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Fanfiction

Ridden by guilt - Kapitel 7

von Kraehenfeder

Ich habe mir gedacht, ich poste schon mal das neue Kapitel. Aber Leute - Nur ein Kommi? Das ist wirklich ein bisschen demotivierend... Würde mich darüber freuen, wenn mehr von den Leuten, die hier mitlesen, mal was da lassen würden! Ich möchte ja schließlich wissen, ob überhaupt Interesse an der Story besteht.
Trotzdem lieben Dank an Leah Black fĂĽrs Kommentieren! :)

Kapitel 7

Grace war auf direktem Weg wieder in den Gemeinschaftsraum zurückgekehrt. Dieser hatte sich inzwischen fast vollkommen geleert, wenn man von Hermine absah, die mit ihrem Kater auf dem Schoss vor dem Kaminfeuer saß. “Wo warst du denn die ganze Nacht?”
Grace kraulte Krummbein, den Kater, kurz hinter den Ohren, ehe sie sich in einen Sessel gegenüber von Hermine fallen ließ. “Was würdest du sagen, wenn ich dir erzählen würde, dass ich mit Snape an ein Rohr gefesselt war?”

Leise schnurrend kuschelte Krummbein seinen Kopf in Hermines Hand, die in der Bewegung erstarrt war. “Das ist ein Scherz, oder?”, fragte sie unsicher.
“Leider nicht”, seufzte Grace. “Ich meine, es hätte auch jeder andere sein können. Aber ausgerechnet Snape musste mich finden.”
“Diese selbst fesselnden Seile?”
“Genau die”, bestätigte die Rothaarige düster.
“Und du warst wirklich... mit Snape?” Hermine unterdrückte mühsam ein Kichern. “Was hat er... Ich meine, was hat er dazu gesagt? Und wie lange ward ihr aneinander gefesselt?”
“Höchstens eine halbe Stunde. Aber er war, wie du dir vorstellen kannst, außer sich. Hat rumgebrüllt, versucht die Fesseln mit einem Finite Incantatem zu lösen.”
Ein grunzender Laut entschlĂĽpfte Hermines Kehle, ehe auch ihre auf den Mund gepresste Hand nicht mehr verhindern konnte, dass sie schallend zu lachen begann.

“Ja, mach dich nur lustig über mich.” Ein schiefes Grinsen flog über Grace Züge.
“Tut mir leid, aber das ist wirklich die Härte”, prustete ihre Freundin. “Und? Wie seid ihr voneinander los gekommen?”
“Du meinst nachdem er wie ein Besessener an den Fesseln gezogen hat?”
Hermine nickte.
“Nun”, fügte Grace gedehnt an. “Ich wusste, dass sie schnittfest sind. Aber ich dachte, dass bestimmt niemand darauf geachtet hat ob sie auch feuerfest sind.”
“Du hast sie... angezündet?”
“Was blieb mir anderes übrig? Bevor du fragst, er war gar nicht begeistert. Hat mir mit ewigem Nachsitzen gedroht, wenn ich seine Gesundheit noch einmal mutwillig aufs Spiel setzen sollte mit meiner Zauberei.” Sie verdrehte grinsend die Augen.
“Typisch Snape.”

Grace betrachtete ihr Gegenüber nachdenklich. “Findest du, dass dieser Mann auch nur in irgendeiner Hinsicht wirklich etwas Typisches hat?”
Hermine runzelte die Stirn. “Etwas präziser?”
“Naja, klar. Er verhält sich all seinen Schülern, und wahrscheinlich auch allen anderen Mitmenschen gegenüber, fies. Aber er ist nie berechenbar. Immer wieder wird man von seiner Hinterhältigkeit überrascht, so dass es kaum ein Wunder ist, dass so viele Schüler seinen Unterricht nur weinend verlassen, oder?”
Kurzes Schweigen trat ein, nur untermalt vom prasselnden Geräusch des Kaminfeuers. “Du machst dir verdammt viel Gedanken um Snape, oder?”, erwiderte Hermine schließlich.

