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Wer hat Angst vorm blonden Mann? - 6. Kapitel

von Kira Gmork

@Hermine 87
Vielen Dank für deine Review!
Wie es mit Draco weitergeht, wirst du hier erfahren...viel Vergnügen! :)

@Lily Malfoy
Ja, Hermine kommt vor...aber nur am Rande ;)

@lady potter
Den Zeitsprüngen bleibe ich auch in diesem vorletzten Kapitel treu, wie du siehst ;)
Wie es mit Lucius und Sohn weitergeht, kannst du in diesem Chap lesen. :)

@Hedwig88
Es freut mich sehr, dass ich hier deine Sichtweise auf Lucius verändern konnte...da die Geschichte schon beendet ist, kann ich leider nichts mehr einfließen lassen...aber wegen des Kosenamens kann ich dir dennoch weiterhelfen *g*
Ich schicke dir diesbezüglich allerdings eine PN, da ich hier nicht in andere Archive verlinken darf ;)

@all
Ich wünsche viel Vergnügen mit dem vorletzten Kapitel meiner Geschichte um Lucius Malfoy.

LG, Kira


6. Kapitel

Dreieinhalb Jahre später

"Post von Draco", sagte Lucius knapp und reichte Narcissa den noch versiegelten Brief.

Während seine Frau den Umschlag öffnete, sah er konzentriert auf sein Frühstück.

Die gleiche Situation hatte sich bereits vor ein paar Tagen ereignet, und Narcissa hatte ihm, trotz seines gespielten Desinteresses, vom Inhalt des Briefes ihres Sohnes erzählt. Er verließ sich auch diesmal darauf - vergeblich.

Narcissa erzählte ihm nichts, sondern legte den Briefbogen wortlos neben Lucius' Frühstücksgedeck. Unwirsch schob er ihn zu ihr zurück.

"Lucius, er ist auch an dich gerichtet", sagte Narcissa sanft.

"Das letzte mal, als er einen Brief an mich gerichtet hat, hat er mir mitgeteilt, dass sein Mentor ihm im letzten halben Jahr mehr beigebracht hat, als ich ihm in seinem ganzen Leben."

Narcissa seufzte leise: "Das ist inzwischen mehr als zwei Jahre her. Es hat sich einiges bei ihm geändert und er ist reifer geworden. Er richtet alle Briefe immer sowohl an mich, als auch an dich - aber solange du dich standhaft weigerst, sie zu lesen, wirst du immer noch den dickköpfigen Rebellen in ihm sehen."

"Er IST ein dickköpfiger Rebelle", knurrte Lucius.

"Ich frage mich, von wem er das wohl haben könnte", sinnierte Narcissa leise.

Lucius schnaubte. "Geht es ihm gut?", fragte er schließlich.

"Ja, es geht ihm gut."

"Gut...mehr brauche ich nicht zu wissen", erwiderte Lucius und gab der Hauselfe einen Wink, dass sie abräumen solle.

"Vielleicht interessiert es dich, dass er bald ganz hier in der Nähe eine Wohnung nehmen wird."

"Er will wieder in unsere Nähe ziehen? Warum will er plötzlich zurückkommen, nachdem er doch so froh war, Malfoy Manor und uns weit hinter sich zu lassen?"

"Er hat dich nicht hinter sich gelassen, Lucius," erwiderte sie, wohl wissend, was er eigentlich gemeint hatte. Dann fuhr sie erklärend fort: "Er brauchte Abstand, um die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen. Du hast ihm so oft gesagt, dass er sich nicht auf deinen Ruf verlassen soll, sondern sich einen eigenen erarbeiten muss. Er hat nichts anderes getan, als er von hier fortging und fernab von uns seine Ausbildung zum Obliviator begann. Willst du ihn jetzt dafür bestrafen, dass er auf dich hörte?"

"Ich habe ihm gesagt, dass er studieren soll. Ich habe ihm gesagt, dass er seine Chance nutzen soll", erwiderte Lucius ärgerlich.

"Seine Ausbildung erfordert von ihm eine Menge Disziplin und Ehrgeiz - er hat beides von demjenigen geerbt, der ihm auch den Dickkopf vermacht hat", Narcissa lächelte ihren Mann hintergründig an.

"Lucius", sagte sie dann wieder sanft, "er hat sehr wohl bemerkt, dass du ihm nie antwortest. Er bedauert dies und hofft, dass sich euer Verhältnis wieder bessert, wenn ihr mehr Zeit miteinander verbringen könnt. Willst du die Hand ausschlagen, die er dir reicht?"

"Er hat meine doch auch ausgeschlagen!", fuhr Lucius seine Frau an, "er könnte heute die Finanzmärkte dieser Welt das Fürchten lehren, statt für das Ministerium die Drecksarbeit zu machen!"

Narcissas Blick wurde so grimmig, wie man es nur sehr selten bei dieser scheinbar immer ausgeglichenen Frau beobachten konnte.

