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Fanfiction

Toujours Pur - Blackness

von Alschain

Wahre Freundschaft besteht in einer Einheit der Seelen, die es nur selten gibt auf dieser Welt. Nur zwischen gleichen Naturen kann eine Freundschaft dauerhaft bestehen. (Mahatma Gandhi)

Blackness

Unbewegt wie eine Statur stand Sirius Black an dem großen, bis zum Boden reichenden Fenster im Gästezimmer des Potterhauses. Dunkle, schwarze Regenwolken verhingen den Himmel und ließen keinerlei Mondlicht den Weg durch sie hindurch finden, sodass die Landschaft in vollkommener Dunkelheit dalag.

Leise öffnete James Potter die Tür und ein schmaler Lichtstreif vom Flur fiel in das gemütlich eingerichtete Zimmer. Lautlos schloss er sie wieder hinter sich und der Raum lag erneut in absoluter Dunkelheit. Nur schemenhaft konnte James die Umrisse seines besten Freundes ausmachen, der regungslos am Fenster stand. Langsam durchquerte James das Zimmer und stellte sich neben ihn, doch Sirius gab kein Anzeichen, dass er James überhaupt bemerkt hatte.

Stumm starrten sie hinaus in die alles verschlingende Düsternis und einen Moment lang gab James sich der Vorstellung hin, wie es hätte sein können, wenn die Dinge anders stünden. Schnell wischte er seine Illusionen fort. Was nütze es, sich Gedanken darüber zu machen, wenn die Situation so völlig anders war, als James sie sich für den Besuch seines Freundes gewünscht hatte?
James versuchte, durch die Dunkelheit hindurch Sirius' Gesichtsausdruck auszumachen. Seine Augen hatten sich längst an die Lichtverhältnisse gewöhnt und im Scheinwerferlicht eines vorbeifahrenden Autos, das das Fenster, an dem sie standen, streifte, erkannte er die typischen Blackschen Züge: das markante Kinn und die schwarzen Haare, die Sirius weich und mit einer Art Eleganz ins Gesicht fielen, wie sie nur schwer nachzuahmen war.

Doch eines fehlte, stellte James bestürzt fest. Der gewohnt arrogante, selbstgefällige Ausdruck, den Sirius für gewöhnlich nur zu gerne zur Schau stellte, hatte einem resignierten, harten, unergründlichen Blick Platz gemacht, der nur zu deutlich verriet, wie weit weg Sirius mit seinen Gedanken war.

James widerstand nur schwer dem Drang, die Stille zu durchbrechen, die bedrohlich das Zimmer zu füllen schien. Er wusste, Sirius war nicht der Typ dafür, über seine Gefühle zu reden, doch zum ersten Mal wünschte James sich, dass es anders wäre und Sirius endlich einmal den Mund aufmachen würde. Aber natürlich tat er das nicht; er fraß seinen Kummer lieber in sich hinein.

Sirius war James - zugegebenermaßen - nicht unähnlich damit, doch wie so oft ignorierte James diese Tatsache nur zu gerne. Überhaupt wollte er nie hören, wie ähnlich sie sich waren. Und dabei war dies mehr als offensichtlich. Beide stammten aus einem guten Haus: James Potter als letzter Spross einer alten, reichen Reinblutfamilie und Sirius Black als ältester Sohn und Erbe einer der ältesten, mächtigsten und einflussreichsten Zaubererfamilien überhaupt; und diese Abstammung alleine kennzeichnete sie schon als Elite der Zaubererwelt, aber auch charakterlich und äußerlich waren sie sich absolut ähnlich - nicht umsonst wurden sie gleich zu Beginn ihrer Schullaufbahn in Hogwarts von ihrer Hauslehrerin Professor McGonagall äußerst zutreffend als siamesische Zwillinge beschrieben.
Beide waren groß gewachsen, schlank und durchtrainiert (James vielleicht ein wenig mehr als Sirius), hatten rabenschwarzes Haar, das bei James stets in alle möglichen und unmöglichen Richtungen abstand und ihn stets so aussehen ließ, als sei er gerade von seinem Besen gestiegen und bei Sirius in leichten Wellen das schmale, immer etwas blasse Gesicht umspielte, und die Neigung zu Abenteuerlust und Regelbrüchen, die hauptverantwortlich für ihren Ruf als Rumtreiber war. Auch die arrogante, selbstgefällige Art war beiden zu Eigen, genauso wie ein übergroßes Ego, das die beiden häufig an ihre Grenzen im zwischenmenschlichen Bereich kommen ließ und auch zwischen ihnen zu heftigen Wortgefechten führte. Böse Zungen behaupteten, Potter und Black bräuchten das, um noch mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, als ihnen so schon zuteil wurde, aber eigentlich legten sie es nie darauf an, in den Mittelpunkt gerückt zu werden. Meistens waren es harmlose, spaßige Angelegenheiten, die irgendwann aus dem Ruder liefen, bis auch Remus Lupin, seines Zeichens Vertrauensschüler und Mitglied der berühmt-berüchtigten Rumtreibergang, nicht mehr schlichtend und verhindernd eingreifen konnte. - Und das, obwohl der Schulleiter der Hogwartsschule für Hexerei und Zauberei sich bei seiner Wahl Lupins zum Präfekt erhofft hatte, dass er die beiden Störenfriede Black und Potter ein wenig bändigen und zur Ordnung rufen könnte!

