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Fanfiction

Wer hat Angst vorm blonden Mann? - 5. Kapitel

von Kira Gmork

@Lily Malfoy
Vielen Dank an dich! *knuddel*

@Hermine 87
Ich freue mich, dass meine Darstellung von Lucius dir gefällt :) Was die Kapitelüberschriften angeht, so habe ich hier absichtlich darauf verzichtet, weil die Geschichte ursprünglich ein Oneshot war und ich mich erst später entschieden hatte, sie fortzusetzen.
Ich handhabe das bei meinen Geschichten allerdings gernell sehr unterschiedlich mit den Kapiteltitel - immer so, wie es mir je nach Geschichte passend erscheint und wieviel ich vorweg verraten möchte.

@lady potter
Ich halte die beiden auch für ein tolles Paar! Hat etwas gedauert, bis mich der Blonde infiziert hat - aber dafür hat es mich jetzt umso heftiger erwischst *g*

@Nane
Lieben Dank! :)

@Käfer
Ich danke dir! Ein Happy End würde ich hier nicht gänzlich ausschließen...obwohl...*g* Lass dich überraschen ;)


5. Kapitel

2 Jahre später

"Konnten wir nicht auch in meinem Haus besprechen, was immer du mir zu sagen hast?", fragte Lucius und sah angewidert durch die Reihen von Bauern, die in diesem Pub ihr Guinness tranken.

"Es ist unauffälliger, wenn wir uns hier treffen", sagte Severus knapp.

"Unauffällig?", fragte der Blonde zweifelnd und wies empört auf die anderen Gäste, "wir sind unter diesem verkommenen Pack so auffällig wie Kieselsteine in einem Haufen Dreck!"

"Das kommt nur, weil du nicht auf mich gehört hast und dich wie ein Pfau herausgeputzt hast", zischte Severus.

Lucius runzelte die Stirn und sah an sich herab. "Was willst du mir so Wichtiges sagen?", herrschte er seinen Freund dann an.

Severus gab keine Antwort, sondern starrte in das Glas Feuerwhisky, das direkt vor ihm stand.

Malfoy betrachtete den schweigsamen Mann eine Weile, dann sagte er freundlicher: "Was ist los, Sev?"

"Granger", stieß der Tränkemeister knapp hervor und schüttelte stumm den Kopf.

"Oh...deine Lieblingsschülerin...was ist mit ihr?"

Severus schnaubte und sah zu, wie Lucius trank.

"Sie ist schwanger."

Lucius verschluckte sich an seinem Whisky und hustete lautstark.

"Häh? Wie das?", stieß er dann keuchend hervor.

Severus starrte ihn düster an. "Wie üblich vermutlich!", herrschte er seinen Freund an.

"Aber sie ist erst siebzehn!", brachte Lucius ungläubig hervor.

"Das scheint keine sichere Verhütungsmethode zu sein", sagte Severus ironisch, dann fügte er an, "sie wird übrigens im September achtzehn...aber das macht die Sache auch nicht wirklich besser."

"Wenn sie wirklich so eine kluge Hexe ist, wie du immer behauptest, warum hat sie dann nicht vorgesorgt?", fragte der Blonde mit spöttischem Unterton.

"Bei Merlin, das weiß ICH doch nicht!", spie Severus ihn an, "ich war schließlich nicht dabei!"

"Das will ich doch schwer hoffen", sagte Lucius und fixierte seinen Freund einen Moment lang.

"Du bist ein Arsch, Lucius!", sagte der Tränkemeister kalt, als er sich diesem kritisch prüfenden Blick ausgesetzt sah.

"Okay", sagte Malfoy schließlich beschwichtigend, "woher weißt du es überhaupt?"

Mit knappen Worten antwortete der dunkelhaarige Mann: "Unterlagen bei Madam Pomfrey. Habe ich zufällig gesehen, als ich einige Zutaten in den Krankenflügel brachte."

"Zufällig?", fragte Lucius kritisch.

"Ja, zufällig! Miss Granger hatte mir sozusagen die Klinke in die Hand gegeben und Poppy wollte die Zutaten, die ich ihr brachte, so schnell wie möglich in die Konservierungsgefäße füllen. Mein Blick fiel zufällig auf die Krankenakten von Granger."

