von *GiNgEr*
Huhuu, ja ihr seht richtig. Ich bin wieder da und zwar mit dem lÀngsten Kapitel, das ich je geschrieben habe. Ich hoffe ihr seit genauso stolz auf mich, wie ich es bin. :D
Vielen, vielen lieben Dank an DragonGilr1000, Thestrahlgirl1993, Belly, darkangel9, Die Evans, Imandra, Emma_Hermine (2x :D), Naomi, Gabii_:)) und Inuki (willkommen zurĂŒck ;D).
@ die neuen Leser: Es freut mich, dass ihr auf meine FF gestoĂen seit :] Und ich freue mich wie bekloppt ĂŒber Kommis. Also schreibt alle fleiĂig weiter.
So *Kakao und Kekse bereit stell*, viel SpaĂ mit dem neuen Chap. :]
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Das Wochenende war fiel zu schnell zu ende und der Montagmorgen kam unerbittlich.
Den Sonntag hatte ich gröĂtenteils im Gemeinschaftsraum verbracht. Hausaufgaben erledigten sich schlieĂlich nicht ganz von alleine. Na ja, Phinn hatte zwar mal gesagt, dass es in Spanien einen Jungen gab, der geschworen hat, seine Aufgaben hĂ€tten's getan. Schwachsinn, wenn ihr mich fragt.
Jedenfalls half mir Alice mit meinem KrÀuterkundeaufsatz und Lily gab mir Tipps, wie ich in der nÀchsten Verwandlungsstunde meine Eule in ein Fernglas verwandeln konnte.
Es war immer noch seltsam mit Lily zu reden. Ich mein, sie war ein wenig aufgetaut, mir gegenĂŒber, aber man merkte trotzdem, dass eine angespannte Stimmung herrschte. Alice versuchte zwar diese mit ihren lockeren SprĂŒchen ein wenig aufzuheitern, aber Lily tat das meistens nur mit einem kurzen LĂ€cheln ab. Wenn sie mir die verschiedenen ZaubersprĂŒche erklĂ€rte, sah sie mir nie in die Augen, sondern starrte entweder stur ins Lehrbuch oder auf irgendeinen Punkt auf dem Tisch. Es war ein wenig mĂŒhsam, weil ich sie so nur schwer verstehen konnte, sagte jedoch nichts, weil ich nicht wollte, dass sie sich beleidigt fĂŒhlte.
âDu meinst also, wenn ich den Sintrex Spruch nehme, dann klappt es? Ich frag nur, weil wenn mein Fernglas in der nĂ€chsten Stunde wieder einen Federrand hat, macht McGonagall mich einen Kopf kĂŒrzerâ.
Lily lĂ€chelte, soviel konnte ich erkennen, als sie sich wieder ĂŒber das Verwandlungsbuch beugte.
âJa, der Crysis Zauber ist zwar gut, aber eben auch fehlerhaft. Mit dem Sintrex kannst du eigentlich nichts falsch machenâ.
âGut, danke. Dann versuch ich den morgen malâ, meinte ich und schrieb mir eine kurze Notiz an den Rand meines Buches.
âKein Problemâ, meinte Lily und wandte sich dann wieder ihrem ZaubertrĂ€nkeaufsatz zu. Eine Weile beobachtete ich sie. Ihre dunkelroten Haare fielen ihr wie ein Vorhang ins Gesicht. Ihre rechte Hand lag auf ihrem Schoss und wurde unruhig geknetet. Die andere huschte schnell ĂŒbers Pergament, schrieb Wörter, strich diese wieder durch, fing neue SĂ€tze an.
âEvansâ, rief plötzlich jemand durch den ganzen Gemeinschaftsraum. Ich musste mich nicht mal umdrehen, um zu wissen, dass es James war. Seine Stimme hatte fast immer diesen belustigten Unterton, selbst wenn es nichts zu lachen gab. So wie in diesem Moment. Er war gerade erst gekommen und blieb am PortrĂ€tloch stehen. âMcGonagall will uns in ihrem BĂŒro sprechenâ. Er wartete erst gar nicht auf eine Antwort seitens Lily, sondern war schon wieder verschwunden. Die rothaarige Hexe neben mir starrte eine Sekunde sprachlos zum PortrĂ€t, bevor sie mit einem tiefen Seufzer ihren Aufsatz und das ZaubertrĂ€nkebuch, das auf dem Tisch lag, packte und in ihre Tasche pfefferte.
âWir sehen uns beim Mittagessenâ, meinte sie monoton und folgte James dann aus dem Gemeinschaftsraum.
