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Fanfiction

Erinnerungen eines Ravenclaw. - Aus meinem Denkarium.

von Collin Flinnigan

Die Erinnerungen eines Ravenclaw.

Aus meinem Denkarium.
Ich saß in London im „Tropfenden Kessel“ und dachte über meine Zukunft nach.
Als erstes wollte ich mir aber eine Auszeit nehmen, denn dieser unvermeidbare Kampf am Ende des Schuljahres hatte eine Menge Kraft und Leben gekostet.
Es waren eine Menge guter Hexen und Zauberer gestorben, darunter auch einige Schüler von Hogwarts.
Es stellte sich mir immer wieder die Frage ob diese Opfer gerechtfertigt waren.
Ich denke schon.
Die Welt ist von etwas sehr Bösem befreit worden. Dieses Böse wollte nicht nur die Welt der Hexen und Zauberer beherrschen und unterwerfen, sondern auch die Muggelwelt. Von daher möchte ich mich noch einmal bei dir bedanken Harry Potter.
Wenn ich heute durch die Winkelgasse schlendere ist da nichts mehr zu spüren von dem Todeshauch und der Tristesse die noch vor kurzem über allem schwebte.
Jetzt hingen da wieder allerlei Düfte in der Luft um die Vorübergehenden einzufangen. Bei Weasleys Zauberhafte Zauberscherze war ein Gedränge wie noch nie. Man deckte sich wohl mit allerlei Sachen ein um nach den Ferien Mr. Filch auf die Palme zu bringen. Traurig das Fred Weasley das nicht mehr erleben durfte.
Jeder an diesem wunderbaren Ort hatte plötzlich ein Lächeln im Gesicht. Die Winkelgasse bot sich in einem Meer von Farben und Gerüchen dar, wie ich es noch nie erlebt hatte. Die Erstklässler liefen in der Obhut ihrer Eltern durch die Gasse um die Hogwartsliste abzuarbeiten. Bücher, Umhänge, Zauberstäbe, Kessel und und und.
Selbst Mr.Ollivander, dem Voldemort so übel mitgespielt hatte, stand an diesem sonnigen Tag vor seinem Laden, hatte die Hände im Rücken verschränkt, wippte ein wenig mit seinem Oberkörper und grüßte die vorüberziehenden freundlich. Das alles erschien mir wie ein kleines Wunder.
So saß ich also hier im Tropfenden Kessel und schlürfte ein Butterbier, wobei ich mir Gedanken über meine Zukunft machte. Ich würde wohl mal bei Hagrid vorbeischauen um mich mit ihm über Pflege magischer Geschöpfe zu unterhalten denn in diese Richtung wollte ich mich orientieren.
Für einen kleinen Moment schweiften meine Gedanken allerdings ab.
Mir kamen die vielen Beerdigungen der letzten Monate in den Sinn und es überfiel mich eine schwere Traurigkeit.
Nachdem ich ausgetrunken, die Traurigkeit verscheucht und mich von einigen Gästen verabschiedet hatte, schaute ich noch bei Gringotts rein um ein paar Galleonen mitzunehmen und etwas Muggelgeld zu Tauschen.
Von da aus apparierte ich nach Hogsmeade und machte mich auf den Weg zum Schloß und dessen Hüter der Schlüssel und Ländereien, Rubeus Hagrid.
Es hatte leicht angefangen zu nieseln als ich das große Eichenportal der Schule erreichte. Die beiden geflügelten Eber saßen wie seit tausend Jahren rechts und links auf ihren Säulen. Nachdem ich eingetreten war und die schwere Tür sich hinter mir geschlossen hatte überkam mich das wunderbare Gefühl wieder zu Hause zu sein. Ich stieg die Treppe zur Eingangshalle hinauf und musste augenblicklich lachen als mir einfiel wie ich dieselben Stufen am Abend des ersten September vor etwas mehr als sieben Jahren mit großen Augen und zittrigen Beinchen schon einmal erklommen hatte. Doch heute war es anders. Es war sehr still in der großen Eingangshalle. Ich schaute mich um und bemerkte, das von den enormen Schäden die bei der Schlacht entstanden waren nichts mehr zu sehen war.
Es war schon ein merkwürdiges Gefühl wieder an dem Ort zu stehen an dem alles endete aber auch neu begann.
Jemand hatte die Eingangshalle äußerst schön und dezent geschmückt und in einem Halbkreis die Porträts derer aufgestellt die von nun an nicht mehr unter uns weilten. Ja, da waren sie alle, angefangen bei Fred Weasley über Nymphadora Lupin und ihren Mann Remus bis hin zu dem jungen Colin Creevey. Was mich aber am meisten erstaunte war die Tatsache, das auch ein Porträt von Prof. Severus Snape dabei war. Wie ich im Potterwatch-Radio von Lee Jordan gehört hatte, hat Prof. Snape wohl bis zu seinem Tod durch die Schlange Nagini versucht Harry Potter zu retten.
Gedankenverloren ging ich zwischen den Porträts, von denen mir jetzt einige zuwinkten, weiter in die große Halle. Hier hatte sich bis auf die Dekoration mit Trauerflor eigentlich überhaupt nichts geändert.
Da waren die vier langen Tische der einzelnen Häuser. Am Ende der Halle war immer noch die Erhöhung mit der Lehrertafel und über mir die verzauberte Gewölbedecke die immer genau so aussah, als ob man unter freiem Himmel stehen würde.
Ich wusste zwar dass jetzt Ferien waren, aber diese Stille tat mir körperlich weh. Ich kannte diese Halle als belebten Ort an dem Festessen abgehalten wurden, an dem das Lachen der Schüler und die mahnenden Worte der Hauslehrer zu hören waren.
Hier hatte mich der sprechende Hut nach Ravenclaw gesteckt was ich nie bereut hatte.
Hier haben wir den Ausführungen unseres langjährigen Schulleiters Prof. Dumbledore gelauscht, in den Pausen Hausaufgaben abgeschrieben und Fred und George Weasley mit ihren neusten Erfindungen bestaunt.
Hier hatten wir mit Angst geschlafen als das Schloß nach dem vermeindlichen Mörder Sirius Black abgesucht wurde.
Hier wurden während der Schlacht die Verletzten versorgt und die Toten aufgebahrt.
