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Fanfiction

Eulenpost - 28. Der Morgen danach ODER Drachenpocken

von Nirvanya

Kapitel 28
Der Morgen danach ODER Drachenpocken


Zugegeben, die Ballonfahrt, nicht der Ballonflug, soviel hatte ich mittlerweile gelernt, war alles andere als einfallslos, und ein Erlebnis, dass ich im Nachhinein nicht missen wollte, aber auch am nächsten Tag, nachdem ich mir bereits zu viele Stunden den Kopf darüber zerbrochen hatte, was mit meinen Eltern los war, wurde mir klar, dass ich jemanden zum Reden brauchte. Jemand anderen, als meine Eltern, die mich ohnehin mit irgendwelchen wirren Aussagen abspeisen würden, würde ich es wagen das Thema anzuschneiden.

Blieb also nur mehr eine Person.

„Sirius“, flüsterte ich meinem Spiegel zu, nachdem ich mich vergewissert hatte, das sowohl mein Vater, als auch meine Mutter beschäftig waren, und ich ungestört mit meinem besten Freund reden konnte. Denn das war es, was ich jetzt brauchte. Neben Antworten, natürlich, aber da ich letzteres nicht so einfach zu bekommen schien, musste ich mich vorerst mit ersterem begnügen.

„James?“

Merlin sei Dank trug Sirius seinen Spiegel mit sich herum. Nur damit jetzt keiner auf falsche Gedanken kommt: Ich als Schulsprecher habe natürlich im Vorhinein sichergestellt, dass ich ihn nicht unter einer Schulstunde kontaktiere. Wie könnte ich auch. Aber da sowohl Sirius, als auch ich Mittwochvormittag um diese Zeit keinen Unterricht hatten, konnte ich es mit meinem schulsprecherischen Gewissen vereinbaren. Außerdem hatte ich wirklich ein Problem, wie ich meinem Freund jetzt klarzumachen versuchte.

„Sirius, du musst mir helfen. Ich werde noch verrückt mit den beiden“, sagte ich, und warf dabei einen nervösen Blick über die Schulter vom Wohnzimmer in die Küche, um sicherzustellen, dass Mum und Dad außer Hör- und wenn es ging auch Sichtweite waren. Schließlich konnte man nicht vorsichtig genug sein. Wer weiß, vielleicht waren sie gar nicht meine Eltern, und gaben sich nur für sie aus?

Ok, ok, ich weiß, weit hergeholt, aber ich war wirklich am Verzweifeln. Als hätte ich diese Ballonfahrt nicht irgendwann in den Ferien machen können. Wirklich. Ich hatte keine Ahnung was hier gespielt wurde, und hoffte doch sehr, dass mir Padfoot bei der Aufklärung helfen konnte.

„Wer würde das nicht werden?“ Kam es mir nur so vor, oder würde er mich wirklich am liebsten auslachen? Seine Oberlippe zog sich schon wieder verdächtig nach oben. Ja, nach Jahren des Zusammenseins, lernte man auch die kleinsten Zeichen zu deuten. Manchmal hilfreich, immer öfter aber auch nicht. Vor allem, wenn man nicht wollte, dass der beste Freund wirklich alles mitbekam. Stopp, ich sollte ihm wirklich weiter zuhören, denn nur weil meine Gedanken wieder einmal mehr abschweiften, hieß das noch lange nicht, dass Sirius zu reden aufhörte, beziehungsweise, sollte er meine gedankliche Abwesenheit registrieren, Rücksicht auf mich nahm. „Du weißt, ich sehe deine Eltern als meine an, aber ehrlich, alleine würde ich die beiden keinem auf die Nase binden wollen.“

Und was brachte mich das jetzt weiter? Nur weil ich jetzt wusste, dass auch mein herzallerliebster Mitmarauder alleine in ihrer Gesellschaft verrückt werden würde, erklärte nicht, was sie im Schilde führten.

„Ich meine es Ernst. Irgendetwas geht hier vor.“ Musste ich ihm das erst persönlich klar machen? Dafür, dass er sie auch als seine Eltern ansah, kannte er sie bedenklich schlecht. Beziehungsweise konnte ihre Handlungen interpretieren. Vielleicht lag es aber auch nur an mir, und ich übertrieb.

