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Fanfiction

All the lost souls - A trace of desire

von Leah Black

Ohne wirkliche Aufmerksamkeit rührte Claire in einer Teigschüssel und hing ihren Gedanken nach, die sich fast ausschließlich um die letzten Wochen drehten. Oder vielmehr um Sirius, der zwar nach wie vor kühl und teilweise auch schroff war, aber eben doch… ja, irgendwie anders war. Vielleicht lag es an diesen ein oder zwei kleinen Annäherungen, die zwar nur kurz aber dennoch intensiv für sie selbst gewesen waren. So intensiv, dass sie sich einige Male dabei ertappte, wie sie diese Momente noch einmal in ihrem Gedächtnis abspielte und sich seine Berührungen vorstellte. Und genau das waren auch die Dinge, die sie verwirrten, ihre Empfindungen, seine undurchschaubaren Reaktionen und das Gefühl, nach all den Grübeleien immer noch nicht schlauer zu sein. Denn Sirius gab keinerlei Anlaß dazu, seine genauen Beweggründe für seine Handlungen klar darzustellen oder wenigstens vermuten zu lassen.

Claire leckte den Teig von dem Löffel und seufzte innerlich. So weit war es schon mit ihr! Sie stand wirklich in der Küche und mimte die fleißige Hausfrau. Weil ihr erstens langweilig war und zweitens die Möglichkeiten an Gesprächen relativ begrenzt war. Was vor allem an Sirius lag, der nicht wirklich redseliger oder aufmerksamer geworden war. Und ihr wiederum Grund zu der Frage gab, wie er denn eigentlich all diese Frauen bekam?! Denn die manchmal eindeutigen Geräusche, die aus seinem Schlafzimmer auf den Flur drangen, ließen keinerlei Zweifel daran offen, dass er besagte Damen anscheinend hervorragend beglückte. Dem Stöhnen nach zu urteilen jedenfalls, musste er ein verdammt guter Liebhaber sein.

Im Haus herrschte Totenstille und nichts außer dem gelegentlichen Knacken des Ofens durchbrach diesen trostlosen Zustand. Von Sirius hatte sie seit fast drei Tagen weder etwas gehört noch gesehen und entgegen ihrem Willen, fing sie an sich Sorgen zu machen. Sie wollte es wirklich nicht, denn auch wenn ihr ihre momentanen Gefühle einen Streich spielten, so hatte er sie doch auf Heftigste verletzt und alte Wunden aufgerissen. Wunden, die unter der Oberfläche pochten und begierig darauf waren, hervorzubrechen. Vielleicht war es seine Natur, Menschen derart vor den Kopf zu stoßen und sie weit weg zu treiben. War es Askaban gewesen, der ihn zu so einer zerissenen Seele gemacht hatte? Wahrscheinlich, denn Remus hatte ihr einige Dinge aus der Schulzeit erzählt und dem Anschein nach, war Sirius ein sehr lebensfroher und überheblicher Junge gewesen, der immer das bekommen hatte, was er wollte.
Nun, sie selbst konnte wohl am ehesten verstehen, wie rapide sich das Leben ändern konnte und einem jegliche Frohnatur stahl. Sie war genauso fröhlich gewesen, hatte die Zeit in Hogwarts geliebt und doch … Nein, sie musste endlich aufhören, an längst vergangenen Zeiten festzuhalten. Ihr Leben war nun einmal nicht das, was sie wollte und sie tat besser daran, es auch endlich zu akzeptieren.

Ein dumpfer Knall und das aufgeregte Bellen Percy’s riss Claire vehement aus ihren Gedanken und ließ sie zusammenfahren. Den Geräuschen nach zu urteilen, war Sirius wohl wieder zurück und wenn man die des Hundes mit einbezog, musste etwas nicht stimmen. Erst zögerlich, dann schließlich schneller ging sie in Richtung Salon und wurde augenblicklich von Percy angesprungen, der an ihrem Kleid zerrte.
“Sirius?”
Keine Antwort. Claire stand etwas unschlüssig im Flur und erst als das Klirren einer Flasche ertönte, bog sie ums Eck und trat in den Salon ein. Und blieb abermals stehen, als sie Sirius schließlich sah, welcher gekrümmt am Kamin lehnte und keinerlei Reaktion auf ihr Kommen zeigte.
“Sirius?”
“Was?!” knurrte Sirius kaum hörbar und gab seine Position nicht auf, als benötigte er den Halt, um überhaupt stehen zu können. “Hat man dir nicht beigebracht, vorher anzuklopfen?!”
“Ist alles in Ordnung?”
“Ja.”
“Hast du Schmerzen?”
“Offensichtlich ja.” Sirius nahm einen tiefen Schluck aus der Flasche und hustete gequält, ohne sich auch nur nach ihr umzudrehen. Nur mit einigem Kraftaufwand konnte er sich festhalten und biss sich auf die Lippen, um nicht laut aufzustöhnen. “Und jetzt verschwinde und zwar prompt.”