âDas wird immer verzwickterâ, nuschelte Alice. Sie saĂ mir gegenĂŒber und hatte bis eben in ihrem Verwandlungsbuch geblĂ€ttert, doch nun sah sie mich an.
âWas meinst du?â.
âDie 'Lames' Sacheâ, sagte sie knapp.
âDie was Sache?â, fragte ich sie und meine Augenbraue fuhr fast schon automatisch nach oben. Alice sah ein wenig verlegen drein.
âNa ja, die 'Lames' Sache eben oder auch die 'Jaly' oder 'Limes' Sacheâ.
âAch natĂŒrlich, wie konnte ich das vergessen. Die 'Lames' Sache. Wieso bin ich nicht gleich draufgekommenâ, sagte ich sarkastisch. âAli, ich hab keine Ahnung was du meinst, also klĂ€re mich auf!â.
âNa ja, also, wenn sich zwei Menschen ganz doll lieb haben, dann-â
âALICE!â, sagte ich laut und sie zuckte doch tatsĂ€chlich zusammen. Ein paar DrittklĂ€ssler, die am anderen Ende des Tisches saĂen beĂ€ugten mich neugierig.
âTschuldigung, aber die Gelegenheit war einfach zu gutâ, grinste sie, hörte bei meinem genervtem Blick ziemlich schnell wieder damit auf. âDie Lily und James Sache, meinte ich. Und weil nicht jeder davon wissen soll, eben die 'Lames' Sacheâ.
âDrei Dinge Alice. Erstens: Hier weiĂ wirklich jeder, dass da was zwischen Lily und James ist, auch wenn einer von beiden das noch nicht eingesehen hat. Zweitens: Du redest nie mit Jemanden ĂŒber die Zwei, wieso also ein Codename? Drittens: Wieso zum Teufel wusste ich nichts von den Codenamen? Ich bin die Königin im Namen ausdenkenâ.
Alice grinste nun noch breiter. âDu musst zugeben Lames hört sich verdammt-â
âBescheuert an?â, beendete eine spitze Stimme hinter mir ihren Satz. Mit einer unguten Vorahnung sah ich ĂŒber meine Schulter.
Der schwarzhaarige Teufel stand hinter mir. Und damit meinte ich nicht Bella Black, oder Regulus Black oder Severus Snape oder-
Ist euch mal aufgefallen, dass ziemlich viele Slytherins schwarze Haare haben?
Jedenfalls war es Möchtegern Miss World Mary Ann Lynch.
âUnd wir haben dich wann zur Unterhaltung eingeladen?â, fragte ich sie kĂŒhl und musterte sie von oben bis unten. Die Jeans konnte man eher als Leggins bezeichnen, so eng saĂ sie an ihren langen Beinen. Ihr schwarzes Top (das eigentlich viel zu kurz war fĂŒr diese Jahreszeit), zeigte, nun recht gut, was ihre Mutter ihr vererbt hatte. Der feuerrote Mund machte den Eindruck, als hĂ€tte sie sich vor ein paar Minuten erst mit einem Clown hinter den GewĂ€chshĂ€usern zum knutschen getroffen.
âIch wollte euch bloĂ ganz höflich meine Meinung zum Namen Lames zuteil werden lassenâ. Blödes aufgeplustertes Gerede.
âWir haben dich aber nicht um deine Meinung gebeten, Mary Annâ, meinte Alice seufzend und sie legte eine besondere Betonung auf ihren Zweitnamen. Doch an Mary prallten diese spitzen Bemerkungen anscheinend ab, denn sie lĂ€chelte immer noch ungerĂŒhrt vor sich hin.
âIst es nicht ein wundervoller Tag? Warum sitz ihr hier drinnen, wo man doch so viele andere herrliche Dinge tun könnteâ.
âAch und die wĂ€ren?â, meinte ich gelangweilt und drehte mich demonstrativ wieder nach vorne.
âSich zum Beispiel mit Jemanden verabredenâ. Obwohl ich ihr Gesicht nicht mehr sehen konnte, wusste ich, dass ein sĂŒffisantes Grinsen ihr Gesicht zierte.
âVerabreden? Mit wem? Pippo, dem freundlichen Clown?â. Alice prustete los und versuchte ihre Lachattacke als Hustanfall zu tarnen, doch es misslang ihr klĂ€glich.
âNein, Claireâ, meinte Mary nun zuckersĂŒĂ und beugte sich zu uns runter. âZum Beispiel mit dem wandelnden Gott auf Erdenâ.
