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Fanfiction

Die Geschichte des Regens - Das Tagebuch der Emma Foley - Rätsel über Rätsel

von >Rumtreiberin<

Ich habe es tatsächlich geschafft! :D

Und es hat lange genug gedauert… aber es ging einfach nicht schneller. :( Mich hat es selbst überrascht, wie viel Unterricht ich jetzt in der 12. Klasse auf einmal habe. Deshalb muss ich auch leider sagen, dass die Angabe, dass ca. alle 1-2 Wochen ein neues Kapitel kommt, jetzt endgültig ihren Bezug zur Realität verloren hat. Es geht einfach nicht mehr. Ich bemühe mich trotzdem weiter, regelmäßig upzudaten und euch nicht zu lange warten zu lassen, aber prinzipiell wird es jetzt wohl etwas langsamer gehen. Aber wenn ich wirklich längere Zeit nicht schreiben kann, kündige ich das in meinem Thread an.
Dann möchte ich mich wie immer bei allen bedanken, die das letzte Kapitel kommentiert haben! Fühlt euch virtuell gedrückt. :) Und ich wollte noch Eo-Lahallia erwähnen, die mich auf eine Idee bezüglich Emmas Notizen an sich selbst gebracht hat. :)
Ich schreibe heute oder morgen dann die Re-Reviews. Die restlichen, die ich euch noch schuldig bin, hole ich dann nach und nach nach. (Huh?) Ich hab es leider noch nicht geschafft und jetzt wollte ich erstmal das neue Kapitel fertig bekommen.


So. Und jetzt wünsche ich euch viel Spaß mit Kapitel 36 und hoffe, dass es euch gefällt!

~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~

8.2.1977, 10:00, in der Bibliothek

Zauberkunst ist ausgefallen und wenn ich mir das so überlege, sollte ich diese unverhoffte Freistunde wohl eher zum Lernen nutzen. Besonders, wenn ich sehe, wie sich vor allem Lily und Remus in Büchern vergraben. Aber ich muss jetzt endlich mal wieder Tagebuch schreiben; ich leide ja schon fast unter Entzugserscheinungen! Wer hätte das gedacht…
Apropos schreiben: Ich habe mir auch schon ungefähr zwei Wochen lang fest vorgenommen, meinen Eltern zu schreiben. Und es immer noch nicht gemacht. Irgendwie scheine ich nie richtig Zeit zu haben. Okay, heute Abend. Versprochen.
Jetzt muss ich erst mal erzählen, wie das Referat gestern gelaufen ist, bevor ich es vergesse. Immerhin scheinen sich meine letzten Einträge ja praktisch nur darum zu drehen… Okay, ich gebe es ja zu, ich war aufgeregter, als es dem Anlass angemessen gewesen wäre. Das hat mir Remus vor Verwandlung auch gesagt, und dass ich mir keinen Kopf machen soll und dass alles gut laufen wird. Ob sich das bewahrheitet hat, kann ich leider nicht richtig beurteilen, denn an den Vortrag selbst kann ich mich kaum erinnern. Hab ich schon mal erwähnt, dass ich schrecklich nervös werde, wenn mich so viele Leute anstarren? Ich weiß zum Beispiel nie, was ich mit meinen Händen machen soll, damit ich nicht unkoordiniert herumfuchtele. Peter hat mir übrigens gesagt, dass es ihm genauso ging, aber ich fand, dass er seine Sache wirklich gut gemacht hat, obwohl er echt das schwierigere Thema erwischt hat. Ich musste ja nur diese Bilder zeigen (während zum Glück Peter den Projektor bedient hat!) und die einzelnen Schritte der Verwandlung erklären, aber das mit dem gezielten Steuern war dann doch komplizierter.
Und wir haben es sogar geschafft, alle Rückfragen zu beantworten. Bis auf die allerletzte, die uns zum Schluss noch leicht aus dem Konzept gebracht hat. Dreimal darfst du raten, Tagebuch, wer sie gestellt hat. (So weit ist es also schon mit mir gekommen, dass ich einem Buch Quizfragen stelle…)

War es…
a) Professor McGonagall mit einer schwierigen Fachfrage?
b) Der Hausgeist von Hufflepuff mit einer 100 Jahre alten Scherzfrage? oder
c) Sirius Black mit einer, Zitat, „persönlichen Frage“?

