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Fanfiction

All the lost souls - Le Nozze Di Figaro

von Leah Black

Sirius hatte sich nach Remus Aufbruch für einige Stunden in sein Schlafzimmer zurückgezogen, weil er schlicht und ergreifend übernächtigt war. Und er war eben nicht mehr ein Teenager, der ganze Nächte zu Tagen machen konnte und trotzdem taufrisch am nächsten Morgen war. Diese Zeiten waren definitiv vorbei. Schade, wie er manchmal fand und automatisch fühlte er sich wieder an die nächtlichen Streifzüge mit den Rumtreibern erinnert. Dort hatten sie wirklich noch geglaubt, die Welt gehöre ihnen und sämtliche Türen würden ihnen offen stehen. Jugendlicher Leichtsinn und doch war es wunderbar gewesen, dieses sorgenlose Leben.
Eine eiskalte Dusche war nötig gewesen, um ihn wieder aus seinen Träumereien zu reißen und unsanft zurück in die Realität zu befördern. Doch es war nötig um nicht immer wieder in der Vergangenheit zu versumpfen und nach Wegen zu suchen, wie er den Tod seiner Freunde hätte verhindern können. Sich einzugestehen, dass man das Schicksal nicht besiegen konnte, fiel ihm nach all den Jahren immer noch schwer. Vielleicht wollte er auch nicht. Noch nicht? Niemals?
Bevor er wieder Gefahr lief abzudriften, zog er sich schnell an und fuhr sich durch das noch leicht feuchte Haar, als er den Gang entlang ging. Einen Moment war er versucht gewesen, vor Claire’s Zimmer stehen zu bleiben und entschied sich dann doch dagegen. Und schon wieder wusste er nicht, warum er stets in diesem Zwiespalt stand, sobald er sich mit Claire befasste. Da war einerseits dieses Leuchten in ihren Augen und andererseits war sie eben doch eine Lestrange. Es war nicht fair, so zu denken und Sirius wusste das natürlich. Doch wenn er ehrlich war, war es aber dieses begehrende Funkeln und dieser Kuss gewesen, die ihn noch vor ein paar Stunden die Kontrolle entrissen und einen Moment gefangen genommen hatte. Die Magie des Augenblicks, schoss es ihm unwillkürlich durch den Kopf und konnte gerade noch verhindern, wieder in diesen Strudel reingezogen zu werden. Und er hasste es, wenn er nicht die Oberhand besaß und die Richtungen und Regeln bestimmen konnte. Nicht gut, nein.

Etwas unkoordiniert warf Sirius ein paar Kissen und Decken auf den dunklen Holzboden im Salon und ließ sich dann vor dem Kamin nieder. Entgegen seiner üblichen Neigung, gleich eine Flasche Whisky zu öffnen, entschied er sich heute für diesen Rotwein, der schon seit Ewigkeiten unbenutzt da stand. Ein Geschenk vom Ministerium war es gewesen oder besser gesagt die verdammte Entschuldigung, dass man ihn versehentlich nach Askaban verfrachtet hatte. Eine Flasche Wein für zehn Jahre seines Lebens.
Das Knarren des Holzbodens und das Hecheln Percy’s riss Sirius plötzlich aus seinen Gedanken und ließ ihn langsam den Kopf zur Ursache der Störung drehen. Er hätte sich denken können, dass dieses undankbare Tier nur noch mit Claire zusammen anzutreffen war. Ständig hing dieses Fellknäuel an ihrem Rockzipfel und manchmal fragte er sich, wer hier das Herrchen war.
“Entschuldige, ich wollte dich nicht stören.” Claire sah auf ihn herab und nestelte an ihrem Umhang herum. “Ich dachte, du bist noch in deinem Zimmer.”
