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Fanfiction

Ridden by guilt - Kapitel 8

von Kraehenfeder

Das hier wird erst einmal das letzte Kapitel sein fĂŒr die nĂ€chste Woche, da ich morgen frĂŒh wegfliege und ein paar Tage unterwegs sein werde.
Ich weiß nicht, ob ich vor nĂ€chsten Montag Gelegenheit haben werde, nochmal zu posten.

DarkLady: Danke fĂŒr's Kommenterien! Ja, da hat sich Grace vielleicht wirklich eine Grube gegraben... Aber sieh selbst ;)
Noé: Freut mich, dass die Story dir gefÀllt! Ich beneide meine Grace manchmal auch um ihr (zumindest vermeintliches) Selbstbewusstsein, aber was will man machen?
LazyWitch: Da bin ich schon wieder, mit einem neuen Kapitel ;) Auch wenn es jetzt wie erwÀhnt erst einmal eine kleine Pause geben muss. Hoffe, das ist nicht zu schlimm. Freut mich, dass du Grace' Leben so gern folgst!
issi: Schön, dass du auch mitliest! Vielen dank fĂŒrs Kommentar!



Grace atmete erleichtert auf, als sich die große FlĂŒgeltĂŒr hinter ihr schloss. Die letzte PrĂŒfung dieses Halbjahres war geschrieben und sie hatte insgesamt ein sehr gutes GefĂŒhl. Ihre Vorbereitungen waren allein durch Hermine und ihre eigenen Vorkenntnisse deutlich gestĂ€rkt und selbst wenn, waren diese PrĂŒfungen im Vergleich zu vielen, die noch folgen mochten, relativ unbedeutend. Und in weniger als einer Woche wĂŒrden die Ferien beginnen. Beschwingt nahm die junge Frau die nĂ€chste Kurve, wobei sie sich plötzlich entschied, ein wenig frische Luft zu schnappen.

Sie verbrachte mehr als eine Stunde am See, wanderte, lehnte sich an einen Baum, dachte nach, resĂŒmierte die vergangenen Monate und entschloss sich schließlich, von der KĂ€lte in die Knie gezwungen, ins Schloss zurĂŒck zu kehren. Gerade als sie ihren Umhang enger zu ziehen versuchte, traf sie ein Fluch von hinten in den RĂŒcken und sie fand sich auf dem festgefrorenen Boden wieder. “Immer noch so mutig, MiststĂŒck?” Grace warf sich instinktiv zur Seite und sprang wieder auf.

Vor ihr standen drei große, in silber-grĂŒne UmhĂ€nge gekleidete Jungen. Slytherins. Einer von ihnen schien mehr Muskelmasse zu haben als alles andere, der grĂ¶ĂŸte hatte langes, dunkelbraunes Haar und ein böses Grinsen auf den Lippen - wahrscheinlich der, der gesprochen hatte - und der andere war schlichtweg normal. Aber alle drei standen mit gezogenen ZauberstĂ€ben vor ihr, die auf sie gerichtet waren.

Ohne zu antworten griff Grace zu ihrem Zauberstab, gerade frĂŒh genug um den nĂ€chsten Fluch abzublocken. “Wow, ich bin beeindruckt... Expelliarmus!”, brĂŒllte sie noch ehe sie ihren Satz beendet hatte. Der massige Kerl flog rĂŒckwĂ€rts gegen einen Baum, aber die beiden anderen stĂŒrzten sich wieder auf sie. “Wirklich... beeindruckt”, keuchte sie, wich einem Fluch aus und wurde zur Seite geschleudert. “Zu dritt gegen ein MĂ€dchen, das zeugt definitiv auch von Mut.”

“An deiner Stelle wĂŒrde ich das Maul halten”, meinte der unauffĂ€llige Junge und schleuderte ihr einen Stupor entgegen, der sie aber um Meilen verfehlte.
“An deiner Stelle wĂŒrde ich zielen”, entgegnete sie und richtete dann den Zauberstab auf ihn. “Stupor! - Siehst du, so geht das.” Er kippte rĂŒckwĂ€rts um, aber in diesem Moment traf der einzige von ihnen, der noch auf den Beinen war, sie seitwĂ€rts und sein Fluch schleuderte sie rĂŒckwĂ€rts auf den Boden.