"Draco ist sehr stolz auf seine Anstellung im Ministerium und er erachtet seine Arbeit keineswegs als so wertlos, wie du es offensichtlich tust. Im Gegenteil, Lucius, er ist ein Vermittler, der dafür sorgt, dass die Zaubererwelt geschützt ist und wir weiterhin vor den Muggeln verborgen bleiben. Du weißt genau, dass man nur die Besten und Gewissenhaftesten als Obliviator einsetzt. Es gilt innerhalb kürzester Zeit richtig zu reagieren und mit jedem Zauber, den er spricht, übernimmt er eine Menge Verantwortung für den Schutz der Zaubererwelt...und letztlich natürlich auch für den der Muggelwelt. Die Finanzwelt war immer die deine, Lucius, und Draco hat gesehen, wie sie unterschwellig von Voldemort regiert wird. Nimmst du ihm wirklich übel, dass er sich davon so fern wie möglich gehalten hat?"

Lucius hatte die Standpauke schweigend entgegengenommen und erhob sich, als Narcissa geendet hatte, geräuschvoll vom Tisch.

"Meine Tür wird ihm immer offen stehen - durchgehen muss er jetzt allerdings, ohne dass ich ihm entgegengehe", antwortete er bestimmt, dann verließ er den Raum, ehe er in Versuchung geriet, den Brief doch noch selbst zu lesen.

oooooooooooooooooooooooooooooooooo

Es ermüdete Lucius immer schneller, stundenlang über Zahlen gebeugt zu sitzen. Tag für Tag schienen die Dokumente sich höher auf seinem Schreibtisch zu stapeln, doch jemand anderem seine Finanzen anzuvertrauen, kam überhaupt nicht in Frage.

Hatte er einst geglaubt, Draco würde sich auf seine Pflichten als Malfoy besinnen, so war er im Laufe der Zeit doch bitter enttäuscht worden.

So, wie er es ihm eines Tages gesagt hatte, als Lucius ihn auf Hogwarts besuchte, hatte Draco die Malfoyregel in die Tat umgesetzt, völlig unabhängig zu sein. Sich auf niemanden verlassen zu müssen - niemanden zu vermissen...sollte Draco sich tatsächlich geändert haben? Vermisste sein Sohn ihn vielleicht doch so sehr, wie Lucius ihn vermisste?

Seufzend griff der Blonde zu einem weiteren Stapel Papiere.

Es gab Tage, da fragte Lucius sich, warum er dies alles tat, doch die Vorstellung, dass ihm ein wichtiges und gutes Geschäft durch die Lappen gehen könnte, weil er es an Selbstdisziplin mangeln ließ, trieb Lucius immer wieder dazu, sich erneut in die Arbeit zu vertiefen.

Es war bereits Nachmittag, als er zum ersten mal beschloss, endlich eine Pause einzulegen.

Die Sonne schien und vielleicht würde er ein paar Worte mit Martha wechseln können, die ihre Sommerferien auf dem Manor verbrachte.

Seit das Mädchen nach Hogwarts gegangen war, kam Lucius das Haus wieder besonders still vor. Die gemeinsamen Lesenachmittage fehlten ihm, hatten sie doch immer eine angenehme Pause von seiner Arbeit dargestellt.

Unwillkürlich musste er an jenen Tag zurückdenken, als sie ihm vorgeworfen hatte, er sei ungerecht, weil er, ihrer Meinung nach, nicht hart genug wegen Dracos Vergehen durchgegriffen hatte.

Er erinnerte sich jetzt daran, dass sie als stumme Anklage die zerstörte Puppe zur nächsten Vorlesestunde mitgebracht hatte. Martha hatte den Kopf der Puppe während des Lesens immer wieder auf den Hals der leblosen Figur gesetzt, nur damit er kurz darauf wieder herunter rollte.

Schließlich hatte Lucius seinen Zauberstab gezückt und auf Lizzy gezielt, um den Schaden zu beheben. Martha jedoch war aufgesprungen und hatte 'Nein' gerufen. Dann hatte sie ihm erklärt, dass auch ihre Mutter die Puppe schon hatte reparieren wollen, aber sie es ihr ebenfalls nicht erlaubt habe.

Lucius hatte sie daraufhin genervt gefragt, was sie eigentlich wolle, und nicht schlecht gestaunt, als das Mädchen in unnachgiebigem Ton verlangt hatte, dass Draco selbst ihre Puppe reparieren solle.

Er erinnerte sich bis heute an die Beschimpfungen, die Draco über Martha von sich gegeben hatte, bevor er endlich der Forderung nachgekommen war und mit seinem Zauberstab die Puppe, ohne einen einzigen Blick auf Martha, repariert hatte, bevor er grußlos wieder in sein Zimmer verschwunden war.

Seit diesem Zeitpunkt waren drei Jahre vergangen. Drei Jahre, in denen aus dem hitzköpfigen jungen Mann, laut Narcissa, ein verantwortungsbewusster Ministeriumangestellter geworden war.

Und ebenso drei Jahre, in denen aus der kindlichen und zuweilen höchst sturen Martha White eine ebenso hübsche wie kluge junge Dame geworden war, die auf Hogwarts beste Noten erzielte.

Lucius verließ sein Arbeitszimmer und begab sich in die Küche. Als er den Raum betrat, hielt Theresa White in ihrem Tun inne und grüßte ihn mit einem höflichen Knicks. Er nickte zur Erwiderung und griff nach einem Apfel, der in einem Korb lag.

"Nein, Sir!", rief Theresa, als er gerade hineinbiss.

