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Fanfiction

Wer hat Angst vorm blonden Mann? - 3. Kapitel

von Kira Gmork

@Lily Malfoy
Danke für dein Review! Stimmt, so schlimm ist Lucius nicht ;)

@lady potter
Ich bin gespannt, ob du ihn weiterhin magst - ich hoffe es ;)


3. Kapitel

Das Schloss lag hinter ihm und die untergehende Sonne tauchte die Turmspitzen in goldenes Licht. Lucius eilte über die Hogwartsländereien und ließ das Gespräch mit Severus Revue passieren.

Wie erwartet hatte sein Freund ihn mit Spott überhäuft - die Gelegenheit war wohl einfach zu verlockend gewesen. Lucius hatte mit eiskaltem Blick pariert und zuletzt doch jede Erläuterung und Ausführung Severus' zu einer Änderung des mitgebrachten Dokuments mit großer Erleichterung aufgenommen.

Der Stammbaum der Whites steckte nun in seiner Umhangtasche und er würde jedem Entschlüsselungszauber Stand halten. Die Fälschung war perfekt! Severus hatte Magie angewandt, mit der selbst Lucius nicht bis ins Detail vertraut war.

"Für eine Schlammblutfrau verlangst du das von mir?", hatte Severus ihn gefragt, und dann verächtlich angefügt: "Was treibst du mit deinen Dienstboten eigentlich, während deine Frau verreist ist?"

Als Lucius dem Freund erklärt hatte, dass es nicht um die Frau, sondern um deren Tochter ginge, hatte Severus höchst verächtlich eine Augenbraue gehoben. "Dann verlangst du das von mir wegen eines Kindes? Wegen einer Frau...das hätte ich verstanden...welchen Nutzen versprichst du dir von einem Kind?"

"Das Kind hat Potential. Es ist ein...unterhaltsames Kind. Narcissa mag es sehr", hatte Lucuis ärgerlich erklärt.

"Ah...Narcissa", hatte Severus gespreizt geantwortet und dann angefügt: "Merkwürdig. Ich hatte immer den Eindruck, dass ein Malfoy nur etwas für jemand anderen tut, wenn er sich eine Gegenleistung erwartet. Hier hast du offensichtlich keine Gegenleistung zu erwarten. Keine messbare zumindest. Wieso sagt mir mein Gefühl, dass das Wohl des Kindes dir auch nicht ganz gleichgültig ist?"

"Weil du ein gutes Gespür hast?", hatte Lucius mit ernster Miene geantwortet.

Severus hatte genickt, und damit nicht nur klar gemacht, dass er das Kompliment annahm, sondern auch, dass er seinem Freund helfen würde, die Menschen zu schützen, die ihm scheinbar am Herzen lagen. Und nicht zuletzt hatte er die Notwendigkeit erkannt, auch Lucius und Narcissa selbst zu schützen, denn wenn der Lord Kenntnis über diese Geschichte erlangen würde, wären die Malfoys für ihn noch weniger wert, als der Dreck unter seinen Schuhen.

Lucius wechselte nun auf eine breitere Straße, als er darüber nachdachte, wie hochanständig es von seinem Freund gewesen war, auf die mögliche Bedrohung durch den Lord nicht näher einzugehen, sondern lediglich eindringlich gesagt hatte: "Du musst vorsichtiger sein, Luc. All dein Geld wird dir nichts nutzen, wenn du ihn erzürnst."

Severus hatte ihm ebenfalls angeboten, Draco zu besuchen und Lucius hatte dankbar angenommen.

Das Gespräch mit seinem Sohn hatte sich als mühselig herausgestellt. Draco war in einer schwierigen Phase. Die ersten dunklen Schatten eines Bartes zeigten sich am Kinn seines Sohnes und es war klar, dass seine Hormone gerade ein Süpplein kochten, das für die Umwelt nur schwer verdaulich war.

Lucius hatte die Gelegenheit genutzt und Draco einige wichtige Malfoyregeln eingetrichtert.

Als Lucius schließlich hatte aufbrechen wollen, schien sein Sohn erleichtert.

"Was ist mit Mum?", hatte Draco dann gefragt und dabei ungeduldig gewirkt.

"Sie wird bald ins Manor zurückkehren. Das hoffe ich zumindest. Ich vermisse sie", hatte Lucius geantwortet.

Draco hatte seinen Vater einen Moment fixiert und dann in einem verächtlichen Ton gesagt: "Besagt eine Malfoyregel nicht auch, dass man im Leben immer dafür sorgen sollte, alleine zurechtzukommen?"