„Was bringt dich zu dieser Annahme?“, fragte Sirius und ließ einmal mehr den blaublütigen heraushängen. Ich schwor, bei Merlin, das machte er nur deshalb, damit er mich in den Wahnsinn treiben konnte. Als würden meine Eltern das nicht auch alleine perfekt hinbringen. Ehrlich. Warum wollte ich nicht mit Remus reden? Im Nachhinein betrachtet wäre er wahrscheinlich der bessere Ansprechpartner gewesen. Merlin, wer würde schon mit Sirius ernsthaft über etwas sprechen wollen, wenn noch andere Personen zu Auswahl standen?

„Sie verhalten sich nicht so wie sonst“, versuchte ich ihm klarzumachen und listete dann alle ihre merkwürdigen Verhaltensmuster auf. „Reden hinter meinem Rücken, tuscheln andauernd und es hängt irgendetwas in der Luft.“ Und ja, hängt ist hier richtig. „Irgendetwas komisches. Und das beunruhigt mich.“ So ungern ich es auch zugeben wollte. Ehrlich. Wer würde das denn nicht. „Ich meine, wann haben mich meine Eltern jemals aus der Schule genommen?“, wollte ich mit hochgezogener Augenbraue wissen, und sah förmlich wie sich die Räder in Sirius’ Gehirn zu drehen begannen. „Einfach so.“ Hätte ich nicht den Zweiwegspiegel in der Hand gehalten, hätte ich wahrscheinlich frustriert meine Arme hochgerissen. „Merlin, um mit mir eine Heißluftballonfahrt zu machen.“ Nur nebenbei bemerkt, falls es irgendwie untergegangen ist, eine Heißluftballonfahrt war definitiv etwas, was ich wieder machen würde. Mutter hat ins Schwarze getroffen. Eindeutig. Aber: „Das kann nicht ihr Ernst sein, oder?“ Ich hoffte ich sah dabei nicht so verzweifelt aus, wie ich mich anhörte. Obwohl, vielleicht würde es mir helfen die Sache auf den Punkt, beziehungsweise meinen hündischen Freund dazu bringen, mir zu helfen.

Einen Moment lang schien er tatsächlich nachzudenken. Und glaubt mir, ein nachdenkender Black ist kein guter Black. Wusste ich aus jahrelanger Erfahrung. „Ja, wir dachten uns das Selbe.“ Hätte er sich jetzt noch nachdenklich das Kinn gekratzt, wäre die Darstellung des Philosophen perfekt gewesen.

„Wir?“, harkte ich nach, obwohl ich eigentlich wusste, wer damit gemeint war. Wäre auch nicht so schwer zu erraten gewesen, aber da sich mir eine andere Frage aufdrängte, sei es mir verziehen. Bitte. „Und woher wisst ihr, wo ich bin? Was ich mache?“ Ich wette, wenn ich nicht so verzweifelt auf ihn gewirkt hätte, denn das musste ich zweifelsohne, hätte er mich sicherlich ausgelacht.

„Wir. Die Marauder.“ Weiter, bitte, nächste Antwort. „Du glaubst doch nicht etwa, dass deine Abstinenz nicht auffallen würde, oder?“ Nein hatte ich nicht gedacht, Kindskopf. Mir wäre es auch aufgefallen, wenn Sirius einfach sang- und klanglos verschwunden wäre. Wobei alleine die Vorstellung, dass mein bester Freund etwas sang- und klanglos machen konnte, schon eine verwegene war. „Albus hat uns von deinem kleinen Urlaub unterrichtet.“ Ach? Und warum hatte ich eigentlich nichts davon erfahren? Ok, ich weiß, jetzt war nicht die Zeit, darüber nachzudenken. „Jedenfalls kamen wir auch zu der Meinung, dass etwas Höheres hinter ihren Handlungen stehen muss.“ Dann war ich wenigstens nicht mehr alleine mit meiner Meinung. Auch wenn meine Eltern anscheinend meinten, dass alles in Ordnung war. Ha. Von wegen.

