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Fanfiction

Die Geschichte des Regens - Das Tagebuch der Emma Foley - Unbemerkte Veränderungen

von >Rumtreiberin<

Hallo ihr!

Ich muss mich mal wieder für die lange Wartezeit entschuldigen. =(
Aber letztendlich habe ich es doch noch geschafft, das Kapitel fertigzustellen. =)

Vielen Dank an alle, die das letzte Kapitel reviewt haben - die Antworten findet ihr hier. Fühlt euch virtuell gedrückt. =)
So, dann fasse ich mich ausnahmsweise mal kurz und hoffe einfach, dass es euch gefällt!

~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~

18.2.1977, mitten in der N

19.2.1977, 2:24, Schlafsaal

Ich bin gerade aufgewacht und ein bisschen geschockt angesichts der Uhrzeit. Hatte einen ganz komischen Traum… und kann mich leider nicht mehr daran erinnern. Ich weiß nur noch, dass er komisch war. Blödes Gefühl.
Naja, der Grund, warum ich schreibe, ist ein anderer. (Übrigens merke ich, dass ich langsam unangenehm wach werde.) Und zwar habe ich nachgedacht. Letzte Woche war Vollmond, am 14., um genau zu sein. An dem Tag, an dem Remus krank war. Irgendwas daran ist mir komisch vorgekommen; so, als wäre da etwas, was eigentlich ganz klar vor mir liegt und ich sehe es einfach nicht. Aber ich bin nicht darauf gekommen, was es ist. Deshalb habe ich mal ein bisschen im Tagebuch geblättert und mir ist was aufgefallen.
Das letzte Mal, als Remus krank war - das war, als wir uns vertragen haben - war auch Vollmond.
Und das vorletzte Mal - bevor Remus sich mir gegenüber so distanziert verhalten hat, das Gespräch im Krankenflügel, meine ich - war auch Vollmond.
Naja, was ich sagen will, ist: Wenn das alles Zufall ist, dann ist das ein ziemlich großer, oder?

Aber eigentlich sollte ich doch nicht darüber nachgrübeln, oder? Immerhin habe ich Remus selbst gesagt, dass es für mich keinen Unterschied macht, was auch immer los ist, und dass er es mir nicht sagen muss. Wenn ich jetzt versuche, es selbst herauszufinden, ist das doch so, als würde ich mein Versprechen brechen.
Ach, ich weiß einfach überhaupt nichts mehr.

Übrigens ist mir gerade aufgefallen, dass ich den Vollmond überstanden habe, ohne zu schlafwandeln. Könnte ein gutes Zeichen sein.
Für den Fall, dass ich nicht nur nicht gemerkt habe, dass ich geschlafwandelt bin.

Notiz für mich selbst: Beim nächsten Vollmond die Tür abschließen.

20.2.1977, Mittagspause, Bibliothek

Ich sollte nicht hier sein. Echt nicht. Und ich will auch gar nicht hier sein. Ich meine, ich will ihm ja nicht nachspionieren. Es ist nur… gerade habe ich gedacht, dass ich mal hier nachgucken könnte. Ob es Krankheiten gibt, die in regelmäßigen Abständen auftreten oder so. Das ist mies, ich weiß. Aber ich… ich würde einfach gerne wissen, was mit ihm los ist. Dann, ich weiß nicht, vielleicht könnte ich ihm ja helfen. Ihn fragen kann ich ja nicht.
Ich habe vorhin noch mal nachgedacht und mir ist eingefallen, dass Lily irgendwann mal gesagt hat, Remus wäre schon immer oft krank gewesen. Eine Regelmäßigkeit ist den anderen allerdings wohl nicht aufgefallen. Aber ich habe noch mal im Tagebuch nachgeschaut und er ist wirklich immer ungefähr im Abstand von einem Monat im Krankenflügel gewesen. Und krank ist er ja wohl wirklich; immerhin sieht er doch jedes Mal ganz blass aus und alles, also kann ich mir nicht vorstellen, dass es nur ein Vorwand sein sollte.

Ich komme mir wirklich mies vor.
Ich meine, ich mache das ja nicht, um selbst einen Vorteil davon zu haben, aber… trotzdem.
Das ist echt nicht richtig.

