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Fanfiction

Die Geschichte des Regens - Das Tagebuch der Emma Foley - Countdown to Christmas

von >Rumtreiberin<

* Ich hab's tatsächlich noch geschafft! *

Hey ihr,
nachdem ich gestern einen wahren Schreibmarathon hingelegt habe (ich wollte das Kapitel unbedingt noch vor Weihnachten on stellen), hab ich's leider erst gerade (20:45) geschafft, Korrektur zu lesen. Und ich kann hier auch nur kurz was schreiben, weil ich noch zwei Geschenke fertigmachen muss…! *rotwerd*

Erstmal: Ich danke allen, die das letzte Kapitel kommentiert haben - ihr wisst ja, dass ich mich immer freue, und eure Kommis haben mir immer den Tag gerettet! ;) Lasst euch virtuell drücken und einen großen Plätzchenteller rüberschicken!
Antworten krieg ich leider heute Abend auch nicht mehr zustande…aber das hol ich noch nach! :)

Zum Kapitel: Lindsays Notiz ist auf Englisch, weil ich es nicht ganz plausibel fand, dass Emma die auch übersetzt haben sollte… Ich hoffe, ich hab keine Fehler gemacht (*ähem*); eine Übersetzung steht gleich dahinter.

So, dann hoffe ich natürlich, ihr findet die Zeit, „Countdown to Christmas“ zu lesen & es gefällt euch!

~+~+~+~+~+~+~+~+~

8.12.1976, mal wieder nachmittags im Gemeinschaftsraum

Ich weiß, eigentlich müsste ich diesen Verschwindezauber üben. Hab nämlich gerade von Lily erfahren, dass McGonagall nächste Woche praktische Prüfungen machen will! Und wie du vielleicht mitbekommen hast, Tagebuch, hab ich es immer noch nicht geschafft, einen Gegenstand dauerhaft verschwinden zu lassen. Warum hab ich bloß die dumpfe Ahnung, dass ich mir demnächst meine Verwandlungsnote versauen werde?

Lindsay sitzt bei uns und schreibt einen Brief an Stephen.
Vorhin, wir waren immer noch alle mit Hausaufgaben beschäftigt, knallte sie plötzlich ihr Exemplar von Tausend Zauberkräuter und -Pilze so laut auf den Tisch, dass ich von meinem Sessel fiel und mir den Kopf an der Tischkante anhaute.
„Gut!“, sagte sie in einem ziemlich aggressiven Ton. „Ihr wolltet reden!“
Ich überlegte, ob ich vielleicht auf dem Boden bleiben sollte, wo ich vor möglichen Angriffen geschützt war.
„Lindsay…nur, wenn du willst“, hörte ich Lily antworten; ein besorgter Unterton schwang in ihrer Stimme mit. Lindsay schnaubte nur. „Vielleicht könnt ihr mir ja sagen, was ich jetzt machen soll.“
Ich nahm unauffällig meinen Platz wieder ein und versuchte meine Gedanken zu ordnen.
„Hör mal“, begann Lily und zögerte dann. „Ich weiß, du hörst das nicht gern, aber eigentlich müssten wir das melden.“
Lindsay ließ den Kopf hängen, so dass ihre langen schwarzen Haare wie ein Vorhang vor ihr Gesicht fielen. „Ich weiß“, sagte sie in einem Tonfall, den ich erst einmal von ihr gehört hatte. „Ich möchte nur Stephen nicht in Schwierigkeiten bringen.“
„Er hat dich selbst oft genug in Schwierigkeiten gebracht -“, erwiderte Lily aufgebracht, doch dann biss sie sich auf die Lippe.
Lindsay hob den Kopf und musterte sie eindringlich. „Mein Bruder“, sagte sie langsam, „war oft genug der Einzige, der für mich da war. Er hat sich immer für mich eingesetzt und bei wirklich wichtigen Sachen hat er mich auch noch nie im Stich gelassen.“
„Was war -“, fiel ihr Lily ins Wort, immer noch wütend, doch Lindsay überging das. „Und selbst wenn, es ist mir egal. Ich würde ihm nie in den Rücken fallen. Er ist mein Bruder. Meine Familie.“
Lily schwieg und blickte auf ihre Hände.
Katie zwirbelte eine kurze Haarsträne um ihren Zeigefinger. „Das ist jetzt vielleicht nicht der richtige Zeitpunkt, aber…wo ist eigentlich deine Mutter?“
„Weg“, sagte Lindsay trocken. „Ohne ein Wort verschwunden und hat sich nie mehr gemeldet. Ich nehme an, sie ist noch irgendwo in Japan.“ Sie schwieg einen Moment, dann fuhr sie fort. „Als ich zehn war. Deshalb sind wir nach Alaska gezogen. Kurzschlusshandlung meines Vaters, er hat unsere Sachen gepackt und ist mit uns an den Flughafen.“ Wieder machte sie eine Pause. „Sie war eine Hexe, mein Vater ist Muggel.“
Dann strich sie sich die Haare aus der Stirn. „Können wir jetzt bitte wieder über das eigentliche Problem reden?“
„Vielleicht weiß Stephen gar nicht, dass sein Freund, ihr wisst schon“, sagte Katie leise.
„Moment mal!“, sagte ich. „Dann wäre er ja selbst in Gefahr!“
„Und wenn ich diesen Jack melde und sie finden ihn in Begleitung meines Bruders, was glaubt ihr, was dann passiert?“, fragte Lindsay mit beißendem Sarkasmus. „Dann gratulieren sie ihm zur Wahl seiner Freunde und machen ihn zum Minister?“
„Dann schreib ihm einen Brief.“ Lily hustete in ein Taschentuch (sie ist erkältet) und fuhr dann fort: „Schreib ihm das mit Jack, damit er gewarnt ist, und frag ihn, was du machen sollst.“
Und genau das tut sie jetzt.