Ich hing meinen Erinnerungen nach, als sich plötzlich eine Hand auf meinen Arm legte. Es war eine schöne Überraschung, denn diese Hand gehörte der Hauslehrerin der Gryffindors und wohl zukünftigen Schulleiterin Prof. Minerva McGonagall.
Sie lächelte mich an als könnte sie spüren worüber ich eben nachgedacht hatte.
Prof. McGonagall wollte natürlich wissen wie es mir seit dem ende der Schlacht ergangen war und was mich nach Hogwarts führte. Wir schlenderten in ihr Büro, wo mit einem leisen „Plop“ eine dampfende Kanne Tee samt Tassen, Milch und Zucker auf dem alten Tisch erschien. Ich musste schmunzeln, auf dem gleichen Tisch stand wie eh und je die Dose mit den Keksen.
Immer, wenn jemand Unfug gemacht hatte und zu ihr ins Büro kam, musste er sich erst mal einen von diesen Keksen nehmen. Egal aus welchem der vier Häuser er kam.
Ich erzählte ihr also von meinem Interesse an magischen Geschöpfen und das ich nachher mal bei Hagrid vorbeischauen wollte.
Da hatte ich allerdings die Rechnung ohne Prof. McGonagall gemacht die darauf bestand das ich einige Tage im Schloß verbringen sollte, da Hagrid sowieso unterwegs sei.
Das kam mir sehr gelegen, da ich sonst bei Madam Rosmerta in Hogsmeade Quartier hätte nehmen müssen.
Nach dem Tee gingen wir durch das menschenleere, stille Schloß in Richtung Ravenclaw Turm. Wie oft war ich diesen Weg gegangen, gerannt und geschlichen.
Da die Zeit schon fortgeschritten war, verabschiedeten wir uns und ich betrat den Gemeinschaftsraum in dem wir alle so oft gesessen hatten. Cho, Luna, Padma, Michael, Terry, Anthony und all die anderen.
Ich holte seit langem meinen Zauberstab aus der Tasche und zündete erst mal ein Feuer im Kamin an.
Ich hatte mir meinen alten Lieblingssessel rangeschoben und die wohlige Wärme des Feuers sowie die gute Qualität von Prof. McGonagalls Tee ließen mich schnell ins Reich der Träume abgleiten.
Als ich aufwachte war es weit nach Mitternacht und ich beschloss von dem Sessel in ein Bett zu wechseln. So stand ich also auf und steuerte zielstrebig in den Schlafsaal für die Jungen. Ich zog mir meinen Schlafanzug an und wählte natürlich mein altes Bett. Mein Kopf hatte noch nicht das Kissen berührt da war ich wohl schon wieder eingeschlafen.
Ich wachte auf, weil buntes Tageslicht durch die wunderbar bemalten und Bleiverglasten Schloßfenster im Schlafsaal tanzte.
Ich erledigte die Morgentoilette, zog mich an und machte mich dann auf den Weg in die große Halle zum Frühstück.
Dort angekommen stellte ich zu meinem Erstaunen fest das ich gar nicht so alleine war wie ich gestern Abend geglaubt hatte.
Mein alter Hauslehrer Prof. Flittwick, der ebenfalls im Schloß geblieben war, winkte mich an den Slytherin Tisch, wo sich alle die, die im Schloß geblieben waren, zum gemeinsamen Frühstück versammelt hatten.
Wir begrüßten uns herzlich und der Prof. erklärte mir, das viele Slytherin Schüler während der Ferien im Schloß geblieben sind da keiner genau wusste was mit ihren Eltern war.
Einige der Schüler waren wohl während der Schlacht zu Vollwaisen geworden da ihre Eltern Todesser waren und getötet wurden.
Andere Eltern saßen in Askaban und warteten auf eine Anhörung im Zaubereiministerium die zum Inhalt hatte über Schuld oder Unschuld zu richten da ein nicht geringer Teil von Voldemorts Gefolgschaft unter dem Imperius Fluch stand. Wieder andere Eltern waren noch auf der Flucht.
Mit einem merkwürdigen Gefühl im Bauch, das aber nach einem Teller Rührei mit Speckstreifen, kleinen Würsten und einer Menge Toast abflaute, verabschiedete ich mich bis zum Abend und machte mich auf den Weg hinunter zu den Schloßgründen und Hagrids Hütte. Ich sah schon von weitem das der Wildhüter von Hogwarts noch nicht von seiner Reise zurück war. Ich ging durch das von der höher steigenden Sonne dampfende Gras und betrachtete bewundernd die Kürbisse in dem kleinen Vorgarten als ich am Waldrand des Verbotenen Waldes eine Bewegung wahrnahm.
Als ich mich umdrehte stand dort mein ehemaliger Lehrer im Fach Wahrsagen. Der Zentaur Firenze.
Wir begrüßten uns und ich erzählte ihm von meinem Wunsch mit magischen Geschöpfen zu arbeiten und das ich auf Hagrid warten würde. Er hingegen berichtete mir dass er weiterhin das Fach Wahrsagen zusammen mit Prof. Trelawney unterrichten werde und dass er wieder in seiner Herde aufgenommen wurde. Das freute mich wirklich sehr.
Wir verabschiedeten uns und ich machte mich auf den Weg nach Hogsmeade.
Da ich noch vom Frühstück war ging ich zuerst in „die drei Besen“ und aß eine Kleinigkeit.
Während der Ferien war nicht viel los, und so wusste die Wirtin, Madam Rosmerta, natürlich auch nicht viel Neues zu berichten. Ich bekam erzählt das Harry Potter, Ronald Weasley und Hermione Granger wohl in Australien waren um Hermiones Eltern nach England zurückzuholen. Was auch immer die in Australien zu suchen hatten.
Ich blieb noch zwei Butterbier und wir unterhielten uns noch über einige Ausgaben des Tagespropheten in denen Rita Kimmkorn mal wieder ihre gesamte journalistische Innung blamiert hatte.
Wir lachten und ich verabschiedete mich mit dem Versprechen mich in den nächsten Tagen noch einmal sehen zu lassen.
Wieder auf der Straße, fiel mein Blick auf die auf einem Hügel stehende heulende Hütte. Hier hatte man den toten Prof. Snape gefunden.