“Nein, du störst nicht.” meinte Sirius langsam und betrachtete sie einige Sekunden eingehend. Anscheinend war sie gerade draußen gewesen, denn ihr Haar war vom Wind ganz zersaust und die Wangen gerötet. Er rückte etwas zur Seite und klopfte auf den Boden. “Setz dich, wenn du willst.”
“Okay.” sagte Claire und warf ihren Umhang achtlos auf das Sofa. Für einen Moment hatte sie fast geglaubt, er würde sie wieder hinaus werfen. Doch wider Erwarten schien er sogar richtig gut gelaunt zu sein und deshalb ließ sie sich auch neben ihm nieder. Nicht ohne jedoch den gebührenden Abstand einzuhalten, der gerade noch nah genug war, um nicht als unhöflich zu gelten. Und ja, sie gab es zu, sie freute sich über dieses Angebot. Aber sie war eben doch Dame genug, um nicht den Anschein zu erwecken, sich Sirius an den Hals werfen zu wollen. So ziemlich das einzig positive in der Lestrange’schen Erziehung, denn ihre Mutter hatte stets darauf geachtet, aus Claire eine richtige Lady zu machen. Was ja letztendlich auch geklappt hatte, wenn auch dazu etliche Jahre notwendig gewesen waren.
“Was hast du den ganzen Tag gemacht?” fragte Sirius nach einer Weile und beobachtete ihre Gesichtszüge, die vom Schein des Feuers erhellt wurden. Sie trug heute wieder eines dieser Kleider, die sie vom Dachboden hatte und so wenig Ahnung er auch von Frauenmode hatte, sie standen ihr wirklich. Es war ein krasser Kontrast zu den dunklen Jeans und Pullis die Claire sonst immer trug, aber dieses cremefarbene Seidenkleid ließ sie plötzlich sehr weiblich und zart wirken. Geschmack hatte sie ja, wie Sirius sich eingestand und reichte ihr höflich ein Glas Wein.
“Danke. Mir war langweilig und deshalb bin ich mit Percy im Garten gewesen, bis es dunkel wurde.” Claire drehte sich auf den Bauch und verzog das Gesicht, als sie den Wein kostete. “Der schmeckt ja fürchterlich.”
“Finde ich auch.” Sirius lachte leise über ihre verblüffende Ehrlichkeit. “In diesem Fall würde ich vorschlagen, wir genehmigen uns einen anständigen Whisky. Ja?”
“Also ich weiß ja nicht.”
“Warum? Ich dachte, du magst Whisky!”
“Ja schon… aber ich vertrag ihn nicht so.” sagte Claire errötend und starrte in das Feuer. “In Hogwarts gab es da mal einen heiklen Zwischenfall und seitdem hab ich das Zeug nicht mehr so gerne angerührt.”
“Mhm.” Sirius grinste verstohlen und reichte ihr ein Glas, dass er heraufbeschworen hatte. “Das war nicht zufällig dieser kleine Ausflug nach Hogsmeade? Mit deiner Freundin?”
“Ich weiß überhaupt nicht von was du redest.” behauptete Claire und wunderte sich, dass Sirius sich diese Erinnerung von diesem grauenhaft Abend anscheinend gemerkt hatte. Wenn er das wusste, dann sicherlich auch noch alles andere, was in dieser Nacht alles aus ihr herausgebrochen war. Jedenfalls beunruhigte sie diese Feststellung etwas, denn im Nachhinein war es ihr sogar peinlich, was er alles gesehen hatte.
“Nicht? Ich kann noch deutlich das Bild vor mir sehen, wie ein junges Mädchen kreischend auf den Tischen im Eberkopf herumgesprungen ist. Und eine verzweifelte Freundin, die sie gerne wieder nach Hogwarts ins Bettchen zurückbefördert hätte.”
“Ich habe nicht gekreischt, sondern gesungen.”
“Hm.”
“Was denn? Ich singe eben manchmal.”
