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Fanfiction

Die Geschichte des Regens - Das Tagebuch der Emma Foley - Das Zeichen der Schlange

von >Rumtreiberin<

Hey ihr! =)

Hiermit präsentiere ich euch stolz das bisher längste Kapitel in Emmas Tagebuch, das soeben fertig geworden ist - und hoffe, dass es eine kleine Entschädigung für die lange Pause ist!
Es tut mir wirklich total leid, aber ich habe es einfach nicht schneller geschafft…
Zu allem Überfluss bin ich auch noch krank geworden, weshalb ich jetzt nur schnell das Chap hochlade und mich dann wieder in meinem Bett verkrieche…
Mann, bin ich froh, wenn es endlich Ferien gibt!!

Vielen Dank an Rumtreiberin, Tatze Sirius Black, Loony_Lovegood, *Amira*, Miki, Nelly Potter, Sirius81 und Eo-Lahallia für eure Kommis! *knuddel und Weihnachtsplätzchen rüberschick* Ich kann euch jetzt leider keine Antworten schicken, aber ich habe mich wie immer gefreut, eure Meinung zu meiner FF zu hören!

Dann hoffentlich viel SpaĂź mit dem neuen Chap!
Hab euch lieb!

~+~+~+~+~+~+~+~+~

*I feel it in my fingers
*I feel it in my toes
*Christmas is all around us
*And so the feeling grows

5.12.1976, im Gemeinschaftsraum

Ruhig, Emma. Ganz ruhig. Du hast es den halben Nachmittag ertragen, jetzt schaffst du den Rest auch noch.
KANN NICHT IRGENDJEMAND MAL DIE VERDAMMTE MUSIK AUSMACHEN?!

Oh Mann. Es ist ja nicht so, dass ich was gegen Weihnachtsstimmung hätte - ich finde es nur übertrieben, am ersten Dezember das Gehirn auf Glöckchengebimmel umzuschalten und von da an an nichts anderes mehr zu denken. Wie es anscheinend die Moderatoren des Radios gemacht haben, das irgendjemand angeschaltet hat. „Die größten Weihnachtshits der Muggel“. Es tut mir ja leid, aber ich fühle Weihnachten nicht in meinen Zehen.
Wobei ich sagen muss, dass das Ganze hier in GroĂźbritannien noch durch die permanente Anwesenheit von Mistelzweigen verschlimmert wird.

Ich sitze gerade mit Lily zusammen an unserem Stammplatz, wo wir eigentlich Hausaufgaben machen wollten. Soll heißen: Sie ist praktisch fertig, während ich außer den Verwandlungshausaufgaben noch kaum etwas zustande gebracht habe. Tja, Verwandlung. Ich wage es kaum auszusprechen, aber ich scheine in diesem Fach tatsächlich so etwas wie einen Hauch von Talent erkennen zu lassen. Auf jeden Fall hebt es meinen Notendurchschnitt an. In Zauberkunst und Kräuterkunde dagegen werde ich langsam aber sicher wieder schlechter, was einfach daran liegt, dass ich meinen Vorsprung wieder eingebüßt habe. Verdammt.

FĂĽr den unwahrscheinlichen Fall, dass du mit deinen linierten Seiten denken kannst, Tagebuch, wunderst du dich vermutlich ĂĽber den abrupten Themawechsel. Immerhin war ich beim letzten Eintrag ja ziemlich von der Rolle, um es mal so zu sagen. Das liegt aber einfach daran, dass ich nachgedacht habe und mir klargeworden ist, dass es eigentlich gar keinen Grund zur Aufregung gibt.
(Außer natürlich, dass das braune Federbüschel, das gegen die Fensterscheibe geknallt ist, meine Eule war. Aber ich habe sie zu Hagrid gebracht und er hat gesagt, dass sie bald wieder wohlauf sein wird. Ich hoffe mal, das Vieh weiß zu würdigen, dass ich mich freiwillig in die Nähe von Fang begeben habe!)
Jedenfalls weiĂź ich selbst nicht, warum ich so ĂĽberreagiert hab. Wahrscheinlich war das einfach alles ein bisschen zu viel auf einmal. Und deshalb hab ich jetzt auch nicht groĂźartig mit den anderen darĂĽber diskutiert oder so. Es ist, wie's ist, oder?

