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Fanfiction

Die Geschichte des Regens - Das Tagebuch der Emma Foley - Lindsays Geschichte

von >Rumtreiberin<

Huhu! (:
Also erstmal möchte ich euch allen Frohe Ostern wünschen!
Ich hoffe, bei euch ist es genauso warm wie hier & ihr habt ein schönes Wochenende!
Dann möchte ich mich dafür entschuldigen, dass es diesmal so lange gedauert hat. Einige von euch haben den Grund ja schon in meinem Thread gelesen: Ich habe es geschafft, mir die Hornhaut in beiden Augen zu verätzen.
Zum Glück geht's mir inzwischen wieder gut und ich kann euch hiermit ein neues Kapitel präsentieren. Ich hoffe, es gefällt euch wieder!
Und dann möchte ich mich noch bei allen bedanken, die „Tod in Hogwarts“ kommentiert haben. Fühlt euch virtuell gedrückt! (;
Die Re-Kommis findet ihr hier.
Viel Spaß beim Lesen! (:

~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~

25.1.1977, Verwandlung

Tut mir leid, wenn meine Schrift etwas krakelig ist,

ich muss schreiben
ohne hinzuschauen, weil Professor Mc
Gonagall sonst bemerkt, dass ich nicht aufpasse.

Oh, verdammt.
So wird das nichts. Ich muss warten, bis sie…ha! Sie schreibt was an die Tafel und es scheint irgendein längeres Regelwerk zu werden. Also kann ich's mal riskieren. Sonst würde ich mich nie trauen, in Verwandlung Tagebuch zu schreiben (jetzt mal ehrlich, McGonagall hat garantiert Augen im Hinterkopf!), aber im Prinzip ist sie ja selbst schuld, wenn sie mich so in Panik versetzt.
Okay, ist sie nicht.
Ich bin schuld, weil ich nicht verstanden habe, was sie meint und generell dazu neige, überzureagieren. (Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung, oder?)
Aber - hallo? Was würdest du denn bitte machen, Brian, wenn deine Lehrerin vor Beginn der Stunde zu dir sagen würde: „Miss Foley, bitte kommen Sie nach der Stunde zu mir, ich habe eine äußerst wichtige Entdeckung gemacht.“ Mmmh?

Mögliche Gründe für ein Lehrergespräch mit Professor McGonagall:

1. Sie könnte bemerkt haben, dass ich letzte Stunde, als ich den Schuh nicht in eine Maus, sondern in ein Ministinktier verwandelt habe, letzteres aus dem Unterricht geschmuggelt und in der Nähe von Hagrids Hütte ausgesetzt habe (Was wohlgemerkt einen hohen, bzw. stinkenden Preis von mir gefordert hat.)
2. Oder Professor Slughorn hat ihr von dem Zwischenfall mit dem Lachtrank erzählt. Wobei, eigentlich hätte er mir das dann persönlich sagen können. Ach nein, halt. Er beachtet mich ja nicht, genau wie Sirius es mir prophezeit hat.
3. Oder sie hat rausgefunden, dass ich im Zaubertränke-Klassenraum (aka Kerker) esse, obwohl es (aus irgendwelchen geheimnisvollen Gründen, die sich nur den Lehrkräften sämtlicher Schulen dieser Welt erschließen) verboten ist.
4. Oh nein. Hab ich vielleicht anstelle der Hausaufgaben irgendetwas anderes abgegeben? Irgendetwas Peinliches?! Denk nach denk nach denk nach.
5. Oder sie ha___

Miss Foley, I have to ask you urgently not to discuss you private concerns in my classroom anymore. 20 points off from Gryffindor.

25.1.1976, später, Pause nach Verwandlung

Oh Gott.
War das peinlich.

Wie kann man nur so doof sein wie ich? Remus hat mich sogar noch versucht zu warnen, aber ich hab's einfach nicht mitgekriegt. Und jetzt weiß netterweise mein halber Jahrgang, dass ich Tagebuch schreibe, und Professor McGonagall war so wütend, dass sie noch ein paar Bemerkungen über mein Liebesleben und meinen Seelenfrieden gemacht hat. Ich bin ja mal gespannt, wann ich mir die erste dumme Bemerkung anhören muss.
Der Tag fängt ja wieder gut an.

