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Fanfiction

Die Geschichte des Regens - Das Tagebuch der Emma Foley - Gute und schlechte Nachrichten

von >Rumtreiberin<

Hallo ihr Lieben!

Ich trau mich schon fast nicht mehr, euch was zu schreiben.
*sich unter der Tischkante versteckt*
Es tut mir sooooo leid, dass ich so lange für dieses Chap gebraucht habe!! Dabei hatte ich es schon die ganze Zeit praktisch fertig im Kopf. Nur um es aufzuschreiben, fehlte mir die Zeit. Wie ihr wisst, war ich ja im Urlaub, und als ich zurückkam, fing die Schule praktisch schon wieder an. Ich bin jetzt in der 11. Klasse und zu Schuljahresbeginn wurden wir alle in neue Klassen gesteckt (ich wusste gar nicht, dass in meinem Jahrgang so viele Leute sind...!), bekamen neue Lehrer verpasst, mussten Kurse wählen und und und... Und weil wir jetzt ja "in der Oberstufe sind", haben uns die Lehrer gleich mit ganzen Ladungen von Hausaufgaben bombadiert. Kurz: ich hatte keine Zeit, überhaupt irgendetwas zu schreiben! (außer Aufsätze über den Aufbau menschlicher Zellen)

Ich hoffe, ihr habt mich in der Zwischenzeit nicht vergessen!
Und dass es euch wieder gefällt!
Viel SpaĂź mit "Gute und schlechte Nachrichten" -
und noch mal ein dickes SORRY!


>Rumtreiberin<

PS: Ăśbrigens, nicht, dass ihr denkt, ich lasse jetzt einfach mal einen Monat aus, weil ich so ewig nicht geschrieben habe: Nein, das war von Anfang an so geplant!!

PPS: Danke fĂĽr die lieben Kommis, die ihr mir dagelassen habt! *ganz fest drĂĽckt* Ich antworte euch diesmal mal wieder per PN :)

PPPS: Ich werde versuchen, ab jetzt einmal die Woche ein neues Chap hochzuladen. :)

~+~+~+~+~+~+~+~

Gute und schlechte Nachrichten

30.10.1976, morgens, im Schlafsaal

Was im letzten Monat wichtiges passiert ist, während mein Tagebuch verschwunden war und ich deshalb nicht schreiben konnte:

1. Wie schon erwähnt, war dieses Buch hier nirgendwo aufzufinden. Und zwar nicht, weil ich es verlegt oder aber wieder einen Verschwindezauber daran geübt hätte, nein: Jemand hat es mit einem Dauerklebefluch an der Innenwand meines Schrankes befestigt und dann mit einem Desillusionierungszauber belegt! Ich meine, wer macht so was?! Das Schlimme ist ja, dass es nur ein Mädchen aus Gryffindor gewesen sein kann, aber selbst von denen weiß doch nicht jede, dass ich überhaupt ein Tagebuch besitze! Rein praktisch gesehen würde ich mich als Erstes einmal selbst verdächtigen - allerdings hab ich sie zumindest noch insofern alle beisammen, dass ich mich daran erinnern könnte! Oder?!

2. In den vier Wochen, in denen ich jetzt nicht schreiben konnte, hab ich erst richtig gemerkt, wie sehr ich mich daran gewöhnt hatte, jeden Tag seitenlang zu protokollieren, was los war. Und dabei hab ich so widerwillig damit angefangen! Eigentlich nur, weil ich das Geschenk meiner Mutter nicht ablehnen wollte.
Außerdem hatte der „Schreibentzug“ eine weitere Folge, nämlich dass mein Deutsch total eingerostet ist. Ich musste mich wirklich anstrengen, hier nicht auf Englisch reinzuschreiben! Naja, wenn man von morgens bis abends damit zugedröhnt wird, ist das ja kein Wunder. Vielleicht sogar ganz praktisch, weil ich dann zumindest nicht mehr versehentlich auf Deutsch antworte. Aber trotzdem bin ich ganz froh, wenn ich zumindest einem Buch noch was auf Deutsch erzählen kann. Wäre ja traurig, wenn die Sprachkenntnisse, die ich in 16 Jahren gesammelt habe, innerhalb eines halben Jahres gänzlich verschwinden würden.