"Und von wem ist sie schwanger?"

"Sie hat als Namen des Vaters 'unbekannt' angegeben."

"Ziemlich schlechtes Gedächtnis, deine Intelligenzbestie", erwiderte Lucius lachend.

"Vielleicht ist es Draco", sagte Severus und beobachtete genüsslich, wie sein vornehm blasser Freund nun geradezu bleich wurde.

"Draco? Wie kommst du darauf? Haben er und Granger etwas miteinander?"

Severus klopfte seinem Freund entschuldigend auf die Schulter: "Nein Luc, du kannst deine Vaterhände in Unschuld waschen. Draco würde eine Muggelabstämmige nicht mal mit einem Schutz- und Vergessenszauber anfassen. Er würde Hermine das letzte halbe Schuljahr zur Hölle machen, wenn er von ihrem Zustand wüsste - was er aber nicht weiß...und auch nicht erfahren wird!", fügte er dann warnend an.

Lucius schüttelte kurz den Kopf: "Von mir sicher nicht", versprach er knurrend. Dann sagte er wie zu sich selbst: "Er hat ohnehin bisher in diesen Ferien kaum ein einziges Wort mit mir gewechselt."

Severus schien ebenfalls in Gedanken versunken zu sein, als der Blonde ihn ansprach: "Dann ist das Leben deines geheimen Schützlings also verwirkt?"

"Muss es das sein?", fragte der Dunkelhaarige sinnend.

"Ein Kind mit gerade mal achtzehn...sie wird schlechte Karten haben, nach ihrem Schulabschluss eine entsprechende Ausbildung anzufangen, nicht wahr?"

Der Tränkemeister strich sich durchs Haar.

"Daher hoffte ich auf deine Hilfe, Lucius."

"Meine? Was sollte ich da wohl ausrichten, Severus?"

"Besorg ihr einen Studienplatz."

"Kann sie ihn finanzieren?", fragte der Blonde ungläubig.

"Nein", erwiderte der Tränkemeister sofort.

"Also soll ich auch das übernehmen", sagte Malfoy belustigt.

"Es wird dich nicht ins Armenhaus bringen", Severus sah ihn düster an, und fügte dann leiser hinzu: "Und ich werde natürlich selbst einen Teil der Kosten übernehmen, soviel, wie mir möglich ist."

Lucius schnaubte kurz, und wedelte wegwerfend mit der Hand. "Du verlangst also von mir, dass ich meine Beziehungen spielen lasse, damit Granger einen Studienplatz bekommt, und ihn dann auch noch finanziere, während sie nicht erfahren soll, dass ich - noch DU - dahinterstehen?"

Severus nickte knapp.

"Hoffst du darauf, dass dir das deinen Platz in der Hölle erspart, mein Freund...oder mir den meinen? Das wirst du vergessen können - wir haben unsere Plätze zu dem Zeitpunkt fest gebucht, als wir das Mal nahmen."

"Ich hoffe auf nichts dergleichen...nur darauf, dass man manchmal das Schicksal eben doch beeinflussen kann - und DU kannst es, Lucius...mach was draus!"

Der Blonde verdrehte die Augen und sagte durch die Zähne geknirscht: "Ich tue das für DICH, Sev...für all das, was du für mich getan hast...und nicht für Granger."

Der Tränkemeister lächelte verhalten und erwiderte: "Du hast was gut."

Malfoy winkte ab und sagte: "Nein...nein...sagen wir, wir sind quitt, okay?"

"Ist mir auch recht", erwiderte Severus und prostete seinem Freund zu, bevor er einen weiteren Schluck Whisky nahm.

Lucius schüttelte kurz den Kopf über diesen absolut skurrilen Deal und trank sein Glas leer.

"Können wir hier jetzt wieder verschwinden?", fragte er und bemerkte dann erst, dass Severus ihm mit dem Kopf ein Zeichen gab.

Er folgte dem Hinweis und erblickte eine Blondine und eine dunkelhaarige Frau, die gerade erst den Raum betreten hatten und ihn offensichtlich interessiert ins Visier nahmen.

"Du hast IMMER noch diese Wirkung?", fragte Severus und sah Lucius mit hochgezogener Augenbraue an.

