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Fanfiction

Geliebt, verdammt...verloren - 6.

von lemontree

6. Kapitel



Hermine hatte schlecht geschlafen. Mal wieder. Und wiederum lag es an Snape, dass sie fast kein Auge zugetan hatte. Dieser schrecklich unsensible Mann, der es sogar gewagt hatte sie zu schlagen, der aber trotz allem noch immer sehr viel Faszination auf sie ausübte, geisterte permanent in ihren Gedanken herum. Ein zuweilen ärgerlicher Umstand.
Und obwohl sie sich geschworen hatte, nie wieder zu seinem Unterricht zu gehen und es ohne Professor McGonagalls Anweisung wohl auch durch gezogen hätte, war sie doch auch froh ihn wieder zu sehen und von ihm lernen zu dürfen. Ihm auf eine gewisse Weise näher kommen zu können, nachdem sie seiner Bitte weiterhin gemeinsam an den Versuchen zu arbeiten schon nicht nachgekommen war. Auf unerklärliche Weise sehnte sie sich nach ihm. Sehr sogar.

Angespannt schlug sie die Decke zurück, krabbelte aus dem Bett und schlich ins Bad. Vielleicht ging es ihr nach einer Dusche schon besser.

Zwanzig Minuten später war sie schon ein wenig zuversichtlicher gestimmt und befand sich auf dem Weg zur großen Halle.

Ihr stockte plötzlich der Atem und ihr Herz klopfte merklich schneller. Schon von weitem sah sie ihn, seinen wallenden Umhang, sein mürrisches Gesicht, seine strengen Züge darin. Mitschüler, die bei seinem Auftauchen ihren Schritt verlangsamten, ihre Gespräche einstellten, sich bemühten ihm auszuweichen. Irgendwie amüsierte sie das. Liebevoll blickte sie ihm hinterher und genoss das Prickeln auf ihrer Haut, welches durch seinen Anblick in ihr ausgelöst wurde.

Am Tisch angekommen nahm sie Platz, überwand sich an den Gesprächen teilzunehmen und schaute hin und wieder unauffällig zum Lehrertisch hoch. Sie hoffte, dass er ihr heute wieder einen seiner besorgten Blicke schenkte, doch alles was sie zu sehen bekam, als er tatsächlich einmal herüber schaute, war pure Ablehnung. Und sie war sich sicher, dass er ihr verständnisloses Gesicht daraufhin mitbekommen hatte, denn im selben Augenblick verzog sich sein Mund spöttisch und etwas Gefährliches trat in seinen Blick.

Hermine fröstelte. Sie war verunsichert. Traurig. Irritiert. Hätte sie nicht eigentlich das Recht gehabt ablehnend gucken zu dürfen? Wer war denn hier geohrfeigt worden? Wer hatte sich beleidigen und verspotten lassen müssen?
Oder war er verärgert, dass er nun diese neue Assistentin an seiner Seite erdulden musste? Dabei glitt ihr Blick hinüber zum Ravenclawtisch. Sarah Hamilton saß dort und stocherte lustlos in ihrer Schüssel herum. Ihr Blick war trüb und leer.
Hermine durchfuhr der Hauch eines schlechten Gewissens. Hatte sie gestern noch in Eifersucht geschwelgt, so wurde ihr nun klar, dass zumindest gestern kein Grund dazu bestanden hatte. Der Nachmittag war wohl zu beiderseitiger Unzufriedenheit verlaufen. Hermine wusste nicht, ob dies nun Anlass zur Freude sein sollte oder nicht. Snape hatte einen Schuss vor den Bug verdient, doch Sarah konnte ja nun überhaupt nichts dafür.
Hermine seufzte und die Freude auf den Nachmittagsunterricht bei Severus wich einem unguten Gefühl. Was, wenn er sie nun nie wieder mit seinen dunklen Augen durchbohren würde und sie nie wieder Gelegenheit dazu bekam in diesen zu versinken. Nie wieder würde er die Arme um sie schließen, nie wieder durfte sie ihm so nahe kommen, um seinen warmen Atem auf ihrer Haut zu spüren. Wahrscheinlich bat ein Snape nur einmal um etwas und wenn er es nicht bekam...dann stand Revanche auf seinem Plan.

Hermine schluckte schwer. Der Appetit war ihr vergangen.

