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Fanfiction

Eulenpost - 38. Ich will nicht darüber reden ODER Auf Sonnenschein folgt Regen

von Nirvanya

Kapitel 38
Ich will nicht darüber reden ODER Auf Sonnenschein folgt Regen

Erstaunlicherweise, oder auch nicht, waren wir für ein paar Tage das Gesprächsthema schlecht hin bis der nächst größere Skandal aus einer finsteren Ecke hervorsprang und uns alle überwältigte. Um was es ging konnte ich nicht mehr sagen, dazu waren viel zu viele andere Neuigkeiten danach gekommen. Ob gut oder schlecht, wahr oder falsch war der hogwarts'schen Gerüchteküche dabei ziemlich egal.

Man hatte uns wieder vergessen. Oder sich daran gewöhnt, dass wenn wir die Finger nicht unbedingt voneinander lassen mussten sie auch nicht ließen. Was natürlich zu einigen nahezu Brechreizattacken seitens der Marauder geführt hatte. Und anderen. Obwohl es natürlich einige Zweifler gab - was hieß hier natürlich? Wer konnte nur daran zweifeln, dass Lily und ich füreinander geschaffen waren? - stieß unsere - wie hatte es ein äußerst verträumt wirkender Hufflepuff so schön ausgedrückt, die Zusammenlegung unserer persönlichen Geschäfte - Größtenteils auf Zustimmung.

Mittlerweile schrieben wir - was heißt hier wir? Der Kalender schrieb - die ersten Tage des Aprils, und an dieser Stelle musste ich erwähnen, dass unser Streich wohl alles bisherige übertraf, das Hogwarts zuvor gesehen hatte, des Jahres 1977 - ein Jahr, das mir noch lange in Erinnerung bleiben würde. Immerhin war Lilys und meine Beziehung jetzt öffentlich. Und damit anscheinend war es auch das Recht eines jeden, dass er darüber seine Meinung verlautbaren durfte. Ob wir das nun wollten oder nicht.

Warum alle darüber etwas zu sagen haben mussten verstand ich nicht wirklich, immerhin ging es in einer Beziehung doch eigentlich nur um zwei Menschen, die sich gerne hatten. Was hatten also noch andere darüber zu sprechen? Das konnte auch eines derjenigen Sachen werden, die auf die Liste der Dinge die James nie im Leben verstehen wird kommt. Definitiv. Besser früher als später.

Jedenfalls ging es mir etwas auf die Nerven, dass jeder dahergelaufene Slytherin mich neuerdings anredete. Sei es wenn ich gerade vom Unterricht kam, in der Bibliothek lernte - ja, ich kann die Schockiertheit durchaus verstehen - oder so wie jetzt gerade, nachdem ich eindeutig zu wenig Schlaf bekommen habe meinen Weg zum Mittagessen - meiner Meinung nach die wichtigste Mahlzeit des Tages, egal was meine Mutter mir übers frühstücken einreden wollte - bahnte.

Ich brauchte mir nicht einmal Mühe geben Lily zu finden. Entweder ihre Haarfarbe stach wirklich so heraus - was ich ihr natürlich nie sagen würde, danke, ich hing an meinem Leben - oder ich war mittlerweile darauf gepolt immer sofort nach ihr Ausschau zu halten.

„Hey!“, sagte ich, als ich mich neben ihr auf die Bank plumpsen ließ und sie ließ sich nicht zweimal bitten bevor sie von ihrem Essen abließ und ich sie endlich küssen konnte. Natürlich mussten wir das Ganze hier jugendfrei halten, sonst würden sich nicht nur einige Beschweren, sondern es würden sich noch mehr die Frechheit herausnehmen und ihr Ketchup dazu abgeben.

„Hey!“, erwiderte sie und plötzlich war das Essen wieder interessanter als ich. So schnell konnte es gehen.

„Ich habe dich heute Morgen vermisst.“ Nein, sie meinte das nicht so, wie der geneigte Leser es wahrscheinlich wieder auffassen würde. Wir hatten nur die Angewohnheit miteinander zu frühstücken. Lange und ausgiebig. Manchmal etwas zu viel von beidem.