3. Remus war Mitte des Monats schon wieder krank, nachdem die Jungs auf irgendwelchen nächtlichen Unternehmungen waren. Vielleicht sollte er sich ernsthaft überlegen, das nächste Mal drinnen zu bleiben, wenn er so ein schlechtes Immunsystem hat (oder einen Pulli anzuziehen). Das sag ich ihm natürlich nicht, weil wir offiziell ja gar nichts von ihren Ausflügen wissen. Und eigentlich könnte er auch selbst darauf kommen. Aber wenn er noch mal deswegen krank wird, fang ich an, mir Sorgen zu machen.

4. Ich habe es bisher erfolgreich geschafft, Joel aus dem Weg zu gehen. Und je länger ich das mache, desto peinlicher wird die Angelegenheit.

5. Unsere Verkupplungsaktion hat seit dem letzten Bericht erhebliche Fortschritte gemacht. Zunächst einmal haben wir die Fünftklässlerinnen analysiert und nach dem Ausschlussverfahren unser Opfer ausgewählt. Da wäre zum Beispiel Asako Miyamoto, die leider so schüchtern ist, dass sie in James Gegenwart nur rot anläuft und zu stottern anfängt. Dann die Unzertrennlichen, Lena und Leanne, die, abgesehen davon, dass wir sie ja nicht beide mit James verkuppeln können, so albern sind, dass die Aktion nur seelische Folter für uns wäre. Mary Macdonald, die zwar sehr nett ist, aber sich ganz gut mit Lily versteht, was unter Anderem bedeutet, dass sie nichts für James übrig hat. Bleibt also Selina Adams und die ist, da sind wir uns einig, alles in allem eine recht gute Wahl.

Objekt 083: Selina Jane Adams
Alter: 15
Haus: Gryffindor
Äußerliches: relativ klein, ovales Gesicht, Sommersprossen, blaue Augen, blonde Haare (richtig blond, nicht so sandmäßig wie meine!)
Status: Nicht eingeweiht. Operation läuft.

(Ich glaube, das würde Katie gefallen. Vielleicht sollte ich es für sie übersetzen? …Dabei hab ich seit 5 Jahre keinen James-Bond-Film mehr gesehen!)

Der Plan sah folgendermaĂźen aus:
Selina macht zusammen mit Mary und Asako Hausaufgaben, während wir in ihrer Nähe sitzen, unauffällig zuhören und auf eine günstige Gelegenheit warten, in ihr Gespräch einzugreifen. (Es gab nur einen klitzekleinen Haken an der Sache, nämlich, dass wir geschlagene drei Tage auf diese Gelegenheit warteten. Ich hatte zwar vorgeschlagen, einfach hinzugehen und sie anzulabern, aber das wurde als „zu auffällig“ (Katie) bzw. „typisch Emma“ (Lindsay) bezeichnet und abgelehnt. Also warteten wir.) Diese Gelegenheit ergibt sich, als Selina eine Frage zu einem Zaubertrank hat und ihre Freundinnen ihr nicht sofort antworten können. Daraufhin taucht Lily über ihrer Sessellehne auf (dass sie das so schnell tat, dass alle drei zusammenzuckten und Mary sogar aufschrie, tut ja nichts zur Sache), beantwortet ihre Frage und verwickelt sie in ein Gespräch, wobei Lindsay sich jeglichen Kommentar verkneift (Kompliment an dieser Stelle!) und ich versuche, still zu halten. Dieses Gespräch gibt uns im Prinzip die Berechtigung, Selina auf dem Gang anzusprechen und zu bitten, kurz mitzugehen, was andernfalls etwas komisch gekommen wäre.
Bis hier hin lief alles mehr oder weniger gut; aber als wir schon dachten, wir hätten die größte Schwierigkeit gemeistert, mussten wir einsehen, dass die meisten Probleme noch auf uns warteten.
Den ersten Versuch unternahm Katie. Sie traf Selina vor dem Mittagessen im fünften Stock und erzählte ihr, Lily hätte erwähnt, dass sie mit ihr reden wolle. Daraufhin liefen die beiden durch das halbe Gebäude; angeblich, um Lily zu finden, doch in Wirklichkeit auf der Suche nach James. Allerdings vergingen 10 Minuten ohne eine Spur von ihm; dafür trafen sie im dritten Stock auf Lily, die dummerweise nicht darüber informiert war, dass sie Selina sprechen wollte.
Zwei Tage später wurde ich mit dem gleichen Auftrag losgeschickt. Bei mir lief es insofern besser, dass ich James tatsächlich innerhalb von zwei Minuten fand. Das heißt, ich wäre glatt an ihm vorbeigelaufen, wenn er nicht „Hallo, Emma!“ gerufen hätte (danke, James). Ich konnte mein Glück kaum fassen, während ich stehen blieb, ihn begrüßte und es sogar schaffte, ihm Selina vorzustellen. Und es ging auch gut weiter: James meinte, er kenne sie doch (Selina lief leicht rosa an) und dann (noch mal danke, James), sah er das Doppel-W der Wimbourner Wespen auf einem Button an ihrer Tasche und sagte irgendetwas über Ludo Bagman und dass er aber Fan der Chudley Cannons sei. Oder so. Ich hörte nämlich nicht mehr richtig zu, sondern versuchte, unauffällig den Abgang zu machen. Leider fiel mir nichts Besseres ein als „Mir ist schlecht!“ zu rufen und so schnell wie möglich wegzurennen. Vielleicht hätte es geklappt, wäre ich nicht in eine Rüstung gerannt. Jedenfalls hätte Selina mich dann nicht in den Krankenflügel gebracht, wo ich eine halbe Stunde lang festgehalten wurde und diesen ekligen Trank aufgedrängt bekam.