Nur einmal wollte ich mit Lindsay darĂĽber reden, und zwar vorhin. Wollte, wohlgemerkt.
Wir saßen gerade in zwei Sesseln vor dem Kamin und teilten uns die Plätzchen, die ich von meinen Eltern zusammen mit einem Nikolaus-Päckchen für morgen geschickt bekommen hatte (Lily saß schon an ihrem Koboldkriege-Aufsatz und Katie war irgendwie verschwunden), als ich einer spontanen Eingebung folgte und sie einfach fragte: „Findest du es nicht auch komisch, dass Katie…also, was Katie gesagt hat?“
Lindsay blinzelte. „Wieso sollte ich?“, fragte sie mit hochgezogenen Augenbrauen.
„Naja, ich...hab mich halt gefragt, warum das für sie so ein großes Problem ist“, nuschelte ich und nahm mir einen Vanillemond.
„Du hast Recht“, sagte sie unvermittelt und mit einem so überraschten Unterton, dass es schon fast beleidigend war. „Wow, Emma, du kannst ja richtig intelligent sein.“
Mir blieb keine Zeit, zu ĂĽberlegen, ob sie das ernst oder ironisch meinte, denn hinter uns sagte in diesem Moment eine unverkennbare Stimme:
„Ja, Cohen, es gibt wirklich Leute auf dieser Welt, die begabter sind als du.“
„Wieso wundert dich das so, Sirius? Das muss dir doch ständig passieren“, sagte jemand.
MERLINS RASIERPINSEL. Das war ja ich gewesen!
Die beiden drehten synchron ihre Köpfe zu mir und ich spürte, wie ich rot anlief.
„Yeah“, sagte Lindsay und nickte anerkennend. „Neun von zehn möglichen Punkten.“
„Sie verbringt wirklich zu viel Zeit mit dir, Cohen“, sagte Sirius und seufzte.
„Besser als wie mit dir, Black“, antwortete Lindsay gelangweilt.
„Ja, weil du dich dann neben so viel Intellekt schlecht fühlen würdest.“
„Wohl eher größenwahnsinnig“, konterte Lindsay.
Ich lieĂź die beiden allein in der Hoffnung, dass sie ein Streit glĂĽcklich machen wĂĽrde.

Ein paar Sessel weiter sah ich Katies Zopf über die Lehne ragen und wollte mich gerade zu ihr setzen, als ich bemerkte, dass sie sich mit Remus und Peter unterhielt. Daraufhin machte ich eine Kehrtwendung und hatte das Glück, in den Weiten des Gemeinschaftsraumes zufälligerweise auf Lily zu treffen.
Katie bemerkte mich gar nicht. Remus muss ihr ganz schön den Kopf verdreht haben.

Oh Gott. Hab ich das grad wirklich geschrieben??
Notiz fĂĽr mich selbst: Dringend Gehirn checken lassen.

Auf jeden Fall ging ich rüber zu Lily ans Schwarze Brett. Als ich neben ihr stand, sagte sie: „Oh, hi, Emma. Am Samstag ist das nächste Hogsmeade-Wochenende, wusstest du das?“
Ich schüttelte den Kopf und warf einen Blick auf die Ankündigung, die ich ansonsten wohl übersehen hätte, da sie, wie üblich, im Minerva-McGonagall-Stil gehalten war (soll heißen: unauffällig und eng beschrieben).
Während wir uns an einen Tisch setzten, dachte ich, dass Lily beinahe etwas verloren ausgesehen hatte und ob sie es wohl bedauerte, dass James sie jetzt nicht mehr mit Fragen nach Dates bombardieren würde. Denn unter normalen Umständen hätte er sie deswegen schon den ganzen Tag belagert und ihr keine ruhige Minute gelassen. Aber andererseits, wieso sollte sie?

Na gut, ich glaube, ich sollte mich wirklich wieder an meine Hausaufgaben setzen. Und meinen Stolz runterschlucken und Lily um Hilfe bitten.

6.12.1976, Nikolaustag, vor dem Abendessen im Schlafsaal

Ich freu mich irgendwie total auf das Hogsmeade-Wochenende. Ich meine, immerhin war das letzte ja nicht so der Renner, und viel vom Dorf hab ich auch nicht gesehen. Außerdem wird es ohne Jungs sicher entspannter. Die sind nämlich alle beschäftigt: James mit Selina (ja, die beiden gehen zusammen hin!), Sirius natürlich mit Evangeline. Peter und Remus werden wahrscheinlich was gemeinsam unternehmen und ich glaube kaum, dass sie sich an uns hängen werden. Und sogar unsere „Ravenclaw-Schnuckel“ (der Ausdruck stammt nicht von mir!!) Matthew und Joel haben ausnahmsweise mal keine Dates, sondern gehen mit ihren Freunden.
Wobei ich gerade erfahren habe, dass wir wohl auch nicht zu viert gehen werden. Das Gespräch, das eben dieses Ergebnis hervorbrachte - ja, auch ich kann mich gepflegt ausdrücken, wenn ich will - lief ungefähr so ab:

LILY EVANS und LINDSAY COHEN sitzen auf ihren jeweiligen Betten, während KATIE LYNN das Bad blockiert. EMMA FOLEY dagegen ist nur halb zu sehen, da sie unter ihrem Bett nach ihren Wollsocken sucht, weshalb ihre Stimme möglicherweise etwas dumpf klingt.

