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Fanfiction

Geliebt, verdammt...verloren - 10.

von lemontree

10. Kapitel



Snape hatte im Nachhinein keine Ahnung wie er den gestrigen Tag herum bekommen hatte. Minervas Drohungen hallten in seinen Ohren permanent wider. Er hatte darauf verzichtet die große Halle aufzusuchen. Er mochte niemanden sehen und hören. Seine Speisen konnte er sich auch von den Hauselfen bringen lassen. Und das tat er auch.
Es war jetzt kurz vor 20.00 Uhr und jeden Moment müsste es an der Tür klopfen, was dann ein untrügliches Zeichen dafür wäre, dass Miss Hamilton herein schneite und ihn seiner Nerven berauben würde.

Bei dem Gedanken wurde ihm schon im Voraus schlecht. Hamilton! Verdammt noch mal, er wollte keine Miss Hamilton. Er wollte Hermine. Hermine, Hermine und nochmals Hermine.
Er wollte sie, er vermisste sie, er begehrte sie. Alles in ihm schrie nach dieser jungen Frau, die er heute nur ganz kurz auf dem Gang gesehen hatte. Von Ferne. In einem Moment, da sie sich irgendwelchen Verbalattacken gegenüber seinen Slytherins erwehren musste.

Snape seufzte. Warum nur hatte er sich nicht zusammen reißen können? Er wollte seine blöde Aktion mit ihren Haaren am liebsten ungeschehen machen. Er konnte so gut nachvollziehen, wie sie sie sich nun fühlen musste. Gedemütigt, verlacht. Das hatte er nicht gewollt. Sicher, in dem Moment, als er seinen Zauberstab erhoben hatte, glaubte er noch, sie zurechtweisen zu müssen, sich für ihre Abweisung rächen zu wollen. Doch nun? Ja, nun, tat es ihm eben leid... und er litt mit ihr.



Es klopfte. Hamilton. Prima. Zumindest war sie pünktlich. Stöhnend erhob Snape sich und öffnete die Tür. Er war sich nicht sicher, wie lange er sich unter Kontrolle halten konnte, doch zumindest gewillt, das Beste aus der Situation zu machen, denn unter keinen Umständen wollte er Minerva McGonagall samt Gefolge in seinen Räumen haben.



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Zwei Stunden später war Snape mit seinen Nerven und seiner eh nur bedingt vorhandenen Geduld am Ende. 120 Minuten mit jemandem zusammen arbeiten zu müssen, den man überhaupt nicht ausstehen konnte, war das eine. Aber sich gleichzeitig nicht so geben zu können wie man gerne wollte, weil einem die Direktorin im Nacken saß und zudem auch noch gedanklich permanent an eine junge Frau denken müssend, die zum selben Zeitpunkt irgendwo herum hockte und sich grämen musste, weil man die guten Manieren verloren hatte, brachte ihn an die Grenze des Belastbaren.

Jetzt, nachdem diese über alles verhasste Ravenclaw endlich, endlich verschwunden war, hatte er nur noch einen Wunsch. Hinaus. Irgendwohin. Ganz gleich, Hauptsache er bekam frische Luft um die Nase, konnte befreit aufatmen und sich ein wenig die Füße vertreten.
Schüler hatten um diese Zeit ohnehin nichts mehr draußen verloren, so dass einem ruhigen Spaziergang unter dem Sternenhimmel nichts entgegen stand.

Nach ein paar tiefen Atemzügen vor den Toren des Schlosses, marschierte Snape los. Ohne Ziel, ohne Plan.
Wie er wenig später feststellte, trugen ihn seine Füße hinunter zum See. Dies war ihm auch recht. Nur fort. Die Ruhe tat ihm gut und mit jedem Schritt den er tat, kehrte wieder ein wenig Leben in seinen Körper zurück. Er fühlte sich ein bisschen gelöster, auch wenn da noch immer die schwer auf seinem Gemüt lastenden Gedanken an Hermine waren.


Am Ufer des Sees angekommen, glaubte er seinen Augen nicht trauen zu können. Irgendwer saß dort und starrte auf das Wasser hinaus. Wut wallte hoch. Wer es auch immer wagen sollte, seinen kleinen, nächtlichen Ausflug mit seiner Anwesenheit stören zu wollen, würde ihn gleich kennen lernen. Er hatte sich allein gewähnt und nun wagte es doch tatsächlich irgendwer, womöglich auch noch ein Schüler, ihn um seine Ruhe zu bringen.
Rasant schritt Snape auf diese Person zu und hielt abrupt inne, als er Hermine erkannte. In sich zusammen gesunken saß sie ganz still dort. Mit ihren Armen umschlang sie die an den Körper heran gezogenen Beine. Ihr Kinn ruhte auf den Knien.

