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Fanfiction

All the lost souls - Black velvet

von Leah Black

Hallo zusammen! Hat ein wenig länger als sonst gedauert... aber ich war entweder zu beschäftigt oder hatte schlichtweg einfach keine Lust. Jetzt hat sie mich aber wieder gepackt und ich hoffe, Euch gefällt dieses Chap! Danke auch für die Kommis! Hab mich wieder sehr gefreut, vorallem das sich mitterlweile ein fester Stammkreis zusammengefunden hat!!! Vielen Dank!





Claire lag schon seit geraumer Zeit hellwach da und lauschte dem gleichmäßigen Atem Sirius’. Der Regen peitschte gegen die Fensterscheiben und ein gelegentliches Blitzen am Himmel, erhellte den Raum in grotesken Farben. Doch auf sie wirkte es beruhigend und sei es auch nur, weil Sirius seinen Arm um ihre Hüfte geschlungen hatte. Langsam strich sie mit ihren Fingern über die schwarzen, schweren Samtvorhänge, die einen Teil des Bettes umhüllten. Alles hier war dunkel eingerichtet und selbst bei Tageslicht musste dieser Raum furchteinflössend und bedrückend wirken. Das schummrige Licht der unzähligen Kerzen, an denen das Wachs in dicken Tropfen herunterfiel, sorgte für ein übriges. Und trotzdem fühlte sie sich hier wohl.
Claire schloss die Augen und spürte seinen schweren Arm, der besitzergreifend auf ihr ruhte. Was würde sein, wenn er aufwachte? Wie würde er reagieren? Wenn sie sich nicht getäuscht hatte, dann hatte er erst vor wenigen Stunden gesagt, sie gehöre ihm. Nur ihm. War es die Leidenschaft des Augenblicks gewesen? Von jeher hatte sie es gehasst, einem Menschen derart ausgeliefert zu sein und noch mehr, als dessen Besitz betrachtet zu werden. Doch Sirius… das war etwas anderes. Ein anderes Gefühl, dass sie dabei verspürte und sie in tiefe Geborgenheit hüllte. Sie wusste, dass ihr hier, in seinem Bett, in seinem Haus, niemals etwas passieren könnte. Diese Gewissheit war so urtümlich beruhigend, dass ihr ein leiser Seufzer entwich.
“Warum schläfst du nicht?” Sirius öffnete langsam seine Augen und starrte sie unverwandt an. Claire zuckte leicht zusammen und räusperte sich, etwas überrascht von dieser plötzlichen Frage.
“Ich weiß nicht.”
“Hm.” murmelte Sirius und zog sie mit der einen Hand an sich heran, während die andere die Konturen ihres Schlüsselbeins nachzog. Diese Wärme, die sie versprühte, erfasste ihn auch jetzt wieder und ließ ihn innerlich seufzen. Wenn er diesen zierlichen Körper betrachtete, dann bekam er fast ein schlechtes Gewissen, weil er sie so gierig und unersättlich genommen hatte. Es schien ihm, als wäre das gar kein Mensch, der neben ihm lag, sondern ein Wesen aus einer anderen Welt. Weich und zart, dass schwarze Haare in wirren Locken, die ihr unergründliches Gesicht umrahmten. Die roten Lippen, die leicht geöffnet waren und diese braunen Augen, die von einem eigenartigen Funkeln umgeben waren.
“Möchtest du allein sein?” fragte Claire leise und löste sich aus seiner Umarmung, obwohl es ihr schwer fiel. Seine Augen sahen für einen Moment überrascht und dann belustigt aus, als er sie zurückzog.
“Möchtest du das denn?”
Claire wandte den Blick ab und schüttelte stumm den Kopf, während sie sich auf den Bauch drehte und den Regen beobachtete.
“Ich auch nicht.” Ein schnelles Lächeln huschte über Sirius Gesichtszüge. Seine Finger glitten über ihren Rücken und malten kleine Muster auf die warme Haut. “Und jetzt?”
“Jetzt kommt wohl der Teil, an dem einer von uns beiden diese Nacht bereut.”
“Aha.” Sirius lachte bellend und biss ihr in den Nacken. “Und wer von uns beiden?”
“Hör auf mich so zu quälen.” schnaufte Claire und schlug seine Hand weg, die eine ihrer Brüste umschloss.