"Geht es Dir nicht gut?", hörte sie Ginny von weither fragen. Sie reagierte nicht darauf. Starr inspizierte sie den Obstkorb und während nun auch Harry sich erkundigte, was sie denn nun wieder hätte, zählte Hermine albernerweise Weintrauben und Mandarinen. So lange, bis auch Ron sie ansprach. Hermine hatte gar nicht verstanden, was dieser wollte, es war ihr auch egal, sie legte ihr Messer lautlos neben den Teller, erhob sich würdevoll und ging schnurstracks zur Tür. Nur raus hier.

Das Gemurmel in ihrem Rücken interessierte sie ebenfalls nicht; einzig Gedanken an Snape und die Sorge, dass sie mit ihrer Hartnäckigkeit alles zerstört hatte, trieb sie voran.


So quälte sie sich durch den Vormittag, spielte den anderen reges Interesse am Unterricht vor, und tat alles, um niemanden zu zeigen wie nervös und angespannt sie eigentlich war.
Zur Mittagszeit sonderte sie sich jedoch ab und ging statt zum Essen lieber in die Bibliothek. Es war anstrengend genug gewesen den Tag bis hierher herum zu kriegen...und Snape würde sie in spätestens einer Stunde ohnehin sehen.

Und dann war es soweit. Zaubertränke bei Professor Snape. In den unteren Regionen des Schlosses.

Mit einem beklemmenden Gefühl in der Magengegend setzte sie sich wie üblich neben Ron, Neville und Harry an den Tisch, lächelte gequält vor sich hin und wartete wie die anderen auch, dass die Tür sich öffnete und anschließend polternd ins Schloss fiel. Fast niemand zuckte dabei mehr zusammen, sie kannten es nicht anderes. Der Meister der Tränke liebte eben seinen Auftritt.

Vor ihrer Zeit des gemeinsamen Brauens mit Snape hatte sie dies mit Gleichgültigkeit hingenommen oder so manches Mal auch mit einem Kopfschütteln. Gerade in den letzten drei Wochen aber hatte sie es einfach nicht erwarten können, dass er endlich kam, der große Meister, und sie in die Geheimnisse der Zaubertränke einweihte. Unruhig waren ihre Augen immer zur Tür hingehuscht, um IHN zu erblicken....

Das taten ihre Augen auch heute; allerdings begleitet von einem bebenden Atem, der dieses Mal nicht Vorfreude, sondern, in Erwartung des Ungewissen, Anspannung pur, bedeutete.


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Snape ließ sich Zeit. Er wusste genau welche Klasse jetzt auf dem Stundenplan stand. Ein merkwürdiges Gefühl begleitete ihn auf dem Weg zum Klassenraum. Dank Minerva wusste er schon im Voraus, dass sie Hermine aufgefordert hatte teilzunehmen...und er zweifelte nicht daran, dass sie sich dieser Anweisung widersetzt hatte.

Sein ursprünglicher Plan ihr die Grenzen mit aller Härte aufzuzeigen, war nach ihrem in sich gekehrten, traurigen Abgang von heute morgen ins Wanken geraten. Ja, er war immer noch sauer auf sie, er hatte ihr die Zurückweisung noch immer nicht verziehen, doch nun wo er gleich die Gelegenheit haben könnte, sie vor versammelter Mannschaft auflaufen zu lassen, meldeten sich erste Bedenken an.

Zunächst hatte er noch seinen Spaß dabei empfunden, sie zu verunsichern, doch nachdem sie anschließend so bedrückt am Frühstückstisch gesessen hatte und dann auch noch, mit hämischen Bemerkungen bedacht, fluchtartig aus der großen Halle floh, regte sich plötzlich Mitgefühl bei ihm.

Er wusste nicht was er tun sollte. Die Wut von gestern war nicht mehr ganz so groß, das Ziehen im Magen beim bloßen Denken an sie in voller Intensität geblieben.
Es half alles nichts, die Mittagspause war vorüber, die Klasse hinter dieser Tür erwartete ihn, seine Pflicht war es einzutreten und zu lehren.

Mit einem Ruck riss er die Tür auf und trat ein. Seine Augen huschten, während die Tür ins Schloss krachte und er sich seinen Weg nach vorn bahnte kurz über alle Anwesenden.
Nur kurz verharrte er mit seinen stechenden Augen bei Hermine. Sie wirkte nervös...und sie hatte allen Grund dazu. Wenn sie nur wüsste, was er für sie geplant hatte, mit welchen Racheplänen er sich gestern noch herum geschlagen hatte.