„Hast du ein Wörterbuch verschluckt?“ Argh, James Potter, hör auf dumme Fragen zu stellen!! Langsam sollte ich es besser wissen. Lenke ihn nie, aber wirklich niemals ab. Ich dachte dabei nur ungern an den ‚kleinen’ streichbedingten Zwischenfall in der vierten Klasse zurück. Selbst Albus hatte uns vor einer Strafarbeit nicht retten können. Wäre aber auch zu viel verlangt gewesen.

„Merlin bewahre.“ Padfoot grinste. „Vielleicht habe ich zu viel Zeit in Evans’ Gesellschaft verbracht.“ Oha. Oha. OHA! Was hatte der Köter gerade eben gesagt?

„Du triffst dich mit Lily?“ Ich konnte es nicht fassen. Da war ich gerade eben – wie lange? – vier Tage weg, und dann so etwas. Als nächstes würde er mir noch sagen, dass er sich mit Snivellus vertragen hatte. Überraschen sollte mich nach den letzten Tagen nun wirklich Nichts mehr.

„Treffen würde ich es nicht nennen, aber-“

Ich ließ ihn nicht ausreden. „Padfoot!“ Zugegeben, in den letzten Tagen hatte ich die vorwurfsvolle Aussprache eines Namens zur Kunst gebracht. Viel mir gar nicht mehr schwer, eigentlich.

„Ob du es glaubst oder nicht, der ganzen Schule ist aufgefallen, dass du nicht mehr da bist.“ Nett. Wirklich. Dahin mein Bestreben, nicht mehr Aufmerksamkeit als nötig auf mich zu ziehen. Ok, als Marauder vielleicht ein zum Scheitern verurteiltes Vorhaben, aber immerhin ein Vorhaben. „Jedenfalls hat Lily sich an mich gewandt, weil sie etwas über deinen Verbleib wissen wollte.“ Noch netter. Nur - „Was hast du ihr gesagt?“

Ehrlich gesagt? Ich wollte es gar nicht wissen. Was Ausreden anging, war Sirius zwar mehr als kreativ, aber das stellte auch schon wieder das Problem dar. Wer weiß was er wieder zusammengedichtet hatte. Wobei es sich nicht immer reimte, aber das war meistens egal. Machte das Kraut auch nicht mehr dünn, oder wie auch immer man sagte.

„Die Wahrheit?“ Hätte er sich dabei nicht so fragend angehört, hätte ich es ihm wahrscheinlich nicht geglaubt. Ja, ich weiß, unlogisch, aber wann war in meinem Leben schon jemals etwas logisch gewesen? Genau.

„Warum?“, fuhr ich ihn an, und wusste dabei eigentlich nicht genau wieso. Schließlich war es besser, als wenn er ihr einer der berühmten padfoot’schen Lügen aufgetischt hätte. Aber so einfach konnte ich meinen Freund nicht vom Anker lassen. Oder auch immer.

„Warum nicht?“ Äh, ja? Schnell, eine Antwort musste her.

„Weil sie mich auch ohne mich für einen eingebildeten Schnösel, der von seinen Eltern bis aufs Letzte verwöhnt wird, für unausstehlich hält.“ Und da war sie auch schon. Gar nicht so abwegig, eigentlich. Und würde er mich nicht sehen, hätte ich mir wahrscheinlich selbst auf die Schulter geklopft. So musste ich das nur in Gedanken machen.

„Oh, so würde ich das nicht sehen.“ Was? Irgendwie machte er mich neugierig. Mist. Padfoot!

„Ach nein?“ Wir waren zwar komplett vom Thema abgekommen, aber da ich es erstens schon gewöhnt war, und es zweitens um Lily ging, sah ich großzügig darüber hinweg. Vorerst wenigstens. „Warum sonst ist sie, nachdem sie mich vor den Teuflischen in Schutz genommen und geküsst hat, wieder zu ihnen zurück gekrochen?“ Denn nichts anderes hatte sie in meinen Augen getan. So schwer es mir auch fiel, das zuzugeben, nachdem ich ihr doch immer wieder gepredigt hatte, dass Freundschaften das Wichtigste sind. Ja, irgendwann kam alles im Leben zurück und verpasste einem einen ordentlichen Tritt in den Allerwertesten. Selbst Sirius wusste das. Oder gerade er.