Grace brauchte einen Moment um nach Luft zu ringen, den Zauberstab noch immer umklammert. HĂ€misch grinsend tauchte ihr Peiniger wieder ĂŒber ihr auf, und hinter ihm schien auch der Muskelprotz wieder auf die Beine gekommen zu sein. Dass sich in diesem Moment vom Weg der nach Hogsmeade fĂŒhrte drei Beobachter nĂ€herten, fiel keinem der kĂ€mpfenden auf. Denn gerade zeigte sich der außerordentliche Einfallsreichtum des großen Kerls, den der Langhaarige Mitch nannte.

“Wingardium Leviosa”, brĂŒllte dieser nun als wĂŒrde er eine Schlacht anfĂŒhren und Grace sah einen dicken Ast mit mörderischer Geschwindigkeit auf sie zurasen.
Impedimenta zu schreien, war die erste Reaktion die ihr einfiel, so wurde der Ast zwar langsamer aber durch den Langhaarigen - Martin, wie es den Anschein hatte - wĂŒrgte sie ein “Protego” hervor und kam nicht dazu, das fliegende StĂŒck holz ganz abzuwehren und wurde davon hart, aber nicht mit voller Wucht, am Kopf getroffen.

Kurz sah sie Sternchen und Dunkelheit vor ihren Augen aufsteigen, kĂ€mpfte sie aber nieder. Was dann folgte geschah Schlag auf Schlag. Sie gingen beide zusammen auf sie los, und Grace schickte Mitch ein zweites Mal, diesmal langhaltig zu Boden, wobei er mit dem Kopf heftig gegen eine Wurzel knallte. Wutentbrannt hob Martin seinen Zauberstab. “Das ist von Jake und Mitch, du Schlampe”, brĂŒllte er. Fast einen Moment zu lang hĂ€tte sie gebraucht, um zu verstehen, was er vorhatte. “CRUCIO!” Ein kurzer Hauch des Entsetzens schoss durch ihr Denken, sie realisierte beinahe den Schmerz der auf sie zuflog und kurz bevor dieser einsetzte, kurz bevor er seinen Fluch beendete, hob sie ihren Zauberstab.
“SECTUMSEMPER!”

Und wĂ€hrend sie sich vor Schmerzen am Boden wand, aber spĂ€ter zu ihrem diebischen VergnĂŒgen erzĂ€hlt bekam, keinen Schrei getan zu haben, öffneten sich am Köper des lautstark schreienden Martins tausende kleine Wunden aus denen das Blut tropfte. Es war auch dieser Moment in dem die Stimmen zu schreien anfingen, aber Grace konnte den Schmerz nicht niederkĂ€mpfen. Dann tauchte Snapes Gesicht vor ihr auf, den Zauberstab auf ihre Brust gerichtet.
“Finite Incantatem”, zischte er und hob sie im nĂ€chsten Moment am Kragen hoch.

Die junge Frau musste ein WĂŒrgen unterdrĂŒcken, als Minerva McGonagall, die neben ihr stand ihm eine Hand auf den Arm legte, obwohl auch sie aussah als wolle sie Grace eigenhĂ€ndig die Kehle zudrĂŒcken. Diese brauchte aber einen Moment um ĂŒberhaupt etwas zu realisieren. Ihre Nerven schienen in wilder Aufruhr und dementsprechend taumelnd kam sie auch nur auf die Beine, als Snape sie plötzlich losließ.
Ein Blick hinter ihn zeigte Albus Dumbledore der sich ĂŒber die drei Slytherins beugte und gerade die Professorin Sprout losschickte um Madame Pomfrey zu holen.