Claire trat neben ihn, da sie auf weitere Fragen wohl kaum eine Antwort erhalten wĂĽrde. Die Hand fest auf seinen Bauch gepresst, die Stirn voller SchweiĂźperlen stand er da und sah alles andere als lebendig aus.
“Was ist passiert?”
“Verdammt nochmal, Lestrange!” Sirius wippte unkoordiniert nach vorne. “Soll das ein Verhör werden?!”
“Nein. Aber dir geht es schlecht, also laß mich dir doch helfen!” meinte Claire unbeirrt und wunderte sich selbst darüber, woher sie diese Gelassenheit nahm. Mit einem vorsichtigen Griff drehte sie Sirius um, der taumelte und fast auf sie drauf fiel.
“Lestrange, laß mich in Ruhe und hör auf, mich anzufassen.”
“Leg dich auf den Boden!”
“Was?!” zischte Sirius verärgert und fühlte plötzlich, wie ihre zierlichen Hände seinen Körper mit sanfter Gewalt nach unten drückten. Und schwach wie er war, gab er jedweden Widerstand auf und beschränkte sich auf ein undeutliches Murmeln.
“Merlin.” sagte Claire erschrocken, als sie sein Hemd hochschob und eine schmale, aber lange Wunde erblickte. Doch zu ihrer Verwunderung war keinerlei Blut zusehen, stattdessen schimmerte der Schnitt grünlich-bläulich und war unnatürlich angeschwollen. Sie kannte sich zwar nicht sehr mit Heilkunde aus, aber diese Verletzung war eindeutig von magischer Natur und auf Anhieb fiel ihr blauer Eisenhut ein. Ob so eine Pflanze auch an einem derart rauen und wetterunbeständigen Ort wie Skye wuchs, wusste sie zwar nicht, aber es sah trotzdem danach aus.
“Könntest du aufhören, mich so anzustarren?” Sirius öffnete die Augen und sah sie sichtlich böse an, doch der Schmerz in seinen Pupillen war noch deutlicher.
“Was ist passiert?” erkundigte sich Claire, während sie vorsichtig auf die Wunde drückte und als Quittung umgehend ein langgezogenes Stöhnen bekam.
“Ich bin in gestürzt und in dieses Gestrüpp gefallen. Eisenhut … denke ich.”
“Hast du irgendein Gegenmittel im Haus?”
“Verdammt, sehe ich aus wie eine Kräuterfrau?! Laß mich in Ruhe und geh Kuchen backen.”
“Eisenhut ist giftig und wir müssen uns beeilen, um das Gift aus deinem Körper zu bekommen. Außerdem habe ich keine Lust, in ein paar Stunden deine Leiche hier zu haben und dann dem Orden zu erklären, warum du tot bist.”
“Hm.” Darin lag natürlich eine unbestreitbare Logik und Sirius musste zugeben, dass er nicht gerade scharf auf seinen vorzeitigen Tod war. Und schon gar nicht wegen einer lächerlichen Pflanze.

“Es gibt einen speziellen Trank, aber die Zutaten dafür sind nur schwer zu bekommen und ich denke-.” Claire strich um die Wunde herum und stellte fest, dass die Haut noch warm war. “- ich denke, dass uns die Zeit dazu fehlt.”
“Prima.” flüsterte Sirius erstickt und schnappte nach Luft, als er plötzlich die weichen Lippen Claire’s auf seinem Bauch fühlte. “Was … machst-.”
“Still!” Claire schloss die Augen und fing an, stoßweise das Gift herauszusaugen. Es war wirklich die einzige Möglichkeit und stellte für sie selbst natürlich auch eine erhebliche Gefahr dar, was sie dazu veranlaßte, die bitterschmeckende Substanz schnellstmöglich auszuspucken. Sie versucht bestmöglich den Würgereiz zu unterdrücken und spülte dementsprechend oft mit Whisky nach, um diesen Geschmack loszuwerden. Oder bessergesagt, um am Ende nicht selbst vergiftet zu werden.
“Lestrange…” fing Sirius an, als der Schmerz langsam nachließ und einem fast schon angenehmen Kribbeln wich. Geschwächt schloss er die Augen und ließ Claire machen, denn sie schien offenbar zu wissen, was sie tat. Jedoch waren die Umstände, die ihn diese sinnlichen Lippen spüren ließen, einfach nur grotesk. Doch diese Feststellung wich schnell einer bleiernen Müdigkeit, die ihn so unverhofft überfiel, dass er sich ihrer nicht verwehren konnte.