Auf der anderen Seite…

Moment, ich glaube, da kommt jemand.

20.2.1977, Mittagspause, Gemeinschaftsraum

Ich bin mit Lindsay in den Gemeinschaftsraum zurückgegangen. Sie war es, die an meinen Tisch kam und offenbar war sie in die Bibliothek gegangen, um mich zu suchen.
„Hier bist du also“, stellte sie nämlich fest, während sie sich einen Stuhl heranzog und ich ihr schuldbewusst entgegenstarrte.
„Ähm, hast du mich, äh, gesucht?“, fragte ich und klang dabei wie ein auf frischer Tat ertappter Verbrecher.
Lindsay zog die Augenbrauen hoch. „Ja, nachdem du ganz plötzlich aus der Großen Halle verschwunden bist, dabei eine unverständliche Entschuldigung genuschelt und dich hinter einem Wandvorhang versteckt hast, ist sogar meiner Wenigkeit der Gedanke gekommen, dass etwas nicht stimmen könnte.“
„Oh“, sagte ich. Soviel zum Thema, ich wäre unauffällig in der Menge untergetaucht.
„Ist alles okay?“, fragte Lindsay und klang fast besorgt dabei.
„Ja, ich… ich…“ Ich wich ihrem Blick aus und wedelte mit dem Tagebuch vor ihrer Nase herum. „Mir ist nur etwas eingefallen, was ich nachschauen könnte…“ Das war keine Lüge, wenn auch nicht die ganze Wahrheit, aber ich lief zumindest nur leicht rosa an. Irgendwie war mir zum Heulen zumute.
„Und, hast du es gefunden?“ Lindsay musterte mich mit etwas, das an einen Röntgenblick grenzte.
„Nein, ich glaube, ich lasse es doch lieber“, sagte ich.
Lindsay runzelte die Stirn und fragte dann: „Willst du darüber reden, was es war?“
Die Antwort war eindeutig: ja! Ja, verdammt, ich wollte wirklich mit ihr reden. Und Lindsay hätte bestimmt auch nichts weitererzählt. Aber bevor ich richtig überlegt hatte, hörte ich mich schon sagen: „Nein, es war nichts wichtiges.“
Ich glaube nicht, dass sie mir das abgenommen hat.
Aber vielleicht war es doch richtig, nichts zu sagen. Vielleicht ist ja gar nichts und ich bilde mir alles nur ein, und dann stehe ich am Ende dumm da, weil ich Sachen über Remus erzählt habe, die gar nicht stimmen. Das will ich doch auch nicht.

Vielleicht ist es wirklich besser, die Sache auf sich beruhen zu lassen.

20.2.1977, abends, wieder im Gemeinschaftsraum

Lily sitzt gerade neben mir und hat echt PANIK. Vorhin in Verwandlung hat Professor McGonagall nämlich gefragt, ob sie und James ihren Vortrag schon morgen halten können, anstelle von Freitag. Und James hat einfach ja gesagt, ohne zu beachten, dass Lily wie wild mit dem Kopf schüttelte, so dass ihre roten Haare in alle Richtungen flogen. Deshalb hat er nach der Stunde auch gleich sein Fett weggekriegt, um es mal so zu sagen. Lily meint nämlich, ihr Part wäre noch gar nicht fertig (James: „Naja, meiner schon!“) und hat ihn dazu gezwungen, den ganzen restlichen Abend der Vorbereitung zu widmen. Ich kann sie echt verstehen, und langsam steckt sie sogar schon James mit ihrer Aufregung an, was man daran erkennen kann, dass die Anzahl seiner Haarverwuschler pro Minute ständig ansteigt. (Katie macht eine Strichliste.) Sirius dagegen ist ganz entspannt, obwohl er und Mia Fox morgen auch vortragen müssen, und trifft sich gleich mit ihr in der Bibliothek, genau wie Lindsay und Melinda Levian. Allerdings sah einer von den beiden deutlich besser gelaunt aus, als sie den Gemeinschaftraum verließen, und ich sage bewusst einer.
Oh, gerade hat mich Katie gebeten, die Strichliste fortzuführen, weil sie jetzt auch mit Remus an ihrem Referat weiterarbeiten geht.
Das heißt, jetzt sind alle beschäftigt außer mir. Peter ist nämlich auch nicht da und keiner weiß, wo er hin ist.

