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Fanfiction

Die Geschichte des Regens - Das Tagebuch der Emma Foley - Die Vertretung

von >Rumtreiberin<

Hallo ihr Lieben! (:

Ich kann hier leider nur ganz kurz noch was hintippen, weil ich morgen (Mittwoch) eine Matheklausur schreibe. Allerdings ist das die letzte, die ich vor den Herbstferien schreibe, insofern kann ich versprechen, dass das nächste Kapitel früher kommen wird und ich mich morgen endlich an die Re-Kommis setze! (An dieser Stelle schon einmal ein gaaaanz großes DANKE an alle Kommi-Schreiber - fühlt euch gedrückt!)
Ansonsten darf ich euch hiermit stolz das bisher längste Kapitel präsentieren! (Es geht ja auch über drei Tage.)
Ich wünsche euch viel Spaß damit… und drückt mir bitte die Daumen für morgen! (:

>Rumtreiberin<

~+~+~+~+~+~+~+~+~

5.11.1976

HOGWARTS-LEHRER SPURLOS VERSCHWUNDEN
Feige Flucht oder brutale Entführung?

EINE REPORTAGE VON UNSERER PRAKTIKANTIN RITA SKEETER
(für den Hauptartikel blättern Sie bitte zurück auf Seite 1)

Gestern warteten die Schüler vergeblich: Alcott Fearless (41), unter Freunden als notorischer Zuspätkommer bekannt, verschwand über Nacht spurlos aus dem, wie von der Schulleitung immer wieder betont, „völlig sicheren“ Schloss Hogwarts. Dass seine Abwesenheit erst nach der Mittagspause bemerkt wurde, wirft freilich ein schlechtes Licht auf Hogwarts' Lehrkörper, waren doch Fearless' Fehlen bei den Mahlzeiten und sein geräumtes Büro recht deutliche Hinweise. Derzeit ist allerdings noch unklar, ob dem Verschwinden des oft als zerstreut und „verwirrt“ beschriebenen Fearless, der ironischerweise Verteidigung gegen die dunklen Künste lehrt, eine feige Flucht oder brutale Entführung zugrunde liegt.
„Er war in letzter Zeit nicht mehr er selbst“, berichtet Kristina Cunningham, eine gute Freundin des Vermissten. Bestätigt wird dies von Ministeriumsbeamten: „Es gibt keinerlei Beweise für schwarzmagische Aktivitäten…wir bitten die Eltern, nicht in Panik zu verfallen…“

Weiter konnte ich nicht lesen, weil James den Artikel ins Feuer geworfen hat. Aber ich glaube, viel mehr Informationen hat er auch nicht geliefert.
Ich finde es nur seltsam, dass wir immer noch im Gemeinschaftsraum bleiben sollen, wo doch angeblich überhaupt keine Gefahr besteht.

6.11.1976, Gemeinschaftsraum

Bilde ich mir eigentlich nur ein, dass Entschuldigungen paranoid klingen, sobald sie an ein Tagebuch gerichtet sind?
Egal. Tut mir leid, Tagebuch, dass ich gestern kaum etwas geschrieben habe.
Es ist einfach…nicht einfach. (Dumme Angewohnheit von mir, schwierige Sachen als „einfach“ zu bezeichnen.) Alles ist so komisch, aber nicht im lustigen Sinne. Unwirklich trifft es vielleicht besser. Ich meine, alle machen Witze darüber, dass der Unterricht ausfällt und sich Professor Fearless in Wirklichkeit nur im Verbotenen Wald verlaufen hat, aber wenn man mal darüber nachdenkt…wenn wirklich diese Todesser dahinter stecken! Das würde bedeuten, dass
unser Lehrer einer Gruppe von Schwarzmagiern angehört oder
er vor ihnen geflohen ist.
Darüber kann ich einfach nicht nachdenken.
Deshalb ist alles so unwirklich.
Und deshalb tun alle so, als ob das nur ein dummer Scherz wäre.

