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Fanfiction

Geliebt, verdammt...verloren - 8.

von lemontree

8. Kapitel




Als Hermine schon längst im Unterricht saß, dabei war, ihre mittlerweile dritte Stunde an diesem verfluchten Dienstag hinter sich zu bringen, ohne die nötige Aufmerksamkeit an den Tag legen zu können, hatte sie noch immer dieses gefährliche Grinsen Snapes vor sich.
Und zum hundertsten Male fragte sie sich, was sie in seinem Unterricht noch zu erwarten hätte. Irgendwie ahnte sie, dass es keine normale Unterrichtsstunde werden würde...und sie war sich auch ziemlich sicher, dass die Krümel auf dem langen Haustisch der Gryffindors sich vor ihren Augen nicht zufällig so formiert hatten. Snape hatte dabei eindeutig seine Hände im Spiel gehabt. Todsicher.

Revanche.

Brotkrümel fielen nicht einfach so auf den Tisch, dass sie ein Wort bildeten. Und erst recht nicht DIESES Wort, welches im Zusammenhang mit seinem Blick noch im Nachhinein einen Schauer über ihren Körper schickte. Was hatte dieser Mistkerl nur vor?



Hermine betrat zwei Stunden später angespannt das Zaubertränkeklassenzimmer. Sie rechnete mit allem. Sie hatte ihre Sinne geschärft. Sie wusste, dass er sie heute provozieren würde; sie war sich nur noch nicht sicher, wie sie darauf reagieren sollte.
Es ganz gelassen und scheinbar gelangweilt in Kauf nehmen und ihn damit herausfordern?
Oder von Anfang an kontra bieten und dabei Hauspunkte verlieren und zu Strafarbeiten verdonnert werden?

Wie sie es auch drehte und wendete, Hermine kam zu dem Schluss, dass sie eigentlich tun und lassen konnte was sie wollte; wenn er einen perfiden Plan ausgeheckt hatte, würde sie sich dem nicht entziehen können, ohne irgendwie angeschlagen aus der Sache heraus zu kommen.

Tolle Aussichten!

Dementsprechend stellte sich schon lange bevor er dann wirklich zur Tür herein stürmte ein flaues Gefühl ein.
Doch welche Überraschung, die erste Viertelstunde ignorierte er sie komplett. Weder achtete er darauf, ob sie sich durch eifriges Melden am Unterricht beteiligen wollte, noch schaute er in ihre Richtung. Ein wenig war sie fast geneigt enttäuscht zu sein, denn mit Ignoranz hatte sie nun gar nicht gerechnet. Mit allem anderen ja, aber nicht damit.

Sie stieß die Luft gerade geräuschvoll aus und bemerkte zufrieden, dass damit auch ihre Anspannung wich, da drehte er sich ganz langsam zu ihr um und fixierte sie mit leicht geneigtem Haupt intensiv.

Augenblicklich erstarrte Hermine, denn sie ahnte nun, dass er sie absichtlich noch ein wenig zappeln lassen hatte. Er hatte sie nur in Sicherheit wiegen wollen. Sie schluckte in Erwartung dessen was gleich über sie herein brechen würde. Und dann ging es auch schon los.

"Granger, wie ich sehe, weilen auch Sie unter uns", schnarrte er leise und kam Schritt für Schritt näher, "warum nur bemerke ich erst jetzt, dass es Sie auch noch gibt? Soweit ich mich erinnere, habe ich im Laufe der Stunde schon jede Menge Fragen an die Klasse gerichtet, doch", er machte eine Pause und ließ dabei die Fingerknöchel knacken, "doch Sie haben sich nicht einziges Mal am Unterrichtsgeschehen beteiligt. Meinen Sie neunmalkluges Ding etwa, dass Sie dies nicht mehr nötig hätten? Miss Oberschlau schweigt, widerspricht oder sitzt ihre Zeit gelangweilt bei mir ab. Man sollte meinen..."

"...ich habe mich gemeldet, Sir...", brauste Hermine auf, doch Snape hob blitzschnell seine Hand und gebot ihr damit zu schweigen.

