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Fanfiction

All the lost souls - I'm going under

von Leah Black

Sirius kam diese trügerische Stille aus Claire’s Zimmer genauso unheimlich wie merkwürdig vor. Beinahe zwei Tage schlief sie nun schon und außer ihrem gleichmäßigen Atem, gab sie keine weiteren Lebenszeichen von sich. Zwei Tage, in denen er die sonst so geliebte Ruhe noch nie so als störend empfunden hatte, wie jetzt. Vielleicht, weil die Gewissheit auf ihm lastete, dass das Leben nichts anderes war, als ein Spiel mit dem Glück. Und das Glück war seiner Meinung nach eine verdammte Hure. Jedenfalls hatte er zu allem Überfluß und Ärger auch noch seine fürsorgliche Seite entdeckt, was ihn etliche Stunden an diesem Bett sitzen und auf das bleiche Gesicht von Claire starren ließ. Und verstand es immer noch nicht, weshalb dieser Mensch, der mindestens genauso zerstört wie er selbst war, denn überhaupt bei ihm war. Zwei Menschen, die von ihrem Leben allenfalls die Schattenseiten kennen gelernt hatten und nun in einem Haus gefangen waren. Wunderbar. Was wollte der Orden denn damit erreichen? Das sie eine Selbsthilfegruppe für gescheiterte Existenzen eröffneten und ihr Leben diskutierten?
Sirius lachte rau auf und beglückwünschte sich zu dieser Feststellung. Er hatte von Claire’s Seelenleben mehr gesehen, als ihm lieb war und leider auch begreifen müssen, dass er nicht der einzigste Kerl mit einem Problem war. Wobei seines ja eindeutig darin lag, nicht mit der Vergangenheit abschließen zu können. Und Claire’s? Er war sich nicht sicher, aber tendierte zu dem Entschluss, dass sie sich nicht mit der Gegenwart abfinden konnte.

Ein spitzer Schrei, der mehr einem wütenden Heulen eines Wolfes glich, ließ Sirius zusammenzucken. Und instinktiv wusste er, dass Claire Lestrange gerade das gesehen hatte, was er schon seit Tagen wusste. Mit schnellen Schritten lief er den Gang hinunter und hielt einen Moment inne, bevor er die Tür zu ihrem Zimmer öffnete.
“Lestrange?” Sirius blickte auf den schmalen Rücken und bemerkte das Zittern, dass durch ihren Körper fuhr. Claire drehte sich nicht um, sondern stand starr am Fenster und schien nicht zu reagieren wollen. Noch immer trug sie nicht viel mehr als bei der Prozedur und Sirius fragte sich, ob sie nicht fror.
“Hey!” versuchte er es erneut und näherte sich ihr, jedoch vorsichtig und darauf gefasst, gleich angegriffen zu werden. Und plötzlich und so schnell, dass Sirius erschrak, wirbelte Claire herum und riss ihren Arm in die Höhe. Das Gesicht so bleich und vor Wut ganz verzerrt, die Augen beinahe schwarz vor Schmerz, trafen ihn mit solch einer Wucht, dass er scharf die Luft einzog.
“Es war … umsonst.” Claire blieb schwer atmend vor Sirius stehen und schien kurz vor einer Ohnmacht zu stehen, so sehr traf sie die Tatsache. Das Mal war da, es war nicht verschwunden und es stand immer noch in einem irrationalen Kontrast zu ihrer hellen Haut. Es war da! Alle Qualen, alle Mühen und Kräfte waren umsonst gewesen. Diese Erkenntnis traf sie so sehr, dass sie kaum mehr fähig war, ruhig stehen zu bleiben. Jede Erinnerung, jedes noch so intime Detail war ans Licht gezerrt worden und letztendlich hatte sie ihre nackte Seele gezeigt, um dann den schlimmsten Rückschlag ihres Daseins zu erleben.
“Ja.” sagte Sirius schlicht und konnte den Vulkan förmlich brodeln hören. Tränen hätte er erwartet, doch nicht diese eiskalte Wut, die ihn mit einem Schlag erfasste.
“Ich … hasse es.” schrie Claire. “Alles was ihr gesehen habt, jedes Bruchstück meiner Erinnerung, alles habt ihr gesehen und es war umsonst. Ich hasse es!”
“Ja.”
“Ja?! Ich habe alles gegeben, verdammt nochmal! Mein ganzes Leben ist nichts anderes als ein Trümmerhaufen und ich will nicht mehr! Ich will nicht mehr diese Last auf meinen Schultern tragen, ich will nicht mehr in dieser verdammten Welt sein! Ich will nicht mehr!”
“Lestrange-.” fing Sirius an, der vor diesen lodernden Augen mehr als nur Respekt bekam. Doch was sollte er ihr sagen? Das alles wieder gut werden würde? Wohl kaum. Er war überfordert mit dieser Situation und dem Menschen der vor ihm stand.
“Das war meine letzte Chance! Meine letzte Chance, vielleicht wieder ein normales Leben führen zu können! Weg aus diesem Land, weg von dieser Insel und weg von der verdammten Zaubererwelt!” Claire baute sich bedrohlich nahe vor ihm auf und schien zu brennen. “Mein ganzes Leben musste ich das tun, was andere für richtig hielten! Man hat mir nie eine Wahl gestellt, sondern erwartet, dass ich kämpfe! Dumbledore wollte es, die Todesser wollten es und am Ende bleibt von mir nichts mehr übrig! Ich bin kein Mensch mehr, sondern nur noch ein verbrauchtes Spielzeug der Umstände!”
“Lestrange, jetzt-.”
“NENN MICH NIE WIEDER LESTRANGE!” brüllte Claire und packte Sirius am Kragen. “ICH HEISSE CLAIRE, VERDAMMT NOCHMAL!”
“Jetzt reichts.” Sirius riss Claire an sich und zerrte sie aus dem Zimmer raus. Sie war so zerfressen von ihrem Kummer und ihrer Angst, dass sie dringend Abkühlung benötigte. Oder den Beweis, dass sie noch am Leben war.

