von Ginny14Weasly
Schon mal im Voraus: Der englische Text ist von dem Lied 'Keep Bleeding' von Leona Lewis. Ich habe dabei den Refrain bewusst raus gelassen, weil er nicht richtig gepasst hätte. Viel vergnügen mit diesem Oneshot!
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Die Gänge des alten Schlosses waren ruhig. Zu ruhig, wenn man bedachte, dass hier vor noch nicht einmal einer Stunde ein großer Kampf geherrscht hatte. Ja, Hogwarts sah nicht mehr aus, wie Hogwarts. Die Gemäuer hatten schlimme Schäden davon getragen. Es würde Ewigkeiten dauern, bis der Schaden wieder behoben ist.
Doch nun war es still. Der Lärm war abgeflaut und das Einzige, was jetzt noch zu hören war, war das Summen vieler Stimmen in der Großen Halle. Hier hielten sich im Moment alle auf, die im Kampf mitgewirkt hatten, oder selbst Opfer geworden waren. Viele hatten ihr Leben verloren, andere trauerten um diese Leute, wieder andere waren froh, mit dem Leben davon gekommen zu sein und einige wären am liebsten auch tot.
Jemand unter ihnen, ein Mädchen mit roten Haaren, Sommersprossen und einem runden Gesicht, wollte jetzt nur noch schlafen. Vergessen, dass ihr Bruder nicht mehr war, vergessen, dass sie viele Freunde und Bekannte verloren hatte. Im Traum wäre sie in einer anderen Welt und konnte somit diesem Augenblick entfliehen.
Die Zeit schien stehen geblieben, aber sie lehnte einfach nur an der Schulter ihrer Mutter, hatte die Augen geschlossen und dachte nach. Vielleicht habt ihr schon erraten, wen ich meine. Ginny Weasley.
Sie wusste, dass nicht weit von ihr Harry Potter saß. Der Junge, der den dunklen Lord zu Fall gebracht hatte und die Ruhe, die hauste, erst ermöglicht hatte. Doch er war noch mehr für sie. Ginny liebte ihn, sie hatte ihn schon immer geliebt und sie wusste, er liebte sie auch. Vor einem Jahr hatte er sich von ihr getrennt, um sie zu beschützen, aber nun war da keine Gefahr mehr, warum also warten? Warten, weil es sich lohnen wird. Auch, wenn es keine schöne Vorstellung für Ginny war, aber jetzt war noch nicht die Zeit für Gespräche. Es würde sich der richtige Moment ergeben, doch wann wird das sein?
Ginny spähte herum. Harry saß auf einer Bank, neben Ginnys Freundin Luna. Doch plötzlich erhob er sich und Luna rief: "Oooh, schaut mal, ein Schlibbriger Summlinger!" Kurz darauf verschwand Harry einfach so und Ginny wusste, er hatte seinen Tarnumhang übergeworfen. Schnell wandte sie sich wieder um, damit er ihren Blick nicht bemerkte.
Ginny hatte keine Ahnug, wo Harry hingehen wollte, und wenn sie ehrlich war, wollte sie es auch gar nicht wissen.
Noch eine ganze Weile saß Ginny so da. Bis sie merkte, dass sie halb gedöst hatte. Keine Erinnerungen mehr daran, was sie eben getan hatte, was zweifellos an ihrer Müdigkeit lag. Also beschloss sie, ins Bett zu gehen.
"Mum, ich gehe schlafen", sagte sie und stand auf.
"Gute Nacht, Schatz. Wir sehen uns morgen", sagte ihre Mutter und Ginny konnte deutlich ihre verquollenen Augen sehen. Lange hatte sie wegen Fred geweint, Ginnys verstorbenen Bruder.
Die Einganshalle war völlig leer, bis auf Peeves, den Poltergeist, der hin und her hüpfte und ein selbst verfasstes Lied sang.
Das Mädchen ging rückwärts, um den Geist ein wenig zu beobachten, was ein Fehler war, den prompt stolperte sie und landete unsanft auf dem Boden.
"Oh Gott, Ginny! Alles in Ordnung?", hörte sie die Stimme einer anderen Freundin, Hermine. Sie war bestimmt gerade um die Ecke gekommen, als Ginny hingefallen war.
