von Leah Black
Charly warf immer wieder unauffĂ€llige Blicke zu Sirius, der nichts anderes tat, als aus dem Fenster des fahrenden Ritters zu starren, welcher sie schon in wenigen Minuten vor der HaustĂŒre ihrer Eltern absetzen sollte. Schon die kurze Strecke mit der FĂ€hre von Liverpool nach Dublin war schweigend verlaufen und bis auf dass gelegentliche Streichen ĂŒber ihren Bauch, hatte Sirius nur dass Meer beobachtet. NatĂŒrlich wusste sie, was in ihm vorging und sie fĂŒhlte mit ihm mit, weil sie sich genauso wenig auf den Anstandsbesuch bei ihren Eltern freute. Und im siebten Monat konnte sie sich wirklich etwas angenehmeres vorstellen, als die bucklige Verwandtschaft zu besuchen. Aber so sehr ihr diese Reise auch missfiel, so sehr wusste sie auch, dass es ihre Pflicht war. Und dann war da auch noch Danny, nachdem sie sich sehnte und begierig darauf war, ihn nach drei Jahren endlich wieder zu sehen.
âIst alles in Ordnung?â Charly griff nach Sirius Hand und versuchte in seiner ausdruckslosen Miene ein Zeichen der Reaktion zu erkennen.
âMhm.â meinte Sirius kaum hörbar und starrte weiter auf die Landschaft, die in rasender Geschwindigkeit an ihnen vorbei flog. Auf den Weg in die Hölle war er und da konnte ja wohl nichts okay sein! Und dass er ĂŒberhaupt mitkam, lag einzig und allein daran, weil er Charly einfach ĂŒber alles liebte. Ansonsten hĂ€tte er bei der eher sehr plötzlichen Einladung ihrer Eltern sofort ReiĂaus genommen. Oh ja, es war so ein schöner Tag gewesen und dann musste diese verdammte Eule kommen und diese Nachricht ĂŒberbringen. FĂŒr Sirius war dass gleichbedeutend mit der Apokalypse und es hatte ihn eine immense Anstrengung gekostet, Charly dass nicht allzu sehr anmerken zu lassen. Obwohl sie sich natĂŒrlich denken konnte, wie sehr er sich ĂŒber ein Wiedersehen mit dem Schwiegermonster freute, besonders deshalb, weil die noch gar nicht wussten, dass ihre Tochter jetzt auch noch mit ihm verheiratet war. Schöne ScheiĂe.
âWir sind da.â sagte Charly plötzlich und zerrte Sirius etwas ungeduldig aus dem Bus, als wĂŒrde sie befĂŒrchten, dass er einfach weiterfahren wĂŒrde. Sirius seufzte nur und hievte dann ihren Koffer auf die StraĂe, gab dem Fahrer ein Trinkgeld und erkundigte sich flĂŒsternd, wann der nĂ€chste Bus zurĂŒck zum Hafen gehen wĂŒrde.
âSirius, jetzt zieh bitte nicht so ein Gesicht! Es sind doch nur drei Tage.â Charly drehte sich zu ihm um, weil er extrem langsam neben dem schwebenden Koffer herging und immer noch kein Wort sprach. Als hĂ€tte sie irgendeine Schuld daran! Merlin.
âDrei Tage mit der Reinkarnation des Bösen. â murmelte Sirius und nahm dann ihre Hand, um Charly nicht auch noch zu verĂ€rgern. Und plötzlich tat sich vor ihnen ein groĂes, altes Herrenhaus auf, dass furchtbar traditionell und hochherrschaftlich aussah. Okay, Stil hatten die Robins schon, aber dieser auf genau 3 cm gestutzte Rasen lieĂ vermuten, dass hier Zucht und Ordnung herrschte. Und dann noch diese Wasserspeier, die die Kiesauffahrt sĂ€umten und irgendwie eine entfernte Erinnerung an dass Schwiegermonster aufkommen lieĂen. Eigentlich kam sich Sirius ganz genauso wie am Grimmauldplatz 12 vor und wenn er recht ĂŒberlegte, dann hatte Mrs. Robins auch gewisse Verhaltensmuster, die seiner verdammten Mutter recht Ă€hnlich waren. Schön, dass wĂŒrden tolle drei Tage werden.