In Snape kam sofort der Beschützerinstinkt auf. Auch sie schien die Flucht angetreten zu haben. Wahrscheinlich wegen ihm. Weil die anderen ihr mit ihrem Spott keine ruhige Minute gönnten...
Ein dicker Kloß saß in Snapes Hals fest, der Magen rebellierte. Mit klopfendem Herzen trat er lautlos näher.


"Hermine", rief er leise.
Verwundert blickte sie sich um. "Oh, Professor Snape." Eilig stand Sie auf. "Ich weiß, es ist schon spät und ich sollte um diese Zeit..."
"Setzen Sie sich wieder hin, Hermine", raunte Snape, "ich habe ohnehin noch einiges gut bei Ihnen; da werde ich Sie doch jetzt nicht ins Schloss hinauf jagen."
"Oh", Hermine lächelte scheu und nahm ihren Platz wieder ein. "Also, wenn Sie nichts dagegen haben...also ich möchte nicht aufdringlich sein...ich..."
"Ja?", fragte Snape mit dunkler Stimme und setzte sich unaufgefordert neben sie, "wogegen sollte ich nichts haben?"
Hermine grinste. "Hat sich gerade erledigt. Ich wollte Sie eigentlich fragen, ob Sie sich zu mir setzen möchten."

Snape nickte stumm und war unendlich erleichtert. Zumindest redete sie mit ihm und wollte seine Nähe. Er durfte sich zu ihr setzen. Mehr, als er derzeit erwarten konnte.

"Ich habe es da oben nicht mehr ausgehalten", sagte Hermine nach einer Weile.
"Werden...wirst Du noch immer wegen der Haare aufgezogen?"
"Ja, das werde ich", antwortete Hermine und der Ärger in ihrer Stimme war beim besten Willen nicht zu überhören.
"Das tut mir leid."
"Das sagten Sie bereits", erwiderte Hermine knapp, rupfte unwirsch ein Grasbüschel aus, schleuderte es ins Wasser und fuhr lauter fort, "zudem meiden mich Harry und Ron, weil ich nicht gewillt war, mich bei Professor McGonagall über Sie zu beschweren. Aus irgendwelchen Gründen können die beiden das nicht nachvollziehen. Es wird wohl daran liegen, dass Professor Snape für alle Schüler Hogwarts ein rotes Tuch ist."

Hermine hatte sich in Rage geredet und auch in Snape wallte allmählich Ärger auf. Prima, dass sie ihn so unverblümt darauf hinweisen musste, welchen Stand er als Lehrer hatte. Wirklich ganz prima! Als wenn er da nicht selbst drauf gekommen wäre!

"Weshalb wollten Sie sich denn nicht über mich auslassen?", fragte er gereizt, "es wäre doch so einfach gewesen. Die Direktorin wartet doch nur darauf, dass Sie mich endlich bei ihr anschwärzen. Sie würde bestimmt sehr gerne etwas über unsere Streitereien in Erfahrung bringen. Da bin ich ganz sicher. Und für Sie, Miss Granger, könnte es doch nur von Vorteil sein. Ihre Freunde würden Sie wieder lieb haben, sie könnten mit diesen beiden Dummköpfen am kommenden Wochenende gemütlich durch Hogsmeade schlendern. Alles könnte so perfekt sein."

Hermine traten die Tränen in die Augen. Abrupt stand sie auf.

"Sie haben doch wirklich keine Ahnung, Snape", rief sie verzweifelt. "Sie interessiert das doch alles einen Dreck. Sich über mich lustig machen im Unterricht, mich vor allen demütigen, das ist Ihre Welt nicht wahr? Da kommen Sie sich ganz groß vor. Der große Snape kann sich ja alles herausnehmen. Und nur zu Ihrer Information: selbst wenn ich lustig durch Hogsmeade bummeln wollte, ginge das nicht, denn Professor McGonagall hat mir bis auf weiteres den Ausflug untersagt. Ich darf mich fortan im Gewächshaus austoben um wieder zur Besinnung zu kommen."

"Das habe ich nicht gewusst", erwiderte Snape bedrückt.
"Was wussten Sie nicht? Dass Sie unter den Schülern nicht beliebt sind?"
"Doch, verdammt noch mal, Granger, DIESE Tatsache ist mir bewusst." Auch Snape sprang nun auf die Füße und bedachte Hermine mit einem bösen Funkeln in den Augen. "Ich weiß sehr wohl, wie man über mich denkt." Snape musste sich Mühe geben nicht auszurasten und massierte sich angestrengt die Schläfen. Wenn er sich nicht sofort wieder ein bekam war noch mehr verloren, als es sowieso schon war.