10.12.1976, Mittagspause, Große Halle

Tut mir leid, dass ich vorgestern so abrupt aufgehört habe. Es ist einfach so, dass ich im Moment kaum Zeit habe zu schreiben. Anstatt dass die Lehrer sich entspannen und sich ein bisschen auf Weihnachten freuen, haben viele anscheinend den Eindruck, sie müssten einen Endspurt hinlegen um uns noch so viel wie möglich einzuhämmern.

Stephen hat natürlich noch nicht geantwortet. Aber ich habe gestern und heute Morgen die Zeitung mal genauer angeguckt und auf die Vermisstenmeldungen geachtet, die in letzter Zeit so häufig auftauchen. Die Namen sagten mir nichts, aber ich habe mir für einen Augenblick vorgestellt, wie es wäre, dort plötzlich einen bekannten zu lesen…!
Dass dieser Sache kaum jemand Beachtung schenkt, wundert mich allerdings nicht, so klein, wie die Artikel immer sind. Und dann wird meistens nebenbei noch erwähnt, dass der Vermisste geistig verwirrt ist oder in irgendwelche zwielichtigen Geschäfte verwickelt war.
James liest den Daily Prophet schon nicht mehr und wirft jedem, den er mit einem Exemplar in der Hand erwischt, einen abfälligen Blick zu. „Die verschließen die Augen so lange vor der Wirklichkeit, bis ihnen ein Todesser das Brett vor'm Kopf wegsprengt!“, hat er heute Morgen (unter wütendem Kopfnicken von Lily) geschimpft.

Ich frage mich, was das für Menschen sind, die hinter all diesen Fällen stecken.
Die so etwas tun.

Hab vorhin mit Lily geredet und sie gefragt, ob sie eigentlich ihrer Familie davon erzählt. Lily wusste es nicht. Einerseits will sie sie warnen, andererseits möchte sie nicht, dass sie sich Sorgen um sie machen. „Deine Eltern sind wenigstens in Irland“, hat sie gesagt. „Da ist noch nichts passiert.“

Ich bin froh, wenn ich sie nächste Woche wieder sehe.

11.12.1976, nach dem Frühstück

Stephen hat immer noch nicht geantwortet.

12.12.1976, Geschichte der Zauberei (Freistunde, Prof. Binns ist schon wieder krank)

Oh mein Gott.
Wie peinlich!