Genau. Es war Sirius, der sich meldete, ein Grinsen der Stufe 2 auf dem Gesicht, das nichts Gutes verhieß, und darum bat, eine Frage stellen zu dürfen. Die Antwort darauf nahm uns noch Lindsay ab, die gut hörbar und mit vor Ironie triefender Stimme kommentierte: „Natürlich nicht, Black, oder hast du schon mal gehört, dass nach der Aufforderung nach Rückfragen eine Frage gestellt wurde?“
„Ähm. Ja, was ist deine Frage, Sirius?“, sagte ich, in der Hoffnung, die Kontrolle über unseren Vortrag zu behalten (es gab schon vereinzelte Lacher sowie Unruhe unter einigen Hufflepuff-Mädchen, allen voran Mia Fox, die Lindsay quer durch den Raum empört anstarrte).
Sirius' Grinsen wurde breiter. „Es ist aber eine persönliche Frage“, fügte er hinzu.
Peter und ich warfen uns beunruhigte Blicke zu.
„Ähm…“
„Welche Animagus-Gestalt hättet ihr am liebsten?“, unterbrach er mich, „Katze, Hund, Maus, Hirsch oder Pferd? Ich darf doch, Professor McGonagall?“, fügte er hinzu.
Diese erhörte meine stummen Bitten nicht und erwiderte: „Ja, ich finde, das ist eine interessante Frage. Mit Begründung bitte, Miss Foley, Mr. Pettigrew.“
Ich meine, ja, prinzipiell finde ich das ja auch, aber wenn ich die Wahl gehabt hätte, hätte ich mich eindeutig dagegen entschieden, diese Frage vor der ganzen Klasse beantworten zu müssen.
Nun gut. Da Peter Sirius nur mit weit aufgerissenen Augen anstarrte (und so nebenbei, auch Remus hatte den Kopf zur Seite gewandt und schaute seinen Freund mit zusammengezogenen Augenbrauen an, während James nur seine Haare verstrubbelte und ihm zulachte), beschloss ich, den Anfang zu machen.
„Also, wie war das? Katze, Hund, Maus…und…was?“ Ich lief rosa an. Aus dem Augenwinkel sah ich Lily, die mir aufmunternd zunickte.
„Hirsch und Pferd“, murmelte Peter jetzt.
Ich warf ihm einen dankbaren Blick zu. „Okay, also, ähm, Pferd. Und Hirsch. Das ist ziemlich…bescheuert, oder?“, begann ich unsicher. Sirius und James fingen verhalten an zu lachen, was sie (nicht gerade erfolgreich) zu verbergen versuchten.
„Können Sie das etwas näher erläutern, bitte?“, sagte Professor McGonagall, wohl um mich zum Weitersprechen zu ermuntern, nachdem ich mich von den beiden hatte irritieren lassen.
„Oh, ja. Also, der Sinn der Sache ist ja meistens, dass man unauffällig ist, oder? Und ein Pferd, das irgendwo rumläuft, ist nicht gerade unauffällig. Ganz zu schweigen von einem Hirsch. Und, ähm, also vor Hunden hab ich… ich meine, ich mag sie nicht so besonders“, nuschelte ich. „Bleiben also Katze, und, äh, Maus, und ich glaube, dann würde ich die Katze nehmen, um nicht aus Versehen aufgegessen zu werden.“
Zum Glück haben wir Verwandlung zusammen mit den Hufflepuffs und nicht, sagen wir den Slytherins. Ich glaube, manche von denen hätten sich nicht damit begnügt, zu nicken oder freundlich zu lachen. Ohne jetzt Vorurteile zu haben.
Sirius nickte mit einem aufgesetzt ernsten Gesicht. „Verstehe. Sehr aufschlussreich. Und du, Pete?“
„Ich, ähm, stimme Emma zu, aber ich würde die, äh, Ratte nehmen, weil man so an alle möglichen Orte hinkommen kann.“
„Ich habe aber Maus gesagt“, warf Sirius ein und steigerte sein Grinsen auf die seltene Stufe 3.
„Oh“, sagte Peter und lief nun auch rot an. „Naja, das ist ja eigentlich dasselbe, oder?“
Professor McGonagall erhob sich nun. „Vielen Dank für Ihren Vortrag. Sie werden Ihre Note zu Beginn der nächsten Stunde erfahren, bevor wir uns anhören, was Miss Fox und Mr. Black zum Thema Teilverwandlungen zu sagen haben.“ Dann kräuselte sie ihre Lippen zu der Andeutung eines Lächelns. „Vielleicht sollte ich Sie beide in Zukunft nicht mehr zusammenarbeiten lassen“, sagte sie, „nicht, dass einer von Ihnen dabei zu Schaden kommt.“
Unser Vortrag endete somit unter Gelächter, nur ich schnallte es mal wieder nicht, bis Lily mir in Erinnerung rief, für welche Animagusgestalten Peter und ich uns entschieden hatten.
„Ich stimme dir übrigens zu“, raunte Lindsay mir vor, bevor Professor McGonagall uns die Hausaufgaben diktierte. „Ich hätte auch die Katze genommen. Aber was bitte sollte das Ganze?!“
Und unter diese Frage kann ich ein großes Ausrufezeichen setzen. Sirius hat zwar gesagt, das sollte nur die Atmosphäre etwas auflockern, aber irgendwie…war diese Frage doch sehr seltsam. Oder eher gesagt die Reaktion der anderen Rumtreiber darauf.

Mist, jetzt ist die Stunde schon fast rum. Ich hör jetzt lieber auf und versuche mir noch schnell ein paar Daten für Geschichte der Zauberei reinzuhämmern, für den Fall, dass Professor Binns uns unangekündigt abfragt. Allerdings kann ich mir das ehrlich gesagt nicht vorstellen. Manchmal habe ich das Gefühl, er merkt gar nicht, dass er in einem Raum voller Schüler steht. Das ist noch schlimmer geworden, seitdem er… seitdem er ein Geist ist, meine ich. Und ich habe auch noch nie gesehen, dass er durch eine Wand schwebt oder so. Er geht immer durch die Tür, so als würde er noch leben.
Nur in der GroĂźen Halle taucht er nicht mehr auf.

Hausaufgaben:

GdZ: Inwiefern markierte die Oxford Conference einen Meilenstein auf dem Weg zur Rechtsprechung, wie wir sie heute kennen?
Kräuterkunde: beschriftete Zeichnung eines Snargaluffbaums

8.2.1977, 13:02, GroĂźe Halle, Mittagessen

Gerade habe ich die Sensation des Tages miterlebt. James hat tatsächlich angekündigt, das Quidditchtraining wieder ein bisschen zu reduzieren, was April und Evangeline zu einem spontanen Freudentanz animiert hat. Was wiederum James zu der Auffassung gebracht hat, wir würden die Begegnung mit Hufflepuff in zwei Wochen nicht ernst genug nehmen. Und wie um ihm das zu bestätigen, rief Corbin Menshov über den halben Tisch: „Ach was, die hauen wir doch locker weg!“
„Das ist genau das, was ich meine!“, sagte James mit zusammengebissenen Zähnen und verstrubbelte sich leicht panisch die Haare. „Wir dürfen die Hufflepuffs nicht unterschätzen, okay? Habt ihr das verstanden?!“
Alle nickten eingeschüchtert und bekundeten murmelnd ihre Zustimmung. Wenn James Quidditchkapitän ist, blüht er richtig auf, um es mal so zu sagen. Sonst ist er jedenfalls nie so aggressiv.
„Außerdem ist das nur für die nächsten Tage, weil mich“, er sah April und Evangeline bissig an, „mehrere Beschwerden ereilt haben. Aber ab nächster Woche geht's dann richtig los!“
Jetzt waren wir alle beunruhigt, außer Corbin, der fragte: „War's das dann? Mein Steak wird nämlich kalt.“
Gut, ich esse dann auch mal was. Mmh, mal sehen, was es gibt. Wie wär's mit…Bratkartoffeln?!
Oh, Moment. Ich glaube, da vorne sehe ich eine Platte mit diesen leckeren GemĂĽsebratling-Teilen. Ich bin dann mal weg.

