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Fanfiction

The Twins' Story - Pranksters Paradise

von ~cloverleaf~

„Merlin, macht mal einer das Licht an...“
Nokturngasse?“
„...Rons Geist könnte man dagegen ja fast als erleuchtet bezeichnen...“
„Das darf doch nicht wahr sein.“
„...von Abstauben haben die wohl auch noch nie was gehört...“
„Ich glaubs einfach nicht.“
„George...“
„Von allen Orten dieses Universums mussten wir ausgerechnet hier landen?“
„George...“
Nokturngasse?
„GEORGE!“
„WAS?“
„Ich stör dich ja nur ungern bei deinem dramatischen Hysterieanfall, aber wenn ich das mal ganz beiläufig erwähnen darf, meine Hand stirbt gleich ab!“
George war so versessen darauf, Fred nicht loszulassen, dass er vollkommen vergessen hatte, dass er seine Hand ja immer noch festhielt.
„Oh, tut mir leid“, sagte er atemlos und ließ sie los.
„Wird auch Zeit“, raunzte Fred und rieb sich seine zerquetschte Hand. „Wolltest du mir etwa die Hand brechen?“
Fred konnte das Gesicht seines Bruders zwar kaum erkennen, doch trotzdem sah er, dass George ziemlich sauer war.
„Ach Entschuldige, aber ich war nur zu sehr damit beschäftigt uns das Leben zu retten, da konnte ich mich nicht um deine Hand kümmern“, konterte dieser gereizt.
Gerade wollte Fred mit einer beißenden Antwort zurückschlagen, als ihm sein Bruder eine Hand vor den Mund hielt und ihm mit erhobener Hand gebot zu schweigen.
Leise Schritte und immer lauter werdende Stimmen waren von irgendwoher zu hören, durch die drückende Stille hallten sie durch die dunkle Gasse wie ein Echo.
„Niemand wäre so dumm sich hier zu verstecken“, sagte eine gelangweilte Stimme.
„Halt die Klappe und such weiter“, ertönte eine weitere, wesentlich aggressivere Stimme.
Offensichtlich entfernten sich die Unbekannten wieder, da die Schritte langsam leiser wurden.
Fred befreite seinen Mund wieder und warf seinem Bruder einen Blick, der soviel bedeutete wie „Was jetzt?“, zu.
Doch George brauchte nicht zu antworten. Die Antwort flog in Form eines silbrigen Wiesels, der die Gasse in ein gleißend hell und angenehm warmes Licht tauchte, vom Himmel herab. Als er schließlich vor den Zwillingen landete, sprach er mit der Stimme ihres Vaters:
„Familie sicher, nicht antworten, wir werden beobachtet.“
George atmete einmal ganz tief durch als der Patronus sich langsam auflöste und konnte hören, dass Fred gerade genau dasselbe tat.
„An deiner Stelle würde ich mich besser nicht zu früh freuen.“
Fred und George wirbelten herum und zogen reflexartig ihre Zauberstäbe aus den Hosentaschen ihrer festlichen Anzüge, bereit sich gegen wen auch immer zu verteidigen.
Zwei Gestalten, in ihren schwarzen Umhängen mit Kapuzen kaum zu erkennen, waren plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht.
„Sieht aus, als hätten wir einen Ausreißer“, sagte einer der Todesser mit einer kratzigen und tiefen Stimme.
Fred seufzte demonstrativ.
„Was wollt ihr denn jetzt?“, fragte er lässig und gelangweilt zugleich.
„Pass besser auf was du sagst, du elender Blutsverräter“, sagte der andere, etwas kleinere Todesser und erhob seinen Zauberstab.
„Oder was?“, fragte Fred herausfordernd und erhob ebenfalls drohend seinen Zauberstab. „Wollt ihr uns zu Tode quatschen?“
Fred spürte einen kalten Regentropfen, der auf seine Nase fiel und er glaubte, ein leises Donnern in der Ferne zu hören.