Malfoy betrachtete wie die beiden Frauen ihm zulächelten und offensichtlich zu einem Flirt aufgelegt waren.

"Wie du wohl siehst", gab der Blonde zurück und taxierte seinen Freund, während er, "neidisch?", hinterhersetzte.

"Auf dich? Im Leben nicht! Wer möchte schon reich sein, eine wunderschöne Ehefrau haben, und die Möglichkeit, noch ein paar andere hübsche Weiber nebenher ins Bett zu holen?"

"Welche von beiden findest du hübscher? Ich werde sie dir besorgen," sagte Lucius ernst.

Severus schüttelte verachtend den Kopf: "Du wirst sie mir besorgen? Für wen hältst du dich?"

"Also gut, dann halt nicht", sagte Lucius und wandte den Blick von den beiden Frauen ab.

Severus schüttelte stumm den Kopf, dann fauchte er: "Ich brauche doch nicht deine Hilfe, um eine Frau zu bekommen!"

"Natürlich nicht."

"Du bist ein eingebildeter, arroganter Idiot!"

"Ja, ist gut."

"Ein elender Wichtigtuer!"

"Wenn du meinst."

"Ein ekelerregender Snob!"

"Ist gut jetzt Sev. Ich hab's kapiert!"

Severus schien immer noch vor Wut zu kochen, als die dunkelhaarige Frau Lucius ansprach.

"Meine Freundin und ich würden gerne tanzen."

Lucius betrachtete einen Moment wie die Blondine ihn ebenfalls erwartungsvoll ansah. Scheinbar wollten die Freundinnen ihm die Entscheidung überlassen, wen er von ihnen beiden wählen würde.

"Ich selbst tanze nicht", gab er bedauernd, aber bestimmt zurück und deutete auf Severus: "Aber mein Freund tanzt für sein Leben gern."

Unter dem Tisch bekam er an seinem Schienbein zu spüren, wie begeistert Severus über diese Lüge war. Die Blondine ging nun zum Angriff über, während die Dunkelhaarige sich Severus krallte und ihn leidlich zum Tanzen animiert bekam. Die Blondine setzte sich neben Lucius.

"Magst du vielleicht keine blonden Frauen? Hat dir mal eine das Herz gebrochen, du armer...armer...Mann." Bei den letzten Worten hatte sie ihre Finger auf seine Lippen gelegt und sanft darübergestrichen.

"Doch, ich mag blonde Frauen - daher habe ich auch das schönste Exemplar von ihnen geheiratet und keinen weiteren Bedarf!", sagte Lucius laut. Die Frau sah ihn beleidigt an und zischte: "Langweiliger Schnösel!"

Lucius zuckte desinteressiert mit den Schultern und bekam gerade noch mit, wie die Dunkelhaarige Severus auf eine Art an die Wäsche ging, die weniger mit Verführungskunst, als vielmehr mit Taschenraub zu tun hatte. In Windeseile hatte Severus der falschen Schlange den Arm auf den Rücken gedreht und die Taschenuhr wieder an sich genommen, die sie ihm entwendet hatte.

Lucius hatte sich erhoben und seinen Zauberstab gezückt, genau wie Severus den seinen inzwischen auch.

Die beiden Frauen lächelten entschuldigend und verlegten sich auf kriecherische Schmeicheleien, ohne zu ahnen, wie groß die Gefahr tatsächlich war, in der sie schwebten, falls die beiden verärgerten Männer sich an ihnen rächen wollten.

"Man sieht so einen vornehmen Herrn wie dich nur selten in unserer Gegend", säuselte die Dunkelhaarige an Lucius gewandt und fügte dann an: "Ich könnte für heute Nacht deine persönliche Dienerin sein - gegen ein verschwindend geringes Endgeld."

"Kein Bedarf!", knurrte er wütend.

Die Blondine betrachtete ihre Freundin mit nacktem Spott: "Er steht auf Blond...er hat eine Blondine geheiratet und glaubt nun, er kenne ALLE", sie lachte gackernd und fügte ebenso spöttisch an, "aber wer wäre ich, dass ich einem so edlen Herrn widerspreche...und mehr als EINE schafft er wahrscheinlich ohnehin nicht."

"Bleib ruhig", raunte Severus ihm zu, als er merkte, dass sein Freund den Zauberstab fester umfasste und kurz davor war, einen Unverzeihlichen zu sprechen.