âNa ja, wenn Snape das fĂŒr dich ist. GeschmĂ€cker sind eben unterschiedlichâ, kam es ebenso freundlich von mir zurĂŒck. Das ich mich echt beherrschen musste, um nicht die Augen zu verdrehen, merkte sie natĂŒrlich trotzdem. Und anscheinend hatte Miss Lynch nun ebenfalls keine Lust mehr ihre nette Tour abzuziehen. Sie beugte sich noch nĂ€her zu mir runter, so nah, dass ich schon wieder ein wenig von ihr wegrĂŒckte.
âNein, Jonesâ, zischte sie nun. âIch meinte Sirius. Er hat mich gefragt, ob ich heute mit ihm ausgehen will und denkst du, diese Gelegenheit lass ich mir entgehen?â.
âMach-doch-was-du-willst!â, wĂŒrgte ich hervor und ich wunderte mich, dass aus meinen Augen keine kleinen 'Avada Kedavra' FlĂŒche schossen. Mary lĂ€chelte selbstgefĂ€llig und stolzierte dann nach oben in den Schlafsaal.
âIch versteh nicht, wie man sich nur so verĂ€ndern kannâ, meinte Alice danach ein wenig melancholisch.
âWie meinst du das?â. Ein feiner Rotschimmer zierte nun Aliceâs Wangen.
âNa ja, auch wenn du es vielleicht nicht glaubst, aber Mary war nicht immer so andersâ.
âAnders im Sinne von arrogant?â, fragte ich sie grinsend. Doch dieses Mal konnte Alice das Grinsen nicht erwidern.
âWeiĂt du, wir waren mal richtig gut befreundet. Mary und ich. Wir kannten uns schon aus der Muggelgrundschule. Ich fand es klasse, als sie auch einen Brief aus Hogwarts bekommen hatteâ.
âIhr kanntet euch schon frĂŒher?â, fragte ich sie ĂŒberrascht.
âJaah, meine Mum und ihre waren gute Freundinnen und unsere VĂ€ter sind öfter mal zusammen zu einem Qudditchspiel gegangenâ.
âUnd in Hogwarts hat sich dann irgendwas alles geĂ€ndert oder wie?â.
âAm Anfang nicht, nein. In der ersten Klasse waren wir unzertrennlich, wir kannten ja noch Niemanden, alles war neu und so aufregend. In der zweiten wurde es dann schon angespannter, weil ich anfing mich mit Lily zu unterhaltenâ.
âIhr wart in der ersten noch gar nicht befreundet?â. Das wurde ja immer spannender. Besser als jede Soap, ich sagâs doch.
âNein, da hing sie immer mit Snape rum und-â
âWas, Lily und Snape?â, rief ich ĂŒberrascht. Alice machte einen zischenden Laut und sah mich warnend an. âTschuldigungâ.
âMensch Claire, soll ich dir einen Silencio auf den Hals hexen oder kannst du auch kurz den Mund halten?â, fragte Alice mich, grinste aber kurz. Ich nickte bloĂ, damit sie endlich weiter erzĂ€hlte.
âJedenfalls hatte Lily in der ersten mit so gut wie keinen anderem SchĂŒler was zu tun, auĂer mit Snape. Sie redete nicht viel und fiel eigentlich auch nicht auf. Sie war einfach Gryffindorâs kleiner Streber. Man sah sie, wenn ĂŒberhaupt, nur in Snapeâs NĂ€he mal den Mund öffnen, aber sonst eigentlich nie. Aber in der Zweiten war das irgendwie anders. Sie hing nicht mehr ganz so oft mit ihm rum, blieb manchmal lĂ€nger im Gemeinschaftsraum und ab und zu beteiligte sie sich auch an ein paar GesprĂ€chen. Als wir in KrĂ€uterkunde dann in eine Gruppe gesteckt wurden, fingen an uns zu unterhalten und so sind wir halt so eine Art von Freunde gewordenâ.
âNur so eine Art?â, wollte ich wissen. Alice lĂ€chelte schief.
âIch weiĂ auch nicht warum, aber damals hab ich uns nie als Freunde gesehen. Ich mein, klar wir haben miteinander geredet, aber das meistens nur vor dem Unterricht und dann auch immer nur ĂŒber den Unterrichtsstoff. Und sie hatte immerhin noch Snape und ich Mary. Sie mochte es zwar nicht, dass ich mich als fast Einzige Gryffindor mit Lily gut verstand, aber trotzdem akzeptierte sie es. Was sollte sie auch sonst tun? Ich war ihre beste Freundin und ich liebte sie wie eine Schwester und das wusste sie auch.
Aber in der Dritten wurde es fĂŒr mich immer schwieriger mit ihren Launen klar zu kommen. Wir waren 13 und ziemliche Zicken.â
An der Stelle brach sie kurz ab und zu lachen. Zicken, hach ja, aus der Phase kamen die MĂ€dchen aus Pailrush leider nie raus.
