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Fanfiction

Ridden by guilt - Kapitel 14

von Kraehenfeder

Ich flehe innigst um Vergebung... Ich weiß, dass es wieder ewig gedauert hat. Und leider kann ich auch nicht versprechen, dass es das nächste mal schneller geht... Irgendwas hängt ganz gewaltig bei dieser Story gerade. Aber ich gebe mir Mühe!
Vielen Dank, dass ihr mir trotzdem so liebe Kommis da lasst. Das ist toll! :)
Eine Runde Butterbier an diesem unerträglich schwülen Tag. ;)

Kapitel 14

„Was würdest du tun wenn ich jetzt einfach umdrehen würde?“
„Kannst du nicht.“
„Warum darf ich eigentlich auf einmal das Haus verlassen?“
„Weil ich das mit dem Ministerium und Dumbledore abgesprochen habe.“ Snape seufzte etwas entnervt auf. Die Beiden durchschritten die Eingangshalle des St. Mungos, wobei ihm ihre Angst kaum entging. Grace war jedoch zu nervös sich darum zu sorgen, ob man ihr die Gefühle praktisch vom Gesicht lesen konnte.

„Hey.“
Die Rothaarige blickte ihren Lehrer irritiert an. „Was? Hast du etwas gesagt?“
„Ich wollte deine Aufmerksamkeit. Stell dich nicht so an, Grace. Es ist nur ein Arztbesuch. Jeder deiner Tage in Hogwarts war schlimmer, als das hier.“
Sie gab keine Antwort. Die Halle war ziemlich leer, es schien nach Weihnachten weniger Unfälle zu geben als davor. Trotzdem trieb Severus sie zur Eile an, um das Risiko gesehen zu werden zu verringern.

„Ich warte hier draußen.“
„Soll ich... einfach da reingehen?“, zögerte Grace und deutete auf das Sprechzimmer des Heilers.
Seine Augenbrauen zogen sich zusammen.
„Klopfen, reingehen, grüßen und dann wird er dir schon alles Weitere sagen.“
„Und du bleibst hier?“
„Sag mal.“ Jetzt schien er wirklich ungehalten. „Wie alt bist du eigentlich?“
Prompt wurde Grace rot und murmelte etwas. „Tut mir leid“, nuschelte sie und drehte sich dann resigniert zur Tür, um zu klopfen.
Beinahe etwas erleichtert ließ Severus sich auf einen Stuhl sinken, als die Gryffindor endlich mit dem Heiler im angrenzenden Raum verschwunden war. Das war ja beinahe wie mit einer Fünfjährigen. Es wunderte ihn wirklich, wie sie so ein Theater veranstalten konnte, wo sie sicherlich täglich Schlimmerem entgegen trat.

Snape nutzte diese kurze Zeit für eine Reflektion der vorangegangenen drei Wochen. An manchen Tagen wachte er auf und verfluchte sich im Morgengrauen dafür, dass er dies alles zugelassen hatte. Am nächsten Tag genoss er einfach nur das Gefühl, dass jemand bei ihm Halt suchte und sich an ihn lehnte.
„Wir können gehen.“ Die Tür wurde aufgerissen und Grace kam heraus, scheinbar in Eile. Er erhob sich und ging auf sie zu, als auch der Heiler aus dem Zimmer trat. Er war groß, sein verbliebenes Haar schimmerte grau und er war einer dieser Zauberer, deren Sinn für Farben und Mode gegen Null tendierten. Das sah man sogar unter der Dienstkleidung des St. Mungos.

„Sind Sie der Vater der jungen Dame?“ Seine Stimme klang unpassend hoch.
„Ihr Pate“, berichtigte Severus schnell.
„Lass uns... -“ Doch Grace wurde unterbrochen, von dem Heiler der sich mit „Hawks“ vorstellte.
„Ich habe Miss Chadwick untersucht. Es ist soweit alles in Ordnung mit ihr, sie ist nur etwas unterernährt. Sie müssen darauf achten, dass sie isst. Selbst die Muggel wissen, dass das die natürlichen Abwehrmechanismen schwächt. Ich habe ihr zu einem Präparat geraten, beinahe eine Art Aufbaukur. Die Muggel nennen es Vitamine, eine wunderbare Sache...“
Severus fühlte sich unweigerlich an Arthur Weasly erinnert, doch erklärte das wohl Grace plötzlichen Aufbruch.
„Wie wird es verabreicht?“
„Intravenös.“
„Als ihr gesetzlicher Vormund“, dabei schoss er Grace einen Blick zu, der dem typischen Erstklässler-Verschrecken-Vortrag sehr nahe kam, „steht es in meiner Macht, sie trotzdem so behandeln zu lassen.“