Da fällt mir ein…Warte mal kurz, Tagebuch.

20.2.1977, 30 Sekunden später

Super, jetzt tut mir mein Schienbein weh. Naja, Lily hat sich natürlich für den Tritt bei mir entschuldigt und es war ja auch eine dumme Idee von mir. Zum Glück hab ich noch rechtzeitig aufgehört zu reden. Nur kurz zur Erklärung: Ich wollte James fragen, wo Peter ist, und hätte dabei fast verraten, dass wir von dem mysteriösen Ich-weiß-wo-alle-Leute-sind-Dings wissen. War vielleicht echt nicht so schlau.

Haarverwuschler pro Minute:

19:31 - 3
19:32 - 7
19:33 - 5
19:34 - 9
19:35 - 1
19:36 - 8
19:37 - 11
19:38 - 2
19:39 - 6
19:40 - 9
19:41 -

Ups. Gerade hat James mich ganz komisch angeguckt und gefragt, ob er was in den Haaren hängen hat. Unauffällige Beobachtungen sind wohl auch nicht mein Ding.

21.2.1977, Verteidigung gegen die dunklen Künste

Oh Gott. Professor S. hat mir gerade wirklich Angst eingejagt. Und da wir gerade eine Stillarbeit machen sollen, kann ich die Zeit ja auch nutzen, um das mal zu dokumentieren. Also, wir hatten diese Woche noch kein Verteidigung, und als Professor Swindel
Swindleh
Swindlehurst in den Klassenraum gerauscht kam, strahlte sie über das ganze Gesicht. Sie stellte ihre wie üblich bis zum Platzen vollgestopfte lila Samttasche auf dem Pult ab und rückte den mit Pailletten verzierten Seidenschal zurecht, den sie um den Kopf trug. Dann breitete sie die Arme in einer weiten Geste aus, die ein wenig an Professor Dumbledore erinnerte, und lächelte in die Runde.
Eine irritierte Stille breitete sich im Klassenraum aus.
Schließlich fragte Sirius laut: „Professor, warum grinsen sie so?“
Lindsay neben mir seufzte. „Das fragt natürlich genau der Richtige“, murmelte sie gut hörbar und ihr Kommentar traf echt den Nagel auf den Kopf (ein ziemlich brutales Sprichwort, wenn man mal darüber nachdenkt, oder ist damit der Kopf vom Nagel gemeint?!), denn auf Sirius' Gesicht hatte sich schon wieder ein Grinsen der Stufe 1 etabliert.
Professor S. klimperte mit ihren zahlreichen goldenen Armreifen und antwortete betont geheimnisvoll: „Und, wie hat Ihnen der letzte Freitag gefallen?“
„Wie meinen Sie das?“, fragte jetzt Halinor Ashworth, die Vertrauensschülerin der Slytherins, während Alexa Proudfoot und Sarina Breckinridge zu kichern anfingen.
„Der Valentinstag, meine Liebe!“ Unsere Verteidingungslehrerin verschränkte die Arme vor der Brust. „Der auf meine Anregung hin die Dekoration betreffend ein wenig ausgebaut wurde.“
„Sie waren das mit den Engeln?“, fragte Katie, die in Verteidigung, glaube ich, bisher noch kein Wort gesagt hatte. Diese Engel scheinen es ihr wirklich angetan zu haben und Professor S. wusste das überaus zu würdigen. „Genau, Miss Lynn! Um genau zu sein, habe ich mich um die gesamte Dekoration der Großen Halle gekümmert.“
„Oh, es war wirklich schön!“, sagte Alexa jetzt, ohne das man wusste, ob sie es ernst meinte oder Professor S. nur schmeicheln wollte.
„Danke, meine Liebe!“, strahlte diese jedenfalls gleich und fuhr schwungvoll fort: „Und da ich von vieler Seite ähnliche Komplimente bekommen habe -“ (James und Sirius taten, als müssten sie sich übergeben) „ - werdet ihr in Kürze feststellen, dass ich noch eine weitere Idee hatte, um euren Schulalltag ein wenig aufzupeppen.“ Sie zwinkerte uns zu. „Aber das bleibt noch eine Überraschung. Ihr könnt gespannt sein.“
Und ich sage das nicht nur so, ich habe echt Angst, was sie vorhat.

