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Fanfiction

A glorious mess! - Wenn dass Fass überläuft

von Leah Black

Charly beobachtete Remus jetzt geschlagene zwei Stunden von der Couch aus, ohne dass er ihr auch nur die geringste Aufmerksamkeit schenkte. Bis vor einer Stunde war noch dieser widerliche Ronald Lancester da gewesen und hatte sie mit seiner grenzenlos langweiligen Anwesenheit in den Wahnsinn getrieben. Und trotzdem versuchte sie, so ruhig wie möglich zu bleiben und dass sinnlose Geplapper von Dusty - so hatte sie Lancester insgeheim getauft - mehr oder weniger zu ignorieren. Remus zuliebe. Hätte sie vorher gewusst, dass sie mal wieder die Verzierung des Sofas spielen durfte und ihre einzige Aufgabe darin bestand, den Mund zu halten, wäre sie erst gar nicht gekommen.
Charly zupfte an ihrem Rock, seufzte kaum hörbar - sie hätte auch schreien können, Remus hätte mit Sicherheit nichts wahrgenommen - und starrte auf den Rücken des Mannes, der sich die letzten Wochen wieder so gewandelt hatte. Wie versprochen bemühte sich Remus auch die ersten Tage nach ihrem letzten Streit und Charly war sich schon sicher gewesen, dass er es endlich kapierte. Allerdings hörte sich dass relativ schnell wieder auf, nachdem Remus anscheinend die Beziehungssituation wieder für gut befand und sich wieder seiner Lieblingsbeschäftigung widmete. Es war eigentlich ganz unauffällig und schleichend gekommen, ohne dass Charly es anfangs so richtig mitbekam. Doch jetzt wo sie hier saß und ihr bewusst wurde, wie unzufrieden sie war, holte sie die Realität unbarmherzig ein. Auf einmal fing Remus wieder an, Treffen kurzfristig abzusagen, sich die Nächte in der Bibliothek um die Ohren zu schlagen und obendrein verfiel er wieder in seine alte Angewohnheit, sie zu bevormunden. Vorausgesetzt er konnte sich von seinen Büchern losreißen. Entgegen ihrem Naturell bemühte sie sich, geduldig und verständnisvoll zu sein, für ihn da zu sein und die Tatsache zu ignorieren, dass auch noch dass Sexleben komplett auf der Strecke blieb. Sie hielt sich von Sirius fern, wenn sie auf ihn traf und gab sich als die perfekte fürsorgliche Freundin. Aber dass - sie gestand es sich ein - war nicht Charlize Robins. Sie war lebenslustig, lebendig und auf der ständigen Suche nach den Abenteuern die dass Leben mit sich brachte. Und jetzt? Jetzt verbog sie sich für einen Mann, der noch nicht einmal Kenntnis von ihr nahm. Er war sich anscheinend sicher bei ihr und genau dass war der größte Fehler, den ein Mann bei Charly begehen konnte. Und wenn sie überlegte, dann war diese Nichtachtung auch einer der Gründe, warum sie sich überhaupt zu dieser Aktion mit Sirius hinreißen ließ. Sirius. Sie hatte ihn die letzten Tage nicht oft gesehen, aber wenn, ja dann hatte sie dieses feine Kribbeln in ihrem Bauch gespürt. Meist waren es nur kurze Gespräche gewesen und trotzdem, in diesen wenigen Minuten hatte er ihr mehr Aufmerksamkeit geschenkt, als Remus es tat. Und Charly war sich sicher, dass Sirius nicht nur freundlich zu ihr war, weil er angetan von ihr war, sondern weil er es ehrlich meinte.
Charly schluckte kurz und stand dann schlieĂźlich auf. Es war dringend notwendig zu reden, ĂĽber sich und ihre vermeintlich tolle Beziehung.
“Remus, könntest du dich bitte mal von deinen Büchern losreißen?”
“Mhm.” Remus nickte unbeteiligt und notierte etwas. Er hörte ihr ja noch nicht einmal zu. Aber noch gab Charly nicht auf.
“Remus!”