Krummbein schien sich entschlossen zu haben sich von seinem unaufmerksamen Herrchen abzuwenden und hüpfte stattdessen auf Grace Schoss, die ihn geistesabwesend zu streicheln begann und die Schultern zuckte. “Ja, das stimmt irgendwie. Aber das liegt daran, dass ich ihn nicht verstehe. Dieser Mann ist mir ein Rätsel.”
“Wenn du Harry fragen würdest, würde er dir sagen, die Wahrheit über Snape läge auf der Hand.”
“Dass er ein verbitterter, rachsüchtiger Mistkerl ist? Es gibt viele Wahrheiten, auf vielen verschiedenen Ebenen des Bewusstseins. Und Harry mag auf seine Art und Weise Recht haben. Ich meine, dass kann niemand von uns bestreiten, wo wir ihn doch täglich erleben.”
“Aber...?”, fragte Hermine leise.

“Aber”, erwiderte Grace und ließ den Blick zum Fenster schweifen. “Aber das ist nicht alles. Da ist noch mehr - da muss noch mehr sein. Es gibt andere Seiten an Severus Snape als nur die eines fiesen Lehrers. Der grausame Todesser mag noch eine andere sein, aber da ist auch ein Mensch. Wir sind alle so facettenreich. Jeder von uns hat tausend Gesichter, aber dadurch dass wir sie alle, tagtäglich, in allen möglichen Situationen zur Schau tragen erscheint uns das normal, verstehst du? Aber Menschen wie Snape verbergen all ihre anderen Seiten und zeigen nur eine einzige. Er hat die gewählt, die ihm möglichst viel Distanz und Kälte bringt, die es ihm erlaubt, seine Stellung unter den Anhängern des dunklen Lords zu halten.”
Ein Geräusch ließ die Beiden herumfahren. Harry trat kopfschüttelnd aus dem Schatten zum Jungenschlafsaal. “Traust du ihm nicht vielleicht ein bisschen viel zu? Kannst du nicht glauben, dass es auch Menschen gibt, die einfach böse sind?”
“Natürlich glaube ich das. Aber auch diese Menschen, gerade sie, haben freundliche, höfliche und kultivierte Gesichter. Sie geben sich alle Mühe die Welt davon zu überzeugen, dass sie normale Mitbürger sind. Die freundlichen Nachbarn. Snape dagegen zeigt jedem, was für ein Arschloch er ist.”

Der schwarzhaarige Junge lehnte sich gegen die Seite von Hermines Sessel. “Und daraus ziehst du den Schluss, dass er in Wirklichkeit absolut harmlos ist?”
“Nicht harmlos”, widersprach Grace. “Es ist vielleicht seine Art alles zu hassen, aber ich glaube am meisten hasst dieser Mann sich selbst.”
Harry verzog spöttisch die Lippen. “Sollen wir ihn also bemitleiden?”
“Harry, ich glaube du verstehst sie falsch”, warf Hermine plötzlich ein.
“Ich glaube, du willst mich gar nicht verstehen”, meinte Grace lächelnd und wiegte den Kopf hin und her. “Aber das ist in Ordnung. Ich weiß, wie schwer es ist jemandem den man hasst menschliche Eigenschaften anzudichten.”

“Sei nicht so gottverdammt verständnisvoll”, entgegnete er zwinkernd. “Aber wenn wir über Snape reden, fällt mir ein, dass ich dich auch noch etwas anderes fragen wollte.”
Grace hob fragend die Augenbrauen.
Harry machte eine zögernde Handbewegung. “Also, nur wenn du antworten willst. Ich kann verstehen, wenn es Dinge gibt über die du nicht reden willst.”
Die Angesprochene runzelte die Stirn, aber Hermines Gesichtsausdruck lieĂź darauf schlieĂźen, dass sie wusste worĂĽber er sprechen wollte.
“Dann versuch mal dein Glück”, erwiderte Grace reserviert.

“Deine Eltern...”
“Matthew”, korrigierte sie automatisch.
“Gut, Matthew und seine Frau”, berichtigte Harry, “sie sind Todesser, oder?”
Grace blickte über seine Schulter hinweg ins Nichts und nickte dann langsam. “Ziemlich angesehene in ihren Kreisen, könnte man wohl sagen”, meinte sie leise.
Er nickte kurz. “Gut. Dass du mit den Namen nicht zu Dumbledore gehen kannst haben wir ja besprochen. Aber du könntest... Ich meine, diese Leute sind doch bei euch zu Besuch, oder?”
“Sind sie.”
“Snape auch?”
“Natürlich.”
“Hältst du ihn für einen Verräter?”