30.9.1976, Mittagspause

Es ist schön, mal wieder etwas in der Mittagspause zu tun zu haben. Auf jeden Fall kann ich jetzt meine Hausaufgaben nicht mehr aufschieben mit der Begründung „kann ich ja morgen Mittag noch machen“. Ich sitze grade zusammen mit Lily und Remus in der Bibliothek, die beide noch an ihrem Trollkriege-Aufsatz feilen. (Darf ich stolz darauf sein, dass ich mit meinem Aufsatz schon fertig bin? Vermutlich dürfte ich das, wenn ich mir nicht jetzt schon sicher wäre, dass er mindestens zwei Noten schlechter ist als ihre.)

Heute Morgen gab es einen richtigen Ansturm an Eulenpost. Gleich zwei Eulen lieĂźen Briefe in mein MĂĽsli fallen, und eine von beiden landete auf meinem Kopf. Neugierig schnappte ich mir den oberen Brief, scheuchte die Eule weg und las:

Hallo Ellie!
Heute schreibe nur ich dir, weil dein Vater gerade sehr beschäftigt ist. Jedenfalls hat er mir aufgetragen, dir das zu sagen, als Ausrede dafür, dass er unseren Fernseher „repariert“. In den letzten 10 Minuten hat er sich schon 7-mal mit dem Hammer auf die Finger gehauen (und frag mich nicht, wofür er den Hammer überhaupt braucht).
Danke für deinen letzten Brief und die Fotos (die sind wirklich fantastisch!). Du hast gefragt, wie die Eule heißt. Nun, wir haben beschlossen, sie Remi zu nennen…

„Remi!“, sagte ich fassungslos.
Alle drehten sich zu mir um, einschlieĂźlich Remus, der etwas irritiert blickte.
Bei mir dämmerte es langsam und ich korrigierte hastig: „Die Eule, meine ich. Die Eule von meinen Eltern. Sie haben sie Remi getauft.“
Die anderen lachten, und Remus rief: „Hey! Remi!“, woraufhin die Eule zu ihm flatterte und an seinem Finger knabberte. (Ich fass es nicht. Erst Luna und jetzt auch noch die Eule. Nach mir hackt das Vieh immer nur!)
Ich beschloss, den Brief später zu Ende zu lesen und lieber nachzuschauen, von wem der zweite war. Auf dem Umschlag stand „Emma Folee, Hogwarts“. Mit gerunzelter Stirn schlitzte ich ihn auf und zog eine Karte heraus.