“Ich weiß.” Sirius lächelte und fand Gefallen an dieser Unterhaltung. Sie schien etwas mehr aus sich herauszukommen und diese Seite an Claire überraschte ihn genauso wie sie ihn amüsierte. “Und gut, auch wenn ich ja leider davon im Schlaf nichts mitbekommen habe.”

Claire zuckte innerlich zusammen und wusste ganz genau, dass er auf die letzte Erinnerung in dieser Nacht anspielte. Die Erinnerung, in der er der wesentliche Teil gewesen war und sie konnte sich bis heute nicht erklären, warum überhaupt. Doch noch vielmehr wunderte sie sich über dieses plötzliche Interesse, über diese Unterhaltung, über seine freundliche Art. Es kam ihr so unwirklich vor, hier mit Sirius Black vor dem Kamin zu liegen und zu reden.
“Weshalb redest du mit mir darüber?”
“Es bietet sich eben an.” sagte Sirius mit dieser typischen dunklen Stimme, die Claire einen kleinen Schauer über den Rücken jagte. Ja, warum redete er mit ihr darüber? Vielleicht, weil er einmal hinter die Fassade blicken wollte? Es war einfach so, dass Claire ein bisschen anders war, als seine sonstigen Bekanntschaften. Und er konnte nicht genau sagen, an was es denn eigentlich lag. Sie hatte eine gute Erziehung genossen, hatte Manieren und kannte die Etikette in- und auswendig, eine richtige Aristokratin eben. Aus demselben Holz wie er geschnitzt und doch war da immer etwas wildes, temperamentvolles in ihren Augen, dass nur darauf zu warten schien, endlich hervorzubrechen. Sie interessierte ihn in diesem Moment vorwiegend als Mensch und es war nun einmal so, dass er diese gerne studierte und dann seine eigenen Schlüsse zog. Und ein leises aber stetiges Gefühl in ihm, riet ihm dazu, es auch bei Claire zu tun.
“Dann frag schon.” Claire stellte das Glas Whisky auf den Boden und setzte sich hin, während sie die Arme um die Knie schlang.
“Und was?” fragte Sirius etwas irritiert über den veränderten Tonfall in ihrer Stimme.
“Warum ich mit deinen Bruder verlobt war. Das könnte dich doch interessieren, oder?”
“Ja tut es.”
“Ich wurde ihm bereits versprochen, als ich geboren wurde.” sagte Claire leise und starrte in das Feuer. “Aber ich mochte ihn nicht, schon als kleines Mädchen nicht. Und ich war froh, als ich nach Hogwarts kam und den ganzen Wahnsinn über die Wichtigkeit des reinen Blutes entfliehen konnte. Ich habe Regulus nur in den Ferien sehen müssen und ich habe darauf geachtet, dass ich nie alleine mit ihm war. Nein, er hat nie versucht, mich anzufassen oder ähnliches. Dazu war er zu gut erzogen. Doch ich hatte Angst vor ihm und dem Gefühl, mit dieser Hochzeit ganz in den Abgrund gerissen zu werden. Meine Eltern haben mir ständig gepredigt, wie wichtig diese Ehe wäre und was es für eine ausserordentliche Ehre sei, einen Black zu heiraten. Du kannst dir vorstellen, wie begeistert sie über Bellatrix und meinen Bruder waren.”
“Ja.” Sirius verzog angewidert das Gesicht und erinnerte sich lebhaft an dieses Ereignis. “Meine verehrte Cousine war ganz heiß darauf, ihn zu ehelichen.”