âJedenfalls redete ich in der Zeit immer öfter mit Lily, wenn Mary mal wieder einen ihrer Ausraster hatte. Aber wenn sie mich und Lily zusammen sah, wurde sie noch launischer und redete manchmal Tage nicht mehr mit mir. Tja und in der Vierten, lief dann eigentlich alles schief.â
Alice machte wieder eine ihrer spannenden Kunstpausen.
âWuah Ali, spann mich nicht so auf die Folter. ErzĂ€hl schon. Was passierte denn in der Vierten?â.
âNa ja, Lily und Snape redeten fast gar nicht mehr miteinander, genauso wenig wie Mary und ich. Deshalb schlossen wir uns zusammen und verbrachten den gröĂten Teil unserer Freizeit miteinanderâ.
âAber ihr wartâŠseit, oder na ja egal. Aber wieso habt ihr nicht mehr miteinander geredet? Ich mein beste Freundinnen hören doch nicht irgendwann einfach auf miteinander zu redenâ.
âWeiĂt du Mary war nicht immer so selbstbewusst wie heute. Vor ein paar Jahren war sie noch richtig schĂŒchtern. Aber da gab es einen Vorfall und da hat es bei ihr irgendwie 'Klick' gemacht und schon verĂ€nderte sie sich. Seit dem Tag wollte sie kein Wort mehr mit mir oder Lily redenâ.
Wie ein Suchti hing ich an ihren Lippen und knabberte zeitgleich an meinen FingernÀgeln.
âWeiter, weiter!â, stachelte ich sie an.
âAn einem der wenigen Tage, an denen wir miteinander redeten, vertraute mir Mary eins ihrer Geheimnisse an. Ich wusste nicht wieso, ich mein, wir waren fast 15 und nicht mehr richtige Freundinnen, aber trotzdem hörte ich ihr zu und versuchte ihr zu helfen. In diesem Moment wirkte sie so traurig und verzweifelt. So kannte ich sie nicht. Mary war das erste Mal verliebtâ.
âOh mein Gott!â, brachte ich bloĂ atemlos hervor. Hab ich schon mal erwĂ€hnt, dass ich Geschichten liebe? âIn wen?â.
âDas darfst du nie, wirklich nie Jemanden verraten, ja? Mary hat mir ihr Geheimnis anvertraut und ich sag es dir nur, damit du sie besser verstehst, okay?â. Ich nickte hektisch.
âEs war Jamesâ.
BĂM!
Mary in James? Ich meine, MARY IN JAMES? Bloody hell! Wie abwegig war das bitte?
âIchâŠMerlin, ich weiĂ noch nicht mal, was ich dazu sagen sollâ, murmelte ich betreten. âUnd deshalb habt ihr nicht mehr miteinander geredet?â.
âNa ja, so ungefĂ€hr. Als James Lily das erste Mal öffentlich nach einem Date gefragt hat, war Mary ziemlich fertig. Kannst du dir bestimmt vorstellen. Sie war das erste mal verliebt und dann fragt ihr Traumtyp gerade Gryffindorâs Streber nach einem Date. Und dann, tjaha, dann fing sie an sich zu verĂ€ndern. Sie beschuldigte mich, sie hintergangen zu haben, weil ich mit Lily befreundet war, obwohl ich gewusst hĂ€tte, dass sie James mochte. Frag mich nicht, was das eine mit dem anderen zu tun hatte. Ich wusste es selber nicht. Jedenfalls verbrachte sie von da an ziemlich viel Zeit mit ihrem Aussehen und nach den Sommerferien, als wir in die FĂŒnfte kamen, war sie nicht mehr Mary Ann , meine beste Freundin aus der Kindheit, sondern bloĂ Mary, die sexy HogwartsschĂŒlerin, die jeden abkriegen konnte.â
Damit endete Aliceâ Vortrag. Ich war sprachlos. DasâŠ.erklĂ€rte natĂŒrlich so einiges. Wieso sie sich den beiden gegenĂŒber ziemlich kĂŒhl verhielt und die meiste Zeit allein im Gemeinschaftsraum saĂ, wenn sie nicht gerade an irgendeinem Typen hing.
âDas ist echt..ich weiĂ nicht. Das hĂ€tte ich nie von Mary gedacht. Das sie auch mal irgendwie normal war. Super Alice, jetzt hast du es geschafft, dass ich Mitleid mit ihr habâ. Alice lĂ€chelte schwach und rĂ€umte ihre Hausaufgaben zusammen. Sie stand auf und warf sich ihre Tasche ĂŒber die Schulter.