„Sie hat dich geküsst?“ Hoppla. So wollte ich ihm davon nicht erzählen. Wenn überhaupt. Schließlich gab es meiner bescheidenen Meinung nach nicht wirklich viel zu berichten.

„Padfoot! Das ist hier nicht der Punkt!“ Wirklich nicht, aber das schien mein werter Freund nicht ganz so zu sehen wie ich. „Entschuldige, wenn mich diese deinem Anschein nach winzige Tatsache doch einiges mit anderen Augen sehen lässt.“

„Was meinst du damit?“ Ich glaube im Moment machte ich Lily in Sachen Killerblick alle Ehre.

„Warum habe ich davon eigentlich nicht eher erfahren?“ Im Nachhinein betrachtet Sirius aber eigentlich auch. Huch. Wer hätte das gedacht, dass ihn das so interessieren würde. Wo er sich doch immer darüber beschwert hat, dass ich ihn wieder mit Lily bedingten Themen zuquassle.

„Weil es nichts bedeutet hat.“ Ich zuckte die Schultern, und wusste tief in meinem Inneren, dass ich das ganze lockerer sah, als ich es eigentlich sollte, aber ehrlich, wie hätte ich darauf reagieren sollen, dass danach nichts geschah? „Ihr zumindest“, rechtfertigte ich mein Schweigen.

„Das würde ich so nicht sehen.“ Das ließ mich allerdings hellhörig werden. Und der blöde Köter redete einfach nicht weiter! Lyncht ihn. Natürlich erst, nachdem er gesagt hatte, wie er das meinte. Schließlich würde mir das sonst nichts bringen. Nachdem er nach, meiner Meinung nach, zu vielen Sekunden noch immer nicht geantwortet hatte, harkte ich nach: „Sirius. Wie. Meinst. Du. Das.“ Dass ich dabei jedes Wort beinahe zwischen zusammengepressten Zähnen knurrte, war wohl unnötig. Eigentlich.

„Nun, sie schien doch mehr interessiert daran, wo du bist, und was du treibst, als ihr als Schulsprecherkollegin eigentlich zusteht.“ Und mit diesem Satz übte ich einmal mehr meine Fischimitation. Was hätte ich auch anderes tun sollen? Mit allem hätte ich gerechnet, im Bezug auf Lily und meine mehr als unfreiwillige Beurlaubung, wirklich, dass sie schreien würde, toben würde, mir einen Heuler schicken würde, ich glaube ihr versteht was ich meine, aber offensichtlich war dem so gar nicht der Fall. Komisch. Äußerst komisch. Fast war ihr Verhalten komischer als das meiner Eltern, und das hieß etwas. Zumindest im Moment jedenfalls.

„Du treibst mich in den Wahnsinn, das ist dir doch bewusst, oder?“, fragte ich Sirius, und versuchte mich nicht weiter davon abhalten zu lassen, dass Lily sich anscheinend um mich sorgte. Wenn man Padfoots Worte etwas freier interpretierte. Und das tat ich. Meistens. Und heute auch. Einfach weil ich es wollte.

„Warum sollte ich das tun?“ Erschlagt diesen dummen, verflohten Köter, bevor ich ihm schlimmeres antun kann! Wirklich. Warum ihm nicht schon längst unter mysteriösen Umständen irgendetwas Schlimmes zugestoßen war, konnte ich wirklich nicht sagen. Ehrlich nicht. Keine Ahnung wie ich es bis jetzt ausgehalten hatte. Vielleicht mit Sarkasmus. Und Ironie. Auf die ich auch jetzt wieder zurückgriff, als ich sagte: „Ich weiß es nicht.“ Alleine von dem Unterton hätte es ihm die Haare aufstellen sollen. Sein Blick allerdings sagte mir, dass eine Unterhaltung über dieses Thema keinen Sinn hatte. Nicht heute. Nicht hier. Außerdem gab es Wichtigeres. Oder eigentlich Dringenderes, denn wichtig war mir Lilys Verhalten auch, aber da sie etwas weiter weg war, als meine Eltern, hatten letztere Vorrang. „Könne wir bitte auf das eigentliche Thema zurückkommen?“

„Das eigentliche Thema?“ Padfoot blinzelte mir verwirrt aus dem Spiegel entgegen. Wirklich. Eine Aufmerksamkeitsspanne eines hyperaktiven Horklumps. Wenn es so etwas denn in hyperaktiver Form geben sollte. Aber bekanntlich gab es nichts, was es nicht gab, oder?