Remus hat mich gerade gefragt, ob alles okay ist, weil ich Tagebuch schreibe und sich meine Beunruhigung wohl auch in meinem Verhalten widerspiegelt. Gut. Vielleicht, Brian, gibt es schlimmere Sachen als eine Verteidingungslehrerin, die einen vermutlich sehr rosafarbenen Angriff auf Hogwarts plant. Und vielleicht sollte ich langsam mal die Aufgabe machen, die an der Tafel steht.

Think about what your Patronus' shape can tell you about your personality

Consindering the fact that I haven't yet succeeded in incanting one, I'd say that it tells me... well... nothing.

Ich sollte mein Tagebuch wegpacken; nicht, dass ich noch vorlesen muss, weil ich „so viel geschrieben“ habe…
Mmmh. Ich wünschte, ich würde den Patronus hinbekommen. Wir haben es zwar nur einmal im Unterricht geübt, aber trotzdem. Ob ich es noch mal probieren soll??
Naja, ich bin ja nicht die Einzige.

Aber, wie mir gerade auffällt, die Einzige, die nur einen Satz geschrieben hat.

Okay, ich packe jetzt endlich mal meine Schulsachen aus und schreibe eine ordentliche Antwort. Ein bisschen Zeit habe ich ja noch.

21.2.1977, kleine Pause nach Verwandlung

Lily und James und Sirius und Mia haben ihre Vorträge gehalten und allesamt wohlwollende Kommentare von Professor McGonagall geerntet. Lily war total erleichtert und hat James sogar umarmt (!!) und „gutes Teamwork“ gesagt. James war angesichts dieser Geste allerdings viel überraschter als Sirius, als Mia diesem nach der Stunde um den Hals fiel und ihm irgendetwas Unverständliches ins Ohr flüsterte. Und James hat sich auch anders als Sirius vor dem Referat Sorgen gemacht, dass etwas schief gehen könnte. Naja, Sirius ist eben sozusagen das personifizierte Selbstvertrauen. Ihre Noten haben sie aber noch nicht bekommen, genauso wenig wie Peter und ich, denn Professor McGonagall hat jetzt gesagt, dass sie sich erst alle Vorträge anhört und dann die Noten bekannt gibt.
Von mir aus kann das ruhig noch ein bisschen dauern.

21.2.1977, Zaubertränke

Noch zwei Schulstunden, dann ist Wochenende. 90 Minuten. Okay, Emma, das hältst du noch durch. 90 Minuten sind doch gar nichts, nur…ziemlich lange, wenn man sie mit Zaubertränken verbringen muss. Man könnte sagen: Das schlimmste kommt immer zuletzt. Und es hat auch schon echt gut angefangen, indem Professor Slughorn die Tafel aufgeklappt und verkündet hat, dass wir uns heute mit dem Schwebetrank beschäftigen werden.
Hätten wir nicht einmal Theorie machen können?
Ich habe heute irgendwie kein gutes Gefühl dabei, meinen Kessel anzuheizen.