Claire strampelte und schlug um sich, doch Sirius hob sie mit festen Griff hoch und trug sie mit schnellen Schritten aus dem Haus hinaus. Er war zu stark für sie und diese Dominanz macht ihr keine Angst, sondern vielmehr wurde ihr Hass und ihre Wut nur noch stärker.
“Laß mich runter!”
“Halt deinen Mund.” zischte Sirius und schlug den Weg in Richtung Meer ein. Sein Glück war, dass Claire weniger als eine Feder wog, ansonsten hätte er einige Probleme gehabt. Denn so wie sie sich wehrte und an ihm riss, war einiges an Kraftaufwand nötig, um sie unter Kontrolle zu bekommen.
“Was macht du mit mir?” rief Claire wütend und spürte plötzlich, wie sie das unsichtbare Schutzschild am Ende des Gartens verließen. Wollte er sie jetzt ihrem Schicksal überlassen? Wollte er sie vielleicht im Meer ertränken oder all ihren Feinden ausliefern?
“Das was du dringend nötig hast.” sagte Sirius und apparierte augenblicklich mit ihr hinunter zum Meer. Sie musste sehen, dass das Leben nicht nur aus dem dunklen Mal bestand. Und wieder einmal wunderte er sich über sich selbst. Schon wieder war er es, der Dinge tat, die ihm sonst nie in den Sinn gekommen wären.