Er wollte den Plan der Revanche eigentlich gerade zu den Akten packen und Hermine einfach nur in Ruhe lassen, sie großzügig ignorieren, sich anderen Plagen zuwenden, da sah und hörte er, wie sie, aus welchen Gründen auch immer, in einen heftigen Disput mit Potter verstrickt, heftig auf den Tisch schlug und rief: "Halte bloß deinen Mund bevor ich mich vergesse!" Potter rückte daraufhin beleidigt ein Stückchen von ihr ab.
Als Snape auch noch mit ansehen musste, wie sich daraufhin der Arm Ronald Weasleys tröstend um Hermines Schultern schlang, riss ihm der Geduldsfaden.

Alle gestern empfundene Wut war schlagartig wieder da.

"Granger, Potter, Weasley, nach vorn", hallte seine leise, gefährlich klingende Stimme durch den Raum. Die Klasse saß mucksmäuschenstill auf ihrem Platz, hielt den Atem an und wagte sich nur aus den Augenwinkeln heraus mitzuverfolgen, wie die drei genannten sich langsam von ihren Plätzen erhoben und nach vorne gingen.

Mit dem Schwenk seines Zauberstabes beförderte Snape einen Extratisch mit drei darauf stehenden Kesseln herbei.

"Los, wollen Sie sich nun endlich ein bisschen beeilen ", zischte Snape ungeduldig und deutete auf die drei Kessel. "Sie allein haben es in der Hand, ob ihre Mitschüler sich am Wochenende ausruhen können oder unter der Flut von Strafarbeiten zusammen brechen."

Harry und Ron stöhnten und sandten hasserfüllte Blicke in Snapes Richtung. Dieser sah darüber hinweg. Er hatte momentan nur Hermine im Blickwinkel. Auf der einen Seite wollte er sie nicht bloßstellen, auf der anderen loderten Eifersucht und Vergeltung gleichermaßen in ihm.
"Sie drei werden nun den Trank des Wohlgefühls herstellen", bellte Snapes Stimme durch den Raum, "schauen Sie in die Aufzeichnungen...und beeilen Sie sich, denn am Ende der Stunde werden Sie jeweils drei Proben ihres Gebräus an zufällig ausgewählte Mitschüler verteilen. Bei misslungenem Trank werden sich Ihre Mitstreiter allerdings mit Bauchschmerzen, der besonderen Art herum schlagen müssen." Snape trat nun ganz dicht an Ron heran und raunte ihm zu: "Sie können doch nicht ernsthaft wollen, dass sich jemand wegen ihres Unvermögens das ganze Wochenende über mit Krämpfen plagt, oder?"

Ron biss die Zähne zusammen. Am liebsten hätte er Snape eine rein gehauen. Ähnlich erging es Harry. Vor Wut mit den Fingerknöcheln knackend griff er sich das Messer und hackte wild auf einer Wurzel herum. Einzig Hermine hatte noch nicht begonnen. Ein Umstand, welcher Snape weder entging, noch sonderlich erfreute. Unbewusst die Luft anhaltend betete er, dass Hermine nun endlich zur Vernunft kam und mit diesem vermaledeiten Trank begann, bevor er gänzlich ausrastete. Er wollte ihr doch nicht schon wieder wehtun...doch sie forderte es ja geradezu heraus!

Während Snape innerlich schon die Sekunden zu seinem Ausbruch zählte, stand Hermine noch immer wie versteinert an ihrem Platz...und wagte es dann auch noch ihren Kopf anzuheben und ihn wütend anzustarren.

Der Countdown war nun in Nullkommanichts herunter gezählt und der lodernde Vulkan brach aus.

"Granger, haben Sie mich nicht verstanden?", fauchte er sie an, "beginnen Sie endlich mit Ihrer Aufgabe!"
Hermines Antwort bestand darin, dass sie zornig das Messer in das Brett rammte. Snape kochte. Schnaufend betrachtete er das hin und her Schwingen des silbernen Messers, dann platzte er.
"Granger, Sie sabotieren bewusst meinen Unterricht", schrie er los, "ich weise Sie daraufhin, dass Gryffindor nun 50 Punkte fehlen."
"Sie hätten ohnehin einen Grund gefunden, uns Punkte abzuziehen", erwiderte Hermine ohne aufzusehen leise, "von daher macht es keinen Unterschied, ob dies nun gleich geschieht, oder erst später."