"Also gut", sagte er und holte tief Luft, "ich hatte keine Ahnung, dass Minerva Dir verboten hat, ins Dorf zu gehen."
"Hat sie aber", antwortete Hermine leise, "sie kam gestern noch in mein Zimmer und wollte wissen, was in Zaubertränke abgelaufen ist. Ich habe ihr aber nichts gesagt, und da...da hat sie eben eine Entscheidung gefällt."

Hermine stand so unglücklich vor ihm, dass es Snape bei ihrem Anblick sämtliche Eingeweide zusammen zog.
"Komm mal her", sagte er einfühlsam und während sie sich schluchzend von ihm in den Arm nehmen ließ, flüsterte er: "Ich weiß, dass Du ihr nichts gesagt hast, Hermine. Ich wusste es einfach."
"Ich konnte es ihr einfach nicht verraten", hauchte Hermine verzweifelt und klammerte sich an Snape, "nichts habe ich ihr verraten, nichts."
"Beruhige Dich, Hermine", erwiderte Snape sanft, nahm ihr Gesicht in seine Hände und sah sie an, "ich weiß es doch." Dann küsste er sie auf die Stirn und schloss ganz fest seine Arme um ihren zarten Körper.

In einer festen Umarmung standen sie nahe am Wasser und hingen ihren Gedanken nach. Snape strich dabei immer wieder zärtlich durch ihre Haarpracht und hauchte Küsse darauf. Hermines Gefühle fuhren Achterbahn und als sie ihren Kopf hob, eigentlich nur um ihn anzusehen, da geschah es. Seine Lippen waren ihrem Mund plötzlich so nah, wie gestern noch in ihrem Traum. Sie schloss einfach nur die Augen, seufzte und befand sich augenblicklich in einem absolut umwerfenden, sinnlichen Kuss mit Snape verstrickt, den sie glaubte nie im Leben wieder lösen zu wollen. Seine leicht rauen Lippen nahmen ihren Mund mit einer nie für möglich gehaltenen Sanftheit in Beschlag, dass es Hermine fast den Atem raubte.

Der Kuss währte lange...und er wurde seitens Snapes fordernder. Immer energischer drang seine Zunge in ihren Mund ein, immer fester presste er sie an sich. Ein Stöhnen nach dem nächsten entrang sich seiner Kehle. Hermine spürte mittlerweile eine beunruhigende, verdächtige Härte an ihrem Bauch und als Snape dann auch noch ihre Brüste äußerst grob umfasste und ihre Beine mit dem Knie zu teilen versuchte, konnte sie einfach nicht anders, als ihn von sich zu stoßen.
"Was soll das?", keuchte er heiser und verständnislos, "heuchelst mir hier Zuneigung vor und dann?" Mit einem Schritt war er wieder bei Hermine, bedachte sie mit einem Blick der ihr Angst einjagte, und drückte sie gegen einen Baum. Er wollte die Zärtlichkeiten ungerührt ihrer Gegenwehr wieder aufnehmen, aber Hermine, inzwischen panisch geworden, wusste sich nicht anders zu helfen, holte für ihn überraschend aus und verpasste ihm eine schallende Ohrfeige.

Ehe sie sich versah wurde sie rüde gegen den Baum gestoßen und ihr schlug ein: "Verfluchtes Miststück!", um die Ohren.
Snape packte Hermine rabiat am Handgelenk, starrte fassungslos auf die Hand, die ihn geschlagen hatte und näherte sich ihr dabei schon wieder auf eine Weise, die ihr Angst und Bange machte. Er atmete heftig, seine Augen sahen auf sie mit dem Blick eines gehetzten Tieres herab...

Mit der freien Hand riss Hermine nun in ihrer Not eilig den Zauberstab hervor und versetzte Snape damit in einen Zustand der Lähmung. Er kippte rücklings zu Boden und riss Hermine, da seine nunmehr gelähmte Hand die ihre noch immer fest umschloss, mit sich. Sie kam auf ihm zum Liegen.
Emsig versuchte sie sich aus dem Griff zu befreien, es gelang ihr nicht. Seufzend ergab sie sich, lag noch immer halb auf ihm und flüsterte: "Severus Snape, weißt Du wenigstens, dass Du ein verdammter Idiot bist? So machst Du erst recht alles kaputt."

