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Fanfiction

Ridden by guilt - Kapitel 1

von Kraehenfeder

Kapitel 1

Grace Chadwick blickte mit einem kaum verhohlenen Ausdruck der Nervosität zu den Mauern des Schlosses empor, das dunkel und mächtig vor ihr in den Himmel ragte. Vor ihr liefen die Erstklässler zusammengedrängt zu einem kleinen Knäul, angeführt von Hagrid, dessen bärtiges Gesicht im Schein einer Lampe glänzte. In den Augen der Jungen und Mädchen war freudige Erwartung zu lesen, nur in denen der sechzehnjährigen, die schweigend hinter der Gruppe hertrottete zeichneten sich dunkle Befürchtungen ab.

Hagrid, ein Mann von unnormal großer Statur, warf ihr einen verbissenen Blick zu. Auch für Grace war es das erste Jahr in Hogwarts, da sie jedoch nie eine andere Zauberschule besuchte und ihre Kenntnisse wie Fertigkeiten zu Null tendierten, würde sie die erste Klasse besuchen. Denn sie war lange Zeit nicht mehr in England gewesen und selbst wenn die Zeit, die sie hier und dort verbringen musste, keine glückliche gewesen war, fürchtete sich vor den Monaten und vielleicht Jahren die nun vor ihr liegen sollten.

Jeder wusste wer sie war und kaum jemandem gelang es, seine Abscheu zu verbergen. Eine Antipathie die ihr mit jedem Blick und jedem Tuscheln entgegengebracht wurde, wobei sie nicht mal auf Dingen begründete, die Grace selbst getan hatte oder für die verantwortlich war. Im Gegenteil. Jeder hasste sie aufgrund ihrer Herkunft. Ihrer Eltern. Und dem, was diese sich vor ihrem Tod zu Schulden hatten kommen lassen. "Beeil dich gefälligst", knurrte Hagrid ihr in diesem Moment zu und der Zorn in seinen Augen ließ sie den Kopf senken. "Glaub ja nicht, wir würden uns von dir einschüchtern lassen", setzte er leise hinzu und ging dann wieder nach vorn, um die neuen Schüler zum Tor des Schlosses zu leiten.

Den Blick zu Boden gerichtet beschleunigte Grace ihre Schritte und zog den Umhang enger um sich. Es kam einen Gefühl von Erniedrigung gleich, von jedem angestarrt zu werden als sei man eine Schwerverbrecherin und als fast erwachsene Frau zu einer Gruppe elfjähriger zu gehören. Aber in den Augen vieler mochte sie auch eine Verbrecherin sein, allein deshalb weil die Eltern, an die sie sich kaum erinnerte, welche waren. Und die, die man später zu ihren neuen Eltern gemacht hatte, ebenfalls.

Als ihr Matthew - mit bitterem Widerwillen hielt sie sich daran, ihn niemals Vater zu nennen - im Sommer mitgeteilt hatte, dass man sie nach Hogwarts, auf die Schule für Hexerei und Zauberei schicken würde, war dies ein Hoffnungsschimmer gewesen. Kein Zuhause mehr. Ein bisschen Freiheit und die Gelgenheit Freunde zu finden und die Dinge zu lernen, die ihr bis jetzt nur vergönnt waren, wenn sie Matthew oder seiner Frau Dorothea beim Zaubern zugeschaut hatte. Doch schon auf der Fahrt hierher hatten sich ihre Träume in Luft aufgelöst. Im Zug hatte sie allein mit einem älteren Mann gesessen, der fast die ganze Zeit über schlief. Ab und zu war die Tür aufgegangen und bei ihrem Anblick sofort wieder zugeschlagen worden.