Okay. Wie sagt man immer: Ich habe zwei Nachrichten. Eine gute und eine schlechte. Welche willst du zuerst hören?
(Ich geh mal von der guten aus, denn andersrum kann ich's nicht erzählen.)
Die gute Nachricht: Ich habe einen perfekten Verschwindezauber hinbekommen.
Die schlechte: Ich habe nicht etwa die vorgeschriebene Feder verschwinden lassen…sondern Professor McGonagalls Brille.

13.12.1976, Geschichte der Zauberei (Freistunde, Prof. Binns ist immer noch krank)

In der letzten Stunde hatten wir VgdK, und als wir reinkamen, überraschte uns zuerst einmal die weihnachtliche Dekoration. Professor Swindlehurst hatte sich offenbar ausgetobt. Das ganze Klassenzimmer war mit Tannenzweigen, roten Glaskugeln und kleinen flatternden Engeln geschmückt!
Und als unsere Lehrerin dann auch noch mit einem Schal voller Weihnachtsmänner um den Hals und einem freudigen „Ihr Lieben!“ vor die Klasse trat, wage ich zu behaupten, dass wir alle Schlimmes ahnten.
Dann die Überraschung: „Ich habe mir überlegt, dass wir in dieser Doppelstunde, die ja, wie ihr sicher wisst, unsere letzte gemeinsame Stunde vor den Ferien ist und…“
„Komm zum Punkt“, hörte ich Sirius leise knurren.
„Deshalb habe ich mir überlegt, dass wir uns heute mit Patroni beschäftigen könnten“, lächelte sie.
„Was?“, entfuhr mir, wieder einmal viel zu laut.
„Der Patronus-Zauber, Miss Foley, ist sehr fortgeschrittene Magie. Ein Patronus ist eine sehr mächtige Beschützergestalt, die zum Beispiel einen Dementor vertreiben kann.“
Ich wusste, was ein Patronus ist.
„Und was lernen wir dabei über uns selbst?“, fragte James unschuldig, begleitet von Kichern aus allen Richtungen.
„Jeder Patronus, zumeist eine Tiergestalt, spiegelt den Charakter desjenigen Zauberers wieder, der ihn heraufbeschworen hat“, sagte Professor Swindlehurst würdevoll. „Ich erwarte nicht, dass auch nur die Hälfte von euch heute etwas Patronus-ähnliches zustande bringen wird“, fuhr sie fort. „Aber wenn ich euch das Grundprinzip nahe lege, könnt ihr eigenständig weiterüben.“
Dann erklärte sie uns, dass man gleichzeitig mit dem Aussprechen des Zauberspruchs - Expecto Patronum, was wohl so viel heißt wie: Ich erwarte meinen Schutzpatron - an die glücklichste Erinnerung denken muss, die man in den Tiefen seines Kopfes finden kann.
Um es gleich vorweg zu nehmen: ich schaffte es nicht. Nur ein einziges Mal ist meinem Zauberstab eine Art silbriges Gas entströmt.
Sirius und James schafften es natürlich sofort, weshalb Professor Swindlehurst voll des Lobes war. Sirius' Patronus war ein großer Hund, der mich ziemlich erschreckte, während aus James' Zauberstab ein Hirsch hervorsprang. (Ich verstehe zwar nicht ganz, warum sich die beiden so wissend angrinsten, aber die Tiere schienen zu ihnen zu passen.)
Lindsay schaffte es nach einer Stunde; ihr Patronus war eine Katze, die um sie herum durch die Luft tollte und sich nach einigen Sekunden wieder auflöste; nicht ohne vorher Sirius' Hund anzufauchen. Und schließlich, fast am Ende der Stunde, brachte auch Katie einen gestaltlichen Patronus zustande, eine Amsel.
Die fünf waren allerdings ziemlich die Ausnahme. Auch Lily kriegte es kaum besser hin als ich, obwohl James ihr die ganze Zeit Tipps gab. In der Slytherin-Ecke jagten noch ein paar silbrige Gestalten herum, die ich jedoch niemandem zuordnen konnte.

Ich hätte gerne gewusst, wie mein Patronus aussieht.