“Du hast doch damit angefangen.”
“Ich wollte dir lediglich eine Hilfe geben, damit du mich ohne weitere Komplikation aus diesem Zimmer befördern kannst.”
“Unsinn.” meinte Sirius und grinste amüsiert. “Hätte ich derartiges im Sinn, würdest du dich schon lange nicht mehr hier befinden. Stattdessen könnten wir ja da weitermachen, wo wir aufgehört haben.”
“Sirius…mir tut wirklich alles weh.” versuchte Claire einzuwenden. “Nochmal so etwas und ich bin reif fürs St. Mungos.”
“Das ist ganz normal nach einer Nacht mit mir.”
“Du bist unfassbar arrogant.”
“Weshalb denn? Wenn ich mich recht entsinne, dann waren deine Schreie doch eindeutig.” Sirius stützte sich an seinem Ellbogen ab und drückte Claire auf dem Rücken, während er anfing, die sanften Rundungen zu liebkosen. Ein wohliger Schauer rannte durch ihren Körper und ließ sie nur mit äußerster Gewalt einen Seufzer unterdrücken. “Und wenn ich mich nicht arg täusche, dann waren sie vor Lust und Verlangen.”
“Dann dürfte das doch als Bestätigung reichen.” Claire verschränkte die Arme auf der Brust und spürte die Bartstoppeln, die über ihre Schulter kratzen. Ein williges Knurren war Sirius Antwort, bevor er seinen Kopf auf ihre Brust sinken ließ.
“Warum hat dich Dumbledore für diese Aufgabe ausgewählt?”
“Was?!” Claire verkrampfte völlig unvermittelt und hatte Probleme, der rasend schnellen Änderung des Themas zu folgen.
“Über irgendwas sollten wir schon reden, oder nicht?”
“Und warum gerade darüber?”
“Weil es mich interessiert?” Sirius Augenbrauen schossen etwas genervt nach oben. Trotzdem strich er über ihren Bauch und sah sie ermutigend an. Es interessierte ihn in der Tat und die genauen Beweggründe seines einstigen Mentors beschäftigten ihn schon seit längerem.
“Seit meinem ersten Tag in Hogwarts kam ich mir beobachtet vor und wusste nicht, warum. Anfangs redete ich mir ein, dass es wohl einfach sei, weil ich nach Ravenclaw gekommen war und nicht nach Slytherin.” Claire legte eine Hand auf seinen Kopf und fuhr durch das schwarze Haar, dass sich im Nacken leicht lockte. “Ich wurde von den Schlangen gemieden und mir war das nur recht. Trotzdem musste ich ja den Schein wahren und hatte oberflächliche Freundschaften, damit meine Eltern zufrieden waren. Und es war ein hartes Stück Arbeit, meine Familie davon zu überzeugen, dass ich keine Blutsverräterin sei. Die ersten drei Jahre war es für mich die Hölle und ich wünschte mir nichts mehr, als in Slytherin zu sein.”
“Und dann?”
“Es war in den Sommerferien, als ich das erste Mal gesehen habe, wie Rudolphus einen Muggel gefoltert und dann getötet hat. Ab diesem Zeitpunkt wurde mir klar, dass dieser Weg nicht der Richtige für mich ist. Ich wusste, dass ich lieber ein Blutsverräter sein würde, als diese grausamen Dinge zu tun. Es hat lange gedauert, bis ich mit dieser Gewissheit fertig geworden bin. Und gleichzeitig musste ich aufpassen, dass keiner etwas von meiner Veränderung mitbekam.” sagte Claire neutraler, als es ihr zumute war. “Als ich sechzehn war, beschlossen meine Eltern, dass ich in den Kreis der Todesser aufgenommen werden sollte. Und ich weiß bis heute nicht, woher Dumbledore das wusste. Doch einige Monate bevor dieses Ritual stattfinden sollte, wurde ich in den frühen Abendstunden in sein Büro zitiert. Und ich dachte, ich würde Ärger bekommen, weil ich Shannon Hammersmith einen Wabbelbein-Fluch aufgehalst habe.”
“Ja, dieses Büro kannte ich auch ziemlich gut.” Sirius gluckste leise.