„Das Verhalten meiner Eltern?“, erinnerte ich ihn und fügte noch wenig charmant hinzu:„Oder soll ich es hochgestochener ausdrücken, damit auch Mr. Padfoot es versteht?“

„Kein Anlass auf solcher erniedrigende Unehrerbietigkeiten zurückzugreifen, Mr. Prongs.“ Wo wäre ich, wenn ich Padfoot nicht hätte? Zumindest mental in besserer Verfassung.

„Sirius!“, knurrte ich ihn an, und machte seiner hündischen Form dabei Konkurrenz.

„Schon in Ordnung, ich bin wieder mit vollem Ernst bei der Sache.“ Das ich nicht lachte. Mit vollem Ernst war er sonst nur bei Streichen dabei. „Warte, allerdings nicht, bevor ich nicht angemerkt habe, dass du es dieses Mal ins Lächerliche gezogen hast. Nicht immer bin ich daran schuld.“ Vermerkt, also weiter im Text.

„In Ordnung. Also?“ Ich sah ihn auffordernd an. Zumindest sollte es von meiner Seite aus so wirken, ob es wirklich so ankam, war wieder eine andere Frage. Vor allem, da Sirius nicht wirklich darauf reagierte, außer mit einem: „Also?“ Würde uns nicht dieser Spiegel voneinander trennen, wäre er schon längst um mindestens einen Kopf kürzer. Damit zwar immer noch größer als Flitwick, aber endlich um einiges kleiner als ich.

„Theorien?“, fragte ich, mit mittlerweile nicht mehr die Mühe machend, ganze Sätze zu bilden, schließlich wäre das, wenn man betrachtete, mit wem ich sprach, reinste Zeitverschwendung. Zumindest wenn ich nicht in einen fünf Wörter Satz mindestens sieben Fremdwörter einbaute, um mich genauso philosophisch zu geben, wie mein bester Freund. Ach ja, bester Freund hatte mir ja eigentlich etwas zu sagen. Oder das Gespräch würde etwas einseitig verlaufen.

„Äh, James, ehrlich gesagt, die Fantasie der Marauder ist ohne dich etwas, nun ja, nicht allzu schöpferisch.“ Hatte ich es nicht geahnt? Wirklich, sie wären vollends aufgeschmissen ohne mich. Und so sehr mich das an einem anderen Tag amüsiert hätte, heute fand ich es nicht so berauschend. Vor allem wahrscheinlich deshalb, weil ich so sehr auf sie gebaut hatte.

„Ich wusste es.“ Mehr brachte ich nicht über die Lippen. Und selbst das war schon eine Qual gewesen.

„Wir geben uns alle Mühe, ehrlich. Wir haben sogar Lily eingespannt.“ Das wollte ich jetzt nicht hören. Ehrlich. Wer konnte es mir da verübeln, dass ich Sirius etwas anfuhr?

„Ihr habt mit Lily über meine Eltern gesprochen?“ Wäre er auf meinen Ausbruch nicht gefasst gewesen, wäre er sicher zusammengezuckt.

„Sie schien sich doch gut mit Joanne zu verstehen“, meinte mein bester, wobei ich das im Augenblick wieder mehr bezweifelte, als in anderen Momenten, Freund und wäre er nicht sicher in Hogwarts gewesen, und hätte dieses Gespräch direkt stattgefunden, hätte ich ihn wahrscheinlich erwürgt. So konnte er noch sagen: „Wobei das natürlich auch daran gelegen haben könnte, dass sie ein gemeinsames Ziel hatten.“

„Sirius!“ Ich schwor, wenn Blicke auch über Spiegel hinweg töten könnten! Beziehungsweise überhaupt! Er sollte wagen, mir in die Finger zu kommen.