“Was ist denn?” Sichtlich in seiner Konzentration gestört, blickte er auf und sah sie gereizt an. Sie konnte sich doch vorstellen, dass er im Streß war und für die nächste Prüfung lernen musste! Merlin, er hätte sie gar nicht einladen sollen.
“Findest du nicht, dass wir reden müssen?”
“Nein eigentlich nicht.”
“Remus!” Charly starrte ihn an, wütend über diese Ignoranz und kaum fähig, ruhig zu bleiben. Aber wenn sie jetzt zu schreien anfing, dann ging alles nach hinten los. “Merkst du nicht, wie wir uns immer weiter auseinander leben? Wir reden nicht mehr miteinander, sehen uns kaum und Sex haben wir auch keinen mehr! Dass muss dir doch auffallen!”
“Wenn du in meiner Situation wärst, dann könntest du verstehen, dass Sex nicht alles ist.”
“Ich - sag mal was denkst du eigentlich von mir? Unsere Beziehung ist so leidenschaftlich wie ein Klappstuhl! Mir geht es nicht nur um den Sex! Es geht um uns, Remus!”
“Momentan stehe ich unter Druck und dafür hast du anscheinend kein Verständnis!” sagte Remus zornig. “Kannst du denn nicht verstehen, dass ich lernen muss, weil ich es zu etwas bringen will?”
“Dass ist doch okay! Aber tust nichts anderes mehr! Und wenn du nicht lernst, dann sitzt Dusty hier und beansprucht dich! Ihr seid wie ein altes Ehepaar!”
“Wer ist Dusty?”
“Lancester. Die staubige Gestalt, die mit dir mehr Zeit verbringt, als es unserer Beziehung gut tut!”
“Was fällt dir eigentlich ein, meinen Freunden derartige Namen zu geben?”
“Entschuldige, aber während du mit diesem Typ plauderst, sitze ich dumm daneben um habe soviel Spaß, dass ich einschlafen könnte.”
“Weil du dich nie in diese Gespräche mit einbringst.”
“Ach ja? Du gibst mir überhaupt keine Gelegenheit dazu!” zischte Charly blaß vor unterdrückter Wut. “Kapierst du auch nur im Geringsten, wie du mich behandelst?”
“Charlize! Verdammt noch mal, nur weil dir langweilig ist und du dich anscheinend in deinem Beruf unterforderst fühlst, brauchst du hier nicht so ein Drama anzetteln!”
“Was hat dass mit meinem Beruf zu tun?!”
“Dass kann ich dir schon sagen! Während du den ganzen Tag mit deinen Patienten flirtest und deren Wehwehchen behandelst, versuche ich, uns Beiden ein besseres Leben zu ermöglichen.”
“Du findest also, dass eine Heilerin nichts kann? Dass ich eine dieser dummen Gänse bin, die es zu nichts im Leben gebracht haben?” Charly krallte sich an der Tischplatte fest, kaum mehr fähig, noch normal zu denken. Sie spürte, dass der Vulkan in ihr kurz vorm Explodieren war.
“Vielleicht ist dass etwas krass, so zu urteilen. Aber im Allgemeinen finde ich, dass du mit deiner Bildung einiges mehr hättest erreichen können! Mit dem was du tust, wirst du in dieser Welt nichts erreichen, außer tagein und tagaus die Wunden anderer Leute zu flicken. Und im Gegensatz zu dir, reicht mir dass nicht aus.”
“D-dass ist-.” Charly hielt inne und starrte Remus entsetzt über diese Worte an. “Wie kannst du so etwas sagen?”
“Weil es die schlichte Wahrheit ist. Denkst du etwa dass es mir Spaß macht, ständig meinen Studienkollegen erzählen zu müssen, dass meine Freundin nicht mitreden kann oder will, weil sie eine Heilerin ist?! Weil sie sich überhaupt nicht für meine Sache interessiert und lieber mit Sirius ein flottes Tanzbein schwingt? Ronald hat mich schon oft gefragt, wieso du solch ein Desinteresse hast! Weißt du, wie peinlich mir dass ist?!”