Hallo, Emma!, stand da auf Deutsch.
Frau Damian hat uns erzählt, dass du nach Irland gezogen bist und jetzt auf einer Schule namens Hogwarts bist. Sie hat vorgeschlagen, dass wir dir mal schreiben.
Wir hoffen, dass es dir gefällt und dass du englisch sprechen kannst und die Leute verstehst.
AuĂźerdem, dass deine Schule in Ordnung ist und du Freunde gefunden hast.
Wir schicken dir ein Foto von uns, damit du dich ab und zu an uns erinnerst.
Viel GlĂĽck und Erfolg,
deine ehemaligen Nordturm-Kollegen

(darunter hatten alle unterschrieben)

Als ich die Karte umdrehte, sah ich, dass sie in Wirklichkeit ein Zaubererfoto war, das meine alte Klasse zeigte. Ich betrachtete es kurz, dann stopfte ich es unsanft in meine Tasche.
Auf so was kann ich gerne verzichten, danke.

Lindsay hatte auch einen Brief bekommen, in den sie völlig vertieft war.
„Von wem ist der?“, fragte ich, um mich abzulenken.
„Mein Bruder“, sagte Lindsay abwesend und las weiter.
„Dein Bruder? Du hast einen Bruder?!“ Weil Lindsay nicht reagierte, beantwortete Lily meine Frage: „Ja, er heißt Stephen und ist, glaube ich, 20.“ Aus irgendeinem Grund zog sie die Augenbrauen zusammen; ich konnte nicht entscheiden, ob aus Besorgnis oder Missbilligung. „Wann hat er dir denn das letzte Mal geschrieben?“, wandte sie sich mit einer Spur von Schärfe nun selbst an Lindsay. „Vor einem Jahr?“
Lindsay hob den Kopf und erwiderte ihren Blick mit einem bei ihr seltenen Lächeln. „Er schreibt, er hatte viel zu tun“, erklärte sie. Lily hob die Brauen, aber Lindsay ging nicht darauf ein. „Weißt du, wann das nächste Hogsmeade-Wochenende ist?“, fragte sie stattdessen. Lily zuckte die Achseln. „Vielleicht im November noch mal. Spätestens vor Weihnachten, denke ich. Wieso?“
„Er meint, vielleicht könnte er dann mal kurz herkommen oder so. Wo wir uns doch in den letzten Jahren so häufig gesehen haben.“ Sie grinste, und ich war fast erleichtert, wieder eine Spur der gewohnten Ironie aufblitzen zu sehen. Erst jetzt fiel mir auf, wie selten man eine lächelnde Lindsay zu Gesicht bekommt.
„Das liegt daran, dass er dich das letzte Mal, als er kommen wollte, versetzt hat“, erwiderte Lily leicht bissig, aber Lindsay zuckte nur die Achseln und packte den Brief ihres Bruders weitaus sanfter in ihre Tasche, als ich es getan hatte. „Es klingelt in drei Minuten; wollen wir gehen oder noch Kaffeeklatsch machen?“