“Mhm. Ich war sechzehn, als ich wirklich begriffen habe, was das für mich bedeuten würde. Und dann war auf einmal Ryan da, der schlimmste Weiberheld der Schule und ausgerechnet ich war es, in die er sich verliebt hat.” Claire strich sich das schwarze Haar zurück und schloss die Augen. “Und ich habe ihn auch geliebt, so sehr, dass ich mich am Ende von ihm getrennt habe. Denn ich habe gelernt, dass Regulus und meine Familie ihre Drohungen immer war machten und lieber war ich von Ryan getrennt und er am Leben, als tot unter der Erde. Ich weiß, dass sie alles getan hätten, um uns zu trennen. Es tat mir weh und ich habe Jahre gebraucht, um diesen Gesichtsausdruck von Ryan zu vergessen, als ich Schluss gemacht habe. Ich weiß noch nicht einmal, was er heute tut oder ob er sogar verheiratet ist.”
“Erzähl weiter.” flüsterte Sirius und konnte nicht verhindern, sich von dieser melancholischen Stimmung anstecken zu lassen. Es war etwas anderes, ihre Erinnerungen zu sehen oder sie von ihr erzählt zu bekommen. Claire öffnete sich und zum ersten Mal begriff Sirius, dass nicht nur er ein qualvollen Weg hinter sich hatte. Und es schien so, als tat es ihr gut, darüber zu reden und sich anzuvertrauen.
“Als ich mich getrennt habe, wurde ich ungefähr zeitgleich von Dumbledore zum Spion rekrutiert. Vielleicht habe ich es getan, um dem ganzen Kummer zu entfliehen. Ich weiß es nicht. Doch Regulus war immer noch da und die Vorbereitungen für diese Hochzeit liefen auf Hochtouren. Ich wusste, dass ich mich anpassen musste, um nicht aufzufliegen. Also habe ich einige Zeit mitgespielt und Regulus hat es mir abgekauft. Bis zu dem Tag, als er mich in deinem alten Zimmer erwischt hat.” Claire lachte verbittert auf. “Ich hab keine Ahnung, warum ich überhaupt da rein gegangen bin. Immer wieder hat man mir gesagt, du wärst ein Blutsverräter und hättest deine gerechte Strafe bekommen. Aber ich wollte wissen, wer du bist und warum Sirius Black so mutig war, dieser Hölle zu entfliehen.”
“Ich-.” fing Sirius an, wurde doch von Claire unterbrochen.
“Laß mich ausreden, bitte. Ich stand in deinem Zimmer, mit den ganzen Postern an den Wänden, den halbnackten Frauen und Motorrädern, den Gryffindor-Bannern und einfach allem, was den Blacks gegen den Strich ging. Und ich habe dich immer bewundert, im Stillen wohlgemerkt. Ich kann nicht mehr sagen, wie lange ich da drin gewesen bin, aber Regulus kam hinein und starrte mich voller Wut an. Er hat mich fürchterlich angeschrieen und behauptet, niemand würde dein Zimmer betreten dürfen. Niemand, der nicht auch ein Blutsverräter wäre. Nun, ich war nicht gerade ein sanftmütiges Ding und dann kam eins zum anderen. Das Resultat war-.” Claire zog den Saum ihres Kleides hoch und deutete auf ihr rechtes Bein, an dem eine kleine weiße Narbe zu sehen war. “- war, dass mein Bruder hinzu kam und mich aus deinem Zimmer rausgeprügelt hat. Ich bin die Treppe hinunter gestürzt und habe mir das Bein gebrochen. Ich weiß nicht warum, aber Regulus wollte mich nicht mehr heiraten und hat die Sache annulliert. Ein gebrochenes Bein und ein paar blaue Flecken schienen mir ein fairer Preis für diese Erlösung gewesen zu sein.”

Sirius ließ seinen Kopf auf das Kissen sinken und verarbeitete diese Information, die ihn völlig unvermittelt traf. Er war immer davon ausgegangen, dass die Hochzeit nur deshalb nicht stattgefunden hatte, weil Regulus vorzeitig das Zeitliche segnen musste. Weil seine vermeintlichen Freunde ihn getötet hatten. Er hatte erst nach Jahren davon erfahren und nicht gewusst, was er empfinden sollte. Er war immerhin sein Bruder gewesen und doch hatte er sich den Todessern zugewandt. Vielleicht war es gut gewesen, sich nie richtig damit auseinander zu setzen. Vielleicht aber auch nicht.