14.12.1976, abends im Gemeinschaftsraum

Mir ist gerade aufgefallen, dass Remus schon wieder krank ist.

16.12.1976, nachmittags in einer 10-Minuten-Pause

Gerade habe ich die anderen arglos gefragt, ob sie denn hier eigentlich keine Klausuren schreiben. Immerhin sind wir davon ja bisher verschont geblieben. Und die Antwort war: „Wieso denn Klausuren, wir haben doch die Jahresabschlussprüfungen.“
„Oh, achso.“

Moment mal.
JAHRESABSCHLUSSPRÜFUNGEN?!?!?
„Wusstest du das denn nicht?“, fragte Lily.
Ich konnte nur den Kopf schütteln. Und ich Trottel hab mich die ganze Zeit gefreut, dass wir hier so wenige Prüfungen zwischendurch haben!

Na gut, hab ich mir gedacht. Ich müsste dieses Jahr ja sowieso ZAG-Prüfungen schreiben.
Und die Antwort war: „Wieso, die waren doch letztes Jahr.“

Wieder was gelernt. In Hogwarts kriegt man die ZAGs in der fünften, was bedeutet, dass ich
a) irgendeine Sonderregelung beantragen muss oder
b) zunächst mal ohne Abschluss bleibe.

Super!

18.12.1976, nach dem Frühstück

Ich versuche mal, den Brief von Lindsays Bruder, der gerade mit der Eulenpost angekommen ist, ungefähr wiederzugeben.

Hallo Schwesterherz!

Von dir bleibt man ja in der letzten Zeit überhaupt nicht mehr verschont! Du hattest Glück, dass ich deinen Brief bekommen hab, wir waren gerade im Begriff aufzubrechen.
Also erstmal: Du musst dir keine Sorgen machen. Ich kenne Jack; er würde niemals einer Fliege was zuleide tun. Na gut, vielleicht einer Fliege, aber garantiert keinem Menschen!
Übrigens ist er dem Ministerium wohlbekannt. Das weiß ich, weil wir neulich in der Gruppe einen Streit hatten, weil uns ständig irgendwelche Leute auf den Fersen waren. (Komischerweise schienen es aber keine Auroren zu sein! Vielleicht eine Art Undercover-Agenten?)
Naja, jedenfalls klang dein Brief so, als wüsstest du nicht, ob du ihn melden sollst, richtig? Von mir aus kannst du das ruhig machen, es wird uns wohl kaum in noch größere Schwierigkeiten bringen. Aber wie gesagt, du wirst dem Ministerium (oder unseren seltsamen Verfolgern) damit nichts Neues sagen.

Ich habe übrigens eine neue Wohnung in London, vielleicht kannst du mir in den Ferien ein bisschen beim Renovieren helfen.
Freue mich auf deinen Besuch!

Stephen

Jetzt weiß ich wirklich nicht mehr, was ich denken soll.

19.12.1976, abends im Gemeinschaftsraum

Hallo Tagebuch, ich
Moment

KÖNNEN DIE NICHT MAL FÜNF MINUTEN AUFHÖREN?!?

Tut mir leid, ich kann mich grad überhaupt nicht aufregen
Ach Quatsch, konzentrieren!
Ich kann mich grad überhaupt nicht konzentrieren, so.
Weil Stephen „Stubby“ Boardmans Band nämlich seit gestern einen Bassisten hat.
Verstehst du den Zusammenhang?

Ach, das ist alles Mist, was ich grad schreibe.

*You better watch out
*You better not cry
*You better not pout
*I'm telling you why
*Santa Claus is coming to town


19.12.1976, später, immer noch im Gemeinschaftsraum

Sie haben ihr „Konzert” beendet. Danke danke danke!

