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Fanfiction

Auf den Hund gekommen - Blutende Herzen

von *GiNgEr*

Jaah, ich lebe noch! :D Endlich hab ich es geschafft ein neues Kapitel zu produzieren und es tut mir wirklich sehr Leid, dass es wieder so unsagbar lange gedauert hat! *Entschuldigungskeks schenk*
Bevor ich mit dem Review's weitermache, kurz noch was; ich renoviere im Moment mein Zimmer und deshalb werd' ich nicht so oft an den Pc kommen, ich versuche aber mein bestes, das nächste Kapitel schneller hinzubekommen. Versprochen! :]
So und jetzt ein großes Dankeschön an die wunderbasten Kommi-Schreiberlinge dies gibt!
Crazygirl, sophiekoopmann, Helina, Berle:), --sirius--x3 und Blackfan90!! DANKE!! <3 *Kekse werf*
@crazygirl: Auch unsere Sirius-Fans haben ein kleinwenig was für Liam übrig. Das freut mich. :') Danke für dein Review!
@sophiekoopmann: Danke für dein Kommi und…vermisst du Liam nicht jetzt schon ein wenig?! (;
@Helina: Ah, Miss Kommi-Queen persönlich. Ich ziehe meinen Hut vor deinen Kommentaren! :D Vielen, vielen Dank für deine Komplimente und dein Lob…freut mich immer wieder! <3 Und deinen Vorschlag mit der Rache find ich gut…werd' ich mir mal durch den Kopf gehen lassen! Danke noch mal für dein wunderbares Kommi. C:
@Berle:): Vielen Dank für dein Kommi und ja, Liam wollte immer nur, dass Claire glücklich wird. Er meinte zwar, mit ihm glücklich und nicht mit Sirius, aber na ja. :'D Ach, ich vermiss den Kerl…
@--sirius--x3: Vielen, vielen Dank für dein Kommi…reut mich, dass es dir so gut gefallen hat. (und trotzdem,…Edward nervt gewaltig!! XD)
@Blackfan90: Armer Liam, nicht wahr? ): Danke für dein Kommi und viel Spaß mit dem nächsten Chap.

So meine Lieben *noch mal Kekse verteil*, jetzt geht's endlich weiter.
Viel Spaß!

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Ich weiß nicht mehr, wie ich nach Hause gekommen bin. Wirklich, ich glaub ich hab’s einfach verdrängt. Das letzte, an das ich mich erinnern kann ist, dass mein Vater auf mich zugeraunt kam und mich in seine Arme zog. Immer wieder hatte er gemurmelt, dass jetzt alles wieder gut werden würde und dass ich hier rauskam.

Die ganze Zeit über ließ ich Liam nicht los. Ich konnte es nicht. Hätte ich ihn losgelassen, wäre er auf den Boden gefallen und dann hätte die Realität mich eingeholt. Dann hätte ich sehen müssen, dass er wirklich tot war. Das er wirklich in meinen Armen gestorben war.

Das er mich nie wieder ansehen würde.

Meine Finger bohrten sich in seine Oberarme, als ich ihn fester an mich drückte. Meinem Vater blieb dies anscheinend nicht verborgen, denn er verspannte sich augenblicklich.

“Oh Merlin”, keuchte er. “CHARLES!”.

Ein weiterer Zauberer kam auf uns zu gerannt und ich war kurz davor zusammenzubrechen, als ich sah, wie sehr Charles Twycross und Liam sich glichen. Die gleiche Haarfarbe, die gleichen Gesichtszüge, die gleichen Augen.

Es war trotzdem zu ende.

Charles Twycross blieb mit gehetztem Blick vor uns stehen. Sein Blick ruhte kurz auf meinem Gesicht, wanderte dann weiter zu seinem Sohn.

Es war das erste Mal, dass ich ein Herz sterben sah.

Für fünf endlose Sekunden starrte Charles Twycross seinen Sohn in das leblose Gesicht und dann zerbrach es. Man hörte es förmlich. Sein Herz blutete und starb quälend langsam vor sich hin. Es war tot.
Charles Twycross war mit seinem Sohn gestorben. Die fleischliche Hülle seines Körpers blieb zurück, doch er würde nie wieder derselbe Mann sein.