„Ach wirklich?“ Ich konnte nicht anders, als sie zu necken. Immerhin war es noch gar nicht so lange her, da hätte sie mir lieber körperliches Leid zugefügt - nicht als ob sie es nicht jetzt auch noch manchmal tat, unabsichtlich natürlich - als das zuzugeben. Wir waren weit gekommen.

„Ja.“ Hach, das war Musik in meinen Ohren. Aber der argwöhnische Blick der gleich am Fuße folgte war es weniger. „Wo warst du?“ Mein Name ist Hase und ich weiß von Nichts? Ich glaubte kaum dass diese Strategie Erfolg haben würde, also versuchte ich es erst gar nicht. Die Folgen wenn das schief gehen würde wären verheerender.

„Ich habe verschlafen.“ Und das hatte ich wirklich. Solange sie nicht fragte warum, war alles noch im Lot. Ich hasste es sie anlüge zu müssen, aber manchmal war es einfach besser, wenn sie die Wahrheit nicht wusste.

„Wo war Sirius?“ Was interessierte sie das?

„Hat verschlafen“, murmelte ich in meinen nur spärlich vorhandenen Bart hinein. Lily verstand anscheinend was ich sagen wollte - überraschender Weise - und bohrte weiter. Wäre ja auch zu schön gewesen um wahr zu sein. Damit meinte ich nicht, dass sie eine dieser nervenden Freundinnen war, die ständig über alles und jeden Rechenschaft verlangte. Eigentlich war sie was das anging ziemlich locker, aber die Art und Weise wie sich meine Nackenhärchen aufstellten sagte mir, dass sich das heute ändern konnte. Und das der aktuelle Tag noch bedeutend schlechter werden konnte.

„Und Peter?“ Jep. Meine Nackenhärchenintuition schien auf dem richtigen Weg zu sein. Leider.

„Verschlafen.“ Das Püree auf meinem Teller war viel interessanter als Lily. Nur nicht nach oben sehen. Ich konnte schwören, Lily konnte eine offene Lüge drei Kilometer gegen den Wind erschnuppern.

„Remus?“

Was war noch mal die Ausrede des Monats? „Besucht seinen Onkel.“ Ich hoffte zumindest, dass es das war, was allen erzählt wurde. Sonst konnte ich immer noch auf Unwissenheit plädieren. Auch wenn die mich nicht immer schützte. Vor allem wenn es um Lily ging. „Es geht ihm nicht sehr gut.“ Remus, nicht dem Onkel, aber das musste ich ihr ja nicht auf die Nase binden. Außerdem würde das nur zu weiteren Fragen führen.

„Du siehst müde aus.“ Ach nein. Wie charmant. Als ob ich mir nicht denken könnte wie fertig ich aussah. Ich war definitiv heute nicht ganz auf der Höhe.

„Ich bin müde.“ Hätte ich es etwas leugnen sollen? Damit Lily mir noch mehr Fragen stellte, warum ich sie anlog?

„Gibt es dafür auch einen Grund?“ Nein. Ich war nur heute aufgewacht und mein Gesicht hat sich gedacht, dass ich heute doch einmal müde aussehen konnte. Zur Abwechslung. Sonst würden andere noch neidisch werden, weil ich normalerweise aussah wie aus dem Ei gepellt. Was dachte sie denn?

All das und noch viel mehr blieb ungesagt, stattdessen sah ich von meinem Teller auf und blickte Lily in die Augen. „Natürlich.“

Sie funkelte mich böse an. Oder zumindest war es annähernd böse. Aber solange es nicht einen giftigen Ton annahm war ich erstens beruhigt und zweitens wusste ich genau, dass sich das noch ändern konnte. Schneller als manche ahnten, überhaupt wenn ich weiter den Ahnungslosen mimen musste. Aber was sollte ich sonst tun? Ihr die Wahrheit zu erzählen war keine Option. „Der da wäre?“

„Wenn ich dir das sagen würde, müsste ich dich leider umbringen.“ Manch schlaue und moralisch eher verwerfliche Zauberer und wahrscheinlich auch Muggel hätten mir vielleicht geraten zu lügen, aber ehrlich gesagt fehlte mir im Moment dazu die nötige Kreativität um es plausibel zu machen und meine Augenlider waren dafür einfach zu schwer.