LINDSAY (ungewohnt fröhlich): Am Samstag seh ich Steve endlich mal wieder!
EMMA (unglaublich geistreich): Häh? Steve?
LILY (wie immer, wenn es um ihn geht, kurz angebunden): Ihr Bruder. Stephen.
(zu Lindsay): Bist du sicher, dass er kommt?
LINDSAY (leicht aggressiv): Wenn du auf das letzte Mal anspielst…
LILY: …als du zwei Stunden in der Kälte auf ihn gewartet hast…
LINDSAY: …weil ihm etwas dazwischen gekommen ist und er mir nicht bescheid sagen konnte…
LILY (ironisch): …weil er ja KEIN Zauberer ist…
KATIE (streckt ihren Kopf durch die Badezimmertür): Ruhig bleiben, Mädels!
LINDSAY (holt tief Luft): Jedenfalls wollte ich fragen, ob ihr vielleicht mit mir warten wollt.
EMMA: Ja, klar. (niest, weil sie Staubflusen eingeatmet hat)
LINDSAY (irritiert): Was machst du da unten, Emma?
EMMA (kurz vor einem weiteren Nieser): Dsocken dsuchen…
LILY (hilfsbereit): Soll ich dir welche leihen?
EMMA: Neind, danke, gehd schond… ha-ha-haa (niest)
KATIE (streckt ihren Kopf durch die Badezimmertür): Ähm, Lindsay, also, ich hatte eigentlich vorgehabt, zum Frisör zu gehen, aber…
LILY, LINDSAY und EMMA: Zum Frisör?!
KATIE (verunsichert): Ja, aber ich kann auch wann anders gehen…
LINDSAY (hastig): Nein, nein, geh ruhig. (gewohnt sarkastisch) Wenn du's nötig hast…

KATIE schmeiĂźt ein Handtuch nach LINDSAY, das diese jedoch verfehlt.

EMMA (taucht unter dem Bett auf): Wir können uns doch aufteilen… Ich kann mit dir warten, Lindsay, ich würde gern mal deinen Bruder kennenlernen…
LINDSAY (grinsend): Dich kann man einfach zu leicht für dumme Sachen begeistern… (zu Lily) Gehst du dann mit Katie?
LILY: Okay.
EMMA: Da sind sie ja endlich! (kriecht mit geringelten Wollsocken in der Hand unter ihrem Bett hervor)

Ja, das war's so ungefähr. Katie ist jetzt auch fertiggeworden, was heißt, dass wir uns langsam mal lieber auf den Weg in die Große Halle machen sollten.

Oder Sirius isst uns alles weg.

PS: In dem Nikolauspäckchen war ein Lebkuchen, eine Haarspange und selbstgestrickte Socken - hätte ich es nur mal früher aufgemacht…

7.12.1976, 15:17, Hogsmeade, vor den Drei Besen

Oh mein Gott, es ist sowas von kalt! Ich spüre meine Zehen schon nicht mehr. Und meine Nasenspitze wird, glaube ich, innerhalb der nächsten fünf Minuten abfallen. Wenn Lindsays Bruder nicht bald kommt, mutiere ich zu einem überdimensionalen Eiszapfen. Dann können sie mich nachher zum Auftauen in den Kamin stellen...
Aber der eigentliche Grund, warum ich schreibe, ist: Es schneit!!!
Hast du das (mit deinen imaginären Ohren) gehört, Tagebuch? ES SCHNEIT!!!
Richtig dicke Flocken! Es hat erst vor ein paar Minuten angefangen, aber der ganze Himmel ist schon weiĂź!
Und der Schnee bleibt sogar liegen!

*I'm dreaming of a whiiiiite christmaaaas
*With every christmas card I wriiiite

(weiter kann ich den Text nicht)

Ach du ScheiĂźe, hab gerade laut gesungen???

7.12.1976, 15:23, Hogsmeade, vor den Drei Besen

Wo wir gerade dabei sind, Sachen kurz zu erwähnen: Lindsay hat mir eben das Lied vorgesungen (mit dem vollständigen und richtigen Text) und... Merlins lange Unterhose, die hat 'ne Stimme!
Ich glaube, ich werde nie wieder in der Öffentlichkeit singen können.