Fast schon beängstigend ruhig wandte er sich zu dem dicken Todesser, der von einem weiteren Auror festgehalten wurde. Seine Augen verdunkelten sich. Sie wurden kalt und stumpf. Und dann explodierte er.

Ich sah nur noch, wie seinen Zauberstab hob, dann wurde ich von meinem Vater zu Boden gedrückt und plötzlich brach über unseren Köpfen die Hölle los. Ich hörte Mr. Twycross schreien und brüllen und die anderen Auroren auch, aber sehen konnte ich nichts.

Mein Vater hatte sich über mich gebeugt, um mich abzuschirmen und so wurde ich unweigerlich an Liam gedrückt. Schluchzend vergrub ich mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Er war immer noch ein wenig warm. Ich drückte mich noch fester an ihn.

Es war das letzte Mal, dass ich ihn sah.

Mein Vater brachte mich danach sofort nach Hause. Von dem Gebäude, in dem ich die ganze Zeit über festgehalten wurde, bekam ich nichts mehr mit. Ich wusste nicht wie groß es war, oder wie die anderen Räume aussahen, ich sah die ganze Zeit über nur auf den Boden.

Und selbst diesen konnte ich nur verschwommen erkennen, da meine Augen sich immer und immer wieder mit Tränen füllten.

Im oberen Bereich warteten noch mehr Ministeriumsangestellte und als sie meinen Dad und mich sahen, kamen sie sofort auf uns zugeeilt, aber nicht wie ich zuerst dachte, um zu sehen, ob alles in Ordnung mit uns war, sondern um mich zu befragen.

Mein Vater brüllte sie praktisch an uns in Ruhe zu lassen und schleuste mich an ihnen vorbei. Die ganze Zeit über ließ er mich nicht los. Hatte seinen Arm um meine Schulter gelegt und brachte mich nach draußen.

Meine Mutter wartete in der Küche auf uns. Ihre Haare waren ganz wirr, so wie meine, wenn ich gerade aufgestanden war. Sie war in ihren Morgenmantel gekleidet und hielt einen Becher Tee umklammert. Als mein Vater und ich den kleinen Raum betraten, stellte sie ihn ab und kam auf uns zugeeilt. Und dann tat sie etwas, was sie schon seit vielen Jahren nicht mehr getan hatte. Sie umarmte mich.

Sie schlang ihre Arme um meinen Oberkörper und drückte mich an sich. Wir hatten nie eine richtige Mutter-Tochter-Beziehung gehabt. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie gab es dieses Band, das Mütter mit ihren Töchtern verband, bei uns nicht. Wir lebten zusammen und redeten miteinander. Mehr war da nicht.

Aber an diesem Abend änderte sich das. Meine Mum hielt mich im Arm und weinte. Ich hatte sie noch nie in meiner Gegenwart weinen sehen. Und jetzt, jetzt hielt sie mich fest, weinte und flüsterte immer wieder, wie viel Angst sie um mich gehabt hatte und wie froh sie war, mich wieder zu haben.

Und dann musste auch ich weinen. So etwas hatte ich noch nie von ihr gehört. Sie hatte mir nie gesagt, was ich ihr bedeutete, sie hatte nie wirklich Gefühle gezeigt. Bis zu diesem Abend. Sie liebte mich. Sie war meine Mutter.

Und an diesem Abend hatte sich ein kleines, hauchzartes Band gesponnen, das meine Mutter und mich verband.

Die ganze Nacht lang lag meine Mutter neben mir und hielt mich im Arm. Ich hatte mich ihr noch nie so nah gefühlt. Ich lauschte ihren gleichmäßigen Atemzügen und beobachtete ihr entspanntes Gesicht. Ihre Arme hatten sich fest um meinen Oberkörper geschlungen, als würden sie mich nie wieder loslassen wollen.

Ihre roten Locken kitzelten mich an der Nase, aber das war nicht der Grund wieso ich in dieser Nacht kein Auge zutat. Ich dachte an Liam. Ich fragte mich, wo er gerade war und was sie mit ihm machten. Ich dachte an seine Familie. An seinen Vater, Charles. An Melinda. Oh Gott, Melinda würde wahnsinnig werden vor Verzweiflung.