Dazu kommt noch die „äußerst wichtige Entdeckung“. Als ich nach der Stunde nach vorne ging, drückte mir Professor McGonagall mein Tagebuch in die Hand und sagte: „Bitte kommen Sie mit, Miss Foley.“ Sie öffnete die Tür zu ihrem Büro, winkte mich hinein und schloss die Tür hinter mir. Während sie sich auf den Stuhl hinter ihrem Schreibtisch setzte und ich mich ihr gegenüber niederließ, bemerkte ich plötzlich zu meinem Entsetzen, dass ich redete: „…dass war keine Absicht mit dem Stinktier, wirklich nicht.“
„Von was reden Sie?“ Professor McGonagall sah mich an, als zweifelte sie an meinem Geisteszustand (woran sie möglicherweise recht tat). „Nein, lassen Sie's, ich will es gar nicht wissen“, unterbrach sie mich, als ich den Mund öffnete, um ein umfassendes Geständnis abzulegen. Ich habe ja schon mal erwähnt, dass ich nicht lügen kann? „Ich möchte mit ihnen lediglich über Ihre Prüfungen sprechen.“
„Meine Prüfungen, ah ja“, sagte ich und versuchte, so auszusehen, als wüsste ich, um was es geht.
„Sie wissen bereits bescheid?“
„Ähm. Nein.“
Professor McGonagall seufzte. „Hier in Hogwarts werden die ZAGs bereits im fünften Jahr geschrieben. Ich habe gestern bemerkt, dass an ihrer alten Schule diese Prüfungen erst nach sechs Jahren abgelegt werden, ist das richtig?“
Ich nickte und versuchte so auszusehen, als wäre mir das neu. Weil es, wie mir gerade einfiel, vermutlich meine Pflicht gewesen wäre, bescheid zu sagen, nachdem ich das herausgefunden hatte.
„Gut, dann werden Sie Ihre ZAG-Prüfungen dieses Jahr nachholen. Wir benötigen nur eine Sondererlaubnis, aber das wird kein größeres Problem sein.“
Ich nickte wieder.
„Hatten Sie dann überhaupt schon eine Berufsberatung?“, fragte Professor McGonagall.
Diesmal schüttelte ich den Kopf, damit es ja nicht langweilig wurde.
„Aber wie haben Sie dann Ihre Kurse ausgewählt?“ Sie schien wirklich entsetzt.
„Ähm. Ehrlich gesagt, hab ich einfach die genommen, die ich letztes Jahr auch hatte. Außer Alte Runen, das hab ich gekickt, weil es gleichzeitig mit Monsterfüttern…ich meine, Pflege Magischer Geschöpfe lag.“ (Notiz für mich selbst: Sirius später anmotzen, weil er mir dieses bescheuerte Wort ins Hirn gepflanzt hat und ich es jetzt dauernd bei unpassenden Gelegenheiten verwende.) „Ich wusste gar nicht, dass die Fächerwahl irgendeinem System folgt.“
Jetzt sah meine Hauslehrerin aus, als würde sie bald einen Nervenzusammenbruch erleiden.
Ich versuchte, sie zu beruhigen. „Also das ist nicht schlimm, wirklich nicht…“
„Miss Foley, ist Ihnen klar, dass Sie sich vielleicht die Berufslaufbahn verbaut haben, die Sie eigentlich einschlagen wollten?“
Die ehrliche Antwort in diesem Fall lautet: Nein. Weil ich nämlich absolut keine Ahnung habe, welchen Beruf ich mal ausüben möchte. Um genauer zu sein, kann ich mir noch nicht mal vorstellen, dass man mich in weniger als eineinhalb Jahren auf die Berufswelt loslassen wird. Genauso gut könnte man mir sagen, dass ich mit Siebzehn einen Vampir heiraten und nach Sibirien ziehen werde.
„Professor McGonagall“, sagte ich und versuchte vernünftig zu klingen, „meine zukünftige berufliche Laufbahn liegt noch nicht so, äh, klar vor mir, wie Sie es sich vorstellen.“
Das schien aber nur ihren Ehrgeiz zu wecken. „Wo sehen Sie denn Ihre Stärken?“, wollte sie wissen. Meine Stärken, mmh. Das ist einfach. Da wäre zum Beispiel mein Talent dafür, zu reden, ohne zu denken, Sachen kaputtzumachen, zu unpassenden Gelegenheiten aufzutauchen, mir bescheuerte Verletzungen zuzuziehen und mich vor Leuten, die ich mag, dadurch zum Narren zu machen. Wer würde mich da nicht einstellen?
„Vielleicht könnte ich eher meine Schwächen nennen?“, schlug ich halbherzig vor.
„Sie müssen doch Stärken haben“, unterbrach sie mich empört. „Was ist denn Ihr Lieblingsfach?“
„Verwandlung“, sagte ich und lief rot an, als mir auffiel, mit wem ich redete.
„Das allein hilft Ihnen aber wenig. Es sei denn, Sie möchten Lehrerin werden?“
Ich schüttelte in stummem Entsetzen den Kopf. Klar. Emma Foley, das Vorbild für alle angehenden Hexen und Zauberer. Vielleicht sollte ich mir das mit Sibirien doch noch mal überlegen?
„Was machen Sie denn sonst noch gern?“
Mir lag schon ein „nichts“ auf der Zunge, aber das hätte wohl auch nicht so gut geklungen. Das Problem ist: ich habe keine richtigen Lieblingsfächer. Zaubertränke und Geschichte der Zauberei stehen da ganz unten auf meine Liste. Verteidigung mochte ich eigentlich immer ganz gern, aber in letzter Zeit ist mir das zu, na ja, ich weiß nicht. Wir reden zu viel über Persönlichkeit und Gefühle und so. Zauberkunst ist schön und gut, aber erstens scheine ich darin immer schlechter zu werden und zweitens sehe ich den Sinn dieses Faches nicht wirklich. Okay, Kräuterkunde macht meistens Spaß, es sei denn, wir nehmen irgendwelche peruanischen fleischfressenden Tentakelpflanzen durch. Und Monsterf… PmG ist auch cool, solange man nicht gebissen wird. Aber das heißt nicht, dass ich damit meinen Lebensunterhalt verdienen will.
Schließlich wählte ich die unverbindliche Antwort: ein Achselzucken. Meine Hauslehrerin seufzte. „Denken Sie darüber nach“, ermahnte sie mich. „Ich sage Ihnen bescheid, wenn das mit den ZAGs geregelt ist.“
Ich nickte, sagte „okay“, verabschiedete mich und ging raus.
Und dann fiel endlich der Groschen.