Ich wischte die düsteren Gedanken weg und schaute noch bei Aberforth Dumbledore im Eberkopf vorbei, in der Hoffnung dass ich dort eventuell auf Hagrid treffen würde.
Dieser war aber nicht da, und so wanderte ich gemütlich durch Hogsmeade in Richtung Schloß, wobei ich auf halbem Weg einen Abstecher an den schwarzen See unterhalb von Hogwarts machte.
Hier hatte die zweite Aufgabe des Trimagischen Turniers stattgefunden.
Hier stand auch das marmorne Grabmal von Albus Dumbledore das nach der Schändung durch Voldemort wieder Repariert werden konnte und nun wieder in hellem Glanz strahlte.
Es war schon dunkel als ich im Schloß ankam. Überall schwebten große bernsteinfarbene Kerzen die das ehrwürdige Gemäuer in ein warmes Licht tauchten. Ich schaute die große Treppe, die zu den Schlafsälen führte, empor und entdeckte Peeves den Poltergeist.
Er schwebte auf dem Rücken liegend durch das Treppenhaus und brabbelte vor sich hin. Der nervige Peeves hat sich während der Schlacht allerdings tapfer Geschlagen.
Der Gute hatte vereinzelte Todesser mit Gegenständen beworfen so dass diese abgelenkt waren und überwältigt werden konnten. Danke Peeves.
Als ich zum Abendessen in die große Halle kam hatte jemand umdekoriert.
Die Trauerflore waren verschwunden und an ihrer Stelle hingen nun wieder die Banner und Flaggen der einzelnen Häuser.
Die Decke über mir war Sternenklar und auch hier schwebten viele Kerzen und tauchten die Halle in ein wunderbar magisches Licht.
Ich blickte mich um und stellte fest dass im Laufe des Tages wohl noch einige Lehrer angekommen waren. Ich entdeckte an der Tafel Madam Hooch, Madam Sproud sowie die Herrscherin über das Krankenrevier Madam Poppy Pomfrey.
Seltsam kam es mir vor das am Nebentisch einige besorg aussehende Männer und Frauen mit Prof. McGonagall sprachen.
Ich begrüßte alle und setzte mich an den Tisch gegenüber von Prof. Flittwick, der mir sogleich erklärte das die Fremden besorgte Eltern seien die dem Frieden wohl noch nicht so ganz trauten. Danke Rita Kimkorn.
Wie ich die neue Schulleiterin von Hogwarts kannte, würde sie diese Restzweifel wohl im Nu zerstreuen.
Ich gönnte mir einen großen Becher Tee, verabschiedete mich und ging hinauf zu den Ravenclaw Schlafsälen. Unterwegs traf ich noch auf Sir Nicholas der mit der Grauen Dame plauderte. Ich grüßte höflich, wünschte noch einen angenehmen Abend, verschwand im Schlafsaal, legte mich in mein Bett wo ich auch sofort einschlief.
Geweckt wurde ich am nächsten Morgen von einem leisen Scharren am Fenster über meinem Bett. Als ich das Fenster öffnete hüpfte eine Eule auf mein Kissen.
Sie hielt mir ihr Bein hin an dem eine Pergamentrolle befestigt war. Ich befreite sie von ihrer Last worauf sie mit einem heiseren Krächzen durch das noch geöffnete Fenster in Richtung Eulerei davonflog.
Das Pergament war eine Nachricht von Hagrid. Jemand aus der Lehrerschaft hatte ihm wohl mitgeteilt dass ich hier auf ihn wartete.
Er schrieb mir, das er im Moment noch bei Charlie Weasley in Rumänien sei und seinen Ziehdrachen Norbert besuche, aber Ende nächster Woche wohl zurück sei.
Hagrid machte den Vorschlag das wir uns dann bei den Weasleys in Ottery St.Catchpole treffen wo Charlie Weasley und er sich dann aufhalten würden.
Das traf sich sehr gut denn ich hatte einer alten Schulfreundin und DA Kämpferin versprochen sie zu besuchen und die wohnte fast neben den Weasleys. Ich holte mir eine Seite Pergament aus dem Gemeinschaftsraum, kramte nach meiner Feder und schrieb Hagrid das ich mich freuen würde die Weasleys kennen zu lernen und ihn wieder zu sehen.
Nach dem ich mich endlich angezogen hatte kletterte ich in den Turm, wo die Eulerei war. Ich band das Pergament einer Eule an ihr Bein mit der Bitte die Nachricht Hagrid zukommen zu lassen. Sie blinzelte mich an und mit einem leisen Schnarren erhob sie sich in den morgendlichen Himmel und verschwand.
Auf halbem Weg in die große Halle stolperte ich fast über Mr. Filch. Ihm folgte wie immer seine graue Katze mit den gelben Augen.
Mrs. Norris.
Als er mich sah wollte er natürlich sofort wissen was ich hier im Schloß während der Ferien zu suchen hätte. Ich erklärte ihm das ich auf Einladung von Prof. McGonagall hier sei, worauf er sich seine Katze griff und Fluchend von dannen zog.
Ich ging schmunzelnd in die große Halle wo jedoch im Moment niemand mehr war. Allerdings stand auf dem Ravenclaw Tisch ein wunderbares Frühstück mit allem was dazu gehörte.
Nachdem ich satt war machte ich mich auf den Weg in meinen ehemaligen Gemeinschaftsraum und packte dort meine Sachen. Von da aus ging ich zum Schulleiterbüro. Die beiden Wasserspeier gaben mir mürrisch den Weg frei. Im Moment brauchte man noch kein Passwort da der Schulalltag noch nicht wieder begonnen hatte. Ich stieg also die Treppe empor und klopfte an die schwere hölzerne Bürotür. Diese schwang auf und Prof. McGonagall winkte mich herein.
Das war es also. Das Büro des Schulleiters.
Ich schaute mich staunend um und entdeckte an den Wänden die Porträts aller Schulleiter von Hogwarts. Auf einem Porträt war auch Prof. Snape der im letzten Schuljahr der Schulleiter war.
Gleich daneben hing das Porträt von Prof. Dumbledore der mir zuwinkte. Danach verschwand er um in Prof. Snapes Porträt wieder aufzutauchen.
Ich winkte etwas verstohlen zurück und schaute mich fasziniert weiter in dem großen Raum um.