"Ja, mag sein", hatte Lucius zurückgegeben und dann angefügt: "Aber das ist eine Regel, die ich nie von meinem Vater übernommen habe - sag, hast du sie je aus meinem Mund gehört?"

Draco hatte zögerlich den Kopf geschüttelt: "Nein, Vater. Aber ich halte sie für eine der wichtigsten Regeln. Ich werde sie später an meine Kinder weitergeben."

"Das ist deine Entscheidung", hatte Lucius ernst erwidert und dann seinem Sohn eine Hand auf die Schulter gelegt, was dieser nur widerwillig zugelassen hatte.

"Der Zusammenhalt von Familie und Freunden ist eine starke Waffe, Draco. Man sollte sie nicht leichtfertig aus der Hand geben, nur weil es scheinbar von Stärke zeugt, allein zurechtzukommen. Diese Stärke kann sich schnell ins Gegenteil verkehren. Und wer einmal das Gefühl der Liebe erfahren hat, wird nur schwerlich für den Rest seines Lebens darauf wieder verzichten können."

"Liebe?", hatte sein Sohn verächtlich geschnaubt. "Die Liebe macht schwach. Sie macht einen zum Idioten!"

Lucius hatte geahnt, dass Draco gerade in einer solchen Phase steckte. Er hatte seinen Sohn angesehen, der mit jedem Tag der verging, mehr Mann als Kind war.

"Es ist keine Schande, wenn du deine Meinung eines Tages revidierst...sei es noch heute, morgen, oder erst in ein paar Jahren. Und letztendlich bleibt es allein deine Entscheidung." Damit hatten Vater und Sohn sich voneinander verabschiedet.

Inzwischen war Lucius am Apparierpunkt angelangt und schon wenige Augenblicke später befand er sich wieder in seinem Arbeitszimmer auf Malfoy Manor.

Das Büro sah immer noch so aus, wie einige Stunden zuvor. Er blickte auf das Chaos am Boden und rief dann nach einem Hauselfen.

Als das kleine Wesen auftauchte, gab er knappen Befehl, dass die Köchin bei ihm zu erscheinen habe, dann setzte er sich auf seinen Stuhl hinter dem Schreibtisch und wartete.

Als Theresa White anklopfte, bellte er ein 'Herein' und beobachtete, wie sie mit gesenktem Kopf eintrat und die Tür leise hinter sich schloss.

"Der Herr ließ mich rufen?", sagte sie ohne ihn anzublicken.

"Mach dich nützlich", fuhr er sie an.

Erst jetzt blickte sie fragend auf, sah die Dinge, die auf dem Boden lagen und trat schweigend näher.

Sie bückte sich und hob Schreibfedern, Pergament und einige Dokumente auf, legte sie behutsam auf den Schreibtisch und ging erneut in die Hocke, um das Tintenfass aufzuheben. Kaum hob sie es an, schob sich ein Stück Glas in ihre empfindliche Fingerkuppe, das offenbar vom oberen Rand abgesplittert war. Theresa zuckte zusammen, das Tintenfass entglitt ihr und landete auf dem Teppich, der Deckel sprang in geradezu grotesker Zeitverzögerung ab und rollte ein Stück über den Boden, bevor ein Schwall Tinte sich auf den Teppichboden ergoss.

Im gleichen Moment erhob Master Malfoy sich von seinem Stuhl und Theresa sah ihn entsetzt an.

"Das Schraubgewinde - es war beschädigt", brachte sie hastig hervor und als er auf sie zutrat, hob sie zum Schutz die Arme vor ihr Gesicht.

Seine Stimme klang unwirsch: "Nimm die Arme runter!"

Theresa senkte ihren Schutz und blickte nervös auf seine Hände. Als er einen Arm hochriss stieß sie einen spitzen Schrei aus und wich vor ihm zurück.

Mit einem ärgerlichen Blick auf seine Köchin richtete er den Zauberstab, den er in der Hand hielt auf den Tintenfleck und murmelte einen Spruch. Im Nu war der Schaden behoben und das gläserne Gefäß schwebte auf den Schreibtisch.

Theresa erstarrte, denn sie wusste aus vielen Erzählungen der Hauselfen und anderer Dienstboten, dass der Master es nicht duldete, dass Schäden, die vom Personal verursacht worden waren, durch Magie ausgemerzt wurden. Es wurde ihm nachgesagt, dass er mit nahezu unerschöpflichem Eifer Strafen ersann, um die Verursacher für ihre Unachtsamkeiten büßen zu lassen.

Vermutlich hatte er den Zauber diesmal nur angewendet, weil er in Kürze die Tinte benötigen würde, der Strafe jedoch würde sie wohl nicht entgehen können, obwohl der Schaden behoben war.