Lindsay hat sich Katies Kamera geschnappt und ein Foto von den sogenannten „Hobgoblins“ gemacht, wie sie in unserem Gemeinschaftsraum spielen: Stubby, der Sänger, in seinem Hogwartsumhang und mit dem Text in der Hand; Bob, der Schlagzeuger, mit einer überdimensionalen Hornbrille vor den Augen und schon halb in seinem Schlafanzug; Avitus, der Gitarrist, auf dem Kopf eine Nikolausmütze und schließlich der neue Bassist Victor aus der dritten Klasse, der erkältet ist und deshalb einen überdimensionalen Schal um den Hals gewickelt hat.
„Wenn sie wider Erwarten mal berühmt werden sollten, verkauf ich das Bild an die ?Hexenwoche'“, grinste Lindsay zufrieden, während James der Band zwei Knuts zuwarf.

Vorhin wollte ich eigentlich schreiben, dass wir diesen Jack jetzt wohl nicht melden. Es hat ja anscheinend keinen Sinn, wenn sie eh schon meilenweit weg sind und sein Name bekannt ist. Aber Lindsay macht sich, glaube ich, ziemliche Sorgen, denn wenn irgendwann nach Jack gesucht werden sollte, wird jeder denken, dass auch Stephen ein Todesser ist…
Wobei man momentan nicht den Eindruck hat, dass allzu intensiv nach Todessern gefahndet wird. Das Problem ist, dass man ihnen nichts nachweisen kann! Ich will nicht so tun, als wüsste ich darüber groß bescheid - ich weiß nur, was ich von den anderen gehört habe - aber es wundert mich, dass diese ganzen verschwundenen Personen nicht für Schlagzeilen sorgen, oder sogar Panik. Stattdessen sind sie dem ?Daily Prophet' anscheinend nur eine Randmeldung wert.

19.12.1976, noch später, immer noch im Gemeinschaftsraum

Gerade hat Lindsay eine weitere Eule von ihrem Bruder bekommen. Er schreibt, es tut ihm furchtbar leid, aber sie kann doch nicht in den Ferien zu ihm kommen, weil er von heute auf morgen einen Auftrag bekommen hat. Er entschuldigt sich tausendmal und verspricht ihr, dass sie den Sommer bei ihm verbringen kann, wenn sie will.

19.12.1976, noch später (ziemlich spät!), immer noch im Gemeinschaftsraum

Ich glaube, Lily wollte Lindsay ablenken, als sie vorhin unvermittelt sagte: „Wisst ihr noch, was ich neulich gesagt habe?“
„Dass Selina ihre Haare färbt?“
„Dass Luna zugenommen hat?“
„Dass die Zaubertränke-Hausaufgaben lächerlich einfach sind?“
Lily lachte. „Ich meinte eher, was ich darüber gesagt habe, wofür wir unsere restliche Schulzeit nutzen sollten.“
„Mach's nicht so kompliziert und spuck's einfach aus“, maulte Lindsay, aber ich fing an, fieberhaft in meinem Tagebuch zu blättern. Am 6.11. blieb ich stehen:
Okay. Ich frage mich, wie die selbsternannten ?Rumtreiber' das immer schaffen. Sie kennen jeden Geheimgang, sind mindestens einmal im Monat nachts draußen, ohne jemals erwischt zu werden…
Ich finde, wir sollten unsere restliche Schulzeit dafür nutzen, herauszufinden, wie sie das machen. Sonst erfahren wir es vielleicht nie mehr“, las ich vor.
Lily, Lindsay und Katie sahen mich verständnislos an.
Ich schaute verständnislos zurück.
Lindsay verdrehte die Augen: „Ich glaube kaum, dass Lily Deutsch geredet hat.“
„Ups.“ Ich lief rosa an und übersetzte schnell die Passage.
„Genau das meinte ich!“, sagte Lily.
„Ich fühle mich irgendwie beobachtet“, sagte Lindsay mit besorgtem Blick auf dein Tagebuch. „Musst du wirklich alles aufschreiben, was wir sagen?“
„Ist doch toll!“, verteidigte mich Katie. „Dann können wir uns irgendwann, wenn wir dreißig sind, zusammenhocken, Tee trinken und Emma liest uns vor, was wir als Sechzehnjährige für einen Mist gemacht haben.“
Ich war irgendwie gerührt. Die Vorstellung, dass wir in 15 Jahren immer noch…Freundinnen sein könnten, gefiel mir. Trotzdem musste ich einwenden: „Aber da steht nicht NUR drin, was wir gemacht haben…“
„Ja ja, deinen Herzschmerz wollen wir gar nicht hören“, grinste Lindsay, woraufhin ich beim Versuch, sie unterm Tisch zu treten, aus Versehen Lily traf, deren Lachen sich in einen gequälten Aufschrei verwandelte.
„Tut mir leid, tut mir leid, tut mir leid, tut mir leid“; ich fuchtelte mit den Händen rum und wusste nicht, was ich machen sollte.
„Emma, halt die Klappe!“, sagte Lindsay und hielt meine Handgelenke fest.
Jedenfalls“, Lily rieb sich das Schienbein, „war das genau das, was ich meinte. Und ich wollte vorschlagen, dass wir heute Abend damit anfangen.“
Sie beugte sich etwas vor und wir steckten die Köpfe zusammen, um sie verstehen zu können: „Ist euch aufgefallen, dass die Rumtreiber nicht hier sind?“
Wir drehten uns um (sicher total auffällig). Tatsächlich. Keiner zu sehen.
„Schlafen sie vielleicht schon?“, fragte ich unsicher. Wir sahen uns an.
„Du hast recht“, sagte Katie. „Was, wenn wir hier stundenlang auf ihre Rückkehr warten und in Wirklichkeit liegen sie in ihren Betten?“
Wortlos stand Lindsay auf und marschierte die Treppe zu den Jungsschlafsälen hoch. Nach einer Minute kam sie zurück und rief durch den halben Gemeinschaftsraum: „Nein, Emma, deine Katze muss woanders sein!“
Als sie sich wieder zu uns setzte, murmelte sie: „Also warten wir?“
Wir nickten.
Und warteten.