"Man sollte meinen, dass Sie auf Konfrontationskurs aus wären. Ist dies so, Miss Granger?", zischte er mit gefährlichem Unterton.

Hermine erwiderte nichts. Am liebsten hätte sie ihm allerdings ein lautes JA entgegen geschrieen. Der sollte es gar nicht übertreiben!

"Ist dies so, Granger?", wollte er nun schon etwas lauter wissen.

"Vielleicht", knurrte Hermine. Die Klasse hielt den Atem an. Selbst Harry, das Lästermaul, schien geschockt zu sein und flüsterte: "Lass es doch bitte, Hermine!", bereute es aber umgehend, denn sogleich bekam er die Quittung für seine Äußerung: "Potter, Sie melden sich heute nach dem Abendessen bei Mr. Filch", raunte Snape, ohne den Blick dabei von Hermine zu nehmen, "und Sie Granger...AUFSTEHEN!"

Hermines Wut war kaum noch zu bremsen. Widerwillig erhob sie sich. Allerdings langsam und bedächtig. Sie stand hinter ihrem Stuhl und schaute trotzig zu Snape auf.
"Granger", schnarrte Snape mit seidiger, einlullender Stimme, "ist Ihnen eigentlich klar, dass Sie gegen eine Regel zum Aufenthalt in diesem Raum verstoßen haben?"
"Was? Bitte?" Hermine war irritiert. Was wollte er denn nun? Gegen welche Regel sollte sie verstoßen haben?
"Miss Granger, erstens heißt es wie bitte und zweitens...Sie befinden sich in einem Raum, in welchem mit gefährlichen Zutaten hantiert wird. Dementsprechend gelten hier auch gewisse Sicherheitsbestimmungen."
"Könnten Sie wohl etwas konkreter werden, PROFESSOR SNAPE", presste Hermine wütend hervor, "nach solch einem dämlichen Rätselraten steht mir nämlich gerade nicht der Sinn." Ein Raunen ging durch die Klasse. Aller Augen waren auf Hermine gerichtet. Jeder hier Anwesende fragte sich nun, wie Snape darauf reagieren würde. Dieser schnalzte missbilligend mit der Zunge. Eisige Züge durchzogen sein Gesicht.

"Ich rate Ihnen dringend den Ton zu wahren, Granger..."
"...sonst?"
"Sonst sprechen wir uns an anderer Stelle wieder." Snape schnaufte und benötigte einen Moment, um sich wieder zu fangen. Ihm war klar, dass alle auf einen Ausbruch von ihm warteten. Er musste handeln. Schnell. Gelassen. Souverän.

"Ihre Haare sind das Problem, Granger, es sind Ihre verdammten, struppigen Haare", sagte er ruhig. "Sie haben Sie wider besseren Wissens offen gelassen", spöttisch verzog er seinen Mund. "Nun, wenn Sie meinen mich auf diese Weise ärgern zu müssen, dann sollte ich Ihnen wohl zeigen, was ich davon halte."

Er hob seinen Zauberstab und richtete ihn auf die erschrockene Hermine. Sie stieß unwillkürlich einen spitzen Schrei aus. Im Handumdrehen spürte sie, wie ihre Haare schmerzhaft nach oben gerissen und zusammen geschnürt wurden. Sie wollte panisch danach tasten, doch ein drohendes: "Wagen Sie es nicht Hand daran zu legen, Granger!", ließen sie davon Abstand nehmen. Sie traute Snape im Moment alles zu. Sie empfand Angst. Sie zitterte. Es war totenstill in der Klasse. Keiner regte sich.

Nach einer Schreckminute begannen ein paar Slytherins hinter vor gehaltener Hand zu kichern. Und da ihr Hauslehrer nichts dagegen zu haben schien, wurde das Gekicher immer ungehaltener und ging kurz darauf in ein lautes Gelächter über. Hermine ahnte, dass sie es war, die mit ihrer Frisur zur Heiterkeit beitrug. Das Blut schoss ihr ins Gesicht und sie wäre am liebsten im Erdboden versunken. Miststück. Verfluchtes Miststück. Wie konnte er nur so weit gehen?