„Darüber macht man keine Scherze.“ Vermutlich hatte sie damit recht. Aber ich hatte es in irgendeinem Muggelfilm gesehen. „Ein einfaches, Lily, ich will nicht darüber reden hätte genügt.“

„Lily, ich will nicht darüber reden.“ Das konnte doch nicht wirklich so leicht sein, oder? Immerhin tricksten Frauen öfter als ich daran denken wollte.

„Keine Sorge, das habe ich schon verstanden.“ Mir entging keineswegs dass sie die Augen rollte. Und da sagte noch einer ich war der kindische Teil unserer Beziehung. „Habt ihr heute Training?“ Woah. 180 Grad Wendung. Obwohl mit der vorherigen Direktion in die das Gespräch ging, konnten wir nicht weitermachen ohne dass es zu Schlimmerem kam.

„Wenn es nach Gonni geht bestimmt.“ Immerhin konnte es nicht sein, dass Gryffindor den diesjährigen Quidditchpokal nicht gewann. Gut, dass sie ihre Prioritäten immer in der richtigen Reihenfolge hatte. „Was hast du heute vor?“

„Oh, das Übliche. Zuerst mit einem Troll kämpfen, danach werde ich wohl mit der Queen Tee trinken, und falls mir danach ist, werde ich in achtzig Minuten um die Welt reisen. Natürlich ohne zu zaubern.“

„Du hast also viel vor.“ Keine Sorge, ich verstand was sie mir damit sagen wollte, und das war nicht, dass sie das tatsächlich alles machen wollte. Oder konnte, denn ich glaubte kaum, dass es möglich war so kurzfristig einen Termin bei der Queen zu bekommen. Zauberer hin oder her. Und flogen Flugzeuger wirklich so schnell? Unglaublich was die Menschheit alles ohne Zauberei bewerkstelligte.

„So kann man das auch interpretieren.“ Mir gefiel der Ton in dem sie mit mir sprach ja gar nicht, aber was hätte ich tun sollen? Ihr sagen, dass ich eigentlich nur meinem Freund half? Sie würde es zwar sicher verstehen - zumindest irgendwann einmal - aber erstens war ich zur Verschwiegenheit verpflichtet und zweitens fiel mir kein wichtigerer Grund ein als erstens. Oh ja, man würde uns vermutlich nicht nur von der Schule werfen, wenn herauskam, was wir eigentlich immer so trieben wenn es Remus schlecht ging, was wiederum eine hinreißende Umschreibung war, denn es war viel mehr als nur ein simples schlecht gehen.

Wenn ich so darüber nachdachte, vielleicht würde sie es auch nicht verstehen, denn ich hatte keine Ahnung, wie weit sie für ihre Freunde gehen würde, immerhin hatte ich schon einmal ihren Zorn spüren müssen, als sie mir erklärte, dass nicht alle so waren wie die Marauder.

Vielleicht wenn sie mehr Freunde hatte? Oder bessere? Oder beides?

„Du weißt, dass nur weil wir zusammen sind du nicht sämtliche deiner Freunde links liegen lassen musst?“ Schon als ich die Worte ?deine Freunde' ausgesprochen hatte, wusste ich, dass ich den größten Fehler des Tages begangen hatte. Und das hieß auch schon etwas.