âCharlize! Wie schön dich zu sehen!â Entweder lauerte diese Frau hinter der TĂŒre oder sie war wirklich erstaunlich schnell. Auf jeden Fall riss Mrs. Robins ihre Tochter in eine Umarmung, die krebsrot im Gesicht nach Luft rang und sie schlieĂlich befreien konnte. Und dann entschloss sich Siriusâ persönlicher Albtraum nun auch dafĂŒr, ihm eine wesentlich kĂŒhlere BegrĂŒĂung zuteil kommen zu lassen. âSirius, ich hoffe die Reise war angenehm?â
âJa danke.â sagte Sirius und versuchte, halbherzig zu lĂ€cheln, damit seine Abneigung nicht allzu deutlich wurde.
âDann kommt doch bitte rein.â Mrs. Robins drehte sich schwungvoll um und schritt dann zielstrebig in einen Raum, der offensichtlich den Saloon darstellte. Charly drĂŒckte unauffĂ€llig Sirius Hand und raunte ihm etwas von âDass wird schonâ zu. Die hatte wirklich einen unglaublichen OptimismusâŠ
âWilliam, Daniel! Unser Besuch ist da!â Mit diesen Worten drehten sich zwei MĂ€nner zu Sirius und Charly um und kamen dann zĂŒgigen Schrittes auf sie zu. Und diese zwei Kerle sahen nicht nur gefĂ€hrlich aus, sondern strahlten auch noch etwas aus, was Sirius nicht zu ordnen konnte.
âCharlize.â Mr. Robins umarmte seine Tochter und deutete etwas an, was wohl ein LĂ€cheln sein sollte. Da war offensichtlich jemand sehr sauer auf seinen jĂŒngsten SproĂ. Im Gegensatz zu Danny, der seine Schwester strahlend packte und ihr einen herzlichen Kuss auf die Wange gab.
âĂhm⊠das ist Sirius.â Charly zog an Sirius Arm, damit er endlich einen Schritt nach vorne tat und der fĂŒhlte sich dann plötzlich von zwei Augenpaaren stechend begutachtet. Wobei man ganz klar sagen musste, dass Danny um einiges freundlicher drein blickte, als der werte Vater, welcher keinen Zweifel daran offen lieĂ, was er von dem Typ hielt, der seine Tochter geschwĂ€ngert hatte.
âHallo.â Sirius streckte unbeholfen seine Hand aus und fĂŒhlte plötzlich, wie sie dermaĂen krĂ€ftig gepackt wurde, dass er sich sicher war, gleich dass Knacken seiner Knöchel zu hören. Heilige ScheiĂe, der Mann hatte vielleicht einen Griff!
âSirius ⊠Black, nicht wahr?â Mr. Robins verzog seine Lippen zu einem dĂŒnnen Strich und spĂ€testens bei der Betonung des Wortes Black, war allen klar, was los war. NatĂŒrlich, er als Auror wusste natĂŒrlich hervorragend ĂŒber die Neigungen von Sirius Familie Bescheid.
âDad, jetzt laĂ doch mal seine Hand los!â rief Danny und umarmte Sirius dann einfach, weil er ihm im Gegensatz zum Rest der Familie auf Anhieb mochte. âIch bin Danny, Charlyâs Ă€lterer Bruder und der arme Kerl, der sich jahrelang von ihr nerven lassen musste. Freut mich dich endlich mal kennen zu lernen.â
âDanke.â meinte Sirius und fĂŒhlte sich zumindest ein bisschen wohler. âSie hat mir schon viel von dir-â
âAlso wie wĂ€re es, wenn du ihn erstmal herum fĂŒhrst?â fiel Mrs. Robins ihm ins Wort und sah ihren Sohn fixierend an. Ganz klar, die wollte ihre Tochter erstmal fĂŒr sich haben und nicht von seiner Anwesenheit gestört werden.
âĂhm ja.â Danny packte Sirius kurzerhand am Arm und zog ihn dann nach drauĂen. Er kannte seine Eltern gut genug und wusste, dass der Freund seiner Schwester jetzt schon verloren hatte. Also tat er dass, was seiner Meinung nach dass Beste war, weit weg von diesem Haus und ihren Bewohnern. Sirius warf Charly noch einen undefinierbaren Blick zu, die ihn aufmunternd anlĂ€chelte. Und schlieĂlich klappte die TĂŒre hinter Danny und Sirius zu und beide atmeten fast gleichzeitig auf.