Und an Lia's Mutter. Sie würde ihn nie wieder umarmen können. Sie würde ihn nie wieder so im Arm halten können, wie es meine Mutter bei mir tat. Unwillkürlich rückte ich noch näher an sich heran.

Ich war am Boden zerstört, doch ich glaub, es gibt keinen größeren Schmerz als den einer Mutter, die ihr eigenes Kind zu Grabe tragen muss. So etwas zerstört einen. So etwas zeichnet einen fürs Leben.

Liams Mutter war gezeichnet. Ich war froh, dass meine Mutter es nicht war.

“Ich hab dich lieb”, flüsterte ich und sah wieder in das entspannte Gesicht meiner Mum. Ich war froh, dass ich sie hatte.

Am nächsten Morgen brachte mein Vater mich zurück ins Schloss. Es dauernd schier endlos, bis Phinn sich wieder beruhigt hatte. Er war schon ziemlich früh in das Schlafzimmer meiner Eltern gestürmt und hatte sich auf mich geworfen. Ein weiterer roter Haarschopf hatte mir somit die Sicht genommen.

“Tun die sehr weh?“, hatte er mich gefragt, als er sich meine zahlreichen Blessuren beguckt hatte. Sie taten immer noch höllisch weh, obwohl Dad den Abend davor das Gröbste beseitigt hatte. Aber das sagte ich Phinn natürlich nicht.

“Ne, sieht schlimmer aus, als es ist”, hatte ich es herunter gespielt und Phinn hatte mich erleichtert angelächelt. Merlin, ich liebte diesen kleinen Kerl.

Dad versprach mir, dass er mich zu Liams Beerdigung wieder abholen würde. Wir wussten nicht, wann sie stattfinden würde, aber mein Vater hatte mir versichert, dass ich dabei sein würde. Ich würde Liam die letzte Ehre erweisen. Das war ich ihm schuldig.

Als wir auf dem Schlossgelände apparierten, wartete Professor Dippet schon auf meinen Vater und mich. Und auch Albus Dumbledore stand bei ihm. Ich wusste nicht viel über diesen Mann, außer das er brillant war. Ein kleinwenig verrückt sollte er sein, aber überaus brillant.

Professor Dippet sagte irgendwas zu mir, aber ich hörte ihm sowieso nicht zu. Er wandte sich ziemlich schnell an meinen Vater. Albus Dumbledore beobachtete mich mit einer Mischung aus Mitgefühl und Neugier. Ich wusste nicht, ob er mir sympathisch war oder nicht. Als er mir dann plötzlich zuzwinkerte, schaute ich irritiert weg.

“Ich schreib dir, wenn ich mehr über…all das weiß”, sagte mein Vater plötzlich, als er mit von den zwei Männern wegzog. “Und du passt auf dich auf, okay? Keine nächtlichen, einsamen Spaziergänge mehr, verstanden?”.

“Ja, Dad”, meinte ich nur und sah hoch zum Schloss. Dort wartete nichts mehr auf mich. Liam war fort. Das hatte doch jetzt sowieso keinen Sinn mehr.

Alle würden mich anstarren. Sie würden wissen, dass ich diejenige war, die ebenfalls entführt worden war. Sie würden wissen, dass Liam tot war. Und sie würden sich fragen, wieso ich noch am Leben war und Liam sterben musste.

Und genau das Selbe fragte ich mich bestimmt schon zum millionsten Mal.

“Pass auf dich auf Kleines”, flüsterte mein Vater, bevor er mich ein wenig zu lange umarmte, so dass mir ein schmerzhaftes Keuchen entfloh und er mich eilig wieder losließ.

Dann ging er ein paar Schritt mit Professor Dippet und ließ mich mit Dumbledore allein.

Ich fühlte mich nicht wohl in seiner Gegenwart. Es schien, als ob er alles über mich wüsste. Seine blauen Augen bohrten sich in meine und es schien als könnten sie mir direkt in die Seele blicken. Als wüsste er über alles, was mir je widerfahren war, bescheid.

Ich mochte den Gedanken nicht und so machte ich mich ziemlich schnell aus dem Staub. Es war gerade mal elf Uhr und somit saßen die meisten noch im Unterricht. Aber die Klassenräume waren sowie nicht mein Ziel.