Als hĂ€tte er ihren Blick gespĂŒrt erhob er sich mit einem Mal und drehte sich langsam um. Auf seinem Gesicht lag ein ernster Ausdruck, der die junge Gryffindor sich fast noch schlechter fĂŒhlen ließ als ohnehin. “Das war sehr, sehr dumm von Ihnen, Grace”, meinte er leise.
Sie wollte etwas erwidern aber ihre Stimme versagte, und so ließ sie sich einfach nach hinten auf den Boden sinken und atmete mehrmals tief durch, ehe sie, wenn auch nur krĂ€chzend, dazu imstande war etwas zu entgegnen: “Er hat mich mit einem Crucio angegriffen, was hĂ€tte ich machen sollen, Sir?” Ihre Stimme klang hohl und sie spĂŒrte wie eine tiefe EnttĂ€uschung sie ergriff.

“Sie mĂŒssen doch gehört haben, dass...”, fĂŒgte sie hinzu, wurde aber von Snape unterbrochen.
“NatĂŒrlich, aber ich muss Sie nicht daran erinnern, wen die Leute fĂŒr eine Todesserin halten, oder?”, meinte er barsch.
Grace starrte ihn einen Moment fassungslos an. “Aber er hat einen Unverzeihlichen benutzt!”
“Und das wird ganz sicher seine Folgen haben”, sagte Dumbledore mit seiner tiefen, beruhigenden Stimme, die aber jetzt zu Grace Unbehagen nicht ganz zu glatt wie sonst klang. “Aber sie haben so eben einen Fluch benutzt, der hĂ€ufig - eigentlich muss man sagen, ausschließlich - von Todessern benutzt wird.”
“Und von dem mich interessieren wĂŒrde”, fĂŒgte Snape viel leiser den Worten des Direktors an, “woher Sie ihn kennen.”

Professor McGonagall hatte sich inzwischen zu den drei Slytherins hinuntergebeugt, denn Snape schien ausnahmsweise keine Anstalten zu machen, sein Haus zu verteidigen. Sein Blick huschte nur unruhig herum. “Wer hat dieses Duell begonnen?” Auch seine Stimme klang nicht weniger unstet und Grace runzelte verwirrt die Augenbrauen.
“Die drei natĂŒrlich!”, entgegnete sie empört. “Ich war auf dem Weg zurĂŒck ins Schloss als sie mich angegriffen haben.”

Sie versuchte aufzustehen um zu testen, in wie weit sie ihren Beinen wieder trauen konnte. Es gelang, auch wenn ihr noch immer elend war. In diesem Moment kam eine hektische Madame Pomfrey den Weg hinunter gerannt und begann sich sogleich an die Seite der Verwandlungs-Professorin.
“Ein Duell?”, fragte sie atemlos und starrte dann den blutenden Martin an.
McGonagall nickte. “Ich wĂŒrde vorschlagen wir bringen sie alle in den KrankenflĂŒgel, wenn sie die grĂ¶ĂŸten seiner Wunden geschlossen haben, oder? Ansonsten sind sie wohl alle nur bewusstlos, und man kann hier draußen nicht viel fĂŒr sie tun.”

“NatĂŒrlich, natĂŒrlich”, ereiferte sich die Medihexe und hob dann den Kopf.
“Sie sollten auch nach Miss Chadwick sehen, denn sie wird nicht unbeschadet geblieben sein.”
Madame Pomfrey drehte ganz langsam den Kopf. “Sie?” Ein Ausdruck purer Verachtung trat in die Augen der Hexe. “Nein.”
Albus Dumbledore hob den Kopf. “Was wolltest du sagen, Poppy?”

“Nein, habe ich gesagt. Ich versorge dieses Teufelsweib nicht! Eine Todesserin, in den Mauern Hogwarts! Albus, man sollte wirklich meinen, Sie hĂ€tten mehr Verstand als dies.”
Minerva McGonagall zog scharf die Luft zwischen den ZĂ€hnen ein, bei dieser ungeheuren Beleidigung aber die Medihexe schien noch lange nicht am Ende mit dem, was sie sagen wollte.
“Schauen Sie sich doch an, was sie mit diesen armen Jungen gemacht hat! Und so jemanden soll ich helfen?”