Nun war es an Hawks etwas unangenehm berührt auszusehen, denn Grace und Severus schienen da vollkommen anderer Meinung zu sein. Letzterer jedoch ignorierte ihren panischen Protest der Einfachheit halber, als er sie ins Zimmer zurück schob.
„Nun... gut“, Hawks kratzte sich am Kopf. Er deutete auf die Liege, an der Seite des Zimmers. „Setzen Sie sich und ziehen Sie ihren Pullover aus, Miss Chadwick, bitte. Ich bin gleich wieder da.“ Er verließ das Zimmer durch eine andere Tür.
Bevor die junge Gryffindor nur den Mund aufmachen konnte, hatte Snape sie an den Hüften gepackt und auf die Liege gesetzt.
„Darüber werden wir nicht diskutieren, Grace. Es ist nur eine Spritze. Ich bleibe hier und du wirst sehen, dass das schneller wieder vorbei ist, als du gucken kannst.“
„Wieso verstehst du das nicht? Mir ist klar, dass du so etwas wie Angst nicht kennst, aber ich habe schon als ich klein war...“
Ihre Lippen wurden mit einem raschen, bestimmenden Kuss verschlossen.
„Schluss jetzt.“

In just diesem Moment kam auch Hawks in den Raum zurück.
„Na, dann bringen wir es hinter uns. Strecken Sie bitte ihren Arm aus, tut gar nicht weh.“
Der Blick, mit dem Grace auf das kleine Metallinstrument starrte, sprach Bände. Snape griff nach ihrer anderen Hand und ließ sanft die Fingerkuppen über ihren Handrücken gleiten. Hawks nahm das mit einem Stirnrunzeln zur Kenntnis, richtete dann aber schweigend seinen Zauberstab auf Grace' verkrampften Oberarm.

Ein kühles Gefühl breitete sich auf ihrer Haut aus. Automatisch drehte sie ihren Kopf zur Seite und suchte seinen Blick. Severus erwiderte ihn zwinkernd.
„Nicht so verkrampft, meine Liebe“, meinte Hawks aufmunternd, und klopfte leicht gegen ihren Arm. Dann setzte er ohne viel Zögern die Spritze an ihren Arm und jagte sie in die ausgesuchte Vene.
Snape spürte, wie sich ihre andere Hand um seine krampfte.
„Das war's auch schon...“ Hawks trat einen Schritt zurück und Grace zog sich mit undefinierbarer Miene wieder an.
Mit einigen kurzen Worten verabschiedeten sich die Beiden. Vor der Tür zog Severus die junge Frau jedoch kurz in seine Arme und hauchte ihr einen Kuss auf ihr Haar.
„Und? War doch gar nicht so schlimm, oder?“
„Ich habe eine scheiß Angst gehabt, Severus. Dafür habe ich etwas gut bei dir.“
„Auf jeden Fall“, erklärte er lächelnd.

Als die Beiden um die Ecke bogen, wären sie beinahe mit einer großen, schlanken Gestalt zusammengestoßen.
„Severus! Grace! Was eine Überraschung. Wie klein die Welt doch ist.“
Der Zaubertränkemeiser stieß zischend die Luft zwischen den Zähnen aus und begrüßte Hogwarts' Schulleiter.
„Guten Tag, Albus.“
Grace musterte die Beiden kritisch. Sie glaubte kaum, dass Dumbledore zufällig hier aufgetaucht war – schließlich hatte Snape vorhin noch gesagt, dass der Direktor über ihren Ausflug informiert war.