Bis Draco hereingekommen war, einen verächtlichen Blick auf Professor Lupin geworfen hatte, denn so hieß dieser Lehrer anscheinend und ihr mit seiner üblichen Arroganz nahe gelegt hatte, dass Slytherin das richtige Haus für sie sei. Draco Malfoy kannte sie natürlich. Sein Vater und Matthew waren befreundet und verbrachten viel Zeit zusammen, jedenfalls wenn man in diesem Zusammenhang von Freundschaft sprechen konnte. Grace hingegen hatte Draco gebeten, sie in Ruhe zu lassen. Sicher, Matthew wäre nichts lieber als das man sie später vielleicht mit diesem hellblonden, arroganten Widerling verheiratet sehen könnte, und schon allein das stellte einen Grund dagegen für Grace da. Ausserdem widerte er sie an.

Jemand wie er ließ sich aber selbstverständlich nicht von einer höflichen Bitte die Tür weisen, im Gegenteil, ungeachtet der Tatsache, dass sie das Abteil mit einem Lehrer teilte wurde er aufdringlich. Die junge Frau war gerade dabei gewesen lauter zu werden als Remus Lupin die Augen aufschlug. "Mr Malfoy", ließ er leise vernehmen als dieser sich gerade erneut betont freundlich anbiederte, "wenn man die offensichtliche Abneigung dieser Dame bedenkt, ihre Gesellschaft zu genießen, sollten sie sich jetzt vielleicht erheben und in ihr Abteil zurückkehren, bevor jemand diese Szene noch falsch interpretieren könnte." Grace hatte den Ausdruck von Mordlust in Dracos Augen gesehen, aber er erhob sich schließlich und verließ das Abteil mit einem verächtlichen "Wir sehen uns wieder, Grace".

"Vielen Dank, Sir", meinte sie schließlich leise an den Lehrer gerichtet, dessen Blick nur schweigend auf ihr lag. Das verunsicherte sie, sodass sie selbst die Augen zum Fenster wand. Spätestens als sie bald darauf Hagrids Rufen gefolgt war und gemerkt hatte, dass auch dieser ihr größere Antipathien entgegen zu bringen schien, war sie sich sicher, dass die Zeit in Hogwarts nicht angenehm für sie werden würde. Aber sie war es gewöhnt sich durchkämpfen zu müssen und es würde hier wenigstens nützlich werden. Auch wenn es ihr schwer zu schaffen machte, schon am ersten Tag eine erstickende Einsamkeit zu fühlen.

Als sie sich jetzt Professor McGonagall gegenüber sah, die die neuen Schüler mit strenger Miene betrachtete und sich dabei vorstellte, blieb deren Blick etwas länger an Grace hängen und leises Tuscheln entstand. Unangenehm berührt, mit leicht geröteten Wagen senkte sie den Kopf unter dem Blick der stellvertretenden Schulleiterin, die jedoch in diesem Moment mit ungerührtem Gesichtsausdruck auf sie zutrat. "Miss Chadwick", erklang es eisig und die Angesprochene hob den Kopf, "sie werden an der Hauswahlzeremonie teilnehmen, aber als letzte aufgerufen, nachher möchte sie der Schulleiter sprechen. Sie folgen mir dann." "Natürlich, Professor", antwortete Grace zaghaft und sah sich dann um.

Das unangenehme Gefühl in ihrer Magengrube verstärkte sich um ein vielfaches, als man ihnen bedeutete die große Halle zu betreten. Einerseits war sie voll auf damit beschäftigt die Details dieser bis ins kleinste Detail magischen Welt aufzusaugen, andererseits spürte sie die vielen Blicke die auf ihr lagen. Sie war auch kaum zu übersehen, während sie durch den Mittelgang schritt und hinter den anderen verharrte. Sie hörte das Flüstern und bemerkte, dass auch die Lehrer angespannt zu der rothaarigen Frau blickten, die dort unter den Erstklässlern in schwarzen Kleidern stand, das Haar bis weit über die Schultern tragend und den Kopf gesenkt hielt. Für Grace war es grauenvoll, denn sie fühlte sich ausgeliefert unter all den anderen Schülern.