“Ich bin … bin dir also peinlich.”
“Nein, nicht du. Eher -.” Remus massierte sich die Schläfen, von diesem Gespräch würde er bestimmt Migräne bekommen. “ - eher die Tatsache, dass du in machen Dingen oberflächlich bist und keinen Willen zeigst, dich für mein Studium zu begeistern.”
“Weißt du, was du da gerade sagst?” stotterte Charly aufgelöst und vollkommen überrannt von dieser ihr völlig unbekannten Seite an Remus. “Dass bist nicht du!”
“Nicht? Ich denke schon! Und ich sag dir eines, ich hab es satt, ständig zu diskutieren über sinnlose Dinge, die absolut keinen Wert haben.”
“Ich versuche über unsere Beziehung zu diskutieren! Ist sie in deinen Augen sinnlos?”
“Wenn du dich derart aufführst, dann frage ich mich schon, warum wir zusammen sind. Nur weil du nicht mit meinem Studium klarkommst, heißt dass noch lange nicht, dass ich deshalb alles für dich aufgebe!”
“Ich will nicht, dass du irgendwas aufgibst! Du sollst nur wieder so werden wie früher!” rief Charly und hatte dass Gefühl vor einer Mauer zu stehen. Sie kam nicht durch zu Remus, er wollte sie nicht durchlassen und dieser kalte Ausdruck in seinen Augen, durchfuhr sie wie ein Blitz.
“Entweder du akzeptierst mich so, wie ich bin oder - keine Ahnung. Definitiv brauche ich jetzt alle Kraft und Zeit für meine Arbeit und soviel kann ich von dir erwarten, dass du dich dementsprechend auch verhälst. Nicht nur ich habe Pflichten dir gegenüber! Und so wie es scheint, kümmerst du dich um deine überhaupt nicht.”
In diesem Moment zerbrach etwas in Charly und es kam ihr vor, als hätte er ihre eine Ohrfeige gegeben. Sie war fassungslos, wie sehr sie sich in diesem Mann getäuscht hatte und schockiert darüber, wie er sein konnte. Nicht wie er konnte, sondern wie er es war. Er war nicht der sensible und romantische junge Mann, in den sie sich vor Monaten verliebt hatte. Die Veränderung die mit ihm gekommen war, war etwas, was sie niemals für Möglich gehalten hätte. Niemals.
“Du bist - du bist einmal im Monat ein Werwolf und ich habe immer alles für dich getan.” Charly schluckte benommen. “Und jetzt bist du jeden Tag der Werwolf.”
“W-was?!” Remus stand so plötzlich auf, dass der Stuhl umkippte und packte Charly an den Schultern. “Wie kannst du es wagen, so etwas zu mir zu sagen?”
“Weil es die Wahrheit ist und von dir ist nichts mehr übrig, dass noch dem ähnelt was du früher einmal warst!” Charly sah ihm in die Augen und versuchte sich seinem harten Griff zu entreißen. Was sie da sah, war beängstigend und so furchteinflößend, dass es ihr kalt über den Rücken lief. “D-du tust mir weh! Laß … mich los!”
“Was bildest du dir ein? Wie kannst du dir anmaßen, so über mich zu urteilen?” schrie Remus und schüttelte Charly blind vor Wut. “Du bist die allerletzte Person, die irgendetwas über mich weiß!”
“Ja? Ist dass so? Du bist nichts weiter als ein Schatten deiner selbst.” brüllte sie tränenüberströmt und wich panisch zurück, als Remus eine Hand drohend hob. “Willst du mich schlagen? Dann tus doch!”
“Ich- ich.” Remus ließ sie los und ging einen Schritt zurück. “Geh! Ich kann dich heute nicht mehr sehen, sonst vergesse ich mich.”
Charly stolperte blind durch die kleine Wohnung, schnappte ihre Sachen und flüchtete dann zur Türe. Raus, sie musste hier raus! Sie fühlte sich betäubt und kaum fähig, klar zu denken oder zu handeln. Aber es war nicht nur die Gewissheit, dass ihre Liebe gar keine war, sondern auch die Tatsache, dass sie sich von Anfang an getäuscht hatte, die ihr die Luft zum atmen nahm.