19.12.1976, ich-weiß-nicht-wie-spät-es-ist, Gemeinschaftsraum

Ich hoffe, die kommen bald wieder.
Und ich hoffe, das Ganze lohnt sich wenigstens.
Und ich hoffe, wir blamieren uns nicht.

Und ich hoffe vor allem anderen, ich schlafe nicht ein.

19.12.1976, oder wahrscheinlich schon der 20.12.1976, früh oder spät, wie man's nimmt

Merlins Knieprothese. So spannend kann es doch da draußen nicht sein, dass man sich dafür die halbe Nacht um die Ohren schlagen muss.

20.12.1976, irgendwann

Bin grad eingeschlafen. Zum Glück hab ich nichts verpasst.
Leider sind wir alle zu müde, um uns zu unterhalten.
Inzwischen wär ich sogar dankbar für einen Auftritt der ?Hobgoblins', dann würde zwar mein Trommelfell platzen, aber wenigstens würden meine Augen nicht mehr zufallen.

Siehst du auch so, oder, Brian?
Wusst ich's doch.
Danke für die Anteilnahme übrigens.

Hab das Datum vergessen. Und die Uhrzeit weiß ich sowieso nicht.

Und selbst wenn die Rumtreiber einen funktionstüchtigen Tarnumhang haben, werde ich das hier trotzdem morgen früh bereuen!

Wenigstens hat Katie, als sie wieder aufgewacht ist, Plätzchen geholt. Wenn man was isst, schläft man nämlich nicht so leicht ein.

Warte mal…Bin ich blöd oder hör ich Stimmen vor dem Portraitloch?!

20.12.1976, 6:19, im Gemeinschaftsraum

Inzwischen bin ich so müde, dass ich schon wieder wach bin, so unlogisch das auch klingt. Vielleicht liegt es auch am Kaffee, den James irgendwie aus der Küche organisiert hat - normalerweise verabscheue ich das Zeug, aber heute ist es Mittel zum Zweck. Wir haben alle acht beschlossen, dass es sich um halb sechs Uhr morgens nicht mehr lohnt, ins Bett zu gehen. Trotzdem nicke ich zwischendurch immer mal wieder ein oder mache einfach die Augen zu und lausche den leisen Gesprächen.