Schließlich sorgte Albus Dumbledore, der Direktor, mit einer Handbewegung für Ruhe und erhob sich. Eine herzliche, aber recht kurze Begrüßungsrede folgte und schließlich trug Professor McGonagall den Stuhl nach vorne, auf dem der Hut lag. Matthew hatte ihr in knappen Worten von Hogwarts berichtet und erwähnt, dass der sprechende Hut die Schüler den Häusern zuteilte. Ebenso hatte er einfliessen lassen, was er davon hielt, wenn sie nicht in das von ihm angestrebte Haus kam. Und dass sie nach Slytherin geschickt werden würde stand wohl für ihn ausser Zweifel.

Ein gewisses Gefühl von Panik erklomm ihr Denken, als die Namen mit übernatürlicher Schnelligkeit hintereinander aufgerufen wurden. Immer wieder wurden Namen gesagt, Begeisterung und Jubel brach aus und es begann von vorn. Nachdem "Ville, Samantha" mit dem üblichen Applaus nach Hufflepuff gekommen war entstand eine Pause. "Chadwick, Grace", hallte Minerva McGonagalls Stimme durch die Halle und jeglicher Laut erstab. Mit einem Ziehen in der Magengegend trat die junge Frau auf den Stuhl zu und setzte sich den Hut auf. Aus den Augen der Professorin sprach Ablehnung und die ganze Halle schien den Atem anzuhalten, während sich Blicke vom Lehrertisch in ihren Rücken bohrte.

Der Stoff des Hutes berührte ihren Kopf und es verstrichen wenige Sekunden, die ihr wie Minuten erschienen bis der Hut laut durch die Halle rief: "Gryffindor!" Dies alles war eigentlich ohne einen erkennbaren Moment des Zögerns geschehen, woraufhin nur perplexes Staunen sie begleitete, als sie sich erhob und unsicher auf den Gryffindortisch zu trat. Es gab keinen Applaus für Grace und kein Jubeln. Sie liess sich beschämt zu einem der anderen, neuen Griffyndors sinken und versuchte die tötlichen Blicken die man ihr zuwarf zu ignorieren. Auch Professor McGonagall, die Hauslehrerin von Gryffindor war, schien nicht besonders begeistert über diesen Neuzugang. Scheinbar hatte wirklich jeder damit gerechnet, dass der Hut sie zu den Slytherins schicken würde, wie ihre Eltern und ihre Pflegeeltern.

Grace Chadwick dankte ihm jedoch von ganzem Herzen, dass er das nicht getan hatte, auch wenn es nun hieß, vom eigenen Haus abgelehnt zu werden. Sie verfolgte die Ideale ihrer Familie nicht, auch wenn ihr das niemand zu glauben schien. Und davon abgesehen wäre es einer Art psychischer Folter nahe gekommen, im selben Haus wie Draco Malfoy zu sein. Bizarrerweise breitete sich ein Glücksgefühl in ihr aus, während sie stumm den anderen beim Essen zusah, und ihren Unterhaltungen lauschte. Egal was kommen mochte, sie war in Hogwarts und das war fürs erste genug.

"Möchtest du nichts essen?"
Überrascht blickte das junge Mädchen auf, und sah, dass sich ein Junge ihr zu gewandt hatte. Augenblick waren die Gespräche der Personen neben ihr verstummt. Sie lächelte freundlich. "Nein, danke ich bin nicht hungrig", antwortete sie.
"Mike", zischte in diesem Moment das Mädchen neben ihm und zog ihn zu sich. Wahrscheinlich um ihn darüber aufzuklären, mit wem er da gerade gesprochen hatte. Sie sollte recht behalten.