In der Ecke stand eine Vogelstange auf der wohl einmal Fawkes der Phönix gesessen hatte. Auf dem breiten Schreibtisch lagen der sprechende Hut und daneben das Schwert von Godric Gryffendor mit dem Harry Potter den Basilisk in der Kammer des Schreckens getötet hatte und Neville Longbottom im Laufe der Schlacht Voldemorts Schlange Nagini den Kopf abgeschlagen hatte.
Prof. McGonagall erklärte mir einige Dinge in dem Büro wie zum Beispiel die Funktionsweise eines Denkariums wovon ich noch nie etwas gehört hatte.
Nach einer Weile Plauderei erzähle ich Ihr von meiner Absicht, Hagrid bei den Weasleys zu treffen.
Sie fand das eine hervorragende Idee und wollte sehen ob sie nicht Zeit fände ebenfalls Ende nächster Woche bei den Weasleys vorbeizuschauen.
Wir verabschiedeten uns herzlich und ich ging gut gelaunt durch die Eingangshalle nach draußen. Erst als ich das Schloß durch das große Eingangstor verlassen hatte konnte ich Apparieren da immer noch ein Schutzzauber über Hogwarts lag.
Ich begann mich zu drehen, wurde schneller und als ich wieder Boden unter den Füßen spürte stand ich in einer sanften hügeligen sonnendurchfluteten Landschaft. Rechts von mir lag ein beschauliches kleines Dorf. Ich stieg auf einen der Hügel in der Nähe von wo aus ich eine gute Übersicht hatte. Ich musste mich erst einmal orientieren.
Ich schaute den Hügel links hinab und erblickte ein 4-5 stöckiges Haus was aussah als würde es jeden Moment zusammenbrechen. Eine ältere Rothaarige Frau war in dem Garten hinter dem Haus am Arbeiten. Etwas weiter rechts war ein von hohen Bäumen gerahmtes Gelände was mit seinen drei Ringen auf Stangen an jeder Kopfseite für Muggel etwas merkwürdig aussehen musste.
Ein Quidditch Ãœbungsfeld. Hier war ich also richtig.
Ich stieg den Hügel nach links hinab und kam in ein Tal das von einem klaren Bach durchströmt wurde. Ich folgte dem Bachlauf eine Weile als rechts von mir ein Haus auftauchte. Ich bog also ab und näherte mich dem Gebäude. Es war ein lustiges, buntes Haus was schon von außen den Eindruck vermittelte das sein Besitzer alles sammelte was ihm in die Finger geriet.
Ich kämpfte mich durch den Vorgarten, wurde von irgendwas gebissen, was aber sofort wieder verheilte, bevor ich die Haustür erreichte. Klopfen brauchte ich nicht mehr.
Die Tür wurde aufgerissen und mit ihrem immer verträumten Blick, ihrem elfenhaften Lächeln, ihren silbernen langen Haaren und ihrer Kette aus Butterbierkorken stand sie vor mir.
Luna Lovegood. Gar nicht auszudenken das sie schon in den Klauen von Voldemorts Greifern war aber dann von einem Hauself namens „Dobby“ zusammen mit anderen aus dem Keller der Malfoys gerettet wurden. Dabei ist wohl der Hauself umgekommen.
Sie streckte mir die Hand entgegen und wir begrüßten uns. Lächelnd und mit der leisen Stimme die ihr so eigen war bat sie mich einzutreten. Wir setzen uns in ein Wohnzimmer das voll gestopft war mit Artefakte aus aller Welt. Da hingen Drachenschuppen an den Wänden zusammen mit allerlei merkwürdigen Pflanzen und Gebrauchsgegenständen wie Töpfen, Kessel, Kellen aus Holz, Silber oder Bronze. Daneben standen Lanzen, Schwerter und eine Menge von alten Rüstungen. Wo noch Platz war, standen Bücher und kleine Fläschchen mit undefinierbaren Flüssigkeiten. Im ganzen Haus roch es nach Sommerwiese, Holz und Kräutern, was allerdings nicht unangenehm war.
Nach dem Tee aus selbst gepflückten Teekräutern unterhielten wir uns noch eine ganze Weile über unsere Zukunftspläne. Luna erzählte mir dass sie vor hatte Naturforscherin zu werden, was auch sehr gut zu ihr passen würde. Ich gab meine Geschichte mit den magischen Geschöpfen zum Besten und das ich mich mit Hagrid bei den Weasleys treffen wollte.
Luna lächelte und erzählte, das Haus was ich nach dem Apparieren gesehen hatte sei der Fuchsbau. Das Zuhause der Weasleys und die ältere Rothaarige Frau sei Molly Weasley.
Als ich mich verabschiedete dämmerte es bereits. Ich musste Luna noch versprechen am nächsten Morgen zum Frühstück zu erscheinen.
Ich verstaute meinen Reiseumhang und alle verräterischen Dinge in meiner Tasche, kramte etwas Muggelgeld hervor das ich vorsichtshalber bei Gringotts getauscht hatte und apparierte an den Ortsrand von Ottery St.Catchpole. Von hier aus ging ich die Dorfstraße runter bis zu einer Gaststätte mit dem passenden Namen „zum toten Schaf“.
Ich fragte die Wirtin ob sie ein Zimmer für vier Nächte hätte und noch etwas zu essen.
In der Zeit die es dauerte das Essen zu bereiten ging ich auf das Zimmer und wusch mir durch das Gesicht. Es war ein einfaches aber sehr sauberes Zimmer in typisch Englischen Landhausstil. Ich kannte diese Zimmer gut. Als ich noch klein war bin ich oft mit meinen Eltern an die Küste gefahren und habe dort meine Ferien verbracht.
Als ich nach unten in den Schankraum kam waren ein paar Gäste gekommen die sich an der Theke unterhielten. Nach einer Weile kam mein Essen. Ich bekam einen Lammbraten der ganz vorzüglich schmeckte.
Da es ja nun mal in Muggelgasthäusern kein Butterbier oder Feuerwhisky gab bestellte ich mir eins von den dunklen Muggelbieren und einen so genannten Maltwhisky. Nach dem Genuss der beiden Getränke durchströmte mich eine wohlige Wärme.
Ich verabschiedete mich von den verbliebenen Gästen und ging auf mein Zimmer wo ich zufrieden einschlief.