“Kurz bevor Regulus getötet wurde, hat er sich bei mir entschuldigt.” sagte Claire kaum hörbar. “Und ich wurde in den inneren Kreis der Todesser aufgenommen.”
“Ja.” Sirius wusste nicht, was er darauf entgegen sollte. Alles wurde in ein anderes Licht gerückt und verdammt ja, es riss auch in ihm wieder alte Wunden auf.
“Soll ich gehen?”
“Nein… bleib da.” Sirius drehte sich auf die Seite und sah auf Claire’s ebenmäßige Gesichtszüge herab. Er fühlte sich schrecklich sentimental und verspürte das dringende Bedürfnis, einen warmen Körper zu spüren. So wie er es immer nach seinen Albträumen empfand und ihn schließlich zu irgendeiner dieser unzähligen Frauen trieb, die ihn wenigstens für einen Augenblick ablenkten. Aber es war dieses Mal nicht Sex, den er brauchte, nein er brauchte Wärme und Geborgenheit. Geborgenheit? Er konnte sich nicht erinnern, jemals so etwas verspürt zu haben.
“Ich möchte nie wieder darüber reden.” flüsterte Claire und wischte sich schnell über die Augen. Sie wollte keine Schwäche vor ihm zeigen. Sie konnte es einfach nicht und vermied es, seinen Blick zu erwidern. Und doch sehnte sie sich nach Nähe und Armen, die sie festhielten und beschützten. Über all das zu reden, mit ihm, löste eine Welle der Empfindungen aus, die sie schmerzhaft trafen. Warum erschien ihr alles so aussichtslos? Sie war am Leben und gesund, was wollte sie mehr? Sie wollte aufgefangen werden, dass war es doch letztendlich.

Es kostete Sirius einige Überwindung und doch griff er dann vorsichtig nach Claire’s Hand, seinen Emotionen nachgebend. Er wollte es nicht. Er wollte sich nicht von dieser Situation gefangen nehmen lassen und er wollte sich nicht fallenlassen. Und doch tat er es und zog Claire in seine Arme, die sich willenlos an ihn schmiegte. Sie sehnte sich genauso danach, so wie sie sich an ihn klammerte. Ja, er konnte nicht anders, als nun alle Bedenken über Bord zu werfen und schlang seine Arme fester um ihren Körper. Es war eine ganz andere Nähe als noch heute morgen im Meer und doch war es, als würden sie sich beide vor dem Ertrinken retten.
Sirius konnte nicht fliehen und gab es auf, als ihn diese Wärme einlullte und seinen Verstand benebelte. Nun denn, dann sollte es eben so sein. Er schnippste mit den Fingern in Richtung des alten Plattenspielers und eine ihm wohlbekannte Melodie erfüllte den Raum.
“Le Nozze Di Figaro.” murmelte Claire und hob den Kopf von seiner Brust. “Das habe ich lange nicht mehr gehört.”
“Auf mich wirkt es beruhigend.” Sirius lächelte und zog sie nun ganz auf sich hinauf, um dieses Gefühl nicht so schnell zu verlieren. Zu lange hatte er es nicht mehr getan, eine Frau zu spüren, ohne mehr zu wollen. Jetzt und in diesem Moment, wollte er nichts außer Claire bei sich zu wissen und ihren warmen Atem an seinem Hals zu fühlen.
“Es ist schön.” Claire entspannte sich und kam sich so klein und beschützt auf seinem starken Körper vor. Die Magie des Augenblicks war wieder da. Ja, sie war wieder da und hüllte sie vollkommen ein. Ohne sich darüber bewusst zu sein, strichen ihre Fingerspitzen über seinen Hals und entlockten ihm einen leisen Seufzer.