6.11.1976, nach dem Mittagessen, immer noch im Gemeinschaftsraum

„Wisst ihr, was ich mich schon die ganze Zeit frage?“, sagte Lily plötzlich in die Stille hinein, die entstanden war, als wir schon wieder Hausaufgaben machten (aber welche Alternative hatten wir auch?).
Lindsay legte ihre Feder beiseite. „Möglicherweise, wo Professor Fearless ist?“
Lily schüttelte den Kopf und sah etwas schuldbewusst dabei aus. „Ich meinte eher etwas, was ich schon seit ungefähr fünf Jahren wissen will.“
„Und da kommst du jetzt drauf?“, fragte Lindsay skeptisch.
Katie knuffte sie leicht in die Seite, lachte aber. „Lass das und hör einfach zu.“
„Also“, begann Lily und unterbrach sich dann selbst. „Ach, das ist bescheuert.“
Sag doch einfach!“ Lindsay verdrehte die Augen.
„Okay. Ich frage mich, wie die selbsternannten ?Rumtreiber' das immer schaffen. Sie kennen jeden Geheimgang, sind mindestens einmal im Monat nachts draußen, ohne jemals erwischt zu werden…“
„Außer damals in der zweiten Klasse“, grinste Lindsay erinnerungsselig.
Katie hörte ihr nicht zu. „Du hast Recht“, sagte sie langsam. „Wenn man bedenkt, dass wir bei den seltenen Gelegenheiten, wo wir mal die Regeln brechen, immer haarscharf an einer wütenden McGonagall vorbeischrammen…“
„Wartet mal…“, warf ich ein; mir war etwas anderes eingefallen. Fieberhaft blätterte ich in den Seiten meines Tagebuchs. „Da! Am 6. September habt ihr mich mit ihrer Hilfe in diesem Klassenzimmer gefunden, als ich…na ja…egal.“
Ich betrachtete angestrengt meine Hände, weil ich es für unklug hielt, zu erwähnen, dass Lindsay damals der Grund dafür gewesen war, dass ich stundenlang allein dagehockt und Gegenstände zu Boden geworfen hatte, nur um sie wieder zu reparieren. Allerdings schien Lindsay zu wissen, was ich nicht hatte sagen wollen, denn aus den Augenwinkeln sah ich, wie auch sie betreten zu Boden blickte.
Genau!“, fuhr Lily fort, glücklich darüber, dass wir ihr Anliegen verstanden. „Das war Remus damals...er hat uns gesagt, dass du allein in diesem Raum hockst.“
„Echt?“, fragte ich nach. Aus irgendwelchen Gründen verbesserte diese Information meine Laune zumindest ein bisschen. Lindsay betrachtete mich scharf von der Seite und ich sagte schnell, um irgendetwas zu sagen: „Aber woher konnte er das wissen?“
Das“, sagte Lily ruhig, „ist genau der Punkt.“
„Als ihr dieses Problem mit den Slytherins hattet“, sagte Lindsay plötzlich. „Da hat James uns gesagt, wo ihr seid. Sonst hätten wir euch nie gefunden.“
„Ich finde, wir sollten unsere restliche Schulzeit dafür nutzen, herauszufinden, wie sie das machen“, schlug Lily vor. „Sonst erfahren wir es vielleicht nie mehr.“
„Warst du nicht diejenige, die sich auf die UTZs konzentrieren wollte?“, fragte Lindsay grinsend.
Jetzt war es an Lily, die Augen zu verdrehen. „Ihr wisst schon. Also, seid ihr dabei?“
Wir nickten einstimmig.

Sachen, die ich gerne wissen würde:

Wo ist Professor Fearless??
Warum kann uns Katie nicht sagen, in wen sie verliebt ist?
Wer hat damals mein Tagebuch in meinem Schrank versteckt?
Wieso hat Lindsay nach der Geburtstagsparty geweint?
Was hatte dieses Gespräch zwischen Evangeline und April zu bedeuten, das ich aus Versehen mit angehört habe?
Mit wem hat mich die Maulende Myrte verwechselt?