21.2.1977, knapp zwei Stunden später

Eigentlich müsste ich jetzt so etwas sagen wie „Ich hab's geahnt“, aber im Moment bin ich einfach zu durcheinander, um mich über mich selbst zu ärgern. Ja, ich hätte besser aufpassen sollen. Ich hätte den Kessel nicht zu heiß machen sollen. Ich hätte noch einmal überprüfen sollen, ob ich die Zutatenliste richtig abgeschrieben habe. Und vor allem hätte ich auf Lily hören sollen, als diese an meinem Tisch vorbei zum Vorratsschrank ging und dabei zu mir sagte: „Emma, was machst du da?“
Tatsache war, ich schaute zu Remus rüber und beobachtete, wie er in seinem Kessel rührte. Ich wollte wirklich nur gucken, ob ich bis jetzt alles richtig gemacht hatte, ehrlich, aber irgendwie hatte ich dann vergessen, selbst umzurühren, weshalb der Bodensatz meines halb fertigen Tranks in der Zwischenzeit angekokelt war und zu stinken angefangen hatte. Die gelbgrünen Rauchschwaden, die aus meinem Kessel aufstiegen, erweckten die Aufmerksamkeit von Professor Slughorn, was, wenn man unbedingt positiv denken wollte, eine echte Sensation war, denn er hat mich in den letzten sechs Monaten in seinem Unterricht völlig ignoriert.
„Miss Foley, wollen Sie Ihre Arbeit vielleicht abbrechen?“, rief er durch den ganzen Klassenraum, woraufhin sich alle zu mir umdrehten und einige wie zum Beispiel Crispian Avery nicht gerade freundlich zu lachen anfingen.
„Nein, Sir“, sagte ich ziemlich leise und starrte in meinen Kessel. Im Nachhinein hätte ich natürlich ja sagen sollen, das wäre dann Schadensbegrenzung gewesen.
„Nimm den Kessel vom Feuer“, zischte Lindsay von links.
„Gib ein bisschen Wasser dazu“, flüsterte Lily mir zu, als sie zurück zu ihrem Platz ging.
Ich gehorchte und tatsächlich besserte sich der Zustand meines Tranks insofern, dass der grüne Rauch erlosch und der Gestank wieder verschwand. Das Problem war nur, dass ich keine Ahnung hatte, was ich als nächstes tun sollte und, um das Desaster noch zu komplettieren, Professor Slughorn jetzt langsam durch die Tischreihen auf uns zukam. Ich wischte mir hektisch die Haare aus dem Gesicht und versuchte, aus der Anleitung schlau zu werden, aber sie hätte genauso gut auf Altgriechisch verfasst sein können. Ich meine, ich verstehe ja schon, was da steht, aber egal, was ich auch probiere, meine Zaubertränke tun nie das, was ich möchte, das sie tun. Und je panischer ich wurde, desto weniger konnte ich denken.
„Als nächstes die Billywig-Flügel“, flüsterte Remus rechts von mir, als Professor Slughorn sich über Ygerna Macmillans Trank beugte und erleichtert kippte ich den vorbereiteten Haufen in meinen Kessel, dessen Inhalt sich blassblau färbte.
„Sehr gut“, murmelte er. „Und jetzt schnell…“
Aber seine Worte gingen in einem ohrenbetäubenden Knall unter, als eine rote Feuerkugel aus Peters Kessel vor mir aufstieg und an der Decke zerplatzte. Nach einem kurzen Schockmoment brach fast die ganze Klasse in Lachen aus. Peter dagegen stand mit hängenden Schultern vor seinem Kessel und schien darauf zu warten, dass er Ärger bekam. Er tat mir leid.
Und ich war immer noch so geschockt, dass ich ganz vergaß, dass Remus mir gerade noch eine Anweisung gegeben hatte. Und als er auf einmal neben mir stand, meine Hand nahm und hastig meinen Zaubertrank umrührte, konnte ich auf einmal gar nichts mehr machen. Remus versuchte noch, den Kessel ein weiteres Mal vom Feuer zu ziehen, dann packte er auf einmal meinen Arm und zerrte mich einen Meter zurück, wo wir gegen die Wand knallten, irgendjemand - vielleicht Lily - schrie „ACHTUNG“ und dann… gab es einen weiteren Knall, der mir das Gefühl gab, mein Trommelfell wäre geplatzt. Ich kniff die Augen zusammen und wartete ab.
Als ich sie langsam wieder öffnete, stand ich zwischen Remus und der Wand und der Rest des Klassenraums war in dichte Rauchschwaden gehüllt. Irgendjemand - vielleicht Lily - rief unverständliche Worte, die Tür wurde aufgerissen, jemand hustete heftig und Professor Slughorn donnerte einen Zauberspruch durch das Zimmer. Daraufhin lichtete sich der Rauch und als ich mich endlich wieder bewegte und an Remus vorbeispähte, sah ich auf den ersten Blick, dass mein Kessel explodiert war und seine Bruchstücke durch den ganzen Klassenraum geschleudert worden waren. Und dass Professor Slughorn mich bereits als Übeltäterin identifiziert hatte.
Nach einem kurzen Moment des Schweigens rief er: „Irgendjemand verletzt?“
Keiner meldete sich und ich atmete auf. Wenigstens etwas.
„Miss Foley?!“
Ich zuckte zusammen und trat neben Remus, der aus irgendeinem Grund immer noch meine Hand hielt und diese kurz drückte.
„Ja, Sir…?“
„Sie putzen nach der Stunde den Klassenraum und kommen dann in mein Büro, um sich Ihre Strafarbeit abzuholen.“ Professor Slughorn wandte sich ab und ging zurück zu seinem Pult. „Es klingelt gleich, ignorieren Sie einfach das Chaos und füllen Sie Ihre Proben ab.“