„Ich möchte doch gerade einmal die Gelegenheit nutzen, um euch mitzuteilen, dass ihr euch bitte nächsten Freitagabend im Fuchsbau einfinden sollt.“ Leiser fügte er hinzu: „Ordenssitzung.“
„Wir?“, wiederholte Grace fragend.
„Ihr Beide, natürlich. Wir werden dann sehen. Außerdem gibt es ein paar Leute, die du kennen lernen sollst.“
„Aber werden... wegen Matthew...“
„Glaub mir, Grace, diese Menschen wissen sehr gut wo deine Loyalitäten liegen.“ Ein freundliches Lächeln huschte über Dumbledores Züge. „Nun, ich setze meinen Weg dann fort. Wir sehen uns am Freitag, Severus, Grace. Nutzt eure gemeinsame Zeit noch.“
Summend ließ der alte Mann das ungleiche Paar stehen, dass ihm etwas verdutzt hinterher starrte.

Mit jedem neuen Tag sah Grace in dieser Woche auch das Ende ihrer Zeit bei Snape näher kommen. Gleichgültig, was sie ihm darüber erzählte, es schmerzte sie schon davor. Es würde keinen Kuss mehr geben, nicht mal mehr eine zufällige Berührung, wenn sie wieder in Hogwarts waren. Dessen war sie sich sicher. Deswegen genoss sie den Unterricht bei ihm genau so wie die gemeinsamen Abendessen. Am Freitagmorgen jedoch wachte sie recht nervös auf. Ein Ordenstreffen war gleichzusetzen mit dem Kennen lernen all der Menschen, die Matthew verabscheute.
Sirius Black, Molly und Arthur Weasly, Alastor Moody und viele andere Ministeriumsmitarbeiter. „Was zieht man da an?“, fragte sie etwas peinlich berührt, während sie mit Snape wieder über einem Kessel stand und einen Trank zubereitete.
Seine Augenbrauen hoben sich synchron. „Du brauchst keine Abendkleidung, wenn es das ist, worüber du dich sorgst. Ganz normale Kleidung tut es auch.“
„Bist du dir da sicher?“
„Wir gehen nicht auf einen Ball!“
„Werden Harry und die anderen auch da sein?“
„Ja, aber die drei sind noch keine Ordensmitglieder. Sie dürfen an der Versammlung selbst noch nicht teilnehmen.“
„Aber wieso muss ich dann mitkommen? Ich bin auch kein Mitglied.“
„Ich weiß es nicht“, entgegnete Snape ehrlich. „Aber Albus wird seine Gründe haben.“

***

Severus stieß die Tür zum Grimauldplatz Nr. 12 mit einem Ruck auf. Grace hatte noch keinen Schritt über die Schwelle getan, als dumpfes Scheppern erklang.
„Nymphadora!“, brüllte Snape wütend.
Eine pinkfarbene Hexe tauchte im Flur auf. „Scheiße, Severus, ich kann doch auch nichts dafür!“
Schrilles Gekreische erklang aus einer Ecke des Hauses.
„Du hast sie doch mit deinem Gebrüll geweckt“, wies ihn die Hexe namens Nymphadora zu recht, die dann hinzufügte: „Und nenn mich endlich Tonks!“
„Was veranstaltet ihr schon wieder für einen Lärm?“ Ein großer, schlanker Mann mit langem, dunklem Haar trat aus dem Schatten und sprach einen Fluch, der diesem elenden Geschimpfe zum Schweigen brachte.

Grace Blick drückte vollkommene Verwirrung aus.
„Ah, Snape“, sagte in diesem Moment der Mann verächtlich und ohne Vorstellung wusste die junge Gryffindor sofort, dass es Sirius Black war. Dessen Blick fiel nun auf die Rothaarige. „Der Chadwick'sche Nachwuchs, nehme ich an?“
„Wohl oder übel.“
Überraschenderweise lachte Black kurz auf. „Ja, man kann sich seine Familie eben nicht aussuchen. Man sieht es ja an mir.“
Grace zuckte mit einem schiefen Lächeln die Schultern. „Wenigstens haben Ihre Eltern nicht weiß Merlin wie viele Menschen auf dem Gewissen.“
„Sie waren nicht viel besser, glaub mir. Mein Name ist Sirius.“ Ungeachtet Snapes erhobener Augenbraue, streckte er die Hand aus und Grace ergriff sie.
Severus eilte an den Beiden vorbei in einen angrenzenden Raum, ehe auch Nymphadora – Tonks – sich wieder zu Wort meldete.
„Harry hat von dir erzählt. Schön dich kennen zu lernen. Ich bin Tonks“, sie wedelte fröhlich mit einer Hand.
Belustigt merkte Sirius an: „Ich glaube, das hat Grace inzwischen auch mitbekommen.“