"Was ist denn?", fragte der junge Gryffindor ahnungslos.
"Ich würd an deiner Stelle nicht mit der reden. Ihre Eltern waren Todesser... - Anhänger von Du-weißt-schon-wem", fügte sie hinzu als sie sein ahnungsloses Gesicht sah, "dem schlimmsten Schwarzmagier aller Zeiten."
"Waren? Sind sie tot?"
"Ja, aber zu was für einem Preis. Sie haben ein wahres Blutbad angerichtet. Zehn Muggel, drei Auroren und ein Ministeriumsbeamter sind gestorben in dem Kampf, den die Chadwicks heraufbeschworen haben, ehe sie selbst getötet wurden." Die Stimme des namenslosen Mädchens war beschwörend geworden. "Man hat sie als Kind allein in der Wohnung ihrer Eltern gefunden und ins Ausland gebracht, irgendwann haben sie dann der Cousin ihrer Eltern und seine Frau dort mitgenommen und sind mit ihr durch die halbe Welt gereist." Ein angstvoller Blick auf Grace folgte, doch diese hatte inzwischen den Kopf wieder gesenkt und sann darüber nach, ob es möglich war, dass sie jemals jemanden kennen lernen würde, der nicht voreingenommen von ihr war.
"Und Matthew Chadwick und seine Frau sind selbst Todesser. Jeder weiß das, sie sind treue Gefolgsleute des Dunklen Lords - aber sie sind zu clever, niemand kann es ihnen beweisen."
"Und was ist mit ihr? Ist sie auch eine... du weißt schon?", flüsterte Mike atemlos.
"Bestimmt. Wie soll es auch anders sein, wenn man solche Monster als Eltern hatten? Das veerbt sich, und dann diese Pflegeeltern. Sie ist schon sechzehn oder siebzehn glaube ich, aber sie wird mit euch Unterricht haben, stand im Tagespropheten."

"Mit uns?"
"Ja, ich glaube man hat ihr das Zaubern nie beigebracht. Und das obwohl sie aus einer Familie von Reinblütern kommt."
"Reinblüter?"
"Ja, reine Zaubererfamilien. Und bei ihr waren sie alle Slytherins."
"Hätte sie dann nicht auch nach Slytherin kommen müssen?"
"Ja, ich weiß auch nicht warum sie ausgerechnet nach Gryffindor geschickt wurde, das muss..."
"Ginny", unterbarch jemand scharf das Gespräch der beiden. "Du solltest aufhören damit, Gerüchte und Geschichten wie eine Klatschbase zu verbreiten."
"Aber ich habe doch Recht, Hermine", verteidigte sich das junge Mädchen vor einer älteren, braunhaarigen Schülerin, die zusammen mit einem Rothaarigen Jungen und einem Schwarzhaarigen aufgestanden war.

In diesem Moment hob auch Grace den Kopf und begegnete dem musternden Blick von Harry Potter, Ron Weasly und Hermine Granger. Letztere wurde schließlich rot und senkte den Kopf zu Ginny. "Das tut nichts zur Sache", erwiederte sie dem Mädchen, dass allem Anschein nach die Schwester des Rothaarigen Jungens namens Ron war.
Dann verschwand das Trio in der Menge und die drei schienen ein Gespräch anzustreben. Als einer der Vertrauensschüler nach den Erstklässlern rief, besann sich Grace darauf, dass Professor McGonagall sie erwartete, und erhob sich in Richtung des Lehrertisches.

Das dort mehr als ein Augenpaar sie die ganze Zeit über beobachtete, bemerkte sie nicht. Remus Lupin, der Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste, betrachtete sie mit einem traurigen Ausdruck in den Augen. Albus Dumbledore schien nachdenklich, in einer für ihn, wie Grace bald merken sollte, sehr typischen Geste: die Fingerspitzen aneinander gelegt. Severus Snape hingegen, der Lehrer für Zaubertränke, folgte ihr mit kalten, interessierten Augen. Diesen Blick bemerkte die junge Frau, denn sie hielt erschrocken inne, als sie sich nun Zeit nahm, die Lehrer zu mustern.

