball“, ahmte Lindsay sie nach und verdrehte genervt die Augen.
„Ist doch toll, ein ganzer Haufen Mädchen im Festaufzug“, grinste Sirius natürlich, doch zu meiner Überraschung gab Lindsay keinen bissigen Kommentar dazu ab, sondern drehte sich einfach weg. Auch Peter warf ihr einen verwunderten Blick zu, sagte jedoch nichts.
James kämpfte anscheinend mit sich, konnte sich dann aber nicht zurückhalten. „Hey, Lily, also, wie wäre es, wenn…“, begann er, aber Lily unterbrach ihn: „Ach bitte, nerv mich jetzt nicht damit, James.“ Stattdessen begann sie schnell und aufgeregt mit Remus über die Organisation zu reden.
Und ich…tja, wie gesagt, ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Naja. Überstehen werde ich's schon irgendwie.

TO DO:

1. Herausfinden, was der Traum bedeutet hat. (Vermutung: nichts)
2. Entscheiden, ob ich mit Katie reden soll oder nicht.
3. Sich normal verhalten!!!
4. Meinen Eltern schreiben. (Wo ist Remi?)
5. Früh ins Bett gehen, um Schlafdefizit auszugleichen.

~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~

So. Ich hoffe, es hat euch gefallen! :) Ich freue mich wie immer über Kommentare und hoffe, ich kann ein paar lesen, wenn ich zurückkomme, damit ich weiß, wie ihr's fandet. :) Zum Abschluss gibt es noch ein verfrühtes virtuelles Schokoei für euch und ich melde mich so bald wie möglich!
Liebe Grüße, eure Rumtreiberin ;)


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In der Filmgeschichte hat es derart viele Werwölfe gegeben, dass wir unbedingt etwas ins Bild bringen wollten, was es noch nie zu sehen gab. Wir zeigen also nicht den traditionell behaarten Werwolf, sondern einen unbehaarten.
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