âJetzt weiĂt du wieâs mir geht. Ich hab immer noch SchuldgefĂŒhle, dass ich sie verraten hab. Ich wollte ihr zwar klar machen, dass ich nichts mit der ganzen Lily/James Sache zu tun hab, aber jedes Mal, wenn ich das Thema angeschnitten hab, hat sie abgeblocktâ.
âĂhm, weiĂt du, ob sie immer noch in JamesâŠna ja, du weiĂt schon, verliebt ist?â, fragte ich sie und lugte vorsichtshalber zur Seite. Der Tisch war jedoch leer. Man, ich bekam echt nichts mehr mit, wenn mir eine spannende Story erzĂ€hlt wurde.
Ich stand ebenfalls auf und zusammen machten wir uns auf den Weg zum Mittagessen. Nachdem das PortrÀt hinter uns zugeschlagen war, fing Alice wieder an zu reden.
âIch weiĂ nicht genau. Es sind immerhin schon fast eineinhalb Jahre her, aber wenn du mich fragst, schwĂ€rmt sie noch immer ein wenig fĂŒr ihn. Deshalb will sie auch immer in allem besser sein, als Lily. Auch wenn du es vielleicht nicht glaubst, aber Mary lernt wirklich viel, sie bekommt gute Noten und schreibt wirklich gute AufsĂ€tzeâ.
Und ob ich ihr das glaubte, ich saĂ ja jeden Tag mit ihr im Klassenraum. In Zauberkunst war Mary wirklich talentiert und auch in Verwandlung hatte sie einiges drauf.
âNa ja und weil James fast jeden Tag irgendwem sagt, wie hĂŒbsch Lily doch ist, will Mary natĂŒrlich auch in Punkto Aussehen besser sein, als sie. Deshalb das ganze Zentner an Make- up in ihrem Gesicht. Irgendwann wird sie schon merken, dass ein kurzer Rock und ein roter Mund nicht alles sindâ.
âWowâ, war das Einzige was ich dazu nur sagen konnte. Obwohl ich es nicht wollte, sah ich Mary plötzlich in einem anderen Licht. Sie war nicht mehr (nur) die zickige, arrogante, selbstverliebte Prinzessin. Eigentlich war sie bloĂ ein verletztes, schĂŒchternes MĂ€dchen, dass ihre Unsicherheit mit knappen Outfits zu ĂŒberspielen versuchte.
Merlin, ich konnte sie nicht mal mehr Àtzend finden! Na super.
Die GroĂe Halle war fĂŒr ihre VerhĂ€ltnisse an einem Sonntag ziemlich leer. Es waren nur ein paar wenige SchĂŒler anwesend. Die meisten machten entweder Hausaufgaben oder waren drauĂen auf den LĂ€ndereien unterwegs. Es war zwar schweinekalt, aber es gab dann doch die Todesmutigen, die bei der KĂ€lte einen Spaziergang machten.
WĂ€hrend Alice sich ein Steak auf den Teller lud und ich mir ein Glas KĂŒrbissaft einschĂŒttete, dachte ich immer noch ĂŒber Mary nach. Ich konnte es einfach nicht fassen. Mary hatte sich nur so geĂ€ndert, weil sie enttĂ€uscht von Ali war und irgendwie eifersĂŒchtig auf Lily (okay, wer war das nicht?).
Ob James wusste, dass Mary mal in ihn verliebt war?
âIch will aber nicht!â, drang plötzlich eine genervte Stimme in mein Bewusstsein. Als ich von meinem Essen aufblickte, merkte ich, dass auch Alice ziemlich verwirrt drein blickte.
âJetzt mach schonâ. Die Stimmen kamen nĂ€her und endlich sah ich auch die dazu passenden Gesichter. Ein hagerer, ziemlich verschreckt blickender ViertklĂ€ssler aus Hufflepuff mit hellroten Haaren, wurde von einem seiner Hauskameraden, der furchtbar groĂ war und mausbraune Haare hatte zu unserem Tisch gezogen. Redhair wirkte nicht gerade glĂŒcklich und versuchte seinen Arm aus dem Klammergriff seines Hausgenossen zu ziehen. Doch der zog ihn mit einem grimmigen Gesichtsausdruck weiter. UngefĂ€hr einen Meter von uns blieben sie dann stehen.
âLass meinen Arm gefĂ€lligst los, Stonem oder es wird dir Leid tunâ, zischte der Rotschopf und wirkte bei unserem Anblick nun regelrecht panisch.
Ich fragte mich, ob ich in diesem Moment, mit weit offen stehenden Mund so bescheuert aussehen musste, wie ich dachte. Auch Alice sah nicht besser aus.
