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Fanfiction

Und sie leben weiter - Post aus Ruanda

von Mme_Maxime

Hi! Es geht weiter, und ich hoffe es gefällt euch!
@Angel91: Danke für das Lob! Für Al musst du dich auch noch ein bisschen gedulden-tut mir Leid! Aber dafür bekommst du heute den ersten Anhaltspunkt für deine andere Frage... :)
@all: Ja, also wie gesagt, jetzt geht es weiter... Ruanda ist das Land in dem 1994 der Völkermord der Hutus an den Tutsis stattfand... Naja, aber das wir nur am Rande erwähnt, also viel Spaß beim Lesen!


Post aus Ruanda

Wie lange werde ich noch leben? Wann werden sie es bemerken?
Mit gemessenen, beinahe trägen Schritten wanderte Harry durch das Ministerium. Hier und da wurde er von Kollegen begrüßt.
„Hey Harry, was macht der Corbin-Fall?“
„Hallo Bruno. Kann ich nicht sagen, aber ich glaube sie kommen gut voran.“ Seine Stimme klang gezwungen, doch es schien keinem aufzufallen.
Lasst mich doch in Ruhe, wenn ihr sowieso nichts bemerkt!
„Hallo Harry! Schöne Mittagspause gehabt?“ rief ein rothaariger Zauberer und kam winkend näher.
Nein, sie war ein Desaster, die schlimmste Pause meines Lebens, aber das willst du ja nicht wissen!
„Hey Ron. Ja, sie war schön. Die alte Uhr deiner Mom spinnt…“ antwortete er stattdessen und zwang sich zu einem freudlosen Grinsen.
Gemeinsam gingen die beiden alten Freunde den Gang entlang, bis Harry vor einer Tür stehen blieb. Harry Potter, Leiter des Aurorenbüros stand auf einem kleinen Schild, welches an die Tür genagelt war.

„Warte, ich komme noch schnell rein, ich habe eine Frage an dich.“
Bevor sein Freund die Tür vor seiner Nase schleißen konnte, schlüpfte Ron Weasley ins Zimmer. Er ging schnurstracks zu einem alten Sessel in der Ecke und ließ sich darauf fallen. Er seufzte zufrieden, als er die Füße hochlegte.
„Oh Mann, ich renne mir schon den ganzen Tag die Hacken wund… Ich muss ständig von meinem Büro zur Magischen Strafverfolgung und zum Gericht rennen.“ Stöhnte er. „Wusstest du schon, dass wir Pete Peter endlich gefasst haben?“
Harry schüttelte den Kopf.
Und es interessiert mich nicht! Merkst du nicht, dass ich andere Sorgen habe?!
„Jedenfalls haben wir es, und jetzt muss ich die Termine für seinen Prozess regeln. Du kannst dir nicht vorstellen, wie unkooperativ die Leute im Gericht sind. Kaum zu glauben, dass Mine so gut mit denen auskommt.“
„Wie geht es Hermine denn, ich habe sie ewig nicht mehr gesehen.“
„Oh ja, gut. Sie vermisst die Arbeit… Da hat sie gerade seit zwei Tagen Urlaub und schon will sie wieder zurück.“ Lachte Ron. „Fünf Tage wird sie noch aushalten müssen.“

Während Ron redete und redete, versuchte Harry so gut es ging seine täglichen Pflichten zu erfüllen. Seine Gesichtszüge wirkten eingefroren, eingefroren in einer missmutigen Grimasse, als er Papiere abstempelte und Daten in Aktenordner übertrug.
Kannst du nicht einen Moment den Mund halten und merken, wie es mir geht?!
„Hey! Mir ist gerade etwas eingefallen!!“
Hoffnungsvoll blickte Harry auf.
„Jetzt, wo Miene frei hat, könnten wir uns alle vier mal wieder zum Dinner treffen. Was hältst du davon?“
Enttäuscht senkte er seinen Blick wieder.
„Ja, können wir. Irgendwann mal…“ murmelte er.
Falls ich dann noch lebe…
„Prima! Gut, ich muss dann auch mal wieder los. Man sieht sich, Harry alter Kumpel!“
Fröhlich pfeifend stand Ron auf und verließ den Raum.
Lange Zeit saß Harry noch da und lauschte, wie die Schritte seines besten Freundes immer leiser wurden.

Wird er mich vermissen? Werden die Kinder mich vermissen, wird Ginny mich vermissen?
Die Gedankenflut, der Sturm der Gefühle, der Angst, der Trauer, der Verständnislosigkeit brachen endlich ganz über ihn herein; den ganzen Tag hatte er versucht sie zu verdrängen, in einer dunklen Ecke seines Geistes einzuschließen, doch nun hatten sie sich befreit, nun übermannten sie ihn.
Schluchzend warf er den Kopf in seine Arme auf dem Schreibtisch. Zurückgehaltene Tränen rollten über das Gesicht und tropften auf das Pergament. „Warum? Warum?! Warum??!!“
Er schrie, er schlug mit der Faust auf den Tisch, dass es krachte, er weinte, er fluchte, er schmiss alles auf den Boden, doch es half nicht. Die Tatsache, dass er HIV hatte, dass er sterben würde, blieb bestehen, hielt ihn in ihrem eisigen Griff.
Womit habe ich das verdient? Was habe ich verbrochen?!