Kauend fragt er: "Waren die Äpfel für einen Kuchen gedacht? Nun, so wird eben einer weniger darauf sein. Das ist nicht weiter tragisch, oder?"

Theresa beobachtete, wie er ein zweites mal hineinbiss, dann erwiderte sie zögerlich: "Herr, die Äpfel waren für die Pferde gedacht...weil sie wurmstichig sind."

Lucius hörte auf zu kauen und sie hielt ihm den Eimer hin, in dem sie gerade Kartoffelschalen gesammelt hatte. Er spuckte den Inhalt seines Mundes hinein und warf den restlichen Apfel gleich hinterher.

Theresa betrachtete ihren Herrn und wandte dann schnell den Blick ab, als er darauf aufmerksam wurde.

Sie stellte umständlich den Eimer wieder zurück und hielt den Kopf gesenkt, während ihr Körper leicht bebte.

"Du lachst über mich?", fragte Lucius streng, als er begriff, was ihr Verhalten zu bedeuten hatte.

"Nein, Herr...doch, Herr...verzeiht", brachte Theresa mühsam kontrolliert hervor.

Er schnaubte ärgerlich, dann sagte er: "Gibt es nun heute Apfelkuchen, oder gibt es keinen?"

"Soviel Ihr wollt, Herr", sagte Theresa und lief rot an, weil sie das Lachen zu unterdrücken versuchte.

"Gut, dann sag mir jetzt, wo ich Martha finde, damit ich dich allein lassen kann, bevor du noch vor unterdrücktem Lachen explodierst."

Plötzlich wurde die Köchin schlagartig ernst und sie sagte leise: "Sie ist mit einer...Freundin zur Koppel gegangen."

"Mit einer Freundin?", fragte Lucius verblüfft.

"Ja...sie kennt sie aus Hogwarts und das Mädchen wohnt nicht weit von hier. Sie haben sich für heute verabredet. Catherine kam vor einer halben Stunde hierher. Ich hätte Euch natürlich erst um Erlaubnis bitten müssen, bevor jemand Euren Besitz betritt", sagte Theresa plötzlich erschreckt über ihren Fehler.

Lucius winkte ab.

"Nein, ich hatte Martha schon vor langer Zeit die Erlaubnis gegeben, dass ihre Freundinnen sie hier besuchen dürfen. Ich bin froh, dass sich ihr nun endlich die Gelegenheit bietet, ihre Zeit auf dem Manor mit anderen Kindern zu verbringen."

"Ihr seid zu gütig, Herr", sagte Theresa immer noch schuldbewusst.

"Nun, dann werde ich den Pferden wohl mal diese Äpfel mit Fleischeinlage bringen", sagte Lucius und hoffte fast, dass Theresa wieder lachen würde, denn seit der Erwähnung von Marthas Freundin wirkte sie überaus ernst.

"Aber Sir, das geht doch nicht. Ihr könnt doch nicht mit einem Korb voller Äpfel über das Anwesen laufen."

"Kann ich nicht?", fragte er verwundert nach.

"Nun...es sähe merkwürdig aus, oder? Dies ist eine Aufgabe für Knechte, nicht für den Herrn."

Lucius schickte ihr ein knappes Lächeln, dann sagte er: "Ich weiß, was du meinst", und griff sich dennoch den Korb, wobei er einen der Äpfel herausnahm, ihn beäugte und schließlich sagte: "Hier sieht man gar nichts...den könnte ich doch eigentlich..."

"Bitte, Sir, nehmt statt dessen den hier", rief Theresa. Dann griff sie in einen der Körbe die hinter ihr standen, und warf ihm einen einwandfreien Apfel zu. Lucius fing ihn mit einer Hand auf, biss hinein und machte eine dankende Geste. Dann verließ er die Küche und trat mit dem Korb in der Hand vor das Haus.

Einen Moment lang blickte er sich zufrieden um. Die Welt sah friedlich aus und er nahm sich vor, an diesem Tag nicht wieder an seinen Schreibtisch zurückzukehren.

Er schlug den Weg zur Koppel ein und schon von Weitem erkannte er die beiden Mädchen, die mit dem Rücken zu ihm standen. Je näher er kam, desto deutlicher vernahm er ihr Jungmädchenkichern. Reine Albernheit, die normalerweise für ihn nur schwer zu ertragen war, doch diesmal freute er sich für Martha, die zum ersten mal in all den Jahren eine Freundin gefunden hatte, die sich aufs Manor traute.

Als sein Name fiel, blieb er automatisch stehen und lauschte.

"Und, wie ist Lucius Malfoy so? Die Leute erzählen sich ja ganz schön herbe Sachen über ihn", sagte das Mädchen namens Catherine gerade.

"Die Leute haben keine Ahnung. Die sind doch nur glücklich, wenn sie tratschen können. Er ist streng, ja, aber wir kommen gut miteinander aus."

"Ihr kommt gut miteinander aus? Na hör mal, Martha, willst du mich verscheißern? Ich weiß zwar nicht, ob die Dinge stimmen, die man sich über ihn erzählt, aber dass er einfach zum Anbeißen aussieht, das musst du schon zugeben."

"Ich...ich habe nie darauf geachtet", gab Martha nervös zurück.