Ich glaube, da ist zumindest eine Frage dabei, deren Antwort in greifbarer Nähe liegt.


6.11.1976, irgendwann abends, nicht mehr im Gemeinschaftsraum. (Sondern im Schlafsaal.)

Die anderen schlafen schon, aber ich muss unbedingt noch schreiben. Allein schon, weil ich im Moment sowieso nicht schlafen könnte. Das liegt zum einen daran, dass ich gerade aus Versehen mein Kopfkissen angekokelt habe, was einen nicht sehr angenehmen Geruch zur Folge hatte. Und zum anderen…muss ich etwas loswerden.
Auf welche Frage ich eine Antwort gesucht habe, ist klar, oder?

Kurz nachdem ich vorhin mit dem Schreiben fertig war, kam Professor McGonagall und erlaubte uns offiziell, den Gemeinschaftsraum wieder zu verlassen, da das Schloss vollständig durchsucht worden sei und keine unmittelbare Gefahr mehr bestünde. (Allerdings wurden die Sicherheitsvorkehrungen, wie es scheint, verdoppelt.)
Also verabschiedete ich mich mit den Worten „ich geh mal aufs Klo“, was ja auch stimmte. Es dauerte allerdings eine Weile, bis ich das richtige wiedergefunden hatte. (Was mir später einige Nachfragen einbrachte, ob ich mich wirklich eine Stunde lang auf der Toilette aufgehalten hatte.)
„Was willst du schon wieder hier?“, begrüßte mich Myrte, sobald ich meinen Kopf durch die Tür streckte (ich sprang ungefähr einen Meter in die Luft).
Unsicher kam ich herein und hielt mit zusammengekniffenen Augen Ausschau nach ihr; sie schwebte dicht unter der Decke und starrte trübselig auf mich herunter. „Dich was fragen“, antwortete ich zögernd, die letzte Begegnung mit ihr noch deutlich in Erinnerung.
Was fragen?“, hakte sie misstrauisch nach. Ich duckte mich schon förmlich in Erwartung eines erneuten Ausbruchs. „Als ich das letzte Mal da war, hast du mich mit jemandem verwechselt…“, begann ich, wurde aber sogleich von ihr unterbrochen.
„Ja, so ist das eben, wenn man nur ein Geist ist!“, schrie sie und stieß im Bruchteil einer Sekunde zu mir herunter. „Die Leute kommen nur zu mir, um mir Vorwürfe zu machen!“
„Ähm.“ Obwohl ich mich mental auf dieses Gespräch vorbereitet hatte, war ich überfordert. „Ich…ähm. Ich, also, ich wollte dir doch gar keine Vorwürfe machen.“ Pause. Als sie schwieg, fuhr ich ermutigt fort: „Ich wollte nur wissen, mit wem du mich verwechselt hast.“
Myrtes Geist musterte mich über den Rand ihrer Hornbrille hinweg. „Du willst also mit meiner Hilfe andere Schüler ausspionieren?“, fragte sie; es war unmöglich zu sagen, ob sie empört oder geschmeichelt war.
Langsam verzweifelte ich, und so platzte ich einfach heraus: „Kannst du mit nicht einfach sagen, ob es vielleicht Katie Lynn war?“
Myrte hielt in der Luft inne und überlegte. „Nein, das war sie nicht. War älter als sie, glaube ich. Furchtbar unglücklich, die Arme!“, gluckste sie dann zufrieden.
„Und wer bist du eigentlich, dass du hier dauernd auftauchst?“, rief sie mir hinter her, doch ich hatte schon schnell „Danke“ gemurmelt und die Tür hinter mir zugeschmissen, wobei ich mir dummerweise die Hand im Türrahmen einklemmte. Während ich fluchend im Gang stand, hörte ich ihr schrilles Lachen von den Wänden wiederhallen.

Ich war beruhigt. Es war also nicht Katie, mit der mich die Maulende Myrte verwechselt hat.
Es war also nicht Katie, die sich zu diesem Zeitpunkt in das verlassene Klo zurückgezogen hat, um zu weinen.
Wie gesagt, ich war beruhigt.