„Du traust dich was Weasley“, sagte der Todesser mit der tiefen Stimme. „Wenn du keine Faxen machst und brav mit uns kommst, lassen wir dich am Leben.“
Die Zwillinge sahen sich an und grinsten. Nicht ein Funken Angst war in ihren Gesichtern zu sehen, obwohl sie sich der Gefahr absolut bewusst waren. Es war ihnen jedoch auch nicht entgangen, dass die Todesser George, der an der Wand lehnte und durch die Dunkelheit nicht zu sehen war, offenbar nicht entdeckt hatten.
„Und wenn ihr endlich die Klappe haltet und brav Leine zieht, lass ich euch am Leben“, konterte Fred dreist.
Kurz nach dieser frechen Aussage musste Fred schnell zur Seite springen, um einem Fluch, der direkt auf ihn zuflog, zu entkommen.
„Zielen will auch gelernt sein“, sagte er schnippisch. „Ich zeig dir mal wie man das macht.“
„Stupor!“
Der Zauber verfehlte den kleineren Todesser um Haaresbreite, weil sein Kollege rechtzeitig reagierte und ihn aus der Schussbahn gezogen hatte.
„Du bist so was von tot, du mieser, kleiner...HEY!“
Der Todesser hatte seinen Satz noch nicht einmal zuende gesprochen, da waren Fred und George auch schon losgerannt und bereit um die nächstbeste Ecke gebogen.
„Los! Hinterher!“
Die Todesser hatten einige entscheidende Nachteile. Sie wussten nicht genau, mit welchen Weasleys sie es gerade zu tun hatten und hatten keine Ahnung, dass Fred und George unglaublich schnell im Weglaufen waren. Schließlich waren sie darin geübt. Außerdem war ihnen nicht bewusst, dass sie es mit zwei und nicht nur mit einem gefährlichen Weasley zu tun hatten.
„Links!“, rief Fred seinem Bruder zu, während sie durch die dunkle Gasse hetzten.
„Plan?“, fragte George Fred knapp und zog ihn mit sich in die nächste Abzweigung
durch die dunklen Abgründe der Nokturngasse, vorbei an Borgin and Burkes und diversen anderen zwielichtig aussehenden Läden.
Anders als die Zwillinge es erwartet hatten, war diese Gasse doch größer und verwinkelter, als sie es sich vorgestellt hatten, ein perfekter Ort also, wenn man im Verborgenen Schutz suchte.
„Einen Plan?“, wiederholte Fred. „Nach all den Jahren solltest du mich besser kennen, Georgie.“
Als Fred sich zu ihm umdrehte, konnte George ein geheimnisvolles Glitzern in den Augen seines Bruders erkennen und ein kriminelles Grinsen auf den Lippen. Das bedeutete nichts Gutes, denn das hatte er immer, wenn sie gerade wieder einen Streich ausheckten, was aber keineswegs bedeutete, dass alles nach einem Plan ablief.
„Wenn dich einer kennt, dann ich. Natürlich kein Plan“, sagte George und grinste ebenfalls.
„Hast du ein Glück, dass ich da bin. Ich denke, wir sollten einfach das tun, was wir am Besten können.“
„Was immer du sagst“, stimmte Fred nickend zu.
„Hast du deine Supernova-Kugeln noch?“, fragte George während sie sich einer Abzweigung näherten.
„Logisch.“
„Okay.“
„Du rechts, ich links?“, fragte Fred, als die Zwillinge direkt vor der Weggabelung standen.
„Jep“, antwortete George knapp und bog auch schon nach rechts ab. Damit war wiedereinmal bewiesen, dass Fred und George Weasley sich auch ohne Worte verstanden.

Fred kämpfte sich durch die enge Abzweigung.
Er kam sich vor, wie in Tantchen Muriels Kartoffelkeller, denn die Gasse war das reinste Spinnennest, völlig von Spinnenweben zugewebt und mit Staub bedeckt. Auf dem boden Lagen Knochen von was auch immer und zeitweise kreuzte allerlei Ungetier Freds Weg. Erschwerend kam noch hinzu, dass der Regen immer stärker wurde und die Blitze sich immer deutlicher am Himmel zeigten.