“Ja.” Sirius schloss die Augen und ließ seine Hände auf ihrem Rücken ruhen. Den zierlichen und doch so weiblichen Körper in jeder Einzelheit zu fühlen, war merkwürdig und doch schön. Ihren Duft von Nelken einzuatmen, über ihre schmale Taille zu streichen, das weiche Haar zu berühren… Sie zu ertasten und dabei nichts als diese Wärme zu empfinden.
“Kann ich dich auch was fragen?” fragte Claire plötzlich, als nur noch das Kratzen der Nadel des Schallplattenspielers zu hören war.
“Mhm.”
“Warum schläfst du mit all den Frauen?”
“Ähm- was?!” Sirius öffnete ein Auge und wusste nicht, ob in diese Frage amüsieren oder verärgern sollte. Er entschied sich für ersteres und überlegte einen Moment. “Wenn ich ehrlich bin… keine Ahnung. Sie wollen mich und ich habe kein Problem damit.”
“Aber keine von diesen Frauen hast du mehr als einmal in dein Haus gebracht.”
“Nein, wieso auch? Es ist- sagen wir mal, eine stillschweigende Einigung für eine Nacht. Mehr nicht.”
“Hm.”
“Obwohl, wenn sie gut war, dann treffe ich sie auch gerne ein zweites Mal.”
“Wie bitte?” Claire schnellte nach oben und setzte sich aufrecht hin. Seine Sicht der Dinge war wirklich schockierend und diese Gleichgültigkeit, mit der er sie aussprach, war verblüffend.
“Du schaust so entsetzt.” sagte Sirius lachend und hielt sie an den Hüften fest, als würde sie jeden Moment flüchten wollen. Es erheiterte ihn doch jedesmal wieder, wenn man ihn so überrascht ansah und Claire schien regelrecht fassungslos. “Ich bin nur ehrlich. Die meisten Frauen interessieren mich für den Augenblick, alles was danach kommt, ist langweilig und nervenaufreibend.”
“Das läßt dann wohl auf deinen zweifelhaften Geschmack schließen.” meinte Claire ziemlich direkt und lachte hell auf, als er nun etwas verblüfft drein sah. “Ich bin nur ehrlich, Sirius!”
“Unglaublich.” murmelte Sirius und drängte Claire völlig unverhofft auf den Rücken, wo er sie unter sich begrub. “Du kannst nicht bestreiten, dass manche Damen eben nur Luft im Kopf haben.”
“Sicherlich.” keuchte Claire auf. Ihn schien es zwar kalt zu lassen, aber sie nicht und vor allem nicht, seinen Körper in seiner voller Pracht auf sich zu spüren. Und ja, dieses Tier in ihr wurde wieder geweckt und hatte Hunger. “Aber dann hast du wohl einfach das falsche Beuteschema.”
“Nein, was ich will, können mir gerade solche Frauen am besten geben.”
“Ist das dein Ernst?”
“Nun…laß es mich anders ausdrücken.” Sirius verlagerte sein Gewicht und ließ seine Hand knapp unter ihrer Brust ruhen. Eine eindeutige Geste und dieses süffisante Grinsen tat sein übriges. Doch ihm gefiel die Richtung, in die sich das Gespräch entwickelte. Ein schöner Kontrast zu den melancholischen Gefühlen von vorhin und er war froh, dem entfliehen zu können. “Frauen, die ihren Verstand an der richtigen Stelle sitzen haben, würden sich doch niemals auf einen Kerl wie mich einlassen. Oder?”
“Woher soll ich das wissen?” Doch es klang nicht so selbstsicher, wie es sein sollte. Claire fühlte sich zusehends nervöser unter seinem Körper und zwang sich, die Augen zu schließen.
“Weshalb?” Sirius lachte leise und ließ seine Finger hinunter zu ihrer Hüfte streichen. “Ich zähle dich zu den intelligenten Damen, deren Stolz es ihnen verbietet, sich einem Kerl wie mir zu nähern. Doch ehrlich gesagt, liegt dabei natürlich ein unbestreitbarer Reiz. Und weißt du warum?”