Aber als ich die ganze Sache noch einmal im Kopf durchging, fiel mir etwas auf.
Es gibt nämlich, wie das anscheinend immer ist, einen Haken.
Die Maulende Myrte kennt Katie.
Sie wusste sofort, wen ich meinte.
Sie kannte sogar Katies Klassenstufe.

Und bedeutet das nicht, dass Katie auch schon bei ihr war? Mehrmals??

Ich weiß nicht, was ich jetzt machen soll. Ich kann sie ja nicht einfach fragen.
Aber ich kann das auch niemand anderem erzählen, weil das dann so klingt, als hätte ich ihr nachspioniert.

Wollte ich nicht ein Problem lösen?
Es scheint so, als hätte ich stattdessen 10 neue geschaffen.

~

Gerade ist Lily aufgewacht, hat mit irgendeinem Zauber den Brandgeruch entfernt und mir geraten, endlich zu schlafen. Ich schätze mal, sie hat Recht; ich habe keine Lust, morgen früh wieder mit dem Aguamenti geweckt zu werden.
Bis morgen dann.

7.11.1976, nachmittags, schon wieder im Gemeinschaftsraum (diesmal aber freiwillig)

Heute hatten wir wieder Unterricht und sogar
Moment.

Also, heute Morgen beim Frühstück hat uns Professor McGonagall neue Stundenpläne ausgeteilt und wir mussten feststellen, dass

Ach, verdammt! Ich kann mich einfach nicht konzentrieren!
Ist aber auch kein Wunder, wenn man bedenkt, dass Sirius und James praktisch direkt neben meinem Ohr unsere neue Verteidigungs-Lehrerin nachmachen. („Hallo, meine Liebe, mein Name ist Avaline Swindlehurst, aber du kannst mich gerne Avaline nennen. Dann haben wir eine gute Vertrauensbasis, auf die wir aufbauen können…“)