(Ja, okay, ich steh auf dramatische Auftritte... aber nur, um das klarzustellen: Wenn ich bisher in der Ă–ffentlichkeit gesungen habe, ist das stets aus Versehen passiert! Und hat auch keinen Ruhm mit sich gezogen...)

Jedenfalls, bevor ich angefangen habe, Mist zu erzählen, wollte ich eigentlich nur für die Ewigkeit festhalten, dass Lindsay eine wunderschöne Stimme hat.

(Die nicht zur Geltung kommt, wenn sie andere Leute anmotzt, wĂĽrde Sirius jetzt wohl sagen, aber der ist ja nicht hier.)

7.12.1976, 15:47, Hogsmeade, vor den Drei Besen

Ja, verdammt, wir stehen immer noch hier. Ja, danke, ich erfriere auch gleich, ja, danke der Nachfrage, Brian.
Ich wollte nur kurz erwähnen, dass hier in der Dorfmitte gerade ein bestimmt vier Meter hoher Tannenbaum aufgestellt wird.
Und jetzt schnell die Hände wieder in die Jackentaschen!!

7.12.1976, 15:58, Hogsmeade, vor den Drei Besen

Jetzt lässt ein kleiner Zauberer mit einer Schneewehe auf der Mütze rote Weihnachtskugeln auf die Zweige blubbern. Sieht schön aus.
Die Kugeln, meine ich.

7.12.1976, 16:01, Hogsmeade, vor den Drei Besen

Inzwischen stehen wir knöcheltief im Schee.
Ich spĂĽre meine Zehen wieder. Und zwar sehr schmerzhaft.

*I feel it in my fingers
*I feel it in my toes
*It's -12°C all around us
*And so the feeling grows

(Ja, ich habe einen Ohrwurm von diesem alten Song von The Troggs.)

7.12.1976, 16:07, Hogsmeade, vor den Drei Besen

Ich kann nicht mehr schreiben. Mir ist schon zweimal der Stift runtergefallen.
Lindsay sagt, ich soll drinnen auf sie warten, aber ich weigere mich.
WeiĂź nicht, ob ich noch laufen kann.

7.12.1976, 16:09, Hogsmeade, vor den Drei Besen

Ich glaube, da hinten kommen sie.