Aber weit gefehlt: die beiden trieben ihren Schabernack wie eh und je, denn obwohl Remus John Lupin den Anschein erwecken mochte, ruhig und zuverlässig zu sein (was er zweifelsohne auch war, keine Frage) und den Inbegriff des Schwiegersohns zu verkörpern, was Sinn für Humor und Regelbrüche anging, stand er James und Sirius in nichts nach. Wenngleich er nicht so arrogant und egozentrisch daherkam wie Potter und Black, hatte er es faustdick hinter den Ohren! Meistens war es Lupin, der die beiden anderen mit seiner Intelligenz und Genialität erst auf die verrückten Ideen brachte. Ausführen taten sie tatsächlich immer nur James und Sirius, sich immer auf dem schmalen Grad zwischen Rauswurf und Hauspokalgewinn bewegend, denn die beiden liebten und brauchten das Risiko.

Vielleicht, überlegte James, war dies auch der Grund, warum wir Animagi geworden sind. Oder zumindest einer der Gründe. Sicher, ein Animagus zu sein war cool, wenngleich es auch verdammt schwierig war, einer zu werden, doch James, der sich in ihrem fünften Jahr selber einmal als Coolness in Person vorgestellt hatte, und seine Freunde hatten es geschafft. Mit einigen verbotenen Methoden und der großartigen Unterstützung Lupins hatten sie es tatsächlich geschafft und James klopfte Remus im Geiste dafür auf die Schulter, denn Remus war es, für den sie dieses Risiko auf sich genommen hatten.

Was außer den Lehrern und seinen drei besten Freunden nämlich niemand wusste, war, dass Remus John Lupin sich einmal im Monat in die reißende Gestalt eines Werwolfs verwandelte, dem Sirius und James in ihrem zweiten Jahr beinahe einmal zum Opfer gefallen wären. Eigentlich hätte sich Remus damit als Freund für Reinblutkinder, wie sie James und Sirius waren, disqualifiziert und Sirius' Eltern wären - hätten sie davon erfahren - sicher auf die Barrikaden gegangen, denn dieser Verstoß gegen sämtliche 152 Regeln, die im reinblütig getränkten Hause Black herrschten, wäre unter keinen Umständen geduldet worden.

Nun wäre Sirius Black aber nicht Sirius Black, wenn er sich an Regeln halten würde und deshalb ist Remus trotz seines pelzigen kleinen Problems, wie es James gerne nannte, ohne viel Federlesen in den erlesen Kreis der Rumtreiber aufgenommen worden. James' Eltern hatten zum Glück viel weniger Probleme mit Halbblütern und Muggeln, denn James' Vater, Charlus Potter war ein herzensguter Mann, der zwar so reinblütig war, wie es nur ging, aber die schwarzmagischen Künste - ganz im Gegensatz zur Familie Black - aufs Tiefste verabscheute und dies auch seinem einzigen Sohn so beigebracht hatte. Das war auch gut so, denn sonst hätte James vermutlich ein großes Problem gehabt. Dieses „Problem“ war rothaarig, in ihrem Jahrgang, eine der talentiertesten Hexen der letzten zwanzig Jahre (wie keiner der Lehrer müde wurde zu betonen) und hörte auf den Namen Lily Evans. Außerdem war sie mugglestämmig und kam aus einem gutbürgerlichen Haus, hatte eine Schwester, die nach eigener Aussage Lilys einfach nur fürchterlich war, und Eltern, die stolz auf ihr Mädchen waren.