Sirius lümmelte schläfrig auf seinem Sofa und ging einer seiner Lieblingsbeschäftigungen nach, Musik hören. Neben Essen und Frauen wohlgemerkt. Er summte leise die Melodie von “It’s all over now” von Van Morrison und beglückwünschte sich im Stillen zu dem Kauf der Platte. Nach einer hitzigen Diskussion mit James - er fand dass Original von Bob Dylan viel besser - und einem kleinen Flirt mit der Kassiererin, hatte er seine Errungenschaft umgehend nach Hause gebracht und genoss die Ruhe. Selten, aber es kam vor, mochte auch er es, wenn er einen Abend allein war und nichts tat, als seinen Gedanken nachzuhängen. Er dachte an Charly, die er erst vor wenigen Tagen wieder gesehen hatte. Es war ein ganz banales Treffen mit dem Freundeskreis gewesen und er für seinen Teil hatte sich sehr über ihre Anwesenheit gefreut. So ging es ihm eigentlich jedes Mal, wenn er so darüber grübelte. Allerdings hatte er auch festgestellt, dass Charly ihm etwas aus dem Weg ging und Gespräche so oberflächlich wie möglich hielt. War wohl auch besser so. Obwohl er ja damals im Mellow kurzfristig den Eindruck bekommen hatte, dass sie sehr wohl ein gewisses Interesse hatte. So oder so, er tat besser daran, nicht immer wieder an sie zu denken. Und er wusste ja noch nicht einmal, warum er dass tat! Abgesehen von der Szene im Garten hatte er wirklich keinen Grund dazu. Fakt war aber trotzdem, dass er sie mochte und dass er sich irgendwie auch zu ihr hingezogen fühlte. Sie entfachte in ihm den typischen Beschützerinstinkt und dass allein war schon bedenkenswert, wie er fand. Aber sie war eben einfach so niedlich und wirkte immer etwas chaotisch oder besser gesagt verträumt. Und wenn er sie dann manchmal beobachtete - nicht ohne vorher die Lage auf einen eventuell eifersüchtigen Remus zu sondieren - dann wollte er sie in die Arme nehmen. Wozu dass führen konnte, hatte er ja bereits schon auf der Party rausgefunden.
Plötzlich läutete es und Sirius wurde unangenehm aus seinen Gedanken gerissen. Leise vor sich hingrummelnd stapfte er zur Türe - wer beim Barte des Merlins störte ihm um so eine Uhrzeit - und öffnete sie grimmig. Allerdings verflog sein Unmut über die Störung rasend schnell, als er ein tränenüberströmtes und schniefendes Etwas erblickte, dass sich als Charly herausstellte.
“Charly! Also- also dass ist ja eine Überraschung.”
“S-stör ich? Ich wusste nicht, ob - ob du Besuch h-hast.” stotterte Charly schluckend und wurde sich eigentlich erst jetzt darüber bewusst, dass sie direkt zu Sirius gelaufen war. Ihre Beine hatten sie wie ferngesteuert zu ihm getragen und dass obwohl er wahrlich die letzte Person war, bei der sie jetzt sein sollte. Sofern er sie überhaupt hineinlassen würde.
“Ähm … nein.” Sirius starrte sie total perplex an und wusste nicht, was ihn mehr schockierte. Der traurige Anblick oder die Tatsache, dass sie es war! “Komm rein!”
“Danke.” Charly lächelte schief und folgte ihm dann in dass geräumige Wohnzimmer. So mies sie sich jetzt auch fühlte, so sehr wurde sie auch von dieser Wohnung beeindruckt. Dass hier hätte sie einem Kerl wie Sirius garantiert niemals zugetraut. .Es gab hier zwar nicht viele Möbel, aber die wenigen war mit Bedacht und einem hervorragenden Geschmack fürs Detail ausgewählt worden. Ein bisschen fühlte man sich an dass viktorianische Zeitalter erinnert und obwohl alles insgesamt dunkel gehalten wurde, strahlten die schweren roten Samtvorhänge etwas Heimisches, Wärmendes aus. Entweder verdiente sich Sirius als Profikiller etwas nebenher oder die Gehälter der Auroren waren immens.