Grace presste die Lippen zusammen. “Hör mir zu, Harry. Voldemort hat dir deine Familie genommen, die Todesser haben dir fast alles genommen was du jemals geschätzt hast. Aber du musstest nicht zwischen ihnen aufwachsen. Ich möchte mich nicht selbst bemitleiden, ich bin es nicht wert. Es sind meine Gene, daran kann ich nichts ändern. Ich habe viele Jahre lang zwischen diesen Leuten gelebt. Jedes Mal wenn wir Besuch bekommen haben, dann war ich mehr oder weniger gezwungen den Gesprächen dieser Menschen, Monster, zuzuhören. Und selbstverständlich war auch Snape dabei. Ich wusste vorher nicht, dass er für Dumbledore arbeitet und eigentlich auf eurer, unserer, Seite steht. Aber ich wusste, dass irgendetwas an ihm anders ist als bei Malfoy und seinen Freunden. Er hat keinen Spaß daran, Blut fließen zu sehen und er lacht nicht darüber, wenn sie die Vergewaltigung von Muggeln planen und sich in schillerndsten Farben ausmalen, was sie alles tun werden. Wenn ich in meine Beobachtungen das Wissen um seine Gesinnung einbeziehe, dann merkt man eines deutlich - er schauspielert. Er tut es gut, beinahe perfekt. Seine Lügen bewegen einen dazu, sich zu fragen, ob er wirklich nur lügt. Aber wenn man genau hinschaut, und glaub mir, das habe ich oft genug getan, dann wird man sehen, dass es eben doch nur Theater ist. Wenn du von mir Insider Informationen verlangst um ihn auffliegen zu lassen, dann lass mich dich um eines bitten: Ich mag dich, Harry. Aber ich weiß, dass all deine Ablehnung Snape gegenüber eigentlich nicht auf realen Tatsachen beruht. Ich kann verstehen, dass du ihn hasst und ihn verurteilst. Wahrscheinlich auch für Dinge von denen ich nichts weiß, denn Hermine sagte, dass es an dir sei mir deine Geschichte zu erzählen. Das ändert aber nichts daran, dass ich an Snapes gute Absichten glaube. Sicher, ich bin in eure Arbeit nicht auf diese Weise einbezogen, dass ich wüsste, was genau euch allen passiert ist und welche Rolle er dabei spielte. Aber ich kenne genug von der Geschichte aus der Sicht der anderen Seite.”

Einen kurzen Moment blitzte während dieser Rede Wut in Harrys Augen auf, dann tat er einen tiefen Atemzug und nickte langsam. Hermine hatte währenddessen damit begonnen sich eine ihrer braunen Haarsträhnen um den Finger zu wickeln und starrte Grace gedankenverloren an.
“Das ist okay”, erwiderte er. “Du hast Recht. Ich akzeptiere deinen Standpunkt, auch wenn ich deine Meinung über Snape nicht teilen kann. Wir werden in nächster Zeit bestimmt irgendwann mal Gelegenheit bekommen, dir zu erzählen, was uns alles widerfahren ist in den letzten Jahren. Vielleicht wird es auch irgendwann wichtig und notwendig sein.”
“Worauf willst du hinaus mit all dem, Harry?”, fragte Hermine plötzlich skeptisch.

Der-Junge-der-überlebte blickte zwischen den beiden Mädchen hin und her. “Ich dachte, dass Grace vielleicht für den Orden arbeiten kann. Sie wird schon kurz nach Ostern volljährig und könnte uns mit allen möglichen Insiderinformationen versorgen. Ich habe Dumbledore darauf angesprochen”, fügte er mit einem Blick auf Hermines warnenden Blick hinzu, “Sie darf vom Orden wissen. Meinen Vorschlag habe ich ihm noch nicht unterbreitet, das liegt sowieso an ihr, aber...”, er drehte den Kopf wieder zu Grace, “Du wärst in der perfekten Position. Und der Orden könnte dich beschützen, wenn du sie verraten hast.”