"Glaubst du, ich lasse es zu, dass diese Weiber uns beklauen und beschimpfen, ohne ihnen eine Lektion zu erteilen? Ich werde ihnen Respekt beibringen", kündigte er dann mit ruhiger Stimme an, und sein Mund verzog sich zu einem kalten Lächeln, als er den Zauberstab auf die Frauen richtete.

"Lucius", mahnte Severus sanft, doch der Blonde schüttelte unwirsch die Hand des Freundes ab, die sich vorsichtig auf seinen Arm legte.

Nur wenige Sekunden später schienen die Frauen verschwunden, jedoch befanden sich plötzlich zwei Elstern im Raum, die aufgeregt krächzten und unkontrolliert mit den Flügeln schlugen.

Severus zog eine Augenbraue in die Höhe und sah seinen Freund interessiert an. "Wann verwandelst du sie zurück?"

"Gar nicht. Die Welt wird sie nicht vermissen", erwiderte Lucius dunkel, stand auf und scheuchte die panischen Elstern, die offensichtlich mit ihren Flügeln noch nichts anzufangen wussten, mit seinen Füßen zur Tür hinaus.

Als Lucius sich an den Tisch zurücksetzte, sagte er leise: "Der Zauber hält vermutlich nur drei Tage - länger habe ich den noch nie hinbekommen." Severus nickte knapp und schüttelte schließlich vage den Kopf, als er seinen Freund ansah, dem der Stolz über seine Anziehungskraft offensichtlich zu einem Großteil abhanden gekommen war. Er verkniff sich einen Kommentar, um dessen Lage nicht noch unangenehmer zu machen. Dann sahen die beiden Freunde sich lange schweigend an. Schließlich bestellten sie jeder noch einen Feuerwhisky und tranken ihn in stillem Einvernehmen zügig aus.

ooooooooooooooooooooooooooooooooo

"Du riechst nach Whisky", murmelte Narcissa im Schlaf, als Lucius ihr einen Kuss auf die Wange gab. Sie drehte sich dennoch zu ihm und schlug die Augen auf.

"Alles in Ordnung?", fragte sie müde.

"Ja, alles in Ordnung. Schlaf weiter, Darling", sagte er sanft, schmiegte sich an sie, und schloss dann ebenfalls die Augen.

ooooooooooooooooooooooooooooooooo

"Nein, Dad, ich werde die Laufbahn einschlagen, die ICH für richtig halte!"

Lucius blickte in die Augen seines Sohnes, der seine Worte mit einem eiskalten Ausdruck bekräftigte.

"Du hast die Gelegenheit zu studieren und willst diese Chance nicht nutzen?"

"Ich werde kein Studium benötigen. Man wird mir auch so den nötigen Respekt entgegenbringen", sagte Draco überzeugt.

Lucius sah ihn herausfordernd an.

"Du verlässt dich viel zu sehr auf unseren Ruf - auf MEINEN Ruf, Draco! Du wirst dir jedoch deinen eigenen Platz in der Welt erkämpfen müssen. Schaff dir eine solide Grundlage, solange ich dir die Möglichkeit dazu biete!"

"DU - DEIN Ruf - die Chance, die DU mir bietest. Nein, Dad! Je früher ich hier weg bin, desto besser!"

"Draco..."

Der Angesprochene hörte jedoch nicht, sondern riss die Tür auf und stieß beim Hinausgehen gegen Martha White, die beim Gehen in ein Buch vertieft war.

"Pass doch auf, du dumme kleine Göre!", herrschte er sie an.

Martha blickte zu Draco auf und murmelte: "Entschuldigung, Sir."

Lucius eilte zur Tür und sah gerade noch, wie Draco um die nächste Ecke bog.

Er seufzte und fragte das Mädchen: "Wolltest du zu mir?"

"Ja, Lucius. Aber ich kann ein anderes mal wiederkommen, wenn du dich gerade geärgert hast."

"Ich habe mich nicht geärgert."

"Du siehst aber so aus", gab sie zurück und betrachtete ihn eingehend, "du hast so eine Falte auf der Stirn, wenn du ärgerlich bist. Ungefähr so", sie klemmte sich das Buch unter den Arm und schob die Haut oberhalb ihrer Nasenwurzel soweit zusammen, bis in der Mitte eine Delle entstand. "Sieht irgendwie unheimlich aus", sagte sie dann noch erklärend.