Moment mal. MOMENT MAL. Ich soll in vielleicht zwei Monaten eine Prüfung über die LETZTEN FÜNF SCHULJAHRE schreiben?!
Ich meine, okay, wenn ich nicht die Schule gewechselt hätte, hätte ich das auch machen müssen… aber dann hätte ich mir nicht vorher noch den ganzen Stoff übersetzen müssen! Und hätte das Ganze ein bisschen früher erfahren. Gut, ich hätte vielleicht schon seit Dezember davon ausgehen müssen. Allerdings ist das auch nicht gerade früh und… na schön, ich geb's zu, ich hab's vergessen. Zufrieden?
IST ES DANN ETWA UNVERSTÄNDLICH, WENN ICH JETZT DIE TOTALE PANIK SCHIEBE?

„Alles okay, Emma?“
„Warte mal 20 Sekunden, ich muss mich rehabilitieren.“
Ich ordnete alle Gedanken in einer ordentlichen Liste und begann, sie von oben nach unten abzuarbeiten.
„Hi Remus, was machst du hier?“
„Auf dich warten natürlich“, lächelte er. „Was wollte Professor McGonagall denn?“
„Ich soll dieses Jahr meine ZAGs nachholen!“, platzte ich heraus. „Und ich falle garantiert durch… ich kann mich noch nicht mal an die einfachsten Sachen erinnern, und zusätzlich herrscht in meinem Kopf ein einziges Durcheinander von Englisch und Deutsch.“ Je länger ich darüber nachdachte, desto panischer wurde ich. „Verdammt, ich hab sogar den Schwebezauber vergessen!“
„Emma, atme erstmal tief durch.“ Remus klang als müsste er sich ein Lächeln verkneifen und ich bemerkte plötzlich, dass er mich an der Hand festhielt und mich daran hinderte, in eine völlig falsche Richtung abzubiegen. Ich versuchte wirklich, tief durchzuatmen, aber irgendwie klappte es nicht, weil von meiner Hand irgendeine komische Elektrizität in meinen Körper strömte. (Ja, ich werde wohl langsam paranoid.) Vielleicht ging es Remus aber genauso, denn er ließ meine Hand plötzlich wieder los und fuhr sich nervös durch die Haare. Ich hatte das Gefühl, etwas sagen zu müssen. „Hey, war es Wingardium leviosa?“
Dummerweise wedelte ich dabei mit dem Zauberstab herum und brachte die Tasche eines Erstklässlers zum Schweben, der gerade vorbeilief.
Auf der anderen Seite hab ich den Zauber zumindest hingekriegt, oder? Und der Erstklässler ist auch nicht zuschaden gekommen, nur sein Tintenfass.