"Du wirst ja rot!", rief Catherine und lachte, "du bist in ihn verliebt, gib es zu!"

"Er ist wie ein Vater für mich", rief Martha aufgeregt.

"Dann ist ja gut, ich kam nämlich nur her, um mit ihm Kontakt aufzunehmen. Vielleicht kann ich ihn sogar verführen, wer weiß?."

"Du bist ja verrückt", sagte Martha und wandte sich von der Freundin ab, wobei ihr Blick genau auf Lucius fiel. Sofort weiteten sich ihre Augen panisch, weil sie begriff, dass er die Unterhaltung mit angehört hatte. Auch Catherine wandte sich nun um und sah ihn eindeutig zu kokett für ihr Alter an.

"Mit wem habe ich das...'Vergnügen'?", fragte Lucius sowohl fordernd, als auch ironisch.

"Master Malfoy, das ist meine Freundin Catherine Weyler. Catherine, das ist Master Malfoy", stellte Martha vor, wobei ihr Gesicht vor Verlegenheit glühte.

Catherine lächelte ihn auf geradezu laszive Weise an und Lucius verwarf seinen ursprünglichen Plan, Marthas Freundin mit einem Handkuss zu begrüßen, sondern nickte ihr lediglich knapp zu.

Dann reichte er Martha den Korb mit den Äpfeln und deutete auf die Pferde. Martha war nicht fähig, ihm in die Augen zu blicken, sondern starrte stumm auf die Äpfel.

"Martha, komm bitte später in mein Arbeitszimmer, wenn du deine Freundin verabschiedet hast", sagte er, bevor er sich umwandte, um zum Haus zurückzukehren.

Eine Viertelstunde später saß er wieder an seinem Schreibtisch und füllte seinen Geist erneut mit Zahlen.

Als es nach einer halben Stunde an seiner Tür klopfte, bellte er ein 'Herein' und schob die Akten von sich.

Martha schien immer noch verlegen und mit jedem Schritt auf ihn zu, rötete sich ihr Gesicht mehr und mehr.

"Setz dich", sagte er ruhig.

Martha kam der Aufforderung nach und biss sich auf die Unterlippe.

"Deine Freundin ist schon wieder gegangen?", fragte er.

Martha sah ihm in die Augen, und nickte dann: "Ja, ich fand es besser so."

Er nickte ebenfalls und sagte: "Ich werde immer für dich da sein, Martha. Du bist für mich tatsächlich wie eine Tochter."

"Ja, Sir, ich verstehe...es tut mir Leid, was Catherine gesagt hat...ich...es war nur..."

Er unterbrach sie durch eine Handbewegung.

"Es gibt nichts, das dir Leid tun müsste."

"Ich weiß, aber ich fühle mich so...dumm."

"Mach dir keine Gedanken mehr darüber", sagte Lucius und schickte ihr ein Lächeln, "Martha, es ist alles in Ordnung. Ich wollte dich nur sehen, um dir das zu sagen."

"Danke, Sir", sagte Martha und lächelte ebenfalls ein ganzes Stück erleichterter. Sie atmete tief durch und fügte an: "Lucius?" Er forderte sie mit einem Nicken zum Weitersprechen auf.

"Es bedeutet mir viel, dass du mich als so etwas wie eine Tochter siehst. Ich möchte dich nicht enttäuschen, weißt du?"

"Wie kommst du darauf, dass ich von dir enttäuscht sein könnte?", fragte er interessiert nach.

Martha sah einen Moment auf ihre Hände, die sie im Schoß ineinander rang.

"Ich weiß ja, dass du nicht mein Vater bist, und trotzdem nimmst du dir diese ganze Zeit für mich. Ich darf immer mit dir reden und ich glaube, ich habe mich nie richtig dafür bedankt. Ich wollte mich einfach mal bedanken...Danke!"

Es tat so gut, diese Worte zu hören. Und doch wusste er, dass sie ihm keinen Dank schuldete.

"Ich hoffe, dass du immer zu mir kommst, wenn es etwas gibt, das dich belastet, Martha", sagte er und fragte dann: "Wie kommst du inzwischen mit deinem Lehrer für Zaubertränke aus?"

Einen Moment lang verdüsterte sich das Gesicht des Mädchens, doch schließlich ließ sie ihre Stimme diplomatisch klingen.

"Ich strenge mich an, es ihm recht zu machen. Mal gelingt es mir, meist jedoch nicht. Er lässt mich oft nachsitzen und ich fühle mich unwohl, wenn ich alleine mit ihm in einem Raum sein muss. Ich habe immer das Gefühl, dass er mich ständig beobachtet und darauf wartet, dass ich einen Fehler mache. Und dann mache ich oft auch welche...ich habe Angst vor ihm, und das macht mich nervös."

Einen Moment lang stockte Lucius der Atem, als Martha wegen Severus genau die gleichen Worte benutzte, wie ihre Mutter es einst wegen ihm getan hatte. Er räusperte sich und fragte dann: "Sagt dir der Name Hermine Granger etwas?"