Angst hatte Fred nicht, obwohl er sich eingestehen musste, dass es angenehmer und auch lustiger gewesen wäre, wenn er sich zusammen mit George durch dieses Rattenloch boxte. Gemeinsam mit George war immer alles einfacher und machte dreimal soviel Spaß. Doch ihr nicht vorhandener Plan sah aber vor, dass sie es ausnutzen würden, dass die Todesser keine Ahnung hatten, dass sie es mit zwei Gegnern zutun hatten. Es wäre ziemlich dumm, dann einfach zusammen vor ihnen aufzukreuzen - der Überraschungseffekt würde ausbleiben. Und das war es auch, worauf sie am meisten Hofften und glaubten auf ihrer Seite zuhaben.
Den Überraschungseffekt.
Nachdem Fred einen Abstecher in einen für ihn interessanten Laden gemacht hatte, vier Geistern begegnet ist, er mit zwei Schwärmen Fledermäuse kollidiert ist und bereits mindestens zehn Spinnen begannen, sich auf ihm häuslich Einzurichten, erreichte er endlich das Ende dieser schmalen Gasse.
Fred stemmte die Hände in die Knie um erst einmal richtig zu verschnaufen. Er brauchte einige Minuten um seine, mittlerweile vom Regen nassen Haare und Kleider von den Spinnenweben zu befreien und sich von seinem Sprint zu erholen. Außerdem brannte sein Gesicht etwas, da die Fledermäuse einige Kratzer hinterlassen hatte.
Dann sah er sich um. Wie es aussah war er wieder in der zentralen Gasse, da es hier deutlich mehr Platz gab.
Wo die Todesser waren wusste er nicht, er wusste nicht einmal wo er sich selbst genau befand. Fred wusste nur, dass er früher oder später auf einen, vielleicht auch auf beide Todesser treffen würde.
Tatsächlich ließen diese nicht lange auf sich warten. Ungefähr nach fünf Minuten Wartezeit, die Fred im verborgenen Verbrachte, tauchten vor ihm zwei schwarze Gestalten mit Kapuzen auf.
„Wir wissen, dass du da bist“, sagte einer der Todesser. „Diesmal werden wir dir eine gehörige Lektion erteilen.“
Fred trat ihnen gegenüber. Es regnete immer heftiger und die Gassen wurden von immer mehr Blitzen erleuchtet. Freds festlicher Anzug, der sichtlich in Mitleidenschaft gezogen wurde, klebte schon unangenehm an seiner Haut und die Regentropfen liefen von seinen Haaren kalt über sein Gesicht.
„Ach wirklich?“, sagte Fred selbstsicher. „Ich werds euch sicher nicht leicht machen.“
Fred wusste, in welcher Lage er sich befand. Wenn die Todesser einen Todesfluch verwenden würden - und das würden sie bestimmt - hätte er nur die Möglichkeit auszuweichen, denn dagegen gab es keinen Gegenfluch. Auch der Cruciatus wäre unschön und lange würde er den ohne große Schäden nicht überstehen.
Doch Fred hatte selbst auch einige Tricks auf Lager, die die Todesser nicht kannten. Und außerdem war er nicht alleine. Er vertraute auf George, denn auf ihn konnte er sich immer verlassen. Zusammen würden sie die Todesser Kleinkriegen.
„Mir reichts jetzt“, sagte der große Todesser plötzlich laut. „Ich mach dem ein Ende.“
Mit schnellen Schritten lief er auf Fred zu, den Zauberstab zum Angriff erhoben. Es blieb Fred keine Zeit um groß nachzudenken instinktiv erhob er seinen Zauberstab.
Doch dann geschah alles viel zu schnell, so dass er es erst überhaupt nicht begriff. Der Todesser war wie erstarrt vor ihm stehengeblieben. Auch sein Kollege wirkte völlig verwirrt, als er plötzlich zusammenbrach und reglos am Boden lag.
„Wie hast du...ein Doppelgänger?“, stotterte der anderer Todesser völlig perplex.
