von Dreamcatcher
Schwärze. Ein lähmendes Stechen in der linken Brust. Eisige, bis in die Knochen kriechende Kälte.
Er schlug die Augen auf. Er lag ausgestreckt auf kaltem, feuchten Stein, und um ihn her herrschte trübes, grünliches Dämmerlicht. Etwas, das wie ein Schatten einer Erinnerung war, huschte in sein Gedächtnis zurück: diesen Raum kannte er. Er hatte ihn schon einmal gesehen...
Stöhnend richtete er sich auf und wischte sich das triefende, schwarze Haar aus der Stirn. Sein Umhang schlotterte ihm um den schlanken Körper; er war bis auf die Haut durchnässt.
Mit zusammengekniffenen Augen versuchte er, etwas in der Düsternis zu erkennen. Dann streifte sein Blick eine überlebensgroße, angsteinflößende Gestalt aus Stein. Und in dem Moment, in dem er das marmorne Gesicht Salazar Slytherins erkannte, schossen ihm blitzartige, schmerzende Erinnerungen ins Bewusstsein. Ein rothaariges Mädchen, das, immer schwächer werdend, bewusstlos am Boden lag. Harry Potter, der mit dem Basilisken kämpfte. Der Gesang eines Phönix. Das Tagebuch, in das der Giftzahn des besiegten Basilisken gestoßen wurde ... Schmerz, großer, blendender Schmerz ...
Tom Riddle fasste sich ächzend und mit zusammengebissenen Zähnen an die Brust, in der ein Feuer zu lodern schien. Er knöpfte seinen Umhang auf und betastete mit bebenden Fingern die Haut darunter � doch da war keine fleischige Wunde, aus der dunkelrotes Blut quoll � eine feine, milchig weiße Narbe zog sich über die Stelle, wo der Zahn des Basilisken ihn durchbohrt hatte.
Erschöpft, wie von einer langen Reise, schleppte er sich durch die langen, dunklen Gänge, und wäre beinahe über das ausgeblichene Skelett des Basilisken gestolpert. Er musste die Augen mit einer Hand vor dem hellen Tageslicht schützen, als er die Kammer des Schreckens verließ.
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