Minuten, die ihr wie Stunden vorkamen vergingen. Ihre umschlossene Hand war inzwischen fast Taub, der Griff schmerzte und bewegen konnte sie sich so auch nicht richtig.
Verdammter Mist! Hermine wusste beim besten Willen nicht, wie er reagieren würde, wenn sie den Fluch aufhob. So blieb sie weitere Minuten in ihrer misslichen Lage dort wo sie war liegen: auf dem Mann, der soeben äußerst zudringlich geworden war und nach dem sie sich noch immer sehnte. Der offenbar mit ihr anstellen konnte was er wollte ohne Angst haben zu müssen, dass sie jemandem davon ein Sterbenswörtchen verriet. So langsam aber sicher schien sie wirklich nicht mehr alle beieinander zu haben. Vielleicht hatte Harry ja Recht.

Und obwohl sie Angst verspürte, obwohl sie keine Ahnung hatte, was gleich mit ihr angestellt wurde, wenn sie ihn erlöste, begann sie ihm, ohne darüber nachzudenken, aus einem Impuls heraus, mit der freien Hand über das Gesicht zu streichen. Erst ganz sanft und vorsichtig mit dem Zeigefinger über die Wangen, die Schläfen, über die Nase, den Mund...dann irgendwie, Gefallen an ihrem Tun findend, langte sie mit der ganzen Hand nach seinen Haaren und wühlte darin herum. Sie beobachtete im fahlen Mondlicht, wie aus seinen Augen zunehmend der Zorn wich und stattdessen so etwas wie Traurigkeit darin seinen Platz einnahm. Dieses Schauspiel mitzuerleben bewegte sie sehr. Sie konnte sich gar nicht satt sehen an dieser Melancholie und spürte selbst, wie es ihr dabei immer mehr die Kehle zuschnürte. Egal was gleich geschah, sie wusste was sie zu tun hatte. Sie konnte ihn nicht länger leiden lassen.

Mit zitternder Hand erhob sie den Zauberstab und murmelte den Umkehrzauber.

Sie wollte nun umgehend ihrem Fluchtinstinkt folgen, soviel an Abstand wie möglich zwischen sich und Severus bringen, doch er war einfach schneller. Statt sie fliehen zu lassen, statt ihre Hand frei zu geben, hatte er blitzschnell auch ihre andere Hand ergriffen und behielt Hermine bei sich am Boden. Ihre Augen weiteten sich vor Angst und Schreck, ihre Lippen bebten, ihr Herz schlug einen wilden Takt. Noch nie hatte sie sich so hilflos gefühlt. Sie wollte schreien, doch kein Laut kam ihr über die Lippen...

"Sieh mich an", flüsterte Snape mit belegter Stimme, "bitte, Hermine, sieh mich an."
Sie kam seiner Bitte nicht nach. Sie konnte einfach nicht. Mit seinen plötzlich wieder so sanft geflüsterten Worten konnte sie nicht umgehen. Die Angst steckte ihr noch immer in den Knochen. Sie wollte nur weg von hier, sich in Sicherheit wiegen können. Abstand von dem Mann gewinnen, der sie derart verunsichern konnte, bei dem sie permanent einem Wechselbad der Gefühle ausgesetzt war. Schwankend zwischen Zuneigung, Wut...und selbst Angst.

"Hermine", bat Snape erneut, "bitte, ich möchte Dir nicht weh tun. Sieh mich nur einmal an." Er klang verzweifelt, sie hörte es. Er fühlte sich keinen Deut besser als sie. Sie spürte es. Und doch...sie konnte ihm momentan nicht in die Augen sehen.
"Bitte!", erklang es heiser.
"Ich kann nicht", wisperte Hermine und versuchte sich in einem erneuten Anfall von Panik, total mit der Situation überfordert, wiederholt zu befreien. Seufzend gab Snape nach. Hermine schoss, nun frei gegeben, nach hinten, strauchelte, fiel zu Boden und kroch auf allen Vieren durch das feuchte Gras davon. Flucht! Sie wollte noch immer nichts als fort.


So recht konnte auch Snape nicht mit der bestehenden Situation umgehen und wurde langsam echt sauer. Zum einen auf sich selbst und zum anderen auf dieses dumme Gans, die nun geradezu, auf eine absolut lächerliche Art und Weise, vor ihm floh. Auf allen Vieren wie ein Kleinkind! Hatte sie denn nicht verstanden, dass er ihr nicht nochmals wehtun wollte? Hätte er sich vielleicht etwas lauter artikulieren sollen, damit seine Worte in den Dickkopf aus Gryffindor Einzug halten konnten?

Kurz entschlossen und unüberlegt setzte er ihr nach.