Snape, zufrieden mit seiner Tat, grinste nun über das ganze Gesicht und betrachtete Hermine ausgiebig. Amüsiert schnarrte er: "Steht Ihnen ausgezeichnet der Springbrunnen, Granger. Und...für Ihren kleinen Aussetzer ziehe ich Ihnen noch, mhm, sagen wir mal 30 Punkte ab. Ja das dürfte genügen. Immerhin unterhalten Sie uns mit Ihrer Art sich zu frisieren vorzüglich. Da möchte ich doch Gnade vor Recht ergehen lassen."

Hermine traten die Tränen in die Augen. Sie hasste ihn, diesen Bastard und schwor sich, ihn dafür bezahlen zu lassen. Wer hier zuletzt lachen würde, stand noch lange nicht fest.
Snape jedoch erschrak auf Grund des ihm entgegenschlagenden offensichtlichen Hasses. Bei jedem anderen wäre ihm das völlig egal gewesen. Aber doch nicht wenn er von HERMINE kam!
Er haderte aufgrund ihres andauernden verächtlichen Blickes in seine Richtung kurz mit sich, wusste auch, dass er viel zu weit gegangen war, spürte inzwischen sogar Mitleid aufwallen, aber er war schließlich der Lehrer und hatte dafür zu sorgen, dass man ihm Respekt zollte. Bei Hermine ließ dies manchmal leider zu wünschen übrig.

Plötzlich in Zweifel an seinem Tun verstrickt, von Gewissensbissen geplagt, fauchte er: "RUHE!", an seine Slytherins gewandt und bellte dann an alle gerichtet: "Schlagen Sie die Bücher S.245 auf. Sofort! Arbeiten Sie das dortige Kapitel durch und fertigen Sie Aufzeichnungen dazu an! Dies wird der Auftakt zu Ihrer Hausarbeit sein. Ich möchte von jedem einzelnen Dummkopf in diesem Raum zur nächsten Stunde auf drei Seiten Pergament eigene Überlegungen zu diesem Thema vorgelegt bekommen."

Die Klasse durch seine Laune, die sich von einer Minute zur anderen um mindestens 180° gedreht hatte, machte sich ohne Murren sofort an die Arbeit. Solch ein Stimmungswandel bei Snape hatte immer schon bedeutet, dass man besser nicht mehr auffällig wurde. Jetzt war er gerade unberechenbar. Das wussten sowohl Gryffindors als auch Slytherins.

Mit einem verdammt schlechten Gewissen, ging Snape zu seinem Pult und setzte sich. Von der Klasse war außer dem Rascheln von Papier und dem Kratzen der Feder auf selbigem, kein weiterer Laut zu hören.

Unter einem dichten Vorhang aus Haaren schielte Snape vorsichtig zu Hermine und fragte sich, warum es eben wieder ausgeartet war. Wie zu erwarten, schrieb sie nicht. Sie schien mit ihren Gedanken meilenweit weg zu sein. Und hatte nun ein todtrauriges Gesicht aufgesetzt. Zwei vereinzelte Tränen rollten ihr über die Wange.
Das bekannte, mittlerweile vertraute und dennoch gehasste Ziehen im Magen stellte sich ein. Snape fühlte nun mit ihr. Obwohl er ihr eben noch zugesetzt hatte. Er schämte sich plötzlich wegen der Umgestaltung ihrer Haare. Am liebsten wäre er jetzt zu ihr gegangen, hätte sie von dieser lächerlichen Frisur befreit...und in die Arme genommen.

Doch von dieser Chance war er mindestens so weit entfernt, wie Hermine mit ihren Gedanken vom Unterricht. Da half es auch nichts, dass seine Hand wie automatisch zu der Tasche seiner Robe glitt, in welcher sich die Haarbürste befand.



Jeder hatte zu tun. Die Klasse las und bekritzelte emsig einige Rollen Pergament und Snape überlegte fieberhaft wie er die Wogen nach dem Unterricht wieder glätten sollte. Oh bei Merlin, wozu hatte er sich nur hinreißen lassen? DAS würde sie ihm niemals verzeihen. Zu recht.