âSo, jetzt frag sieâ, meinte Stonem und zog den Kleineren an seinem Arm weiter nach vorne.
âIch werde dich töten Stonem, ich schwörâsâ, fluchte dieser und versuchte sich umzudrehen und seinem Hauskameraden seinen Arm zu entziehen.
âHalt endlich die Klappe und frag sie!â.
âĂhm, ich will euch jetzt nicht stören, bei euer wirklich grandiosen Vorstellung, aber was genau willst du âsieâ fragen?â, fand Alice dann als erste ihre Stimme wieder.
âDas wĂŒrden wir auch gerne wissenâ.
James, Sirius, Peter, Remus, Mary und hinter ihnen auch Lily, waren gerade in die GroĂe Halle gekommen. Sirius und James wirkten noch recht verschlafen und es schien, als ob sie sich auch im Halbschlaf angezogen hĂ€tten. Das sagten jedenfalls ihre Pullover die halb in halb aus der Hose hingen. Mary stand dicht an Siriusâ Seite. Remus, Peter und Lily beobachteten uns interessiert.
Beim Anblick der kleinen Gruppe, die sich um uns versammelt hatte, wurde der kleine Rotschopf kreidebleich.
âBitte Stonemâ, stammelte er, so leise, dass ich MĂŒhe hatte ihn zu verstehen. âBitte, lass uns gehen. Ich werd sie schon fragen, aber nicht jetzt, nicht heuteâ.
Bei dem flehenden Unterton und dem panischen Blick seines Àhm Freundes, lieà der 1.90 Meter Junge seinen Arm los. Der kleine Hufflepuff schien vor Erleichterung fast zusammen zu brechen.
âStonem, Hewer was treibt euch an unseren Tisch?â, fragte Sirius sie nun, als alle anwesenden Gryffindors sich gesetzt hatten. Lily saĂ nun links neben Alice und das erste Mal nahm ich Maryâs stechenden Blick wahr. Lily schien diesen ebenfalls zu bemerken, denn sie wirkte ziemlich hilflos in der ganze Situation.
âEigentlich wollte Miles jemanden etwas fragenâ, murmelte Stonem nun und es schien ihm jetzt peinlich zu sein, dass er Hewer hier hin geschleift hatte.
âSchieĂ los Milesâ, meinte James freundlich und machte eine einladende Geste mit seiner Gabel.
âIch- was? Nein!â, sagte der mit hochrotem Kopf, was ihm den Eindruck einer Riesenkarotte verlieh.
Stonem zeigte endlich Gnade, nickte uns allen kurz zu und zog den stolpernden Miles hinter sich her.
âWas zum Teufel war das?â, entfuhr es mir und alle Beteiligten zuckenden bloĂ mit den Schultern.
âHewer wollte Roberts bestimmt nach â nem Date fragenâ, feixte Sirius und handelte sich damit einen 1A Todesblick von Alice ein.
âKlappe Black!â, fauchte sie, doch als sie mich kurz ansah, bemerkte ich den nachdenklichen Blick.
Hatte der kleine, panische, fauchende, rotköpfige, (es vielen mir in dem Moment noch ein paar andere Sachen ein) VierklÀssler Alice wirklich nach einer Verabredung fragen wollen?
Das erklĂ€rte zumindest sein Verhalten. WĂŒrde mich Alice dazu bringen wollen, Jemanden vor versammelter Mannschaft nach einem Date zu fragen, wĂŒrde ich sie wahrscheinlich an die nĂ€chste Wand schleudern. Oder zumindest gegen das Schienbein treten.
âWas wollte McGonagall von euch?â.
Lily sah ĂŒberrascht auf. âSie wollte nur mit uns die Silvesterfeier besprechenâ.
âEs gibt eine Silvesterfeier?â.
âDie gibt es jedes Jahr auf Hogwartsâ, meinte Remus nun. âIst meistens eine ziemlich groĂspurige Angelegenheitâ.
âNur nicht so viel Begeisterung Moonyâ, lachte James. âGibâs doch zu, dass du die Partys genauso toll findest, wie alle anderen auch. Ăberleg doch mal, es wird Butterbier und Feuerwhiskey im Ăberfluss geben, es wird getanzt-â
âAls ob du dich so sehr fĂŒrs Tanzen interessierstâ, meinte Peter.
âNa ja, wo er recht hatâŠâ. Sirius lies den Satz ein paar Sekunden im Raum stehen.