“Poppy.” Da war sie wieder. Jene AutoritĂ€t und KĂ€lte in Dumbledores Stimme, die einen fĂŒrchten machte. “Du wirst dich um Grace Chadwick kĂŒmmern, wie du dich um jeden, jeden einzelnen, SchĂŒler dieser Schule zu kĂŒmmern hast. Und du wirst dir ein Urteil ĂŒber Geschehnisse, bei denen du nicht anwesend warst zukĂŒnftig sparen. Haben wir uns verstanden?”
“Nein.”
Diese Frau hat Mut, schoss es Snape durch den Kopf. Das musste man ihr, trotz aller Dummheit, lassen.
“Ich versorge keine Todesserin. Dann kĂŒndige ich lieber.”
Bevor nur irgendwer noch ein Wort sagen konnte, erhob Grace die Stimme: “Behalten Sie ihren Job.” Distanz, Schmerz und Scham irgendwo darunter begraben. “Ich brauche sowieso keine Hilfe. Mir geht es gut. Sie sollten aufhören ihre Stelle fĂŒr Menschen, die sie verachten aufs Spiel zu setzen.”

Im Gesicht des Direktors flackerte etwas Undefinierbares auf, aber schließlich nickte er knapp. “Poppy, wir sprechen uns noch. Minerva, hilf ihr die Drei in den KrankenflĂŒgel zu bringen.” Er trat auf Grace zu. “Ich wĂŒrde Sie gerne in meinem BĂŒro sprechen. Jetzt. Und du kommst bitte mit uns, Severus”, fĂŒgte er an Snape gewandt hinzu, der unwillig die Augenbrauen zusammenzog.
Langsam wird es zur Gewohnheit, dass er mich stĂ€ndig bei seinen unsinnigen GesprĂ€chen dabei haben will, dachte er gereizt. Aber er setzte sich schließlich doch in Bewegung und folgte seinem Vorgesetzten und der anscheinend doch recht angeschlagenen, taumelnden Chadwick den Hang hinauf.

Grace fĂŒhlte sich mit jedem Schritt, den sie in Richtung des Schlosses tat schlimmer. Es war nicht der erste Cruciatus, den sie zu spĂŒren bekommen hatte aber sie konnte sich nicht vorstellen, dass man sich an diesen Schmerz jemals gewöhnen wĂŒrde. Auch ihr Kopf pochte drohend, und sie betastete unauffĂ€llig die vom Ast verursachte Wunde.
Als hĂ€tte er ihre Bewegung gespĂŒrt, drehte sich Dumbledore kaum dass sie die Treppen zu seinem BĂŒro erreicht hatten zu ihr um. “Sind Sie sicher, Miss Chadwick, dass Sie keine Hilfe brauchen? Sie dĂŒrfen Poppy ihr Verhalten nicht ĂŒbel nehmen, sie ist eigentlich eine herzensgute Frau.”

Die junge Frau hob abwehrend die Hand. “Danke, Sir, ich muss mich nur ein bisschen...” - hinsetzen wollte sie sagen, ehe ihre Welt einen Moment aus den Angeln rutschte und sie MĂŒhe bekam den Schulleiter zu fixieren. Sein ernstes Gesicht verschwamm vor ihren Augen. Dann spĂŒrte sie, wie eine Hand sie fest am Oberarm packte und Stimmen etwas sagten. Im nĂ€chsten Augenblick schob jemand ihr einen Arm unter die Kniekehle und hob sie hoch.
Irgendwie amĂŒsierte bemerkte sie, dass es wieder Snapes Arme waren, die sie trugen. Wenn sie sich nicht so elend gefĂŒhlt hĂ€tte, wĂŒrde sie darĂŒber nachdenken, dass es ein verdammt gutes GefĂŒhl war, von diesen Armen gehalten zu werden. MĂ€nnlich, stark - attraktiv.