„Welche Freunde?“ Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, wie eiskalt Lily klingen konnte, wenn sie wollte, oder jemand sie dazu drängte, hätte ich mich vermutlich hinter der nächst besten Ritterrüstung versteckt. Und das würde ich jetzt auch gerne machen, aber wie sollte ich das anstellen, wenn ich ihr gegenübersaß und wir eigentlich ein Gespräch unter vier Augen führten, so weit das in Anwesenheit von geschätzten vielen anderen Schülern möglich war. „Ah, diese Freunde.“ Ihr übertrieben freundliches Grinsen, als sie in Richtung Teuflische blickte, ließ mich beinahe erschaudern. Schauselich grauselich. „Ja, James, das weiß ich“, meinte sie verbissen.

„Willst du nicht versuchen noch einmal mit ihnen zu reden.“ Was zum Merlin ritt mich eigentlich immer, wenn ich von einem Thema nicht herabsteigen konnte, über das Lily und ich uns sicher nicht einige würden? Vielleicht hatten mich meine Eltern als Baby einmal zu oft fallen gelassen. Ich würde es ihnen durchaus zutrauen. Und es wäre besser als meine andere Vermutung: dass ich einfach nur lebensmüde war. Nicht dass ich das nicht schon gewusst hatte, aber ich dachte doch, dass ich etwas achtsamer mit meinem Leben umging. Obwohl, wenn man sich ansah, was ich bis jetzt alles verbrochen hatte, war dem wohl nicht so.

„Du drängst mich dazu mit jemanden zu reden, den du den äußerst charmanten Spitznamen die Teuflischen verpasst hast?“ Wo sie Recht hatte, hatte sie Recht.

„Genau genommen war das Peter.“ Und wo ich unschuldig beschuldigt wurde, wurde ich unschuldig beschuldigt. Nur damit wir das klarstellten. Und das mochte ich wirklich nicht. Zumal die Teuflischen ihren Namen wirklich Wormtail verdankten. Was dazu führte, würde aber zu lange zu erzählen dauern, deshalb sei nur gesagt, sie hatten es wirklich verdient, nach dem, was sie getan hatten.

„Und wenn es der Zaubereiminister persönlich gewesen wäre.“ Wäre es vermutlich auch nicht besser, aber konnte sie denn nicht einmal ihre Sätze beenden? War das zu viel verlangt? Und was konnte ich machen, dass wir diese (ich wollte es nicht Streit nennen) Diskussion einigermaßen und ohne größere bleibende Schäden überlebten?

Ihr vielleicht näher bringen, warum ich sage was ich sage? „Ich sage ja nur-“ Im Nachhinein, also, nachdem sie mich unfreundlichster Weise unterbrochen hatte, doch keine so gute Idee. Immerhin wusste sie, warum ich so viel Wert auf Freundschaft legte, auch wenn sie es einfach nicht verstand, weil sie es einfach nicht so erlebt hatte wie ich.

„Legst du es eigentlich darauf an mir auf die Nerven zu gehen?“ Nicht besonders. Manchmal mehr, manchmal weniger. War wohl beides Nichts, das ich ihr hätte direkt sagen können. So viel hatte ich im Laufe der Zeit durchaus gelernt.

„Ein einfaches, James, ich will nicht darüber reden hätte genügt.“ Vielleicht. Oder auch nicht. Vielleicht hätte sie mich auch einfach nicht darauf anreden sollen, warum ich heute so müde war. Wäre wahrscheinlich für alle Beteiligten besser gewesen.

„James, ich will nicht darüber reden.“ Warum nicht gleich so? Weil das einfach nicht Lily und ich waren.

So saßen wir uns schweigend gegenüber. Komisch war das irgendwie. Ich meine, wir redeten nicht dauernd wie Wasserfälle, wenn wir beisammen waren, aber diese Stille war irgendwie nicht nur unangenehm, sondern auch unheimlich. Schließlich hieß das auch, dass ich mich besser denken hörte. Und das war, wie manch einer vielleicht bestätigen konnte, nicht unbedingt das Beste, was mir passieren konnte, besonders nicht heute, nachdem ich wieder mal direkt in ein Fettnäpfchen nach dem anderen gehüpft war.