Mein Vater hatte darauf bestanden, dass ich mich, sobald wir in Hogwarts angekommen waren, in den Krankenflügel begeben sollte, damit Madame Pomfrey meine restlichen Verletzungen heilen konnte. Andernfalls hätte mich heute ins St. Mungos geschleppt.

Aber es machte mir eigentlich auch gar nichts aus. Ich mein, der Todesser hatte wirklich nicht mit Flüchen gespart und ich hatte keine Lust mit Dauerschmerzen durchs Leben zu laufen.

Als ich dann endlich nach zig Treppen (wer war auf die glorreiche Idee gekommen, eine Schule in einem alten Schloss unterbringen?) den Krankenflügel erreichte, wurde mir die Aufgabe abgenommen, die Tür selbstständig zu öffnen. Denn heraustrat niemand geringeres als Sirius.

Mein immer noch blutendes Herz tat endlich, nach so vielen Tagen, wieder einen aufgeregten Hüpfer, als ich ihn sah. Er sah ziemlich blass aus, aber sonst schien ihm nichts zu fehlen.

Als er mich sah, schien er seinen Augen kaum zu trauen.

“Merlin….Claire?”, fragte er mich ungläubig und ich schaffte sogar ein kleines Lächeln.

“Hey”, brachte ich bloß hervor. Plötzlich trat Sirius zwei Schritte auf mich zu und ohne auf mein überraschtes Gesicht zu achten, packte er mich und zog mich in seine Arme.

“Du bist wieder da. Du bist wieder da. Du bist wieder da”, murmelte er immer wieder in mein Haar. Er schlang seine Arme so fest um mich, als hätte er Angst, dass wenn er losließe, ich wieder fort sein würde.

Aber dieses Mal hatte ich keine Schmerzen. Ich spürte nichts, außer den Druck von Sirius' Umarmung. Und es machte mir nichts aus. Absolut nicht. Ohne darüber nachzudenken schlang ich meine Arme um seinen drahtigen Körper und vergrub mein Gesicht an seinem Hals. Ich wollte es nicht, aber aufhalten konnte ich es auch nicht. Ich fing an zu weinen und krallte mich in seinem Pullover fest.

Ich freute mich so sehr ihn wieder zu sehen. Ihn festzuhalten, ihn zu berühren, ihm nahe zu sein. Ich hatte ihn so schrecklich vermisst.

“Seit wann bist du wieder da?”, fragte er, ohne mich loszulassen. Immer noch hielt er mich in seiner Umarmung.

“Seit ein paar Minuten. Sie haben uns gestern gefunden, aber Liam -”. Ich konnte es nicht aussprechen. Allein seinen Namen laut zu sagen zerriss mir das Herz in der Brust. Ich konnte es Sirius nicht sagen, wahrscheinlich wusste er es eh schon.

“Ich hab mir solche Sorgen gemacht”, flüsterte er mit erstickter Stimme und vergrub sein Gesicht noch ein wenig mehr in meinen Haaren. "Du weißt nicht wie sehr ich gehofft habe, dass sie dich da heil wieder rauskriegen. Ich hatte so eine Scheißangst, dass dir irgendwas zustößt, das dir irgendwas passiert und du -”.

Er brach ab und atmete tief durch. “Ich bin froh, dass ich dich wieder habe”. Er drückte mich sanft von sich weg, um mir ins Gesicht sehen zu können. Er lächelte erleichtert. Seine Augen glänzten und seine Hände auf meinen Schultern zitterten leicht.

Und plötzlich spürte ich den Drang einfach vorzupreschen und ihn zu küssen. Mitten auf den Mund. Einfach so.

Keine zwei Sekunden später schämte ich mich so sehr für diesen Gedanken. Liam war keine 24 Stunden…nicht mehr da und schon dachte ich daran einen anderen zu küssen. Gott, ich ekelte mich vor mir selbst.

“Alles in Ordnung Claire? Geht's dir schlecht? Du guckst auf einmal so komisch”, fragte Sirius mich auch sofort beunruhigt, doch ich schüttelte bloß den Kopf.

“Ich freu mich nur dich wieder zu sehen”, krächzte ich und versuchte zu lächeln.