Es mochten Stunden vergangen sein, als Sirius benommen seine Augen aufschlug und einen Moment benötigte, um sich zu orientieren. Er war noch immer im Salon und anscheinend auch noch am Leben. Mit einem leisen Ächzer versuchte er sich bewegen und aufzurichten, fiel aber schlagartig zurück, als ihn ein heftiger Schwindel überkam. Doch er fiel nicht hart, sondern gegen etwas Weiches, Warmes, dass gegen seinen Rücken drückte. Erst jetzt begriff er, dass schlanke Arme um seinen Körper geschlungen waren und sein Kopf - in diesem Punkt war sein Verstand schon immer messerscharf gewesen - auf zwei weichen Brüsten ruhte, die sich an ihn schmiegten. Und plötzlich wich das benebelte Gefühl und ließ ihn wieder klar spüren und sehen. Denn wie er jetzt feststellte, war er in eine halbaufrechte Position gerückt und lag in den Armen von Claire Lestrange, deren ruhiger Atem ihren tiefen Schlaf verriet.
“Lestrange?” fragte Sirius leise, nicht sicher ob er diese Haltung so schnell wieder aufgeben wollte. Die Wärme war viel zu angenehm und es war lange her, dass ihn jemand in den Armen gehalten hatte. Jedenfalls so.
“Mhm.” murmelte Claire kaum hörbar, schien jedoch wieder wach zu sein. “Wie geht es dir jetzt?”
“Besser.”
“Gut.”
“Wie lange hab ich geschlafen?” Sirius beobachtete die zarten Finger, die auf seinem Brustkorb lagen und sich nicht von der Stelle bewegten. Es war eigenartig, ihr so nah zu sein und gewissermaßen verwirrte ihn es auch, denn seiner Distanziertheit zum Trotz fühlte es sich seltsam gut an.
“Keine Ahnung.” Claire rückte sich etwas zu recht und gab ein leichtes Stöhnen von sich, dass wohl von der Last kam, die auf ihr lag. “Aber das Gift ist komplett raus und ich denke nicht, dass du noch weitere Probleme haben wirst.”
“Hm-hm.”
“Ich wollte dich nicht alleine lassen, falls du dich fragst, warum du-.”
“Ist schon okay.” sagte Sirius und machte keine Anstalten, seinen Kopf wieder von ihrer Brust zu entfernen. “Mir ist heiß.”
“Ja … vom Fieber.” Claire tastete nach seiner Stirn und strich ihm über die Wange, deren bärtige Stoppel angenehm unter ihrer Hand kratzten. Kaum merklich hörte sie ein leises Seufzen und ermutigte sie in ihrem Tun, auch wenn es ganz sicher nur von seiner Benommenheit herrührte. “Du hast auch geträumt.”
“Geträumt. Hab ich - ich geredet?”
“Ja, aber nur unverständliches Zeug.”
“Okay.” meinte Sirius erleichtert, denn seine Träume waren meist von der heftigen Sorte und unter keinen Umständen wollte er diese irgendwem preisgeben. Es fiel ihm selbst schon schwer genug, damit umzugehen und auf die mitleidigen Blicke oder endlosen Gespräche konnte er bestens verzichten.
“Möchtest du ins Bett?”
“Ins Bett?”
“Ja … zum schlafen.” Claire lachte leise und wusste nicht woran es lag, doch sie fühlte sich wohl. So wohl, dass ihre Finger zärtlich über seinen Hals strichen und kleine Kreise über sein Schlüsselbein zogen.
“Aha.” Sirius musste wohl oder übel lächeln und empfand diesen Moment als genauso knisternd wie amüsant. Er genoss ihre Berührung zwar, griff aber langsam nach ihrer Hand und hielt sie fest. “Kein Damenbesuch mehr oder wie?”
“Nein, in deinem Zustand rate ich dir davon ab. Du musst dich ausruhen und schonen.”
“Eine Spionin mit Heilerqualitäten, hm?”
“Kann sein.” flüsterte Claire erfreut darüber, ausnahmsweise nicht als Todesserin bezeichnet zu werden.