„Es war auch oben nicht zu überhören“, unterbrach plötzlich eine andere weibliche Stimme ihr Gespräch.
Grace wirbelte herum und lief auf eine strahlende Hermine zu, die sie aus einem plötzlichen Impuls heraus in die Arme schloss. Nach fast vier Wochen Snape, tat es gut, mal wieder unter Menschen zu sein.
„Schön dich zu sehen“, kam es nun auch von Harry, der mit Ron und Ginny hinter Hermine aufgetaucht war.
„Geht mir auch so“, lächelte Grace.
„Lasst uns in die Küche gehen, Leute - Mum ist schon den ganzen Tag darauf aus dich kennen zu lernen“, erklärte Ginny an Grace gewandt.
„Oh... Ehm, okay.“ Sie fühlte sich etwas unbehaglich, als sie hinter den Vieren in die Küche trat, dicht gefolgt von Sirius und Tonks.
Zu ihrem Unglück bemerkte Grace sofort, dass die Küche voller Menschen war. Bei Sirius standen noch vier weitere Männer, einer davon war eindeutig Rons und Ginnys Vater. Auch ihre anderen Geschwister hatten sich in der Küche verteilt.
Hermine schob Grace vor sich her, so dass diese neben Harry in die Küche trat.
„Leute“, rief Ron und klopfte gegen den Türrahmen.
Grace ahnte, was er vorhatte und schoss ihm einen tödlichen Blick zu. Ginny kicherte, doch ihr Bruder registrierte den Widerwillen der Gryffindor scheinbar nicht einmal.

„Leute“, wiederholte Ron und der Lärm legte sich langsam. „Das hier ist Grace.“
Besagte wurde augenblicklich rot. Harry grinste breit und ließ sich unweit von Sirius auf seinen Stuhl sinken. Dabei konnte Grace nicht verhindern, dass sie gedanklich dabei war, sich vorzustellen, welche Beziehung die Beiden haben mussten zueinander. James Potters bester Freund.
„Hallo, Grace – Ich freue mich sehr dich kennen zu lernen. Ich bin Rons Mutter, Molly Weasly“, flötete in diesem Moment die etwas rundliche Frau. Sie war das genaue Gegenteil zu Dorothea Chadwick oder Narzissa Malfoy. Eine Mutter, wie aus dem Bilderbuch geschnitten. Der schlaksige, rothaarige Mann neben ihr stellte sich als Rons Vater vor und nach und nach traten die älteren Kinder des Weaslys nach vorne.
Auch die anderen Anwesenden stellten sich vor, während Grace einem nach dem anderen die Hand schüttelte, ging die Haustür erneut auf.
Remus Lupin und Albus Dumbledore betraten den Raum. Tonks stürzte auf den Verteidigungslehrer zu und schmiss sich in seine Arme. Mit einem überraschend zärtlichen Ausdruck hielt Lupin sie fest und strich ihr über den Rücken. Die Beiden tauschten leise Worte und Fred Weasly warf ein „Könnt ihr aufhören in aller Öffentlichkeit so zu turteln?“ dazwischen.
Grace zupfte an Hermines Ärmel. „Das ist Remus’ Frau?“
„Seine baldige Frau“, lächelte Hermine. „Glaub mir, die Beiden haben lange gebraucht um das zu erkennen.“

Remus hauchte Tonks noch einen Kuss auf die Stirn, dann wandte er sich zu den jungen Gryffindors um.
„Hermine, Ginny, Ron, Grace“, meinte er grüßend und zwinkerte der Letzteren zu. Ron schien gerade etwas sagen zu wollen, jedenfalls öffnete er den Mund, als Dumbledores Stimme die Geräusche verstummen ließ.
„Nachdem wir uns nun alle Bekannt gemacht haben“, rief er mit einem nachsichtigen Lächeln, „möchte ich alle, die nicht Mitglied des Ordens sind, bitten, die Küche zu verlassen. Ihr kennt das ja schon, Kinder. Wir rufen euch, sobald es essen gibt.“
Harry flüsterte Sirius noch etwas zu, der daraufhin laut los lachte, ehe er sich Grace und den anderen anschloss. Bevor sie jedoch die Küche verlassen konnte, hielt Dumbledores’ Stimme sie zurück: „Grace. Dich möchte ich bitten, zu bleiben.“
Alle starrten sie überrascht an. Harry fuhr zu Hogwarts’ Schulleiter herum. „Sie darf an einer Ordenssitzung teilnehmen? Warum?“
„Das, Harry, liegt nicht in deinem Ermessen“, erwiderte Dumbledore freundlich aber bestimmt. Black warf dem Direktor einen schrägen Blick zu, richtete seine Aufmerksamkeit dann aber auf seinen Patensohn.
„Geh mit den anderen hinaus, Harry. Es hat schon seine Gründe, warum sie hier sein soll.“
Grace, das Objekt dieses kurzen Disputs, blieb etwas verloren kurz vor der Tür stehen, die Harry nicht ganz friedlich zuschlug.
Alle Anwesenden bedachten Dumbledore und Grace mit kurzen Blicken, manche davon waren in ihre Richtung nicht besonders freundlich – wer sollte es ihnen verdenken? – und selbst Severus schien überrascht.