“Geht mir genauso”, meinte er und drückte mich ein weiteres Mal. Der Drang, den ich eben verspürte hatte wurde jede Sekunde schlimmer, in der ich bei Sirius war.

“Ich muss in den Krankenflügel”, sagte ich deshalb und wandte mich unauffällig aus seiner Umarmung. Ich wusste weg von ihm, um mich in Ruhe selbst für meine Gedanken zu hassen und zu verabscheuen.

Ich hatte Liam niemals verdient.

“Was? Warum? Was hast du?”. Merlin, Sirius war so….anders. So führsorglich. Mein Herz raste.

“Mein Dad konnte gestern Nacht nicht alles heilen und deshalb soll Madame Pomfrey mich noch mal untersuchen”, erklärte ich ihm.

“Oh ja, klar”, meinte er bloß und öffnete die Tür zum Krankenflügel. Irritiert sah ich ihn an. “Glaubst du wirklich ich lass dich jetzt allein?”.

“Du musst nicht mitkommen. Das bekomm' ich gerade noch alleine hin”, murmelte ich und ging an ihm vorbei in den Raum.

“Ich hab dich einmal alleine gelassen und wir sehen ja wo das geendet hat”, meinte er jetzt wieder ziemlich schlecht gelaunt.

“Du gibst dir wirklich die Schuld dafür?”, fragte ich ihn ernsthaft überrascht.

“Natürlich”, knurrte er, während er sich auf einem der vielen Betten niederließ. “Hätte ich früher bemerkt, dass ihr nicht da wart, dann hätte ich dich und Twycross noch retten können”.

Als er Liams Namen erwähnte, konnte ich ihn nicht länger ansehen. Mit aufsteigenden Tränen kämpfend, wandte ich mich an Madame Pomfrey, die gerade hereingestürmt kam.

“Um Merlins Willen…sie sind wieder da”, keuchte sich und starrte mich völlig überrumpelt an. Und dann trat sie auf mich zu und umarmte mich doch tatsächlich. Was hatten die Leute bloß mit ihren ganzen Umarmungen? “Es tut mir so Leid was mit Mr. Twycross passiert ist und -”

Sie wusste es. Die Krankenschwester wusste es schon. Wie lange würde es dann dauern, bis die ganze Schule es wusste? Bis sie über mich reden würden. Mit dem Finger auf mich zeigen würden.
Als Madame Pomfrey in ihrem Büro verschwand, um ein paar Tränke zu besorgen, bemerkte ich Sirius stechenden Blick. Trotzdem konnte ich ihn nicht ansehen.

“Was meint Poppy damit?”. Ich schluckte. “Was meint sie mit ihr tut es Leid, was mit Liam passiert ist”.

Ich schüttelte bloß den Kopf. Er konnte nicht von mir verlangen, dass ich ihm sagte, was passiert war. In wenigen Minuten würde er es sowieso erfahren. Würden alle es erfahren.

“Claire, was ist mit Liam Twycross?”, bohrte Sirius, nun wieder mit ruhigerer Stimme nach.

“Er ist…gestern Nacht“, stockte ich. “Sie haben ihn verflucht. Merlin, du weißt nicht wie lange sie ihn drangsaliert und gefoltert haben. Und es ist alles meine Schuld! Ich wollte ihnen nicht sagen, wie mein Vater heißt und deshalb haben sie ihn so gefoltert”. Ich weinte jetzt wieder. Ich sah wie Sirius’ Augen sich vor Entsetzen weiteten, als er meiner Erzählung lauschte. “Sie haben alle möglichen Flüche an mir ausprobiert, aber als ich nach Stunden immer noch nicht geredet habe, haben sie Liam geholt. Sie meinten, wenn ich ihn leiden sehen würde, würde ich vielleicht zur Vernunft kommen. Sie haben einfach nicht aufgehört. Ich habe sie angefleht ihn in Ruhe zu lassen, aber sie haben bloß noch mehr Flüche an ihm angewendet. Sirius es ist meine Schuld! Er ist wegen mir gestorben!”.