Umso erleichterter war ich also, als ich endlich fertig gegessen hatte, und somit ohne dass es aussah, als würde ich davonlaufen, gehen konnte. „Um neun im Gemeinschaftsraum?“, fragte ich sie vorsichtshalber. Normalerweise, an einem Tag, an dem wir uns nicht schon kurz nach dem Aufstehen - zumindest für mich - in die Haare gekriegt hatten war es eigentlich eine Selbstverständlichkeit, dass wir uns später trafen. Wozu, musste ich wohl kaum erwähnen, oder.

Nein, nicht das woran ihr schon wieder denkt! Ach, egal.

Jedenfalls nickte Lily nur kurz ohne überhaupt von ihrem Essen aufzusehen. Heitere Aussichten.



Meine Nackenhaarintuition sagte mir, dass das Schlimmste meines Tages noch nicht vorüber war. Irgendwie wusste ich es. Es war genauso wie Peter immer behauptete er würde in seinem kleinen Finger spüren wann es zu schneien beginnen würde. Er schwafelte immer irgendetwas von schief gegangenem Zauber nachdem er ihn sich als kleines Kind gebrochen hatte. Ich zweifelte am Besten nicht daran. Es gab seltsamere Dinge.

Jedenfalls ließ dieses Gefühl im Laufe des Tages nicht nach, im Gegenteil, es wurde noch schlimmer und spätestens, als ich im 2. Stock um die Ecke bog und die Teuflischen beisammenstehen sah. Obwohl ich doch sagen musste, dass Lily etwas unbehaglich aussah während die Teuflischen ein beinahe gruselig selbstgefälliges Grinsen trugen.

„Späte Nacht gehabt, Lily?“ Raffaela. Ich würde ihr irgendwann etwas antun. Und das Etwas würde sicher nicht angenehm sein. Wie konnte jemand der so lieb und entzückend aussah so eine hinterhältige, miese-

Wartet kurz, ich muss mich auf das konzentrieren was gesagt wurde. Immerhin sollte ich Lily doch zur Hilfe eilen, sollte es notwendig werden. Auch wenn mich gerade eher interessierte, wie sie mich Lily gegenüber schlecht machen wollten. Und heute vermutlich auch noch Erfolg haben würden damit.

„Nein, warte, es war sicher nur Potter der eine lange Nacht hatte, immerhin siehst du einigermaßen frisch aus, Lily.“ Einigermaßen? Amanda, mach die Augen auf. Sie sieht mehr als einigermaßen frisch aus. Und was wollte diese Hexe, und das meinte ich jetzt nicht im normalen Sinne, so wie ich sagen würde Lily ist eine Hexe, sondern ich meinte das durchaus anders, eigentlich?

„Wovon redet ihr?“ Ah, Lily, das war die falsche Taktik. Und wenn ich mir nicht sicher gewesen wäre, dass sie, also Lily, nicht die Teuflischen, oder vielleicht die auch noch, mich einen Kopf kürzer machen würden, wäre ich Lily wie der Ritter in glänzender Rüstung, der ich momentan zwar nicht war, aus meinem derzeitigen Versteck gesprungen und ihr zur Hilfe geeilt.

„Bist du wirklich so naiv, dass dir als einzige nicht auffällt, dass Potter immer wieder so aussieht, als hätte er sich die Nächte mit jemanden ums Ohr geschlagen?“ Ah, ich mochte wirklich nicht, wie das klang. Aber darauf hatte Emma es wahrscheinlich abgesehen. Und wechselten die sich eigentlich beim Sprechen immer so peinlich genau ab? Zuerst Raffaela, dann Amanda, dann Emma? Und war jetzt wieder Raffaela an der Reihe?

Konzentrier dich, Potter! (Unheimlich wie sehr dieses ?Potter' in meinem Kopf Lilys Stimme glich.)

„Ich war schon immer der Meinung, dass Potter und Black sich etwas zu gut verstehen.“ Ehrlich? Ehrlich!