„Fred!“, rief George.
“Schon klar”, antwortete Fred und sprang zur Seite um sich vor dem, was jetzt kam zu schützen.
George griff in seine Hosentasche. Dann sah man nur etwas, was wie eine kleine Kugel aussah durch die Luft fliegen.
Kurz darauf gab es eine gigantische Explosion von der Lautstärke eines Death-Metal-Konzerts. Fred wurde von der Druckwelle rücklings zu Boden geworfen und fühlte noch die Hitze in seinem Gesicht. Er musste die Augen fest zusammenkneifen, da die beachtliche Stichflamme weit in den Himmel ragte und die Gasse stärker als jeder Blitz erleuchtete. Eine Menge Staub flog ihm entgegen und es roch stark nach verbrannt.
Dann fühlte er, wie ihn jemand auf die Beine zog. Langsam öffnete er wieder die Augen. George stand vor ihm. Sein Gesicht war ziemlich schmutzig und seine Kleider teilweise zerrissen, kurz: George war es auf seinem Weg genauso schlecht ergangen wie Fred.
Auf dem Boden hinter ihm lagen zwei reglose, schwarze Gestalten um die noch kleine Flammen brannten, die langsam vom Regen gelöscht wurden. George war auch völlig durchnässt, doch das hielt ihn offenbar nicht davon ab breit über das ganze Gesicht zu grinsen.
„Nicht schlecht oder?“, sagte George sichtlich von sich selbst beeindruckt.
„Alter wie siehst du denn aus?“, fragte Fred.
„Das sollte ich dich fragen“, antwortete George. „Dein Gesicht ist völlig verkratzt.“
„Sind die jetzt tot?“, fragte Fred und zeigte auf die zwei Todesser hinter ihnen.
„Ich glaube nicht“, sagte George lässig. „Aber für ne ganze Weile außer Gefecht. Ein Hoch auf die Supernovakugeln.“
Das war mal ne Explosion“, sagte Fred anerkennend.
„Ja, selbst für unsere Verhältnisse. Das war schon ordentlich“, sagte George, während er sich den verkohlten und dampfenden Boden und die Todesser hinter ihnen stolz betrachtete.
„Verdammt, du hast dir echt Zeit gelassen“, sagte Fred und versucht so vorwurfsvoll wie möglich zu klingen.
„Hast du etwa gedacht ich lass dich hängen?“, fragte George und seine Augen weiteten sich vor erstaunen.
Fred verzog seine Mundwinkel. Er hatte an George nicht eine Sekunde gezweifelt und ihm vollkommen vertraut.
„Nein“, sagte Fred ehrlich. „Was hast du da überhaupt in der Hand?“
„Ach das“, sagte George und hob grinsend ein verdächtig aussehendes Instrument in die Höhe. „Keine Ahnung was es ist, aber ich konnte einfach nicht widerstehen.“
Fred lachte und zog ebenfalls etwas aus seiner Hosentasche. Es war ein ähnlich merkwürdiges Gerät, das er während seinem Trip durch die Spinnenweben-Gasse mitgehenlassen hat.
„Ich auch nicht“, sagte er nur und die Zwillinge begannen zu lachen.

**************************

Zusätzlich zu den zahlreichen Ratten, diversen Geistererscheinungen und Totenschädeln, die merkwürdigerweise an jeder Ecke zu finden waren, wurde zu allem Überfluss aus dem bisher einfachen Gewitter ein gewaltiges Unwetter.
Der schwarze Himmel schleuderte jede Sekunde gewaltige Blitze auf die Dächer herab, die die Gassen beinahe taghell erleuchteten. Es donnerte daraufhin immer so heftig, dass sich einem zwangsläufig die Nackenhaaren aufstellten.
So auch bei Fred und George. Jedoch hatten sie ihre Gänsehaut nicht aus Furcht, sondern eher vor Aufregung.