“Nein.” Wollte sie es wissen? Wieder eine seiner haarsträubenden Thesen? Wo war die sentimentale Stimmung hingeflogen? Noch vor wenigen Minuten war alles so friedlich gewesen und nun… Sie konnte ihrer Selbstbeherrschung förmlich hinterher sehen, wie sie über alle Berge verschwand.
“Weil die stolzen und edlen Frauen wissen, wie man einen Mann um den Verstand bringt.” flüsterte Sirius an ihr Ohr. “Und sich niemals einfach so verführen lassen würden, auch wenn es ihnen augenscheinlich schwer fällt.”

Claire öffnete die Augen und biss sich auf die Lippen. Er wusste es ganz genau, wie er eine Frau willenlos machen konnte. Und nein, so leicht wollte sie nicht zu haben sein. Es missfiel ihr sogar, dass er sie so einfach zu solchen Gedanken brachte und mit ein paar Worten ihre gesamte Welt ins Wanken bringen konnte.
“Dann wird dir sicherlich auch klar sein, dass sie trotzdem nicht auf dich hereinfallen.”
“Kommt darauf an, aus welchem Blickwinkel man es betrachtet, nicht wahr?” Sirius neigte seinen Kopf und berührte zärtlich ihr Ohrläppchen. “Sie sträuben sich anfangs gerne, aber dann können sie nicht mehr genug bekommen.”
“Ach ja? Ich denke nicht, dass mein Verstand sich von dir so benebeln läßt.” Doch tat er, aber diese Information war unnötig. Genauso unnötig war es auch, die Hand über seine Hüfte wandern zu lassen und ihren eigenen Worten damit zu widersprechen.
“Was vielleicht auch daran liegt, dass ich es nicht möchte.” flüsterte Sirius grinsend und strich mit seiner Zunge über ihre Lippen, die noch leicht nach Whisky schmeckten. Sie zuckte für einen Moment zusammen und es war ihr anzusehen, wie sehr sie sich beherrschen musste. Oh wie er es liebte, diese Spielchen. “Vielleicht möchte ich auch nicht in den Genuss einer Nacht mit dir kommen.”
“Natürlich nicht.” Claire lächelte und doch schwang eine gehörige Portion Ironie in ihrer weichen Stimme mit. Sie erwiderte seine Annäherung und hatte doch die Fäden in der Hand, was Sirius wohl noch nicht bewusst war. So sanft wie es ihr nur möglich war, biss sie in seine Lippen und strich dann wieder besänftigend darüber. Sie konnte seinen Atem spüren, der etwas abgehakter kam und das leise Knurren hören, als ihre Fingerspitzen über seinen Nacken kreisten.
“Vielleicht bist du es, die nicht auf eine Nacht mit mir verzichten möchte.” Sirius zog kaum merkbar am Stoff ihres Kleides und streichelte ihren nackten Oberschenkel hinauf. Ihre Haut war unglaublich weich und noch sensationeller war Claire selbst. Sie verstand wohl mehr von diesem Spiel, als er ihr zugetraut hatte. Und ja, als ihre so roten Lippen an seinem Hals zu saugen begannen, fiel es ihm schwer, die Oberhand zu behalten. Ein wohliges Stöhnen entwich ihm und seine Hand strich über die Innenseite ihrer Schenkel, deren Haut so warm und zart war.
“Hm, auch wieder eine Sache des Blickwinkels.” hauchte Claire und öffnete die Knöpfe seines Hemds, um erneut die leicht zitternden Muskeln darunter zu küssen. Sein Duft war von einer herben und männlichen Note, den sie genussvoll in sich aufsog. Er roch nach allem, was sie mit ihm verband. Leidenschaft, Verlangen, Sex und ja, Feuerwhisky.