“Ja ähm, willst du was trinken?” fragte Sirius und steckte seine Hände in die Hosentaschen. “Vielleicht Tee oder ähm … Whisky?”
“Ich glaub, ich brauch einen Whisky.” murmelte Charly und verfolgte seinen Gang zu der kleinen Bar, wo er mit einem geschickten Schwenk seines Zauberstabes zwei Gläser füllte. Trotz ihres Dilemmas stellte sie lächelnd fest, dass er in seinem Schlabberpulli und der abgewetzten Jeans immer noch gut aussah. Wahrscheinlich schaffte er es auch noch in einem Kartoffelsack lässig und elegant auszusehen.
“Hast du auch Hunger? Ich könnte was kochen oder so.” Sirius reichte ihr ein Glas und schien irgendwie überfordert zu sein. Jedenfalls starrte er sie stirnrunzelnd an und war sich nicht schlüssig, was genau sie hier her getrieben hatte. Und was ihn noch viel mehr beunruhigte war dieser erbärmliche Anblick, der sich ihm so herzerweichend bot.
“N-nein danke.”
“Mhm.” Vielleicht sollte er doch mal nachfragen, warum sie eigentlich so zerstört aussah. “Ist- ist irgendwas passiert?”
“Ja. Remus und ich- wir haben uns heftig gestritten. Sehr heftig.” sagte Charly leise und zuckte unbeholfen die Schultern. “Ich weiß auch nicht, warum ich zu dir gekommen bin.”
“Hm, ja.”
“Ich- weißt du noch, was ich auf der Party zu dir gesagt habe? Ich - ich hab gesagt, dass mich niemand hört, wenn ich schreie-”
“Und ich hab gesagt, ich hör dich auch wenn du nicht schreist.” beendete Sirius den Satz, während er sich langsam neben ihr auf dem Sofa niederließ.
“Ja hast du und dass hat mir viel bedeutet.”
“Charly, sag mir was los ist! Ich kann dich gar nicht ansehen, ohne gleich selbst loszuheulen.”
“Ich dachte immer, Männer weinen nicht.” sagte Charly und deutete so etwas wie ein Lächeln an.
“Okay, ich wollte nur solidarisch sein.” Sirius zündete sich eine Zigarette an und reichte ihr auch gleich eine. “Sagst du mir trotzdem, warum du so verweint bist?”
Charly nickte, nahm einen kräftigen Schluck und zog nachdenklich an ihrer Kippe. Sie musste erst ihre Worte im Kopf ordnen und nicht wild drauf los brabbeln. Vor allem wollte sie die Geschichte so weiter geben, wie sie tatsächlich passiert war. Sie räusperte sich kurz und fing dann an zu erzählen.
Anfangs ging es nur stockend und mehrmals musste Charly innehalten und verstohlen in ein unauffällig gereichtes Taschentuch von Sirius schnäuzen. Aber je mehr Zeit verging, desto leichter ging es ihr über die Lippen und zumindest schaffte sie es, nicht alle drei Sätze loszuheulen. Sirius sah sie sowieso schon schockiert genug an und ihre Heulattacken waren für ihn wohl nicht besonders erheiternd mit anzusehen. Hin und wieder bekam sie ein frisches Taschentuch oder spürte wie seine Hand über ihren Arm streichelte. Er sagte kein Wort, unterbrach sie nicht und gab ihr die Gelegenheit, sich richtig auszukotzen. Zwar schnaubte er zwischendurch etwas was sich nach “unglaublich” anhörte, behielt sich aber sonstige Kommentare vor. Zwei Packungen Taschentücher, einer halben Schachtel Kippen und einer liebevollen Umarmung später, war Charly immerhin wieder Herr der Lage und fühlte sich merkwürdig ruhig und aufgeräumt. Vielleicht war es ja sein Arm der sich fürsorglich um ihre Schultern legte oder auch einfach nur die Gewissheit, dass er für sie da war. Jedenfalls war die Last auf ihrem Herzen weg und dass war mehr, als sie für möglich gehalten hätte.