So. Ich hatte es gesagt. Das, an das ich schon seit der letzten Nacht ununterbrochen denken musste. Es war meine Schuld. Bloß meine. Hätte ich ihnen einfach gesagt wie mein Vater hieß, dann hätten sie Liam niemals so sehr gefoltert und er wäre jetzt noch am Leben. Scheiße, ich hätte es so sehr verdient jetzt tot zu sein. Nicht Liam. Er hatte nie jemandem etwas getan. Es war alles meine Schuld. Es war meine Schuld, dass er-

“Liam ist tot?”, flüsterte Sirius entsetzt und ich traute mich nicht ihn anzusehen. Er glaubte auch, dass es meine Schuld war. Sie würden es alle denken. Sie würden mich alle hassen. “Oh verdammt Claire, es tut mir so Leid. Wieso hast du nicht vorhin schon was gesagt?”.

Völlig geschockt musste ich feststellen, dass Sirius mich wieder umarmen wollte. Er wollte mir Trost spenden, weil ich meinen Freund verloren hatte. Er hasste mich nicht. Er empfand nur Mitgefühl, obwohl er mich hassen sollte oder wenigstens angewidert sein sollte.

Ich wich ihm aus. “Wie kannst du mich jetzt umarmen wollen?”.

In seiner Bewegung erstarrt blieb er stehen. “Wieso sollte ich nicht? Claire du hast deinen…Freund verloren. Er ist gestorben. Ich dachte du brauchst -”

“Was? Mitleid?”, sagte ich laut und fuhr mir mit dem Ärmel meines Pullovers übers Gesicht. “Ich habe kein Mitleid verdient. Es ist meine Schuld. Es ist meine Schuld, dass Liam tot ist. Du solltest mich eher meiden, als mich umarmen zu wollen”.

“Wie kannst du so was sagen?”, sagte Sirius ungewohnt leise. “Ich habe mir die letzten zwei Tage verdammte Sorgen um dich gemacht und jetzt soll ich dich hassen, weil du wieder aufgetaucht bist?”.

“NEIN, DU SOLLTEST MICH HASSEN, WEIL LIAM TOT IST!”, schrie ich jetzt und die Tränen liefen mir unkontrolliert über die Wangen.

“ABER ES IST DOCH VERDAMMT NOCHMAL NICHT DEINE SCHULD!”, brüllte Sirius nicht minder laut zurück.

“UND WOHER WILLST DU DAS WISSEN? DU HAST DOCH KEINE AHNUNG WAS DIE MIT UNS GEMACHT HABEN! DU -”.

Ich brach ab, als die kleine Krankenschwester wieder den Raum betrat und uns schockiert ansah. Dann schickte sie Sirius raus, weil er, wie sie sagte, mich zu sehr aufregen würde.

Keine Ahnung wieso das so schlimm sein sollte, es war ja nicht so, als bräuchte ich jetzt Bettruhe. Aber ich dankte ihr im Stillen trotzdem dafür. Wäre Sirius jetzt doch hier geblieben, hätte ich ihm am Ende nur irgendwelche Sachen an den Kopf geworfen, die ich im Nachhinein bloß bereut hätte. Und dann hätte ich innerhalb von 12 Stunden zwei Menschen, die mir wichtig waren, verloren.

Madame Pomfreys Behandlung dauerte nicht lange. Sie bat mich, ihr all meine Verletzungen, die mein Vater noch nicht geheilt hatte, zu zeigen. Das meiste bekam sie mit einem einzigen Trank wieder hin, bei ein paar anderen Blessuren brauchte sie bloß ein paar verschiedene Salben.

“Sie werden morgen noch einmal wiederkommen, damit ich sehen kann, ob alles verheilt ist”, ordnete sie an. Ich nickte bloß matt und bedankte mich, bevor ich regelrecht aus dem Krankenflügel stürzte. In wenigen Minuten würde der Unterricht vorbei sein und alle Schüler würden zum Mittagessen stürmen. Und ich da ich keine Lust drauf hatte mit irgendwelchen Idioten über die letzten zwei Tage zu reden, wollte ich bloß in meinen Schlafsaal.

“Hat ja nicht lange gedauert”.

Erschrocken wirbelte ich herum. Sirius stand neben der Tür zum Krankenflügel an die Wand gelehnt. Hatte ich wirklich geglaubt, dass unsere Diskussion beendet war? Sirius würde mich nicht in Ruhe lassen, bevor wir das nicht geklärt hatten.