Martha nickte sofort und sagte: "Ja, sie hat die Schule verlassen, bevor ich nach Hogwarts kam. Aber es wird noch oft von ihr geredet. Sie muss sehr gut gewesen sein. Ihre Noten waren herausragend. Sie soll gleich nach der Schule Mutter geworden sein, und trotzdem sehr erfolgreich studieren." Martha runzelte kurz die Stirn, dann sagte sie: "Und mit Professor Snape soll sie ständig aneinandergeraten sein. Er sagt manchmal, ich sei so eine elende Besserwisserin wie Granger. Ich glaube, er hasst mich genauso wie er sie hasste."

Lucius kratzte sich am Kinn und nickte schließlich knapp.

"Versuche deine Angst ihm gegenüber abzulegen. Er ist ein guter Lehrer, du musst ihn nicht mögen, aber du solltest auch nicht vorschnell über ihn urteilen. Manchmal wirken die Menschen anders, als sie in Wahrheit sind, Martha."

"Ich weiß, dass ihr Freunde seid", sagte das Mädchen plötzlich kleinlaut, und fügte dann etwas mutiger hinzu: "Ich bin trotzdem froh, dass ich ihn im Moment los bin."

"Oh," sagte Lucius wie nebenher, "er kommt morgen zum Abendessen her. Und ich halte es für eine gute Idee, wenn du ebenfalls daran teilnimmst. Ich erwarte dich also morgen pünktlich um sieben im Esszimmer."

"Lucius, nein...ich...bitte, Sir...tu mir das nicht an, Lucius!"

"Er wird genug Essbares in Reichweite haben, du brauchst also keine Angst zu haben, dass er dich auffressen wird. Beruhige dich, Martha. Erscheine pünktlich um sieben Uhr und sei einfach du selbst."

"Glaub mir, Lucius, es wird ihm nicht schmecken, wenn ich mit am Tisch sitze. Das wäre doch unfair meiner Mutter gegenüber, wenn ihre Arbeit durch meine Anwesenheit nicht richtig gewürdigt wird."

"Martha! Es ist genug jetzt! Du hast deine Anweisungen erhalten."

"Ja, Sir", erwiderte das Mädchen niedergeschlagen und fragte dann leise: "Darf ich jetzt gehen?"

Lucius betrachtete sie eingehend, dann sagte er mahnend: "Lass dir nicht einfallen, dich mit einer Ausrede zu entschuldigen. Einen plötzlichen Krankheitsfall werde ich persönlich überprüfen."

Marthas vorhin noch rötliche Gesichtsfarbe hatte nun eindeutig zu sehr blass gewechselt, doch das Mädchen nickte verstehend.

"In Ordnung. Du darfst gehen. Und Martha, es gibt keinen Grund zur Furcht."

ooooooooooooooooooooooooooo

"Severus müsste jeden Moment herapparieren", sagte Lucius und küsste Narcissa flüchtig, "erinnere mich daran, dass ich nach seiner Ankunft den Apparierschutz erneuere."

Narcissa blickte zum gedeckten Tisch und sagte: "Ich werde dich erinnern, obwohl du wie jedes mal selbst daran denken wirst."

"Es macht mich dennoch sicherer, wenn ich weiß, dass du mich notfalls erinnern würdest", sagte er lächelnd.

Sie nickte und erwiderte sein Lächeln. Dann fragte sie: "Du weißt, dass Martha tausend Tode stirbt, weil sie heute mit uns speisen muss?"

"Hat sie dich etwa eingespannt, um meinen Entschluss zu ändern?", fragte er und sah seine Frau forschend an.

"Nein, das würde sie nie wagen. Sie hat mir nur gesagt, dass sie wünschte, du würdest ein einziges mal deine Meinung von selbst ändern."

"Nicht in diesem Fall", erwiderte er bestimmt und fügte dann seufzend hinzu: "Sie benimmt sich, als hätte ich sie zu ihrer Henkersmahlzeit gebeten."

"Befohlen trifft es wohl eher", sagte Narcissa lächelnd und legte eine Hand auf Lucius Brust, "und ja, ich glaube, das trifft es sehr gut, wie sie sich fühlt."

"Sie wird es überleben, ich gebe dir mein Wort drauf", sagte er knurrend.

Mit dem typischen Geräusch des Apparierens erschien Severus im Raum und beendete somit das Gespräch der Eheleute. Narcissa wandte sich dem Tränkemeister mit einem strahlenden Lächeln zu und sagte:

"Severus, herzlich Willkommen, wie ist es dir seit unserem letzten Treffen ergangen?"

"Ich kann nicht klagen, Narcissa, außer über die Tatsache, dass unser letztes Treffen bereits viel zu lange her ist", flüchtig hauchte er ihr einen Kuss auf die Wange und fügte dann mit hochgezogener Augenbraue an: "Ich werde nie begreifen, womit so einer wie Lucius einen wunderschönen Engel wie dich eigentlich verdient hat."

"Ich würde dir raten, deinen Gastgeber mit mehr Respekt zu behandeln, du undankbarer Rüpel", sagte Lucius und verschränkte die Arme vor der Brust - er löste sie jedoch sofort wieder, als der Freund mit einem Lachen auf ihn zuging und sie einander kurz umarmten.

"Ich wollte deiner Frau nur beweisen, was für ein mutiger Kerl ich bin, indem ich mich mit ihrem unbeugsamen und gefürchteten Ehemann anlege", lachte der Tränkemeister, bevor er zu seinem gewohnten Ernst zurückkehrte.