“Nun, ich bekam erst eine Standpauke und dann plötzlich, seufzte Dumbledore tief und starrte mich merkwürdig an. Ich kann sein Gesicht heute noch vor mir sehen, diese Augen, wie sie mich durchforschten. Ist es wirklich das, was du willst? Im selben Moment, als er mich das fragte, wusste ich, was er meinte. Ich schüttelte meinen Kopf und konnte seinem Blick nicht entkommen. Er fing an zu reden, langsam und ruhig, stellte mir immer wieder Fragen und schien mich zu prüfen.”
“Typisch Dumbledore. Ganz seine Masche.” knurrte Sirius und es schwang etwas Bitterkeit in seiner samtigen Stimme mit. “Man fängt an ihm zu vertrauen und plötzlich ist man gefangen.”
“Er hat mich nicht dazu gezwungen.” erwiderte Claire aufbrausend und musste dem Impuls widerstehen, Sirius von sich zu schubsen. Sein Hand strich beruhigend über ihre schmale Taille und sie atmete tief durch, bevor sie fortfuhr. “Stundenlang haben wir geredet oder vielmehr ich. Alles was mir auf der Seele lag, vertraute ich Dumbledore an. Und wieder sah er mich so durchdringend an, bis er plötzlich lächelte. Es gibt einen Weg, auch wenn er beschwerlich ist. Ich hatte keine Zeit, lange darüber nachzudenken. Eine Entscheidung müsse sofort getroffen würden, dass waren seine Worte.”
“Hm.”
“Ich sagte schneller ja, als ich denken konnte und keinen Tag später, befand ich mich schon in seinem persönlichen Unterricht. Okklumentik. Stunde für Stunde. Ganze Nächte lang tat ich nichts anderes.” Claire schloss die Augen und fühlte sein weiches Haar, dass ihre Brust kitzelte. Später, dachte sie, später werde ich mich damit auseinandersetzen, was ich für dich fühle.
“Du musst gut gewesen sein. Nein, eigentlich hervorragend, wenn dir die Todesser diese Show abgekauft haben.” stellte Sirius fast stolz fest. Er hob den Kopf und betrachtete ihr Gesicht, die langen Wimpern und den verschlossenen Ausdruck.
“Merkwürdigerweise fiel es mir nicht sonderlich schwer, mich gegen die dunkle Seite zu verschließen. Dagegen war ich für die Menschen, die ich liebte, wie ein offenes Buch. Jedenfalls wurde mir das immer wieder gesagt.”
“Hm.”

Sirius vergrub seinen Kopf zwischen Claire’s Brüsten und zog genießerisch diesen Duft ein, der ihn ein wenig betörte. Sie kam ihm jetzt schon näher, als jede andere Frau vor ihr. Mit keiner hatte er danach über das Leben gesprochen, bei keiner hatten ihm diese Details interessiert. Und dennoch war der Unterschied ganz einfach zu erklären, wenn man ihn sich eingestehen wollte.
“Wir reden immer nur über mich.” sagte Claire leise und fuhr langsam über die Muskeln seiner Schultern, die sich klar abzeichneten. “Du müsstest doch mindestens doppelt soviel wie ich erlebt haben.”
“Und warum denkst du das?”
“Weil du wesentlich älter bist als ich?”
“Oh, vielen Dank.” knurrte Sirius, konnte sich aber ein Grinsen nicht völlig verkneifen. Diese Ehrlichkeit war einfach verblüffend und doch gefiel sie ihm ausgesprochen gut. “Und das “wesentlich” streichen wir. Das dürften gerade mal zwölf Jahre sein, oder nicht? Außerdem hattest du wirklich keinen Grund, dich zu beschweren.”
“Mhm.” Claire lächelte und strich ihm zärtlich über den schwarzen Haarsschopf. Natürlich hatte sie keinen Grund. Ganz im Gegenteil, denn sie hatte eine Ahnung dessen bekommen, was ein Mann jenseits der Dreißig noch alles drauf hatte. Und das war eine ganze Menge, wenn Claire das mal unverbindlich feststellen durfte. “Erzähl mir bitte etwas über dich! Bitte.”
“Was denn?”
“Dinge, an die du dich gerne erinnerst.”
“Dann wird das wohl ein kurzes Gespräch werden.” meinte Sirius sarkastisch. Doch Claire ließ nicht locker, sondern schob ihn von sich runter und suchte seinen Blick. Äußerst widerwillig ließ er es schließlich zu und raunzte sie etwas unfreundlich an.