25.1.1976, nach der letzten Stunde

Gerade konnten wir wieder eine Lindsay-Sirius-Szene live miterleben. Habe ich schon erwähnt, dass Sirius sich jetzt, da er nicht mehr mit Evangeline zusammen ist, vor Verehrerinnen kaum noch retten kann? Zum Glück für ihn sind viele von ihnen zu schüchtern, um ihn anzusprechen, weshalb in letzter Zeit nur eine merklich gestiegene Anzahl an Augengeklimper und roter Gesichtsfarbe festzustellen ist. Betsy Carter dagegen, eine Viertklässlerin aus Ravenclaw, ist in der Eingangshalle einfach auf ihn zumarschiert und hat ihn gefragt, ob sie zusammen zum nächsten Quidditchspiel gehen wollen (Ravenclaw gegen Slytherin. Zum Glück muss ich noch nicht spielen!). Ich wage mal zu behaupten, dass ich seinen Gedankengang ziemlich exakt wiedergeben kann: Och nee, nicht schon wieder - na ja, sie ist ja ziemlich hübsch - loswerden kann ich sie hinterher immer noch.
Doch in der Sekunde, bevor er den Mund aufmachte, um zuzustimmen (und ihr damit höchstwahrscheinlich den Traum der letzten drei Jahre zu erfüllen), sagte Lindsay unerwarteterweise und mit dem Aufflackern eines fiesen Grinsens: „Wenn ich du wäre, würde ich mich nicht mit ihm treffen.“
Betsy wandte sich ihr überrascht und mit einem wütenden Blick zu. Vermutlich dachte sie, das wäre eine Art Eifersuchts-Rache-Aktion von ihr.
„Ehrlich“, fuhr diese mit einem mitleidigen Lächeln fort, „du denkst wahrscheinlich, dass du ihn dir angeln kannst, aber er wird dich nach dem Treffen abservieren und dich keines weiteren Blickes würdigen. Glaub mir, ich kenne ihn seit viereinhalb Jahren und das macht er jedes Mal.“
Betsy sah leicht verunsichert aus. Ist ihr bestimmt noch nie passiert, dass ihr jemand solche Ratschläge gegeben hat, wenn das Objekt ihrer Begierde (fassungsloser Blick) direkt nebendran stand. „Was ist mit Evangeline?“, wandte sie schließlich ein (an dieser Stelle musste ich feststellen, dass das Gespräch der beiden einen leicht lächerlichen Charakter annahm).
„Oh, natürlich“, sagte Lindsay spöttisch. Die Sache schien ihr Spaß zu machen. „Wenn du dich für die neue Evangeline Devine hältst, bitte. Aber vielleicht bedenkst du, dass das Ganze auch nicht gut ausgegangen ist.“ Sie machte eine theatralische Pause, bevor sie fortfuhr: „Frag mal ein paar von denen, mit denen er sich getroffen hat. Dann wirst du feststellen, dass Sirius Black das absolute Arschloch ist, wenn es um seine Dates geht.“
Jetzt hatte sie es geschafft, Betsy völlig zu verwirren. Sie warf Sirius einen nervösen Blick zu und entfernte sich vorsichtshalber einen Schritt von ihm.
„Süße, lass mich dir einen Rat für's Leben geben“, schloss Lindsay. „Der gutaussehende Typ ist immer das Arschloch. Immer. Merk dir das.“
Betsy blinzelte und sagte dann: „Ähm, ich muss mal dringend…tut mir leid…ja…bis dann…“
Als sie weg war, drehte Sirius sich zu Lindsay um und knurrte wütend: „Hast. Du. Mir. Gerade. Mein Date vermasselt?“ Es klang wirklich furchteinflößend, aber Lindsay zuckte nur die Achseln. „Ich habe lediglich die Wahrheit gesagt und diese Ravenclaw vor einem gebrochenen Herzen bewahrt.“ Dann konnte sie ihr Grinsen nicht mehr verbergen. Sirius schien die ganze Sache allerdings nicht so lustig zu finden. „Wie auch immer, mit wem ich mich treffe, geht dich so was von nichts an…“
„Tut mir leid“, sagte Lindsay, grinste ihn aber weiterhin an. (Notiz: Ich dachte, Sirius wäre der mit dem Grinsen?)
„Wenn dich das nächste Mal ein Typ anmacht - ich schwöre, dann werde ich aus dem Nichts auftauchen und ihm Horrorgeschichten über dich erzählen!“, fluchte Sirius.
„Im Gegensatz zu dir habe ich auch ein Selbstwertgefühl, wenn ich nicht fünf Dates pro Tag habe“, konterte Lindsay gelassen. „Außerdem gibt es nichts über mich erzählen, weil ich nämlich einen durch und durch schlechten Ruf habe.“
Sirius rang die Hände. „Wo ist nur die Logik geblieben?! Über mich gibt es nichts zu erzählen, weil ich einen schlechten Ruf habe“, wiederholte er. „Macht Sinn.“
„Macht es auch“, sagte Lindsay liebenswürdig. „Ich kann es dir gerne erklären, wenn es dein Gehirn nicht überanstrengt, oh Hüter der Logik. Es ist nämlich ganz einfach: Zuerst sagen die Leute, scheiße, ist diese Lindsay Cohen zickig und arrogant, die kann ich so was von nicht ausstehen.“ („Womit sie recht haben“, murmelte Sirius.) „Und sie warten darauf, dass man einen Fehler macht, damit sie sagen können, ich hab ja gleich gesagt, die ist bescheuert“, fuhr Lindsay ungerührt fort. „Wenn du diesen Fehler aber nicht machst, dann akzeptieren sie irgendwann, dass du so bist, wie du eben bist.
Du dagegen bist zehnmal so arrogant wie ich und außerdem das größere Arschloch, aber du vertraust einfach darauf, dass die Leute dir das verzeihen, weil du gut aussiehst. C'est la difference.“
„Seit wann kannst du französisch?“
„Das hab ich nur aus dem Wörterbuch rausgesucht, um dich zu beeindrucken.“
„Echt?“
Lindsay verdrehte nur die Augen.

25.1.1976, 19:37, Gemeinschaftsraum

Was mir gerade aufgefallen ist: Ich musste mir noch keinen einzigen Witz über Tagebuchschreiber anhören. Das ist wirklich erstaunlich.

26.1.1976, abends im Schlafsaal

Hallo Tagebuch, da bin ich wieder. Nachdem ich gestern zu müde war. Aber jetzt muss ich unbedingt wieder schreiben, solange ich mich noch an alles erinnern kann. Und bevor ich darüber nachdenke. Die bewährte Strategie also.