Snape glaubte nicht richtig zu hören. Dieses Weib brachte ihn allmählich an den Rand des Wahnsinns. Er wollte gerade etwas Deftiges entgegnen, als Potter ihm erfreulicherweise zu Hilfe kam und nun seinerseits Hermine anfauchte: "Spinnst Du? Langsam glaube ich ernsthaft, dass du sie nicht mehr alle hast, Hermine. Würdest Du nun endlich anfangen, oder willst Du wirklich, dass Snape gewinnt und uns das ganze Wochenende über schlecht ist?"

Hermine beantwortete diese Frage nicht. Wütend griff auch sie nun nach den Zutaten und hackte und braute still vor sich hin. Mit einem verzweifelten Gesichtsausdruck, der Snape sofort wieder ein schlechtes Gewissen bescherte.

Er haderte mit sich. Sollte er sie anschreien, sie maßregeln, sie, da sie nun endlich begonnen hatte, einfach gewähren lassen?

Er entschied sich schweren Herzens für letzteres...allerdings stand zum Schluss der Stunde hin noch eine Standpauke an, soviel war klar.

Während Snape nun einen langen Vortag an die Klasse richtete, brodelte es in den drei Kesseln ordentlich. Und Dank Hermines Hilfe brauchte auch niemand befürchten, sich an den beiden freien Tagen mit Bauchschmerzen herum plagen zu müssen.


Als die Stunde vorbei war, alle ihre Sachen zusammen packten und auch Hermine eilig entfliehen wollte, hallte der Ruf Snapes durch die Kerker.

"Granger, Sie bleiben selbstverständlich noch hier!"

Sie erschrak, sie hatte es geahnt, doch sie war nicht gewillt, sich noch weiter herunter putzen zu lassen. Deshalb schaute sie ihm scheinbar gelassen entgegen und setzte sich demonstrativ herausfordernd, ganz lässig, wieder auf ihren Platz. Ihr Herz schlug ihr allerdings bis zum Halse. Ihre Hände zitterten vor Aufregung.

Der letzte Schüler war verschwunden und Snape polterte los: "Was bilden Sie sich eigentlich ein, Miss Granger?", rief Snape von seinem Pult aus erbost, "wie können Sie es wagen mir zu widersprechen und ein solches Theater zu veranstalten? Was sollte die Sache mit dem Messer?"

"Ich weiß nicht was Sie meinen, SIR", erwiderte Hermine ganz ruhig.
"So", Snape erhob sich und kam mit grimmiger Miene ganz langsam auf sie zu, "Sie haben also keinen blassen Schimmer, weshalb ich verärgert über Ihr Benehmen sein könnte?"
"Nein, keinen blassen Schimmer", antwortete Hermine brav und sah ihn an. Ihre Augen bohrten sich in seine, sie konnte den Blick nicht abwenden...doch sie hoffte vergeblich das zu finden was sie suchte. Eiskalt blickte er auf sie herab, stützte sich zu allem Überfluss auch noch direkt auf dem Tisch vor ihrer Nase ab...und kam damit ihrem Gesicht immer näher.
Schon konnte sie den warmen Atem auf ihrer Haut spüren, seinen Geruch nach Kräutern aufnehmen und war drauf und dran ihre Augen wohlig zu schließen, zu seufzen, zu genießen...da schleuderte er ihr ein befehlendes: "Nachsitzen, Granger, 20.00 Uhr in meinem Büro", entgegen, richtete sich auf und verschränkte die Arme vor der Brust.

Ungläubig starrte sie ihn an...und wurde noch wütender, als sie es ohnehin schon war. Solch eine Show zog er mit ihr nicht ab!
Abrupt erhob auch sie sich, knallte den Stuhl heftig an den Tisch und sagte ruhig: "Auch wenn ich gezwungen werde an Ihrem Unterricht teilzunehmen, Professor Snape, so werde ich Ihre Räume, egal, ob Labor oder Büro nicht mehr betreten. Ich dachte ich hätte mich klar ausgedrückt."

"Es geht hier nicht um irgendwelche Arbeiten im Labor, Granger", fuhr er sie an, "sondern um Nachsitzen".
"Na und?", erwiderte Hermine schnippisch, "und wenn es Gryffindor nun alle Punkte kostet, ICH- WERDE- MICH- NIE- WIEDER-VON- IHNEN- SCHIKANIEREN- LASSEN!"