“Was?”
“Du weißt mehr über mich, als ich eigentlich will.” sagte Claire dennoch ruhig und strich sich eine wirre Haarsträhne aus dem Gesicht. “ Und du hast mehr von meinem Inneren zu sehen bekommen, als je ein anderer Mensch. Es ist wohl nur gerecht, oder nicht?”
“Merlin.” murmelte Sirius und sah doch ein, dass er ihr nicht auskam. Es war nicht direkt Erpressung und sie würde ihn wohl auch nicht zwingen. Dazu war Claire viel zu intelligent. Stattdessen appellierte sie an sein Ehrgefühl und damit hatte sie ihn.
“Ich rede nicht gerne über diese Dinge. Weil es nicht unbedingt zu einem positiven Ausklang dieser Nacht beitragen würde.” Und weil es mich vielleicht noch näher an dich schließen würde, dachte Sirius im Stillen.
“Das kannst du nicht wissen.” erwiderte Claire fest und zog ihn an den Haaren hoch, um sein Gesicht zu sehen. “Und ich denke, wir beiden sind nicht gerade Menschen, die viel mit Happy-Ends anfangen können. Oder?”
“Mhm.” Sirius rollte sich auf den Rücken und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. “Man kann nicht gerade sagen, dass wir auf der Sonnenseite des Lebens stehen.”
“Also?”
“Hm. Es gibt ein paar Dinge, die ich gerne in Erinnerung behalte. Die Zeit in Hogwarts oder die wenigen Monate, bevor… bevor James und Lily starben.”
“Erzähl mir davon.” bat Claire sanft und war taktvoll genug, ihn nicht anzusehen. Das sie jetzt schon mehr aus ihm herausbekommen hatte, als jeder andere, war ihr nicht bewusst. Er räusperte sich leise und tastete nach der Whiskyflasche, die stets griffbereit neben dem Bett stand.
“James und ich waren nicht nur einfach gute Freunde.” Sirius nahm einen tiefen Schluck und verfluchte sich jetzt schon selbst für seine Offenheit. “Wir waren Brüder. Der eine wusste stets, was der andere tat oder dachte. Und Lily hat uns oft als Zwillinge verspottet und behauptet, ohne den einen könnte der andere gar nicht existieren. Damit hatte sie Recht. Jedenfalls bis zu einem gewissen Grad. Manchmal denke ich, dass ich zwar lebe, aber im Grunde schon längst meinen Abschied genommen habe.”
“Aber-.” wollte Claire einwenden, doch Sirius machte eine unwirsche Handbewegung und sorgte damit für Ruhe.
“In Hogwarts hatten wir nichts als Blödsinn im Schädel und ich bin mir sicher, wir halten auch heute noch den Rekord im Nachsitzen. Es mag arrogant klingen und wahrscheinlich ist es das auch, aber wir waren wer. James und ich. Die Jungs haben uns bewundert und beneidet, die Mädchen uns angehimmelt. James, der Star des Quidditch und ich der Typ, dem die Herzen der Mädchen nur so zuflogen. Ich gebe zu, ich habe es ausgenutzt und ziemlich sicher dadurch viele Herzen gebrochen. Aber damals… hey, ich habe es einfach ausgekostet und würde es wohl genauso wiederholen. Jeden einzelnen Tag in Hogwarts.”
“Was habt ihr sonst noch getan?”
“Ach, wir hatten einfach das Glück, nie viel lernen zu müssen. Es flog uns einfach zu und somit nutzten wir die Zeit für unsere Streiche.” Sirius lachte leise. “Sehr zum Verdruß von Remus, der fast am verzweifeln mit uns war. Klar, er machte manchmal auch mit, aber wohl eher, um uns am Ende wieder aus einer unmöglichen Situation hinaus zu manövrieren. Bei dem Mist, den wir angestellt haben, wundert es mich heute noch, dass James seine Lily bekommen hat. Merlin, wie sie ihn immer zur Schnecke gemacht hat. Und trotzdem hat er nie aufgegeben. Weißt du, hat er mal zu mir gesagt, sie ist die Richtige für mich und irgendwann wirst du mich bestimmt verstehen können. Konnte ich nie. Ich habe nur geahnt, dass es wohl manchmal zwischen zwei Menschen etwas gibt, dass stärker als der Tod ist.”