Sirius nickte unbestimmt, ließ ihre Hand los und drehte den Kopf ein wenig, während er das prasselnde Feuer anstarrte. Die zarten Fingerspitzen strichen wieder über seinen Hals und fuhren bis zum Rand seines Hemdkragens, was ihm eine wohlige Wärme bescherte. Ihr Atem traf sanft auf seine Stirn und ging gleichmäßig, wirkte fast beruhigend auf ihn. Und doch taten diese Berührungen ihre Wirkung, denn die Verlockung, sie hier vor dem Kamin zu verführen, war zugegebenermaßen groß. Und er war sich fast sicher, dass er ihre Resonanz positiv sein würde.
“Was hindert mich daran, nicht doch in die nächste Bar zu laufen und eine Frau zu treffen?”
“Ungefähr zehn gute Gründe und … ich.” stellte Claire klar und spürte, wie sein Körper leicht bebte, als würde ihn dieser Einwand köstlich amüsieren. “Deine Frauen laufen dir mit Sicherheit nicht davon.”
“Dessen bin ich mir bewusst.” Sirius ließ seine Hand auf ihren Oberschenkel sinken und spürte augenblicklich, wie sich ihre Brustwarzen verhärteten. Er hatte also Recht mit seiner Vermutung… sie war alles, aber nicht abgeneigt. Es wäre interessant zu wissen, wie groß ihre Selbstbeherrschung sein würde. “Wenn man ein Leben wie deines führt, bleibt da nicht einiges auf der Strecke?”
“Was meinst du damit genau?”
“Sex … zum Beispiel.”
“Ich- also ich wüsste nicht, was dich das angeht.”
“Nun, das war lediglich eine allgemeine Frage und betraf nicht nur speziell dich.” Nein, natürlich nicht und Sirius verbiss sich ein Grinsen, denn ihr schneller Atem war genau die Reaktion die er sich gedacht hatte. Es fing an, ihm Spaß zu machen und zum ersten Mal seit langem, fand er Gefallen an einer Unterhaltung mit einer Frau. Wenn auch das Thema wohl eher nur ihm behagte.
“Sex ist nicht alles und ich hatte andere Sorgen, als die Befriedigung meiner Triebe.” sagte Claire betont ruhig und konnte doch nicht verhindern, von einer feinen Röte überrannt zu werden.
“Hm… wenn das so ist, dann wäre dieser Job nichts für mich.”
“Nur wegen … Sex?!”
“Es ist nicht nur einfach Sex.” Sirius richtete sich auf und sah Claire direkt in die Augen, wissend, was dies in ihr auslösen würde. “Es ist die Lust … die einem überkommt, wenn man eine schöne Frau sieht. Unter anderem.”
“Mhm.” hauchte Claire und wusste ganz genau, dass dieser Weg ein Irrweg war und sie jetzt schon verloren hatte. Wie konnte er nur ahnen, wie sehr sie sich nach der Nähe und den verlangenden Berührungen eines Mannes sehnte? Wie lange sie darauf verzichten musste und wie sehr dieser Drang in ihr wuchs, wenn er ihr in die Augen sah.
“Hm-hm.” Sirius neigte den Kopf und näherte sich ihrem Gesicht. “Aus der Sicht eines Mannes natürlich … ist es ein unbeschreibliches Gefühl, wenn du zwischen die Beine einer Frau sinkst und ihren schnellen Atem spürst, wie sie auf deine Bewegungen reagiert und wie du selbst… diesen Druck in dir hast.”
“Du musst … heute … trotzdem-.” Claire hielt inne, als seine Lippen ihren Hals striffen und stieß ein leisen Wimmern aus. Sie musste sich zusammen nehmen, um nicht einfach umzukippen und denn diese Empfindung löste in ihr etwas aus, was sie ihr den Verstand vernebelte. Er konnte mit ihr machen, was er wollte und allein diese Feststellung jagte ihr Furcht ein. Es war nicht gut, einem Menschen so ausgeliefert zu sein und vor allem nicht einem Sirius Black, der ein Spiel mit ihr spielte. “- trotzdem verzichten! Und ich habe - habe kein Interesse.”
“Nein? Ich weiß, wann eine Frau Interesse hat und du-.” Sirius drehte ihr Gesicht zu sich und berührte mit jeder einzelnen Silbe ihre blutroten Lippen, die ihn in diesem Moment fast um den Verstand bringen wollten. Es war kein richtiger Kuss, aber allein dieses Aufeinandertreffen ihrer Lippen war so prickelnd, dass der Druck in seiner Leistengegend stetig zu nahm. “- und du willst es.”