âNa gut, die MĂ€dels in Abendkleidern zu sehen ist natĂŒrlich auch einer dieser wunderbaren Vorteile einer Silvesterfeierâ, meinte James ĂŒbers ganze Gesicht grinsend. Von rechts kam ein wĂŒrgendes GerĂ€usch und ich stellte fest, dass Lily um die Nasenspitze herum sehr grĂŒn geworden war.
âWas ist los Evans? Angst deine Streichholzbeinchen in einem Kleid zu zeigen?â, lachte Sirius und Mary fiel gleich mit ein. Ich zog vorsichtshalber schon mal den Kopf aus der Schusslinie.
Drei, Zwei, Eins und-
âWas fĂ€llt dir ein Black?â, keifte Alice sofort los.
âAlice, lass gut seinâ, versuchte Lily sie zu beruhigen, doch sie war nicht ganz bei der Sache. Vorsichtig schob sie ihren immer noch sehr vollen Teller von sich weg. âIch glaub ich leg mich was hin, mir gehtâs nicht so gutâ. Und schon war sie aufgestanden und davon geeilt.
âIrgendwann Black, irgendwann werde ich dich fĂŒr deinen dĂ€mlichen SprĂŒche vom Astronomieturm schubsenâ, fauchte Alice aufgebracht und nach einem entschuldigenden Blick in meine Richtung war sie ihrer Freundin hinterher gelaufen.
âKomm schon Robertsâ, rief Sirius ihr hinterher. âEvans weiĂ, dass ich nur SpaĂ mache!â. Mary kicherte noch immer, sah James durchdringend an und ich spĂŒrte den seltsamen Drang, ihr meine HĂ€nde um den dĂŒrren Hals zu legen und zu zudrĂŒcken.
âKannst du nicht ein einziges Mal deine Spitzen gegen Lily lassen?â, fragte Remus ihn seufzend. James sagte nichts dazu. Anscheinend hatte er tatsĂ€chlich aufgegeben.
Was war jetzt mir der Lames Sache? WĂŒrde es etwa bald eine Mames Sache werden? So wie Mary an Mister Black hing, wohl eher nicht.
âHaben wir heute Wandertag oder was?â, murrte dieser jetzt. Liam kam grinsend auf unserem Tisch zugelaufen oh entschuldigt, ich meinte natĂŒrlich zugeschwebt.
âHey ihrâ, grĂŒĂte er sie alle und die meisten grĂŒĂten ihn freundlich zurĂŒck. Sirius musste sich natĂŒrlich wie ein schmollendes Kleinkind verhalten und starrte ihn bloĂ böse an.
Ich sah ihn bloĂ mit groĂen Augen an, denn ich hatte mich immer noch nicht an seine Vollkommenheit gewöhnt. Wie konnte man bitte in einer verwaschenen Jeans und einem ausgeleierten dunkelblauen Pullover so verdammt gut aussehen? Und ich stellte mit Genugtuung fest, dass Mary Liam auf den Hintern starrte und ziemlich beeindruckt dreinblickte.
Er beugte sich ein wenig ĂŒber den Tisch und lĂ€chelte mich an.
âHĂ€ttest du Lust, mich auf meinem sonntĂ€glichen Spaziergang zu begleiten?â.
âJahh klar, lass uns gehenâ, sagte ich schnell und wollte schon schwungvoll aufstehen, als Remusâ Stimme mich kurz innehalten lieĂ.
âClaire, mach langsam. Denk an das letzte Malâ. Und mit hochroten Wangen stand ich langsam und bedĂ€chtig auf und lĂ€chelte Remus an.
âDu hast immer noch blaue Flecken vom letzten Bodycheck oder?â.
âMein rechter Oberarm wird nie wieder der gleiche seinâ, grinste er. Awww, ich liebte diesen Kerl. Den wollte man einfach nur knuddeln und gern haben. Gebt es zu, dass wollt ihr doch alle!
âUnd nicht so spĂ€t wieder kommenâ, meinte James und zwinkerte mir zu. DafĂŒr bekam er einen schmerzhaften RippenstoĂ von seinem besten Freund. Doch ich hatte keine Zeit mir Sorgen, um Jamesâ Gesundheit zu machen, ich war viel zu sehr damit beschĂ€ftigt Liam anzustarren. Als wir durchs Eichenportal getreten waren, bemerkte er es anscheinend.
âDu starrst mich an Claireâ, meinte er lachend und ich sah peinlich berĂŒhrt zur Seite. âIch- das sollte nicht böse gemeint seinâ. Liam schien es nun ebenfalls peinlich zu sein.
Bei Merlins karierter Unterhose, wieso konnten wir uns nicht mal normal unterhalten? War das so schwer?