Diese drei - denn ehrlich, mir fiel gerade kein Schimpfwort ein, dass meine Gefühle ihnen gegenüber ausreichend beschreiben würde - hatten doch nicht mehr alle Teller im Schrank!

Sirius und ich? Lächerlich. Nicht einmal für Geld würde ich ihm näher kommen als es unbedingt nötig war, und als Freunde sich kommen sollten. Alleine Gedanke daran brachte mich zum Schaudern. Wie wäre dann wohl der Akt selbst?

„Und seit wann interessiert mich deine Meinung?“ Gut so, Lily, Angriff war immer schon die beste Verteidigung.

„Früher hast du dich dafür interessiert. Bevor die Marauder dir all diese Flausen in den Kopf gesetzt haben.“ Und hierbei liegt die Betonung wohl auf früher. Also wirklich, es erstaunte mich jedes Mal wieder, wie viel Dummheit Amanda, Raffaela und Emma auf einen Fleck versammeln konnten. Und so etwas war in Gryffindor.

Obwohl ich wahrscheinlich mit meinem ?Lily, vertrage dich mit ihnen' wahrscheinlich auch nicht besser war. Aber ich hätte auch andere Freunde meinen können. Nur weil ich ihr nicht widersprochen habe als sie von den Teuflischen anfing zu reden hätte ich doch durchaus auch jemand anderen meinen können, oder? Oder? Bitte sagt ja.

„Im Gegensatz zu dir, Raffaela, denke ich für mich selbst.“ Und das musste ich mehr als einmal schon am eigenen Leib spüren, denn wenn einer denkt, dass unsere Beziehung friedlich war, der hatte sich wirklich sehr geirrt. Lilys Temperament und meine Sturheit war eine gefährliche Mischung war das, nur so nebenbei, für die, die es nicht so schon geahnt hatten.

„Ach wirklich?“ Merlin, wie konnte man nur so herablassend klingen? Und warum hatten die überhaupt noch Freunde? Und warum war ich eigentlich so dumm und dachte mir jedes Mal wieder ich hätte mich über sie geirrt, und sie wären gar nicht so bösartig wie wir uns immer gedacht hatten. So etwas nennt man wohl Selbsttäuschung oder Vorspiegelung falscher Tatschen, wie auch immer, sie redete weiter. „Manchmal könnte man daran zweifeln.“ Wollte diese, und hier dürft ihr ein Schimpfwort eurer Wahl einsetzen, denn ehrlich, meines würde euch wahrscheinlich die Schamesröte ins Gesicht treiben, ehrlich sagen, dass Lily dumm sei? Am liebsten würde ich sie meucheln. Auf der Stelle.

„Das könnte man auch an der Intelligenz mancher im Raum Anwesender.“ Aber dann verteidigte sich Lily wieder selbst und ich dachte daran, dass sie es sicher nicht gut heißen würde, wenn ich ihr zur Hilfe eilen würde.

„Wie du willst, Evans, aber komm nicht zu uns angerannt, wenn sich die Dinge nicht so entwickeln, wie Potter es dir einredet.“ Und damit verschwanden sie und ich konnte nur hilflos zusehen, wie Lilys in sich selbst zusammensackte, als hätte sie nicht weiter die Kraft sich aufrecht zu halten. Das war wohl mein Zeichen um aus dem Versteck zu kommen.

„Du weißt, dass was sie sagen nicht wahr ist.“ Zumindest hoffte ich stark darauf. „Alleine der Gedanke dass Sirius und ich mehr als Freunde sind ist … gruselig.“ Mehr als das, aber darüber wollte und konnte ich nicht weiter nachdenken, sonst wäre ich danach noch verstörter als jetzt schon.

Eigentlich dachte ich mir, ich hätte sie mit meinem letzten Kommentar zum Reden gebracht, doch dem war anscheinend nicht so. Dabei konnte ich sie sonst auch nicht davon abhalten mir ihre Meinung zu sagen, egal wie sehr sie sich von meiner unterschied, und ob ich sie hören wollte oder nicht.

„Lily, rede mit mir“, bat ich sie.

