von Binka
Zitternd lag er in seinem eigenen Blut. Die Hände in letzter Verzweiflung auf die Wunde gepresst.
Doch es half nichts, er war schon zu schwach, er hatte schon zu viel Blut verloren.
Er wĂĽrde sterben, daran gab es keinen Zweifel. Es wĂĽrde endlich vorbei sein.
Nein, es durfte noch nicht vorbei sein, er musste es ihm doch noch erklären.
<Er muss es doch wissen, er muss doch wissen wieso! Lebe, halte nur noch ein bisschen durch! Du musst es ihm doch noch sagen, du hast es versprochen. Du musst ihn retten. >
Er versuchte sich aufzurichten, aber er konnte sich nicht bewegen.
<Oh, Lily, ich hab versagt. Er wird sterben, und es ist meine Schuld. Es tut mir so leid………verzeih mir……….Lil…>
Er lockerte ein wenig den Griff um die Wunde.
WĂĽrde es wirklich so enden?
Er hatte wieder einmal versagt, es wĂĽrde schon wieder ein Mensch seinetwegen sterben, und er konnte nichts dagegen tun.
Sie war umsonst gestorben, sie hatte sich fĂĽr den Jungen geopfert, und nun wĂĽrde der Junge sterben.
<Es darf nicht umsonst gewesen sein! Verdammt! Potter!>
Tränen schossen ihm in die schwarzen Augen, in denen kaum noch leben war.
<Oh, Lily……hilf..mir….>
Er schloss die Augen, eine einzelne Träne rann ihm die weissen Wangen hinunter.
Er hörte Schritte, da war jemand, es war also doch noch nicht alles verloren. Er öffnete die Augen und blickte sich um.
Da stand er, die Brille, das schwarze zerzauste Haar. Potter, der ihn mit seinen hasserfĂĽllten grĂĽnen Augen anblickte.
Er versuchte zu sprechen, aber er brachte nur ein rasselndes, gurgelndes Geräusch hervor.
Potter beugte sich nun zu ihm herunter. Snape griff nach seinem Umhang, was ihn Unmengen an Kraft kostete.
Er versuchte noch einmal zu sprechen, und diesmal gelang es ihm.
„Nimm………es…Nimm…es…“
Snape öffnete seinen Geist, und liess all seine Erinnerungen Revue passieren, die Prophezeiung, Dumbledore, Lily, der Brief.
< Lily……….Oh Lily……..Wird er es verstehen…….Er wird……und er wird leben….Lily….er wird leben…….ich habe mein Versprechen gehalten…..er wird leben…..Nun kann ich gehen……..Lily……meine geliebte Lily……wenn ich nur noch einmal in deine……in deine wunderschönen grünen Augen sehen könnte……nur noch ein Mal……>
Er lockerte seinen Griff um den Umhang.
„Sieh…mich….an..“, flüsterte er.
Er blickte in die Augen von Potter, Lilys Augen, in die Augen seiner Grossen Liebe. Er verlor sich in den grĂĽnen Augen.
Langsam wich das Leben aus seinem Körper.
Da war kein Schmerz mehr, keine Verzweiflung, kein Hass, da waren nur diese grĂĽnen Augen, die er so sehr liebte.
<Lily>
Der letzte Hauch von Leben entwich aus seinem Körper. Seine dunklen Augen wurden starr und ausdruckslos.
Es war endlich vorbei, die Jahre voller Schmerz und Hass vergessen.
Er hatte das Richtige getan, er hatte alles wieder gut machen können.
Der Junge wĂĽrde leben, und er hatte seinen Frieden gefunden.
Endlich, und fĂĽr immer.
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