âSchon gut. Also, wo willst du zuerst hin?â, versuchte ich das Thema schnell zu wechseln. Ein wenig nervös tastete Liam nach meiner Hand und zog mich in die andere Richtung. Die Gegend kannte ich nicht und mir wurde ein wenig mulmig.
âIch wollte dir mal das Qudditchfeld zeigen. Das kennst du doch noch nicht, oder?â. Erleichtert atmetet ich aus.
âNein, das kenn ich noch nichtâ.
âNa dann ist ja gut. Komm, ich will mal etwas ausprobierenâ. Und schon rannte er los. Meine Hand immer noch in seiner. Wir mussten bescheuert aussehen, wie wir durch diese ArschkĂ€lte liefen, mit roten Wangen und TrĂ€nen in den Augen, die ein kleines Mitbringsel des Windes waren. Aber es war mir egal. Es war mir eigentlich alles egal, solange Liam meine Hand hielt.
Vor der Quidditchumkleide blieb er stehen. Es dauerte ein paar Minuten bis wir beide wieder genug Luft in unsere Lungen gepumpt hatten und zu reden.
âW-Warte kurzâ, meinte Liam und verschwand in der Kabine und tauchte zwei Minuten spĂ€ter wieder auf. Doch er war nicht alleine. In seiner Hand hielt er einen Besen.
âAlso, wenn du jetzt mit mir Quidditch spielen willst, dann muss ich dich enttĂ€uschen. Ich bin eine lausige Spielerin und eine ziemlich unfaire noch dazuâ.
Ich dachte kurz an den Vorfall letzten Sommer, wo ich Henry, einen Freund von Phinn ziemlich unschön gefoult hatte. Armes Ding.
âNein, keine Angst. Ich wollte nicht spielen, bloĂ ein wenig fliegen und dir die LĂ€nderein zeigenâ. Ich nickte bloĂ begeistert, als mir etwas auffiel.
Liam, ein Besen und ich. Konnte das gut gehen?
Zu meiner Ăberraschung konnte es. Keine zehn Minuten spĂ€ter flogen wir ĂŒber den Nordturm hinweg. Der Wind wurde zwar stĂ€rker und es wurde mit jeder Minute auch sehr viel kĂ€lter, aber davon merkte ich nichts. Ich saĂ vor Liam auf den Besen. Seine HĂ€nde lagen auf meinen und drĂŒckten hin und wieder sanft zu.
âGuck dir den See an, guck doch malâ, rief ich begeistert wie ein kleines MĂ€dchen und hörte Liam hinter mir kehlig lachen, als wir ĂŒber den schwarzen See flogen. Der Wind wirbelte das Wasser auf und lies es sich krĂ€useln. Ein paar schwarze Wellen konnte man auch erkennen.
Wir flogen noch eine Weile, doch als anfing zu schneien und unsere Zehen langsam abstarben, setze Liam zur Landung an und kam ein wenig schlitternd auf dem Quidditchfeld zum stehen.
âDanke, das war tollâ, meinte ich und ohne darĂŒber nachzudenken, sprang ich ihm regelrecht in die Arme und umarmte ihn.
âKeine Ursacheâ, lĂ€chelte er. âFreut mich, dass es dir gefallen hatâ. Schneeflocken hatten sich in seinen Haaren verfangen und ich dachte noch, wie schön er aussah, als Liam sich nach einem kurzen Zögern, langsam zu mir hinbeugte und seine Lippen auf meinen platzierte.
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Remus: Du weiĂt, dass Sirius dich dafĂŒr verfluchen wird oder?
Ginger: Quatsch, als ob der den Mumm dazu hat. Das traut der sich nie im Leben. *grins*
Remus: Sirius kann sehr ...Ă€hm impulsiv sein, wenn du-
Ginger: Remi, was soll er schon tun? Meine TĂŒr eintreten?
Sirius: MACH GEFĂLLIGST DIESE TĂR AUF! ICH WERD DIR JEDEN FINGER EINZELN AUSREIĂEN!!! WAS SCHREIBST DU DA FĂR EIN VERDAMMTES ENDE?? LASS MICH REIN!
Ginger: OH Gott! *quiek* Remi hilf mir.
Remus: *schleicht leise ins Bad und schlieĂt sich ein* Tut mir Leid Ging, jetzt bist du auf dich allein gestellt.
Ginger: Was??? Oh Gott, oh Gott...
Sirius: Gott wird dir jetzt auch nicht mehr helfen können! Ich spreng jetzt die TĂŒr auf!!! EINS! ZWEI! DR-
Ginger: In Hogwarts ist heute Bikini-Tag. Alle MĂ€dchen laufen nur im Bikini rum.
-Stille-
Sirius: Ich bin in einer Stunde wieder da.
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