“Was-.” Doch weiter kam Claire nicht, als sie schwungvoll ins kalte Wasser geworfen wurde und untertauchte. Er wollte sie wirklich umbringen! Und wurde mit einem Ruck wieder hochgezogen, bevor sie sich mit ihrem Schicksal abfinden konnte. Zitternd vor Kälte und den salzigen Geschmack im Mund, blickte sie fassungslos auf Sirius, der ebenfalls hüfttief im Meer stand.
“Du hörst mir zu.” Sirius packte ihre Oberarme und hinderte sie daran, von den Wellen weggerissen zu werden. “Es ist nicht fair, was passiert ist und sogar ich gebe das zu. Dein Leben ist und war scheiße, richtig scheiße sogar. Aber verdammt nochmal, das Leben besteht nicht nur aus dem dunklen Mal!”
“Verstehst du nicht-.” sagte Claire krächzend und versuchte aufrecht stehen zu bleiben, während das Wasser sich hart an ihrem Körper brach. “- dass es nicht nur die Vergangenheit war, die ich damit beendet hätte?”
“Nein! Die Vergangenheit ist und bleibt immer ein Teil unseres Leben.”
“Nicht für mich.”
“Oh doch, auch für dich. Finde dich endlich damit ab!” knurrte Sirius und schlang seine Arme um ihre Hüften. Er konnte den schnellen Atem spüren, den Drang in ihr, ihm sogleich die Augen auszukratzen. Und doch erregte es ihn, sie so nah, so nackt, in seinen Armen zu halten.
“Was ist mit meiner Zukunft?” Claire schloss die Augen und war nicht fähig, diesen Blick zu erwidern. “Ich will irgendwann ein normales Leben führen, mit einem Mann, mit Kindern und dem ganzen Kram, der dazu gehört. Das ist doch nicht zuviel verlangt!”
“Das heißt doch nicht, dass es nicht so sein wird!”
“Doch, Sirius! Man weiß wer ich bin, was ich getan habe und glaub mir, kein Mann wird- wer will eine Todesserin haben?”
“Schau mich an!” sagte Sirius scharf und erkannte jetzt erst den wahren Grund, weshalb dieses dunkle Mal von solch ausserordentlicher Wichtigkeit für sie war. Weil Claire eben doch nur eine junge Frau war, die das wollte, was alle Frauen wollten.
“Schau mich an!”
“Ich kann-.” Claire fühlte wie ihr Kinn angehoben wurde und diese grauen Augen sich in ihre bohrten. Ein Schauer durchfuhr sie so rasend schnell, dass sie einen Schwindel verspürte.
“Du denkst, du bist keine begehrenswerte Frau, weil du diese Tätowierung trägst?” Sirius packte ihr Kinn fester als beabsichtigt und sah Tränen in den brauen Augen schimmern. “Antworte mir!”
“Ja.” flüsterte Claire und spürte kleine Tropfen an ihrer Wange hinunterlaufen. Sein Blick war undefinierbar und furchteinflössend zu gleich. Es war ihr unangenehm, dass er ihre verborgene Angst mit so spielender Leichtigkeit fand und sie zur Rede stellte.
“Sieh mich an und meine Tätowierungen … aus Askaban.” Sirius riss sich das Hemd vom Körper und deutete auf die unzähligen Zeichen, die fest in seiner Haut eingebrannt waren. “Bin ich deshalb weniger anziehend? Will eine Frau mich deswegen weniger?”
“Das kannst … du doch nicht vergleichen.” krächzte Claire benommen und starrte auf die Muskeln, die deutlich hervortraten. Wollte er ernsthaft von ihr hören, dass sie ihn wollte? Wirklich?!
“Doch, es ist dasselbe. Menschen wissen, wofür man mich verurteilt hat und was diese Zeichen auf meinem Körper bedeuten. Und doch-.” Sirius legte ihre kühle Hand auf seine Brust. “- und doch ist es letztendlich etwas anderes, was sie diesen Makel vergessen läßt. Vielleicht auch der Reiz an dem Gefährlichen, doch letztendlich wollen die Frauen mich, weil ich bin, wie ich bin.”
“Das hat nichts mit mir zu tun.” Claire wollte die Hand zurückziehen, doch er hielt sie eisern fest. “Ich- ich bin anders als du! Und ich-.”
“Nein.” Sirius beugte sich zu ihrem Gesicht und zwang sie, ihn anzusehen. “Du bist eine Frau, die nicht durch ihr Mal zu einer Frau wird, sondern durch das, was sie ist.”
“Ich weiß … es nicht.” Claire schloss die Augen und fühlte seinen warmen Atem immer näher kommen, der ihr eine wohlige Hitze durch den Körper jagte. Und doch zuckte sie zusammen, als sie seine weichen Lippen auf den ihren fühlte, wie sie sanft und zugleich besitzergreifend waren. Seine Hände, die ihr Gesicht unbarmherzig festhielten und seine Zunge, die über ihre Lippen strich, all das war so intensiv, dass sich ihr Schwindel erhöhte.
“Dann werde ich es dir zeigen.” flüsterte Sirius gegen ihre Lippen und zwang sie so zärtlich, den Mund zu öffnen, dass sie ein Wimmern ausstieß. Claire krallte sich an seinem Rücken fest und ließ es zu, wie seine Zunge nach ihrer suchte und sie in einen zärtlichen Kampf verwickelte. Ein Kuss, der leidenschaftlicher und brennender als alles war, was sie bisher erleben durfte. Und dieses Gefühl, sein pochendes Herz zu spüren, seine warme Haut, über die sie mit ihren Fingernägeln fuhr, seine Hände, die sie verlangend an sich drückten… das ließ sie wanken, um dann doch wieder von ihm aufgefangen zu werden.
“Du bist begehrenswerter, als du anscheinend denkst.” Sirius löste sich von ihr und strich ihr über die erhitzte Wange. Ihre Nägel hatten Spuren in seinem Rücken hinterlassen und all das verdeutlichte nur, wie sehr sie sich nach dieser einen Art von Nähe sehnte. Und auch wenn er wusste, wie schnell Frauen dazu tendierten, mehr in einen Kuss oder eine Nacht zu interpretieren, war er sich sicher, dass Claire verstand. Das sie verstand, dass sie einen Mann anzog und das sie es war, die Lust und Verlangen weckte.