"Ich bin beeindruckt - von euch Beiden", beendete Narcissa den freundlichen Disput, der jedesmal ausgefochten wurde, wenn die beiden Männer in ihrer Gegenwart zusammentrafen.

Ein Blick zur Uhr zeigte Narcissa, dass es langsam Zeit wurde, die Elfen damit zu beauftragen, die Vorspeise zu servieren, während Lucius dem Gast einen Sherry aufdrängte.

"Luc, du weißt doch, dass ich kein Freund dieses Zeugs bin", wehrte der Gast ab und erntete einen verächtlichen Blick seines Gegenübers. "Du bist ein anstrengender Gast, Severus", sagte Lucius seufzend und stellte beide Gläser auf das Tablett zurück.

"Einer, für den ihr keine Umstände machen solltet, weil er es nicht wert ist", gab Severus knapp zurück.

Lucius lächelte ihn an und die Herablassung war aus seinem Blick verschwunden: "Du bist der einzige Gast, der direkt in unser Haus apparieren darf, wenn dir das nicht Beweis genug für unsere Wertschätzung ist, dann weiß ich auch nicht weiter", mit einem Wink seines Zauberstabs erneuerte er den Apparierschutz und sah Narcissa über seine Zuverlässigkeit lächeln.

Ein zartes Klopfen an der Tür erklang und Lucius sah überrascht zu Narcissa, die lautlos ein: "Martha", mit den Lippen formte. Einmal mehr wurde Lucius bewusst, wie schwer es für das Mädchen sein musste, zwischen den Welten hin- und herzuwechseln, und er ging selbst zur Tür, um sie zu öffnen. Marthas Gesicht war eine Maske, die in Nervosität erstarrt schien.

"Martha, schön, dass du uns Gesellschaft leistest", sagte er, ergriff ihre Hand und hauchte einen Kuss darauf. Er hielt den Kontakt einen Moment länger als nötig und zwinkerte ihr kurz vertraulich zu, doch als er bemerkte, dass diese Geste dafür sorgte, dass das Mädchen tief errötete, wandte er sich zu Narcissa um und überließ seiner Frau die sichtlich nervöse Martha.

Während Narcissa ihr Bestes tat, um die junge Dame zu beruhigen, lenkte Lucius Severus ab, der überrascht wirkte, Martha jedoch ebenfalls hatte begrüßen wollen.

"Später", raunte er dem Freund zu, "lass ihr etwas Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen, dass sie den Abend damit verbringen wird, dir direkt gegenüber zu sitzen."

"Ich dachte, du magst sie, Lucius. Warum quälst du sie dann?", fragte Severus belustigt.

"Ich möchte, dass sie die Angst vor dir ablegt", zischte er dem Dunkelhaarigen anklagend zu.

"Sie lernt gut - trotz der Angst", erwiderte Severus lapidar.

"Sie könnte sicher noch besser lernen, wenn sie sich etwas sicherer dir gegenüber fühlen würde."

"Hättest du mich nicht wenigstens vorwarnen können, dass das hier in eine Runde psychologische Streicheleinheiten ausartet?"

"Du sollst hier niemanden 'streicheln'. Es reicht, wenn du ein Mensch bist."

"Na, danke auch! Was glaubst du, was ich im Unterricht bin?"

"Ich weiß nicht...ich hörte so dies und das...hörte sich nach einem echten Ekelpaket an."

Severus schickte ihm ein vernichtendes Lächeln und drängte sich dann an ihm vorbei.

"Guten Abend, Miss White. Ich bin überrascht, Sie hier zu sehen. Wie ich hörte, werden wir uns den ganzen Abend lang unmittelbar gegenüber sitzen, Das ist eine nicht wirklich herbeigesehnte Situation, die wohl kaum Ihre Zustimmung findet, nicht wahr? Ich würde vorschlagen, dass Sie Ihr Missfallen zur Abwechslung einmal offen aussprechen, da Sie weder Punkteabzug noch Strafarbeit befürchten müssen. Ich bin mir sicher, dass unsere Gastgeber im Falle eines Einwandes Ihrerseits eine andere Sitzordnung anbieten können."

"Du hast gesagt, sie würde es überleben", raunte Narcissa Lucius vorwurfsvoll zu.

"Das wird sie auch, du wirst schon sehen", gab er ebenso leise, doch voller Überzeugung zurück.

Martha blickte ihrem Lehrer direkt in die Augen, wie Lucius es bereits von ihr kannte, wenn sie sich einer unangenehmen Situation ausgesetzt sah. Das Erstaunliche daran war die Tatsache, dass ihr Blick nie starr, sondern überaus lebendig und selbstsicher wirkte, auch wenn er wusste, dass sie alles andere als sicher in diesem Moment war.

"Sir...Professor Snape...ich habe gegen die Tischordnung nichts einzuwenden. Wenn Sie es jedoch bevorzugen, auf meinen Anblick zu verzichten, so werde ich Lucius gerne um eine Änderung der Sitzordnung bitten", sagte sie leise, doch absolut sicher.

"Lucius?", wiederholte Severus überrascht über Marthas Anrede für den Mann, dessen Position eigentlich eine gänzlich andere Anrede erfordert hätte. Severus hob fragend eine Augenbraue als er Lucius anblickte.

