von Phoenixlove
Für dancinggirl:
Wie oft kann einen ein Mann abweisen?
Oder viel eher: Wie oft ist es möglich, dass einem ein und der selbe Mann einen Korb gibt, ohne dass man in eine Nervenheilanstalt eingeliefert werden muss?
Ich wusste es nicht.
Alles, was ich wusste, war, dass ich das nicht mehr oft durchstehen würde.
Mir reichte es endgültig, wie konnte er mir das nur antun? Alle sagten mir immer, dass er mich auch liebte, dass er das nicht so meinte. Aber wie sollte ich das glauben können, wenn er mich jedes Mal so zurückwieß?
Ich konnte nicht mehr.
Selbstmord schien mir jetzt die einzige Lösung zu sein.
Es hatte so oder so keinen Sinn mehr.
Dumbledore war tot.
Bill war schwer verletzt.
Und Remus hatte mir wieder einmal klar gemacht, dass ich von ihm nichts zu erwarten hatte.
Nein, ich wollte nicht mehr leben.
Es war wieder so'n Sonntag
Ich war wieder allein
Und es kam mir vor der Himmel
Über mir der stürzte ein
Ich war im Fuchsbau.
Nachdem alle außer Fleur, Molly, Arthur und Remus den Krankenflügel verlassen hatten, war ich zusammen gebrochen. Daraufhin hatte mich Molly kurzerhand in den Fuchsbau mitgenommen - Remus übrigens auch. Aber während Molly sich um mich gekümmert hatte, hatte sich Arthur Remus gegriffen, um mit ihm ein 'ernstes Gespräch unter Männern' zu führen. Unterdessen hatte ich Molly alles erzählt.
Alles.
Auch, dass ich nicht mehr wollte.
Daraufhin hatte mich Molly in die Arme genommen und gewiegt wie ein kleines Kind.
Sie hatte mir einen Schlaftrank gegeben, aber ich schlief trotzdem nicht. Ich konnte nicht schlafen.
Es war mir unerträglich, Remus im Haus, vielleicht sogar im Zimmer nebenan zu wissen.
Doch ich konnte nicht weinen
Da war'n keine Tränen mehr
Und dein Platz in meinem Herzen
Der war leer
Die Zeit verging. Die Uhr schlug Mitternacht, dann eins, dann zwei. Ich schlief noch immer nicht.
Ich weinte auch nicht mehr.
Gut drei Stunden hatte ich durchgeweint, jetztwaren keine Tränen mehr übrig.
Meinen Entschluss ausführen konnte ich auch nicht.
Molly hatte nämlich meinen Zauberstab mitgenommen.
Außerdem hatte sie die Tür und das Fenster magisch verschlossen.
Und bis auf ein Bett war das Zimmer vollkommen leer.
Ich musste zugeben, die Frau dachte mit.
Und scheinbar wollte sie nicht, dass ich ging.
Aber sie verstand mich nicht.
Keiner verstand mich.
Ich hab dir tausendmal geschworen
Dass ich dich liebe
Dass ich dich brauche
Ich hab dir tausendmal und mehr
Immer bewießen ich lieb dich so sehr
Ich überlegte, ob es Sinn machte, Anlauf zu nehmen und den Kopf gegen die Wand zu donnern. Vielleicht könnte ich meinen Schädel zertrümmern.
Ich wollte es gerade versuchen, als das Türschloss klickte.
Die Tür schwang auf und jemand betrat den Raum.
Ich beachtete diesen Jemand nicht und stellte mich schlafend.
Na toll!
Jetzt stellten sie auch noch Wachen auf!
Ich hab dir tausendmal geschworen
Dass ich für immer
An uns zwei glaube
Ich hab's dir tausendmal gesagt
Dass ich dich liebe wie am ersten Tag
Der Jemand beschwor sich einen Stuhl und setzte sich neben mein Bett.
Ich spürte seinen Blick auf mir, hörte, wie er leise seufzte.
Und dann legte sich dieser Geruch über mich.
Dieser Geruch.
Sein Geruch.
Und ich wusste plötzlich haargenau, wer da neben mir saß.
Der Mann, den ich eigentlich nie mehr sehen wollte.
Es war wieder so'n Sonntag
Und da rief ich dich an
Und ich sagte dir, dass ich dich
so nicht länger lieben kann
Seine Hand strich vorsichtig über meine Wange.
Ich bekam eine Gänsehaut, wagte jedoch nicht, mich zu rühren.
Und dann flüsterte er leise, kaum hörbar, meinen Namen.
"Nymphadora!"
"Nenn' mich nicht so!", knurrte ich.
Er zuckte zusammen.
"D-du bist wach?"