Sie wurde auf einen Stuhl gesetzt und sein Gesicht tauchte vor ihr auf. Seine Hand an ihrem Kinn zwang er sie, wie schon einmal, ihn anzublicken. Diesmal stand jedoch keine Wut in seinem Blick, nur eine Abwesenheit. “Sehen Sie mich an”, befahl er. Nicht unfreundlich, aber auch nicht gerade besorgt. Sein Blick glitt ĂŒber ihre Augen und mit der anderen Hand betastete er vorsichtig die Wunde an ihrer Stirn. Als Grace zusammenzuckte ließ er die Hand sinken.
“Kriegen Sie sich wieder in den Griff? Erkennen Sie ihre Umwelt?”

Sie nickte vorsichtig, auf beide Fragen. “Tut mir Leid, Professor. Es wird ja langsam zur Gewohnheit, dass sie sich um meinen Gesundheitszustand sorgen mĂŒssen.” Was redete sie da eigentlich? Ihr leichenblasses Gesicht wurde mit einem Mal feuerrot und sie senkte rasch den Kopf.
Sein Griff zwang sie ihn wieder zu heben. “Gucken Sie gerade aus und fixieren Sie einen festen Punkt. Zu ihrer Beruhigung, Miss Chadwick, ich sorge mich nicht um Sie”, meinte er ausdruckslos. Grace erhaschte einen Blick auf Dumbledores Gesicht, das gerade zwischen einem Schmunzeln und Nachdenklichkeit schwankte.

Da es eindeutig besser war zu schweigen, folgte sie dieser Eingebung und tat wie ihr geheißen. Schließlich erhob der Schulleiter wieder das Wort. “Wir haben ihr Duell verfolgt, Grace.”
“Es tut mir Leid, Sir. Ich weiß, dass es verboten war.”
“Wie mir scheint, haben Sie sich nur gewehrt. Wenn auch... etwas außergewöhnlich.”
“Wenn er mir nicht den Cruciatus auf den Hals gehetzt hĂ€tte, dann hĂ€tte ich nie...”
Seine erhobene Hand schnitt ihr das Wort ab. “Das ist mir durchaus bewusst. Das Ă€ndert aber nichts daran, dass in Windes Eile genau die Leute darĂŒber Bescheid wissen werden, die uns zur Last fallen könnten.”

Verwirrung zeichnete sich auf ihren ZĂŒgen ab. Dumbledore begann auf und ab zu gehen und fuhr sich dabei mit den HĂ€nden durch den langen Bart.
“Sie sind eine intelligente, junge Frau. Wissen Sie wirklich nicht, welche Bedeutung das hat?”
“Welche Bedeutung... was hat, Sir?”
Ein leises Seufzen war von ihm zu vernehmen und er schĂŒttelte den Kopf. “Professor Snape wird zweifelsohne Sorge dafĂŒr tragen, dass die UmstĂ€nde auch von Seiten der SchĂŒler seines Hauses geklĂ€rt werden, aber die Jungs, die sie da zu Boden geschickt haben sind Söhne hoher Ministeriumsbeamter.”

“Aber”, meinte Grace zögernd, “Die haben schließlich mich angegriffen. Warum soll das Folgen fĂŒr mich haben?”
“Weil”, warf Snape unwirsch dazwischen, “Sie möglicherweise die jenige sind, bei der das Ministerium nur auf einen Fehltritt wartet um Sie aufknĂŒpfen zu können?”
“Die wollen...” Ihre Augen weiteten sich um ein unmerkliches StĂŒck. “Die suchen nach Beweisen dafĂŒr, dass ich eine Todesserin bin?”
“Sie sind aber besonders schnell von Begriff”, erwiderte er hĂ€misch.