Endlich wurden die Schluchzer leiser, die Tränenflut ebbte ab. Zitternd und kraftlos blieb er auf seinem Schreibtisch liegen und wartete, dass etwas passierte.
Nichts geschah.
Nach einer Ewigkeit hob er den Kopf; das Gesicht war rot und geschwollen. Mit Augen, aus denen so viele Emotionen sprachen, und die doch leer wirkten, besah er das Chaos, das er angerichtet hatte, während er die Diagnose zu verarbeiten versucht hatte.
Langsam stand er auf, hob Blätter vom Boden auf und heftete sie ab.
Auch Zauberei kann mir nicht helfen, wieso sollte ich sie weiter benutzen?!
Der Kopf tat ihm weh, doch der Schmerz störte ihn kaum. Er sah ihn vielmehr als ein Zeichen an, dass er noch lebte.

„Mr. Potter?“
„Nicht jetzt, Jessica!“
„Aber… Sie wollten doch informiert werden, wenn wir Rückmeldung aus Ruanda bekommen!“
„Was?... Ach ja… Später.“
Lass mich alleine! Lasst mich alle allein, nur meine Zukunft ist ruiniert, nicht eure!
Die junge Assistentin, deren dunkelbraune Haare zu einem kurzen Bob geschnitten waren, verließ mit verwirrter Miene das Zimmer
Harry hob den Kopf und starrte mit verquollenen Augen auf die Tür, die sich wieder leise geschlossen hatte. Sein Kopf schwirrte und schmerzte, als er sich wieder an die Aufräumarbeiten machte.
Ruanda. Schon so lange hatte er dort hingehen wollen, nun hatte er endlich die Möglichkeit dazu, doch nun wollte er nicht mehr…
Kann ich ihnen überhaupt helfen? Ich kann ja noch nicht einmal mir selber helfen!

Schließlich hatte er sein Büro wieder einigermaßen aufgeräumt, und auch sein Gesicht war wieder abgeschwollen.
Sein Blick glitt zum Fenster; die Äste der Birke hoben sich schwarz und kahl vom dunkelblauen Himmel ab: es wurde Abend.
Es dauerte, bis Harry sich von dem Anblick der Äste, die sich sanft im Wind bewegten, losreißen konnte.
Wie oft werde ich sowas noch sehen können?
Hastig sammelte er sich einige Ordner, die er übers Wochenende bearbeiten wollte, zusammen und verließ dann sein Büro.
„Mr. Potter, haben Sie jetzt einen Augenblick Zeit?“ rief Jessica und blickte hoffnungsvoll von ihren Unterlagen auf.
Nein, meine Zeit rennt mir davon, ohne dass ich etwas mit ihr anfange! Wie lange habe ich noch Zeit?
„Ja, aber machen Sie es kurz, ich muss nach Hause, es ist Freitag.“
„Gut. Also ich habe eben eine Eule aus Ruanda bekommen. Wenn Sie immer noch wollen, könnten Sie schon nächsten Monat dort hinreisen und vor Ort mit den Leuten sprechen. Allerdings benötige ich Ihre Zusage bis nächsten Dienstag.“
Harry nickte. Automatisch griff er nach den Papieren, die seine Assistentin ihm reichte und steckte sie in einen seiner Ordner.
„Danke, Jessica. Schönes Wochenende.“
„Ihnen auch. Wiedersehen.“

Stumm und in sich gekehrt lief Harry die weitläufigen Gänge des Ministeriums entlang und konnte sich das erste Mal seit er dort arbeitete nicht an der Schönheit des sanierten Gebäudes erfreuen.
Wird Ginny es diesmal bemerken? Soll ich es ihr jetzt sagen?
„Kommst du am Wochenende, Harry?“
„Schönes Wochenende, Mr. Potter!“
„Oh, schon Feierabend, Harry?“
All diese fröhlichen, arglosen Zurufe gingen an Harry vorbei. Er registrierte sie, aber erkannte keinen Sinn in ihnen.
Wie viel unwichtige Dinge wir in unserem Leben tun…
Aufatmend betrat er einen leeren Aufzug und ließ sich ins Atrium befördern. Er genoss die Stille, die ihn in dieser kurzen Zeit umhüllte, doch irgendwie empfand er sie auch als beklemmend; keine Geräusche lenkten ihn von seinen Gedanken ab, keine Zurufe erinnerten ihn daran, dass er noch lebte.
Klappernd glitten die Fahrstuhltüren auf und Harry betrat das Atrium. Schon unzählige Male zuvor hatte er in dieser riesigen Halle gestanden, doch noch nie war ihm bewusst gewesen, wie viele lebendige Menschen dort umher wuselten.
Sie alle haben ihr ganzes Leben noch vor sich. Sie können einfach so, ohne Sorgen leben… Sie müssen nicht wahrnehmen, wie wertvoll ihr Leben ist.

Er hatte den Fuß schon fast in einem Floh-Kamin, da entschied er sich anders. Entschlossen durchquerte er die Halle und verließ das Ministerium durch den Besucherausgang.
Tief atmete er die kühle Herbstluft auf der stillen Nebenstraße ein. Ein kühler, leicht feuchter Wind strich ihm ums Gesicht; er roch nach Erde und Laub und Autos.
Warum muss man erst etwas Schreckliches erfahren, um die Schönheit der Dinge zu bemerken? Ist es schön, all das zu bemerken? Wäre es nicht besser, ich wüsste nicht, was ich alles verlieren würde, wenn ich sterbe?
Gedankenversunken begannen Harrys Füße von allein ihren Weg durch die Dunkelheit.


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