von Maj
From This Day
From This Day
„There's a day I'll never will forget
the day we met
when we met“
Beim Frühstück stellte Mila mir leise die anderen Gryffindors aus meinem Jahrgang vor. „Das sind die Rumtreiber.“
„Rumtreiber?“ Sie deutete auf eine Gruppe Jungen in unserer Nähe.
„Ja, so nennen sie sich. Die schlimmsten Unruhestifter der Schule. Im Einzelnen:
Remus Lupin, der blasse Junge mit den braunen Haaren. - Remus ist der Netteste der ganzen Gruppe, wenn du mich fragst. Übrigens mit Lily zusammen Vertrauensschüler.
Daneben Peter Pettigrew, der kleine dicke. Keine besondere Leuchte und wird meiner Meinung nach von den anderen nur geduldet, weil er Potter so bewundert und ihm nach läuft, wie ein Hund.
James Potter, das ist der schwarzhaarige neben Pettigrew. Er ist seit Jahren in Lily verliebt, die von ihm nichts wissen will, und ist trotzdem nicht besser als sein bester Freund, Sirius Black.
Das ist der mit den langen schwarzen Haaren. Herzensbrecher Nr. 1, wechselt seine Freundinnen wie Socken. Macht immer“ Milas weitere Ausführungen verpasste ich. Sirius hatte bemerkt, dass ich ihn ansah, und sah ebenfalls von seinem Teller auf. Blau-grüne Augen trafen auf graue und verloren sich in ihnen. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Ich würde alles tun, damit diese Augen mich anstrahlten. - Fisis! Was dachte ich da? Ich hatte doch gehört, was Mila gesagt hatte. Fast alle Mädchen ständen auf ihn und er nutze das auch aus. Wollte ich etwa denselben Fehler machen, wie andere es schon vor mir getan hatten? Ein Teil seiner Trophäensammlung werden? Nein, ganz sicher nicht.
„I know that they all thought that you were good
you were good
we were good“
„Janna, ich glaube, wir müssen uns mal unterhalten“, Mila schob die Vorhänge um mein Bett einfach zu Seite und schlüpfte neben mich unter die warme Bettdecke. Gemütlich wollte sie ihren Kopf ins Kissen legen, als sie sofort entsetzt wieder hochfuhr. „Ihh! Das ist ja ganz nass! Meine Güte, Janna, wenn man das auswringt, könnte man die Sahara bewässern!“ Ich reagierte nicht. Ich bin mir nicht mal mehr sicher, ob ich überhaupt verstanden habe, was Mila gesagt hatte. „Ariannah, so kann es wirklich nicht weiter gehen!“
„Was?“, murmelte ich nun doch. Mila sollte verschwinden! Mich mit meinen Tränen und Gedanken alleine lassen! Sie konnte mir eh nicht helfen!
„Stell dich nicht dumm. Seit Sirius mit Stina zusammen ist, liegst du hier jede Nacht und heulst dir die Seele aus dem Leib.“
„Das hat doch damit nichts zu tun!“
„Oh doch! Hat dir das nicht schon Regulus gesagt? Es sieht ein Blinder mit einem Krückstock, wie sehr du Sirius magst.“
„Hm. Aber selbst wenn das so wäre, was hilft mir das?“
„Und Sirius dich. Ich“
„Was hast du grade gesagt?“
„Das es offensichtlich ist, dass er dich mag. Aber ich denke, Stina weiß, dass“
„Was? - Woher willst du das wissen?“, fiel ich meiner besten Freundin schon wieder ins Wort.
„Wer von uns verbringt den größten Teil seiner Freizeit mit den beiden? So weit ich weiß, bist du im Quidditchteam, nicht ich. Du solltest das erst recht wissen. Man sieht das einfach. Wie sie mit einander umgehen.“
„Ok, du hast ja Recht. Ich liebe Sirius.“
„Dann sieht doch alles schon viel besser aus, als ich dachte. Ihr passt viel zu gut zusammen, als dass aus euch nichts werden könnte. Du musst nur mal ein bisschen aus deinem Schneckenhaus herauskommen.“
„Ich versuch's.“
„Gut. Und nicht mehr so viel weinen, bitte.“
„Jaa. Aber Mila, es würde nichts bringen, meine Tränen in die Sahara zu schicken, das ist Salzwasser!“, rief ich ihr noch nach, als sie wieder in ihr eigenes Bett verschwand.