"Ähm...kann man so sagen. Alles okay", gab Ginny zur Antwort und wandte sich, immer noch auf dem Boden sitzend, um. Da war nicht nur Hermine, sondern auch Ginnys anderer Bruder Ron und...Harry! Augenblicklich spürte Ginny, wie etwas Wärme ihr ins Gesicht kroch.
"Steh endlich auf", sagte Ron barsch und Ginny keifte: "Was ist denn dir über die Leber gelaufen?"
Sie stemmte sich hoch und richtete sich auf, wobei sie etwas Staub von sich klopfte. 'Ganz lässig, Gin. Bloß nichts anmerken lassen', dachte Ginny und verschränkte die Arme. Ron schluckte und Ginny hatte ein selbstzufriedenes Grinsen auf den Lippen. Hermine allerding überschaute die Lage und wollte Ginny unbedingt bei der Sache mit Harry helfen, was sie dazu veranlasste, Ron etwas in's Ohr zu flüstern. Währenddessen wagte Ginny einen Blick zu Harry, der ihn erwiderte und lächelte. Ginny wurde noch wärmer um die Nasenspitze und sie biss sich auf die Lippe.
"Gut, wir gehen", sagte Hermine auf einmal und Ginny blieb keine Zeit zum Protestieren. Schon waren sie und Ron in der Großen Halle verschwunden und Ginny stand mit Harry allein herum. Sofort hatte sie ein komisches Gefühl. Etwas zwischen Aufregung, Zweifel, Liebe, Angst und Trauer, also ein Zwiespalt, der sie zu zerreißen drohte. Aber da war auch etwas, dass sie dazu brachte, einen Schritt auf ihn zu zu machen, was sie überraschte.
Closed off from love
I didn't need the pain
Once or twice was enough
And it was all in vain
Time starts to pass
Before you know it you're frozen
But something happened
For the very first time with you
My heart melts into the ground
Found something true
And everyone's looking round
Thinking I'm going crazy
Ein weiterer Schritt, Hoffnung. Viele weitere Schritte, keine Zweifel mehr.
Nur ungefähr einen Meter vor ihm, blieb sie stehen und sah ihn an. Harry hob den Kopf und Ginny sah das Glitzern in seinen Augen. Sie wollte nicht warten, nicht warten, bis es vorbei war.
But I don't care what they say
I'm in love with you
They try to pull me away
But they don't know the truth
My heart's crippled by the vein
That I keep on closing
You cut me open
Trying hard not to hear
But they talk so loud
Their piercing sounds fill my ears
Try to fill me with doubt
Yet I know that the goal
Is to keep me from falling
Mit einem Satz fiel sie ihm um den Hals, so dass er beinah um fiel.
"Es tut mir so Leid", flüsterte Ginny.
"Was tut dir Leid? Dir muss überhaupt nichts Leid tun. Immerhin war ich ja derjenige, der dich verletzt hat", sagte Harry leise und ruhig, wobei er ihr über den Rücken strich.
"Bitte, können wir nicht von ganz vorne anfangen. es ist so viel passiert und... Meine Güte, ihr wart so lange weg. Euch hätte sonst etwas passieren können. Und vor allem dir", sagte Ginny. Sie hatte Harry los gelassen, aber immer noch die Arme um seinen Hals gelegt und starrte ihn an.
But nothing's greater
Than the rush that comes with your embrace
And in this world of loneliness
I see your face
Yet everyone around me
Thinks that I'm going crazy, maybe, maybe
But I don't care what they say
I'm in love with you
They try to pull me away
But they don't know the truth
My heart's crippled by the vein
That I keep on closing
You cut me open
"Wir müssen nicht von vorne anfangen. Lass uns einfach dort weiter machen, wo wir aufeghört haben. Und ich frage dich jetzt einfach: Willst du wieder meine Freundin sein?", sagte Harry und lächelte sanft.
"JA." Kurz nachdem sie dieses Wort gesagt hatte, küsste sie ihn.
Und Ginny brauchte keine Frage zu stellen, um zu wissen, dass sie Harry für immer lieben würde und ihn nie wieder los lassen wollte.
But I don't care what they say
I'm in love with you
They try to pull me away
But they don't know the truth
My heart's crippled by the vein
That I keep on closing
You cut me open
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