Vorhin saßen Lindsay, Lily, Katie und ich zusammen an unseren Hausaufgaben im Gemeinschaftsraum. Unseren Stammplatz hatten sich Judy Campbell (die Zweitklässlerin, von der ich Luna hab) und ihre Freundinnen unter den Nagel gerissen. Lindsay wollte sie zwar verscheuchen, aber Lily hatte sich dagegen ausgesprochen, weshalb wir in der am weitesten vom Kamin entfernten Ecke am Fenster saßen. Draußen schneit es übrigens wieder und überall, wo es in den letzten Tagen getaut hat, befinden sich jetzt spiegelglatte Ausrutschfallen.
Jedenfalls schreckten wir alle hoch, als es auf einmal an die Fensterscheibe pochte. Ich stieß mein Tintenfass um und sagte abwesend: „Der Axtmörder!“ (ja, ich bin überarbeitet), was mir natürlich einen zweifelnden und zwei besorgte Blicke einbrachte. Wobei es zugegebenermaßen wirklich seltsam wäre, wenn der Axtmörder an ein ich-weiß-nicht-wie-hoch-liegendes Turmfenster klopfen könnte, aber na gut. Lily machte das Fenster auf, spähte in die Dunkelheit hinaus - und ließ einen schmerzerfüllten Aufschrei hören. „Blödes Vieh!“, schimpfte sie und betrachtete ihren heftig blutenden Handrücken, während eine braune Eule auf die Fensterbank hüpfte. „Brauchst du ein Taschentuch?“, fragte Katie, doch Lily murmelte: „Moment, ich mach das schon“ und heilte die Wunde mit einem ungesagten Zauber. (Wie macht sie das bloß?)
Währenddessen hatte Lindsay der Eule den Brief aus dem Schnabel genommen und ihn hastig aufgerissen. „Von Stephen!“, sagte sie aufgeregt und begann sofort zu lesen. Immerhin war es der erste Brief seit seiner last-minute-Absage vor Weihnachten. Ich dachte gerade, dass ich mir nicht sicher war, ob ich ihren Bruder besonders gut leiden konnte, als Lindsay das Pergament mit leichenblassem Gesicht sinken ließ.
„Was ist los?“, fragte ich alarmiert.
„Nichts“, sagte sie schnell und schob den Brief unter ihr Buch. Doch dann hielt sie mitten in der Bewegung inne. Einen Moment lang zögerte sie, dann atmete sie hörbar aus und hielt uns den Brief hin.
Lily sah Lindsay unsicher an und nahm ihn schließlich aus ihrer ausgestreckten Hand entgegen. Wir beugten uns zu dritt darüber und begannen zu lesen. Ich versuche, Stephens Brief aus dem Gedächtnis wiederzugeben:

Liebe Lindsay,

erstmal muss ich dich bitten, den Inhalt dieses Briefes strengstens geheimzuhalten, okay?
Um es kurz zu machen: Seit deinem Brief im Dezember habe ich immer wieder darüber nachgedacht, was du mir über Jack geschrieben hast, und nachdem ich widerwillig einige Hinweise erkennen musste, die in dieselbe Richtung gingen, habe ich ihn darauf angesprochen. Vermutlich sollte ich es dir nicht sagen, aber du hast mich ja auf die Idee gebracht. Und du hattest in gewisser Weise recht: Diese „Tätowierung“ auf seinem Arm ist kein gewöhnlicher Körperschmuck (viel zu hässlich, haha), sondern zeigt seine Zugehörigkeit zu dieser speziellen Gruppierung an. Auf der anderen Seite kann ich dich beruhigen: ich habe lange mit Jack darüber gesprochen und er hat mich davon überzeugt, dass von ihm keine Gefahr ausgeht. Ein paar der Punkte, die er mir als ihre Ziele genannt hat, klingen meiner Meinung nach sogar vernünftig: Findest du es nicht auch in gewisser Weise ungerecht, dass wir alle möglichen Unannehmlichkeiten auf uns nehmen müssen (Geheimhaltung usw.), nur weil die Muggel nicht mehr an Zauberei glauben wollen?
Jedenfalls musst du dir keine Sorgen um uns machen. Ich befinde mich nicht in Gefahr und bin an nichts Illegalem beteiligt (zumindest nicht in dieser Hinsicht, haha). Diese Undercover-Agenten, von denen ich dir das letzte Mal erzählt habe, sind auch wirklich keine Auroren und gehören noch nicht einmal einer organisierten Gruppe an, soweit ich das beurteilen kann.
Leider werde ich mich in der nächsten Zeit nicht bei dir melden können, da ich ab morgen wieder unterwegs bin. Du musst mir also nicht antworten, die Eule wird mich sowieso nicht finden. Aber sobald ich wieder kann, schreibe ich dir.

Stephen

Als ich geendet hatte, blickte ich in zwei fassungslose Gesichter. Lindsay nahm den Brief an sich und stopfte ihn in ihre Tasche, dann vergrub sie unvermittelt das Gesicht in den Händen. „Jetzt steckt er drin, und ich kann ihn noch nicht einmal warnen!“ Lily legte ihr vorsichtig die Hand auf den Arm und Lindsay zuckte zusammen. „Wahrscheinlich musste es so kommen“, flüsterte sie mehr zu sich selbst, „er hat ja immer…“ Dann brach sie ab und wischte sich in einer brüsken Geste mit dem Ärmel ihres Pullis über die Augen.
„Was hat er immer?“, fragte ich vorsichtig.
„Nicht wichtig“, murmelte sie. „Kommt, wir gehen hoch.“
Oben in unserem Schlafsaal hockten wir uns auf Lilys Bett und schwiegen eine ganze Weile.
„Doch, es ist wichtig“, brach Lindsay plötzlich das Schweigen. „Wenn ihr wollt, erzähle ich es euch.“
„Was denn?“
„Ihr habt nie viel über meine Familie gehört, richtig? Mein großes Geheimnis. Gut, ich glaube, jetzt ist der Zeitpunkt, euch endlich alles zu erzählen.“
„Du musst nicht“, begann Lily, doch Lindsay unterbrach sie. „Ich will aber“, sagte sie. Sie zog Lilys Kopfkissen hinter ihrem Rücken hervor und schlang die Arme darum, dann begann sie zu erzählen.