Und das war's. Zu meiner Strafarbeit kann ich nicht viel sagen, außer, dass Professor Slughorn sehr…gleichgültig mir gegenüber wirkte und ich jetzt eine theoretische Abhandlung über die Nebenwirkungen des Vielsafttranks schreiben muss, was echt schwierig wird. Und ich muss mir einen neuen Kessel kaufen. Nochmal.
Was mich aber im Moment am meisten beschäftigt, ist, dass ich irgendwie das Gefühl habe, ein Déjà-Vu zu haben. Diese Sache mit dem explodierenden Kessel…und Remus, der mich rettet…erinnert mich doch stark an meinen ersten Schultag.
Was meine Befürchtung bestätigt, dass zumindest ich mich seitdem kein bisschen verändert habe, auch wenn ich es vielleicht gehofft hätte.

Aber vielleicht…

Ach, egal.

Remus hat mir mit dem Aufräumen geholfen und auf mich gewartet, als ich zu Professor Slughorn gegangen bin.

22.2.1977, Große Halle, Frühstück

Die Eule hat mir gerade einen Brief von meinen Eltern gebracht. Sie haben mir einen neuen Kuli geschickt, weil ich ihnen geschrieben habe, ich würde viel ins Tagebuch schreiben in letzter Zeit. Das ist so lieb von ihnen, dass ich gleich einen Anflug von Heimweh bekommen habe, was sonst meistens nur abends vor dem Einschlafen passiert. Aber es scheint ihnen gut zu gehen. Dad hat anscheinend ein bisschen kochen gelernt. Und die Rostlaube funktioniert immer noch.

Lindsay hat wieder keinen Brief von ihrem Bruder bekommen. Sie wartet jetzt schon seit einer Woche darauf, aber ihre Eule ist ohne Antwort zurück nach Hogwarts gekommen. Lindsay tut zwar so, als wäre sie völlig gelassen, aber ich glaube, sie macht sich von Tag zu Tag immer mehr Sorgen, was ja auch verständlich ist. Gestern Abend habe ich gehört, wie sie mit Sirius geredet hat und er hat ihr noch mal versichert, dass es unwahrscheinlich ist, dass Stephen etwas passiert ist, aber trotzdem hat sie heute morgen fast nichts gesagt und nur auf die Post gewartet. Lily kneift immer ihre Lippen zusammen, wenn jemand Lindsays Bruder erwähnt, aber sie sagt nichts dazu. Ich glaube, dass Stephen nicht zu dem Treffen aufgetaucht ist, hat ihre Meinung ihm gegenüber noch mehr verschlechtert, wenn das überhaupt möglich war. Ein bisschen wundert es mich ehrlich gesagt, dass sie anscheinend schon so lange schlecht auf ihn zu sprechen ist. Aber ich traue mich nicht so recht, sie zu fragen.

