von datsnoew
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Lily Potter, deren rotes langes Haar in Wellen über die Schultern fiel, schritt die Treppe des kleinen Häuschens in Godric Hollow’s herunter. Auf ihren Armen trug sie ein Kleinkind mit schwarzen zersausten Haaren, dessen Hände sich an ihrem T-Shirt festkrallten. Der Junge war das Ebenbild seines Vaters, nur die Augenfarbe genauso wie sein Charm hatte er von seiner Mutter geerbt.
Ein lautes ‚Ploff’ lies die junge Frau zusammenschrecken und entsetzt sieht sie, wie eine schwarzhaarige Gestalt hart auf den Boden aufschlägt und dort regungslos liegen bleibt. Entsetzt weiteten sich ihre Augen und zitternd ging sie langsam auf die am Bodenliegende Person zu. Als sie auf das Gesicht der Person schaute, entwich ihr ein lauter Schrei aus der Kehle. Das Gesicht des unbekanntem Jungen war blutverschmiert und die blitzförmige Narbe auf seiner Stirn, bereitete Lily etwas Angst. Wer war er und wie ist er hier nur reingekommen? Schließlich stand das Haus unter einem besonderen Zauber der nur Familienangehörigen und den engsten Freunde der Potters Zutritt gewährte.
James war an ihre Seite getreten und legte seine Hand auf ihre Schulter. Sein Blick musterte den fremden Jungen der regungslos auf dem Boden lag. Irgendwie kam dieser Junge ihm bekannt vor, als hätte er ihn schon mal gesehen. Nur woher?
„James, auf einmal war er da. Es war so als wäre er hier reinappariert, aber das geht doch nicht. Nicht einmal wir können innerhalb dieses Hauses apparieren, geschweige denn raus oder rein.“ Lilys Stimme zitterte und ihre linkte Hand klammerte sich an James. Der Junge machte ihr Angst und Harry auf ihrem Arm fing an zu quengeln. „Wir können ihn doch nicht hier liegen lassen. James, trage ihn bitte ins Gästezimmer und lass uns seine Wunden versorgen. Wenn er aufwacht wissen wir mehr.“
Ihr Blick war flehend und schließlich nickte James. Vorsichtig hob er den schmalen Jungen hoch, wunderte sich über das wenige Gewicht und trug ihn hinauf ins Gästezimmer wo Lily warmes Wasser, Tücher, Verbandszeug und Desinfektionsspray herzauberte und begann die Wunden des Jungens zu säubern.
Mehrere Tage später öffnete der unbekannte Junge seine Augen einen Spalt breit. Wo war er denn hier gelandet? Dies war nicht der Krankenflügel von Hogwarts und St. Mungos sicherlich auch nicht oder die Heiler verzauberten neuerdings die Zimmer um es den Patienten angenehmer zu machen... Sein gesamter Körper schmerzte und er versuchte sich aufzurichten. Ohne Erfolg, denn eine Hand drückte ihn sanft ins Bett zurück.
„Wo bin ich?“, fragte Harry. Seine Stimme klang schwach und zittrig.
„So was ähnliches könnten wir dich auch fragen junger Mann. Es stürzt nicht täglich jemand auf unseren Eingangsboden nieder.“ Harry zuckte bei dem Klang der Stimme zusammen... diese Stimme war ihm so vertraut. Er hatte sie schon mehrmals gehört, aber er konnte sie nicht antworten. Wenn er nur das Gesicht der Person sehen könnte, dann würde bei ihm vielleicht ein Licht aufgehen. Wo war eigentlich seine Brille? Harry wendete seinen Blick von dem schwarzhaarigen Mann ab und tastete nach seiner Brille.
„Suchst du deine Brille?“
Harry nickte leicht. „Ja, ohne sie sehe ich wie ein Blindfisch. Also im Grunde genommen gar nichts – nur Umrisse.“ Ein leichtes Lächeln schlich über die Lippen des Jugendlichen.
„Hier, vielleicht kannst du dann Lily und mir ein paar Fragen beantworten.“ James reichte die Brille an Harry weiter und sah ihn dann erwartungsvoll an.
Harry seufzte erleichtert auf als er die Brille auf seine Nase setzte. Mit Brille gefiel ihm einfach alles besser und als er in die Gesichter beider Personen blickte, traf ihn der Schlag. Sein Mund war weit geöffnet und geschockt blickte er von der einen zur anderen Person. Wie konnte das sein? Wie konnten seine Eltern auf einmal vor ihm sitzen? Sie waren doch tot, umgebracht worden von Lord Voldemort persönlich.
„Nun ja, also. Wie bist du hier reingekommen? Ich meine die Klingel wirst du ja nicht benutzt haben können da wir keine haben.“ James kratzte sich verlegen am Kopf und versuchte die richtigen Wörter zu finden. Wie sollte er bitteschön dem Jungen weiß machen dass das Haus von Hoher Magie umgeben sei und es nur den Familienmitgliedern und den engsten Freunden der Familie Potter gestattet sei das Haus zu betreten, geschweige denn es überhaupt zu sehen.
„Ich weiß es nicht.“ Glücksgefühlte breiteten sich in seiner Magengegend aus und seine zittrigen Hände griffen in die Bettdecke. Er brauchte Halt, schließlich konnte es nicht sein. Alles war nur ein Traum.. seine Eltern saßen nicht neben ihm und versuchten ihn auszufragen... Harry, wach auf.
„Wie du weißt es nicht... ich meine... na ja.. es ist doch nicht normal einfach mal in ein Haus reinzuapparieren was einen Apparierschutz um sich hat. Nicht einmal wir, Lily und ich, können im Haus herumapparieren. Du musst uns verstehen. Die Zeit ist ungünstig und wir dachten wir wären sicher hier. Wie lautet dein Name?“
„James, lass ihm Zeit. Schau ihn dir an. Er weiß es selbst nicht einmal wie das passieren konnte. Ich würde sagen dass wir ihn erst einmal alleine lassen und später kommen wir wieder zurück und fragen ihn erneut. Er ist verletzt und erschöpft.“
Harry hob seinen Blick und blickte in die giftgrünen Augen seiner Mutter, die ihn fürsorglich musterten. Ihre schmale Hand schob sich zu seiner und drückte sie sanft. Ein Blitzschlag durchfuhr bei dieser Berührung seinen Körper und auf seiner Haut bildete sich eine Gänsehaut. Sein Mund war immer noch leicht geöffnet und in seinen Augen fingen Tränen an zu schimmern. „Mom? Dad?“, flüsterte Harry zaghaft.
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