“Liebe.” flüsterte Claire und hielt gebannt den Atem an. Sirius stieß ein unwilliges Knurren aus und nahm einen weiteren Schluck, als würde er dieses Wort verachten.
“Lily war eine tolles Mädchen und eine noch wundervollere Frau. Gütig und mit der seltenen Gabe ausgestattet, in einem Menschen nur das Gute zu sehen. Was bei James etwas länger gedauert hat, aber letztendlich hat er sie dann doch bekommen. Und einige Zeit später auch noch Harry, der ihr Glück perfekt zu machen schien. Ich frage mich heute noch, ob Lily vielleicht betrunken war, als sie mich zu dem Paten ihres einzigen Sohnes gemacht haben.”
“Sie wird gewusst haben, dass du für ihn da sein wirst. Egal, was für ein Draufgänger du warst oder bist.”
“Hm.” meinte Sirius langsam und lächelte dann. “James hatte kein Problem damit, dass ich mich nicht binden wollte. Jedenfalls haben wir nicht oft darüber gesprochen. Lily war da schon direkter und hat versucht, mich mit einer ihrer Freundinnen zu verkuppeln. Ging schrecklich schief und ich konnte mich einige Wochen nicht mehr in der Nähe von Sharon blicken lassen, weil sie fürchterlich sauer auf mich war.”
“Und warum war sie so sauer?”
“Tja, ich fand ihre kleine Schwester auch ganz nett und das muss sie wohl rausbekommen haben.”
“Sirius!” rief Claire entsetzt und fing dann an zu kichern. “Hast du überhaupt kein Gewissen?”
“Damals noch weniger als heute. Da ging es mir darum, auf meine Kosten zu kommen. Ironie des Schicksals, hm? Mit zwanzig Jahren saß ich dann bereits in Askaban, schneller als ich Quidditch sagen konnte.” Sirius sah seine Flasche abschätzig an und stellte sie dann zurück auf den Boden. “Lily hat es immer gehaßt, wenn James und ich mal zuviel getrunken haben. Kam sowieso nicht oft vor, aber James hatte wahnsinnigen Respekt vor seiner Frau und auch viel zu viel Angst, sie zu verlieren.”
“Erzähl von dir, Sirius!”
“Wie- also… meinetwegen. Über die Familienverhältnisse im Hause Black brauche ich dir nichts zu erzählen und wie es ist, kein Slytherin zu sein, auch nicht. Ich war stolz und habe mich diebisch gefreut, als ich nach Gryffindor kam. Zum einen, weil ich meiner Familie eins auswischen wollte und zum anderen, weil ich damals schon wusste, dass ich einen andere Ansichten hatte. Ersteres ist mir bestens gelungen. Die Frau, die sich meine Mutter nannte, verbrachte zwei Wochen in ihrem Bett und bekam fast einen Herzinfarkt.” Sirius lachte gehässig und zog Claire auf sich, so das sie auf ihm saß. “Und ich denke, wenn sie uns jetzt sehen könnte, würde sie sich in ihrem Grabe umdrehen.”
“Was dich sehr freut.”
“Allerdings.” Ein weiteres Lachen dröhnte durch den dunklen Raum. Claire seufzte leise und hätte wenigstens einen kleinen Anhaltspunkt erwartet. Aber er war nicht mehr der Mann, der sie noch vor wenigen Stunden als die seinige bezeichnet hatte. Er schien ihre Verstimmung nicht zu bemerken und beobachtete den Regen, der peitschend gegen die Fenster schlug. “Ich liebe die Dunkelheit.”
“Weshalb?”
“Sie kennt dich nicht, was du getan hast und wer du bist. Dennoch schützt sie dich.”
“Ich liebe den Regen.” sagte Claire und formte mit ihren Fingern einige Wellen. “Er wäscht alles von dir ab und kann vergessen.”
“Wir beide scheinen ja ein absolutes Traumpaar der Finsternis zu sein.” meinte Sirius nach einer Weile. Er fühlte sich trotz dieses Gespräches eigentlich gut und wunderte sich selbst darüber, warum ihn der Schmerz über den Verlust nicht so rabiat packte, wie sonst.
“Wie soll es nun weitergehen?”
“Was meinst du?”