"Ich werde Ihnen..."
"...was werden Sie mir, Snape?" Obwohl ihre Beine fast den Dienst versagten, trat Hermine ganz dicht an ihn heran. "Hier, bitte", sie hielt ihm ihre Wange hin, "na los schlagen Sie mich wieder, schlagen Sie sich Ihren Frust aus der Seele!"

Snape wurde unsicher. Ihre Courage ließ ihn Wanken. Er musterte sie nachdenklich.

"Ich werde Sie nicht schlagen, Miss Granger", sagte er plötzlich unerwartet leise und wandte sich ab.

"Oh, heute so rücksichtsvoll", setzte Hermine hämisch nach, "wie kommt es denn?"
"Sparen Sie sich ihren Kommentar", fauchte Snape aufgebracht über ihren Ton, schnellte herum und sah sie grimmig an, "was wollen Sie eigentlich? Ich habe mich bei Ihnen entschuldigt."
"Das haben Sie nicht!", hauchte Hermine.
"Doch, das habe ich!", erwiderte er bestimmt.
"Nein", korrigierte Hermine ihn, "das haben Sie nicht! Sie fragten mich lediglich ob es mir helfen würde, wenn Sie sich entschuldigen würden. Also steht die Entschuldigung noch aus."

Einen erneuten Ausbruch befürchtend sah Hermine verunsichert zu ihm auf.

Snape schnaubte nur. "Was wünschen Sie denn, Miss Granger?", fragte er mit seidiger Stimme, "darf es heute Abend ein Empfang in meinen Räumen sein? Mit Speis und Trank, vielleicht noch ein wenig Musik und Tanz, Blumen und sonstigen Firlefanz?"

"Tut mir leid", sagte Hermine, "dafür werde ich leider keine Zeit haben..."
"...dies war ohnehin nur ein Scherz!" Snape freute sich diebisch, dass sie scheinbar darauf reingefallen war, doch das Grinsen verschwand, als sie fort fuhr: "Selbst wenn es kein Scherz gewesen wäre, hätte ich dankend ablehnen müssen. Ich bin ziemlich eingespannt in letzter Zeit, müssen Sie wissen, denn ich versuche mich doch nur an Ihre Ratschläge zu halten."

Fragend sah er sie an.

"Nun gucken Sie nicht so, Sie wissen doch", sagte Hermine voller Hohn, "ich werde mich heute Abend noch in meinen Hurenfummel schmeißen und dorthin gehen, wo ich hingehöre."

Hermine genoss seinen gequälten Gesichtsausdruck und machte ohne Erbarmen weiter: "Ungeniert werde ich meine Beine breit machen, mehrere Männer werden sich um mich bemühen...und irgendwann habe ich auf dem Straßenstrich so viel verdient, dass ich mich im Tempel der Sünde austoben kann. Dies dürfte doch in Ihrem Interesse sein."

Snape schwieg bedrückt. Er sah blass aus. Blasser als sonst. Sämtliche Farbe war aus seinem Gesicht gewichen. Sie starrten sich an.

Mehrere Augenblicke später sagte er mit schwacher Stimme: "Sie dürfen das Schloss nicht verlassen. Es ist Ihnen auch nicht erlaubt, irgendwohin zu apparieren."

"Nicht?", Hermine tat verwundert. "Ja, was mache ich denn da?", überlegte sie laut, "dann werde ich wohl..."
"...ES REICHT!" Snapes Stimme klang schrill.
"Dann werde ich wohl ein paar Schüler anbaggern müssen, oder nach Hogsmeade runter schlendern. Es soll auch dort einsame Männer mit zuviel Geld geben."

Mit zwei langen Schritten war Snape bei Hermine, packte sie an der Schulter und schüttelte sie leicht.
"Verdammt, Hermine, ich habe verstanden, das Sie gekränkt waren und es offensichtlich noch immer sind. Gut, schön, dann entschuldige ich mich eben ganz offiziell. Sind Sie nun endlich zufrieden?"

"Für´ s erste schon", flüsterte Hermine und lächelte traurig. Kurz erfreute sie sich an seinem durchdringenden Blick, seiner Wärme, die er ausstrahlte...dann schob sie ihn zurück und hauchte: "Danke, aber nun muss ich los und mich umziehen. Freier lässt man besser nicht zu lange warten."

Ehe Snape sich versah, ehe er begriffen hatte, weshalb ihn plötzlich solch eine Kälte umhüllte, war sie fort und hatte ihn frustriert zurück gelassen.


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