So. Jetzt hab ich mich in eine ruhigere Ecke verzogen und kann endlich schreiben. (Der Nachteil ist, dass die Sprungfeder meines Sessels kaputt ist und mich schon zweimal auf den Boden katapultiert hat.)
Wo war ich stehen geblieben?
Als wir unsere Stundenpläne betrachteten, bemerkten wir zwei Dinge (jedenfalls die meisten von uns. Ich zum Beispiel nicht): Erstens haben schon wir eine neue Lehrerin in VgdK, was natürlich ziemlich überraschend ist. Zweitens haben wir den Kurs ab jetzt zusammen mit den Slytherins. Während wir uns eine halbe Stunde später in den Klassenraum zwängten, gab es schon einige hitzige Diskussionen über die Lehrerin, die anscheinend mit „Swt“ abgekürzt wird, sowie kleinere Handgemenge um die Sitzplätze. Erwartungsvoll starrten wir nach vorne, doch das 8-Uhr-Klingeln ging vorbei, ohne dass jemand kam. Gerade verkündete Sirius schon, dass uns die Schulleitung wohl nur verarscht hätte, als die Tür schließlich doch aufflog und unsere neue Lehrerin hereinrauschte.
Sie ist noch jung, vielleicht gerade mal 10 Jahre älter als wir, und sehr klein und zierlich gebaut. Doch als erstes sprang mir ihre Kleidung ins Auge: Sie trug einen langen Rock aus weinroter Rohseide, eine violette Tunika und darüber einen langen Umhang, der am Saum mit Pailletten bestickt war. Passend dazu hatte sie sich die Haare in einer Art dunkellila gefärbt und mit glitzernden Spangen hochgesteckt. Alles in allem sah sie also recht schräg aus.
„Hallo und guten Morgen, ihr Lieben“, sagte sie mit einer melodischen Stimme, „Schön, Sie zu sehen. Es ist einfach wunderbar, hier zu sein!“ Sie strahlte uns an, als könnte sie sich nichts Besseres vorstellen, als donnerstagmorgens vor einer irritiert dreinblickenden Klasse zu stehen. „Ich bin Ihre neue Lehrerin in Verteidigung gegen die Dunklen Künste. Wenn ich mich vorstellen darf: Mein Name ist Avaline Swindlehurst.“
Ich konnte nichts gegen das Kichern machen, das in meiner Kehle aufstieg. Alle starrten mich schon an, aber so sehr ich mich auch bemühte, es zu unterdrücken - ich schaffte es nicht.
„Ja, meine Liebe?“, fragte Professor Swindlehurst freundlich.
„Ich - tut mir leid - es - nur - Name“, stieß ich hervor, während ich gleichzeitig versuchte, mir Mund und Nase zuzuhalten. Meine Augen tränten und ich spürte, dass ich schon knallrot im Gesicht war. Es war einfach nur peinlich.
Bei Merlins rosa Boxershorts, wieso passiert so was immer nur mir?!
„Entschuldigen Sie“, sagte Lindsay unvermittelt. „Sie hat heute Morgen einen Kicherfluch abbekommen und ich wusste den Gegenfluch nicht.“
„Ach so, sagen Sie's doch gleich!“, strahlte Professor Swindlehurst und richtete ihren Zauberstab auf mich und die Angst, was sie damit anrichten könnte, war genug, um mich endlich zur Besinnung zu bringen, noch bevor mich ihr Zauber vom Stuhl riss.
„So, das hätten wir“, sagte sie dann gut gelaunt, während sie mir vom Boden hoch half. „Nun, Sie werden sich sicher gefragt haben, wie Sie so schnell eine Vertretung bekommen konnten“, fuhr sie in ihrem Singsang fort. „Tatsache ist, ich habe mich schon vor eineinhalb Jahren für die Stelle beworben, doch damals war Professor Fearless schneller. Und jetzt…tja. Hoffen wir, dass ich nur vorübergehend bleibe.“
„Wenn ich's mir überlege, war Fearless schon längst überfällig“, sagte Sirius neben uns unüberhörbar und James nickte zustimmend.
„Was?!“, zischte ich Lindsay zu, die zurückflüsterte: „Seit wir an der Schule sind, ist noch kein VgdK-Lehrer länger als ein Jahr geblieben. Professor Fearless war da schon die Ausnahme.“
„Allerdings ist er auch nicht gleich am Anfang des Schuljahrs gekommen“, wandte James ein, wurde aber sogleich von Professor Swindlehurst gebeten, „persönliche Gespräche nach dem Unterricht zu führen“.
Trotzdem flüsterte ich Lindsay noch zu: „Danke übrigens.“
„Ist doch kein Ding“, murmelte sie.
„So, ich würde vorschlagen, wir fangen gleich an!“, rief unsere Lehrerin und klatschte in die Hände. „Heute machen wir eine kleine Vorbereitungsübung. Alle Schüler der von mir aus gesehen rechten Hälfte der Klasse schreiben bitte ihren Vornamen auf ein Stück Pergament, wir losen die Partner! Ja?“, wandte sie sich an James, der sich gemeldet hatte.
„Wieso haben wir eigentlich mit den Slytherins zusammen?“, fragte er.
„Weil ich der Meinung bin, dass es besonders in diesem Fach wichtig ist, dass man auch mit Schülern zusammenarbeitet, mit denen man sich nicht so gut versteht!“ Sie lief mit ihrem Spitzhut durch die Reihen, sammelte die Zettel ein und ließ anschließend die andere Hälfte ziehen. Der Name auf meinem war so krakelig geschrieben, dass ich ihn zuerst gar nicht lesen konnte.
„Simon Beaky? Nein, warte mal…Silas Bloke…?“
Lindsay riss mir das Pergament aus der Hand und seufzte: „Hier sehen Sie die Black'sche Handschrift, unverändert seit dem Tag, da Sirius die Schreibschrift lernte.“
Sie wurde unterbrochen von Professor Swindlehurst, die über das Gemurmel hinweg rief: „In der restlichen Stunde unterhalten Sie sich mit ihrem Partner über ihre Ängste!“
Angeblich ist es nämlich sehr wichtig, sich seinen Ängsten zu stellen, wenn man gegen die dunklen Künste antreten möchte. Was ja auch sein kann. Allerdings hatte ich eher das Gefühl, in ein schlechtes Selbstfindungs-Seminar gesteckt worden zu sein.