30.10.1976, später, in einer Freistunde

Okay.
Gerade ist etwas passiert, was ich nicht verstanden habe.
Das kommt zwar öfters mal vor (ja, ich gebe es zu, ich habe auch nicht verstanden, warum Katie sich Sahne auf ihren Haferbrei schüttet), aber diesmal war es etwas wirklich Komisches.
Also, es war so:
Nach der Mittagspause hatten Lily und ich Pflege magischer Geschöpfe draußen auf dem Gelände, während Lindsay in Arithmantik und Katie in Muggelkunde war. Wir beschäftigten uns mit Einhörnern und bekamen eine Menge Hausaufgaben auf (darunter einen Text in Altenglisch, der mir vermutlich mein erstes „T“ einbringen wird) und hatten gerade beschlossen, vor der nächsten Stunde noch kurz ein paar Bücher in den Gemeinschaftsraum zu bringen. In irgendeinem Korridor im fünften Stock kamen uns eine Gruppe Slytherin-Mädchen entgegen; wir drängten uns an ihnen vor bei und waren schon fast durch die nächste Tür, als eine von ihnen rief: „Hey! Evans!“
Wir blieben stehen und drehten uns um. Jetzt erkannte ich auch einige von ihnen: eine hübsche, dunkelhäutige und schwarzhaarige Fünftklässlerin, die ich schon öfter in der Bibliothek gesehen hatte (sie heißt, wie Lily mir später sagte, Madeleine Zabini); einen Kopf kleiner als Lily oder ich, aber sehr angriffslustig wirkend. Eine große, kräftige Siebtklässlerin namens Alecto Carrow, deren teigiges Gesicht und die straßenköterblonden Haare irgendwie farblos wirkten, die aber ein fieses Grinsen zeigte. Und im Hintergrund auch Ygerna Macmillan aus unserem Jahrgang, die sich aber sichtlich unwohl fühlte. Ein wenig erinnerte sie mich an den schwarzhaarigen Jungen, der mir bekannt vorgekommen war und der so unbeteiligt neben der Gruppe seiner Freunde hergelaufen war.
„Was ist?“, fragte Lily betont ruhig. Anstelle einer Antwort zog Madeleine ihren Zauberstab langsam und drohend aus ihrer Umhangtasche; Lily und ich warfen uns einen kurzen Blick zu und zogen unsere ebenfalls. Alecto brach in gackerndes Lachen aus, während die anderen Slytherins feixten.
„Was ist?“, wiederholte Lily; ich sah, wie sie die Stirn runzelte.
Madeleine beäugte ihr Vetrauensschüler-Abzeichen. „An deiner Stelle würde ich uns keine Punkte abziehen“, sagte sie grinsend mit einem Blick zu Ygerna, die, wie mir jetzt einfiel, ebenfalls Vertrauensschülerin war.
„Was ist?“, sagte Lily zum dritten Mal mit unterdrückter Ungeduld.
„Oh, eigentlich nichts“, antwortete Madeleine freundlich. „Wir wollten nur mal überprüfen, ob ihr beide überhaupt Zauberstäbe habt.“
Ich starrte sie an. „Was zum -?“, aber Alecto unterbrach mich. „Schön, dass du jetzt eine neue Freundin gefunden hast“, wandte sie sich wieder an Lily. „Muggel zu Muggeln, so gehört es sich eben. Da könnt ihr euch ja helfen, wenn ihr Probleme bei den Hausaufgaben habt. Allerdings“, sie drehte sich zu mir, „stimmt es, dass dein Vater in einer Autowerkstatt arbeitet?“
Ich war nicht fähig zu antworten; ich starrte sie einfach nur fassungslos an. Was bei Merlins Boxershorts sollte das Ganze?
Lilys Augen waren sehr schmal geworden. Sie hob schon halb den Zauberstab, doch genau in diesem Moment hörten wir Schritte näher kommen und plötzlich standen Lindsay und Katie neben uns. „Wir haben euch gesucht“, sagte Lindsay zu uns, gerade als ob die Slytherins unsichtbar wären. „Es klingelt gleich“ (sie wurde kurz vom Läuten der Schulglocke unterbrochen) „vielleicht sollten wir langsam mal gehen. Es sei denn“, sie ließ ihren Blick kurz über die Mädchen schweifen, „ihr legt Wert auf diese Gesellschaft.“
Alecto verzog ihren Mund zu einem höhnischen Grinsen: „Oh, ihr habt Verstärkung bekommen! Eine Blutsverräterin und ein Halbblut - jetzt haben wir aber Angst, was?“ Dann verstummte sie, nur ihr Mund bewegte sich noch; Lindsay hatte ihr einen Schweigezauber auf den Hals gejagt.
„Dieses Jahr ohne Amycus unterwegs?“, sagte Lindsay in einem Plauderton, während Alecto sich erfolglos bemühte, den Zauber abzuschütteln. Ich wunderte mich schon, warum ihre Freundinnen ihr nicht zu Hilfe kamen, aber dann sah ich Katie stumm ihren Zauberstab bewegen: sie hatte sie allesamt mit Lähmzaubern belegt. „Ach, stimmt ja“, fuhr Lindsay fort, „Er ist ja jetzt mit der Schule fertig. Zumindest, wenn man seine Prüfungsergebnisse als 'bestanden' wertet. Aber mach dir nichts draus, Intelligenz ist nicht eben nicht alles…“
„Hör auf“, murmelte Lily und zog sie von Alecto weg. „Lass sie doch einfach… komm, wir verschwinden von hier.“
„Viel Spaß noch“, sagte Lindsay über die Schulter, und der Lähm- und Schweigezauber hinderte Alecto nicht, ihr einen mörderischen Blick nachzuschicken.