Der Direktor bedeutete Grace sich auf einen Stuhl gegenüber von ihm und Severus zu setzen, direkt neben Black. Eine beunruhigende Konstellation, wie sie fand, als sie sich dort niederließ. Alle drei und auch die anderen Menschen in diesem Raum machten sie zweifelsohne nervös.
Sirius warf ihr ständig interessierte Seitenblicke zu, Severus Augen ruhten ebenso – wenn auch weitaus undefinierbarer – auf ihr und Dumbledore schien, selbst für seine Verhältnisse, außergewöhnlich nachdenklich.
Der Schulleiter eröffnete diese Sitzung mit ein paar einleitenden Worten über die momentane Situation und Grace hin gebannt an seinen Lippen. Jede Information über den Kampf mit Voldemort saugte sie auf, während die anderen Anwesenden solcherlei schon gewöhnt zu sein schienen.
„Ich habe diese Sitzung aus einem bestimmten Grund einberufen“, sagte Dumbledore schließlich und ließ den Blick schweifen. „Severus’ Arbeit für den Orden wird mit jedem Tag riskanter. Jeder von uns setzt sein Leben aufs Spiel, aber am meisten Informationen besorgt uns mit jedem neuen Treffen Severus. Voldemort macht sich zum Kampf bereit, er rüstet seine Reihen auf und ich fürchte, dieses Mal wird es eine endgültige Schlacht sein. Entweder wir siegen und haben Ruhe vor ihm, für immer. Oder wir verlieren. Was wir brauchen ist eine weitere Quelle unter Voldemorts Anhängern. Alle bisherigen Todesser kommen dafür nicht in Frage und auch alle Ordensmitglieder hätten keine Chance, sich einzuschleichen – und wenn, würden wir aufs äußerste kontrolliert werden. Er kennt die meisten von uns zu gut. Jetzt bietet sich aber eine einmalige Gelegenheit, bis in die innersten Zirkel…“

Erkenntnis flutete über Severus’ Gesicht. Sein Stuhl kippte rückwärts um, als er aufsprang. „Nein!“ Sein Knurren war messerscharf und Dumbledore warf ihm einen pikierten Blick zu. „Sie ist zu jung!“
Der Schulleiter hob die Hand, als auch nach und nach die anderen zu verstehen begannen, worauf er hinauswollte.
„Dein überaus scharfer Verstand, hat mir meinen Vorschlag wieder vorweggenommen, Severus. Trotzdem möchte ich dich bitten, dich wieder zu setzen, und mir zu Ende zu zuhören. Das gilt auch für alle Anderen. Danach könnt ihr eure Einsprüche vorbringen.“
Bei diesen betont ruhigen Worten, ließ sich Snape widerwillig auf seinen Stuhl zurück sinken.
„Jeder von euch weiß darum, welche Geschichte die Familie dieser jungen Frau hat.“ Dumbledore deutete bei diesen Worten auf Grace. Deren Blick flackerte unruhig umher. Er konnte doch nicht wirklich meinen, was sie dachte, er meine es? „Lasst euch jedoch“, fuhr der Schulleiter vor, „versichert sein, dass ich ihr vollkommen traue. Sie ist ebenso wenig eine Todesserin, wie Molly eine ist. Ihr gelten meine Loyalitäten im gleichen Maß wie Severus. Grace ist eine äußerst geschickte Duellantin, zu den Ministeriumsmitarbeitern von euch wird die Geschichte über ihr Duell mit Jake Emms Freunden inzwischen durchgetropft sein. Auch ihre Hintergründe würden sie zur perfekten Spionin machen, sie käme ohne jede Schwierigkeit mitten in die Reihen der Todesser.“
Kaum, dass Dumbledore schwieg, wurden verschiedene Stimmen laut:
„Sie ist eine Schülerin!“
„Du kannst nicht wissen, ob ihre Eltern sie nicht ausreichend manipulieren könnten.“
„Sie ist fast noch ein Kind, Albus!“ Das war Molly Weaslys empörte Stimme. „Das wäre ja fast so, als würdest du Ginny zur Spionin machen!“
Ähnliche Kommentare kamen auch von den anderen, erst als es leiser wurde, schaltete sich Lupin ein: „Das kannst du ihr nicht antun, Albus…“ Seine Stimme klang traurig und müde.