Ich wachte auf, weil ein Auto mit kaputtem Auspuff unter meinem Fenster vorbeifuhr und einen infernalen Lärm machte.
Die Victorianische Standuhr neben der Tür zeigte mir an das es schon nach Neun war.
Ich sprang aus dem Bett und öffnete das Fenster. Frische Morgenluft drang sofort in den Raum. Ich wusch mich, zog mich an und ging hinunter in den Schankraum. Die Wirtin wuselte hinter dem Tresen herum und fragte, als sie mich sah, ob ich Frühstück haben wolle. Ich bat sie nur um eine Tasse Tee und erklärte ihr dass ich bei einer Bekannten Frühstücken würde.
Mit einem vielsagenden Lächeln verschwand sie in der Küche um nach einigen Minuten mit meinem Tee zurückzukehren. Ich genoss die Wärme des Getränks. Als ich fertig war verabschiedete ich mich und machte mich auf den Weg zu Luna.
Als ich auf die Straße trat wandte ich mich nach rechts dem Ortsende zu. Ich hatte an diesem schönen Morgen keine Lust zu apparieren und beschloss deshalb zu Fuß zu gehen. Ich ging die Dorfstraße hinauf als mir auf der anderen Straßenseite hinter einer niedrigen Bruchsteinmauer die ältere Rothaarige Frau auffiel die wohl Mrs.Weasley war. Sie stand auf einem Friedhof der eine kleine Normannische Dorfkirche umgab.
Im nächsten Moment war sie mit einem leisen “Plop“ verschwunden. Keiner außer mir hatte es mitbekommen.
Ich ging über die Straße und betrat mit einem komischen Gefühl den Friedhof. Dort wo Mrs.Weasley eben noch gestanden hatte war ein frisches Grab zu sehen.
Es war zwar nirgendwo ein Name zu lesen aber ich wusste ganz genau wem diese letzte Ruhestätte gehörte.
Alles was ich glaubte verdrängt zu haben fing an wieder langsam in mir hochzukriechen.
Es überkam mich eine Kälte, als wenn Dementoren in der Nähe wären. Doch es waren grausame Erinnerungen die diese Kälte hervorbrechen ließen.
Ich sah die gesprengte Mauer in Hogwarts, die Trümmer von Steinen unter denen Fred Weasley lag, sein Bruder Percy der schützend über ihm lag, Ron der nicht von seiner Seite weichen wollte, wie man Fred wegschaffte und wie uns die Nachricht erreichte das Fred Weasley tot sei.
Jetzt stand ich hier an seinem Grab und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. Ich kniete mich noch einmal hin um einige Blumen zu richten und verweilte so einen Augenblick. Bevor ich ging verabschiedete ich mich ein letztes Mal von Fred.
Als ich bei Luna ankam wartete sie schon mit einem original Luna Lovegood Frühstück auf mich. Alles war aus eigens gesammelten Körnern, Gräser oder Kräutern gebacken oder aufgebrüht und schmeckte hervorragend.
Später erzählte ich ihr von meinem Erlebnis auf dem Dorffriedhof. Sie nickte und erzählte mir ihrerseits davon, dass auch sie schön öfter an Fred Weasleys Grab war und bunte Blumen gebracht hatte.
Wir hingen den Tag über ein wenig unseren Erinnerungen und Gedanken hinterher, sprachen über die Zukunft und irgendwann fiel mir auf das ich Lunas Vater, Xenophilius Lovegood, noch gar nicht gesehen hatte.
Es war ihr wohl ein wenig peinlich aber da Luna nun mal die Ehrlichkeit in Person ist erzählte sie mir den Grund seiner Abwesenheit.
Lunas Vater hatte wohl ein sehr schlechtes Gewissen weil er Harry Potter an die Todesser ausliefern wollte um das Leben seiner Tochter zu retten und war deshalb erst einmal auf Expeditionsreise ins Ausland gegangen. Aber vorher hatte er das explodierte obere Stockwerk des Hauses wieder in Ordnung gebracht.
Keiner hatte ihm je einen Vorwurf gemacht oder nur eine abfällige Bemerkung über sein handeln verloren, weil die meisten wohl ebenso gehandelt hätten, wenn es um ihre Kinder gegangen wäre. Aber so waren die Lovegoods nun einmal.
Vor seiner Abreise musste Luna ihrem Vater allerdings versprechen dass sie sich ab und zu bei Mrs.Weasley meldet und so kam es das sie am Ende der Woche mitkommen wollte.
Die restlichen Tage verbrachten wir mit Kräuterkunde, sammelten Beeren die gegen irgendwelche Pusteln helfen sollten oder legten uns einfach auf den Rücken ins Gras und erzählten uns was für Figuren wir in den Wolkengebilden erkannten.
Am Freitagmorgen war ich schon früh bei Luna weil wir ja von dort aus zu den Weasleys wollten. Als wir über den Hügel kamen sahen wir Mrs.Weasley wie sie gerade dabei war irgendwelche kleinen Wichte aus ihrem Garten zu werfen. Wie ich später erfuhr nannte man das „Entgnomen“.
Mrs.Weasley hatte uns entdeckt und wir wurden herzlich begrüßt.
Sie nahm Luna in den Arm und bedankte sich für die schönen Blumen die wir ihr mitgebracht hatten. Ich gab Mrs.Weasley die Hand und stellte mich vor.
Wir wurden von ihr in die Küche geschickt, wo Luna schon mal einen Tee brühen sollte.
Als wie die Küche betraten war ich sehr überrascht. Das Haus war von innen wesentlich größer und gemütlicher als es von außen aussah. An einem langen Tisch mit verschiedenen Stühlen saß ein Mädchen mit langen roten Haaren das etwa in Lunas alter war.
Ginny Weasley.
Als sie uns sah winkte sie Luna mit einem Stück Pergament zu und erzählte ihr das dass ein Brief von Harry aus Australien sei.
Wir begrüßten uns ebenfalls und ich setzte mich mit an den Tisch. Nach wenigen Augenblicken kam Luna mit dem Tee.
Während wir tranken erzählte ich Ginny von meinen Erlebnissen in Hogwarts und Hogsmeade vor ein paar Tagen. Sie lauschte gespannt und als ich geendet hatte meinte sie dass sie das sofort Harry nach Australien schreiben müsse.