Theresa fühlte, wie ihr Magen sich zusammenzog. Sie spürte die Angst in ihren Eingeweiden.

"Du bist äußerst ungeschickt!", fuhr er sie an.

Die Köchin biss sich auf die Lippe.

"Es wundert mich, dass du das Essen überhaupt genießbar zubereiten kannst. Ich werde wohl besser in Zukunft einen Hauselfen die Speisen vorkosten lassen."

"Das wird nicht nötig sein, Herr", erwiderte sie leise.

"Wenn du mit dem Salzfass so umgehst, wie mit dem Tintenfass, vielleicht doch."

"Ich habe noch nie etwas versalzen, Herr. Ich bin normalerweise nicht ungeschickt."

"Und wie kommt es, dass du es jetzt bist?", fragte er harsch.

Abermals biss sie sich auf die Lippe und musste doch erkennen, dass sie um eine Antwort nicht herum kam.

"Weil Ihr mich nervös macht, Herr."

Er hob eine Augenbraue ob ihrer ehrlichen Antwort.

"Und die verbrannte Soße? Willst du mich auch dafür verantwortlich machen, obwohl ich anfangs gar nicht zugegen war? Sprich!"

Theresa starb tausend Tode, weil sie nicht sagte, was gut für sie wäre, sondern die Wahrheit.

"Ja Herr. Als ich Euch mit meiner Tochter sah, da ergriff mich die Furcht, sie könne Euch etwas verraten haben, und ich vergaß über diese Angst die Soße auf dem Herd."

"So trage ich also deiner Meinung nach Schuld an einer verbrannten Soße und einem, mit Tinte besudeltem Teppich...und wohl auch dafür, dass deine Tochter die Spieluhr fallen ließ, sehe ich das richtig?"

"Ich...nein, Herr", brachte Theresa mühsam hervor.

"Nein? Natürlich glaubst du das! Du hast es mir doch gerade eben gesagt!"

"Herr...ich...ich allein trage die Schuld an allem", sagte sie und ihr Blick verschleierte sich.

"Sei still", fuhr er sie an.

Lucius atmete tief durch, dann hob er den Kopf und blickte die schweigende Frau von oben herab an.

"Du bist Köchin in diesem Hause. Du wirst dafür bezahlt, dass du die Mahlzeiten bereitest - nicht dafür, zu lügen! Du sagst ich sei schuld, führst die Gründe dafür auf, und verleugnest doch deine Meinung, nur aus Furcht vor Strafe. Das nenne ich eine Lügnerin!"

"Ihr tragt nicht die Schuld...aber Angst macht nervös, Herr. Und wer nervös ist, macht Fehler."

"Und ich mache dir also Angst."

Theresa senkte den Blick: "Ja, Herr."

Ein Moment verging, dann erwiderte er: "Dann ist es vielleicht dein Wunsch, dieses Haus zu verlassen?"

Die Köchin hob nun den Kopf und sah dem Master in die Augen.

"Nein, Herr, dies ist nicht mein Wunsch."

Er schnaubte verächtlich und seine Stimme klang höhnisch.

"Was willst du noch hier? Du verrichtest deine Arbeit schlecht, vor lauter Angst. Du beschädigst dadurch mein Eigentum. Du lebst in der Angst, dass ich deiner Tochter meinen Willen aufzwängen könnte..."

"Verzeiht mir, Herr...ich hatte kein Recht, Euch so etwas zu unterstellen. Ich war in blinder Panik. Ich hätte mein Leben für sie gegeben, um es zu verhindern."

"Oder meines genommen", erwiderte er sofort.

Theresa blickte ihm tapfer in die Augen. "Ja, auch das", gab sie zu.

Ein Moment verstrich schweigend, ehe er schließlich sagte: "Ein Mann, der auf diese Art das Leben eines Kindes zerstört, hat es nicht besser verdient, als den Schädel eingeschlagen zu bekommen."

Sie riss die Augen auf und sah ihn aufmerksam an.

Gedankenverloren strich er über seine Stirn, auf der nur noch ein roter Fleck zu sehen war, nachdem er einen Heilzauber angewendet hatte.

"Ich dachte nur daran, mein Kind zu schützen...ich konnte nicht mehr klar denken...ich habe Euch Falsches unterstellt. Ich werde dafür die Strafe auf mich nehmen, Herr."

Er ließ die Hand wieder sinken und machte eine Geste, die sie nie zuvor bei ihm gesehen hatte und die sie scheinbar beschwichtigen sollte.