Dumbledore erhob sich erneut, schob seinen Stuhl zurück und begann auf und ab zu laufen. Grace, die inzwischen ein heftiges Flattern im Magen verspürte, kam sich ein wenig überrumpelt vor, in Anbetracht der Tatsache, dass niemandem aufzufallen schien, dass sie diesem Gespräch beiwohnte. Außerdem war sie über den ungewohnt harten Ausdruck in Dumbledores Gesicht verwundert. Er erinnerte so viel mehr an Snape, als an den gutmütigen Schulleiter, den er sonst immer gab.
„Eure Einwände sind bis zu einem gewissen Grad alle berechtigt“, stellte der weißhaarige Zauberer klar. „Das ändert jedoch nichts daran, dass Grace ihrem Alter weit voraus ist und gerade ihre Familie ihr die besten Startmöglichkeiten gibt, um als Spionin für uns zu arbeiten. Was ihre Vertrauenswürdigkeit angeht, sage ich es kein zweites Mal: Schon damals, als Severus angefangen hat für uns zu spionieren, wolltet ihr mir nicht glauben, aber ich verbürge mich für ihre Loyalität. Dies ist ein indiskutabler Punkt, den wir nicht weiter zu erörtern brauchen.“
„Sie wird dem Druck dieser Aufgabe nicht standhalten können, Albus. Sie ist zu jung dafür!“, wiederholte Snape und man konnte seiner Stimme anhören, dass er sich nur mühsam beherrschte. Außer Molly Weasly und Remus Lupin schienen die anderen Ordensmitglieder jedoch über Dumbledores Auffassung nachzudenken. Grace saß stumm in ihrer Mitte, während von immer mehr Seiten ein bestätigendes Nicken kam.
„Ich nehme an“, sagte Dumbledore dröhnend in den Raum hinein, „dass es eurer Reaktion zur Folge nur noch an Grace liegt.“
Sofort richtete sich wieder alle Aufmerksamkeit auf sie und Grace hielt den Atem an, als sie das erste Mal so direkt angesprochen wurde.
„Was sagst du dazu, Grace?“ Dumbledore beobachtete sie aufmerksam.
„Ich würde alles dafür tun, Voldemort zu vernichten“, war ihre schlichte Antwort.
„Dann ist es beschlossen.“
Lupins Aufbegehren und Mollys entsetzter Protest gingen unter, als sie ihren Blick auf Severus richtete. Dieser starrte sie ebenso unverwandt an und der Schmerz in seinen Augen, brachte sie fast um den Verstand. Langsam, als wäre jede schnelle Bewegung zu erschöpfend für ihn, schüttelte er den Kopf und richtete schließlich seinen Blick auf den Tisch.