Auf jeden Fall war ich erleichtert. Auch, wenn ich mit Sirius nicht unbedingt viel rede, war es doch sehr viel besser, ihn als Partner zu haben, als zum Beispiel Crispian Avery, der mir ehrlich gesagt ein bisschen Angst macht.
„Wieso hast du eigentlich vorhin so gelacht?“, fragte Sirius mich, als ich mich auf den Stuhl neben ihm fallen ließ.
„Mmh, ich weiß nicht“, sagte ich verlegen. „Sie hat schon einen komischen Namen, oder? Warte mal - wie heißt sie?“
Sirius fing an zu grinsen. „Avaline Swindlehurst.“
„Was?“
„Avaline Swindlehurst.“
„Ava… häh? Wie schreibt man das?!“
Sirius kritzelte den Namen auf ein Stück Pergament.
„A-va-line Swin-dle-hurst”, buchstabierte ich (diesmal war seine Schrift sogar einigermaßen lesbar).
„Avaline Swindlehurst.“
„Avaline Swindlehurst.“
„Seid ihr schon mitten in der Diskussion?“, unterbrach uns eine freundliche Stimme.
Wenn man vom Teufel spricht… Sirius schob das Pergament hastig unter seine Bücher und fragte mich geschäftsmäßig: „Also, Emma, vor was hast du Angst?“
Ich überlegte. Was konnte ich vor Sirius und unserer Lehrerin zugeben?
„Ähm. Ja. Ich hab Angst vor Hunden“, verkündete ich schließlich. Sirius starrte mich ungläubig an und brach dann in lautes Lachen aus.
„Mr. Black!“, sagte Professor Swindlehurst entrüstet. „Miss Foley hat ihnen gerade einen Teil von sich selbst offenbart, da ist es ja wohl nicht angebracht, sie auszulachen!“
„Entschuldigung“, presste Sirius hervor. Er holte tief Luft. „War nicht böse gemeint. Also, weißt zu vielleicht, woher diese Angst kommt?“ („Geht doch!“, kommentierte sie.)
„Ja, also, es war so. Als ich fünf war, hab ich mich auf dem Feld hinter unserem Haus verlaufen, und auf einmal hab ich gemerkt, dass sich hinter mir was bewegt. Ich hab mich umgedreht, und da raste dieser riesige schwarze Hund auf mich zu; und ich bin losgerannt, aber auf einmal gestolpert…“ Ich zeigte ihm die hässliche Narbe auf meinem Unterarm, das Überbleibsel dieser Begegnung. „Naja, und seitdem hab ich eben Angst vor Hunden. Besonders vor schwarzen.“
Sirius' Gesichtsausdruck war wieder einmal undefinierbar, doch eine Spur des ungläubigen Grinsens war auf jeden Fall noch vorhanden.
„Okay, und wovor hast du Angst?“, fragte ich, um die Aufmerksamkeit endlich von mir abzulenken. Sirius überlegte vermutlich dasselbe wie ich zuvor. Um die Wartezeit zu überbrücken, schaute ich mich im Klassenzimmer um. Katie saß zusammen mit Devon Cabral zusammen; da auch die Slytherin sehr schüchtern ist, schien ihr Gespräch nur langsam voranzugehen. Beide schauten beim Sprechen auf ihre Hände. Lindsay dagegen hatte Crispian Avery erwischt; sie tat mir leid, bis mir auffiel, dass Avery eher vor ihr Angst zu haben schien als umgekehrt. Remus hatte James' Namen gezogen, sie saßen ein paar Reihen vor Sirius und mir und lachten gerade ziemlich laut über irgendetwas. Neben ihnen saßen Peter und Alexa Proudfoot, die ihren Partner ziemlich genervt ansah und mir quer durch den Raum einen bösen Blick zuwarf. Lily entdeckte ich erst, als ich mich um 180 Grad drehte; sie saß hinter uns in der letzten Reihe zusammen mit Severus Snape. Während er leise auf sie einredete, starrte sie auf die Tischplatte, in ihren Augen das altbekannte wütende Glitzern.
„Fällt Ihnen nichts ein, Mr. Black?“, holte mich Professor Swindlehursts Stimme in die Realität zurück.
„Vielleicht vor Riesenspinnen?“, schlug ich unbedachterweise vor, was mir den zweiten Bösen Blick innerhalb von fünf Minuten einbrachte.
„Nun, Miss Foley, hier soll es erstmal nur um kleinere, alltägliche Ängste gehen“, warf unsere Lehrerin ein.
„Naja…Spinnen mag ich wirklich nicht so“, knurrte Sirius dann.
„Na also!“, strahlte sie, zwinkerte mir zu und rauschte von dannen.
„Ich sag's Lindsay auch nicht“, versprach ich netterweise, doch bevor Sirius etwas erwidern konnte, wurde unser Gespräch ein weiteres Mal unterbrochen.
„Miss Evans, Mr. Snape, in dieser Übung geht es um Kommunikation!“
Wir drehten uns um. „Ich glaube, zwischen uns ist schon alles gesagt!“, fauchte Lily so wütend, dass Professor Swindlehurst sprachlos dastand. Dann klappte sie den Mund zu und ging zum nächsten Tisch.
Ich drehte mich zurück zu Sirius und starrte ihn mit großen Augen an.
„Ich bin schön, ich weiß“, grinste dieser, was ich in dem Moment aber nicht kapierte. „Wieso ist Lily so? Ich dachte, sie mag diesen Snape? Wo sie sich doch immer so über euch aufregt?“, fragte ich, völlig verwirrt.
Sirius antwortete mir ausnahmsweise einmal ernst: „Die beiden waren früher gut befreundet. Eigentlich bis zu diesem Sommer. Da hatten sie einen…Streit, und seitdem. Tja.“
Ich runzelte die Stirn. „Und wieso hilft sie ihm dann? Ist das nur ihr Helfersyndrom? Menschenrettungsdings?“
Er grinste wieder. „Mmh, so könnte man's vielleicht nennen. Übrigens, wollen wir das mit den Ängsten einfach lassen?“
Ich nickte erleichtert.
Den Rest der Stunde redeten wir über Professor Fearless' Verschwinden und das letzte Quidditchspiel - nicht gerade tiefsinnig, aber immerhin: wir redeten! -, damit es nicht auffiel, dass wir uns keine großen Geständnisse mehr machten.