7.12.1976, abends im Gemeinschaftsraum

Hallo Tagebuch, da bin ich auch schon wieder. Wie du siehst, lebe ich noch und bin folglich auch nicht erfroren. Die Gestalten, die ich vorhin im Schneetreiben ausgemacht habe (ein Hoch auf meine Adleraugen!), waren also tatsächlich Lindsays Bruder Stephen und seine Freunde. Mann, ich war selten so erleichtert, jemanden zu sehen, den ich nicht kannte. Allerdings muss ich sagen, dass die Erleichterung nicht allzu lange anhielt. Es ist mir total peinlich und alles, aber ich habe ja beschlossen, ehrlich zu sein… und ehrlich gesagt, fand ich seine Freunde alle etwas unangenehm. So ein Bauchgefühl, wenn du verstehst, was ich meine.
Nein, tust du nicht, weil du nur aus Papier und Kuli (ja, ich weiĂź, hier schreibt man mit Feder und Tinte, aber das wĂĽrde eeewig dauern!) bestehst, aber trotzdem.
Stephen selbst sah auf den ersten Blick sogar ganz sympathisch aus; vielleicht, weil die Ähnlichkeit zu Lindsay nicht zu übersehen ist. Er überragt sie (und damit auch mich) um einen ganzen Kopf und ist ziemlich muskulös gebaut, aber nicht so muskelprotzmäßig. Seine Haare sind so lang, dass sie ihm in die Augen hängen und er ab und zu eine ruckartige Bewegung macht, um wieder freie Sicht zu haben, was ich ziemlich lustig fand (ich habe aber nicht gelacht!). Und er hat genau dieselben Augen wie seine Schwester.
Die war ziemlich aus dem Häuschen, als sie ihn erkannte. Kaum zu glauben, aber sie rannte tatsächlich auf ihn zu und schmiss sich ihm um den Hals! Naja, wahrscheinlich versteht man so was als Einzelkind wirklich nicht… Seine vier Freunde grinsten, als er ihr den Rücken tätschelte und sagte: „Na, Schwesterherz, lang nicht gesehen, was?“
Lindsay ließ ihn etwas verlegen los und zickte: „Ja, fast ein Jahr, um genau zu sein!“, doch man merkte ihr deutlich an, dass sie es nicht ernst meinte.
Stephen grinste. „Tut mir übrigens leid wegen der Verspätung. Uns ist was dazwischen gekommen.“
„Kein Problem. Wollen wir vielleicht irgendwo reingehen?“
„J-j-j-j-a b-b-b-b-b-i-t-t-t-e“, konnte ich mir nicht verkneifen zu sagen.
Nachdem Lindsay uns vorgestellt hatte, gingen wir in die Drei Besen, wo ich, nachdem ich ein heißes Butterbier getrunken hatte, auch wieder einigermaßen aufnahmefähig war. Allerdings musste ich bemerken, dass mir das Zeug, dass angeblich so schwach ist, dass es nur Hauselfen überhaupt als Alkohol identifizieren können, mir ziemlich schwer in den Beinen lag. Ich habe den Eindruck, sobald mein Körper mit Alkohol in Berührung kommt, rennen alle kleinen süßen Enzyme im Kreis herum und schreien: „Hilfe, Ethanol!“ Also, nicht, dass das so oft passieren würde. Dazu waren meine wenigen Erfahrungen damit einfach zu schlecht.
Jedenfalls, während ich dem Gespräch folgte, dass sich mehr oder weniger um den Austausch von Neuigkeiten drehte („Und, was hast du in der letzten Zeit so gemacht?“), betrachtete ich mir Stephens eher schweigsame Freunde etwas genauer (unauffällig!). Wie gesagt, ich hatte keine besondere Lust, mit ihnen einen Abend zu verbringen. Einer von ihnen hatte zum Beispiel eine ziemlich gruselige Tätowierung am rechten Unterarm, die eine Schlange zeigte, die sich aus dem Mund eines Totenkopfes ringelte. Ich konnte sie zwar nur kurz sehen, weil dem am Unterarm hängenden Typen (er hieß, glaube ich, Jack) anscheinend kalt war und er seinen Ärmel wieder runterzog, aber nett sah die nicht aus, glaub mir.
Wir hatten vielleicht zehn Minuten dort gehockt, als plötzlich ein eisiger Windstoß über uns hinwegfegte, der daher rührte, dass die Tür aufschwang. Die Wirtin, eine junge Frau namens Rosmerta, rannte wie ein aufgescheuchtes Huhn hinter der Bar hin und her und fuchtelte mit den Armen, bis der Verursacher endlich den Schneesturm wieder ausgeschlossen hatte. „Hi Rose“, sagte dieser lässig zu ihr und stand keine drei Sekunden später an unserem Tisch. „Kann ich mich zu euch setzen?“
„Black?“, fragte Lindsay entgeistert, als sie ihn erkannte.
„Cohen?“, äffte Sirius sie nach und zog sich einen Stuhl heran.
„Ist das dein Freund?“, fragte Stephen neugierig und nickte Sirius zu.
„Nein!“, riefen Lindsay und Sirius wie aus einem Mund und gleichermaßen empört, was ziemlich lustig war. Fanden die beiden allerdings nicht; ich bekam den bösen Blick, als ich in meine Tasse kicherte, gleich im Doppelpack.
„Wo ist Evangeline?“, fragte ich, um sie abzulenken.
„Krank“, antwortete Sirius. „Und Peter hat so einen Tick, dass er im Dorf rumlaufen will, weil es“, er malte Anführungszeichen in die Luft, „so schön schneit. Deshalb hat er Remus so lange bequatscht, bis er ihn davon überzeugt hatte, wie toll das ist. Aber mir ist es zu kalt draußen.“
„Ooooh“, sagte Lindsay gespielt mitleidig, was dazu führte, dass sich die beiden eine Weile mit einem Streit beschäftigten; allerdings nicht ganz so lange wie sonst. Trotzdem konnten sie es anscheinend nicht lassen, auch während dem folgenden Gespräch immer wieder Spitzen aufeinander loszulassen. Jedes Mal, wenn es wieder so weit war, drehte Stephen den Kopf zur Seite, damit seine Schwester nicht sah, wie sehr er lachen musste.