“Was soll sie denn momentan noch machen, Harry? Sie ist in Hogwarts. Was sie früher zufällig mitbekommen hat, wird ihr heute sicher nicht per Eule wieder mitgeteilt.”
“Aber in den Ferien...”
“Ihr redet vom Orden des Phönix?” Grace unterbrach die Beiden, wobei sie sich inzwischen etwas übergangen fühlte von diesem Gespräch das klang, als säße sie gar nicht neben ihren Freunden.
Hermine schien überrascht. “Ja, du kennst ihn?”
“Natürlich. Matthew und seine Freunde wissen nicht was genau er plant, aber sie wissen, dass Dumbledore den Orden wieder ins Leben gerufen hat und alle verfügbaren Kräfte zum Kampf mobilisiert.”

Harry ließ ein kurzes Grinsen aufblitzen. “Das könnte man wohl so sagen. Heißt das, Voldemort hat nicht die geringste Ahnung, was wir planen?” Im Gegensatz zu Grace zuckte Hermine bei der Erwähnung dieses Namens noch immer zusammen, was ihr einen strafenden Blick einbrachte.
Die Rothaarige nickte. “Genau das heißt es.” Sie schwieg einen Moment nachdenklich. “Wenn es in meiner Macht steht, werde ich für den Orden arbeiten. Ich würde mehr als nur mein Leben dafür geben, den dunklen Lord zu stürzen.”
Hermine zog die Augenbrauen zusammen. “Fällt es dir eigentlich nicht auf, Grace?”

“Was?”, erwiderte die Angesprochene verdutzt.
Harry antwortet an ihrer statt: “Du sprichst vom dunklen Lord. Das tun nur Todesser.” In seinem Ton klang keine Anklage mit, höchstens Neugier.
“Oh”, entschlüpfte es Grace schlicht. “Das ist... eine schlechte Angewohnheit, versteht ihr? Man übernimmt, was man tagtäglich hört.”
Die Reaktion ihrer Freunde war ein Lächeln.
“Du brauchst dich nicht immer vor uns zu rechtfertigen. Es mag ungewohnt sein, aber wir akzeptieren dich so wie du bist. Sogar Ron tut das inzwischen und Ginny wird es ihm irgendwann nachtun”, meinte Harry leise.

“Danke.” Mehr sagte Grace nicht, aber Hermine und Harry nickten als hätten sie alles Unausgesprochene dahinter, das ihre Freundin nicht in Worte zu fassen vermochte, erfasst.
“Ich gehe jetzt schlafen”, verabschiedete sich der schwarzhaarige Gryffindor schließlich. Die beiden Mädchen nickten zustimmend und die kleine Gruppe löste sich auf.

Die Herbstmonate verflogen schnell und der Winter kündigte sich mit den ersten Nächten des Frosts an. Während dieser Zeit versuchten sowohl Hermine als auch Harry immer wieder aufs Neue Grace Vorträge über unregelmäßige Ess- und Schlafgewohnheiten zu halten, aber sie schnitt ihnen meist das Wort ab. Sie gewöhnte sich leidlich an die Belastungen des Unterrichts und versuchte weitestgehend alles auf Distanz zu halten.

Wenn sie etwas anderes tat als lernen, dann verbrachte sie ihre Freizeit meist mit Harry, Ron, Hermine und Ginny. Den schmerzhaften Stich den sie verspürte, wenn sie deren Vertrautheit sah und sich als Single zwischen zwei überaus glücklichen Pärchen befand, versuchte sie erfolgreich zu unterdrücken. Matthew hatte sich seit jenem Heuler nicht mehr gemeldet und Draco Malfoy hatte sich bedeckt gehalten, aber Grace war seitdem auch nie mehr so offensiv gewesen sich mit ihren Freunden in Hogsmeade zu treffen.

Dass dies nicht von Dauer sein konnte, wusste sie selbst gut genug. Aber für den Moment reichte ihr der mehr oder weniger ausgeglichene Zustand in dem sie sich befand. Er verdrängte andere Gedanken, von denen die wenigsten angenehm waren und ermöglichte es, dass ihre schulischen Leistungen konstant gut blieben. Und so bereitete sich auf die Zeit der Zwischenprüfungen vor, während die ersten Ferien dieses Jahres näher rückten. Durch die anderen, deren Gespräche sich schon längere Zeit darum drehten wie sie den Winter verbringen würden, kam auch Grace erstmalig auf die Idee sich darum Gedanken zu machen. Nicht ahnend, dass man ihr diese Entscheidung schon sehr bald abnehmen würde.