Nichts hätte mich darauf vorbereiten können, dass sie sich abrupt umdrehte, ihre Schultern straffte und mir ihren Zeigefinger in die Brust piekste. Angriffshalten also. „Hör endlich auf dich in Angelegenheiten einzumischen, die dich nichts angehen.“

„Wa-“ Zum wievielten Mal sie mir heute schon das Wort abschnitt wusste ich nicht, ich wusste nur, dass sie mehr als nur einfach wütend auf mich war. Das ging tiefer.

„Ich weiß selbst was am Besten für mich ist.“ Und daran hätte ich auch nie gezweifelt, zumindest nicht tief in meinem Inneren, auch wenn es manchmal so aussah als ob ich es tun würde. „Merlin weiß warum ich geglaubt habe, dass es gut wäre wenn wir beide zusammen wären.“ Woah. Stopp. Einfach nur Stopp. Wovon redete sie gerade? Nicht davon, wovon ich dachte, dass sie es tat, oder? Das konnte sie mir nicht antun. „Weißt du, ich weiß du hast Geheimnisse vor mir“, jeder Ansatz meinerseits ihr zu widersprechen war von vorneherein zum Scheitern verurteilt, also war es nicht verwunderlich, dass sie mich schon unterbrach, bevor ich überhaupt nur ein Wort gesagt hatte, „Versuch es nicht zu leugnen, denn zumindest das bist du mir schuldig.“ Also blieb ich still. Für einen Moment zumindest.

„Es ist nicht mein Geheimnis“, versuchte ich sie zu beschwichtigen, aber ehrlich gesagt, sie und ich wussten in dem Moment beide, wie sehr diese Ausrede nicht zog.

„Und ich hätte auch kein Problem damit, wenn nicht gerade die Leute, von denen du anscheinend überzeugt bist, dass sie meine Freunde sein müsse, mich darauf anreden und ich ihnen nicht einmal sagen kann wo sie sich ihre Lästerei hinstecken können, weil ich die Wahrheit weiß, und sie nicht!“ So wie sie das sagte, machte das durchaus Sinn, und ehrlich, dass tat mehr weh als alles andere. Glaubte sie wirklich, dass ich ihr gerne verschwieg, was wir taten? Dass ich es mochte? Dann täuschte sie sich gewaltig.

„Lily-“, versuchte ich wieder ein Wort hineinzubringen, doch es war, so wie dieser Tag, dem Untergang verurteilt.

„Ich weiß. Nicht dein Geheimnis.“ Und blöderweise hatte sie Recht damit. Sie trat einen Schritt zurück von mir, und wieder spürte ich einen Stich in meinem Herzen, denn ich wollte Nichts mehr, als dass sie hier blieb, aber ich wusste auch, dass ich sie jetzt nicht aufhalten konnte und sollte, als sie sich noch weiter von mir entfernte. „Und weißt du was? Nicht mein Problem.“

„Nerv jemand anderen mit deinen endlosen Ausreden“, rief sie mir noch über die Schulter hinweg zu, bevor sie um die Ecke verschwand.

Mist.

Kapitel 38 Ende

Kleine Notiz am Rande I: Heute im Zug war jemand, der hat Nebo geheißen ;)
Kleine Notiz am Rande II: noch 2 normale Kapitel + Epilog


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Zitat
Zwischen Harry, Ron und Hermine gibt es Unterschiede, zum Beispiel im Vokabular. Ron ist der britische "lad", etwas bildungsfern, wie wir hier sagen würden, jedenfalls der Welt der Theorie und Metaphysik nicht sonderlich zugetan. Sein Vokabular ist etwas gröber und eingeschränkter als das Hermines, die mehr die Intellektuelle ist und sehr elaboriert sprechen kann, jedenfalls wenn sie in Laune ist. Harry liegt dazwischen, mit Sympathien für Ron, wenn es darum geht, vermeintlich hochgestochenes Gerede zu verulken. Aber keiner spricht wirklich lax oder fehlerhaft.
Klaus Fritz