Claire sah nach dem unfreiwilligen Bad im Meer bedeutend lebendiger aus, als vorher und Sirius hatte ihr in üblicher Manier ein Glas Whisky gegeben. Er fand, dass ein guter Tropfen Whisky Wunder wirken konnte und einem manchmal auch weiterhalf. Nur ihm hatte es nicht weitergeholfen, denn dieser Kuss hatte ihn zusehend in einen Zustand versetzt, der es ihm unmöglich machte, auch nur eine Sekunde länger in diesem Haus zu bleiben. Es war seine Erregung gewesen, die ihm fast körperlich weh tat und auch nicht verschwand, als Claire schon längst wieder in ihrem Bett lag. Natürlich hätte er sie nehmen können und sie wäre alles andere als abgeneigt gewesen. Doch ihr Zustand, ihre psychische Verfassung hatte ihm diesen weiteren, alles erlösenden Schritt verboten. So skrupellos und egoistisch Sirius sein konnte, bei Claire Lestrange erschien es ihm einfach nicht richtig und daran änderten auch nichts die Kratzspuren in seinem Rücken. Noch nicht.

Was ihn letztendlich auch jetzt in diesem schummrigen Hinterzimmer dieser Bar stehen ließ, die ihn beinahe magnetisch anzog. Er brauchte die Erlösung, wollte das pochende und schmerzhafte Verlangen in seiner Leistengegend loswerden. Und wie immer war es so einfach gewesen, ein entsprechend passendes Objekt zu finden. Eine braunhaarige Frau, ungefähr in Claire’s Alter war es, die ihn in ihrer sinnlichen Art reizte und dafür sorgte, eine knappe halbe Stunde später mit ihr in dieses Hinterzimmer zu verschwinden. Er vermochte nicht zu sagen, für welche Zwecke dieser Raum normalerweise genutzt wurde und die herumstehen Kisten zeugten davon, dass eventuell eine Vorratskammer war. Doch das war Sirius vollkommen egal, er wollte einfach nur schnellen und guten Sex und dieses Mädchen kam ihm gerade recht. Gierig und beinahe rücksichtslos hatte er sie an die Wand gedrängt und mit einem Ruck hochgehoben, bevor er hart in sie eindrang. Doch sie schien es zu mögen, denn ihr fiebriges Stöhnen drang heiß an sein Ohr und ließ seinen Schwanz nur noch härter werden. Umso besser, dachte Sirius und krallte sich in ihren Oberschenkeln fest, was ihre Oktave um einiges steigen ließ. Er wusste nicht einmal wie sie hieß - ihren Namen hatte sie aber bestimmt genannt - und eigentlich war es ihm auch egal. Sein Ziel war es lediglich die aufgestauten Empfindungen der letzten Zeit abzubauen und dann wieder nach Thistle Hall zu verschwinden. Und wie immer fühlte er schon bald das Zucken in seinem Unterleib, das ihm den baldigen Höhepunkt ankündigte. Fantastisch.

“Das war unglaublich.” keuchte die junge Frau und zog sich den Rock wieder hinunter, während Sirius gedankenverloren seine Hose schloss. Natürlich war es unglaublich. Sex mit ihm war immer unglaublich. Unwillkürlich verzog er die Lippen zu einem Grinsen und wunderte sich doch jedesmal wieder über diesen ehrfürchtigen Blick, den ihm die unzähligen Frauen schenkten.
“Mhm.” meinte Sirius gleichgültig und sah auf, als die Frau ihre Fingernägel über seine Wange streichen ließ. Oh nein, sie wollte doch nicht etwa auch noch wissen…
“Wenn du möchtest … hier ist meine Adresse.” Sie reichte ihm einen Zettel und lächelte errötend. Sirius blickte kurz darauf und entdeckte, dass es sich hier um Adison Murray handelte, wohnhaft in Bracadale. Hervorragend, dann wusste er ja, wo er garantiert nicht hingehen würde.
“Vielen Dank!” Adison hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen und verschwand dann leise aus dem Hinterzimmer. Sie bedankte sich? Ernsthaft? Sirius lachte bellend auf und fuhr sich durch sein schwarzes Haar. Frauen waren doch einfach merkwürdige Geschöpfe.