22.2.1977, nachmittags, Schlafsaal

Jetzt ist der Samstag schon fast rum, ohne, dass ich etwas gemacht habe. Außer Hausaufgaben natürlich. Langsam bin ich echt ziemlich fertig. Aber wenigstens hab ich jetzt alles gemacht - außer der Strafarbeit, aber für die hab ich ja noch mehr Zeit - und kann morgen endlich mal einen freien Tag genießen. Bin ich froh, dass wir den Vortrag schon hinter uns haben. Und dass wir keine Klausuren schreiben müssen.
Okay, diese Freude hält vermutlich nur bis zu den Abschlussprüfungen an…
Gerade, als ich in den Schlafsaal gekommen bin, um meine Schulsachen wegzubringen, lag Lindsay auf ihrem Bett und schrieb etwas in ein kleines Buch, das vor ihr auf ihrem Kopfkissen lag.
„Oh, hi, machst du auch Aufgaben?“, fragte ich geistesabwesend, während ich meinen Bücherstapel auf meine Matratze fallen ließ.
Anstelle einer Antwort klappte Lindsay das Buch hastig zu und jetzt fiel mir auf, dass es mir irgendwie bekannt vorkam.
„Moment… ist das nicht das Buch, das ich dir zu Weihnachten geschenkt habe?“, sagte ich und kam einen Schritt näher; selbst verblüfft darüber, dass es mir eingefallen war. „Was machst du da?“
Lindsay drehte sich auf den Rücken und grinste kurz, was eigentlich eine echte Seltenheit ist, in den letzten Wochen aber erstaunlicherweise häufiger vorgekommen ist. Dann setzte sie ihren unbewegten Gesichtsausdruck auf und erwiderte: „Ich schreibe etwas.“
„Oh, schön“, lächelte ich und machte mich daran, meine Bücher ordentlich neben mein Bett zu stapeln. Plötzlich hielt ich inne, weil mir etwas einfiel: „Und, äh, was schreibst du?“
Lindsay ignorierte mich und ging zur Tür: „Kommst du mit runter in den Gemeinschaftsraum?“
„Hey, ich hab dich was gefragt!“
„Und ich hab dir nicht geantwortet“, sagte Lindsay und schloss die Tür hinter sich.
Komisch, oder?

23.2.1977, Mittagessen

Hallo Tagebuch, da bin ich wieder. Gestern Abend war ich einfach zu müde, um noch zu schreiben, tut mir leid. Und jetzt kann ich auch nicht lange, denn das Essen ist gerade gekommen, aber ich wollte nur kurz zwei Sachen erwähnen:

1. Heute ist seit Tagen mal wieder schönes Wetter und nachher wollen wir rausgehen, auf die Ländereien. Ich freu mich schon. Wenn noch mal jemand „Bibliothek“ sagt, bekomme ich echt Platzangst.

2. Sirius kommt aber nicht mit, weil er sich, bitte festhalten, mit Mia Fox trifft. Das war es also, was sie gestern nach Verwandlung geflüstert haben. Naja, es stört mich ja nicht, aber was mich gewundert hat, war erstmal Lindsays Reaktion. Als er das so beiläufig erwähnte, sagte sie zehn Sekunden lang gar nichts, und allein das ist schon beunruhigend, wenn es um Lindsay geht, denn sonst kommt ihr beißender Kommentar immer sofort. Dann hob sie die Augenbrauen und sagte: „Weißt du, Black, für ein paar Tage hatte ich mich tatsächlich der Illusion hingegeben, dein Intelligenzquotient wäre positiv.“
Ich war mir nicht ganz sicher, ob Sirius verstand, was sie meinte, aber dass es nichts Nettes war, wusste er sicher. Und dann kam das wirklich Überraschende. Er sagte nämlich weder etwas Beleidigendes noch etwas Abweisendes, sondern nur: „Sie hat mich einfach gefragt und…“
„Oh komm schon, du musst dich nicht rechtfertigen - wir wissen alle, dass du ein Arschloch bist, wenn es um Mädchen geht.“ Sie trank einen energischen Schluck Kürbissaft und murmelte dann mit einem Blick zum Hufflepufftisch: „Komisch, dass sie mir kein bisschen leid tut“, aber das hörten nur Katie und ich.
„Ja, das wissen wir allerdings“, verkündete James und haute ihm auf den Rücken, und da sich in diesem Moment die Teller und Platten auf dem Tisch füllten, blieb unklar, ob das jetzt Lob oder Tadel gewesen war.

Und jetzt esse ich echt mal, sonst sind alle Bratkartoffeln weg.

23.2.1977, kurz darauf

Mir fällt grad auf, dass ich mich bei meinem Tagebuch entschuldigt und es noch nicht mal bemerkt habe.

Mit mir geht's wohl langsam den Bach runter.