"Du wolltest deine Tochter schützen, auch wenn es eigentlich nicht notwendig war. Belassen wir es dabei."

Theresa wagte kaum ihn anzusehen. Konnte sie glauben, was er da gerade gesagt hatte? Er verzieh ihr, weil er sie verstand?

"Danke, Herr", sagte sie deutlich und spürte, wie ihr ein Stein vom Herzen fiel.

"Du hast meine Frage noch nicht beantwortet", fuhr er sie an, als wolle er ihr wieder ihren Platz weisen. "Warum willst du trotz allem in meinem Hause bleiben?"

Theresa schwieg einen Augenblick, dann sagte sie: "Weil es der beste Ort für mein Kind ist."

"Und für dich?", fragte er.

Sie schüttelte vage den Kopf. "Nein, Herr."

Verblüfft über ihre Ehrlichkeit hob er eine Augenbraue.

"Erkläre dies!"

Theresa lächelte ein bitteres Lächeln, dann sagte sie: "Ich hatte mein Leben als Ehefrau und Mutter in einem eigenen kleinen Haus verbringen wollen. Ein einfaches Leben, aber meines", fügte sie dann noch an.

Lucius kniff die Augen ein wenig zusammen, als sähe er seine Köchin zum ersten mal wirklich.

"Erzähl weiter", sagte er zu ihrer Verwunderung.

Theresa brauchte einen Moment, um sich wieder in ihre Gedankenwelt einzufinden.

"Das Haus wäre wirklich klein...für Eure Verhältnisse winzig. Aber es hätte einen Stall, in dem wir ein paar Schafe halten wollten, mein Mann und ich. Martha sollte eine Schaukel bekommen, die an einem starken Ast eines Apfelbaumes angebracht wäre. Und...", plötzlich stockte Theresa und sah den großen blonden Mann entschuldigend an. "Verzeiht Herr, aber ich langweile Euch mit meinen verlorenen Träumen doch nur."

"Überlass es mir, ob du mich langweilst. Was wäre da noch gewesen, in diesem Haus, in diesem Garten?"

Sie zögerte dennoch, obwohl er es scheinbar wirklich wissen wollte, dann sagte sie leise: "Eine Wiege unter einer Linde, in der Marthas Geschwisterchen schlafen sollte."

"Dann waren also zwei Kinder, der und deines Mannes Wunsch?", fragte er und wirkte dabei so menschlich, dass Theresa ein kleines wehmütiges Lächeln zustande brachte.

"Wir wollten drei. Drei Mädchen waren der Wunsch meines Mannes. Und allen dreien wollte er das Angeln beibringen. Ohne Magie, nur mit einer Rute, gutem Köder und viel Geduld. Er sagte immer, ihre Puppen dürften sie ruhig mitnehmen an den Bach, doch das Angeln müssten auch Mädchen erlernen."

"Ein weiser Mann", sagte Lucius und Theresa war einen Moment lang gefesselt von den Augen ihres Herrn, der so warm lächeln konnte, dass es einen wie eine ansteckende Welle erfasste.

Ganz langsam jedoch veränderte sich der Ausdruck auf seinem Gesicht und der Master fasste in seine Umhangtasche, aus der er ein Schriftstück hervorholte.

"Nun, da ihr bleiben werdet, benötigt ihr einen Stammbaum, der über jeden Zweifel erhaben ist...und jeder Prüfung Stand hält."

Er hielt ihr das Schriftstück mit ausgestrecktem Arm entgegen.

Theresa nahm es zögerlich an und blickte darauf. Namen tauchten dort auf, die sie nie zuvor gesehen hatte, deren Reinblütigkeit jedoch beurkundet war. Auch sie selbst und ihre Mutter waren als Reinblüterinnen mit Beurkundung ausgewiesen und diesmal prangte ein gut erkennbares Siegel an der Stelle, an der sie selbst nur ein scheinbar verwischtes zustande gebracht hatte.

"Deine Familie ist tot?", fragte der Master in geschäftlichem Tonfall.

Sie nickte: "Ja, alle, Herr. Es gibt nur noch Martha und mich."

Er nickte nun ebenfalls und erwiderte: "Dann wird niemand dein Geheimnis je preisgeben können. Niemand, außer einer."

"Martha", seufzte Theresa leise.

"Wir müssen ihr das Wissen nehmen", sagte er entschieden.

Theresa sah ihn panisch an. "Das würde bedeuten, dass ihr Gehirn verändert wird...nein...das kann ich nicht zulassen."