Und weißt du, Tagebuch, was wir als Hausaufgabe aufhaben?
Einen Aufsatz über unsere Ängste schreiben und wie wir schon einmal eine Angst besiegt haben.
An Ängsten mangelt es mir ja eigentlich nicht, aber da sind wenige dabei, die ich meiner Lehrerin in Textform abgeben möchte.
Das mit den Hunden ist ja schon mal ganz gut…Vielleicht könnte ich schreiben, dass ich Angst habe, bei den Prüfungen durchzufallen? Aber das ist nicht unbedingt plausibel, wenn man bedenkt, dass ich bisher noch nie Prüfungen hatte…Oder vielleicht gerade deshalb?
Ich glaube, ich mach mir mal eine Liste.
Vielleicht hilft mir das ja, mich selbst zu finden.

Ha. Ha. Ha.
Bis dann, Tagebuch.

~+~+~+~+~+~+~+~+~

Ich hoffe, es hat euch wieder gefallen…Würde mich (wie immer) über Kommis freuen! (:
(Die ich auch ganz sicher noch beantworten werde! ^.^)
Okay, ich muss jetzt wirklich vom PC weg - virtuelle Kekse stehen bereit! (Mmmh, was haben wir denn da? Sind das etwa Schokokekse?? ^.^)

Hab euch lieb! (:


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