Das Klingeln zur Pause war wie eine Erlösung für Hermine. Sie traute sich nicht nach links und rechts zu sehen. Vorsichtig tastete sie nun ihre Haare ab...und war entsetzt. Wenn sie wirklich so aussah, wie es sich anfühlte...meine Güte, sie würde wochenlang unter dem Spott zu leiden haben. Mit beiden Händen versuchte sie fahrig den riesigen Knoten des Bandes zu lösen, aber dieser war einfach nicht zu öffnen. Auch Harry und Ron zogen und zerrten nun daran herum, doch diese Frisur schien für die Ewigkeit gemacht worden zu sein. Hermine biss die Zähne fest zusammen um den Schmerz zu unterdrücken. Das Herumgezerre tat höllisch weh. So sehr sie sich auch mühten, sie konnten dem dreistöckigen Springbrunnen einfach nicht beikommen. Die Haare ragten steil nach oben, nur dann und wann von wie Fontänen anmutenden, ausbrechenden Haaren in ihrem Aufwärtsstreben unterbrochen. Festgezurrt von mehreren Lederbändern, welche die Stabilität von Stahl aufwiesen. Keine Chance.

Mitleidig sahen die Gryffindors zu Hermine, die Slytherins hingegen johlten und feixten. Ein fieser Spruch nach dem nächsten traf auf Hermines Ohren. Selbst Lavender, mit der sie sich heute Morgen noch gezofft hatte, versuchte sich nun an ihren Haaren. Ebenfalls ohne Erfolg.

"Komm, wir gehen jetzt zu McGonagall", sagte Ron entschlossen und warf zornige Blicke zu Snape hinüber, "die kriegt das schon wieder hin...und Snape kann sich dann frisch machen."

Hermine schalt sich selbst eine dumme Kuh, als ihr aufgrund von Rons wohlmeinendem Ratschlag bewusst wurde, dass sie auch dieses Mal nicht gegen Snape aussagen konnte.
"Lass mal", sagte sie leise zu Ron, "dieser Mistkerl wird das selbst wieder in Ordnung bringen müssen. Und wenn ich hier übernachten muss."
"Spinnst du?" Verständnislos blickte Ron auf sie herab. "Was um alles in der Welt soll das heißen? McGonagall kann das auch rückgängig machen. Willst du nicht auch, dass dieses arrogante Arschloch bestraft wird?"
"Ron, ich weiß, du verstehst das nicht, aber...aber ich will wirklich nicht, dass er von Professor McGonagall zur Rechenschaft gezogen wird. Ich kläre das auf meine Weise."
"Auf deine Weise, aha... komm Harry, wir sind hier nicht erwünscht", raunte Ron beleidigt und zog Harry, der dem Gespräch gelauscht hatte und ihr nun einen Vogel zeigte mit sich fort.



Snape hatte den Tumult um Hermine angespannt verfolgt...und sich dabei zigmal selbst verflucht. Als für ihn ersichtlich wurde, dass Hermine den Raum nicht verlassen würde, ohne ihm die Meinung gesagt zu haben und um von ihm persönlich von ihrer Qual erlöst zu werden, erhob er sich, scheuchte die restlichen belustigten, mit dem Finger auf Hermine zeigenden Schüler fort und wandte sich ihr zu.

"Glauben Sie mir, Miss Granger, ich bereue aufrichtig die Kontrolle über mein Handeln verloren zu haben", sagte er leise, hob den Zauberstab und sofort fielen ihr die Haare weich und sanft auf die Schultern zurück.
"Glauben?", spie Hermine verächtlich aus, "ich soll Ihnen glauben? Wie können Sie ernsthaft annehmen, dass ich Ihnen Ihre gespielte Reue abkaufe? Sie haben sich doch bestens unterhalten gefühlt, zwar auf meine Kosten, aber es war nicht zu übersehen, dass Sie Gefallen an Ihrem Handeln gefunden haben. Aber eines sage ich Ihnen, wir sind noch nicht miteinander fertig. Der nächste Punkt wird an mich gehen."