Ein flüchtiges Lächeln huschte über James' Gesicht, als er an die hübsche 16-Jährige dachte, doch es erlosch sofort wieder, als ihm bewusst wurde, dass dies hier der falsche Moment war, um sich seinen Traumphantasien hinzugeben, denn so langsam hatte auch James Potter gedämmert, was seine Freunde und ganz Hogwarts schon seit zwei Jahren wussten: Lily Evans würde niemals mit einem so hirnverbrannten Idioten ausgehen, der die Worte Regeln und Gefahr nicht einmal buchstabieren konnte. Und zu allem Unglück hielt sie James für genauso einen Mensch und alle seine Versuche, sie vom Gegenteil zu überzeugen, waren bisher fehlgeschlagen.

Mit einer innerlichen Ohrfeige beförderte James sich wieder in das Hier und Jetzt seines dunklen Gästezimmers. „Sirius, ich…“, fing James an, doch seine Stimme verlor sich in der Dunkelheit. „Dein Ausdrucksvermögen ist so subtil wie der Klatscher, der unentwegt auf meinen Schädel einzuprügeln scheint, um mein Gehirn noch vor Sonnenaufgang zu Brei bearbeitet zu haben.“ Offensichtlich versuchte Sirius witzig zu sein. Zu offensichtlich, denn seine Stimme war so voll Bitterkeit und kaltem Hass, dass James unwillkürlich zurückschreckte.

Als James schwieg, meinte Sirius: „Was denn, Potter? Hat es dir die Sprache verschlagen?“ James glaubte, das süffisante Grinsen seines besten Freundes deutlich vor sich zu sehen.

Wieder fuhr ein Auto vorbei und im kurzen Moment der Helligkeit sah James den eiskalten, harten Ausdruck auf Sirius' Gesicht so eindeutig, dass er alle Warnungen, die ihm die penetrante, piepsige Stimme seines Gewissens zuflüsterte, in den Wind schlug und seinen Freund unmissverständlich und nachdrücklich aufforderte: „Rede mit mir!“ - „Nein!“, entgegnete Sirius schroff und trotzig wie ein kleines Kind. „Dein Edelmut in allen Ehren, Tatze, aber gerade ist nicht der richtige Zeitpunkt, um…“ - „Um was, Potter?“, schnitt er James ein weiteres Mal brüsk das Wort ab. „Falls es dir nicht aufgefallen sein sollte, Sirius, ich will dir nur helfen.“ Der Umstand, dass James Sirius beim Namen nannte, nicht bei seinem Spitznamen, sollte ausdrücken, wie wichtig es James war, dass Sirius endlich begriff, wie wahr und ernst seine Worte waren, doch Sirius blockte ab und verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust. „Ich brauche deine Hilfe nicht. Ich brauche niemandes Hilfe!“, entgegnete er und wieder war es die Bitterkeit, die aus seiner Stimme, ja aus seiner ganzen, angespannten Körperhaltung tropfte, wie das Wasser aus einem kaputten Hahn, und die James tief ins Herz schnitt.

Arroganz als Eigenschutz - das beherrschte nicht nur Sirius! „Ich bin nicht das Reinblüterarschloch, für das du mich hältst, Black. Auch wenn meine Mutter aus deiner kranken Sippe stammt, heißt das noch lange nicht, dass der Blacksche Wahnsinn auch auf mich übergesprungen ist.“ - „Denkst du nicht, dass du den Wahnsinn beweist, in dem du jetzt hier mit mir vor genau diesem Fenster stehst?“, fragte Sirius mit unverhohlenem Sarkasmus. James entgegnete: „Je nachdem, wie du Wahnsinn definierst.“ Dann schwieg er.

Schließlich meinte Sirius, und diesmal war sich James seines Grinsens sicher: „Hast du vor, dort noch länger zu stehen?“ Im gleichen zynischen Tonfall antwortete er trocken: „Soll das heißen, du schmeißt mich raus?“ - „Wenn du das so interpretieren willst“, meinte Sirius und zuckte die Schultern.
James ging nicht weiter darauf ein, sondern wiederholte nur seine Worte: „Rede mit mir. Ich will dir helfen, Tatze.“ Wie viel lag in der Verwendung dieses Spitznamens! Die Freundschaft dieser beiden Reinblutnachkommen war so tiefgründig und vielschichtig einerseits und rein und treu anderseits wie das Blut, das in ihren Adern floss!