"Unheimlich ist nur, was aus euch Kindern wird", sagte er erschöpft und bot Martha einen Stuhl an.

"Fang an", sagte er leise und lehnte sich in seinem eigenen Stuhl bequem zurück.

Martha las manchmal noch etwas stockend, doch betonte sie inzwischen meist richtig und konnte auch längere Wörter problemlos meistern. Sie liebte Geschichten, die spannend waren und vor Abenteuern nur so strotzten. Lucius hatte mehr als einmal beobachtet, wie ihre Wangen sich vor Aufregung färbten, wenn sie an eine Stelle kam, bei der es wirklich brenzlig für den Helden wurde - dabei störte es sie nicht, dass ihre Helden Igel, Mäuse oder Elfen waren. Sie war völlig in den Geschichten gefangen und bemerkte nicht, dass Lucius ab und an mit den Zähnen knirschte, um sich einen Kommentar zu verbeißen, wenn der mutige Elf dem bösen mächtigen Zauberer seinen Zauberstab auf geradezu lächerliche Weise entwendet hatte.

Auch jetzt schien Martha völlig in das Buch vertieft, doch plötzlich wurde ihr Lesen ungewöhnlich stockend und sie schien sich nur mühsam auf den Text konzentrieren zu können.

"Was ist los, Martha?", fragte Lucius und lehnte sich etwas in seinem Stuhl vor.

"Nichts, Sir", erwiderte sie sofort.

Die förmliche Anrede ließ Lucius sofort erkennen, dass sie etwas vor ihm verbarg, von dem sie glaubte, das es ihn wütend machen würde, wenn sie es aussprach.

"Ich befehle dir, mir zu sagen, was dich so unkonzentriert lesen lässt", sagte er mit unbeugsamer Stimme, da er spürte, dass Martha diese Abgrenzung zwischen ihnen brauchte, um ihrem Herrn etwas zu sagen, von dem sie wusste, das es ihn erzürnen würde...und das ihr dennoch auf der Zunge zu brennen schien.

"Sir...wenn jemand etwas kaputt macht, dann muss derjenige doch für den Schaden aufkommen, oder?"

Er nickte knapp und sie fuhr fort: "Und besonders schlimm ist es doch, wenn man etwas kaputt macht, woran der andere sehr hängt, oder?"

Lucius unterdrückte ein ärgerliches Schnauben und sagte statt dessen fordernd: "Was ist es, Martha...was hast du kaputt gemacht?"

Das Kind wand sich unter seinem Blick und schüttelte den Kopf.

"Also?", stieß er fordernd aus.

"Ich...ich...ich habe nichts kaputt gemacht", brachte es unsicher hervor.

"Dann also deine Mutter", sagte Lucius düster.

Abermals schüttelte das Kind den Kopf.

"Rede!", herrschte er sie nun an, da ihm absolut nicht der Sinn nach Ratespielen stand.

"Master Malfoy...", sagte Martha zögerlich.

"Ja. Also wer nun?", brachte Lucius genervt hervor, weil Martha ihn offensichtlich hinhalten wollte, indem sie immer förmlicher wurde.

Martha schien den Atem angehalten zu haben und blickte verwirrt, dann begriff sie und sagte lebhafter: "Nein, Sir...Master Malfoy hat etwas kaputt gemacht."

"Ich?", fragte er verwirrt nach.

"Nein, nicht du", sagte Martha nun ebenfalls etwas verwirrt, dann seufzte sie kurz und sagte: "Das ist manchmal schwierig, wenn man euch alle richtig ansprechen muss." Lucius nickte verstehend und fragte dann: "Also sprichst du von Draco?"

"Ja, Sir", sagte Martha leise.

"Was hat er kaputt gemacht?"

Das Mädchen räusperte sich und sagte dann mit hochoffizieller Stimme: "Lissy, Sir!"

"Lissy? Wer ist Lissy?"

"Meine Puppe, Sir."

"Wie hat er sie kaputt gemacht?", fragte Lucius ebenfalls mit hochoffizieller Stimme.