Dumbledore brachte ihn mit einem Blick zum Schweigen. “So drastisch sollten wir es nicht ausdrĂŒcken, Severus, aber im Grunde trifft es Ihre Lage, Grace. Leider liefert gerade ein so perfekt ausgefĂŒhrter Sectumsempra von jemandem, der gerade auf dem Niveau der ersten bis zweiten Klassen steht nicht unbedingt das Gegenteil."
Sie rĂ€usperte sich unsicher. “Und nun?”
“Das ist eine Ă€ußerst schwierige Frage, meine Liebe”, murmelte Dumbledore mit einem nachsichtigen LĂ€cheln. “Ich wĂŒrde jetzt gerne noch ein paar Worte mit Professor Snape wechseln. Gehen Sie in den Turm zurĂŒck und bitten Sie Miss Granger oder Mister Potter, dass er sich um ihre Wunde kĂŒmmert und dann gehen sie schlafen. Wir sprechen uns Morgen wieder.”

Die Angesprochene nickte und ging langsam auf die TĂŒr zu, als er sie noch einmal zurĂŒckrief.
“Ja?”, fragte sie irritiert.
“Sie sind eine vorzĂŒgliche Duellantin. Ich bin lange nicht mehr in den Genuss gekommen, eine Frau drei gestandene Burschen des Abschlussjahrgangs niedermachen zu sehen.” Er zwinkerte ihr vergnĂŒglich zu.
Ein Hauch von Rosa breitete sich auf ihren Wangen aus. “Danke, Sir”, murmelte sie leise und verabschiedete sich dann eilends.

***

Ginny stĂŒrzte auf Grace zu, kaum dass diese durch das Portraitloch geklettert war. “Wir haben es schon gehört. Grace, du gehst noch mal in Hogwarts Geschichte ein, wenn du so weiter machst. Du hast fast genau so viel Aufmerksamkeit wie Harry”, sprudelte sie hervor und dann fiel ihr Blick auf das gerinnende Blut an Grace SchlĂ€fe. Die junge Frau nickte Ginny mĂŒde zu. “Ich bin auf meinem Zimmer, wenn du Hermine siehst schick sie mir bitte vorbei”, meinte sie mit einem entschuldigenden LĂ€cheln und schlich förmlich in Richtung ihres Zimmers, gefolgt von tausend Blicken.

Kaum dass sie die TĂŒr hinter sich geschlossen hatte, hörte sie Harrys Stimme. “Mine, bist du sicher, dass ich hier hoch darf? Du weißt schließlich was passiert, wenn man zu den MĂ€dchenschlafsĂ€len will.” Hermines Lachen hallte durch den Gang. “Ich bin mir sicher.” Dann klopfte es an die TĂŒr.
“Kommt rein, es ist offen”, murmelte Grace und ließ sich auf einen Stuhl sinken.
Harry und Hermine quetschten sich in den kleinen Raum und Harrys Gesicht strahlte. “Ich bin stolz auf dich, Grace. Wir haben Mitch gesehen, er sieht aus wie rohes Hackfleisch.”
“Das ist nicht lustig, Harry”, fauchte Hermine und eilte auf ihre Freundin zu.

Der schwarzhaarige Gryffindor machte sich aber nicht die MĂŒhe schuldbewusst auszusehen, sondern grinste nur und trat neben die beiden MĂ€dchen.
“Es ist eigentlich eine Schande”, fĂŒgte die BrĂŒnette hinzu und schĂŒttelte den Kopf, wĂ€hrend sie Grace das Haar aus der Stirn strich. “Der ganze Gryffindorturm wĂ€re vor Freude außer sich, wĂ€re es jemand anderes gewesen, der Mitch und seinen Freunden endlich mal die Stirn geboten hĂ€tte. Ganz zu schweigen davon, wenn ein MĂ€dchen sie alle drei in Grund und Boden gestampft hĂ€tte. Aber nein, nur weil es Grace es ist tun alle so, als seien Duelle auf einmal eine schwere SĂŒnde - selbst unter Erzfeinden.”
Harry hob ĂŒber ihren Ausbruch eine Augenbraue. “Beruhig dich, Hermine und pass lieber auf, dass du ihr nicht noch mehr wehtust.”
“Oh”, murmelte die Angesprochene und starrte Grace an, die ihre Mundwinkel zu einem schiefen, schmerzverzerrten Grinsen verzog. Hermine lockerte eilig ihren Griff und zog ihren Zauberstab.