Doch nicht allzu lange Zeit später warf er einen Blick auf seine Armbanduhr und sagte bedauernd: „Tut mir leid, Lindsay, aber ich muss schon wieder weg.“
„Schon?“, fragte sie enttäuscht.
Er grinste: „Du weißt doch, ich hab immer was zu tun.“
„Aber diesmal lässt du nicht wieder ein Jahr lang nichts von dir hören!“
„Versprochen“, sagte er, während er aufstand und seine Jacke anzog (seine Freunde taten es ihm gleich). „Hast du schon was für die Weihnachtsferien vor?“
Lindsay zuckte die Achseln und schob ihren Stuhl zurück. „Keine Ahnung. Ich dachte, ich bleibe in Hogwarts…“
Ich machte schon den Mund auf, um sie zu fragen, warum sie nicht nach Hause fahre, doch Stephen kam mir zuvor: „Na, dann hast du wahrscheinlich keine Lust, mich zu besuchen, oder?“
„Nö, kein Interesse“, sagte sie, konnte aber ein breites Grinsen nicht verbergen.
„Okay, dann hol ich dich vom Zug ab. Welches Datum?“
Während wir nach draußen gingen, rempelte Jack mich an und ich fiel fast in die Torte auf dem Tisch neben uns. Als er sich an mir vorbeigedrängelt hatte, murmelte Sirius mir zu: „Nicht gerade nette Freunde hat der da…“
Ich nickte. „Hast du die Tätowierung von dem da gesehen? Mit der Schlange und dem Totenkopf? Gruselig!“
Ich lief weiter, ohne zu bemerken, dass Sirius wie angewurzelt stehengeblieben war. Dann drehte ich mich um. „Äh? Sirius?“
„Nichts, nichts“, murmelte er. „Mir ist nur was eingefallen…“
Draußen verabschiedeten sich Lindsay und Stephen, dann disapparierten die fünf. Lindsay war so guter Laune, dass sie, als wir uns auf die Suche nach Katie und Lily machten, sogar ein freundliches „Tschüss, Sirius!“ von sich verlauten ließ.

Da Lily und Katie nicht aufzufinden waren, hatte ich die glorreiche Idee, nach Weihnachtsgeschenken zu gucken. Immerhin war das ja anscheinend die einzige Gelegenheit dafür. Lindsay zeigte mir einen Laden, der passenderweise „Willoughby's Kruschelladen“ hieß und der eine Mischung aus Buch-, Souvenir- und Secondhandladen war. Ich fing gleich an, nach Büchern für meine Eltern zu suchen, denn ich hatte mir überlegt, dass das wohl die einfachste Weise ist, ihnen etwas aus der Zaubererwelt zu schenken, das mir keien Verwarnung wegen „Zaubern in der Anwesenheit von Muggeln“ einbringen wird. Schließlich fand ich für meine Mutter ein bebildertes Exemplar von „Fantastische Tierwesen und wo sie zu finden sind“ (was im Prinzip das perfekte Geschenk ist, wenn auch auf Englisch geschrieben) und für meinen Vater „Elektrizität - Was das ist und wofür die Muggel sie brauchen“ (was ihm sicherlich einige Lacher bringen wird).
Lindsay winkte mich zu sich rüber und deutete auf ein Mööp: „Das wäre doch was für Lily, oder?“ Ich nickte, hob es hoch und betrachtete das Preisschild - vor Schreck hätte ich es beinahe wieder fallengelassen. Aber als wir weiterguckten, fanden wir nichts anderes, was ihr gefallen hätte. „Wollen wir vielleicht zusammenlegen?“, fragte ich irgendwann zögernd. Lindsay betrachtete zweifelnd ihren Geldbeutel: „Wenn es okay ist, dass ich dir das Geld nicht gleich zurückgeben kann?“
Wir kauften das Mööp und fanden sogar noch etwas für Katie.
Auf den Papiertüten stand: „Willoughby's Kruschelladen - den Namen muss man sich merken!“

Gerade, als wir uns umdrehten, um zur Tür zu gehen, fiel mein Blick zufällig auf einen großen Spiegel in meinem Regal - und erschreckte mich fast zu Tode, als dieser plötzlich motzte: „Deine Haare sehen aus, als hättest du einen Schockzauber abgekriegt!“
Lindsay fing an zu lachen und sagte: „Unrecht hat er nicht…“ Dann warf auch sie einen Blick in den Spiegel, der prompt kommentierte: „Schonmal daran gedacht, Make-up zu benutzen?“
Jetzt war es an mir, zu lachen. Die Verkäuferin hinter uns warf hilfsbereit ein: „Beleidigender Spiegel. Macht jeden fertig, der hineinschaut.“
„Das wär was für Black“, murmelte Lindsay und grinste bei dem Gedanken an Sirius, der von einem Spiegel sein Fett abbekam.
„Es gibt auch die Taschenspiegel-Version für 2 Sickel“, erklärte die Verkäuferin.
„Wollen wir zusammenlegen?“, fragte ich.
Sie schüttelte hastig den Kopf: „Nein, das ist peinlich, wenn ich ihm das in der Öffentlichkeit gebe…“
„Wir könnten es heimlich nachts ins Jungszimmer bringen“, schlug ich vor.
Lindsay lachte. „In letzter Zeit läufst du ja auf Hochtouren, Emma.“
Wir kauften den Spiegel.