Sirius schwieg und starrte weiter unbewegt in die Dunkelheit hinaus. Gerade als James sich abwenden und den Erben der Blacks in seinem Kummertal und Starrsinn allein zurücklassen wollte, wurde er eines Schluchzens gewahr. Zutiefst erschrocken erkannte er, dass es von Sirius stammte, der urplötzlich und unaufhaltsam zu zittern begonnen hatte und in Tränen ausgebrochen war.

Fassungslos stand James einen Moment lang neben ihm und stierte durch die Düsternis zu seinem besten Freund hinüber, unentschlossen was er tun sollte; so absurd kam ihm diese Situation vor. Dann endlich schien sein Hirn wieder einzusetzen und mit einem Satz war er bei Sirius und legte beinahe unbeholfen seine Arme um den schmalen Jungenkörper des anderen, der so haltlos zitterte, dass seine Kieferknochen aufeinander schlugen und er sich an James festklammerte wie ein Ertrinkender an dem rettenden Stück Holz.

Sirius weinte nun hemmungslos, den Kopf an James' Schulter verborgen, sodass das dünne Hemd, das James trug, dort schon bald triefend nass war. Er hielt Sirius einfach nur fest, verwirrt und verzweifelt. Ein Sirius Black, der seinen Gefühlen freien Lauf ließ - wo gab's denn so was? Und dann auch noch so! Dass James genau das noch vor wenigen Minuten von ihm gefordert und gehofft hatte, verschwand im dichten Nebel, der sich in James' Kopf auszubreiten schien.

James wusste nicht, wie lange sie so dagestanden hatten. Je länger Sirius weinte und herzzerreißend schluchzte, desto mehr verlor James jegliches Gefühl für Raum und Zeit. Nach einer Ewigkeit hob Sirius den Kopf von James' Schulter und schaute ihn aus von Tränen verschwommenen, grauen Augen ins Gesicht, sodass James ihn erschrocken losließ und zurückstolperte. Der Anblick eines Sirius Black mit geröteten, geschwollenen Augen und einem so ausdruckslosen Gesicht, das jegliche Arroganz vermissen ließ, versetzte James in einen mittelschweren Schockzustand.

Langsam kam Sirius wieder auf James zu und lehnte sich an, auf der Suche nach Nähe. James ließ es zu und umfasste vorsichtig Sirius' Schulter. Mit tonloser Stimme flüsterte Sirius dicht an James Ohr: „Ich habe Angst, James, und niemand kann mir diese Angst nehmen. Du weißt nicht, wie es ist, von seinem eigenen Bruder verraten zu werden, von seinem eigenen Vater gefoltert zu werden und von seiner eigenen Mutter verstoßen zu werden. Du weißt nichts von alledem.“ James sah ihn bestürzt an und verstärkte den Druck seiner Arme um Sirius' Schultern. „Dann erklär es mir“, antwortete James genauso tonlos wie Sirius; und doch war seine Stimme ohne Forderung.

Sirius nickte kaum merklich. Er befreite sich aus James' Umarmung und ging langsam zu dem Bett hinüber, um sich dort zittrig niederzulassen. James nahm deutlich wahr, wie unendlich fertig Sirius war - sowohl körperlich als auch seelisch. Die ganze Wut und Verzweiflung über seine Familie hatten sich an diesem Abend an die Oberfläche gebahnt und die Maske der Arroganz zerbröckeln lassen, die der eigentlich so verletzliche Junge in den letzten Jahren aufgebaut hatte. James glaubte, weinen zu müssen und einmal mehr verfluchte er die Familie Black, die so schwarzmagisch war, wie ihr Name vermuten ließ.
Es war, als wäre ein Damm gebrochen. Sirius sprach schnell und leise und erzählte James, der ihm zuhörte - gebannt wie ein hypnotisiertes Kaninchen die Schlange anstarrte - was an diesem Abend vorgefallen war.


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Ich habe diese Bücher für mich selbst geschrieben. Was passiert ist, ist ein Schock für mich. Ich dachte mir, dass die Bücher vielleicht drei Menschen gefallen werden, neben mir meiner Schwester und, vielleicht, meiner Tochter.
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