„Du sprichst mit Sirius, Schatz?“ Äh, hoppla. Ich war wohl im Laufe des Gesprächs etwas unvorsichtig geworden. Dabei war das im Normalfall nicht meine Art. Aber, was war in Zeiten wie diesen schon normal? „Dabei seht ihr euch doch in 3 Tagen wieder.“

Ohne ein weiteres Wort mit Padfoot zu wechseln, verstaute ich den Spiegel sicher in meiner Hosentasche und wandte mich an meine Mutter, die sich heimtückischster Weise an mich herangeschlichen hatte.

„Sirius kommt Ende der Woche?“ Ich wollte gar nicht wissen, was sie noch alles mit angehört hatte. Ehrlich. „Wenn es hier nur um mein Geschenk geht, warum nehmt ihr auch Sirius aus der Schule?“ Ha! Mutter wand sich richtig unter meinem Blick. Gut so. Schließlich war sie mir noch die eine oder andere Erklärung schuldig. Wirklich.

Vielleicht setzte sie auch gerade zu ebenjenen an, doch ich unterbrach sie. (Und ja, ich wusste, dass es sich nicht gehörte seine Mutter nicht ausreden zu lassen, aber sie war oft um keinen Deut besser.)

„Wag es nicht zu sagen ihr wollt mehr Zeit mit uns verbringen, denn das ist echt die schlechteste Ausrede, die ich gehört habe, seit Sirius mir einreden wollte, dass meine Haare sich selbst grün gefärbt haben.“ Ich sah sie erwartungsvoll an. Hoffte ich jedenfalls. „Ich höre?“

Mittlerweile hatte sich auch Dad zu uns ins Wohnzimmer gesellt. Gut, dann hatte ich sie wenigstens beide an einem Ort. Wobei, wenn sie zu zweit waren, war die Wahrscheinlichkeit, dass sie mich in irgendwelche Unsinnsgespräche verwickelten und dadurch ablenkten viel größer. Aber heute würde ich ihnen trotzen. Jawohl.

„Jonathan, wir sollten es ihm sagen.“

Wartet. Das ging mir ehrlich gesagt zu schnell. Ich hatte mit Widerstand gerechnet. Mir niederschmetternde Argumente ausgedacht, und das war es? Mum gab WO? Bei Dad hingegen schien es nicht so leicht zu gehen.

„Aber wir haben uns doch dafür entschieden, es ihnen zusammen zu sagen.“ Uns was zusammensagen? Merlin, sie konnten mir nicht so einen Brocken vor die Nase setzen, und dann nicht erklären. Was zum Henker war hier los?

„Manchmal verläuft das Leben nicht so, wie man es sich vorgestellt hat.“

Und der Ball war wieder in Dads Feld. Mal sehen was er daraus machte. Nicht viel, seinem „Ich weiß“ nach zu urteilen. Die beiden sahen sich bedeutungsvoll an. Für mich ein Grund, mich wieder bemerkbar zu machen.

„Hallo? Ich stehe direkt neben euch.“ Ich hätte ihnen sogar noch zu gewunken, wenn ich mir dabei nicht etwas idiotisch vorgekommen wäre. Zumindest mehr als ohnehin schon. „Was wollt ihr uns sagen?“ Wieder diese Blicke zwischen ihnen.

„James, setz dich.“ Mutter, du weißt wirklich, wie du mir Mut machst.

„Nein“, weigerte ich mich. Warum sollte ich mich denn setzten? Glaubte sie, dass ich demnächst in Ohnmacht fallen würde? Glaubt mir, so war es definitiv nicht. Aber wenn sie nicht bald mit der Sprache herausrückten, würde ich verrückt werden. In Ordnung, böse Zungen behaupteten, dass ich das schon war, und manchmal konnte ich dem auch gar nichts entgegen setzten, aber ich musste es ja nicht sofort eingestehen.

„Junge, sei nicht sturer als du es eigentlich bist.“ James Potter, die lebende Fischimitation nahm wieder meinen Platz ein. Natürlich nur, bis ich meine Stimme wieder gefunden hatte und retournierte: „Dann sagt mir was hier vor sich geht.“

„Setz dich, Sohn“, wiederholte Mum ihre Bitte, und die Ernsthaftigkeit in ihrer Stimme ließ mich nicht einmal darüber nachdenken, ob ich Folge leisten sollte oder nicht.