„From this day on I'll follow you
I'll keep you near like I promised to
From this day on I'll be with you
I'll take your Hand when you need me to“
Mit klappernden Zähnen stand ich auf dem Sportplatz. Ich hatte vergessen, mir meinen warmen Umhang überzuziehen und in meinen dünnen Sachen war mir jetzt natürlich kalt. Zum Glück waren es nur noch wenige Sekunden, bis das Feuerwerk anfing, mit dem das neue Jahr begrüßt wurde. Sirius stand irgendwo hinter mir in der Dunkelheit. „Dir ist ganz schön kalt, was?“, meinte er leise. Ich hörte Stoff rascheln und fühlte dann, wie mir etwas um die Schultern gelegt wurde. Sein Umhang.
„Du musst nicht“, begann ich, aber als er auch seinen Arm um mich legte und mich an sich drückte, verstummte ich. Das war besser als hundert Umhänge. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich ganz auf seinen Arm, der da um meine Schultern lag. Und auf das warme Gefühl, das meinen Körper durchrieselte. Ich hätte ewig so stehen bleiben können. Allein mit Sirius unter einem sternenbedeckten Himmel. Eng an ihn gekuschelt und seine Hand auf meiner Schulter spürend. Aber nichts währte ewig.
Ein Feuerwerkskörper krachte laut und ließ mich zusammen zucken. Sirius lachte leise und drückte mich noch ein wenig enger an sich. „Das war doch nur ein Feuerwerkskörper.“
„Ich weiß“, ich drehte mich halb zu ihm um und wollte mich rechtfertigen. Aber dazu kam ich nicht.
Sirius drehte mich ganz zu sich um. „Schon gut“, flüsterte er und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Ariannah, ich liebe dich“, murmelte er noch leiser. Sein Gesicht kam immer näher und schließlich küsste er mich. Ganz sanft nur, als hätte er Angst, mir weh zu tun.
Automatisch schlang ich meine Arme um seinen Hals und erwiderte seinen Kuss. „Ich dich auch, Sirius“, flüsterte ich und schmiegte meinen Kopf an seine Brust.
„So maybe I didn't think we'd come this far
well here we are
here we are“
Der Priester räusperte sich noch einmal, bevor er weiter sprach. Sirius nickte mir kaum vernehmlich zu und drückte aufmunternd meine Hand. Wir schaffen das schon. Du musst nicht nervös sein. „Ariannah Minerva McGonagall, möchtest du den hier anwesenden Sirius Orion Black zu deinem Mann nehmen, dann antworte mit ja.“
Ich schluckte ein paar Mal. Die Gäste hielten den Atem an. „Ja“, sagte ich, aber es kam nur ein leisen Krächzen aus meinem Hals. Ich versuchte es noch mal: „Ja!“ Ein erleichtertes Aufatmen erfolgte. Hatte jetzt wirklich jemand gedacht, ich hätte meinen Text vergessen, oder würde 'nein' sagen?
Der Priester fragte auch Sirius. Laut und deutlich antwortete er mit 'ja'. Mila trat ein paar Schritte vor und hielt Sirius ein Kästchen hin. Sirius griff nach meiner Hand und schob mir einen schmalen silbernen Ring auf den Finger. Ich wiederholte das Ritual. Der Priester sagte etwas, aber ich hörte ihn nicht wirklich. Sirius und ich sahen uns nur an. Wieder verlor ich mich in seinen grauen Augen. Endlich, nach einer Ewigkeit beugte er sich zu mir herunter und küsste mich.
Als jemand laut und vernehmlich hustete, fuhren wir aus einander. „Wir müssen noch die Formalitäten erledigen“, sagte der Priester. Ich nickte und wir folgten ihm.
„Now I wouldn't know what to do
if I were to lose you
I don't wanna lose you“
Song „From This Day“ by Lene Marlin from her second Album „Another Day“, EMI Music Norway, 2003
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