“Gehst du zum Mittagessen?”, wechselte er jedoch plötzlich das Thema.

“Oh ja klar”, meinte ich sarkastisch. “Ich werd’ mich zu all meinen Freunden setzen und ihnen erzählen, was ich die letzten zwei Tage spannendes erlebt habe”.

Sirius schüttelte den Kopf. “Musst du direkt immer bösartig werden, wenn dir was nicht in den Kram passt?”.

“Ich bin nicht bösartig, ich sag nur wie’s ist!”. Damit drehte ich mich wieder um und stieg die wenigen Treppen zu unserem Gemeinschaftsraum hoch.

“Du weißt, dass du nicht ewig davor davon laufen kannst, oder? Irgendwann musst du reden”, ließ Sirius nicht locker. Mit den Händen in den Hosentaschen vergraben, ging er neben mir her.

“Was willst du denn von mir hören Sirius? Ich hab dir alles erzählt! Ich hab dir gesagt, was passiert ist und jetzt willst du, dass ich es allen anderen ebenfalls sage?”. Verletzt sah ich ihn an. “Ich dachte dir kann ich es erzählen”.

“Kannst du ja auch Claire!”, meinte er sofort und griff dann plötzlich nach meiner Hand. “Ich meinte damit nur, dass du dich darauf vorbereiten musst, dass dich alle fragen werden. Und du musst verstehen, dass es nicht deine Schuld ist. Es ist nicht deine Schuld, dass er gestorben ist”.

“Das kannst du nicht wissen, du warst nicht dabei Sirius!”.

“Aber ich kenne dich”, meinte er so aufrichtig und ehrlich und drückte vorsichtig meine Hand. Allein diese Geste ließ mir wieder die Tränen in die Augen steigen. Gott, seit wann war ich zu einem alten Waschweib geworden, dass dauernd am heulen war?

“Wieso bist du eigentlich nicht im Unterricht?”, wechselte ich dann vorsichtshalber das Thema. Und wieder musste ich mir mit dem Ärmel übers Gesicht wissen. Ich wollte mich in diesem Moment lieber nicht im Spiegel sehen.

“Poppy wollte mich nur kurz noch mal untersuchen”, stieg Sirius dann auch gleich mit ein. “Wegen der Rippe. Darum bin ich auch umgekippt, als ihr beide…na ja, jedenfalls war sie so komisch angeknackst, dass die Heilung länger als üblich gebraucht hat und deshalb wollte Poppy sich das heute noch mal ansehen”. Plötzlich grinste er wieder. “Und ich sag garantiert nichts dagegen, wenn dafür 'ne Stunde Wahrsagen ausfällt”.

Ich nickte bloß und betrat den Gemeinschaftsraum. Erst überlegte ich, mich für ein paar Minuten auf eine der Couchen zu setzen, aber da bald Pause war, konnte man nicht wissen, ob nicht einige Schüler in ihren Gemeinschaftsraum kommen würden. Deshalb beschloss ich doch direkt in den Schlafsaal zu gehen.

“Soll ich dir was vom Mittagessen mitbringen?”, fragte Sirius mich. Ich drehte mich noch einmal zu ihm um. Er wirkte plötzlich so verloren. Als wüsste er nicht, was er noch sagen sollte. Was er sagen sollte, damit ich mich besser fühlte.

“Nein, muss nicht sein. Trotzdem danke”, meinte ich, dann fiel mir noch was ein. “Und sag den anderen bitte nicht, dass ich wieder da bin. Sie werden es noch früh genug erfahren und so hab ich noch ein paar Stunden mir alles zu Recht zulegen”.

“Wenn du es so willst”, sagte Sirius und seufzte schwer.

“Und Sirius?”, sagte ich dann, als er wieder den Blick hob. Verunsichert. “Danke, danke für alles”.

Und damit meinte ich nicht nur die letzten paar Minuten. Damit meinte ich eigentlich alles. Ich meinte jede einzelne Kleinigkeit bei der er mir zur Seite gestanden hatte. Wie ein Freund.

Und Sirius verstand es. Er lächelte breit. “Immer wieder”.