"Gut, dann wäre das ja geklärt. Nehmt bitte Platz", sagte der Blonde lediglich, Severus' Verblüffung ignorierend.

Der Tisch ließ sich magisch an die jeweilige Zahl der Gäste anpassen und so bot er zwar reichlich Platz für vier, jedoch war sichergestellt, dass sie einander nah genug saßen, um auch eine leisere Konversation zu führen. Martha stellte fest, dass sie Professor Snape tatsächlich noch nie über einen längeren Zeitraum hinweg so nahe gewesen war und zudem gab es nicht vieles, auf das sie ihren Blick hätte richten können, ohne dass der Eindruck entstanden wäre, sie würde an die Wand hinter ihm starren.

Der Tränkemeister wirkte um einiges lockerer, als sie es bisher von ihm gewohnt war. Im Unterricht wirkte er derartig steif, dass sie den Eindruck gewonnen hatte, er hätte tatsächlich einen Stock im Arsch, wie eine ihrer Mitschülerinnen manchmal hinter vorgehaltener Hand kicherte.

Als die Suppe serviert wurde, griff Martha nach dem Löffel und bemerkte dann erst, dass sie die Serviette vergessen hatte. Sie legte den Löffel wieder auf den Tisch, griff nach dem stilvoll gefalteten Stück Stoff, und stieß dabei gegen den Teller, wodurch die Suppe in Aufruhr geriet und auf die Tischdecke schwappte.

Martha schloss für einen Moment die Augen und wünschte sich, irgendjemand würde sie auf der Stelle von hier wegholen - und sei es auch ein teenagerfressender Troll.

Als sie die Augen wieder öffnete war bereits eine Hauselfe dabei, die Tischdecke zu säubern. Professor Snapes Blick durchbohrte Martha geradezu und als er sie ansprach, glaubte sie sterben zu müssen.

"Miss White, im Tränkelabor hätten sie vielleicht mit solch ungeschicktem Verhalten bereits eine Katastrophe angerichtet. In diesem Falle jedoch ist es nur Suppe. Allerdings ist sie ausgezeichnet und vielleicht wäre es nicht unklug, sie lieber zu verzehren, als sie auf dem Tisch zu verteilen."

"Ich...nein...ja, Sir", stammelte Martha, positionierte die Serviette endlich, tauchte den Löffel in die Suppe und hob dann mit zittrigen Händen den Löffel zum Mund.

Ihr Lehrer sah sie unverwandt an und Martha spielte einen Moment mit dem Gedanken, aufzustehen und einfach fortzulaufen. Sie wusste jedoch, dass Lucius das alles andere als gutheißen würde - vermutlich würde er sie für so ein Benehmen sogar bestrafen. Und so sah Martha ihrem Professor in die Augen und plötzlich fragte sie einer Eingebung folgend: "Glauben Sie, dass es getrocknete Seidenwürzblätter sind, oder frische, mit denen die Suppe gewürzt ist?"

Lucius entging nicht, dass Severus über diesen Vorstoß überrascht und auch ein wenig vom Mut seiner Schülerin beeindruckt war.

"Ich vermute, dass es getrocknete sein müssten, obwohl der Geschmack auf frische schließen lässt. Jedoch erfordert es ein gutes Gespür, die Blätter zu dieser Jahreszeit ausfindig zu machen - vor allem in dieser Menge."

"Es sind frische", sagte Martha knapp und konzentrierte sich darauf, erneut den Löffel zum Mund zu führen, ohne den Inhalt dabei zu verschütten. Auch ihr Lehrer nahm noch einen Löffel Suppe, ehe er fragte: "Und was macht Sie da so sicher?"

"Ich habe die Blätter gesammelt", erwiderte sie schlicht.

Eine Augenbraue ihres Lehrers zog sich in die Höhe und schließlich sagte er: "Eine wirklich beeindruckende Leistung."

Martha sah ihn überrascht an, als wolle sie ergründen, ob er es ironisch gemeint hatte, doch als sie erkannte, dass es ein ernstgemeintes Lob war, erwiderte sie verlegen: "Meine Mutter sagte, dass sie gerne frische Seidenwürzblätter hätte, um die Suppe so schmackhaft wie möglich zuzubereiten. Ich war schon früh wach heute, und daher habe ich mich auf die Suche gemacht."

"Ihre Mutter?", fragte Severus und Lucius dankte seinem Freund stumm, dass er nicht preisgab, dass er über die Herkunft von Martha überaus genau Bescheid wusste.

"Ja, sie ist Köchin hier im Hause Malfoy", erwiderte Martha und neigte den Kopf, als ihr klar wurde, wie ungewöhnlich es war, dass sie mit den Herrschaften und diesem besonderen Gast gemeinsam an einem Tisch saß und die Speisen ihrer Mutter verzehrte.

"Dann scheint sie eine Meisterin ihres Faches zu sein", erwiderte der Tränkemeister.

"Danke, Sir, ich werde es ihr gerne ausrichten."

Einige Hauselfen entfernten die inzwischen leeren Teller und trugen eine Auswahl an Speisen auf, die keine Wünsche offen ließ.