30.10.1976, abends

Theoretisch ist heute der perfekte Tag, um ein verschollenes Tagebuch wiederzufinden. Ich meine, hey, gestern zum Beispiel hätte ich nur berichten können, dass beim Frühstück die Cornflakes-Tüte explodiert ist. Aber praktisch gesehen fällt mir schon jetzt fast der Arm ab.
Trotzdem will ich unbedingt noch aufschreiben, was passiert ist.
(Vielleicht sollte ich mir von der Praktikantin im KrankenflĂĽgel, Miss Pomfrey, einen Zauber gegen SehnenscheibenentzĂĽndung zeigen lassen. Immerhin kennt man mich dort schon.)

Vorhin, ich saß gerade friedlich mit den anderen im Gemeinschaftsraum (okay, ich fluchte ganz schön über diesen Einhorn-Text und wäre fast mit meinem Sessel rückwärts ins Feuer gefallen, aber egal), kam auf einmal jemand durchs Portraitloch geklettert und knallte das Bild der Fetten Dame so fest zu, dass es schepperte. Es war James, so wütend, wie ich ihn noch nie gesehen hatte. Das heißt, ich hab ihn eigentlich noch nie wütend gesehen, deshalb war ich auch ziemlich geschockt. Im Gegensatz zu Lily, die, bei einer der seltenen Gelegenheiten, bei denen sie zornig wird, blass anläuft und ein bedrohliches Funkeln in ihren Augen hat, sah James so finster drein wie der Himmel bei einem Jahrhundert-Gewitter. Er rief laut: „Alle aus dem Quidditchteam, kommt mal her!“
Drei Mädchen und ein Junge folgten seiner Aufforderung. Als sie näher kamen, erkannte ich April Corregan und Evangeline (gibt es eigentlich etwas, worin sie nicht gut ist??), sowie eine weitere Siebtklässlerin mit kurzen schwarzen Haaren und einem runden Gesicht. Der Junge war ein Viertklässler und eine Art lokale Berühmtheit, weil er mit zwei Kumpels eine Band gegründet hat und ständig davon faselt, die Schule abzubrechen und Rockstar zu werden, sobald sie einen Bassist gefunden hätten. Stephen Boardman heißt er, glaub ich.
„Was ist los?“, fragte das kurzhaarige Mädchen besorgt.
„Cole ist im Krankenflügel“, verkündete James düster. „Kommt voraussichtlich erst in einer Woche wieder raus. Einnahme eines verbotenen Zaubertrankes“, setzte er auf die fragenden Blicke hin hinzu.
Die Teammitglieder vergruben stöhnend die Köpfe in den Händen. „Was neues von Jenkins?“, wollte Stephen wissen. James schüttelte den Kopf. „Darf auch nicht spielen.“
„Das heißt, wir haben nur einen Treiber und keinen Hüter?“, echote April entsetzt.
„Ich versuch, noch jemanden zu finden“, sagte James müde. „Oder wisst ihr jemanden?“
Die anderen schüttelten nur die Köpfe.

James kam zu uns und ließ sich auf einen Sessel fallen, während er sein Haar schlimmer denn je verstrubbelte. „Tatze?“, fragte er. „Kannst du vielleicht gegen Slytherin mitspielen?“
„Für Jenkins?“ Sirius nickte. „Klar, du kannst dich auf meine Fähigkeiten verlassen.“ (Schwach. Nur Stufe 1.)
„Hast du in den letzten 2 Jahren auch nur einmal Quidditch gespielt?“, schaltete sich Lindsay ein.
„Ja, als sich Benjy Fenwick fünf Minuten vor dem Spiel den Kiefer gebrochen hat…“
„Das war vor drei Jahren, nicht vor zwei…“
„Nein, höchstens vor zweieinhalb…“
„Weißt du überhaupt noch, wo bei einem Besen hinten ist?“
„Wahres Talent vergeht nicht.“ (Deutliche Steigerung zu Stufe 2.)
„Naja, dann würde ich mir an deiner Stelle ziemliche Sorgen machen…“
„Könnt ihr mal für einen Moment die Klappe halten!?“, fauchten James und Lily gleichzeitig, wobei sie ähnlich entnervt klangen.
Lindsay und Sirius verstummten.