“Es tut mir leid für dich, wirklich.” sagte Remus leise, während er Claire traurig ansah und sich irgendwie schuldig fühlte. Sie hatte es nicht verdient. Und er hätte sie davon abhalten sollen. Als Snape ihm in seiner typisch kühlen und emotionslosen Art das Ergebnis mitgeteilt hatte, war ihm klar geworden, dass er nach ihr sehen musste. Doch er hätte nicht damit gerechnet, dass Claire so seltsam aufgeräumt und normal sein würde.
“Ja, dass ist eben so.” meinte Claire und beobachtete den kleinen Teddy, der mit Percy auf dem Boden herumtollte. Sie hatte gar nicht gewusst, dass Remus einen Sohn hatte und verheiratet war. Umso mehr freute sie es dann, den kleinen und farbenfrohen Kerl kennen zu lernen und festzustellen, dass Teddy Lupin so lebensfroh und fröhlich war, dass ihr Herz einen kleinen Hüpfer machte. Sie hatte Kinder immer gemocht und sich einige Male dabei ertappt, sich selbst eines zu wünschen. Aber das war wiederum ein anderes Thema, das genauso aussichtslos wie alle anderen auch war.
“Wo ist Sirius?” fragte Remus, der fühlte, dass Claire darüber nicht mehr sprechen wollte. Er hätte eigentlich erwartet, dass sein Freund da sein würde und ihn nicht anzutreffen, ging ihm zugegebenermaßen gegen den Strich. Denn seiner Meinung nach brauchte Claire jemanden, der einfach da war und nicht durch Abwesenheit glänzte.
“Ich denke, er ist in irgendeiner Bar versumpft.” Claire strich das Haar zurück und zuckte die Schultern. “Gestern habe ich ihn das letzte Mal gesehen.”
“Mhm.”
“Er geht eben gerne mal aus.”
“Ja.” Remus wunderte sich darüber, dass Claire Partei für Sirius ergriff und konnte gar nicht ahnen, was selbige gerade alles dachte. Denn Claire war nach diesem Kuss, nach dieser Nähe und diesen wenigen Minuten noch ratloser, als je zuvor. Nur eines stand fest, dass er in ihr ein Monster geweckt hatte. Eines das lange geschlafen hatte und nun einen unstillbaren Hunger hatte. Hunger auf ihn, auf seine Hände und diese Lippen, die sie für einen Moment alles vergessen hatten lassen. Und jetzt wusste sie, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis ihr eiserner Wille zerbrach und sie direkt in seine Arme schubste.
“Wie läuft es denn zwischen Sirius und dir?” fragte Remus vorsichtig und streichelte über den blauen Haarschopf seines Sohnes. Teddy hier her mitzubringen war in der Tat ein Wagnis gewesen, doch irgendwie hatte er so ein Gefühl gehabt, dass es vielleicht gut sein würde. Denn Claire könnte es unter Umständen gut tun, wieder einmal ein neues Gesicht zu sehen und nicht ständig den finsteren Sirius.
“Ganz gut.”
“Schön, das freut mich zu hören. Er mag vielleicht ein wenig verschroben sein, aber es gibt auch durchaus nette Züge an ihm.”