8.2.1977, abends im Schlafsaal

Es ist schon fast zehn, und ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich überhaupt noch schreiben sollte. Wenn ich nämlich jetzt anfange, wird das seitenlang und dann muss ich morgen früh wieder mit dem Aguamenti geweckt werden. Andererseits…
Ach, egal. Ich muss das jetzt loswerden. Also, vorhin saßen bzw. lagen wir vier gemütlich im Schlafsaal auf dem Teppich und vernichteten Mrs. Evans' Kekse, heute Morgen mit der Post für Lily angekommen waren. Lindsay lag auf dem Rücken, hatte die Beine auf ihrem Bett platziert, die Augen geschlossen und bewegte sich nur ab und zu, um nach einem Keks zu greifen; Katie hockte im Schneidersitz neben ihr und kaute auf ihrem Bleistift, völlig versunken in ein Bild, das sie gerade zeichnete; Lily hatte gerade damit begonnen, einen neuen Wälzer zu lesen und ich blätterte in meinem Tagebuch. Dabei stieß ich auf eine Notiz an mich selbst, die ich am 30.10. geschrieben habe, nachdem ich unfreiwillig ein Gespräch der Rumtreiber belauscht hatte: Herausfinden, wer sich diese Spitznamen ausgedacht hat und auf eine sinnvolle Erklärung hoffen. Ansonsten evtl. Fluch der Popel ausprobieren.
Nun ja. Offensichtlich habe ich das nicht getan. Ich habe sowieso die BefĂĽrchtung, dass sich im Laufe der Zeit viele Notizen angesammelt haben, von denen ich keine einzige weiterverfolgt habe. (Notiz fĂĽr mich selbst: Untersuchen, ob Notizen fĂĽr mich selbst einen nachweisbaren sinnvollen Effekt haben.)
Da ich sowieso nichts zu tun hatte, begann ich ein bisschen darüber nachzudenken, was die Spitznamen denn jetzt bedeuten könnten. Ohne weit zu kommen, versteht sich.
„Was heißt eigentlich Prongs?“, sagte ich laut, weil mir plötzlich auffiel, dass mir das nicht wirklich klar war. Ich habe es ja mit „Krone“ übersetzt, aber vorhin war ich mir gar nicht mehr sicher, ob das überhaupt stimmt.
„Was?“, fragte Lindsay und öffnete träge die Augen.
„Huh?“, sagte Lily und schaute mich so verwirrt an, wie man nur aussieht, wenn man gerade aus der Vertiefung in ein Buch gerissen wurde.
„Also“, murmelte Katie, ohne von ihrem Bild aufzusehen, „Prongs heißt eben…Prongs. Du weißt schon“, fügte sie hinzu, als ich nicht antwortete, „Prongs eben.“
„Ich glaube, damit hast du Emma jetzt gewaltig geholfen“, sagte Lindsay sarkastisch.
Katie hob den Kopf und starrte mich einen Moment lang leer an, dann fing sie an zu lachen. „Oh, tut mir Leid, ich war grad eben…“
„Nicht so bei der Sache“, vervollständigte Lindsay ihren Satz.
„Aber wie soll man das erklären?“, fragte Katie in die Runde.
Lily klappte ihr Buch zu, ĂĽberlegte kurz und malte dann eine Zickzacklinie in die Luft.
„Eine Zacke?“ Ich runzelte die Stirn und schaute vorsichtshalber doch noch mal in meinem Wörterbuch nach, das mir tatsächlich die Übersetzung Zacke, Gabel lieferte. (Wo ich gerade darüber nachdenke: Dann war Krone gar nicht mal so falsch, oder? Auf jeden Fall klingt es besser als Gabel.) „Aber warum um alles in der Welt sollte sich jemand so nennen?“, fragte ich dann ratlos in die Runde.
„Wenn du so freundlich wärst, uns zu erklären, wovon du sprichst?“, fragte Lindsay zurück.
„Von James, oder?“, schaltete sich Katie ein. „Ich hab auch schon mal gehört, wie Sirius ihn so genannt hat, aber mir ehrlich gesagt keine großen Gedanken darüber gemacht.“
„Das ist bescheuert“, sagte Lindsay und verzog das Gesicht. „Jetzt verstehe ich, was du meinst, Emma.“
„Prongs, Moony, Wormtail und Padfoot “, sagte Lily. „Oder?“
„Aber noch gar nicht so lange“, meinte Katie nachdenklich. „Erst seit, mmh, vielleicht eineinhalb Jahren?“
Lily nickte langsam. „Nur Moony… ich meine Remus, hat seinen Spitznamen schon länger, wenn mich nicht alles täuscht.“
(Aus irgendeinem komischen Grund lief ich zufälligerweise in dem Moment leicht rosa an.)
Katie seufzte und nahm sich noch einen Keks. „Naja, das sind eben die Rumtreiber, oder? So ganz durchschaut haben wir ihre Lebensweise nie.“
„Das ist ein wahres Wort“, sagte Lindsay. „Apropos, hatte noch jemand eine Idee, was diese seltsame Aktion von Mr. Black heute Morgen im Unterricht sollte?“
„Nope“, sagte Katie und nahm ihren Bleistift wieder auf.
Ich schĂĽttelte den Kopf.
Wir aĂźen ein paar Kekse.
Plötzlich fragte Lily: „Was hat er noch mal gesagt? Ganz genau, meine ich?“
Ich blätterte ein paar Seiten zurück und las ihr bereitwillig vor: „Welche Animagus-Gestalt hättet ihr am liebsten? Katze, Hund, Maus, Hirsch oder Pferd?“ Wie schon so oft erntete ich nur verständnislose Blicke, da ich wieder das Rückübersetzen vergessen hatte. Manchmal frage ich mich echt, wie oft man den gleichen Fehler machen kann, ohne etwas daraus zu lernen. Aber na gut. Auch als ich das nachholte, veränderte sich im Wesentlichen nur Lilys Gesichtsausdruck; sie nickte, als hätte sich eine Vermutung bestätigt.
Lindsay hob jetzt ihre Beine vom Bett und setzte sich auf. „Hast du die Weltherrschaftsformel entdeckt, Lily?“, fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Nein, aber ich glaube, ich habe es durchschaut!“, hauchte sie.