Lucius ließ es sich nicht nehmen, den Wein selbst einzuschenken und auch Marthas Glas füllte er, wenngleich auch mit Saft.

Narcissa hatte derweil ein Gespräch mit dem Gast begonnen, und Martha war froh darüber, dass er nun nicht mehr seine geballte Aufmerksamkeit auf sie richtete. Lucius, der neben Martha saß, schickte ihr ein kurzes Lächeln und nahm dann ebenfalls an dem Gespräch teil.

Martha kam es merkwürdig vor, ihren gefürchteten Lehrer über andere Dinge sprechen zu hören, als über die perfekte Zubereitung eines Trankes oder die Wichtigkeit der peniblen Einhaltung irgendwelcher Regeln. Ja, sogar seine Stimme hörte sich hier, im Kreise seiner Freunde, irgendwie anders an.

Ganz allmählich begann Martha sich zu entspannen, während sie zuhörte, wie die Erwachsenen sich in entspannter Atmosphäre unterhielten. Als das Gespräch sich um Draco Malfoy zu drehen begann, bemerkte Martha, wie Lucius' Ton angespannter klang. Sie selbst hatte den Sohn des Hauses in mehr als schlechter Erinnerung und es machte sie wütend, dass Draco scheinbar alles daran gesetzt hatte, seinen Vater mit Nichtachtung zu strafen. Sie fragte sich unwillkürlich, wie jemand nur so undankbar sein konnte.

"Es wird sich alles wieder einrenken", sagte Narcissa und legte ihrem Mann eine Hand auf den Arm. Lucius machte eine Kopfbewegung, von der nicht ganz klar war, ob es ein Nicken oder ein Schütteln darstellte.

Um sich auf andere Gedanken zu bringen, wandte der Hausherr sich Martha zu und fragte: "Wie sieht es mit deinen Zukunftsplänen aus, Martha, hast du schon eine Idee, welchen Beruf du ergreifen möchtest?"

Die Aufmerksamkeit plötzlich wieder auf sich spürend, erwiderte Martha leise: "Vielleicht werde ich Köchin, so wie meine Mutter."

"Machen Sie sich nicht lächerlich, Miss White", fuhr Severus sie an, "ein Mensch mit Ihrem Talent für Zaubertränke sollte höchstens zu seinem persönlichen Vergnügen kochen, aber gewiss nicht, um ein Dasein als Dienstbotin zu fristen!"

Es dauerte etwas, bis dieses hart ausgesprochene Lob in Marthas Geist Einlass fand.

"Aber Sir", erwiderte sie, "meine Mutter macht ihre Arbeit ausgesprochen gut, oder wollen Sie das etwa leugnen?"

Einen Moment lang sah Severus seine plötzlich so fordernde Schülerin überrascht an, dann antwortete er ruhig: "Nein, das leugne ich nicht. Sie kocht phantastisch. Aber ich bin mir sicher, dass sie sich freuen würde, wenn Sie Ihre Chance nutzen, Miss White, und sich Ihrer Talente bewusst werden. Ich weiß auch um Ihre guten Noten in den anderen Fächern, und ich denke, dass Sie später eine recht große Auswahl haben werden, wenn Sie sich weiterhin so interessiert und fleißig mit dem Lehrstoff beschäftigen, wie Sie es in Zaubertränke tun."

Martha schluckte sichtbar und starrte ihren Lehrer mit großen Augen an. Lucius und Narcissa wechselten einen wissenden Blick, mischten sich jedoch in dieses Gespräch nicht ein, sondern schwiegen mit einem gegenseitigen Lächeln.

"Aber, Professor Snape...Sir...Sie lassen mich doch ständig nachsitzen, weil Sie unzufrieden mit mir sind. Ich mache so vieles falsch und...bin...ungeschickt."

Nun schnaubte Severus und schickte seiner Schülerin einen düsteren Blick. Unwirsch stieß er hervor: "Ich lasse Sie nachsitzen, damit Sie Zeit und Ruhe für Experimente haben, die im Klassenverband zu aufwändig und zu teuer wären. Allerdings haben Sie recht, dass es sehr ärgerlich ist, dass Sie scheinbar immer ausgerechnet dann dermaßen ungeschickt werden, dass so oft kostbare Zutaten verlorengehen. Das müssen Sie unbedingt in den Griff bekommen."

Martha nickte ihrem Lehrer ernst zu und sagte: "Das werde ich, Sir. Ich glaube, das sollte möglich sein."

"Wollen wir es hoffen", brummte Severus dunkel und ihm entging nicht, dass gerade genau das passiert war, was Lucius sich erhofft hatte. Martha hatte durch sein Lob endlich die Angst vor ihm verloren. Severus schickte dem Freund kurz ein ergebenes Lächeln und schüttelte dann resigniert mit dem Kopf, doch er musste zugeben, dass es vielleicht wirklich unklug war, so vielversprechende junge Menschen durch eine allzu harte Schule zu schicken. Nicht jeder war aus einem Holz geschnitzt wie Hermine Granger. Aber er musste zugeben, dass diese junge Frau dabei war, einen ähnlichen Platz in seinem Herzen zu beanspruchen, und er musste innerlich lachen, als er sah, wie glücklich sein blonder Freund darüber zu sein schien.

Eins hab ich noch...


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