Natürlich, dachte Snape sarkastisch. Sie erinnerte sich an ihn. Er war wie Lucius Malfoy... nun, ein alter Freund der Familie. Amüsiert beobachtete er wie nach dem Erkennen eine Art Entsetzen in ihre Augen trat. Unfähig seinem Blick länger standzuhalten eilte sie auf Professor McGonagall, die schon auf sie wartete. Die anderen Lehrer verließen ebenfalls durch die Hintertür die große Halle.

***

"Kürbiskuchen", sagte Professor McGonagall leise, aber deutlich. Der steinerne Wasserspeier vor ihnen schwang zur Seite. "Gehen Sie die Treppe hoch, Miss Chadwick, Professor Dumbledore erwartet sie in seinem Büro. Danach kehren Sie sofort in den Gryffindorturm zurück." Ohne ein weiteres Wort ließ die Verwandlungsprofessorin Grace stehen, die unsicher die Treppe hochstieg.

Albus Dumbledore war ihr ein Rätsel. Sie hatte ihn kurz kennengelernt, als er Matthew im Sommer besucht hatte, und das schien für beide Seiten kein besonders ertragreicher oder freudiger Besuch gewesen zu sein. Danach war er kurz zu ihr gekommen und hatte sich mit ihr unterhalten, und ihr die Liste der Dinge ausgehändigt, die sie würde mitbringen müssen. Von ihm war eine unglaublich weise Ausstrahlung ausgegangen, auch wenn er keinesfalls bedrohlich zu sein schien. Dagegen stand jedoch, dass sie gehört hatte, dass er der einzigste Zauberer war, vor dem sich Lord Voldemort fürchtete. Natürlich sagte man das bei ihr zu Hause nicht, es wäre ein Frevel gewesen. Aber man hörte es hier und da.

Gerade als sie diesen Gedanken noch nachhing, tauchte die Bürotür vor ihren Augen auf und Grace atmete tief ein. Kaum dass sie die Hand erhoben und geklopft hat, erklang ein fröhliches "Herein!" von drinnen.
"Ah, Grace - ich darf sie doch so nennen?" Der weisshaarige Zauberer hatte sich erhoben und kam auf sie zu.
"Natürlich, Professor", murmelte sie mit gesenktem Kopf und setzte sich auf den ihr dargebotenen Stuhl.
"Na, na. Nicht so demütig. Sie sind hier nicht zu Hause", meinte Dumbledore während er sich wieder hinter seinen Schreibtisch setzte und beide Augenbrauen hob, als er sie über den Rand seiner Brille hinweg anschaute.

Ein kurzes, bitteres Grinsen huschte über ihr Gesicht und der Schulleiter wechselte nach einigen Sekunden des Schweigens das Thema. "Auch wenn ihre Ankunft unter keinem guten Stern stand, wie mir schien, hoffe ich, dass Hogwarts ihnen gefällt."
Grace hob den Kopf und blickte den Direktor an, ein ehrliches Lächeln auf den Lippen. "Es ist wunderschön, Sir. Ich bin sehr froh, hier zu sein, und die Möglichkeit zu haben, nachzuholen was ich die letzten Jahre versäumte."
"Was mich auch zum Thema bringt", erwiederte Dumbledore nickend. "Ihr Vater..." - "Er ist nicht mein Vater", unterbrach sie ihn heftig und krallte dann entsetzt die Hände in den Stoff ihres schwarzen, langen Rockes. "Entschuldigen Sie bitte, Professor, ich wollte sie nicht unterbrechen."
Ihr Gegenüber betrachtete sie einen Moment nachdenklich. "Nun, Matthew wies mich daraufhin, dass sie wohl auf dem Niveau der Erstklässler anfangen müssen, was sich ein wenig schwierig gestaltet, da wir sehr selten in unserer Geschichte Schüler aufnehmen, die kein Grundwissen besitzen."