"Er hat ihr den Kopf abgerissen, Sir."

"Warum tat er das?"

Jetzt wurde das Kind unsicher und zögerte.

"Ich...weiß nicht so genau. Es war wohl so, dass er wütend auf mich war."

"Erkläre wie es dazu kam!", forderte Lucius ruhig.

"Rosy, die Zimmerelfe hatte so viel zu tun...und ICH hatte Langeweile...deshalb wollten ich und Lissy ihr helfen und die neue Bettwäsche schon mal auf die Zimmer bringen. Als ich in Master Malfoys...in Master Malfoy JUNIOR'S Zimmer ging, habe ich wohl vergessen anzuklopfen. Er lag noch im Bett, aber er war schon wach und hat sich ein Heft angesehen. Er hat damit nach mir geworfen und dann hat er mir Lissy weggenommen und ihr den Kopf abgerissen."

"Ein Heft?", murmelte Lucius und ahnte dunkel, wie ungelegen Martha seinem Sohn wohl in diesem Moment im Zimmer gestanden hatte. Er räusperte sich und sagte: "Draco hatte kein Recht dazu, deine Puppe zu beschädigen - aber Du, Martha, hast nicht angeklopft...das wiegt schwerer."

Martha starrte den blonden Mann empört an, sprang auf und rief: "Das ist gemein! Das sagst du nur, weil er dein Sohn ist! Der hat meine Puppe kaputt gemacht! Und er hat mit dem blöden Heft nach mir geworfen! Und in dem Heft waren lauter nackte Hexen - sowas werde ICH mir jedenfalls niemals ansehen! Das ist EKLIG!"

"Ich werde mit ihm reden", sagte Lucius beschwichtigend, doch Martha schien seine Ruhe nur noch mehr in Aufruhr zu versetzen und sie schrie ihn nun regelrecht an: "Wenn ICH etwas von IHM kaputt gemacht hätte, dann hättest du ganz anders reagiert. Du bist sowas von UNGERECHT!"

Mit diesen Worten stapfte sie wütend zur Tür.

"Martha!", zischte er, und seine Stimme peitschte regelrecht durch den Raum. Sofort blieb das Kind stehen und wandte sich zögerlich nach ihm um.

"Du wirst dich jetzt sofort bei mir entschuldigen!", sagte er streng.

Der Blick des Mädchens flackerte vor Zorn und Angst gleichermaßen.

Lucius war aufgestanden und er sah Martha ernst an.

Die Stimme des Kindes schwankte durch die widersprüchlichen Gefühle, als es sagte: "Entschuldigung, Sir!"

"Und jetzt komm her und hol dein Buch", wies er sie kalt an.

Mit zögerlichen Schritten ging sie in seine Richtung und ließ ihn nicht aus den Augen, als erwarte sie einen Angriff seinerseits, während sie nach dem Buch tastete und es an ihre Brust drückte.

Lucius hatte sie stumm beobachtet und war erstaunt, dass sie es fertigbrachte, ihm immer noch in die Augen zu blicken.

Sie wartete offensichtlich darauf, dass er ihr erlauben würde, den Raum zu verlassen, doch er sagte nichts dergleichen, sondern ließ seine Stimme nun sanfter klingen, als er sagte: "Martha, du bist inzwischen beinahe zehn Jahre alt. Meinst du nicht, dass es langsam Zeit wird, damit aufzuhören, mit Puppen zu spielen?"

Einen Moment sah sie ihn stumm an, dann erwiderte sie mit bemüht zurückhaltender Stimme: "Ich kann so lange mit Puppen spielen, wie ich möchte. Du kannst mir das nicht verbieten. Du...Sie sind nicht mein Vater, Sir, Master Malfoy! Ich bitte darum, den Raum verlassen zu dürfen, Sir!"

Er nickte knapp und blieb stehen, während Martha zur Tür eilte und so lautlos, wie ihre Wut es zuließ, verschwand.

Als er alleine war, sank er auf den Stuhl, stützte den Kopf in seine Hände und seufzte tief.

tbc


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Ich wünsche Joanne Rowling, dass sie es schafft, nach den sieben Potter-Bänden eine andere Art von Literatur zu schreiben und dass die jugendlichen Leser mit der Lektüre mitwachsen werden.
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