"Du kannst nicht immer einfach verschwinden, wenn Dir etwas nicht passt!", fauchte er sie an. "Los stehe jetzt endlich auf! Was soll denn das? Du tust gerade so, als wollte ich Dich fressen."
Hermines Kehle war wie zugeschnürt. Wimmernd kniete sie vor ihm und grub ihre Finger tief in das Gras. Sie sah nicht auf.
"Meine Güte, was mache ich hier eigentlich?", knurrte Snape und begab sich nun ebenfalls auf die Knie. "Hermine, ein für alle mal", sagte er eindringlich, "sieh mich jetzt endlich an!"
Hastig schüttelte sie den Kopf.
Snape reichte es. Grob griff er unter ihr Kinn und hob es empor. "SIEH MICH AN!", brüllte er.

"Bitte tun Sie mir nichts, Sir." Schützend hielt Hermine ihre Hände vors Gesicht.

"Du bist doch nicht mehr zu retten", schnaubte Snape wütend und sprang auf die Beine. "Führst Dich hier wie eine hysterische Ziege auf. Aber eben, als ich noch gelähmt am Boden lag, da konntest Du Deine Hände nicht bei Dir behalten, was? Da konntest Du mich noch berühren. Große Leistung, Granger! Wirklich sehr mutig! Eine Gryffindor wie sie im Buche steht." Snape verzog verächtlich seinen Mund. "Aber dann bleiben Sie eben hier hocken, Miss Granger und suhlen Sie sich in ihrem Gejammere. Blöde Kuh!"

Dann wandte Snape sich ab und entschwand in die Nacht. Hermine hockte noch ein paar Sekunden in absoluter Starre auf der Erde, dann erhob sie sich maßlos enttäuscht. Langsam und in Tränen fast zerfließend, ging sie zum Schloss hoch und je näher sie diesem kam, desto schneller wurde sie. Zum Ende des Weges hin war es einfach nur noch ein Sprint. Völlig außer Atem brauchte sie ewig, um das Portal zu öffnen.
Jeglicher Kraft, jeglicher Freude beraubt, schleppte sie sich in ihr Zimmer und ließ sich so wie sie war, mit erdverkrusteter, klammer Kleidung auf ihr Bett fallen. Es störte sie nicht, ihr Akku war leer. Sie wollte nur noch schlafen, schlafen, schlafen und nie wieder aufwachen.


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Snape stapfte fluchend und im Eiltempo vor sich hin. Irgendwohin. Weg von dieser Zicke, die ihm mit dem Geheule beträchtlich auf die Nerven gefallen war. Was war denn schon dabei ihn anzusehen? Dem Kuss war sie doch auch nicht abgeneigt gewesen.
Doch je weiter er sich von ihr entfernte, je länger er unterwegs war, desto mehr wurde ihm auch bewusst, wie mies er sich schon wieder verhalten hatte. Großer Gott, sie war doch noch fast ein Kind, die Angst hatte ihr im Gesicht gestanden.

Abrupt, einer Eingebung folgend, machte Snape kehrt und spurtete zu der Stelle zurück, an der er sie eben verlassen hatte. Es traf ihn tief, als er sie dort nicht mehr antraf. Er rief leise ihren Namen, er suchte jeden Strauch, jeden kleinsten Winkel nach ihr ab. Snape watete sogar ins Wasser hinein, um sich zu vergewissern, dass sie sich nicht hinter dem Schilf versteckt hatte.
Er hatte plötzlich panische Angst um sie. Der Schock über sein eigenes Verhalten saß tief. Er machte sich schreckliche Vorwürfe.
Einen Moment dachte er sogar ernsthaft darüber nach, auf der Stelle zum Gryffindorturm hinauf zu marschieren und sich selbst davon zu überzeugen, dass sie sicher angekommen war. Verwarf diesen Gedanken aber vorerst wieder.

Dann stand Snape bestimmt eine halbe Stunde lang vor dem Schloss und sah zu den Türmen hinauf. Er wollte sehen, dass in ihrem Zimmer das Licht anging, er wollte sicher sein, dass sie oben war. Doch es blieb alles dunkel.

Von Gewissensbissen geplagt schlich er zu später Stunde doch noch in den Gryffindorflügel. Als ihm die Fette Dame murrend verriet, dass Hermine Granger vor knapp einer Stunde wie ein Häufchen Elend vor ihr gestanden hatte und in ihrem aufgebrachten Zustand noch nicht einmal mehr das Passwort hatte sagen können, war er zum einen erleichtert, zum anderen tief beschämt. Niedergeschlagen schlurfte er in seine Räume. Ruhig schlafen würde er mit Sicherheit nicht können.


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