23.2.1977, 13:42, Bibliothek

Jaja, ich weiß, ich hab vorhin sinngemäß gesagt, dass ich hier am Wochenende nicht mehr anzutreffen sein werde, aber ich muss noch was nachgucken und eigentlich mag ich die Bibliothek ja auch.
Also, eigentlich muss ich nichts nachgucken, aber ich fand das Buch über den Verschwindezauber echt nützlich und glaube, ich habe letztes Mal was Ähnliches zum Thema Zaubertränke gefunden und…

Okay. Wenn ich ehrlich bin, hab ich Remus gesucht und gedacht, er ist hier. Denn, na ja, ich habe, um ganz ehrlich zu sein, seit der Zaubertränke-Stunde am Freitag nicht mehr mit ihm gesprochen und… fand mich jetzt selbst bescheuert… aber irgendwie…

ICH WEISS ÃœBERHAUPT NICHTS MEHR.
ICH WEISS NOCH NICHT MAL, WAS ICH DENKEN SOLL.
UND, was am schlimmsten ist, ICH VERHALTE MICH WIE EINE IDIOTIN.

Ich BIN eine Idiotin.

23.2.1977, Hagrids Hütte

Hallo. Ich sitze gerade mit Lily, Lindsay, Katie, James, Peter und Remus in Hagrids Hütte und wollte etwas erzählen. Was auf dem Weg hierher passiert ist. Also, die Jungs waren schon mal vorgegangen und wir sind nachgekommen.
Logisch.
Ach, Mann. Jedenfalls hatten wir das Schloss durch den Haupteingang verlassen und hatten uns in Richtung der Quidditchfelder gewendet, als wir nach vielleicht einer Minute jemanden hinter uns rufen hörten.
„Evans!“
Als wir uns umdrehten, kam ein blasser, schwarzhaariger Junge den Weg entlang geeilt, wobei er sich mehrmals umdrehte, so, als hätte er Angst, verfolgt zu werden. Sein ruckartiger Gang kam mir bekannt vor, noch bevor ich sein Gesicht sehen konnte, und als er näher kam, erkannte ich Severus Snape. Lily wandte sich um und wollte weitergehen, aber er rief noch einmal: „Evans! Warte!“ und sie blieb widerwillig stehen.
„Was gibt's, Snape?“, fragte sie, als er ein paar Meter von uns entfernt stehen blieb.
Er versuchte, ruhig zu atmen, obwohl er völlig außer Puste schien. „Stimmt es, dass du mit Potter zusammen bist?“, stieß er dann hervor.
Lily starrte ihn überrascht an. „Wie kommst du darauf?“, fragte sie dann abweisend.
„Also nicht.“ Severus Snape starrte zurück, mit zusammengekniffenen Augen, denn er blicke gegen die Sonne.
„Und wenn es so wäre, Snape?“ Lily verschränkte die Arme. „Was ginge dich das dann an?“
Er machte den Mund auf und schien noch etwas sagen zu wollen, aber dann drehte er sich abrupt um und ging zum Schloss zurück. Nach einigen Augenblicken rührte Lily sich schließlich und drehte sich ebenfalls weg. „Wollen wir weiter?“
Keiner sagte mehr etwas zum Thema Severus Snape, denn es war klar, dass Lily nicht darüber reden wollte.

Naja, wenn ich jetzt noch weiterschreibe, erscheine ich wahrscheinlich unhöflich. Nicht, dass es bis jetzt sehr aufgefallen wäre; die Hütte ist ziemlich voll, um es mal so zu sagen und Hagrid redet gerade mit James und Katie über irgendein magisches Wesen, dessen Name ich nicht kenne, zumindest nicht auf Englisch. Trotzdem.
Hagrid scheint ja sehr nett zu sein.
Allerdings habe ich Angst vor seinem Hund Fang, der gerade Remus' Bein vollsabbert und mich dazwischen immer mal wieder komisch anschaut. Ich hoffe, er kommt nicht zu mir rüber.
Fang, meine ich.

~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~

Wie immer freue ich mich über jeden Kommentar! =) *mit virtueller Keksschale wedel*
Und ich hoffe, dass das nächste Kapitel schneller fertig wird. Ich streng mich an. =)
Bis bald!

-

Emmas "Aufsatz" heißt übersetzt ungefähr:

Denken Sie darüber nach, was Ihnen die Form Ihres Patronus über Ihre Persönlichkeit sagt:

In Anbetracht der Tatsache, dass ich es noch nicht geschafft habe, einen Patronus zu beschwören, würde ich sagen, sie sagt mir... nun ja... nichts.


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