„Jedenfalls denke ich, ich kann spielen“, sagte Sirius aufgeräumt.
„Danke, Tatze!“ James klang ungeheuer erleichtert.
„Kein Problem, Krone.“
(Notiz für später: Herausfinden, wer sich diese Spitznamen ausgedacht hat und auf eine sinnvolle Erklärung hoffen. Ansonsten evtl. Fluch der Popel ausprobieren. )
„Hat zufällig jemand von euch Lust, als Hüter zu spielen?“, fragte James hoffnungsvoll und schaute uns der Reihe nach an.
„Tut mir Leid“, sagte Remus verlegen. „Du weißt ja, Höhenangst…“
Peter schĂĽttelte nur hastig den Kopf und lief rosa an.
„Du weißt doch genau, dass ich nicht gut fliege“, schnaubte Lily.
„Und ich hab keine Ahnung von Quidditch, sorry“, setzte Katie hinzu.
„Ich will die Leute nicht mit meinen übermenschlichen Fähigkeiten schocken“, sagte Lindsay.
„Also könntest du spielen?“
„Nein, das war Ironie.“
James drehte sich jetzt zu mir und schien einen Geistesblitz gehabt zu haben, denn er fragte schnell: „Hast du nicht vielleicht an deiner alten Schule Quidditch gespielt oder so?“
Naja, und da musste ich ihm eben von meiner Karriere als Hüterin erzählen, die ich offiziell mit dem letzten Spiel in der fünften Klasse beendet hatte, als ich einen Quaffel mit dem Gesicht hielt und aus dem Weg aus 20 Meter Höhe nach unten noch einen Klatscher an den Kopf bekam.
Und jetzt will er unbedingt, dass ich morgen ein „Testspiel“ mache.
Und jetzt bin ich total nervös, weil ich seit Monaten nicht mehr geflogen bin und auch keine unbedingt positiven Gefühle mehr damit verbinde.
Aber ich konnte doch nicht nein sagen, wo sie doch so dringend einen HĂĽter brauchen!
Ich hoffe nur, das „Testspiel“ findet nicht vor versammelter Mannschaft statt (oder eher gesagt, vor versammeltem Rest), so dass ich mich nur vor James blamiere und dann so tun kann, als wäre ich nie im Gespräch gewesen.
Das wäre wohl am besten für alle.

~+~+~+~+~+~+~+~

Wichtige Anmerkung:

Madeleine Zabini ist nicht Blaises Mutter, sondern seine Tante. Ihre ältere Schwester Adèle hat Hogwarts schon vor ein paar Jahren verlassen und macht seitdem die Männerwelt unsicher.
Ygerna Macmillan ist nur entfernt mit Ernie verwandt; sie ist die Cousine seines Vaters, der die Schule schon abgeschlossen hat.
Amycus Carrow hat im Sommer 1976 seinen Schulabschluss bestanden; seine Schwester Alecto ist ein Jahr jĂĽnger.

~+~+~+~+~+~+~+~

Kommi??
Ich hab euch friesische Butterwaffeln aus dem Urlaub mitgebracht, sind total lecker!
*mit der Schachtel vor der Nase rumwedelt*
Ihr seid nur zwei Klicks und ein paar Sätze weit davon entfernt...! ;)


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Mike ist Engländer, ein sehr englischer Engländer. Jeden Tag trug er seine Anzugweste, was mir gut gefällt – man erlebt es heute kaum mehr, dass jemand Westen trägt. Er hat ein unglaubliches Charisma und flößt uns großen Respekt ein. Doch er verinnerlicht den britischen Humor total und kann sich bestens in die Internats-Teenager hineinversetzen.
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