Die beiden saßen, vom Regen durchnässt, unter einem schmalen Vordach in dem schäbigen Hinterhof eines Ladens für Schrumpfköpfe. Obwohl jeder Blitz sie vor Schreck zusammenzucken ließ und ihre Herzen vor lauter Aufregung wild hämmerten, war beiden das Staunen ins Gesicht geschrieben.
Der unerbittliche Platzregen, der sich von der Lautstärker von Millionen Steinen auf die Dächer ergoss und die Temperatur deutlich herunterkühlte, scherte die Zwillinge genauso wenig, wie das Meer aus Schrumpfköpfen, das sich hinter ihnen in einem großen Container befand.
„Was kann man sich mehr wünschen“, sagte Fred euphorisch. „Ein Kampf mit Todessern mitten in der Nacht, noch dazu in der Nokturngasse und das während einem Gewitter, das einem bei jedem Donnern das Blut in den Adern gefrieren lässt. So viel Spaß hatte ich schon lange nicht mehr!“
„Einfach herrlich“, antwortete George, der dicht an seinen Bruder gedrängt unter dem Dachvorsprung saß und ebenfalls grinste.
„Eins würde mich aber schon noch interessieren - Wow, hast du den gesehen?“, fragte Fred, wobei er zwischendurch wieder von einem gigantischen Blitz abgelenkt wurde.
„Ich hab vielleicht nur noch ein Ohr, aber meine Augen sind noch vollkommen intakt, klar? Also was?“, antwortete George und versuchte dabei das markerschütternde Donnern zu übertönen.
„Oho, sind wir heute etwas zickig ja? Ich meine, liegt das nur an deinem mangelnden Talent zum Apparieren, dass wir hier gelandet sind, oder steckt da mehr dahinter?“, fragte Fred mit einem altbekannt schelmischen grinsen. Durch das ständige Blitzlicht, hatte dieser Gesichtsausdruck aber auch etwas gruseliges an sich.
„Nur zu deiner Information, hochverehrter Bruder“, konterte George dramatisch, „ich war derjenige von uns, der die Apparierprüfung als Erster bestanden hat. Und außerdem ist das alles deine Schuld, dass wir hier festsitzen.“
„Natürlich hast du sie als Erster bestanden, sie haben dich ja auch vor mir geprüft! Meine Schuld?“, entgegnete Fred gespielt empört.
„Jaha, wenn du auf der Hochzeit nicht auf einmal verschwunden wärst, wäre ich beim Apparieren mit meinen Gedanken bei der Sache gewesen und wir wären nicht hier gelandet“, sagte George leicht aufgebracht.
„Ach so ist das“, sagte Fred, dessen Mundwinkel zuckten.
„Was?“
„Naja, du dachtest ich wäre in Gefahr, du hast dir sorgen gemacht, weil ich dein über alles geliebter Zwillingsbruder bin.“
„Tatsächlich? Du, in Gefahr? Ich bin permanent in größter Gefahr, weil ich in deiner Nähe bin“, sagte George grinsend. „Dafür verdiene ich schon eine Auszeichnung.“
Fred lachte.
„Wo warst du überhaupt?“, fragte George.
„Ein junges Mädchen, wahrscheinlich eine von Fleurs Verwandtschaft, wäre beinahe von einem Tisch erschlagen worden. Ich hab ihr geholfen“, antwortete Fred knapp.
„Wie nobel von dir“, sagte George halb anerkennend. „So eine Heldentat hätte ich dir gar nicht zugetraut.“
„Ja, ein Fred Weasley besitzt viele Talente“, sagte Fred und zupfte vornehm an seinem Anzug.
Den Rest der Nacht verbrachten die Weasley-Zwillinge damit, über ihre Abenteuer zu fachsimpeln und das Unwetter zu begutachten, bis sie schließlich vor Erschöpfung einschliefen.

**************

Langsam öffnete George die Augen. Er nahm seine Umgebung noch etwas verschwommen war. Die Nokturngasse war nicht mehr ganz so Finster, wie sie es letzte Nacht gewesen war, jedoch schien die Helligkeit nicht so wirklich in diese Gassen vordringen zu wollen. Auf dem Boden vor ihm verdunstete noch der Regen des Unwetters in der Nacht zuvor und stieg in grauem Rauch in den Himmel, wo er von der Sonne bestrahlt eine weiße Farbe annahm.