Hintergründig blieben ihre Gedankengänge über Severus Snape aber immer erhalten. In den Zaubertränkestunden beobachtete sie ihn, wenn er ihr Möglichkeit gab, das unbemerkt zu tun. Und die feste Erkenntnis, die dabei an den Tag trat war, dass er eben das mit Erfolg zu verhindern versuchte. Aber während des Unterrichts in den zweiten Klassen konnte selbst er die Augen nicht überall haben.

Nachdem Harry und Hermine sie schließlich überredet hatten, die letzten Strahlen der Herbstsonne mit ihnen am See zu genießen, saßen die drei mit Ron und Ginny unter einer Baumgruppe auf einer Decke. Hermine und Grace waren von einem riesigen Bücherstapel umgeben, während die anderen drei in einem Anflug kindlicher Übermütigkeit Snape explodiert spielten.
Hermine stĂĽrzte sich mit Feuereifer darauf, Grace bei ihrem Unterrichtsstoff zu helfen.
“War es nicht schwer für dich, solange nicht zaubern zu können?”, fragte Ginny irgendwann scheu, als sich die Diskussion der beiden Gryffindors über Zaubertränke endlich im Sande verlaufen hatte.

Grace nickte. “Ich fand es furchtbar. Wenn ich mit Matthew reisen musste, habe ich all diese Zauberer gesehen und Kinder, die viel jünger waren als ich, aber mehr beherrschten. Es war nicht so, dass ich überhaupt nicht zaubern konnte. Aber Matthews Frau Dorothea war der Meinung, dass es für eine Hexe reichte, wenn sie Haushaltszauber und... diverse andere Kleinigkeiten beherrschte. Das alles was wir hier machen, Verwandlung oder auch theoretische Sachen wie Geschichte der Zauberei, das hält sie für völligen Unfug.”
“Es ist Unfug”, grinste Ron, “Was glaubt ihr, warum ausgerechnet jemand wie Binns es unterrichtet?”

Die anderen lachten und Grace nahm es ihm nicht übel. “Von diesem Standpunkt stimmte ich dir zu. Aber ich bin trotzdem froh, dass Matthew sich ausnahmsweise einmal gegen seine Frau entschieden und mich nach Hogwarts geschickt hat.”
“Und warum, glaubst du, hat er das getan?”, schaltete sich Harry in das Gespräch ein.
Die Angesprochene zuckte die Achseln. “Wenn ich das wüsste. Aber ich habe eigentlich auch keine große Lust, mir darüber Gedanken zu machen, was in seinem Kopf vorgeht. Das Ergebnis zählt.”
Dann kehrten sie wieder zu unverfänglicheren Gesprächsthemen zurück, bis Grace schließlich ihre Sachen zusammenpackte um ins Schloss zurückzukehren.

Jemand aus dem Quidditch-Team in dem Harry Sucher war, trat zu ihnen und beäugte Grace, die ihre Bücher gerade aufeinander stapelte, mit zusammen gekniffenen Augen. Ein Stück hinter ihm standen einige kichernde Mädchen, die untereinander tuschelten und teilweise ihre Freunde dabei hatten, die Blicke tauschten.
Harry war zu sehr mit seinem Zug beschäftigt, um das zu bemerken und wand sich beim Aufblicken sofort an Grace: “Warte mal gerade. Was hältst du davon, zu unserem nächsten Spiel zu kommen? Ich habe dich noch nie beim Quidditch gesehen. Ich schwör dir, es ist eine tolle Sportart. Ich weiß nicht, ob du gerne fliegst, aber...”

“Harry”, meinte Jake entsetzt und der Angesprochene fuhr zu seinem Teamkollegen herum. “Wieso lädst du denn... die ein? Ich meine”, er senkte eine Stimme, “Was wollen wir denn mit der? Am Ende bringt es uns noch Unglück, wenn die uns anfeuert. Oder sie hetzt uns einen Fluch auf den Hals.”
Grace Kieferknochen bewegten sich unter ihren zusammengepressten Lippen. “Ich stehe neben euch, entweder du redest laut oder du lässt es ganz bleiben, denn ich verstehe dich auch, wenn du flüsterst.” Ihre Stimme war eiskalt und nicht nur Jakes Fanclub verstummte überrascht.