“Dass ist- also ich befürchte, dass ich da nicht mehr unparteiisch sein kann.” meinte Sirius, während er über ihre Hand streichelte. “So hätte ich Remus nie eingeschätzt.”
“Nicht nur du.”
“Hm. Ein wirklich hartes Stück, was er da geliefert hat.”
“Ja.” Charly nickte langsam und hielt seine Hand fest. “So kann man sich täuschen.”
“Merlin, ich weiß gar nicht was ich sagen soll. Außer, dass er dich nicht verdient hat. Nicht wenn- wenn er dich so behandelt.”
“Und ich habe mir den Kopf darüber zerbrochen, weil ich ihn betrogen habe.”
“Mhm, dass ist plötzlich alles ganz anders.” sagte Sirius, sah ihre Finger an und fing an zu lachen. “Du hast wirklich winzige Hände!”
“Besser, als wenn ich Männerhände hätte.” Auch Charly musste schmunzeln. Eine der Eigenschaften die sie so an Sirius bewunderte, denn er wusste selbst in so einer Situation noch, wie er sie aufheitern konnte. Wie damals auf der Party.
“Oh bewahre! Mit Sicherheit hätten die mich niemals so zärtlich streicheln können. Und ich mag kleine Hände sehr gern.”
“Ja?”
“Mhm.” In seinem Blick lag etwas Undefinierbares und man konnte nicht genau sagen, ob dass unbedingt positiv war. Genau so hatte er sie schon auf der Party angesehen und wie es da endete, dass war… nun ja. Allerdings waren die Dinge ja jetzt auch vollkommen anders.
“Ich weiß nicht, ob ich mit Remus zusammen bleiben kann. Es ist- so ist es einfach nicht richtig.”
“Mhm.” sagte Sirius nur. Charly umklammerte ihr Glas und versuchte seinen Augen auszuweichen, was aber gar nicht so einfach war. Dieser Blick war so fixierend, dass ihr ganz warm wurde und plötzlich eine lebhafte Erinnerung an ein gewisses Ereignis ins Gedächtnis rief.
“Schau mich nicht so .. an.”
“Wie denn?”
“Also als, also.” Sie rutschte hin und her, Merlin war dass wieder typisch. “Du hast mich schon mal so angeschaut, kurz bevor du mich geküsst hast.”
“Hm, ja stimmt. Aber jetzt sitze ich nur neben dir und tröste dich.”
“Ja.”
“Okay.” Sirius grinste sichtlich amüsiert. “Wir tun doch jetzt nichts Verbotenes!”
“Jetzt nicht.”
“Aber?”
“Was aber?” fragte Charly nervös.
“Dein “Jetzt nicht” hat sich nach “noch nicht” angehört.”
“Hör auf ständig meine Gedanken zu raten.”
“Und schon wieder ein Volltreffer! Ich hätte vielleicht eher Lehrer für Wahrsagen werden sollen, ich hab eindeutig Talent.” meinte Sirius lächelnd.
“Also ich bin am Boden zerstört und du fängst mit so was an!” sagte Charly ernst, musste aber ein Schmunzeln unterdrücken.
“Es geht dir doch jetzt schon besser oder?” Sirius lachte leise und zog an einer ihrer Haarlocken. “Komm, schenk mir dein bezauberndes Lächeln!”
“Si-Sirius!” Aber Charly lächelte und nur Merlin wusste, wie er dass bewirkte. Und wieso er es auch fertig brachte, dass sie Remus fast komplett aus ihrem Kopf drängte?! “Du bist manchmal unglaublich.”
“Ja, ich weiß.” Sirius sah sie treuherzig an. “Aber ich konnte ja schließlich auch nicht wissen, dass Remus so eine Freundin hat.”
“Ich konnte auch nicht wissen, wie dass alles wird. Und warum ich mit dir hier sitze.”
“Obwohl du es eigentlich besser weißt.”