“In der Tat.” Sirius biss sich auf die Lippen, als er die ihrigen an seiner Brust fühlte und bei diesen Liebkosungen fast zu explodieren glaubte. Anscheinend wusste Claire nicht nur, wie man dieses Spiel spielte, sondern beherrschte es auch noch fabelhaft. Und ließ seine Erregung damit rapide in die Höhe schnellen, die sich konzentriert und pochend in seiner Körpermitte sammelte. Als hätte sie es erahnen können, wanderten ihre Fingerspitzen hinunter zum Bund seiner Hose, strichen über den Bauch und zogen kleine Kreise nur knapp über dem Punkt, der so um Erlösung schrie. Sie nahm ihm das Ruder aus der Hand und er hatte keine Chance, sich zu wehren. Nein im Gegenteil, es gefiel ihm, machte ihn an, dass sie ein wenig dominant war und ihre weiblichen Reize voll zum Einsatz brachte.
“Sirius?” Claire fuhr mit ihrer Zunge über seinen Bauchnabel und konnte ihn spüren, was ihr ein kleines Lächeln auf die Lippen zauberte.
“Hm?” atmete Sirius schwer und konnte sich nur noch mit Mühe beherrschen, ihr nicht das lästige Kleid vom Körper zu reißen und seinen Kopf zwischen ihren Brüsten zu vergraben.
“Du hast Recht, mit deiner Äußerung über stolze Frauen wie mich.” Claire löste sich von ihm und erhob sich. “Wir sind vielleicht für den Augenblick schwach, aber eben nur für den Augenblick. Deshalb solltest du dich lieber auf deine hirnlosen Schönheiten konzentrieren.”

Plopp

Sirius brauchte einige Sekunden, um die plötzliche Wendung zu realisieren und Claire’s noch schnelleres Verschwinden. Das war doch jetzt nur ein schlechter Traum gewesen, oder? Er schüttelte benommen den Kopf und schnaubte verblüfft. Sie, Claire Lestrange, hatte ihn, Sirius Black den Traum aller Frauen, einfach so sitzen lassen. Einfach so! Mit einem knallharten Ständer in der Hose und dem Wissen, dass sie verdammt nochmal wirklich zu diesen stolzen Frauen zählte. Woher nahm sie diese Selbstbeherrschung? Wieso hatte er sich so gehen lassen und damit die Kontrolle verloren? Ja, sie hatte ihn mehr als nur deutlich gezeigt, dass sie keineswegs leicht zu haben war. Im Gegenteil, sie hatte ihn mit ihren betörenden Lippen und Fingern in die Ekstase getrieben und schien es genauso beabsichtigt zu haben. Damit er jetzt auf diesem verdammten Boden saß, einen winselnden Percy neben sich hatte und sich wieder in der verdammten Realität befand.
“Was schaust du so?” knurrte Sirius den kleinen Mops an, der beinahe majestätisch vor dem Kamin saß und ihn obendrein auch noch beobachtete. Machte der sich auch noch lustig über ihn?
“Unglaublich.” murmelte Sirius und rappelte sich auf. Das gerade eben war eine der merkwürdigsten Lektionen gewesen, die er jemals bekommen hatte. Eine Frau die die Beherrschung aufgebracht hatte, ihm zu widerstehen und auch noch für seine grenzenlose Arroganz zu bestrafen. Es war so einfach gewesen und Claire hatte es getan, ohne mit der Wimper zu zucken. Er verspürte noch nicht einmal Wut oder Ärger auf sie und ihre Reaktion auf seine Darstellung von Frauen. Warum? Weil sie womöglich Recht hatte, weil es töricht war, Claire Lestrange einfach in eine Schublade zu stecken. In jeglicher Hinsicht musste er sich eingestehen, dass er seine Verhaltensmuster ändern musste, um sie zu bekommen.


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