„So war das nicht geplant. Ihr solltet es beide erfahren. Miteinader. Solltet füreinander da sein können. Versprich uns, dass du Sirius noch nichts davon erzählst. Er soll es von uns erfahren.“ Nun, da ich endlich auf der Couch saß, fing Mutter an zu erzählen, während Vater still neben ihr saß.

„Aber-“, versuchte ich zu widersprechen, jedoch war es wie schon so oft sinnlos.

„Versprich es, James.“ Lasst mich hier raus. Bitte. Sofort. So schnell es geht.

„Ich verspreche es“, sagte ich leise und wollte es in diesem Augenblick schon gar nicht mehr wissen. Wollte mich nur verstecken, denn es konnte einfach nichts gutes sein, wenn sich meine Eltern so benahmen.

„Wir werden sterben.“

Stille.

Langsam setzten meine Gedanken wieder ein.

„Wir werden alle sterben, Dad.“ Langsamer als langsam. Vielleicht wollte ich aber auch die Bedeutung von Vaters Aussage einfach nicht verstehen. Schließlich war es oft einfacher, vor der Wahrheit davonzulaufen. Und ehrlich gesagt, ich sprintete gerade.

„Nur einige werden es früher tun, als andere. Deine Mutter und ich gehören zu den ersteren.“

Stille. Schon wieder. Obwohl in meinen Gedanken ein durcheinander herrschte, und ich nicht einen einzelnen davon klar wahrnehmen konnte.

„Was?“, entwich es mir.

„Wir haben Drachenpocken, James. Uns bleiben nur noch wenige Monate.“

Kapitel 28 Ende


Seid beruhigt, es geht bald weiter, schließlich kann ich euch nach so etwas nicht allzu lange so hängen lassen. Und Lily kommt auch bald wieder ins Spiel. Lg Nirvanya

@Cute_Lily: Überrascht? Dich? Dieses Kapitel? Ich glaube es hat die Mehrheit der Leser überrascht. Und wahrscheinlich auch das Ende dieses Kapitels, aber ich wollte mich wieder einmal mehr oder weniger an die bekannten Fakten halten, und nicht wie alle anderen James' Eltern bei einem Aurorenangriff um die Ecke bringen. Tja. Mal sehen wie es bei der geneigten Leserschaft so ankommt. Das letzte Kapitel war ja anscheinend ein Schlag in den Wind. Was solls. Vielen Dank für dein Review, lg Nirvanya

@Blackfan90: Doch, die Reviewer auf einer anderen Seite haben eigentlich erraten, dass James' Eltern kommen. Aber was sie vorhatten, wusste natürlich keiner. Und ich hoffe durch dieses Kapitel ist auch klarer, warum sie gekommen sind. Mit Romanistik selbst weiß ich eigentlich nicht, was man machen kann. Man kanns natürlich auch auf Lehramt machen, aber Spanischlehrer gibts en masse. Ich mache es eigentlich deshalb, um noch eine Sprache zu lernen, und fange nächstes Semester mit Transkultureller Kommunikation an(ja, früher hieß dass einfach Übersetzen und Dolmetschen;), also Deutsch-Englisch-Chinesisch, und wenn ich das bis zum Master machen will, brauche ich später eine andere Sprache, weil man Chinesisch anscheinend nur im Bachelorstudium machen kann. Weiß der Geier warum. Äh. Ja. Das zu mir. ;) Vielen Dank für dein Review, lg Nirvanya

@Nelly Potter: Darf ich daraus schließen, dass du auch aus Österreich kommst? Jaly finde ich aber süß als Abkürzung. Und dafür, dass du anscheinend so gerne abkürzt, sind deine Reviews doch sehr lange. ^^ Hey, was erwartest du von joanne und Jonathan. Sie sind James' Eltern, die müssen ja verrückt sein, anders geht das gar nicht. Danke für dein Review, lg Nirvanya

@Mrs.Krummbein: Schön, dass du dich dazu entschlossen hast, meine kleine Geschichte wieder zu lesen. Freut mich immer wieder. Lange musstest du dieses Mal eh nicht auf ein update warten. Ich hoffe dir sagt das Kapitel zu. Danke für dein Review, lg Nirvanya


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