“Was- was weiß ich besser?”
“Soweit gehen meine Hellseher-Qualitäten leider nicht. Aber ich kann dir nur sagen, was ich denke.”
“Und was?” fragte Charly blaß. Er wählte seine Worte schlauerweise immer so, dass man sich überhaupt nicht mehr auskannte und förmlich um eine vernünftige Erklärung betteln musste. Gehörte wohl zu seiner Masche.
“Ich denke, dass ich einen meiner besten Freunde betrogen habe und genau wie du, auch mit meinem Gewissen kämpfe. Aber-.” Sirius hielt inne und betrachtete sie forschend. “-aber leider habe ich auch festgestellt, dass einige andere Dinge dieses Gewissen überwiegen und es mir nicht leicht machen. Und-.”
“Du-.” wollte Charly einwerfen, aber Sirius legte seinen Finger auf ihre Lippen.
“- und so verboten es ist, diese Gedanken und Vorstellungen zu haben, so verlockend ist es auch. Tja und wenn ich dann höre, wie mein Kumpel sein Mädchen behandelt, dann ist es - naja irgendwie noch schwieriger.”
“Ja ich glaub- also ja.” Dieses Gespräch ging schon wieder in diese eine bestimmte Richtung und noch wusste Charly nicht, ob ihr dass auch Recht war. Aber wie gesagt, die Lage war jetzt anders und ihr Entschluss festigte sich von Minute zu Minute.
“Könntest du nicht einfach fünfzig Kilo zunehmen und hässlich werden?”
“Wie bitte?”
“Dann müsste ich mich jetzt nämlich nicht so beherrschen, um nicht rückfällig zu werden.” Sirius grinste anzüglich und sah dass deutliche Bild von Remus davonschwimmen, ohne auch nur ein Bedauern über seine Handlungen zu empfinden. So war dass jedes Mal, sie war da, sah umwerfend aus und schon wurde der vermeintliche Ehrenkodex über Freundschaft über Bord geworfen. Schön, ein Freund wie man ihn sich nicht besser backen konnte. Und auch wenn Remus richtig Scheiße gebaut hatte, war es immer noch nicht in Ordnung. Aber überschwappende Hormone war ja bekanntlich kaum zu kontrollieren.
“Vielleicht- also ich geh jetzt glaub ich.” Charly stand plötzlich auf und drängelte sich an seinen Beinen vorbei. Zumindest besaß sie immer noch mehr Anstand als er. Mit zügigen Schritten -sofern dass auf Highheels möglich war- durchquerte sie den Raum und spürte seinen Blick deutlich im Rücken. Sogar wenn sie ihn nicht ansah, war er immer noch so präsent, dass sie erschauderte. Automatisch blieb sie stehen, drehte sich zögernd um und bekam einen regelrechten Schock, als Sirius nur wenige Zentimeter hinter ihr stand. Sie hatte mal gehört, dass Auroren Experten im Anschleichen waren und offenbar beherrschte Sirius dass ausnehmend gut. “S-i- Merlin, mach so was nie wieder.”
“Charly?” Er ging einen Schritt auf sie zu, was sie gleichzeitig dazu veranlasste, sich mit dem Rücken gegen die Türe zu drücken. Gefangen.
“Sirius?”
“Geh nicht.”
“Warum?”
Sirius beugte sich nach unten und lieĂź seine Stirn an ihrer ruhen, allein diese BerĂĽhrung war mehr als sie ertragen konnte. Verdammt noch mal, warum fĂĽhlte er sich denn so gut an? Wenigstens hatte er die Augen zu, dass war immerhin eine gewisse Erleichterung und ein Aufschub dessen, was gleich ĂĽber sie kommen wĂĽrde. Und ja scheiĂźe, sie wollte es sogar.
“Weil ich dich will.”


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Luna ist auch eine Person, in die ich mich von Anfang an verliebt habe. Sie gibt der Handlung einen wichtigen, neuen Anstrich und sie lässt Harry Dinge anders betrachten. Ich war ihr wirklich von Anfang an verfallen.
Michael Goldenberg