“Ich hatte nicht vor zuzusagen, denn ich habe wahrlich bessere Möglichkeiten meine Zeit zu verbringen, als einem Affen wie dir auf einem Besen zuzusehen, den du wahrscheinlich nicht mal fliegen kannst. Aber immerhin, so als Treiber hat man seine Groupies, oder?” Sie deutete mit einer Handbewegung auf das Grüppchen hinter ihm. “Abgesehen davon, dass Quidditch mich ohnehin nicht interessiert, schaue ich mir Harry zu liebe kein Spiel einer Mannschaft ein, die größtenteils aus - zudem unfähigen - Idioten besteht.”
Jakes Hände ballten sich zu einer Faust und einige der Jungs traten nach vorn, neben ihn. “Du solltest aufpassen, was du sagst, Chadwick. Vielleicht bereust du es irgendwann noch mal, mich einen unfähigen Idioten zu nennen.” Der Zorn in seiner Stimme war nicht zu überhören.

“Ich bereue es nie, die Wahrheit zu sagen. Aber wenn du keine anderen Möglichkeiten hast, Freunde zu haben, dann soll das nicht mein Problem sein”, entgegnete Grace desinteressiert. Sie spürte wie alle Blicke zwischen ihr und Jake hin und her flogen.
“Schlampe”, zischte er leise. “Pass auf, was du sagst, sonst drehen dir deine Wahrheiten irgendwann einen Strick.”
Harry und Ron erhoben sich gleichzeitig, doch Grace schüttelte nur den Kopf. “Macht euch nicht die Mühe”, beruhigte sie die Beiden. “Er ist es nicht wert. Außerdem”, sie lächelte heuchlerisch und drehte sich zu Jake um. Dann trat eine Art Pokerface auf ihre Züge, ihre Augen erstarrten und ihr Mund zeigte keine Gefühlsregung mehr. “Ich bin eine Todesserin, hast du das schon vergessen? Mach nicht den Fehler mich anzugreifen, Süßer, sonst bist du tot, ehe du noch einmal Quidditch sagen kannst. Es gibt nur einen Menschen, der den Todesfluch überlebt hat, und du wirst mit Sicherheit nicht das gleiche Glück wie Harry haben, wenn ich ihn dir auf den Hals hetze.”

Damit drehte sie sich um und ging den Hang zum Schloss hoch. Auf halbem Weg holten Ron und Hermine sie ein. “Ich glaube, du hast einen Fehler gemacht”, keuchte Hermine und hielt Grace am Arm fest.
Die junge Frau wiegte den Kopf hin und her. “Ich auch, ehrlich gesagt. Aber was wollen sie schon machen?”
Ron stieß eine Faust in die Luft. “Egal, ob du einen Fehler gemacht hast oder nicht, Grace, das war es Wert. Hast du diesen arroganten Hundesohn gesehen? Das war klasse! Er hat dir jedes Wort abgekauft, totale Panik!” Er wurde nachdenklicher. “Sogar ich habe einen Moment darüber nachgedacht, ob du...” Er brach ab und warf ihr einen musternden Blick zu.

Sie schüttelte ruhig den Kopf. “Würde ich nicht.”
Hermine seufzte leise. “Harry und Ginny geben sich alle Mühe, sie wieder soweit zu beruhigen, dass sie nicht zu McGonagall rennen.”
“Wenn sie das tun, erkläre ich, dass es ein Scherz war. Das Gegenteil kann sie mir wohl kaum beweisen. Ich hatte einfach genug”, erwiderte sie seufzend. “Ich konnte es nicht mehr hören.”
“Verständlich. Aber ich denke, dieses Gespräch wird durch die ganze Schule gehen und du hast dir ausgerechnet Jake ausgesucht, um ihn runterzuputzen.”
“Was ist denn falsch an Jake?”
“Jake”, meinte Ron dunkel, “Ist einer der wenigen Gryffindors, die äußerst freundschaftliche Beziehungen zu Slytherins pflegen.”
“Eigentlich”, widersprach Hermine leise, “sind es weniger freundschaftliche Beziehungen als reine Zweckbekanntschaften. Sie profitieren untereinander davon, jemanden im verfeindeten Haus zu haben, der einem zur Not den Rücken frei hält.”


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