“Nun, ich kann nicht einfach verschwinden, weißt du? Du wirst mich trotzdem sehen müssen, ob du willst oder nicht.” Claire rutschte von ihm runter und zog sich die Decke fest um ihren Körper. Damit hatte sie das ausgesprochen, was sie wirklich beschäftigte und nun galt es nur noch seine Antwort abzuwarten. Die nach einigen Sekunden kam und sich in einer tastenden Hand äußerte, die ihr die Decke vom Körper schob.
“Das stimmt.” Sirius rollte sich auf sie und begrub sie vollkommen unter sich, was ihm ein flüchtiges Lächeln entlockte. Sie sah zwar nicht direkt ängstlich aus, aber dennoch sehr wachsam und wohl auf das Schlimmste gefasst. Es wäre blanker Wahnsinn, aus dieser einen Nacht mehr zu machen. Und wenn er ehrlich war, dann war allein diese Nacht schon zu viel gewesen. Doch sie unter sich zu spüren, die warme Haut, das duftende Haar und weichen Brüste, die sich gegen ihn erhoben… Mit Claire beieinander zu liegen, gab ihm so etwas, was wie innerer Frieden war. Er fühlte sich ruhig, gelassen und … zufrieden. Oder glücklich? Ein himmelweiter Unterschied, doch Glück passte nicht so ganz zu ihm. Wirklich? Wenn diese braunen Augen so glühend funkelten, dann war es doch so, dass er sich vollkommen und eins fühlte. War das Glück? Von dem alle Welt immer sprach und er selbst keine Ahnung hatte. Oder war es mehr als das?
“Du…erdrückst mich.” schnaufte Claire und bewegte sich unruhig, doch Sirius hielt sie eisern fest. Seine Hände schlossen sich um ihren zierlichen Körper und erkundeten den feinen Hals, durch dessen Haut einige Adern schimmerten.
“Mmh.” Sirius schob mit seinem Knie die schlanken Beine auseinander und küsste die weichen Lippen, bis Claire ein Seufzer entwich.
“Sirius….”
“Was denn?”
“Ich- ich.” Claire wandte den Kopf zur Seite und sah ihn nicht an. Sie brachte es nicht über sich. Und dennoch musste sie wissen, was er von ihr hielt. Was er wollte und dachte.
“Nun sag schon.” flüsterte Sirius etwas ungeduldig und bemühte sich, dass pochende Verlangen zwischen seinen Beinen in Zaum zu halten.
“Was ist das hier für dich?”
“Mit uns?”
“Mhm.”
“Also… ähm, also zu sagen, es wäre nur Lust- ich.” Sirius sank mit seinen Kopf gegen ihre Schulter und kaute auf seiner Unterlippe. Ihr Körper verspannte sich unter seinem und ihr schneller Atem tat ein übriges, um ihre Gedanken zu verraten. “Ich weiß es nicht… Claire.”
“Hm.” Sie schloss ihre Augen und versuchte ihren Herzschlag unter Kontrolle zu bekommen. Es war besser als eine direkte Absage und damit konnte sie leben. Vorerst. Bis ihre eigenen Gefühle sich nicht mehr verleugnen ließen.
“Du bist jedenfalls keine dieser Frauen für mich, die ich am nächsten Morgen nicht mehr sehen möchte. Mehr kann ich nicht sagen.”
“Vielleicht ist es ein Fehler… was wir hier tun.”
“Mag sein.” murmelte Sirius und lächelte, während er zärtlich in ihr Ohrläppchen biss. “Doch wenn es einer ist, dann begehe ich ihn gerne wieder.”
“Sirius…”
“Ich werde sanft sein…”
Und er war es. Sanft würde er sein, aber abweisen lassen würde er sich nicht. Claire schlang ihre Beine um seine Hüften und stöhnte leise auf, als sie ihn empfing.
Es mochte Wahnsinn sein und bar jeder Vernunft. Doch ihn so zu spüren, ihn so nahe zu sein und seine Lippen zu schmecken, die sie besitzergreifend verschlangen… Konnte es wirklich so falsch sein? Oder war es ihr Herz, dass die Überhand gewann und die Vernunft besiegte?


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Erst fanden wir das ein bisschen peinlich, aber Daniel hat es mir wirklich leicht gemacht, und dann ist es bestens gelaufen. Mir hat es richtig Spaß gemacht … denn Daniel küsst sehr gut.
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