(Wieder ein Versuch, aus dem Gedächtnis zu zitieren:)

„Es ist keine großartige Geschichte“, sagte Lindsay. „Und ich kann mich teilweise noch nicht einmal daran erinnern. Aber na gut.
Mein Vater ist Engländer, Südengländer, um genau zu sein. Muggel. Kommt aus einem kleinen Dorf, das er bis zu seinem 18. Lebensjahr praktisch nie verlassen hat. Meine Großeltern kenne ich kaum, sie sind gestorben, als ich noch ganz klein war.
Nachdem mein Vater mit der Schule fertig war, hat er angefangen zu studieren. Meine Mutter Kyoko war, wie ihr wisst, Japanerin. Sie verbrachte ein Auslandssemester hier. Die beiden lernten sich kennen, sie verlängerte ihren Aufenthalt, schließlich folgte er ihr nach Japan. Wie das eben so ist. Sie heirateten, ein Jahr später kam Steve auf die Welt, sie waren eine glückliche Familie, dann irgendwann kam ich als Nachzüglerin, immer noch glückliche Familie. Bis Kyoko meinem Vater offenbarte, dass sie eine Hexe war. Dazu muss ich sagen, dass sie bei Steve und mir die magischen Fähigkeiten erst sehr spät entwickelt haben. Sie hat es ihm erst gesagt, als Stephens Brief schon auf dem Küchentisch lag.
Mein Bruder hat mir erzählt, dass sie lange geredet haben, während wir im Flur standen und zu lauschen versuchten. Irgendwann ist mein Vater gekommen, hat uns unsere Jacken angezogen und wir sind rausgegangen. Sapporo bei Nacht. Ich fand das damals ganz toll, klar, ich war ja erst acht. Kinobesuch mit Daddy, dann ein Spaziergang, bis Steve und ich schließlich auf einer Parkbank eingeschlafen sind, aber Daddy hat ja aufgepasst. Um es kurz zu machen: Als wir morgens zurückkamen, war Kyoko verschwunden. Spurlos, mit all ihren Sachen. Ohne Nachricht, nichts. Mein Vater ist fast durchgedreht. Zwei Stunden später saßen wir in einem Taxi zum Flughafen und unsere Wohnung war verwaist. Ich glaube, mein Vater wollte einfach so weit weg wie möglich. Keine Ahnung, wie er auf Alaska gekommen ist.
Jedenfalls ist Steve auf die Artic Wolf Academy gegangen und kam auch in den Sommerferien nicht mehr nach Hause. Deshalb habe ich versucht, meine magischen Unfälle so lange zu vertuschen, wie es ging. Sprich: bis auch mein Schulbrief kam. Und seitdem habe ich meinen Vater nur noch in den Ferien gesehen. Ich weiß nicht, ob wir für ihn schmerzhafte Erinnerungen bedeuten oder er in seinen Augen versagt hat, weil wir so geworden sind wie Kyoko.
Als ich dreizehn war, ist er dann nach England zurückgekehrt, deshalb bin ich jetzt hier. Aber meine Sommerferien habe ich seitdem immer bei Steve verbracht.“
Lindsay schwieg, und ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Was ich gerade gehört hatte, ist erschütternd, und doch ist es zumindest ein Puzzleteil, um die Lindsay, die ich seit einem halben Jahr kenne, ein bisschen mehr zu verstehen. Bevor ich aber länger darüber nachdenken konnte, fuhr diese fort: „Ich habe euch das jetzt erzählt, und ich weiß, dass ihr es für euch behalten werdet. Aber ich möchte nicht weiter darüber reden. Wirklich nicht.“
„Eine Sache wollte ich dich aber fragen“, sagte Katie vorsichtig. „Du hast von deiner Mutter in der Vergangenheit gesprochen. Ist sie...?“
„Ich weiß nicht, was mit ihr ist“, erwiderte Lindsay schroff. „Ich habe nie mehr etwas von ihr gehört. Vermutlich lebt sie immer noch in Japan, aber woher sollte ich das wissen?
Vielleicht gehe ich nach der Schule zurück und suche sie“, fügte sie nach einer kleinen Pause nachdenklich hinzu. „Das denke ich manchmal...aber wahrscheinlich würde sie mir die Tür vor der Nase zuschlagen.“
Wieder schwiegen wir, dann sagte Lindsay plötzlich: „Okay, ich bin nicht die Meisterin des Themenwechsels, aber ich frage mich gerade wirklich, was ihr eigentlich nach der Schule vorhabt?“
Lily betrachtete sie einen Moment lang nachdenklich und kam dann ihrem Wunsch nach einem anderen Gesprächsthema nach. „Ich würde gerne irgendwas…Nützliches machen“, sagte sie.
„Potter heiraten zum Beispiel?“, witzelte Lindsay, doch ihre Augen lächelten nicht.
„Ich dachte eher an einen Beruf wie Heilerin“, erwiderte Lily würdevoll und schüttelte ihre roten Haare, ohne auf die Bemerkung einzugehen. Immerhin ignoriert sie ihn konsequent und wider alle Entschuldigungsversuche, seitdem sie das mit Selina rausgefunden hat. „Aber dann wiederum bin ich mir nicht sicher, ob ich mit der Verantwortung klar kommen würde.“