Lupin trat hinter sie und Grace schreckte aus ihrer Beobachtung auf. „Du musst das nicht tun.“ Sein Tonfall war beinahe flehend. Black, den sie erst jetzt wieder wirklich wahrnahm, drehte sich zu ihm um. „Moony, Dumbledore hat Recht mit seiner Argumentation. Sie wird’s schon schaffen“, unterbrach ihn Black.
„Halt den Mund, Tatze!“, fuhr Lupin überraschend heftig auf und Grace runzelte ob dieser Spitznamen die Stirn. In ihrem Kopf wirbelte alles durcheinander. Sie hatte die Tragweite ihrer Zustimmung noch immer nicht richtig erfasst. Sie. Spionin. Bei Voldemort. Sie würde sich als Todesserin ausgeben müssen. Damit war ihre Ausgrenzung perfekt. Matthew würde sich freuen.
„Grace…“ Lupin stützte sich auf die Rückenlehne ihres Stuhls. „Du hast keine Ahnung, was es heißt, in Voldemorts Reihen zu spionieren.“
„Nein, aber ich werde es ja jetzt herausfinden…“, meinte sie mit einem schiefen Grinsen.
Doch der Werwolf schüttelte den Kopf. „Ich wünschte, du würdest davon verschont bleiben.“
„Professor Lupin – Ihre Sorge ehrt sie, aber… das ist es Wert. Wir müssen Voldemort aufhalten und jeder von Ihnen hier würde dafür sein Leben geben, ich ebenso. Niemand eignet sich dafür besser als ich. Matthew wird mich mit Freuden mitten in die Todessergemeinschaft stoßen.“
„Aber du bist noch so jung. Das ist unsere Aufgabe. Die Last des Erwachsenseins. Nicht die einer Jugendlichen, die noch ihr ganzes Leben vor sich hat.“
„So oder so… Mein Leben hat nicht besonders viel zu bieten.“ Damit wandte sie sich ab, nur um Dumbledores Blick zu begegnen.
Der Schulleiter kam mit gemessenen Schritten auf sie zu. „Ich hoffe, du hast diese Entscheidung freiwillig getroffen.“
Erneut war es Lupin, der ungebührlich laut wurde: „Du hast sie innerhalb dieser Sitzung schon so sehr unter Druck gesetzt, dass sie kaum nein sagen hätte können, Albus! Du hast sie manipuliert. Dieser Krieg macht dich langsam blind.“
Dumbledore widersprach Lupins Ärger nicht und irgendwie hatte Grace, trotz ihrer Bereitschaft diese Aufgabe zu übernehmen, das Gefühl, dass ihr Lehrer mit dieser Einschätzung nicht ganz so falsch lag. Aber sie hätte ohnehin zugestimmt. Spätestens heute Nacht würde sie wieder klar denken können, und sich vor dem, was auf sie zukam fürchten – aber sie würde es durchstehen. Um alles, was ihre Eltern und ihre Adoptiveltern jemals getan hatten, wieder gut zu machen.
„Professor Snape wird dir alles was wichtig ist, beibringen. Du wirst noch einige Dinge mit ihm zu besprechen haben“, fügte Dumbledore an.
„Das dachte ich mir schon, Sir. Und wann machen wir das?“
„Du wirst jeden zweiten Abend dafür entbehren müssen, die nächsten Wochen.“
Grace verzog das Gesicht. Jeder zweite Abend würde heißen, die Tage, an denen sie lernen konnte, wurden um die Hälfte minimiert. Keine besonders entzückende Aussicht.
„Und… Grace?“ Sie hob den Kopf. Die blauen, uralten Augen des Schulleiters begegneten ihren. „Du bist hiermit offiziell in den Orden des Phönix aufgenommen. Alles, war wir heute besprochen haben, einschließlich deiner Rolle bei den Todessern, darf niemand erfahren. Auch nicht Harry und seine Freunde.“
„Ich darf es ihnen nicht sagen?“, stieß Grace aus.
„Nein“, erwiderte Dumbledore hart. „Wenn du jemanden zum Reden brauchst, wende dich an Professor Lupin oder ein anderes Ordensmitglied. Aber deine Freunde dürfen nichts davon wissen.“