Ich öffnete die Augen.
"Wie du siehst!"
"Wie lange schon?"
"Ich hab' gar nicht geschlafen!"
"Ich dachte, Molly hätte dir einen Schlaftrank gegeben?"
"Der hat nichts geholfen!"
Zu viel Sehnsucht macht traurig
Zu viel Tränen machen blind
Und jetzt werf ich meine Träume
In den Wind
Längere Zeit blieb es still.
Schließlich begann er zu sprechen, leise, ich verstand ihn beinahe nicht.
"Weißt du, ich kann das nicht! Ich stehe das nicht mehr durch!
Arthur hat vorher ein ernstes Wörtchen mit mir gesprochen! Und als mir dann Molly auch noch erzählte, was du tun willst-"
Er verstummte, ich sah in seinen Augen Tränen glitzern.
Ich hab dir tausendmal geschworen
Dass ich dich liebe
Dass ich dich brauche
Ich hab dir tausendmal und mehr
Immer bewießen ich lieb dich so sehr
"Weißt du, ich wünschte, ich könnte 'ja' sagen! Aber es geht nicht! Du glaubst nicht, wie sehr mich das schmerzt-"
Daran ließ sein Tonfall keinen Zweifel.
"Aber mich schmerzt es auch! Was hat das für einen Sinn?", fragte ich.
Aber ich kannte die Antwort bereits.
"Ich will dich nur beschützen!
Einmal unvorsichtig sein und du bist entweder auch ein Werwolf, oder - oder tot!"
Ich hab dir tausendmal geschworen
Dass ich für immer
An uns zwei glaube
Ich hab's dir tausendmal gesagt
Dass ich dich liebe wie am ersten Tag
"Wie dir Molly bereits gesagt hat, ich wäre liebe tot, als noch einmal von dir einen Korb zu bekommen!"
"Selbstmord ist keine Lösung!"
"Doch! Vielleicht keine gute, aber es ist eine Lösung - eine Erlösung!
Und wenn ich so oder so sterbe - da kannst du doch gleich mit mir zusammen sein, oder?"
Er sah mich erschrocken an.
"Sag so etwas nicht! Wer sagt, dass du sterben musst?"
"Ich!
Remus, denk' doch einmal nach!
Es herrscht Krieg!
Dumbledore ist tot, Du Weißt Schon Wer stärker denn je und wir haben nur noch Harry - das heißt, nur ist wohl nicht fair, aber die Chance, dass wir in diesem Krieg sterben - alle beide - ist nicht gerade klein!"
Ich hab dir tausendmal geschworen
Dass ich dich liebe
Dass ich dich brauche
Ich hab dir tausendmal und mehr
Immer bewießen ich lieb dich so sehr
"Ich weiß!
Aber ich kann das trotzdem nicht tun!
Ich - ich liebe dich doch!"
"Remus! Wir könnten morgen schon tot sein!
Wenn du mich wirklich liebst - stell' dir vor, ich bin tot und du hast nie nachgegeben!"
Remus zuckte zusammen.
Ich sah den Schmerz in seinen Augen.
Ich wusste nicht, wieso ich es schon wieder versuchte.
Er würde ja doch nur wieder 'nein' sagen und mir würde es schlechter denn je gehen.
Aber immerhin wusste ich jetzt, dass es wahr war, dass er mich liebte - nun, zumindestens behauptete er das.
Ich hab dir tausendmal geschworen
Dass ich für immer
An uns zwei glaube
Ich hab's dir tausendmal gesagt
Dass ich dich liebe wie am ersten Tag
"Du hast Recht!", sagte er plötzlich.
"Aber ich könnte mir nie verzeihen, wenn ich dir etwas antue!"
"Du wirst mir nichts antun! Ich vertraue dir!"
"Du weißt, dass bis jetzt nur Dumbledore so etwas so direkt gesagt hat?"
"Vergleiche mich bloß nicht mit diesem alten Knacker!"
Für einen Moment kehrte das Lächeln in Remus' Gesicht zurück.
Ich hab's dir tausendmal gesagt
Dass ich dich liebe wie am ersten Tag
Dann strich er erneut über meine Wange.
Ich setzte mich auf und blickte ihm tief in die Augen.
Und endlich, endlich sagte er die magischen Worte, die Worte, von denen ich schon Monate träumte.
"Nymphadora, willst du mit mir gehen?"
"Ja!", hauchte ich.
Dann küsste er mich, gleichzeitig zärtlich, vorsichtig und mit heißer Leidenschaft.
Ich vergaß ganz, wegen des 'Nymphadora's auf ihn wütend zu sein.
Seit diesem Moment dachte ich nie wieder an Selbstmord.
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