„Was?“, fragten Lindsay, Katie und ich gleichzeitig.
„Die Frage und die Spitznamen“, sagte Lily und lächelte.
„YEAH!“ Katie schmiss ihren Block auf ihr Bett. „Du bist ein Genie!“
Lindsay reagierte weniger überschwänglich, und ich fragte etwas unsicher, was denn jetzt die Erklärung war, da ich irgendwie das Gefühl hatte, etwas verpasst zu haben.
„Es ist eigentlich ganz einfach“, begann Lily und setzte sich ein bisschen aufrechter hin. „Ich bin mir aber nicht sicher, ob es stimmt, denn es könnte auch Zufall sein. Lindsay, du hast mich darauf gebracht, also beschwer dich nicht. Die Spitznamen der Jungs passen mit den Tieren in Sirius' Frage zusammen: Prongs, also die Zacken, beziehen sich auf das Geweih vom Hirsch. Tatze…Das ist nicht ganz eindeutig, aber es könnte die Katze oder der Hund sein.“
„Wenn damit Black gemeint ist, tippe ich ganz klar auf den Hund“, murmelte Lindsay.
„Warum?“, fragte Lily neugierig.
Lindsay zuckte die Achseln.
„Als wir in VgdK über Ängste geredet haben, da fand es Sirius irgendwie lustig, dass ich Angst vor Hunden habe…“, warf ich ein.
„Typisch“, murmelte sie.
„Und was ist dann Wurmschwanz?“, fragte Katie ratlos.
„Die Ratte!“, sagte Lily triumphierend.
„Häh?“, sagte ich deutlich weniger intelligent.
„Ich weiß, er hat ?Maus' gesagt, aber Peter hat sich in seiner Antwort verplappert“, erklärte Lily. „Die anderen beiden Tiere hat Sirius zur Tarnung an den Anfang und ans Ende gestellt. Es passt alles!“
„Häh?“, musste ich leider noch mal wiederholen.
„Ich versteh's auch nicht“, gestand Katie.
„Stellt euch mal eine Ratte vor eurem inneren Auge vor“, sagte Lindsay betont langsam. „Und versucht, dieses Bild mit Wurmschwanz in Verbindung zu bringen. Hm?“
Ich kapierte es. „Dann passt es echt“, sagte ich beeindruckt.
„Und dann war Sirius' Frage wieder nur ein platter Insiderwitz“, sagte Lindsay und seufzte. „Ich bin enttäuscht.“
Zugegebenermaßen hatte ich jedoch trotz Lilys Erklärungen nicht das Gefühl, die Sache mit den Spitznamen wirklich durchschaut zu haben, und auch Lily selbst sah nicht unbedingt zufrieden aus.
„Was ist los?“, fragte Katie mich. „Warum guckst du so kritisch?“
„Ich glaube, Emma hat das gleiche Problem wie ich“, sagte Lily.
„Und das wäre?“
„Zum Beispiel die Schwierigkeit, den Zusammenhang zwischen James Potter und einem Hirsch zu erkennen!“
„Außerdem haben wir noch nicht geklärt, was ?Moony' bedeuten soll“, merkte ich an.
Katie seufzte. „Naja, alles in allem sind es doch nur Spitznamen, oder? Die haben bestimmt irgendeinen ganz blöden Hintergrund…vielleicht hat sich James mal ein Geweih auf den Kopf gehext oder was weiß ich…“
„Wäre ihm glatt zuzutrauen“, bemerkte Lily. „Weißt du noch, als Sirius und er sich in der ersten Klasse gegenseitig Stinktierfell ins Gesicht gezaubert haben?“
„Eben!“ Katie stand auf, zog ihren Koffer unter ihrem Bett hervor und begann darin herumzuwühlen, während sie auf einmal lachen musste. „Stellt euch mal vor, die Rumtreiber sitzen in ihrem Schlafsaal und diskutieren über unsere Namen! ?Lily… das könnte eine Kurzform von Lilian sein, meint ihr nicht?'“
Lily schüttelte heftig ihre roten Haare. „Was bin ich froh, dass das nicht der Fall ist!“
„?Und Katie…'“, fuhr Katie fort, „?das ist eine gewagte Theorie, aber vielleicht könnte das von Katherine kommen.'“
„Bitte hör auf, uns mit den Rumtreibern zu vergleichen“, sagte Lindsay gequält. „Ich fühle mich intellektuell herabgesetzt.“
„Jaja“, sagte Katie, „ich finde nur, dass wir dem vielleicht ein bisschen viel Bedeutung beimessen.“
„Aber wir haben uns vorgenommen, die Rumtreiber-Geheimnisse zu lösen!“, sagte Lily und grinste. „Und immerhin haben wir den Tarnumhang schon entdeckt.“
„Wie wär's dann, wenn wir uns stattdessen damit beschäftigen, wie man wissen kann, wo sich Leute gerade aufhalten, ohne sie zu sehen?“, schlug Lindsay vor. „Das könnte mehr Substanz haben als diese Namens-Geschichte.“
„Du meinst dieses Ich-weiß-nicht-wie-es-gehen-soll-aber-sie-wissen-immer-wo-alle-Leute-sind-Dings?“, vergewisserte ich mich.
„So könnte man es auch nennen“, sagte Lindsay zögernd. „Auch wenn es ja nicht zwingenderweise ein Gegenstand sein muss; es könnte genauso gut ein Zauber sein.“
„Mmh“, sagte ich. (Heute war echt mein intelligenter Tag.)
Jetzt war es an Lily, zu seufzen. „Tja, das werden wir nur durch Nachdenken wohl schwer rausbekommen, oder? Wir brauchen einen Plan.“
„Aber nicht jetzt….“, sagte Lindsay. „Jetzt haben wir uns zumindest für meinen Geschmack genug mit den Rumtreibern beschäftigt. Beziehungsweise, wir haben das ganze Arsenal für mindestens einen Monat aufgebraucht.“
„Ach, übertreib nicht“, grinste Lily.
„Nein, ehrlich. Wenn man sich zu oft über sie Gedanken macht, wirkt sich das schnell negativ auf die Hirnkapazität aus.“
Katie zog einen Schlafanzug aus ihrem Koffer. „Dann geh ich mich in der Zwischenzeit mal duschen.“