Vorhin, das waren wirklich die Rumtreiber. Nur dass, als sich das Portraitloch öffnete, niemand zu sehen war.
Wir sprangen alle auf und zogen automatisch unsere Zauberstäbe. Niemand bewegte sich; alle hielten den Atem an.
„Wer ist da?“, fragte Lily und Katie trat einen Schritt vor, den Zauberstab erhoben. Ein Knall ließ uns alle zusammenschrecken, doch es war nur das Portraitloch, das hinter den Eindringlingen zugeschlagen war.
Ich erinnerte mich plötzlich an das, was ich vorhin gedacht hatte, und ohne zu überlegen, sagte ich laut: „Accio Tarnumhang!“
Nichts geschah; ich zuckte verlegen die Schultern, doch Lindsay sagte unvermittelt: „Du hast recht, Emma!“
Bevor wir sie daran hindern konnten, ging sie mit ausgestreckten Armen auf das Portraitloch zu; tastend, wie eine Blinde. Nach kurzem Zögern folgten wir ihr und kreisten die Stelle ein, wo wir die Unsichtbaren vermuteten und wo plötzlich ein Schuh aus dem Nichts auftauchte. Keine Sekunde später spürte ich einen kühlen Stoff an meiner Hand, griff zu und zog den Umhang zur Seite. Es ist tatsächlich einer!, dachte ich erstaunt.
Und die darunter zum Vorschein kamen, waren natürlich niemand anderes als die Rumtreiber; im ersten Moment verschreckt wie Kaninchen.
„Was zum Henker macht ihr hier?“, fragte James fassungslos und vergaß sogar, sich die Haare zu verstrubbeln.
Sirius erlangte als erster seine Fassung wieder. „Sie haben es wohl nicht ohne uns ausgehalten“, grinste er (schwache Stufe 1).
Aber dann fanden sie es wohl nicht so schlimm, dass wir ihr Geheimnis (oder zumindest einen Teil davon) entdeckt hatten, sofern wir ihnen HOCH UND HEILIG versprachen, es NIEMANDEM AUF DER GANZEN WELT zu sagen.
Wir schwankten zwischen Triumph, Fassungslosigkeit und Faszination.
Ein Tarnumhang! Ein echter Tarnumhang! Katie zog ihn sich über und James jagte sie durch den halben Gemeinschaftsraum, ohne sie fangen zu können, bis ein Siebtklässler die Treppe runterkam und ihn anmotzte, er solle bitte nicht mehr trinken, als er vertrage. Sah zugegebenermaßen lustig aus, da Katie ja unsichtbar war.
Und jet_