Grace nickte. Ihr war klar, dass diese Ausnahme dem Einfluss Matthews' zuzuschreiben war, wobei sie feststellte, dass er ihr in diesem Fall wirklich einmal etwas Gutes getan hatte. Ihre Gedanken unterbrechend fuhr Dumbledore fort: "Wir können sie natürlich nicht sieben Jahre hier die Klassen nachholen lassen, bis sie dreiundzwanzig sind. Daraus resultiert aber auch, dass ihr Arbeitspensum sehr viel höher liegen wird, als es für gewöhnlich der Fall in der ersten Klasse ist, und sie mehr Mühe und Zeit auf ihr Studium ausrichten werden müssen, als ihre Kollegen."
"Das ist mir bewusst und ich werde es mit Freude tun", erwiederte die junge Frau.

"Das freut mich sehr zu hören, Grace, ich bin sicher, ihre Ausbildung wird genau so gelingen, als hätten wir schon vor Jahren damit begonnen." Ein Lächeln huschte über sein Gesicht. "Ich werde mich noch in einigen Dingen mit Professor McGonagall besprechen, aber im Großen und Ganzen habe ich es mir so gedacht: Sie werden natürlich am regulären Unterricht der Erstklässler teilnehmen, und dieselben Hausaufgaben haben, wie auch aktiv am Unterricht teilnehmen. Daneben aber werden Sie ihre Freistunden dazu benutzen, den Unterricht der zweiten Klasse mit zuerleben. Natürlich fehlen Ihnen hierfür die Bücher und auch das Wissen, aber Sie werden sich dazu setzen und Notizen machen, die Sie später auf ihr bereits gesammeltes Wissen und Können werden anwenden können, und mit Hilfe einiger Lehrer und Nachhilfestunden, werden sie innerhalb von diesem Jahr auch das Wissen des zweiten mitsammeln. Je nachdem, wie es am Ende dieses Jahres aussehen wird, könnten Sie dann nächstes Jahr sofort die dritte Stufe besuchen und das gleiche mit der vierten machen. Hierbei werden sie natürlich tatkräftige Unterstützung durch uns benötigen, und vielleicht finden Sie auch Freunde unter den älteren Schülern, die ihnen helfen können."

Ihm entging ihr trauriges Seufzen bei diesen letzten Worten nicht, woraufhin sie wieder dieser nachdenkliche Blick über die Brillengläser hinweg traf. "Grace", meinte Dumbledore sanft, "es tut mir sehr leid, was Sie in Hogwarts zu spüren bekommen, aber ich traue Ihnen zu, zu kämpfen und irgendwann wird auch hier jemand erkennen, dass der Apfel manchmal doch weiter vom Stamm fällt als man denkt." Er zwinkerte ihr verschwörerisch zu, und die junge Rothaarige brachte ein Lächeln zustande.

Das war keine besonders Überzeugende Anführung, angesichts der Tatsache, dass selbst die Lehrer sie zu verurteilen schienen. Aber dass Dumbledore ihr den Rücken stärkte, tat ihr besser als sie sich eingestehen wollte. "Vielen Dank, Professor. Auch dafür, dass Sie mir dies ermöglichen", meinte sie zaghaft.
"Es ist mir ein Vergnügen, meine Liebe. Und nun", fügte er mit einem Blick auf die Uhr zu, "sollten sie sich rasch schlafen legen. Dass sie ein Einzelzimmer haben, wissen Sie ja bereits." Ja das wusste sie und sie war froh darüber.

Mit den Erstklässlern einen Schlafsaal zu teilen, wäre unangenehm gewesen und wahrscheinlich hätten die jungen Mädchen alle kein Auge zu getan nachts, vor Angst sie würde ihnen im Schlaf die Kehle durchschneiden. Grace verabschiedete sich höflich vom Schulleiter und war schon auf dem Weg zur Tür, als ihr aufeinmal etwas einfiel. "Ähm... - Professor Dumbledore, Sir?"
Der Direktor hob den Kopf und blickte sie fragend an. "Entschuldigen Sie bitte, Sir, aber ich weiß nicht, wie ich den Gryffindorturm erreiche."