Und ich hör jetzt endlich auf zu schreiben und mach mich auch mal bettfertig. Langsam wird es echt Zeit, schlafen zu gehen. Sonst bin ich morgen wirklich wieder so fertig…

9.2.1977, nachmittags, in einem leeren Klassenzimmer in der Nähe vom Gemeinschaftsraum

Gerade ist etwas Komisches passiert.
Obwohl - eigentlich ist gar nichts passiert. Jedenfalls nichts, was wirklich erwähnenswert wäre. Aber ich bin trotzdem ziemlich durch den Wind, um es mal so zu sagen. Und verstecke mich in einem leeren Klassenzimmer, anstatt in den Gemeinschaftsraum zu gehen. Deshalb schreibe ich es auch auf. Vielleicht entdecke ich ja später einen versteckten Hinweis, der mir erklärt, warum ich so durcheinander bin.
Okay. Also, vor vielleicht einer Viertelstunde war ich gerade auf dem Rückweg von der Bibliothek, wo ich die Bücher über Animagi zurückgegeben hatte, in den Gemeinschaftsraum und hatte vor, schon im 5. Stock den Korridor zu durchqueren, damit ich nicht im 7. Stock an dem Bild von Sir Cadogan vorbeimusste. Den Fehler habe ich nämlich gestern gemacht, und ich habe ja nichts gegen Portraits, aber Sir Cadogan hat mich in ein zehnminütiges Gespräch verwickelt, als ich eigentlich nur aufs Klo wollte. Naja, egal. Jedenfalls hatte ich mir aus der Bibliothek ein Buch mit dem Titel „Endlich effektiv Unrat zum Verschwinden bringen - Nützliche Tipps zum Verschwindezauber“ ausgeliehen, weil ich mich an den guten Vorsatz erinnert hatte, den Zauber bis zu den Prüfungen hinzubekommen. (Auch wenn er damals bei meinem Tagebuch schon ganz gut geklappt hat. Ich sollte überprüfen, ob meine magischen Fähigkeiten während des Schlafwandelns stärker ausgeprägt sind.) Dummerweise achtete ich nicht auf den Weg, sondern blätterte beim Laufen in dem Buch, weshalb mir entging, dass der Boden nass war.
Weshalb ich nach drei Schritten mit dem Gesicht nach unten auf eben diesem Boden lag.
Einen Moment lang blieb ich verblüfft liegen, da ich zuerst gar nicht kapierte, was passiert war; als ich realisierte, dass ich ausgerutscht war, fiel es mir schwer, einen Fluch zu unterdrücken. Ich rappelte mich mühsam auf und stellte glücklicherweise fest, dass noch alles an mir dran war; nur mein Umhang war jetzt leicht durchnässt und roch nach Putzmittel.
Eine Gestalt mit einem Wischmopp in der Hand kam aus einem Klassenraum und auf mich zu gelaufen. „Emma! Alles okay?“
Ich blickte verwirrt auf und blinzelte. „Oh, Remus. Was machst du hier?“ Mein Blick fiel auf den Wischmopp. „Hast du den Boden so nassgemacht?“
Er verkniff sich ein Lächeln. „Ja, das ist meine Strafarbeit. Filch hat mich dazu verurteilt, die Korridore zu putzen. Ohne Zauberei. Hast du dir wehgetan?“
„Nein, alles okay. Soll ich dir helfen?“
Er schüttelte den Kopf. „Danke, aber das geht schon.“
„Ich hab grad eh nichts zu tun“, sagte ich. „Es macht mir nichts aus.“
In diesem Moment sah ich am Ende des Korridors eine magere getigerte Katze um die Ecke streichen. Sie blieb stehen und starrte aus ihren gelblichen Augen zu Remus und mir hinĂĽber.
„Oh, ist das nicht Mr. Filchs Katze? Mrs. Norris?“
Blitzschnell drehte Remus sich um, entdeckte die Katze und fing an, ziemlich hektisch über den schon geputzten Boden zu wischen. Dazu sagte er laut: „Tut mir leid, ich hab keine Zeit, ich muss hier noch aufwischen!“ Leise fügte er hinzu: „Ist sie weg?“
„Moment…jetzt.“
Remus hörte auf, den Boden zu traktieren und seufzte. „Bevor du dich wunderst“, erklärte er, „ich habe die ungute Erfahrung gemacht, dass wenn diese Katze sieht, wie ich eine Pause mache, sie eine halbe Minute später mit einem wütenden Filch wieder auftaucht.“
„Aber wie macht sie das?“ Ich runzelte die Stirn. „Ich meine, woher weiß sie, dass du putzen sollst?“
Remus fuhr sich mit der linken Hand durch die Haare. „Das hab ich mich auch gefragt. Aber nachdem mir das dreimal passiert ist, gehe ich lieber kein Risiko mehr ein.“
Mir fiel plötzlich etwas ein. „Vor ein paar Wochen ist Mrs. Norris gerade vor dem Gemeinschaftsraum herumgestreift, als ich Luna rausgelassen hab“, sagte ich. „Und sie hat sie angefaucht und wäre fast auf sie losgegangen! Obwohl sie Geschwister sind!“, fügte ich ziemlich empört bei der Erinnerung daran hinzu. „Und Judy Campbell hat auch gesagt, dass sie fies zu den anderen Katzen war… Als ich Luna von ihr bekommen hab, meine ich…“
Remus nickte zu meiner verworrenen Erzählung und sagte: „Irgendwas ist seltsam an dieser Katze. Ich hoffe, sie ist nicht schon wieder zu Filch…“
„Intelligent genug dazu ist eine Katze bestimmt“, meinte ich. „Hast du zum Beispiel schon mal mitbekommen, wie Luna sich zuerst von mir etwas zu essen geben lässt und danach zu dir geht und das Ganze wiederholt?“
Remus lächelte. „Nein, das ist mir ehrlich gesagt noch nicht aufgefallen. Aber ganz durchschaut habe ich Luna sowieso nie. Wenn wir an verschiedenen Enden des Gemeinschaftsraums sitzen, dann hüpft sie von deinem Schoß und läuft zu mir. Wenn du dich dann zu mir setzt, kommt sie wieder zu dir und lässt dich nicht mehr weg.“
„Das liegt daran, dass sich meine Haare besser zum Klettern eignen, sie aber in dich verlie… ähm, ich meine, dass sie dich lieber mag“, sagte ich.
„Ach was“, sagte Remus.
„Nein, das ist Tatsache“, sagte ich. „Und das macht mir nichts aus, ehrlich, ich kann das voll und ganz nachvollziehen.“
Ich brauchte wieder einen Moment, um zu kapieren, was ich gerade gesagt hatte.
Und das wäre vielleicht gar nicht so schlimm gewesen, wenn ich nicht knallrot angelaufen wäre. Wie schon öfters musste ich daraufhin feststellen, dass meine Schnürsenkel äußerst interessant sind, wenn man sie näher betrachtet. Wirklich spannend. Wie sie sich immer gegenseitig überkreuzen. Und dann diese Schleife.
Ich wartete darauf, dass Remus etwas sagte.
Er sagte nichts.
Ich schaute vorsichtig hoch und ihm direkt in die Augen.
Und bekam eine Art Stromschlag.
Nein, das trifft es nicht ganz.
Es war anders.
Mein Herz schlug so laut, als wollte es das ganze Schloss sprengen.
Und gleichzeitig war da auf einmal… diese Stille.
Diese seltsame Stille.
Und Remus und ich lächelten uns an.