Nach einigen Heilzaubern schloss sich die Wunde an Grace Stirn langsam und Harry zog sich einen Stuhl herbei um sich rittlings darauf zu setzen. “Jetzt erzĂ€hl uns mal was ihr da unten getrieben habt. Ron brennt schon darauf, die Wahrheit zu erfahren.”
Die Rothaarige lehnte sich zurĂŒck und schlug die Beine ĂŒbereinander. “Ich möchte lieber nicht wissen, was fĂŒr Geschichten schon die Runde machen.”
“Oh eine Menge. Luna hat etwas von Thestralen erzĂ€hlt, die dir zur Hilfe geeilt sind.”
“Ich hab‘ keine gesehen”, erwiderte sie lĂ€chelnd.
“Und Neville hat etwas von den Unverzeihlichen herumphantasiert. Dass Mitch versucht hĂ€tte dich mit einem Avada Kedavra zu töten”, fĂŒgte Hermine an.
“Es war nur ein Crucio.”

Harry und Hermines MĂŒnder klappten synchron auf. “Wie bitte?”, keuchte Harry.
“Ich habe nur einen Crucio abgekriegt. Sollte er versucht haben mich anderweitig zu töten, habe ich es nicht mehr mitgekriegt.”
“Er hat wirklich...? Aber ich dachte... Ich meine...” Hermine schien völlig fassungslos. “DafĂŒr fliegen sie von der Schule!”, setzte sie im Brustton der Überzeugung hinzu.
Die junge Frau schĂŒttelte den Kopf. “Nein, Hermine, das werden sie kaum.” Dann begann sie den Beiden von dem GesprĂ€ch zwischen ihr und Dumbledore zu berichten.
“Das ist die Höhe der Ungerechtigkeiten”, murmelte Harry. “Ich wette Snape lĂ€sst sie einen Tag lang Karteien sortieren und vergisst die Sache dann.”

“Dem ersten Teil stimme ich zu, dem zweiten eher nicht”, erwiderte Grace.
“Wieso nicht?”
“Weil direkt vor unserer Nase irgendetwas ablĂ€uft, von dem wir gerade das erste Kapitel mitgekriegt haben. Und Snape scheint daran beteiligt zu sein. Das schließt also den Orden wahrscheinlich mit ein. Das Ministerium arbeitet wieder gegen Hogwarts. Was auch immer es sein mag - Der Kampf gegen Du-weißt-schon-wen geht in die nĂ€chste Runde und ich fĂŒrchte, es wird die lĂ€ngste und letzte sein.” Wieder war es Hermine die alles auf einen Punkt brachte.
Harry dachte einen Moment mit gerunzelter Stirn darĂŒber nach, aber Grace, deren Gedanken in genau die gleiche Richtung gegangen waren nickte nur und fĂŒgte hinzu: “Außerdem wird das ein Nachspiel haben. Auch fĂŒr mich.”

“Ich habe denselben Fluch auch einmal benutzt”, erinnerte sie Harry. “Gegen Malfoy, auch wenn ich damals nicht wusste, was er bewirkt. Und ich musste nur nachsitzen.”
Grace lĂ€chelte distanziert. “Von dir glaubten die Leute aber nicht, dass du dem dunklen Lord dienen wĂŒrdest. Und - nichts gegen dich, Harry, aber ich glaube nicht, dass das Ministerium besonders viel auf diesen PrĂ€zedenzfall geben wĂŒrde.”
“Aber sie können dich doch nicht aus Hogwarts rausschmeißen, oder?”
“Nein, aber sie könnten viel verheerendere Dinge anrichten”, antwortete Hermine an Grace‘ Stelle.


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