Snape schloss für einen Moment die Augen. Toll, das hatte ja zu befürchten gestanden. Hermine fühlte sich heraus gefordert.
"Ich bitte Sie, Hermine", seufzte er, "sollten wir diese Kindereien nicht allmählich unterlassen?"
"Ich höre wohl nicht richtig", echauffierte sich Hermine und schüttelte den Kopf. "Snape, Sie haben doch nicht mehr alle beisammen. Mich vor allen demütigen und dann mir nichts dir nichts mit solch einem Spruch daher kommen."
"Ich sehe zumindest ein, dass hier einiges gewaltig schief läuft", fauchte Snape, drehte sich stöhnend einmal um sich selbst und raufte sich anschließend verzweifelt die Haare.

Hermine war verunsichert. Er bot ihr einen Waffenstillstand an und war momentan wirklich komisch drauf. Keine Häme, kein Spott, kein Punktabzug wegen ihrer, einem Lehrer gegenüber, unpassenden Wortwahl. Stattdessen guckte er irgendwie unglücklich, auch wenn es so gar nicht zu ihm passen wollte. Sollte er tatsächlich an Frieden interessiert sein? Ihr Herz schlug bei diesem Gedanken augenblicklich höher. Und schon bohrten sich ihre Augen unerbittlich in seine. Minutenlang starrten sie sich an. Ohne sich zu rühren.

Snape plötzlich mutig geworden, hauchte mit belegter Stimme: "Umdrehen!"
"Was? Was soll ich tun?" Hermine wusste nicht, was sie davon halten sollte. Fragend sah sie ihn an.
"Dreh Dich um!", wiederholte Snape um einiges energischer.
Zögernd, doch irgendwie erregt, kam Hermine der Aufforderung nach. Noch immer wusste sie nicht, was das Ganze sollte.
Da stand sie nun, starrte die Tür an und spürte, wie er sich ihr näherte. Er berührte sie nicht, doch die Wärme, die er hinter ihr stehend verströmte und die nun auf ihren Körper traf, blieb nicht ohne Folgen. Sie erschauderte und schloss die Augen.
Ganz sacht beugte er sich hinab; soweit dass sein Gesicht auf ihrem Kopf zum liegen kam. Hermine war überwältigt, ihr Puls raste, sein warmer Atem in ihrem Haar raubte ihr fast den Verstand.
"Ist es unangenehm?", hörte sie ihn flüstern.
"Nein", hauchte sie kaum hörbar.
Er atmete erleichtert ganz tief ein und stieß anschließend einen ganzen Schwall an warmen Atems wieder aus. Hermine seufzte wohlig. Dies schien ihn zu beflügeln, denn nun legte er vorsichtig seine Hände auf ihren Schultern ab und strich mit diesen sanft auf und ab. Nur zu gerne hätte Hermine seine Arme um ihren Körper gezogen. Sie wünschte sich so sehr, dass er sie fest hielt und ihr Halt gab. Doch sie traute sich nicht, sie wusste einfach nicht, wie er reagieren würde.

Als hätte er es geahnt, wurde ihr Wunsch kurz darauf wahr. Langsam schlangen sich seine Arme um sie herum und überkreuzten sich vor ihrer Brust, während seine Nase sich hin und her reibend durch ihre Haare wühlte, als gäbe es einen Schatz zu bergen. Snape stöhnte verhalten auf und zog Hermine dabei noch fester an sich.

Ihr gefiel es, sie genoss es...bis er sie plötzlich losließ und leicht enttäuscht klingend raunte:

"So angenehm kann es für Sie dann doch nicht sein, Miss Granger. Sie stehen wie ein Eisblock in der Landschaft herum. Sie kommen mir vor wie in Stein gemeißelt. Ich hatte das Gefühl eine Statur in den Armen zu halten. Warum sagen Sie nicht gleich, dass Sie solche Berührungen nicht wünschen? Wo ist Ihr großes Mundwerk geblieben?"

Hermine fühlte sich, als hätte man ihr den Boden unter den Füßen weggezogen. Ihr fröstelte mit einem Mal. Sie musste die Worte kurz verinnerlichen...doch dann drehte sie sich schwungvoll um und schaute ihn zornesfunkelnd an.