Die junge Frau sackte merklich in sich zusammen. Vielleicht war das doch keine gute Idee gewesen. In diesem Moment, als sie Dumbledore davon eilen sah, beugte sich Black über ihre Schulter.
„Wenn du nicht in Harrys Alter wärst, würde ich dich jetzt anmachen.“
Ihr Kopf ruckte hoch, wobei ihre Haare seine Halsbeuge entlang glitten. Grace zuckte zusammen. „Das wäre keine gute Idee, Mr… - Sirius.“ Sie lächelte schwach und starrte dann auf die gegenüberliegende Wand. Sie würde erst einmal einen Moment brauchen, um all das zu verdauen, was in der letzten halben Stunde geschehen war. Selbst Sirius schien das zu verstehen, also gab er Lupin einen Wink und die beiden Männer entfernten sich.
„Wir apparieren wieder.“ Das war Snape. Hart, bitter.
Molly Weasly kam auf Grace zu. „Aber, Severus. Bitte, bleibt doch wenigstens zum Essen.“
„Danke, nein.“ Er zog Grace am Arm hoch. Sie gab einen protestierenden Laut von sich, aber Snape beachtete sie nicht.
Die junge Frau warf Molly Weasly einen entschuldigenden Blick zu, ehe sie hinter Snape herstolperte.
„Du bist nicht mein Vater, Severus!“, fauchte sie.
Sie wirbelte herum, als jemand neben ihr nach Luft schnappte. Hermine und Harry standen am Fuß der Treppe, beide einen staunenden Ausdruck im Gesicht.
„Sie beide“, knurrte Snape, „haben nichts gehört und nichts gesehen, verstanden, Potter, Granger? Es geht schließlich um den Hauspokal. - Zehn Minuten, Chadwick, dann apparieren wir.“
Er verschwand in die Diele. Grace drehte sich langsam zu ihren Freunden um.
„Hast du Snape gerade beim Vornamen genannt?“, würgte Harry hervor.
„Es... ist nicht so wie es aussieht“, meinte sie schwach.
Hermine hob eine Augenbraue. „Rätsel gelöst?“, fragte sie nur.
„Ein Bisschen“, kam es von Grace, mit einem schiefen Grinsen.
Harry schüttelte noch immer fassungslos den Kopf.
„Das gibt’s ja nicht. Dass du es soweit treibst,...“
„Harry, bitte.“ Grace fuhr sich müde über das Gesicht. Auf eine Snape-Grundsatz-Diskussion mit Harry hatte sie jetzt wirklich keine Lust.
„Was war in der Ordenssitzung los?“ Hermine setzte dem aufkeimenden Streit ein vorsorgliches Ende.

„Ich... darf es euch nicht sagen. Aber es war nichts Wichtiges. Wirklich nicht.“
Sowohl Hermine als auch Harry versteckten ihre Ungläubigkeit nicht.
„Das kannst du jemand anderem erzählen, Grace“, meinte Harry.
„Es tut mir leid. Wirklich. Aber ich darf nicht, verstehst du?“
„Du bist unsere Freundin. Es ist...“
„Das hat mit Freundschaft nichts zu tun, Harry. Ich habe geschworen, über das was ich gehört habe zu schweigen. Du wirfst deinem Paten mit Sicherheit auch nicht vor, dass er dir nichts sagen darf. Mir geht es nicht anders. Sei mir nicht böse, aber ich habe Dumbledore ein Versprechen gegeben.“
Wieder war es Hermine, die das nötige Verständnis aufbrachte: „Sie hat Recht, Harry. Du weißt, dass, gäbe es etwas, das wir unbedingt wissen müssten, Dumbledore es uns sagen würde. Geh zu Professor Snape, Grace, ehe er dir noch den Kopf abreißt. In zwei Tagen sehen wir uns in Hogwarts wieder.“
Harry schien noch immer nicht ganz zufrieden, gab aber Ruhe. Er hatte nur immer das Gefühl, dass es äußerst unfair war, dass jeder mit mehr Informationen versorgt wurde als er, dem am Ende alles auflastete.

Grace wusste das.
„Bis dann...“, murmelte sie mit einem kleinen Lächeln, ehe sie tief einatmete und Snape folgte. Dass er über Dumbledores Vorschlag und ihre Entscheidung nicht begeistert war, hatte er deutlich zu Verstehen gegeben. Aber sie erkannte auch warum. Er wusste, was sie erwarten würde. Welchen Schmerz er ihr ersparen könnte. Egal, was er ihr auch immer erzählen mochte: Sie bedeutete ihm etwas. Deshalb sorgte er sich um sie. Auch wenn sein Blick andere Dinge erzählte, als er sie vor der Tür am Arm packte und mit ihr disapparierte.


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Wir haben immer schon gespürt, dass sich zwischen Ron und Hermine etwas entwickelt, obwohl ich und Emma uns dessen nicht bewusst waren. Doch in diesem Film gestehen beide sich das ein. Als Hermine mit Viktor Krum auf dem Weihnachtsball erscheint, kapiert Ron endlich, dass er etwas für sie empfindet.
Rupert Grint