In der Zwischenzeit war auch Mrs.Weasley in der Küche aufgetaucht und stellte einen Teller mit kleinen Kuchen auf den Tisch. Ich erzählte ihr dass ich mich hier mit Hagrid treffen wollte um mit ihm über meine Zukunft im Bereich magischer Geschöpf zu sprechen.
Ihre Augen fingen an zu leuchten und sie sagte dass ich in der Sache auch mal mit ihrem Sohn Charlie reden sollte. Ich fragte Mrs.Weasley ob sie schon etwas von Prof. McGonagall gehört hätte und ob der Prof. es wohl schaffen würde am Wochenende mal vorbeizuschauen.
Mrs. Weasley erschrak, wurde puterrot und schimpfte im Weggehen etwas von „früher Bescheid geben“ und „noch viel vorzubereiten“. Luna war mit Ginny irgendwo im Haus verschwunden und so blieb ich allein in der Küche zurück. Ich schnappte mir noch einen Kuchen, verließ die Küche und ging in den Garten.
Draußen angekommen setze ich mich an einen alten Brunnen. Der Tag war warm und um mich herum duftete es nach allerlei Gewächsen.
So kam es das ich eindöste.
Geweckt wurde ich, weil etwas mein Gesicht wusch. Als ich die Augen öffnete blickte ich in das zerknitterte Gesicht von Fang, Hagrids Saurüden.
Das konnte ja nur bedeuten das Hagrid und Charlie angekommen waren.
Ich stand auf und begrüßte Fang der auf dem Weg zum Haus neben mir her trottete.
In der Küche angekommen erlebte ich eine Überraschung. Der Tisch war voll mit Leuten. Da waren Hagrid und Charlie, Percy und Mr.Weasley die wohl eben vom Zaubereiministerium gekommen waren. Ginny und Luna waren auch wieder aufgetaucht. Ich begrüßte alle und stellte mich denen die mich noch nicht kannten vor.
Ich setzte mich zu Hagrid der mir gewunken hatte.
Mrs.Weasley kam und brachte kühles Butterbier das von allen dankbar angenommen wurde.
Hagrid erzählte mir dass es Norbert in Rumänien gut gehe, dass er sich dort sehr wohl fühle und sich prächtig entwickelte. Er könne jetzt schon etwa 40 Meter weit Feuer spucken.
Im gleichen Moment erklärte Charlie mir lachend das Norbert eigentlich wohl eine Norberta wäre, man das aber bei Norwegischen Stachelbuckeln in einem alter von 7 Jahren noch nicht genau sagen könne.
Wir mussten alle lachen nur Hagrid schaute etwas geknickt drein.
Der Abend kam und nach dem wir Mrs.Weasleys zauberhaftes Abendessen verspeist hatten wurden wir zur Nacht im Haus verteilt. Aller Protest, ich hätte doch ein Zimmer im Dorf, half nichts und so wurde ich in Rons Zimmer einquartiert. Luna schlief bei Ginny und Hagrid und Fang verschwanden in Bills altem Zimmer. Nach dem Fang den auf dem Dachboden wohnenden Guhl zweimal angebellt hatte wurde es still im Haus und auch ich schlief ein.
Ich wachte auf, weil Stimmen von unten aus der Küche zu mir drangen. Ich wusch mich, zog mich an und machte mich auf den Weg hinunter.
In der Küche saßen Percy, Charlie und ihr Dad über dem Tagespropheten, Mrs.Weasley diskutierte mit Prof.McGonagall, die wohl heute Morgen angekommen war, drüber ob es weiterhin sinn machen würde Verteidigung gegen die dunklen Künste in Hogwarts zu unterrichten. Aus dem Fenster sah ich Hagrid der mit Fang im Garten tollte. Luna und Ginny waren wohl noch auf dem Zimmer.
Ich ging zum Ofen und holte mir einen Tee.
Jetzt war auch Prof.McGonagall auf mich aufmerksam geworden und winkte mir freundlich zu.
Ich setzte mich an den Tisch und schlürfte meinen Tee. Percy schob mir seinen Tagespropheten rüber. Ich bedankte mich und begann zu lesen.
Im Mittelteil war eine kurze Notiz das Dolores Umbridge kommenden Montag endgültig nach Askaban gebracht würde. Das erinnerte mich an einen Bericht den ich vor einigen Monaten im Propheten gelesen hatte.
Da wurde berichtet das die Umbridge von Harry Potter schwer belastet wurde und zwar nicht nur wegen ihren Aktivitäten in Hogwarts, sondern auch wegen der Tatsache das Sie es wohl war die damals die beiden Dementoren auf Harry und seinen Cousin in Little Whinging losgelassen hatte.
Ich hörte Schritte auf der Treppe und drehte mich um. Es waren Ginny und Luna. Die beiden grüßten kurz, dann begann Ginny wieder leise auf Luna einzureden. Sie holten sich einen Tee und verschwanden im Garten, wo sie von Fang mit dumpfem Gebell begrüßt wurden. Ich las mir eben den Artikel durch in dem bekannt gegeben wurde wann und wo nächstes Jahr die Quidditch Weltmeisterschaften stattfinden sollten, im August in Belgien, als Mr.Weasley sich neben mich setzte.
Mit einem Blick hin zu seiner Frau bat er mich flüsternd ihm in den Schuppen zu folgen der etwas abseits vom Haus stand.
Ich schaute ihn etwas verdattert an. Mr.Weasley hob den Zeigefinger an die Lippen und zwinkerte mir zu ihm zu folgen. Wir stahlen uns aus der Küche, gingen durch den Garten bis hin zu dem Schuppen. Mr.Weasley schloss auf und wir schlüpften hinein. Es war dunkel und muffig. Er öffnete zwei Fenster auf der Hausabgewanden Seite.
Es dauerte einen Augenblick bis sich die Augen an das einfallende Sonnenlicht gewöhnt hatten.
Ich sah mich um. Hier hatte vor längerem Mal ein Auto gestanden und mir fiel auch ein was für eins. Es war ein blauer Ford Anglia mit dem Harry und Ron im zweiten Jahr nach Hogwarts geflogen waren. Das hatte für jede Menge Gesprächsstoff gesorgt. Jetzt lagen auf dem Lehmboden zwischen den beiden Autospuren zahlreiche mechanische Teile die ich nicht so richtig zuordnen konnte.