"Was haben Sie denn von mir erwartet, SIR?", zischte sie ungehalten.
"Was weiß ich", gab Snape ärgerlich zurück, "vielleicht ein wenig Eigeninitiative?"
Hermine lachte bitter. "Eigeninitiative? Sagen Sie mal, sind Sie eventuell in der letzten Zeit mit einem Zauberstab in Berührung gekommen, der sich auf Gedächtnismanipulation versteht?"
"Wie bitte?" Snape wirkte leicht irritiert.
"Verdammt noch mal, Snape, Sie werden sich doch wohl noch daran erinnern können, wie meine Berührungen bei Ihnen angekommen sind. Glauben Sie wirklich, dass ich mich nochmals schlagen lassen möchte, oder demütigen, bloß weil ich das Bedürfnis verspüre Sie zu streicheln? Schönen Dank auch, aber mein Bedarf an Demütigungen wurde heute schon zur Genüge gedeckt. Das brauche ich wirklich nicht noch mal."

"Sie...sie haben sich nur nicht getraut?", fragte er fassungslos. "Hermine, ich meinte es vorhin ernst. Ich möchte das Kriegsbeil begraben wissen. Du hast weder Schläge noch sonstiges zu befürchten, das versichere ich Dir."

Hermine grinste schief. "Ich habe heute erst zu spüren bekommen, zu was Sie fähig sind. Versprechen Sie besser nichts, was Sie nicht auch halten können...oder wollen."
"Ich bedaure es aufrichtig", stellte er umgehend fest.
"Ja, natürlich", erwiderte Hermine spöttisch und wurde dann ernst. "Ok, lassen wir das erst mal so stehen. Die Pause ist gleich um und ich muss zu Geschichte der Zauberei."

"Selbstverständlich, ich möchte Dich auch nicht länger aufhalten", sagte er leise, begab sich flugs zur Tür und wollte sie gerade für Hermine öffnen, als sie eine Hand auf seine legte und sagte: "Ich fand die Umarmung wirklich nicht schlimm, sondern eigentlich ganz nett. Es war auch beim ersten Mal schon schön...doch Ihr Ausbruch hat den ganzen Stein ins Rollen gebracht. Ich weiß bis heute nicht, was der Anlass dafür war, aber vielleicht können Sie mir das bei Gelegenheit erklären", Hermine sah ihn eindringlich an, "insofern Ihnen etwas an weiteren Umarmungen mit mir liegen sollte, meine ich. Sollte dem nicht so sein, werden Sie es mich ohnehin wissen lassen...in Form der nächsten fiesen Aktion. Denn dass die Aktion von heute, völlig daneben lag, können Sie nicht abstreiten. Ich weiß im Augenblick nicht, was ich denken soll."
"Ich sagte bereits, dass ich bereue", brummte Snape, seufzte und zog Hermine kurzerhand an sich.

Nur ein paar Sekunden lang gab Hermine sich diesem erneuten Körperkontakt hin. Sie wagte es zwar nun, kurz ihre Arme um ihn zu schließen, doch sie war viel zu aufgewühlt von diesem Tag, als dass sie wirklich hätte genießen können. Eigentlich hätte sie große Lust ihn leiden zu sehen. Ihn an den Haaren zu zerren, ihn zu treten, oder irgendetwas in der Art...
Nein, sie musste ihre Gedanken und Gefühle erst in Ruhe ordnen. Daher schlüpfte sie ohne ein weiteres Wort unter seinen Armen hindurch und verschwand.

Snape lehnte sich nachdenklich, aber halbwegs entspannt und mit sich und seinem unterbreiteten Friedensangebot ganz glücklich an die geschlossenen Tür und hoffte, dass Hermine ihm verzieh. Ihm verzeihen konnte. Vielleicht könnte sie sich sogar wieder dazu durchringen, mit ihm zusammen zu arbeiten, damit er die Plage Hamilton ein für alle Male loswurde?


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Erst fanden wir das ein bisschen peinlich, aber Daniel hat es mir wirklich leicht gemacht, und dann ist es bestens gelaufen. Mir hat es richtig Spaß gemacht … denn Daniel küsst sehr gut.
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