Und dann…brüllte auf einmal jemand: „HEY MOONY, DA BIST DU JA!“ Obwohl, ich glaube, so laut war es gar nicht. Aber in dem Moment kam es mir so vor, als hätte dieser Jemand aus vollem Hals in ein Megafon geschrieen. Und dieser Jemand war kein Geringerer als Sirius Black. Innerhalb von zwei Sekunden stand er neben mir und redete auf Remus ein: „Wir haben dich schon überall gesucht, musst du auch sonntags arbeiten? Wie lange musst du denn noch hier bleiben? Sollen wir dir was helfen? …“
Dann fiel mir auf, dass neben ihm noch jemand stand und mich prüfend musterte. „Und ich hab dich gesucht“, sagte Lindsay zu mir und deutete ein Lächeln an. „Ich hatte schon die Befürchtung, du hättest den Verschwindezauber an dir selbst ausprobiert.“ Sie streckte die Hand aus und reichte mir „Endlich effektiv Unrat zum Verschwinden bringen“, das ich ganz vergessen hatte aufzuheben, und trocknete den Umschlag mit einem ungesagten Zauber. „Kommst du mit in den Gemeinschaftsraum?“
Ich nahm das Buch leicht benommen entgegen und brauchte ungefähr eine halbe Stunde, um mir eine Antwort zu überlegen. „Nein, ich, ähm, ich komme gleich nach, ich, ich muss noch mal… aufs Klo.“
Stattdessen sitze ich jetzt im 7. Stock in diesem leeren Klassenzimmer, wo an der Tafel steht: „12.9.1968 - Hausaufgaben: Wie unterscheidet sich die Verwandlung in einen Werwolf von der in einen Animagus? Mind. eine Rolle Pergament.“
Das war mein 8. Geburtstag, fällt mir gerade auf. Lustig. Damals hatte ich noch keine Ahnung, dass ich eine Hexe bin und dass es so etwas wie Magie nicht nur in den Büchern von meiner Mutter gibt.
Ich habe ĂĽbrigens endlich meinen Eltern geschrieben. Heute Morgen. Dass ich viel zu tun habe und ĂĽber das Animagus-Referat. Ăśber Quidditch. Ein bisschen ĂĽber meine Freunde, weil Mama und Dad nach ihnen gefragt haben.
Okay. Ich atme jetzt tief durch und gehe zurĂĽck in den Gemeinschaftsraum. Es ist nichts passiert. Es gibt keinen Grund, so durcheinander zu sein.