Claire starrte in diese grauen Augen und fühlte plötzlich einen Strudel, der sie so schnell erfasste, dass sie sich an Sirius’ Schultern festkrallte. Ohne zu wissen warum oder weshalb, sah sie Bilder und hörte wie durch einen Schleier das gequälte Keuchen von Sirius.

[i]Flashback

Sirius ging gebückt eine finstere Straße entlang und schleppte einen Koffer mit sich, während er zielstrebig auf das Ende zusteuerte. Heute hatten sie ihn an die Grenzen des Möglichen getrieben und sie waren zu weit gegangen. Nie wieder würde er auch nur einen Schritt über die schwelle dieses grauenhaften Hauses setzen, in dem er nichts als Hass und Schmerz erfahren hatte. Zwar ließ dieses Brennen das von den unzähligen Cruciatus-Flüchen kam, langsam nach, aber die seelischen Qualen loderten wie in ein Feuer in ihm. Nein, seine Familie würde ihn nie wieder sehen.
Seine Schritte verlangsamten sich, als er schließlich ein nur spärlich beleuchtetes Haus erreichte und einen Augenblick den Anblick genoss. Er kannte keinen Ort, an dem soviel Liebe war, wie hier. Und er wusste, dass niemand anderen gewusst hätte, als ihn. Seinen besten Freund, der ihm so nah wie ein Bruder stand. Doch trotzdem überfiel ihn eine leichte Nervosität, als er an der Tür klopfte und die Stille damit unterbrach. Was wenn niemand da sein würde? Zu wem sollte er sonst gehen? Remus? Peter? Nein, nur ein Mensch stand ihm nah genug, um sich ihm zu öffnen.
“Tatze?!” James fuhr sich durch das verwuschelte Haar und rückte seine Brille zurecht, als könne er nicht glauben, wer da vor seiner Tür stand.
“Hey Krone.” sagte Sirius mit einem schiefen Grinsen und steckte die Hände in die Hosentaschen.
“Was machst du denn hier?! Ist was passiert?”
“Ja könnte man sagen. Ich bin abgehauen.”
“Merlin.” flüsterte James überrascht und trat einen Schritt zurück, um Sirius hineinzulassen. “Komm und erzähl, was los war!”
Sirius nickte erleichtert und hievte seinen Koffer - er war erst sechzehn und durfte in der Ă–ffentlichkeit noch nicht zaubern- ĂĽber die Schwelle. Was ihn natĂĽrlich ansonsten nicht wirklich interessierte, doch heute war alles anders und er wollte Ă„rger vermeiden.
“Wo sind deine Eltern?”
“Feiern ihren Hochzeitstag oder so.” meinte James schulterzuckend und grinste. “Also sturmfrei.”
“Hm-hm.” Sirius ließ sich auf das Sofa fallen. “Sturmfrei und keine Mädels da? Was ist los mit dir, Krone?”
“Ach naja, ich dachte mir, ich laß es dieses Jahr mal ruhiger angehen.”
“Scheiße, Evans hat dir ja komplett den Kopf verdreht!”
“Also- woher willst du wissen, dass Lily damit zu tun hat?!” James wurde leicht rot und starrte interessiert seine Fingernägel an, um den peinlichen Moment zu überbrücken. “Verrat mir lieber, was los war!”
“Dasselbe wie immer, aber dieses Mal konnte ich einfach nicht mehr. Erst das übliche und dann-.” fing Sirius leise an und zog sein Hemd hoch, dessen flacher Bauch rote Striemen aufwies. “Crucio hat ihnen wohl nicht mehr ausgereicht. Keine Ahnung wie dieser Fluch hieß, aber es fühlte sich an, als würde man mich auspeitschen.”
“Scheiße!” rief James erschrocken und starrte auf die Wunden, die sich wie ein Spinnennetz über die Haut zogen. “Warum- warum haben sie das getan?”
“Warum? Haben meine Eltern jemals einen Grund dafür gebraucht?! Es hat ihnen Spaß gemacht und ihrer Meinung nach war ich zu frech.” Sirius zuckte die Schultern und grinste etwas unbeholfen. “Aber ich finde Bellatrix sieht einfach aus wie eine fette Kuh und das fand die versammelte Runde nicht sehr höflich von mir.”
“Mensch Tatze, du und dein vorlautes Mundwerk.” James lachte vergnügt und bewunderte seinen Freund im Stillen dafür, dass er sich von seiner Familie nicht verbiegen ließ.
“Naja, so lustig war das Ergebnis dann nicht. Jeder durfte mal, erst meine Eltern, dann Bellatrix und dann noch Rudolphus. Dieses Arschloch hat sich richtig ausgetobt, weil jemand sein Herzblatt beleidigt hat.”
“Und jetzt? Wie soll es weitergehen?”
“Ich-.” Sirius fuhr sich durchs Haar und schien nervös zu sein. “- ich hatte gehofft, dass ich vielleicht bei dir ne Weile bleiben könnte. Oder bei Remus, eventuell Amy.”
“Amy?! Na also bitte, die hat dir doch den Laufpass wegen deinem Ausrutscher mit dieser Brünetten gegeben. Die wird dich so schnell nicht mehr sehen wollen.”
“Denkst du? Ich weiß gar nicht, was sie überhaupt für ein Problem hat! War doch was lockeres bei uns.”
“Mhm.” meinte James lächelnd, der die Angewohnheiten seines Freundes sehr gut kannte und sich so manches Mal fragte, warum die Mädchen dann trotzdem Schlange standen. “Hör mal, du bleibst hier und zwar solange wie du willst.”
“Ja?” Sirius atmete tief durch und umarmte seinen Freund dankbar, der ihn auf die Schulter klopfte.
“Wir sind Rumtreiber, Tatze. Vergiss das niemals! Wir halten zusammen und nichts kann uns trennen.”