Im Honigtopf trafen wir dann auch endlich auf Lily und Katie. Oder eher gesagt: Was von ihnen ĂĽbrig war.
Katie kam strahlend auf uns zu; ihre Haare reichten ihr nur noch bis knapp übers Kinn und waren ziemlich fransig geschnitten. Bevor wir irgendetwas sagen konnten, erklärte sie schon leicht genervt: „Ich hatte meine Haare doch sowieso immer zu einem Zopf gebunden.“
Lindsay grinste. „Hast dir schon ein paar Bemerkungen anhören müssen?“
Sie streckte ihr die Zunge raus.
Unsere Blicke wanderten zu Lily, die gerade hinter einem riesigen Fass voller Bonbons auftauchte und durch den Lärm und das Gedränge der Schülermassen rief: „Aber auch schon durchweg positive!“
„Hast du dich auch verunstalten lassen?“, fragte Lindsay besorgt, als sie zu uns herüberkam.
„Nur ein bisschen“, lächelte Lily und deutete auf ihre Haarspitzen, die nun auf ihren Schultern ruhten.
Lindsay hob die Augenbrauen. „Was ich mich frage…Wie seid ihr eigentlich auf die Idee gekommen, zum Frisör zu gehen?“
„Nur so“, antwortete Katie und kicherte.
„Ach so, nur so.“ Lindsay verdrehte die Augen. „Ich dachte, Emma wäre die einzige hier mit bescheuerten Ideen.“
„Ich find, es steht dir gut, Lily!“ James streckte seinen Kopf durch das Regal, neben dem wir standen. Durch einige halbleere Gläser neben ihm erkannten wir Selina, die an seinem Arm hing.
„Danke, James!“, antwortete Lily und lächelte sogar.
„Seid wann könnt ihr euch normal unterhalten?“, fragte Lindsay stirnrunzelnd, als er sich wieder zurückgezogen hatte, doch Lily zuckte nur mit den Schultern.

Danach konnten wir natĂĽrlich keine Geschenke mehr kaufen, weil wir ja jetzt alle zusammen unterwegs waren. Aber Lindsay und ich hatten ja schon was fĂĽr Lily und Katie, und - was sie zum GlĂĽck nicht wusste - ich hatte auch was fĂĽr sie gekauft, unter dem Vorwand, es sei fĂĽr meine Mutter.
(Sorry übrigens, dass ich vorhin die ganze Zeit „Mööp“ geschrieben habe! Aber man weiß ja nie, ob das Tagebuch nicht mal in falsche Hände gerät.)
Deshalb schlenderten wir einfach noch ein bisschen durchs Dorf und gingen, als es uns zu kalt wurde, schlieĂźlich ins Schloss zurĂĽck.
Wo ich mich gleich hinsetzte und anfing zu schreiben.
Was übrigens der Grund ist, warum meine Hand jetzt höllisch wehtut.

7.12.1976, nach dem Abendessen, wieder im Gemeinschaftsraum

Okay. Ich bin zur Abwechslung mal wieder völlig von der Rolle.
Muss unbedingt aufschreiben, was passiert ist.