âTut mir leid.â meinte Danny schulterzuckend, als er Sirius in den groĂen Garten fĂŒhrte, der vollkommen vom Schnee bedeckt war. âMeine Eltern können ziemlich ⊠unmöglich sein. Besonders wenn es sich um Charlyâs MĂ€nner handelt.â
âHab ich schon gemerkt, ja.â
âDurchhalten.â
âLeichter gesagt als getan.â Sirius fuhr sich durchs Haar und lieĂ seinen Blick ĂŒber die Landschaft schweifen. âCharly hat mir erzĂ€hlt, dass du dich verlobt hast?â
âHat ⊠ach ja, Ă€hm.â Danny richtete seinen Zauberstab auf eine Bank, die augenblicklich von den zarten Schneeflocken befreit wurde und bedeutete Sirius, sich neben ihm niederzulassen. âAlso als Verlobung kann man dass nicht mehr bezeichnen.â
âAls was denn dann? Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie deine Mum in den höchsten Tönen von deiner Claire geschwĂ€rmt hat.â
âKlar schwĂ€rmt sie von ihr. Sie war ja auch der Traum aller SchwiegermĂŒtter.â
âWas heiĂt denn dass? Seid ihr nicht mehr zusammen?â fragte Sirius erstaunt und zugleich ĂŒberrascht, wie angenehm Danny war. Und seiner Schwester so Ă€hnlich, dass er ihn sofort mochte.
âNein.â Danny schnaubte. âIch hab sie erwischt⊠mit einem Freund von mir und naja, also was die da getan haben, konnte niemand mehr leugnen.â
âOh scheiĂe.â meinte Sirius mitfĂŒhlend. âDass ist bestimmt ⊠nein dass muss ziemlich hart gewesen sein.â
âSchon. Aber-.â Danny grinste plötzlich ĂŒbers ganze Gesicht. â-aber es gibt ja noch genĂŒgend Frauen, die einem gut ablenken können.â
âAllerdings.â murmelte Sirius, der von dieser Möglichkeit mehr als einmal Gebrauch gemacht hatte. Aber dass sollte er Danny wohl nicht unbedingt erzĂ€hlen, sonst wĂŒrde er auch noch seinen letzten VerbĂŒndeten hier verlieren.
âWie hast du dass eigentlich gemacht?â
âWas denn?â
âEinen Weg in Charlyâs Herz gefunden! Nach Adam hat dass lange niemand mehr geschafft.â
âAdam, dass war doch ⊠auch ein Auror oder?â
âIch finde Arschloch trifft es viel eher.â Danny zĂŒndete sich eine Zigarette an und reichte auch Sirius eine. âDer hat es nĂ€mlich fertig gebracht, meine Schwester zwei Jahre am StĂŒck zu betrĂŒgen und am Ende auch noch ihr die Schuld dafĂŒr in die Schuhe zu schieben. Wusstest du dass nicht?â
âNein ⊠nein, wusste ich nicht.â sagte Sirius langsam und begriff plötzlich, warum Charly damals so reagiert hatte. Und unweigerlich wurde ihm auch klar, dass er alte Wunden nicht aufgerissen sondern noch erweitert hatte.
âIst jetzt auch egal, darĂŒber ist sie hinweg. So strahlend glĂŒcklich wie sie aussieht, muss ich mich bei dir bedanken.â Danny lĂ€chelte und sah auf seine FĂŒsse. âCharly hat mir erzĂ€hlt, dass sie noch mit deinem Kumpel zusammen war, als dass mit Euch angefangen hat.â
âHm ja. Wir - naja, keine Ahnung wie ich dass erklĂ€ren soll.â
âMusst du auch nicht, solange Charly glĂŒcklich ist, ist mir alles andere egal.â
Die erste Nacht war vorĂŒber und obwohl Danny sozusagen einen gewissen Halt gab, zĂ€hlte Sirius bereits die Stunden. Und nachdem heute der groĂe Tag war, an dem jetzt auch noch diese Sache mit ihrer Blitz-Hochzeit auf den Tisch kommen sollte, war er sich sicher, dass es nur grauenvoll werden konnte. Charlyâs Eltern ignorierten ihn weitesgehend und taten so, als wĂ€re er gar nicht da. Sie waren nicht direkt unhöflich, aber trotzdem lieĂen sie ihn spĂŒren, dass er nicht die perfekte Wahl in ihren Augen war. Wieder mal fragte Sirius sich, wie sehr er diese Frau eigentlich liebte, dass er so ein Drama freiwillig durchlebte. Und dann reichte ein einziger Blick auf Charly und er wusste es einfach. Dass hier war sie ihm wert.