Katie lehnte sich zurück und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. „Ich glaube, ich werde weggehen“, sagte sie mit geschlossenen Augen. „Was anderes sehen. Wenn ich daran denke, gleich nach der Schule eine Ausbildung zu machen und dann in einem stickigen Büro zu landen, könnte ich schreien.“
„Abenteuer erleben und so?“, fragte ich.
„Nein, was friedliches“, grinste sie. „Ich dachte eher an unberührte Strände und so was.“
„Naja, das Geld hast du ja“, murmelte Lindsay. „Und du?“, wandte sie sich an mich, bemüht, das Gespräch in Gang zu halten.
„Das ist schon das zweite Mal heute, dass mir jemand diese Frage stellt, und langsam mache ich mir Sorgen“, antwortete ich. „Ist es wirklich schon so dringend oder hab ich noch etwas Zeit, um meine verborgenen Talente auszupacken?“
„Naja, eins hast du ja schon gefunden“, warf Lily ein.
„Sachen kaputtmachen?“ Lindsay grinste. „Ach nein, warte, ich weiß, was du meinst.“
„Was wisst ihr?“, fragte ich begierig, aber ich erntete nur geheimnisvolle Mienen. „Das musst du schon selbst herausfinden.“
„Das ist gemein.“
„Apropos gemein“, sagte Katie. „Irgendwelche Pläne bezüglich falsche Schlange aka Selina Adams?“
„Hat da jemand Rachegedanken?“, stichelte Lily. „Nein, ich finde, wir sind alt genug, um die Sache diesmal auf die erwachsene Art und Weise zu lösen.“
„Auch genannt: die langweilige Lösung.“
Lindsay überging Katies Einwurf und fragte nur: „Und die wäre?“
„So tun, als ob nichts passiert wäre. Das wird sie am meisten ärgern.“
„Oooh, Lily Evans entdeckt ihre fiese Seite“, grinste Katie. „Na gut, das kann ich akzeptieren.“
„Übrigens, habt ihr schon gelesen, dass nächste Woche Hogsmeade auf dem Plan steht?“, sagte Lindsay, nachdem abermals eine kurze Pause entstanden war. „Also gleich nach deinem Geburtstag, Lily.“
„Oh, cool, gibt's 'ne Party?“
Lily lächelte und zuckte mit den Schultern. „Ich weiß noch nicht. Vielleicht heb ich mir das mit der Party für nächstes Jahr auf. Ich wüsste gar nicht, wen ich einladen sollte…“
„Überleg's dir noch mal“, sagte Katie.
Und wieder entstand eine kurze Pause. Wahrscheinlich dachten wir alle wieder über Lindsays Geschichte nach; jedenfalls tat ich es. Als das Schweigen länger wurde, schaute Lindsay auf ihre Uhr und sagte: „Ich muss noch was in der Bibliothek zurückgeben, kann mir jemand von euch beim Tragen helfen?“
„Klar.“ Ich sprang auf und nahm einen Stapel Bücher entgegen, während sie die andere Hälfte trug. „Bis gleich.“
Am Fuß der Wendeltreppe stießen wir fast mit Sirius zusammen, der auf irgendjemand zu warten schien. (Vielleicht hat er doch noch ein Date bekommen.) Okay, was heißt „fast“. Lindsay rammte ihm versehentlich (?) die Ecke eines Wälzers in den Magen. „Ups, 'tschuldigung, Black.“
„Bist du unter die Samuraikrieger gegangen oder was?“, ächzte Sirius.
„Das war der lahmste Witz, den ich seit langem gehört habe. Und das, obwohl ich ziemlich viel Zeit mit dir verbringen muss.“
„Tja, dann hab ich wohl hohe Standards gesetzt.“
Lindsays Laune schien gestiegen zu sein, als wir weitergingen. Vermutlich war es deshalb nicht gerade geschickt von mir, aber ich hatte schon den Mund aufgemacht, um sie zu fragen, bevor mir das auffiel.
„Du, Lindsay? Was mir gerade eingefallen ist…“, sagte ich, nachdem wir durch das Portraitloch geklettert waren.
„Bitte lass sie nicht danach fragen“, murmelte diese.
„Häh, was?“ Ich warf ihr einen verwirrten Blick zu. „Also, ich wollte dich fragen, wegen der Party am Schuljahresanfang…Aprils Party, meine ich…“
„Ich hab's geahnt“, seufzte Lindsay. „Hör mal, ich bin dir wirklich dankbar, dass du es niemandem erzählt hast. Ich weiß nicht, ich glaube, ich habe an dem Abend ein bisschen zu viel getrunken, davon werde ich wohl wehleidig oder so. Keine Ahnung. Und dann hat Sirius diese wirklich bescheuerte Bemerkung gemacht…“
„Welche Bemerkung?“
„Zum Glück verstößt Neugier nicht gegen die Schulordnung, was? Ich weiß es nicht mehr. Wirklich nicht.“
Wir waren inzwischen an der Bibliothek angekommen, und während Lindsay mir den Bücherstapel abnahm und zur miesepetrig dreinschauenden Madam Pince auf den Tisch legte, überlegte ich, dass Lindsay mir schon wieder ein Rätsel aufgegeben hat. Hat sie wirklich wegen Sirius geweint damals? Was muss er dann gesagt haben? Und weiß sie es wirklich nicht mehr oder hat sie diesmal von ihrer Fähigkeit, lügen zu können, ohne mit der Wimper zu zucken, Gebrauch gemacht? Ich meine, verübeln würde ich es ihr nicht, es ist schließlich ihre Sache. Aber, verdammt, wissen würde ich es trotzdem gerne.