“Verschroben? Vielen Dank, mein Freund.” Plötzlich lehnte Sirius im Türrahmen und zog eine Augenbraue hoch. Gleichermaßen erschrocken fuhren Remus und Claire herum und fühlten sich etwas ertappt. Ganz besonders Claire, die nicht gedacht hätte, bei seinem Anblick dieses Kribbeln zu spüren. Ein feines, kleines Kribbeln, dass nur der Vorbote dessen war, was sie eigentlich von ihm wollte.
“Sirius!” rief Teddy und stolperte in seiner übliche tollpatschigen Art auf sein erklärtes Vorbild zu. Was in einem Alter von drei Jahren durchaus beachtenswert war und Remus fand diese ungewöhnliche Neigung zu Sirius … überraschend. Worin ihm übrigens nicht nur seine Frau Nymphadora, sondern auch so ziemlich die restliche Bevölkerung zustimmte. Denn zur allgemeinen Verwunderung verstrahlte Sirius auf Kinder etwas, was sie regelrecht in seinen Bann zog und letztendlich jedesmal dazu führte, dass sie sich auch nicht mehr von ihm trennen wollte. Teddy allen voran, der ihn ganz besonders ins Herz geschlossen hatte und gerade seine dicken Ärmchen um Sirius’ Bein schlang.
“Hey Kumpel.” Sirius hob ihn hoch und gestattete es tatsächlich, dass ihm durch die Haare gewuschelte wurde. Wieder so ein Mysterium, dass sich niemand in seiner Umgebung erklären konnte. Sirius hätte darauf schon eine passenden Antwort gewusst, dem Kinder im allgemeinen schon immer symphatischer als Erwachsene gewesen waren. Ganz einfach weil diese knallhart ehrlich waren und ihre Zeit nicht damit verbrachten, an das Böse und Schlimme in dieser Welt zu denken. Und die Beziehung zu Teddy war ähnlich, wie damals zu Harry, der ihm ganz genauso ans Herz gewachsen waren. Kurzum: Als Kind hatte man wesentlich höhere Chancen, den netten und einfühlsamen Sirius Black kennenzulernen.
“Teddy hat dauernd nach dir gefragt.” erklärte Remus, als Sirius sich mit dem Kleinen auf dem Arm auf einem Stuhl niederließ.
“Und ich soll dir schöne Grüße von Nymphadora ausrichten.”
“Ja? Keine fliegenden Teetassen dabei, die mich absichtlich verbrühen sollen?” scherzte Sirius und beobachtete Teddy, der anscheinend sein gesamtes Sortiment an Malstiften mitgebracht hatte und nun drauf los malte. Welche übrigens ein Geschenk seinesgleichen waren und an diesen Tag im Muggelladen konnte er sich noch ganz genau erinnern. Schreiende Mütter, weinende Kinder und frustrierte Verkäuferinnen, die ziemlich dankbar waren, als Sirius ohne Nachwuchs ankam. Und zusätzlich hatte er auch im selben Atemzug noch ein Date für den Abend ergattert. Zwei in einem quasi und wenn Tonks auch nur den Hauch einer Ahnung hätte, dann würden sich diese Malstifte bereits im Müll befinden.
“Also bitte! Das war keine Absicht von ihr und jetzt tu nicht so, als wäre sie eine Gefährdung für die Allgemeinheit.”
“Nicht?”
“Sirius! Sie ist eine tolle Mutter und eine warmherzige Ehefrau.” rief Remus aufgebracht, dem dieser Sarkasmus deutlich missfiel. Denn solche Kommentare hatten auch schon des öfteren dazu geführt, dass Tonks ihren Großcousin am liebsten zurück nach Askaban verfrachtet hätte.
“Natürlich, du schläfst ja auch mit ihr und Teddy ist eben robuster, als andere Kinder.” meinte Sirius vollkommen gelassen und lachte auf, als Remus knallrot wurde und Claire eilig aufstand. Nicht das sie dieser Kommentar störte, sie fand die direkte Art eigentlich ganz amüsant. Doch seine Anwesenheit macht sie befangen und elektrisierte sie gleichermaßen.
“Will jemand vielleicht Tee? Oder ein Stück Kuchen?”
“Mhm.” sagte Sirius und warf Claire einen forschenden Blick zu. Sie schien wieder ganz normal zu sein, wenn auch da ein Funkeln in ihren Augen war, dass… Nun, das konnte er später auch noch herausfinden.