Ich schaute mir die Teile etwas genauer an und fand zwischen den Sachen ein Schild auf dem „NORTON“ stand. Hier handelte es sich offensichtlich um ein total zerstörtes Motorrad.
In diesem Moment betrat Hagrid den Schuppen und sah sich mit traurigem Blick die Teile an.
Dann erzählte er, das er das Motorrad von Sirius Black bekommen hatte, und wie er Harry Potter nach dem Mord an seinen Eltern im Alter von 15 Monaten von Godric’s Hollow nach Little Whingig geflogen hatte.
Er berichtete wie sie mit diesem Motorrad kurz vor Harrys 17.Geburtstag unter mithilfe des Phönixordens aus Little Whinging geflüchtet waren, wie sie von Todessern angegriffen wurden, wie Hedwig durch einen Avada Kedavra Fluch starb und wie er, Hagrid, nach einem Angriff von Voldemort, den Harry abwehren konnte, die Kontrolle über das Motorrad verlor und beide vor das Haus von Andromeda und Ted Tonks krachten wobei die Maschine zerstört wurde. Mit einem Portschlüssel ging es dann weiter zu den Weasleys in den Fuchsbau.
Mr.Weasley erzählte wie er und Ted Tonks die Reste des Motorrades geborgen und hier in den Schuppen gebracht hatten. In dem Zusammenhang erfuhr ich das auch Ted Tonks von Voldemorts Schergen umgebracht wurde.
Ich schaute mir die traurigen Überreste noch einmal an dann verließen wir den Schuppen in Richtung Fuchsbau.
Mr.Weasley war etwas geknickt darüber das die Norton nicht mehr zu retten war.
Ich versprach ihm, sobald ich wieder zu Hause wäre, mich um das Problem zu kümmern. Ich war mir sicher das unser Nachbar in Inverness noch eine alte BSA in der Garage stehen hatte die er schon länger loswerden wollte.
Mr.Weasley war hoch erfreut und zog sich sogleich in sein Arbeitszimmer zurück um in einschlägiger Zaubererliteratur nachzulesen wie man so einer BSA wohl das Fliegen beibringt.
Mit Hagrid allein in der Küche nutzte ich die Gelegenheit endlich mit ihm mal über meinen Berufswunsch zu sprechen.
Nach dem ich mit meinen Ausführungen geendet hatte fragte er mich ob ich mich spezialisieren wolle oder ob ich magische Geschöpfe im Allgemeinen kennen lernen wolle. Ich erklärte ihm dass ich schon daran gedacht hätte mich auf Einhörner zu spezialisieren.
Hagrid meinte das dies eine sehr gute Endscheidung wäre, denn seit Voldemort Einhornblut zum Überleben gebraucht hatte, war die Population allein im verbotenen Wald stark zurückgegangen.
Hagrid lachte und fand die Idee das ich eventuell sein Lehrling werden würde äußerst amüsant.
Nach einer Weile kam auch Mrs.Weasley zurück und mit ihr Prof.McGonagall und die beiden Mädchen.
Hagrid platzte sofort mit der Neuigkeit hervor dass ich sein erster Lehrling würde.
Prof.McGonagall erklärte, dass in dem Fall eine Erlaubnis aus dem Zaubereiministerium benötigt würde, die es erlaubt, mich auf den Schloßgründen auch nach dem 7ten Jahr weiter auszubilden. Sie sähe da aber wohl keine Probleme.
Auch die beiden Mädchen fanden die Idee sehr gut. Wir unterhielten uns noch eine Weile über die Vor- und Nachteile dieser Geschichte, bevor wir von Mrs.Weasley und Prof. McGonagall aus der Küche vertrieben wurden da man sich um das Abendessen kümmern wolle.
Wir setzten uns in den Garten und ließen uns von der Abendsonne wärmen wobei jeder seinen Gedanken hinterher hing. Ginny erzählte uns das sie jetzt fest mit Harry zusammen wäre und es kaum noch erwarten könne bis, er wieder aus Australien zurück sei. Mit einem leisen Seufzer ließ sie sich ins warme Gras sinken. Luna und ich sahen uns grinsend an.
Nach dem Abendessen unterhielten wir uns noch ein wenig über alles Mögliche, bevor es ins Bett ging.
Am nächsten Morgen nach dem Frühstück verabschiedete ich mich von allen.
Mit Hagrid und Prof. McGonagall verabredete ich mich für das kommende Wochenende im Schloß. Bis dahin wollte ich noch einmal nach Hause um mit unserem Nachbar die Sache mit der „BSA“ für Mr.Weasley zu klären. Der war schon ganz aufgeregt.
Charlie, der zurück nach Rumänien musste, gab mir noch ein paar Tipps für gute Bücher und machte sich dann ebenfalls los.
Ich herzte Mrs.Weasley und bedankte mich für alles. Dann verabschiedete ich mich noch von Ginny und Luna.
Wir versprachen uns noch dass wir uns alle mal in Hogwarts treffen würden, wenn Harry, Ron und Hermione wieder aus Australien zurück wären.
Ich schaute noch mal im „Toten Schaf“ vorbei, beglich meine Rechnung, verabschiedete mich von der Wirtin und apparierte nach Hause nach Inverness.
Meine Eltern staunten nicht schlecht als ich vor der Tür stand. Ich erzählte ihnen dass es so aussehe, als ob es mit meiner Ausbildung in Hogwarts was werden würde.
Dann schnappte ich mir meinen Vater und weihte ihn in die Geschichte mit der „BSA“ ein. Er musste herzhaft lachen und versprach mir nach dem Abendessen mit mir zu unserem Nachbarn Ronan zu gehen um ihm das Motorrad abzukaufen.
Später am Abend, nach ein paar Guinness und zähen Verhandlungen meines Vaters, wechselte das Motorrad schließlich den Besitzer.
Am nächsten Mittag lief die Maschine und ich machte die erste Probefahrt. Da ich in der Muggelwelt aufgewachsen bin war das Schrauben an technischen Dingen kein Problem und Motorrad war ich schon früher öfter gefahren.
Die nächsten Tage verbrachte ich mit meinen Eltern.