Auf dem Rückweg ist nicht mehr viel passiert, deshalb gehe ich jetzt gleich zum Nachdenken-Teil über. Ich habe ja schon gesagt, dass mich Lindsays Geschichte ziemlich erschüttert hat. Ich meine, ich habe mir schon gedacht, dass es keine besonders fröhliche sein muss, aber…
Und ich glaube, ich habe sogar verstanden, warum sie uns das alles erzählt hat. Ich bin mir nicht sicher, ob es stimmt, aber davor hat sie ja gesagt, dass Stephen in diese Todesser-Sache mit hineinrutscht, habe so kommen müssen. Meint sie damit vielleicht, dass er ihrem Vater die Schuld daran gibt, dass ihre Familie so auseinandergebrochen ist? Weil er das Geständnis seiner Frau nicht gleich akzeptiert hat?
Ich würde Lindsay gerne irgendwie trösten, aber ich weiß nicht, wie. Sie schläft außerdem schon, oder zumindest tut sie so. Lily hat vorhin noch mal versucht, mit ihr über Stephen zu reden, doch sie hat nur gesagt, er habe ja selbst geschrieben, dass eine Antwort zwecklos sei. Sie könne ihn also nicht warnen und selbst wenn das möglich wäre, würde er ihre Warnung nicht ernst nehmen. Das einzige, was man noch machen kann, ist zu hoffen, dass er da nicht zu tief reingerät, hat sie gesagt. Noch sei ja nichts passiert.
Ich hoffe es wirklich, wegen Lindsay.

Moment, da kommt jemand an mein Bett geschlichen.

26.1.1976, kurze Zeit später

„Schläfst du auch noch nicht?“ Katie streckte ihren Kopf durch den Vorhang meines Himmelbetts, dann hockte sie sich auf das Fußende der Matratze. Ich zog meine Füße ein und reichte ihr ein Kissen, das sie sich hinter den Rücken stopfte.
„Ich habe gerade über Lindsay nachgedacht“, flüsterte sie, „und wollte dich fragen, ob du nicht auch meinst, dass sie in Sirius verliebt ist.“
Ich starrte sie nur an. Das war so ungefähr das letzte, was ich erwartet hatte.
„Also, du denkst wahrscheinlich, dass das jetzt zu einem komischen Zeitpunkt kommt“, schob sie hastig nach, „aber ich dachte, vielleicht würde es sie aufmuntern?“
Ich blinzelte und versuchte, ihre Gedankengänge nachzuvollziehen.
„Meinst du nicht?“ Sie sah enttäuscht aus. „Ich war mir gerade ziemlich sicher.“
„Ich weiß nicht“, sagte ich schließlich. „Sie ärgern sich doch dauernd, oder?“
„Ja, aber es macht ihnen Spaß, und das ist der springende Punkt an der Sache.“
„Bist du sicher, dass sie sich nicht einfach nur nicht leiden können?“
Katie kicherte. „Nein, ehrlich, letztes Jahr waren sie viel gehässiger. Jetzt grinst Lindsay sogar manchmal, ist dir das nicht aufgefallen?“
Ich dachte darüber nach. „Naja, kann schon sein. Aber muss sie deshalb gleich in ihn verliebt sein, nur weil sie grinst?“
„Ich bin mir sicher“, behauptete Katie. „Achte mal darauf. Naja, was ich dich fragen wollte, ist: meinst du, wir könnten vielleicht…?“
Ich starrte sie an, dann ging mir endlich ein Licht auf. Ich nahm Katie das Kissen weg, legte mich gemütlich hin und zog mir die Decke bis zum Hals hoch, denn inzwischen bin ich ziemlich müde. Deshalb hör ich auch für heute endlich mit dem Schreiben auf und versuche zu schlafen.
Achso, du willst wahrscheinlich wissen, was ich ihr geantwortet habe?
„Keine Verkupplungspläne mehr, Katie. Bitte.“

~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~+~

Ich hoffe, es hat euch gefallen! *nervös über den Bildschirmrand schau*
Würde mich (wie immer) über Kommis sehr freuen!
*virtuelle Schale mit Schokoeiern hinhalt*
Eins von diesen wundervollen virtuellen Ostereiern könnte schon bald dir gehören…wenn du auf den Link unten klickst und einen Kommentar verfasst! (;

Bis bald! (:


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Ich sollte nur lesen, aber ich habe die Damen im Hörverlag davon überzeugt, dass es viel schöner ist die Figuren zu spielen, als nur zu zitieren.
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