"Und ich kann nicht zulassen, dass wir alle in Gefahr geraten, weil Martha jemandem etwas über die geänderten Dokumente erzählt - selbst wenn sie jedem Enthüllungszauber Stand halten, wäre ein Zweifel an meiner Loyalität dem...meinen Freunden gegenüber vermutlich tödlich."

"Ja, das verstehe ich...aber in ihren Geist einzudringen..."

"Wo ist sie jetzt?", unterbrach er die Köchin fordernd.

Einen Moment schwieg Theresa, dann sagte sie: "Sie schläft bereits."

"Gut, dann werden wir es sofort hinter uns bringen", sagte Lucius entschieden.

"Herr", erwiderte Theresa flehentlich. Er sah sie fragend an, während er tief durchatmete. "Tut ihr nicht weh", fügte sie dann leise an.

"Das werde ich nicht - niemals", fügte er dann an.

Theresa fühlte sich eigenartig, als sie mit dem Master gemeinsam das Haus durchquerte und ihn schließlich in ihre kleine Kammer einließ. Er sah sich nicht um, sondern ging sofort zu Martha, die schlafend im Bett der Mutter lag. Vorsichtig setzte er sich neben sie und strich eine Strähne ihres dunklen Haares zurück. Theresa hielt den Atem an, als sie die zärtliche Geste sah. "Schlaf weiter", murmelte er und Theresa glaubte, die Worte: "kleine Quasselstrippe", im Anschluss zu vernehmen, doch es war so leise, dass sie es niemals beschworen hätte. Dann zog er lautlos seinen Zauberstab hervor. So behutsam, dass Martha keinesfalls davon erwachen würde, legte er ihr die Spitze des Stabes an die Schläfe, und schon nach kurzer Zeit entnahm er in langen Silberfäden ihre Erinnerung an das Familiengeheimnis, legte sie in einer Schale ab und nickte kurz Theresa zu.

Die Köchin sah ihn an und fröstelte unwillkürlich bei dem Gedanken, dass er jederzeit die Möglichkeit hätte, dasselbe auch bei ihr zu tun. "Danke", sagte sie beklommen und sah auf seine schlanken Hände, die immer noch den Stab umfasst hielten.

Lucius nickte knapp und verließ dann ohne ein weiteres Wort das Quartier seiner Köchin, die Schale unter seinem Umhang verbergend.

Auf dem Flur flackerten die Kerzen durch den Luftzug, den er schnellen Schrittes auslöste.

Als er um die Ecke bog, um auf den Gang zu gelangen, in dem sein Büro lag, stieß er mit den Beinen unsanft gegen etwas. Ein fiependes Geräusch ließ ihn erkennen, dass es ein Hauself war, der jetzt ein Stück über den Fußboden schlitterte. In Windeseile erhob sich die kleine Kreatur wieder und humpelte mit gesenktem Kopf auf seinen Herrn zu. Als er in Reichweite war, bot er mit ausgestrecktem Arm einen Brief dar.

"Sir, die ausgesandte Eule ist soeben mit einer Nachricht der Herrin eingetroffen. Unsere hauseigenen Eulen sind inzwischen fast wieder vollständig."

"Fast?", herrschte Lucius ihn an.

"Ja, alle, bis auf zwei."

"Zwei Eulen fehlen also", sagte der Hausherr dunkel.

"Ja Sir, zwei", erwiderte der Elf und wurde noch kleiner.

Lucius runzelte die Stirn. Die Eulen waren also tatsächlich zurückgekehrt, nachdem die Dunkelheit hereingebrochen war.

"Erstatte mir morgen früh Bericht, ob die Eulen vollzählig sind", wies er den Elfen an und schickte ihn dann unwirsch fort. Er selbst hatte es jetzt eilig. Die Schale in der einen Hand unter dem Umhang verbergend, und in der anderen Narcissas Brief haltend, durchschritt er den Flur nun in noch schnellerem Tempo.

ooooooooooooooooooooooo

Als Lucius Malfoy später seine Kleidung gegen einen seidenen Pyjama eingetauscht hatte, setzte er sich mit dem Brief aufs Bett, so dass sein Rücken gegen den hölzernen Rand gelehnt war, seine Beine kreuzte er locker in Knöchelhöhe und sein Blick strich erneut über die Zeilen seiner Frau.

Sie würde heimkehren - schon bald. In drei Tagen würde er sie endlich wieder in die Arme schließen können. Er würde ihren Geruch tief einatmen und ihre sanften Hände auf seiner Haut spüren können. Drei Tage. Er ließ sich ein Stück hinunterrutschen, legte den Brief auf seine Brust und schloss die Augen. Noch drei Tage...drei...er seufzte leise und schlief ein.

tbc


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