Ich fand es immer noch bewundernswert wie stark sie trotz der Drohungen von Voldemort geblieben waren. Am Donnerstagmorgen packte ich meine Sachen in den Rucksack, nahm mir meinen etwas zu eng gewordenen Motorradhelm vom Haken, startete die „BSA“ und machte mich, nachdem ich mich von meinen Eltern verabschiedet hatte, auf den Weg zu den Weasleys.
Das Wetter war traumhaft und die Maschine lief tadellos. Ich mied die Schnellstrassen und fuhr die Strecke nur über Land. Trotzdem brauchte ich bis zum späten Nachmittag, bis ich in Ottery St.Catchpole ankam.
Mr.Weasley begrüßte mich mit lautem Hurra und hüpfte ständig von einem auf das andere Bein.
Ich hatte wirklich noch keinen Zauberer gesehen der so wild auf Muggeltechnik war.
Wir brachten das Motorrad in den Schuppen und stellten es dort ab. Ich gab ihm die Papiere und erklärte Mr.Weasley das die Muggelversicherung für ein Jahr gültig wäre und dann erneuert werden müsse.
Er wollte sich gerade in den Sattel schwingen als Mrs.Weasley ihn zum Abendessen rief.
Enttäuscht aber mit verträumten Augen schloss er den Schuppen und wir machten uns auf den Weg zum Haus.
Vor der Küchentür verabschiedete ich mich und apparierte nach Hogsmeade.
Dort angekommen quartierte ich mich bei Madame Rosmerta ein um die Vorbereitungen für das neue Schuljahr im Schloß nicht zu stören. Ich unterhielt mich noch ein wenig mit der Wirtin über die Zukunft von Hogwarts, wo doch jetzt einige Lehrer ausgefallen waren worauf hin sie aber meinte das schon Ersatz im Schloß eingetroffen sei.
Ich stieg hinauf in mein Zimmer und fiel in einen traumlosen Schlaf. Ich hatte gar nicht gemerkt wie sehr mir die Motorradtour noch in den Knochen steckte.
Als ich am nächsten Morgen nach unten kam war der Schankraum schon mit allerlei Volk gefüllt. Man merkte dass bald die Ferien zu Ende waren und ein neues Schuljahr beginnen sollte.
Zu meiner Verwunderung überreichte Madame Rosmerta mir ein Pergament das eine Eule heute Morgen für mich abgegeben hatte.
Er war mit einem Siegel geschlossen auf dem ein großes „M“ prangte. Ich wusste dass dieses Siegel vom Zaubereiministerium in London war, wusste aber nicht was das Ministerium von mir wollte.
Also öffnete ich die Rolle und las:

An Mr.Collin Flinnigan
„Drei Besen“
Zimmer 7
Hogsmeade.

Lieber Mr. Flinnigan

Wir freuen uns ihnen mitteilen zu können, das ihrer Ausbildung zur Pflege magischer Geschöpfe, mit dem von ihnen gewählten Schwerpunkt Einhörner, an der Schule von Hogwarts stattgegeben wurde.
Bitte setzen sie sich mit der Schulleiterin Prof. McGonagall in Verbindung die mit ihnen den weiteren Studienablauf besprechen wird.
Ich wünsche ihnen viel Erfolg.

Kingsley Shacklebolt
Zaubereiminister


Das war ja eine schöne Überraschung. Da hatte wohl Prof. McGonagall ihre Finger im Spiel.
Ich rollte das Pergament zusammen, trank meinen Tee und machte mich auf den Weg zum Schloß.
Auf der Strasse empfing mich die laue Luft eines aufziehenden Augusttages. Ich liebte diesen Weg der mich durch Hogsmeade, über blühende Wiesen, vorbei am schwarzen See hin zu den Schloßgründen, und schließlich zum Schloß hoch führte.
Als ich das Schloß betrat staunte ich nicht schlecht. Es herrschte eine rege Betriebsamkeit in allen Ecken und die große Halle war schon für das kommende Schuljahr vorbereitet.
Ich wurde überwältigt von meinen Gefühlen.
Es war wieder genau so wie in den sechs Jahren zuvor als ich in den letzten Augusttagen immer aufgeregter wurde und es nicht erwarten konnte wieder hier her zu kommen.
Ich wischte die Gedanken weg und begab mich auf den Weg zum Schulleiterbüro, wo mich Prof.McGonagall bereits erwartete.
Auch sie hatte eine Eule aus dem Ministerium bekommen und beglückwünschte mich herzlich.
Nach Tee und Keks wurde ich von ihr in den dritten Stock begleitet, wo ein schon komplett eingerichteter Raum auf mich wartete. Das war also während der Ausbildung mein zu Hause.
Ich glaube keiner kann sich vorstellen wie stolz ich damals in diesem Moment war.
Ich war 18 Jahre, machte eine Ausbildung in Hogwarts und hatte ein eigenes Zimmer genau wie die Lehrer.
Der ultimative Schock kam allerdings als Prof.McGonagall mir eröffnete, das ich bei den Mahlzeiten neben Hagrid an dem Lehrertisch sitzen würde, da ich nun offiziell keinem Haus mehr angehörte.
Ich muss wohl ziemlich komisch ausgesehen haben denn der Prof. verabschiedete sich mit einem breiten Grinsen.
Ich packte meine paar Habseligkeiten aus und verstaute alles im Schrank. Danach machte ich mich auf den Weg in die große Halle zum Abendessen. Nachdem ich fertig war unterhielt ich mich noch einen Moment mit Hagrid und Prof. McGonagall dann ging ich in mein Zimmer und machte mich Nachtfertig. Ich fiel in einen schweren, Traumlosen Schlaf.

So war das Damals vor vielen Jahren!
Hier möchte ich erst einmal unterbrechen weil es schon sehr spät geworden ist und ich jetzt keine große Lust mehr habe das Denkarium noch mal zu aktivieren.
Morgen müssen wir außerdem früh raus.
Es ist der 1. September 2020 und pünktlich um 11Uhr fährt unser kleines Mädchen von Gleis 9 ¾ nach Hogwarts in ihr erstes Jahr.
Falls jemand von euch sie treffen sollte, sie heißt übrigens Mary Luna Flinnigan und ist genau so wunderschön wie ihre Mutter.
Gute Nacht ihr Lieben bis morgen in King’s Cross!!


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