Ich war schon auf den ersten Stufen, als er mich noch einmal zurück hielt. “Claire?”.

“Hm?”. Er stand immer noch auf der gleichen Stelle, wirkte jetzt jedoch nicht mehr so verunsichert, sondern viel mehr wieder wie der selbstbewusste Sirius, den ich kennen gelernt hatte.

“Es wird alles wieder gut. Jetzt hast du mich wieder”. Und dann grinste er so breit, dass ich gar nicht anders konnte, als ebenfalls zu grinsen.

“Ja, jetzt hab ich dich wieder”, murmelte ich und verschwand dann ziemlich schnell in meinem Schlafsaal.

Während die anderen wieder im unterricht saßen, sah ich wahrscheinlich alle zwei Minuten auf die Uhr. Ich wusste, dass Alice und womöglich auch Lily direkt nach dem Unterricht in den Schlafsaal stürmen würden und mich umarmen würden. Nun ja, hauptsächlich Alice.

Ich fragte mich, ob Dippet schon der gesamten Schule von Liams Tod erzählt hatte oder ob er das erst beim Abendessen machen würde.

Einerseits hoffte ein Teil von mir, dass er es nicht erzähl hatte, damit mich niemand anstarren würde und anderseits wünschte sich ein Teil von mir, dass alle es wussten. Das ich niemandem etwas erzählen musste…es nie wieder laut aussprechen musste.

Um Punkt halb Vier hörte ich Schritte vor der Tür. Ich setze mich aufrecht hin und starrte wie gebannt auf die silberne Türklinke. Drei, zwei, ei-

“Oh mein Gott, es geht dir gut. Du bist wieder da”, rief Alice dann auch schon jubelnd und sprang mir förmlich in die Arme.

“Na ja, so gut wie”, nuschelte ich, umarmte sie jedoch trotzdem lächelnd. Es schien mir, als ob ihre Umarmung gar nicht enden würde, doch es machte mir nichts. Alice durfte das. Alice würde ich alles durchgehen lassen.

“Wir haben uns solche Sorgen gemacht”, meinte Lily dann, nachdem Alice sich, immer noch strahlend, neben mich gesetzt hatte. “Ich bin froh, dass es dir gut geht”.

Und dann, wenn auch etwas steif, umarmte sie mich. Es war ein seltsames Gefühl, von jemandem umarmt zu werden, von dem man wusste, dass der einen immer noch nicht voll und ganz mochte. Aber es war trotzdem nett von Lily, dass sie es überhaupt tat.

Dann räusperte ich mich und wappnete mich innerlich für das Kommende.

“Also, hat Dippet schon -”.

“Ach das weißt du ja noch gar nicht”, unterbrach Alice mich sofort. “Dippet ist jetzt nicht mehr Schulleiter. Nachdem du weg warst, einen Tag später oder so, hat er eine kurze Rede gehalten, dass er abtritt”.

“Was? Und wer ist jetzt Schulleiter?”.

“Albus Dumbledore. Krass, oder?”, meinte Alice und schien wirklich tief beeindruckt.

“Allerdings”, meinte ich. Hatte Dumbledore ihnen dann von Liam erzählt?

Ich kam gar nicht mehr dazu sie zu fragen, denn plötzlich wurde die Tür zu unserem Schlafsaal aufgestoßen. Wir zuckten alle drei fast schon synchron zusammen.

Im Türrahmen stand Melinda Twycross und in ihren Augen loderte der pure Hass.


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Bella. Fünf Galleonen, dass Twycross sie fertig macht.
Zissy: Fünf dagegen!
Ginger: Ihr seit schrecklich. Wie könnt ihr jetzt wetten? Jemand könnte sich ernsthaft verletzen!
...
Bella: Also?
Ginger: Ich setz' fünf auf Claire!
Zissy: Du bist ziemlich hinterhältig, findest du nicht?
Ginger: Ich darf das...ich schreib den ganzen Kram!


Soo, das war's auch schon wieder. Und ich denk mal, es folgen nicht mehr ganz soooo viele Kapitel. Ein paar auf jeden Fall noch, aber bald muss ja auch mal Schluss sein, oder?
Ich freue mich wie immer über eure Kommentare! :)
Allerbeste Grüße, eure *GiNgEr* :D


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