Außer vielleicht dieser seltsamen Stille…

9.2.1977, abends im Bett

Die anderen schlafen alle schon, aber ich bin hellwach. I've got a lot of thinking to do. Wie heiĂźt das nochmal auf Deutsch...?
Oh Mann, ich bin immer noch ziemlich neben der Spur, wie man merkt. Und vorhin hatte ich mit den Mädels ein Gespräch, das ich unbedingt noch aufschreiben muss. Mir geht einfach zu viel im Kopf herum, wie das anscheinend bei mir öfter mal der Fall ist.
Oder ich bin einfach unfähig, wie ein normaler Mensch mit meinem Leben klarzukommen.

Okay. Also vorhin, als ich in den Schlafsaal kam, saßen Lindsay und Lily auf Lilys Bett und unterhielten sich, während Katie anscheinend wieder in der Dusche war. (Dass es Katie war, die duschte, konnte man auch an den gleichzeitigen Dusch- und Zähneputzgeräuschen festmachen.) Lily rückte ein Stück zur Seite, damit ich mich zu ihnen setzen konnte. Wie ich feststellte, redeten sie über den neusten Aushang im Gemeinschaftsraum, den ich vorhin nicht hatte lesen können, da sich ein riesiger Auflauf davor gebildet hatte.
„Gott, ich hatte schon Angst, dass James wieder anfangen würde, mich nach Dates zu fragen“, sagte Lily und schauderte ziemlich glaubwürdig.
Ich schaute sie fragend an.
„Es geht um das Hogsmeade-Wochenende“, sagte Lindsay zur Erklärung. „Und, hat er nicht?“, wandte sie sich dann an Lily. „Ich muss wohl wieder anfangen, an Wunder zu glauben.“
„Hogsmeade-Wochenende?“, wiederholte ich überaus geistreich. „Tut mir leid“, fügte ich an.
„Am Freitag ist Valentinstag“, sagte Lily und lächelte mir zu. „Da gibt es immer ein zusätzliches Wochenende.“
„Oh“, sagte ich. „Und James hat dich nicht gefragt, ob ihr zusammen hingehen wollt?“
Sie schüttelte den Kopf und lächelte wieder. „Nein, nicht direkt.“
Lindsay zog die Augenbrauen hoch.
„Also, er hat zu mir gesagt, dass er gerne mit mir als Freunde hingehen würde, aber dass er das lieber lässt, weil ich dann sicher wieder sauer auf ihn bin, und hat stattdessen vorgeschlagen, dass wir alle zusammen gehen. Was zugegebenermaßen“, fügte sie ein bisschen widerwillig hinzu, „ziemlich nett von ihm war.“
„Ohne dich desillusionieren zu wollen, Lily“, sagte Lindsay nach einer Pause, „ich glaube eher, er hat langsam begriffen, wie er dich nicht rumkriegen kann und sich eine neue Strategie überlegt. Oder überlegen lassen.“ Sie räusperte sich übertrieben, was seltsamerweise nach „Remus“ klang.
Lily zuckte nur mit den Schultern. „Das kann schon sein, aber meine Überlegungen dazu waren, dass diese neue Schiene deutlich angenehmer ist als die letzte, weil sie keinerlei Effekt auf mich haben wird und mir gleichzeitig erlaubt, mit James wie mit einem normalen Menschen umzugehen. Außerdem“, fuhr sie fort, „ist ja nicht gesagt, dass er nicht tatsächlich doch ein bisschen erwachsener geworden ist, oder?“
„Kann schon sein“, sagte ich, während Lindsay sehr zweifelnd dreinschaute.
Dann warf sie einen kurzen Blick zur geschlossenen Badezimmertür, aus der zusätzlich zum Wasserrauschen jetzt noch Gesang herausdrang (wenn ich mich nicht täuschte, war es das neuste Lied der Hobgoblins), und wandte sich dann mir zu. „Wo wir gerade bei den Rumtreibern sind… Es wäre doch interessant zu wissen, wie es inzwischen an der Remus-Front aussieht.“
Aus irgendeinem Grund lief ich schon wieder rot an. „Was ist die Remus-Front?“, fragte ich.
Dass Lily mir einen zutiefst aufmerksamen Blick zuwarf, fĂĽhrte dazu, dass mir noch mehr Blut in den Kopf stieg. Ich wusste gar nicht, dass da so viel reinpasst.
„Naja“, sagte Lily ein bisschen verlegen, „um ehrlich zu sein, haben wir vorhin über dich gesprochen und, du weißt schon, du musst es natürlich nicht sagen, aber es interessiert mich wirklich, ob ihr nur Freunde seid oder…“
„Nur Freunde!“, sagte ich sehr schnell. „Das wisst ihr doch!“ Als niemand etwas dazu sagte, redete ich einfach weiter. „Außerdem, selbst wenn ich, wie ihr mir gerne unterstellt, in Remus…verliebt…wäre, hätte das doch keinen Sinn, wegen“, ich senkte nervös meine Stimme, „wegen Katie.“
Wir warfen alle einen Blick zum Bad, wo Katie in unser Schweigen hinein sang: „You say I'm blind, that I can't see all my bridges burning in front of me…“
„Kann sie nicht mal was anderes singen?“, murmelte Lindsay. „Ich hab dieses Lied langsam satt. Wie heißt das denn?!“
„Sick of it all“, antwortete ich.
„Ein typischer Fall des perfekten Namens.“
Lily, die nicht zugehört hatte, drehte sich jetzt wieder zu uns um und seufzte. „Wisst ihr“, sagte sie nachdenklich, „wenn Katie sagt, dass sie in Remus verliebt ist…dann glaube ich das einer Freundin. Aber bei jeder anderen würde ich denken, es passt nicht zusammen mit ihrem Verhalten.“ Sie seufzte noch einmal. „Aber wenn das wirklich so ist, muss sie uns das selbst sagen, oder?“
Lindsay warf mir einen prĂĽfenden Blick zu.
„Bitte hört auf damit“, sagte ich leicht verzweifelt, weil mir nichts Besseres einfiel. „Ich, ähm… Was würdest du denn sagen, Lindsay, wenn ich dich fragen würde, zum Beispiel, mmh, ob du in Sirius verliebt bist?“
Lily lächelte und zwinkerte mir zu.
„Dazu kann ich nur sagen“, entgegnete Lindsay ungerührt, „dass einem jedes Mädchen, das sich in Sirius Black verliebt, nur Leid tun kann.“
„Nehmen wir zum Beispiel Mia Fox, Sirius' Projektpartnerin“, fuhr sie nach einer kurzen Pause fort. „Während sie zusammengearbeitet haben, war er nett zu ihr, weshalb sie sich jetzt Hoffnungen macht. Obwohl jeder außer ihr mit 99%iger Wahrscheinlichkeit vorhersagen könnte, dass er in spätestens zwei Wochen ihren Namen nicht mehr kennt. Und das Schlimmste ist: es tut seiner Beliebtheit überhaupt keinen Abbruch, dass er anscheinend den Rekordversuch unternimmt, sämtlichen Schülerinnen in Hogwarts das Herz zu brechen. Weil die Idiotinnen es ihm immer wieder verzeihen.“
In diesem Moment flog die Badezimmertür auf und Katie kam im Schlafanzug und zusammen mit einer gewaltigen Ladung Wasserdampf in den Schlafsaal. „Fertig!“, rief sie und schmiss ihr Handtuch auf einen Stuhl zum Trocknen.
„Wer will als Nächstes?“, fragte Lily in das Schweigen hinein, das entstanden war.
„Du kannst“, sagte ich, mit einem knappen Nicken bestätigt von Lindsay. Lily suchte ihre Sachen zusammen und verschwand im Bad und Katie nahm ihren Platz ein.
„Ihr seht aus, als hättet ihr ein interessantes Gesprächsthema“, lächelte sie.
„Ja, wir haben gerade über Lily und James geredet“, antwortete Lindsay souverän, während ich versuchte, mich nicht durch auffälliges Verhalten zu verraten. „Du hast das mit Hogsmeade noch mitgekriegt, oder?“
Katie nicke und fing an, einer imaginären Blume Blätter auszureißen (jedenfalls vermutete ich, dass ihre Geste das darstellen sollte) und dabei vor sich hinzumurmeln: „Sie liebt ihn, sie liebt ihn nicht, sie liebt ihn, sie liebt ihn nicht…sie liebt ihn!“
Lindsay stieß ihr ungehalten den Ellbogen in die Rippen. „Hör auf damit“, sagte sie, „Ich glaube, wir brauchen keinen zweiten Verkupplungsplan.“
Ja, und dann haben wir das Thema gewechselt und ĂĽber etwas anderes geredet.