20.12.1976, eine Viertelstunde vor der Abfahrt

Tut mir leid, ich bin vorhin tatsächlich wieder eingeschlafen! Lily hat mich erst kurz vor dem Frühstück geweckt (sie konnte James und Sirius offenbar davon abhalten, den Aguamenti-Zauber an mir anzuwenden) und da hatte ich noch nicht mal gepackt!
Aber jetzt bin ich abfahrtsbereit. Will nur die Zeit noch nutzen, um zu erzählen, was passiert ist.
Wir hatten gerade alle unsere Koffer aus dem Gemeinschaftsraum geholt und zum Sammelplatz getragen und standen jetzt so unschlüssig zusammen, wie man immer bei Abschieden (und sei es eben nur für drei Wochen) zusammensteht. Sogar James, Peter und Remus waren zu uns rübergekommen. Die drei werden nach Hause fahren, während Sirius in Hogwarts bleibt. James hat ihn wochenlang versucht zu überreden, dass er über Weihnachten mit zu ihm kommen soll, aber er hat immer gesagt: „Ich hab deinen Eltern den ganzen Sommer über auf der Pelle gesessen, da will ich nicht an Weihnachten schon wieder mitkommen, wenn deine ganze Familie in eurem Haus hockt.“
„Dann komm halt nach Weihnachten“, schlug James dann vor.
„Weil dann der Hogwarts-Express eine Sonderfahrt für mich macht“, erwiderte Sirius und verdrehte die Augen ganz nach Lindsay-Cohen-Art.
Vorhin kam Sirius aber etwas verspätet die Haupttreppe herunter, zusammen mit Evangeline, der er noch zurief: „Schöne Ferien dann also, Eva!“
„Ciao, Sirius!“; sie winkte zurück und ging dann rüber zu April.
„Verabschiedet man sich so von seiner Freundin?“, sagte James vorwurfsvoll, als Sirius näher kam.
„Nö, aber von seinem Kumpel“, antwortete Sirius lässig. „Oder willst du, dass ich dich in Zukunft abknutsche?“
„Häh? Heißt das…?“, fragten mindestens fünf Leute wie aus einem Mund (mich eingeschlossen).
„Jep. Wir haben uns gerade getrennt.“
„WAS?“, kreischte eine Mädchenstimme; wir fuhren alle herum. Leider hatte niemand gemerkt, dass Ygerna Macmillan mit ihren Freundinnen direkt neben uns stand.
„Jetzt ist es vorbei mit dem Frieden“, seufzte Sirius niedergeschlagen.
„Ja, das ist das Unglück der schönen Menschen auf dieser Welt“, tröstete ihn Lindsay spöttisch.
„Zählst du dich dazu?“, wollte Sirius mit hochgezogener Augenbraue wissen.
(Ab da hörte ich ihrer Kabbelei nicht mehr zu.)
„Da ihr sicher gleich geht und wieder versucht, im Zug so weit hinten wie möglich zu sitzen…“, sagte Lily.
„Ja, falls wir uns nicht mehr sehen…“, sagte James.
„Ja, dann, mmh, frohe Weihnachten“, sagte Lily und reichte James die Hand; dieser schüttelte sie, was wiederum sehr seltsam aussah.
Das war der Startschuss für ein allgemeines Verabschieden. Und plötzlich stand ich vor Remus, der das schiefe Lächeln lächelte, dass ich irgendwie vermisse, und sagte: „Frohe Weihnachten, Emma.“
Und ich tat meine Pflicht als die größte Idiotin, die jemals in diesem Universum rumgelaufen ist - und schmiss mich ihm um den Hals.
Ja! Ich umarmte ihn, als ob wir beste Freunde wären oder so!
Wie dumm kann man eigentlich sein?!
Ich lief auch gleich rot an, ließ ihn los und nuschelte: „Ja, Frohe Weihnachten…“
Und…

Tut mir leid, aber ich muss aufhören! Wir müssen zum Zug! Wo ist Lindsay? Der muss ich doch noch Tschüss sagen!! HILFE!!

***

Hi, Emma's diary,

as Emma always reports EVERYTHING passing around her, I thought it was my duty to tell you she's forgotten you in Hogwarts.
I'll write her as soon as possible to tell her I've got you so that she knows there's no need to worry.
Lindsay

PS: Hahaha, Emma, when you're reading this, I've already found a spell to translate everything you've written...
Just kidding.
Merry Christmas!

~+~+~+~+~+~+~+~+~

Lindsays Notiz heißt übersetzt ungefähr:

Hi, Emmas Tagebuch,

da Emma ja immer ALLES aufschreibt, was um sie herum passiert, dachte ich, es sei meine Pflicht, dir zu sagen, dass sie dich in Hogwarts vergessen hat.
Ich schreibe ihr so bald wie möglich, dass ich dich habe, damit sie weiß, dass sie sich keine Sorgen machen muss.
Lindsay

PS: Hahaha, Emma, wenn du das hier liest, habe ich schon einen Spruch gefunden, der alles übersetzt, was du geschrieben hast…
Nur ein Witz.
Frohe Weihnachten!

~+~+~+~+~+~+~+~+~

Ich hoffe, es hat euch gefallen und würde mich natürlich wie immer riesig über Kommis freuen! *virtuelle Keksdose hinhalt*

Und dann wollte ich noch sagen:

Danke, dass ihr diese Fanfiction lest! :)
Die Hälfte haben wir jetzt hinter uns - mal sehen, was das neue Jahr für Emma, Katie, Lily, Lindsay, James, Peter, Remus, Sirius und alle anderen bringt! (Sie sind mir schon richtig ans Herz gewachsen…)

Und natürlich auch für euch!
Ich wünsch euch Frohe Weihnachten und einen guten Rutsch nach 2009!

Bis bald!


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