Lächelnd nickte Dumbledore. "Professor McGonagall wird Sie unten erwarten und Ihnen den Weg zeigen, und Grace - Ich finde es keineswegs überraschend oder bedenklich, dass es Sie nach Gryffindor verschlagen hat." Damit widmete er sich wieder seiner Arbeit. Die Angesprochene hingegen errötete kurz und verschwand dann durch die Tür. Hier schien alles einen Eindeutig anderen Lauf zu haben, als bei Matthew. Vorallem schien man hier mit ihr umzugehen, als sei sie ebenfalls ein vollwertiges Mitglied dieser Gesellschaft.

Die Tatsache, dass ihr Stundenplan bis zum Anschlag voll zu werden schien, erschreckte sie nicht. Das würde wenigstens für Ablenkung sorgen, dachte sie, als sie auf den Flur hinaustrat, in dem sie wie angekündigt wirklich Professer McGonagall erwartete, deren Blick schweigend und musternd über sie glitt. "Ich zeige Ihnen ihr Zimmer, Miss Chadwick", sagte diese schließlich kühl, "Wie Sie sicherlich bereits wissen, dürfen Sie sich um diese Uhrzeit normal nicht mehr durchs Schloss bewegen."

Erst im Gemeinschaftsraum der Gryffindors fiel wieder ein Wort, nachdem die beiden Frauen den ganzen Weg über geschwiegen hatten. "Dort die Treppe hinauf, der erste Raum rechts. Sie können nachdem betreten das Passwort festlegen und es nach Belieben erneuern. Ich wünsche ihnen eine angenehme Nachtruhe." Damit rauschte die Professorin aus dem Saal und Grace stieg langsam die Treppe hinauf.

Der nächste Morgen kam schnell und Grace wühlte sich aus den Laken des großen Himmelbettes. Sie hatte schon am vohergegangenen Abend festgestellt, dass das Zimmer recht gemütlich eingerichtet war. Ein großer Raum mit hohen Fenstern, einem Kamin und zwei Sesseln, einige noch leere Regale und ein angrenzendes Bad. In diesem stand die junge Frau nun vor dem Spiegel und betrachtete das Bild, das sich in diesem abzeichnete. Durchschnittlich groß, blass und mit roten Haaren, die sanft gewellt waren, und fast ihre Taille erreichten. Die Augen leuchtend grün und ansonsten schlank. Alles in allem betrachtete sich die junge Gryffindor als ziemlich durchschnittlich, aber ihr entging nicht, dass andere Menschen, Männer, auf ihre Reize ansprachen.

Sie schlüpfte in ein dunkelgrünes Oberteil und den langen, schwarzen Rock vom Vortag, ehe sie sich den Umhang überwarf und zum Frühstück in die große Halle verschwand. Als sie dort ankam war Professor McGonagall gerade dabei, die Stundenpläne zu verteilen und reichte ihr ihren. "Die Rot gekennzeichneten Stunden sind jene, die sie in den zweiten Klassen verbringen, Miss Chadwick", fügte die Hauslehrerin Gryffindors an. Grace nickte nur. An einem Apfel knabbernd überflog sie ihre Stunden.

Die ersten zwei Lehrer, die sie heute haben würde, waren Professor McGonagall, die augenscheinlich Verwandlung unterrichtete und danach Professor Flitwick in Zauberkunst. Danach hätte sie wohl eine Freistunde gehabt, aber in dieser Lücke prangte der rote Vermerk, dass sie Zaubertränke mit den Zweitklässlern haben würde bei ... Professor Snape. Das unterrichtete er also, dachte sie kritisch und ihre Augen flogen kurz hoch zum Lehrertisch, aber er schien nicht anwesend. Ihre Mitschüler schienen sie weitesgehend zu ignorieren und so verließ Grace die Halle schließlich wieder ohne ein Wort, um die benötigten Sachen aus ihrem Zimmer zu holen.


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