Flashback Ende


Claire schnappte nach Luft und taumelte gegen Sirius, dessen Fingernägel sich in ihre Arme gruben. Es war ein kurzer Moment, in dem nur die schnellen Atemzüge zu hören waren und etwas Erdrückendes in der Luft lag. Doch dann kam Sirius zu sich und riss sie so stürmisch in die Höhe, dass sie erschrocken aufschrie.
“Wie kannst du es wagen?!” brüllte er aufgelöst und schleuderte Claire gegen den Kaminsims, die hart mit der Stirn aufschlug und einen heftigen Schmerz verspürte. Sie war von seiner Kraft und Brutalität so beeindruckt, dass sie sich schützend die Hände vors Gesicht schlug und ihre Tränen niederkämpfte.
“Es war … keine Absicht!” wehrte sie sich, doch Sirius war rasend vor Wut und schüttelte sie so kräftig, dass sie es mit der Angst zu tun bekam.
“Doch! Verdammt nochmal, wie konntest du nur?!”
“Hör auf! Du tust mir weh!” schrie Claire und schlug mit ihren Fäusten auf seine Brust ein, die sich heftig hob und senkte. Sirius ließ sie so ruckartig los, dass sie zu Boden fiel und dort schluchzend liegen blieb.
“Hätte ich es nicht versprochen, dann würde ich dich jetzt aus dem Haus jagen.” Schwer atmend blieb Sirius über ihr stehen und starrte voller Wut auf den zuckenden Körper, den er vor wenigen Minuten noch begehrt hatte. Sie hatte sich in seine Erinnerungen eingeschlichen, ihn gezwungen sich erneut der Vergangenheit zu stellen. Niemand durfte so etwas mit ihm tun, niemand!

Plopp!

Der laute Knall seiner Zimmertüre hallte durch das Haus und für einen Augenblick hörte es sich so an, als wäre das Holz gesplittert. Claire zuckte zusammen und konnte nicht mehr gegen die Tränen ankämpfen, die sich mit dem Blut ihrer Platzwunde vermischten. Warum hatte sie sich in seine Erinnerungen gebohrt? Wieso hatte sie es nicht aufhalten können, jetzt wo…

Sie stand wieder ganz am Anfang. Allein, gehasst und verachtet.


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