Gerade eben saßen Lily, Lindsay, Katie und ich gemütlich vor dem Kamin (auf den Sesseln, die sich normalerweise die Siebtklässler unter den Nagel reißen), als plötzlich Sirius zu uns rüber kam und mit Lindsay reden wollte. (!!)
„Ja, was gibt's?“, sagte diese gelangweilt.
„Kannst du nicht vielleicht mal kurz mitkommen?“, erwiderte Sirius; er schien sich irgendwie nicht ganz wohl in seiner Haut zu fühlen.
„Spuck's einfach aus, Black.“
„Okay. Aber bitte reg dich nicht auf. Emma wird dir bestätigen was ich sage.“
„WAS?“, rief ich entsprechend geschockt. „Ich hab nichts gemacht!“
Sirius überging das. „Vorhin, im Tropfenden Kessel, hat Emma mir was von einer 'Tätowierung' erzählt, die einer der Freunde deines Bruders hatte…“
„John“, warf ich ein. „Nein, Jack.“
„Ja und?“, sagte Lindsay verständnislos.
„Ich hab sie gesehen. Ein Totenkopf, aus dessen Mund eine Schlange kriecht.“
Plötzlich herrschte Totenstille. Ich sah verwirrt von einem zum anderen; Lindsay dagegen schien sofort zu verstehen, worauf Sirius hinauswollte. Sie sprang auf, gefährlich blass im Gesicht. „Willst du etwa meinen Bruder als Todesser bezeichnen?!“, zischte sie wütend.
Sirius versuchte sie zu beschwichtigen. „Ich sage nur, was ich gesehen habe. Und was Emma gesehen hat. Oder?“, wandte er sich zu mir.
Ich nickte. „Ja, sie sah so aus.“
„Ja und?“, erwiderte Lindsay. „Es könnte wirklich nur ein Tattoo sein. Wer sagt denn, das es wirklich dieses…Dunkle Mal ist?“
„Verschließ nicht die Augen vor der Wirklichkeit!“, knurrte Sirius. „Natürlich hat Emma es nicht erkannt; sie würde auch Voldemort nicht erkennen, wenn er vor ihr stünde!“
Erschrocken sah ich, dass Lindsay zitterte. „Was genau willst du mir dann sagen?!“, fauchte sie zurück; sie schien kurz davor, auf Sirius loszugehen, doch ihr Augen schimmerten verdächtig. Ich habe sie noch nie so außer sich erlebt, noch nicht einmal damals nach der Party.
Sirius machte eine jähe Bewegung mit dem Arm, so als wollte er sie an der Schulter fassen. „Ich wollte dich nur warnen“, sagte er ruhig.
„Vor meinem eigenen Bruder?!“, schrie Lindsay. „Willst du zu Dumbledore gehen und…“
Sirius unterbrach sie ärgerlich. „Red doch keinen Unsinn! Es kann doch auch einfach sein, dass dein Bruder die falschen Freunde hat…“
„Ja, und wahrscheinlich glaubst du…“, setzte Lindsay an, schluchzte aber plötzlich auf und rannte zum Portraitloch. Keine drei Sekunden später hörten wir es zuschlagen, was die Fette Dame mit lautem Geschimpfe kommentierte.
Geschockt sahen Lily, Katie und ich uns an, dann sagten wir gleichzeitig: „Ich geh ihr nach.“
Sirius fuhr sich durchs Haar. „Nein, lasst mich das mal machen…“
„Bist du sicher?“, fragten Lily und ich; aus dem Augenwinkel sah ich jedoch, wie Katie langsam nickte.
„Ja, ich glaube, ich weiß ungefähr, wie es ihr geht“, murmelte er beim Herausgehen.
Und jetzt warten wir.

7.12.1976, noch später, immer noch im Gemeinschaftsraum

Gerade sind Lindsay und Sirius wiedergekommen. Er hatte den Arm um sie gelegt (!!!!!); sie sah verheult aus, sagte aber gewohnt bissig: „Du kannst den Arm runter nehmen, Black, ich glaube, ich kann alleine gehen.“
Er grinste nur.

Als Lindsay sich wieder zu uns setzte, murmelte sie: „Wollt ihr mir einen Gefallen tun und das Thema heute Abend auf sich beruhen lassen?“
Wir nickten.

7.12.1976, ziemlich spät, im Schlafsaal

Ich habe gerade darĂĽber nachgedacht, was ich eigentlich ĂĽber Todesser weiĂź.

Sie sind die Anhänger dieses Voldemorts.
Sie haben anscheinend alle ein „Dunkles Mal“ auf dem Arm (als Erkennungszeichen??).
Sie sind der Ansicht, dass alle Muggel, Squibs und muggelstämmige Zauberer Abschaum sind.
Und angeblich stecken sie hinter all diesen Fällen, in denen Menschen einfach verschwunden sind. Vielleicht sogar hinter dem Verschwinden von Professor Fearless aus Hogwarts.

Was ich mich frage, ist: Wenn dieser Freund von Stephen WIRKLICH ein Todesser ist, mĂĽssten wir das dann nicht melden???

~+~+~+~+~+~+~+~+~

Freut mich, dass ihr euch trotz Vorweihnachtsstress die Zeit genommen habt, weiterzulesen! =) Ich hoffe, es hat euch gefallen!!
Bis bald (ich beeile mich mit dem nächsten Chap, so gut es geht)! *wink und ins Bett kriech*


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Dan ist wirklich gut. Mit ihm zu arbeiten war wunderbar. Armer Junge, er musste so geduldig sein. Ich musste schwafeln und darüber sprechen, dass ich der Meister des Universums bin, dass ich böse bin und dass ich ihn umbringen werde und er musste verschnürt dastehen, sich krümmen und vor Schmerzen stöhnen, während ich einen Monolog führte. Der Monolog des bösen Genies - kein Film ist komplett, wenn er fehlt. Ich liebe es, böse Figuren zu spielen!
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