âDu siehst blaĂ aus, Kind.â stellte Mrs. Robins fest, wĂ€hrend sie in ihrer Tasse rĂŒhrte. Der erste Teil des FrĂŒhstĂŒcks verlief mehr oder weniger schweigend, wenn man mal die oberflĂ€chlichen Bemerkungen ĂŒber dass Wetter ĂŒberging. NatĂŒrlich war Charly blaĂ, weil sie die gesamte Nacht damit verbracht hatte, in diesem Haus auf und ab zu gehen. Dass Baby dazu zu bringen, dass es endlich aufhören wĂŒrde zu strampeln. Denn langsam wurde die Schwangerschaft zusehends anstrengender fĂŒr sie und Sirius tat es ehrlich leid, dass er ihr in diesem Punkt einfach nicht helfen konnte. Da half es auch nichts, dass er solidarisch mit ihr mitging und sie stundenlang massierte. Dass Baby war eben extrem lebhaft, besonders wenn Mama schlafen wollte.
âJa ⊠ich konnte nicht richtig schlafen.â murmelte Charly erschöpft und tastete unter dem Tisch nach Sirius Hand. Dass war sozusagen dass vereinbarte Zeichen, um die frohe Botschaft zu ĂŒberbringen. âWir mĂŒssen euch was sagen.â
âWas denn?â fragte Mr. Robins kauend, welcher damit zum ersten Mal etwas sagte.
âEs geht ums heiraten.â
âJa?â Mrs. Robins warf ihrer Tochter einen fragenden Blick zu und saugte sich dann plötzlich an dem Ringfinger fest, an welchem ein schmaler, silberner Ring saĂ. Den hatte sie gestern nĂ€mlich noch nicht getragen! Und ein weiterer Blick zu Sirius Finger genĂŒgte, um ihre schlimmsten BefĂŒrchtungen zu bewahrheiten.
âAlso Sirius und ich⊠wir haben geheiratet.â
Zehn Sekunden herrschte ein unheimliche Stille, die den Raum wohl um zehn Grad kĂ€lter machte, jedenfalls wenn man nach den Mienen der Familie Robins ging. Okay, Danny musste man ausnehmen, weil der nicht da war und dass unglaubliche GlĂŒck hatte, arbeiten zu mĂŒssen. SchlieĂlich war es Mr. Robins, der seine Serviette auf den Tisch knallte und dann so schnell aufstand, dass der Stuhl ins Wanken geriet.
âIhr seid bereits verheiratet?!â
âJa Sir.â sagte Sirius, weil er fand, dass Charly nicht allein durch diesen SpieĂrutenlauf musste. Er war ja eigentlich derjenige gewesen, der fĂŒr dieses âUnglĂŒckâ in den Augen der Familie verantwortlich war. âSeit einem Monat.â
âDu hast meine Tochter einfach geheiratet, ohne an ihre Familie zu denken?!â
âĂhm, also meine Familie war doch auch nicht dabei.â
âDass wĂ€re ja noch schöner, wenn ein Haufen Schwarzmagier bei der Trauung meiner Tochter dabei ist! Schlimm genug, dass sie einen dieser Truppe geheiratet hat.â rief Mr. Robins wĂŒtend und fixierte Sirius derart dĂŒster, dass Charly noch blaĂer wurde. Jedenfalls lieĂ sich Sirius davon nicht einschĂŒchtern, im Gegenteil, in ihm brodelte plötzlich ein Vulkan, der kurz vorm ausbrechen war.