Was ich mich frage, ist (und das ist der eigentliche Grund, warum ich zu dieser, sagen wir, fortgeschrittenen Uhrzeit noch Tagebuch schreibe): Wie kommt Lindsay überhaupt darauf, dass ich in Remus verliebt wäre? Ich habe doch nie irgendwas in der Richtung gesagt oder auch nur angedeutet. (Hoffe ich, sonst müsste ich mir wirklich Gedanken machen, ob ich nicht ständig unbewusst falsche Signale aussende.) Aber sie würde das doch auch nicht einfach so behaupten. Es muss irgendwas geben, was sie zu dieser Annahme bewegt hat.

Tatsachen, die fälschlicherweise so gedeutet werden könnten, dass ich in Remus verliebt wäre:

1. Ich verbringe ziemlich viel Zeit mit ihm.
Aber das allein ist doch kein Grund, oder?

2. Ich sage, dass ich ihn sehr nett finde und dass ich mit ihm reden kann.
Aber das zeigt doch nur, dass er fĂĽr mich ein guter Freund ist, oder?

3. Ich war traurig, als er mich so abweisend behandelt hat.
Aber das wäre doch jeder, wenn sich ein Freund so verhält, oder?

4. Ich freue mich immer, wenn ich ihn sehe.
Aber das ist doch normal, wenn man einen Freund trifft, oder?

Mehr fällt mir nicht ein…

Der Grund, warum Lindsay das vorhin erwähnt hat, ist wahrscheinlich, dass sie Remus und mich vorhin auf dem Gang getroffen hat. Aber das war, ich meine, ich bin vielleicht ein bisschen durcheinander gewesen, aber alles in allem ist das doch auch kein Grund, davon auszugehen, dass, du weißt schon, Tagebuch…

Und dann wäre da noch diese komische Elektrizität, die ich in letzter Zeit manchmal bemerke, wenn ich mit ihm rede. Aber erstens können Lindsay und Lily das ja nicht wissen und zweitens war das ja früher auch nicht so. Dementsprechend ist es wahrscheinlich nur eine vorübergehende Gehirnstörung meinerseits. Ich glaube wirklich nicht, dass das was zu bedeuten hat.

Und jetzt mache ich das Licht aus und schlafe. In der Hoffnung, dass ich mich morgen ein bisschen gefangen habe.

~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~

Ich hoffe, es hat euch gefallen! :)

Wann es weitergeht, kann ich leider noch nicht sagen. Das hängt eng damit zusammen, wie viel ich in nächster Zeit für die Schule zu tun habe. Aber ich bemüh mich! :)

Bis hoffentlich bald (nehmt euch noch einen virtuellen Keks),
die Rumtreiberin. ^^

PS: Ich würde mich wie immer über Kommentare freuen… :) *nervös auf dem Stuhl rumhüpf*

~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~

Behind the scenes - The making of chapter 36 - An epic fail

In der dritten Fassung dieses Kapitels sagte Lindsay noch: „Wenn man sich zu oft über sie Gedanken macht, wirkt sich das schnell negativ auf das Hirnkapazität aus.“

Das nennt man dann auch: Ungewollt den Beweis gleich mitliefern…

Schönes Wochenende noch! :)


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