“Wir hatten doch vereinbart, dass du dich um Claire kümmerst.” meinte Remus vorwurfsvoll, als Claire aus dem Raum verschwunden war.
“Habe ich auch getan oder hat sie etwas anderes behauptet?” erkundigte sich Sirius scharf, während er Teddy über die mittlerweile grünen Haare streichelte. Dieser Vorwurf war in jeglicher Hinsicht ungerechtfertigt und wenn Lestrange es gewagt hatte…
“Nein, sie sagt überhaupt nichts. Ausser, dass du während der … Sache dabei warst und sie unterstützt hast.”
“Na dann.”
“Sirius, also mir wäre es schon lieber, wenn du dich ein wenig mehr mit ihr beschäftigen würdest.” sagte Remus nachdrücklich. “
“Inwiefern?” fragte Sirius und schaffte es spielend leicht, ein Grinsen zu unterdrücken. Denn die Art von Beschäftigung, die er in Betracht zog, würde Remus mit Sicherheit nicht gefallen.
“Nun- Ah, danke Claire! Der Kuchen sieht aber lecker aus!” wechselte Remus rasend schnell das Thema, als Claire voll beladen wieder zurückkehrte.
“Hast du den selbst gebacken?”
“Ja, was soll ich sonst tun.” meinte Claire achselzuckend und schob Teddy einen kleines Stückchen des Kuchens zu, nicht ohne Sirius entsprechend anzusehen. Und dieser zog eine Augenbraue hoch, entgegnete jedoch nichts. Stattdessen half er Teddy beim Essen und überließ Remus den weiteren Verlauf des Gesprächs.
“Fantastisch Claire! Sirius kann sich glücklich schätzen, bei deinen Backkünsten.”
“Ich bin mir sicher, dass er meine Qualitäten in der Küche sehr schätzt.” bemerkte Claire spitz und warf Sirius einen Blick zu, den Remus in seinem Kauen inne halten ließ. Dieser Blick kam ihm sehr merkwürdig vor, so feurig und funkelnd…
“Tue ich.” meinte Sirius und erwiderte das Duell mit derselben Intensität. Doch die Art und Weise, wie sich dieses Braun in seine Augen bohrte, war einfach nur… Ja, was war es denn? Anders? Womöglich oder nein, definitiv. Dem sonst so kühlen Funkeln war etwas gewichen, was ihn intensiv und prickelnd traf. Verlangend? Es schien ihm fast so, als würde dieses Braun zu glühen anfangen und er hatte es in ihr entfacht. Konnte er sich irren?
“Trotzdem beschränke ich deine Qualitäten nicht nur auf die Küche, auch wenn sie sehr… verlockend sind.”
“Vielen Dank.” sagte Claire betont freundlich, doch in ihrem Inneren sah es ganz anders aus. Ihn jetzt hier zu wissen, in seiner typischen Eleganz dasitzen zu sehen, all das löste in ihr ein Feuer aus, dass so schnell nicht gestillt werden konnte. Oder wollte? Sie wusste, dass er die letzte Nacht wieder eine Frau (oder mehrere) gehabt hatte, denn er sah entspannt aus. Und doch minderte dies nicht dieses pochende Gefühl, dass sich in ihr verbreitete. Sirius Black hatte seine Angel ausgeworfen und sie hing am Haken.
“Immer doch.” Sirius durchbohrte Claire förmlich, ließ seinen Blick all zu auffällig über sie wandern und machte sich erst gar nicht die Mühe, es zu verbergen. Sie wollte ihn reizen? Das konnte sie haben und er würde es sein, der die Spielregeln aufstellte. Und soviel dämmerte ihn jetzt, dieser Kuss hatte in Claire etwas bewirkt und er konnte sich die Richtung erahnen, in die es führen würde. Oder konnte. Frauen waren allesamt hinterhältige Biester und er hatte die Erfahrung gemacht, dass sie gerne mal ihre Krallen ausfuhren und ihm dann am ausgetreckten Arm verhungern lassen wollten. Auf “wollten” lag die Betonung, denn Sirius nahm sich immer das, was er wollte. Und jetzt wusste er, dass er Claire wollte und zwar nicht nur für einen unschuldigen Kuss.
“Ja also es wird dann auch mal wieder Zeit zu gehen.” sagte Remus plötzlich, der sich überflüssig vorkam und nicht wissen wollte, was da genau vor seinen Augen ablief. Es war keine Feindseligkeit, aber es war ihm trotzdem, als würde die Luft knistern.
“Schade.” meinte Claire ehrlich, die den Besuch sehr genossen hatte. Weil es eben einmal eine Abwechslung zu dem sonst so eintönigen Alltag war. Und doch war sie gespannt auf den Augenblick, in dem sie mit Sirius allein sein würde.
“Ich komme bald wieder, versprochen.” entgegnete Remus lächelnd und nahm Teddy auf den Arm. Und wenn er das nächste Mal kommen würde, dann musste er mit Sirius alleine reden. Ihn fragen, ob er sich dieses Knistern eingebildet hatte oder es der schlichten Wahrheit entsprach. Denn diese Blickwechsel machten ihn neugierig und doch erfüllten sie ihn auch mit Sorge. Nicht wegen Sirius, nein.


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