Nachdem George einige Sekunden dem aufsteigenden Rauch zugesehen hatte, bemerkte er erst den Kopf auf seiner Schulter, der seinem Bruder gehörte. Fred schlief immer noch seelenruhig und seine roten Haare, die mittlerweile wieder getrocknet aber völlig zerzaust waren, kitzelten George am Hals.
In seinem Gesicht spiegelte sich die vollkommene Unschuld, so wie sie sich nur während er schlief zeigte.
„Fred, wach auf“, sagte George und wuselte seinem Bruder etwas durchs Haar, da er - zusammengekauert, wie er dasaß - dessen Schulter nicht erreichen konnte.
„Fred, komm schon“, setzte er erneut an und wurde diesmal etwas lauter. Wie es aussah, musste George zu härteren Mitteln greifen. Er beugte sich etwas näher an Fred heran und sagte: „Frühstück!“
„Werwiewaswo, Frühstück?“ Fred war so ruckartig hochgeschnellt, dass er hart mit seinem Kopf gegen Georges Kopf stieß.
„Kein Frühstück, du Trottel“, entgegnete George mürrisch und rieb sich den Kopf. Fred schien noch im Halbschlaf zu sein und seine Augen wirkten etwas glasig.
„Ach Georgie, lass mich noch ein bisschen schlafen“, sagte Fred verschlafen. Die Beule an seinem Kopf störte ihn offenbar nicht und er ließ sich wieder sanft auf Georges Schulter sinken.
„Vergiss es und runter von mir“, sagte George in nicht ganz ernst gemeintem befehls-haberischen Ton und versuchte sich aufzurappeln. „Lass mich schon los!“
Wenn Fred verschlafen war wurde er immer etwas anhänglich, ja sogar fast schmusig - einer seiner merkwürdigen Charakterzüge. Oft tat er das nur um den Leuten auf den Wecker zu gehen, aber wenn er wirklich müde war, schwang diese Vortäuschung in Realität um.

Die schmerzenden Glieder erinnerten George daran, dass ein Steinboden wirklich kein guter Schlafplatz war. Fred, der sich auch gerade aufrichtete und noch etwas wackelig auf den Beinen war, schien die Nacht genauso wenig gut bekommen zu sein. Beide sahen ziemlich heruntergekommen aus, also ihrer Umgebung vollkommen gerecht.
„Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole aber wir sollten wirklich mal unsere Schlafgewohnheiten überdenken“, bemerkte George während er sich streckte.
Fred gähnte und torkelte auf seinen Bruder zu.
„Ich glaube ich werde langsam zu alt für so was“, stöhnte Fred und stützte sich an George ab.
„Lass uns gehen“, sagte George. „Was hältst du von einer gepflegten Dusche?“
„Gute Idee, du hast es echt nötig“, entgegnete Fred angriffslustig, während sie sich auf den Weg durch die verwinkelte Gasse machten, die nicht ein bisschen weniger gruselig als letzte Nacht wirkte.
„Natürlich, immerhin hast du ja auf mir geschlafen“, konterte George.
„Aua“, sagte Fred und legte dramatisch seine Hand auf sein Herz. „Eine solche Boshaftigkeit hätte ich dir in diesen frühen Morgenstunden noch gar nicht zugetraut Georgie.“
„Jaah, du unterschätzt mich und meine schwarze Seele“, sagte George und lachte übertrieben boshaft.
„Oh nein, mir war schon immer klar, dass du der böse Zwilling bist“, bemerkte Fred mit einem Augenzwinkern. „Ab mit dir nach Askaban!“
George lächelte bösartig.
„Da war ich schon“, sagte er geheimnisvoll. „Übrigens schöne Grüße von deinem Bewährungshelfer.“
Die beiden Weasleys verfielen in schallendes Gelächter, während sie sich langsam dem Ende der Nokturngasse näherten.


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