âWas haben Sie gesagt?! Sie bezeichnen mich als einen Schwarzmagier?â
âLiegt doch in deiner Familie!â brĂŒllte Mr. Robins, der sich nicht mehr einkriegen konnte. âWelchen Fluch hast du meiner Tochter verpasst, dass sie dich heiratet und nun auch noch die Saat des Bösen in sich trĂ€gt?!â
âDAD!â schrie Charly aufgelöst. âWie kannst du so etwas sagen!â
âHalt gefĂ€lligst den Mund!â
âReden Sie nicht so mit meiner Frau, verdammt nochmal!â brĂŒllte nun auch Sirius und eines durfte man getrost sagen, er war in Höchstform und lautstĂ€rkenmĂ€Ăig hatte Mr. Robins keine Chance. âSie ist alt genug, um selbst zu entscheiden!â
âAlt genug vielleicht, aber dumm genug, um auf einen DraufgĂ€nger wie dich reinzufallen!â
âFĂŒr Sie immer noch Mr. Black, verstanden?!â
âWir nennen Sie, wie wir wollen!â kreischte plötzlich auch Mrs. Robins, die sich bis eben noch ziemlich in der Gewalt hatte. âUnd wenn es nach uns ginge, dann hĂ€tte unsere Tochter lieber dieses Wechselbalg verloren! Aus diesem Kind kann nur ein Verlierer werden!â
âMum, wie - du-.â Charly starrte ihre Mutter entsetzt an und war nicht fĂ€hig auch nur ein Wort zu formulieren. Dass ĂŒbernahm Sirius, der richtig in Fahrt war.
âIm Gegensatz zu Ihnen, war ich bei Charly, als sie im Krankenhaus war! Ich habe mich um Ihre Tochter gekĂŒmmert! Und dass eines klar ist-.â Sirius holte tief Luft. â- MEIN KIND IST KEIN VERLIERER!â
âNicht? Bei diesem Vater scheint mir dass aber sehr wahrscheinlich.â meinte Mr. Robins eiskalt und genau in diesem Moment hörte man, wie Sirius Herzschlag aussetzte. Charly griff nach Sirius, der ihre Hand ungestĂŒm wegfegte. Doch er sagte kein Wort, sondern starrte Mr. Robins voller Hass und Abneigung an. Verlierer. Dass traf ihn so hart und unerwartet, dass er nicht mehr wusste, was er darauf noch sagen sollte. Wechselbalg, sie bezeichneten sein Kind als eine Missgeburt, eine, die es gar nicht geben wollte.
âDu bist es nicht wert, ĂŒberhaupt in diesem Haus zu sein! Geschweige denn die Hand meiner Tochter zu haben!â Mr. Robins stierte Sirius an und schien nun richtig loszulegen. âDu hast sie geschwĂ€ngert und dafĂŒr gesorgt, dass sie abhĂ€ngig von dir ist! SchĂ€mst du dich nicht, dass du Charlize so etwas angetan hast? Dass du ihr diese Last aufbĂŒrgst? Oder willst du mir erzĂ€hlen, dass dieses verdammte Kind gewollt war? Oder dass du es fertig bringst, ein guter Vater zu sein?â
Sirius stand da, fing an zu zittern und kaum mehr fĂ€hig, einen vernĂŒnftigen Gedanken zu fassen. Jedes einzelne Wort kam ihm so bekannt vor, ja, als wĂ€ren es seine Eltern persönlich, die vor ihm standen. Wie durch Watte drang Charlyâs Geschrei an sein Ohr, dass ihrem Vater und ihrer Mutter galt. Aber er hörte nicht wirklich, sondern nahm nur den Klang ihrer Stimme war. Heiser, schrill und laut.
Oder dass du es fertig bringst, ein guter Vater zu sein? Damit wurde dass ausgesprochen, was seine geheimsten Ăngste und Sorgen waren. Und dass war definitiv mehr, als Sirius jetzt ertragen konnte. Hatte dieser Mann Recht? WĂŒrde er nicht fĂ€hig sein, ein guter Vater fĂŒr sein Kind zu sein? WĂŒrde er versagen? Hatte er wirklich UnglĂŒck ĂŒber Charly gebracht und ihr dass Leben unertrĂ€glich gemacht? Hatte nicht schon sein eigener Vater gesagt, dass er ein Versager war? Er fĂŒhlte ⊠nichts.
Sirius sah zu Charly, sah auf ihren runden Bauch und drehte sich schlieĂlich um.
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